Organspende: Das Streitgespräch

Antrag auf einen Organspendeausweis
Raphael Markert, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

 

In Deutschland stehen derzeit rund 8.500 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Dem gegenüber stehen 933 Organspenden im Jahr 2021. Muss es anhand dieses Missverhältnisses nicht als Pflicht empfunden werden, die eigenen Organe zur Spende freizugeben?

Im Buch »Organspende?«, das im Rahmen der »Streitfragen«-Reihe des Westend Verlages erschienen ist, nehmen der Philosoph Dieter Birnbacher und die Biologin und Ethikerin Sigrid Graumann in zwei gesonderten Essays Stellung zur Organspende.

Hier treffen ihre widerstreitenden Positionen aufeinander.

 

De Lapuente: Sehr geehrter Herr Birnbacher, Sie streben an, dass die Organspende zu einer gesellschaftlich hochmoralischen Frage aufgeladen werden müsste, um auf diese Weise mehr Organspender zu generieren. Ist es aber nicht so, dass auch unter den besten Voraussetzungen der Markt für Organspenden recht überschaubar bliebe? Immerhin muss man auf eine ganz bestimmte Weise sterben – und das auch bei eigentlich bester Gesundheit.

Birnbacher: In der Tat ist es meine Absicht, die in Deutschland verbreitete Gleichgültigkeit gegenüber dem »Tod auf der Warteliste« in Frage zu stellen. Sie steht nicht nur im Widerspruch zu der sehr viel ausgeprägteren Organspendebereitschaft in vielen Nachbarländern, sondern auch zu der hohen Akzeptanz der Priorisierung des Schutzes besonders vulnerabler Patientengruppen in der zurückliegenden Pandemie. Sie haben natürlich recht, dass durchblutete Organe wie Nieren, Herz oder Leber (anders als etwa Augenhornhäute) immer nur bei wenigen und auf die Gesamtheit bezogen relativ seltenen Krankheitsbildern entnommen werden können. Aber gerade deshalb ist eine hohe Spendenbereitschaft wichtig.

»Normales Abschiednehmen bis zum letzten Atemzug ist nicht möglich«

De Lapuente: Frau Graumann, ist moralische Überhöhung in dieser Frage an sich überhaupt moralisch zulässig? Oder wäre eine solch moralinsaure Gesellschaft nicht übergriffig und ja teils totalitär, weil sie Menschen zu Handlungen treiben würde, die sie nicht an sich praktiziert wissen wollen?

Graumann: Ich halte es tatsächlich für unzulässig, moralischen Druck auszuüben. Es gibt keinen moralischen Anspruch auf die Organe anderer. Deshalb halte ich auch die Rede vom »Tod auf der Warteliste« für irreführend. Die Patientinnen und Patienten sterben nicht am Organmangel, sondern an ihrer Erkrankung. Außerdem wird die Verantwortung für den Organmangel auf Einzelne verlagert. Genau betrachtet, haben wir aber gar kein Problem mit der Spendebereitschaft in der Bevölkerung – vier Fünftel sind bereit Organe zu spenden. Für den Organmangel sind in Wirklichkeit strukturelle Probleme unseres gewinnorientierten Gesundheitswesens verantwortlich. Die Entnahmekrankenhäuser melden potenzielle Organspenderinnen und Organspender häufig nicht, weil die Mitwirkung an der Organspende mit viel Aufwand verbunden ist und sie selbst nicht davon profitieren.

De Lapuente: Sie sprechen vom hohen Aufwand, Frau Graumann, meinen damit sicherlich das, was einige Experten als »Tod bei lebendigem Leibe« bezeichnen. Dieses Konzept einen hirntoten Menschen weiterhin zu versorgen, damit seine Organe nicht sterben, ist doch im ethischen Hinblick mindestens fadenscheinig? Die Angehörigen haben oft den Eindruck, dass der geliebte Mensch, der dort liegt, noch lebt …

Graumann: Organspender kann nur jemand werden, der auf der Intensivstation beatmet wird und dessen Hirnfunktionen ausgefallen sind. Das Herz schlägt aber noch, die Haut ist rosig und die Person erscheint lebendig. Sie wird bis zur Entnahmeoperation weiterbehandelt, damit die Organe frisch bleiben. Ein normales Abschiednehmen bis zum letzten Atemzug ist so nicht möglich. Das ist für die Angehörigen belastend, aber auch für Ärztinnen und Ärzte und Pflegekräfte. Ich denke, dass diese psychische Herausforderung, die Patientin oder den Patienten gleichsam aufzugeben und nur noch als Behälter von Organen zu behandeln, eine wichtige Rolle dabei spielen, dass so wenige mögliche Organspender gemeldet werden.

De Lapuente: Herr Birnbacher, ich nehme jetzt einfach an, dass Sie die Punkte, die Frau Graumann vorbringt, durchaus nachvollziehen können. Gibt es eine Synthese aus ihrer beider Thesen und Positionen?

Birnbacher: Anders als Frau Graumann halte ich die Redeweise vom »Tod auf der Warteliste« nicht für irreführend. Ich meine, sie ist durchaus als Appell geeignet, über die Gründe für den Mangel an transpantierbaren Organen in Deutschland nachzudenken. Es ist richtig, dass einer der Gründe in strukturellen Problemen zu suchen ist, vor allem in der Unbequemlichkeit, die es für kleinere Krankenhäuser bedeutet, Entnahmeteams zu jeder Tages- und Nachtzeit in ihre OP-Säle zu lassen. Zwei wichtige andere Gründe sind allerdings, dass nur ein Bruchteil derer, die sich in Umfragen positiv zur Organspende äußern, mit einem Organspendeausweis oder mit ihrer Patientenverfügung dafür sorgen, dass tatsächlich Organe entnommen werden können, und dass bei den potenziellen Organspendern die Angehörigen häufig widersprechen. Ich gestehe zu, dass für die Angehörigen der Hirntod schwer zu verstehen sein kann. Ich meine allerdings, dass über die Spendebereitschaft nur der potenzielle Organspender selbst entscheiden können sollte.

»Tausende auf der Warteliste kommen eindeutig zu kurz«

De Lapuente: Aber das tun potenzielle Organspender, folglich also die Bürger, ja durchaus. 40 Prozent der Bundesbürger besitzen einen Organspendeausweis. Vor zehn Jahren waren es noch 22 Prozent. Anders gesagt, die Kampagnen haben Spendenbereitschaft oder wenigstens eine Bereitschaft, sich einen Organspendeausweis zu bestellen, erzeugt. Ist da nicht eine natürliche Grenze erreicht, Herr Birnbacher?

Birnbacher: Laut dem Jahresbericht der Deutschen Stiftung Organtransplantation für 2022 hatten von den Menschen, denen Organe entnommen wurden, nur 22 Prozent eine schriftliche Verfügung in Gestalt eine Organspendeausweises oder eines entsprechenden Passus         ihrer Patientenverfügung. Ebenso viele hatten sich laut Berichten der Angehörigen mündlich zustimmend geäußert. Das heißt: Bei der Mehrheit der Spender ist auf den mutmaßlichen Willen des Spenders bzw. – bei Unbekanntheit des Spenderwillens – auf die Befürwortung durch die Angehörigen zurückgegriffen worden. Nicht nur angesichts des Mangels an Organen, auch aus der Perspektive des Selbstbestimmungsrechts des Patienten ist das eine ziemlich magere Bilanz. Es genügt nicht, wohlwollende Erinnerungen herumzuschicken, die überwiegend im Papierkorb landen.

De Lapuente: Die zentrale Frage, die sich doch eigentlich auch stellt, ist jene, ob der Mensch machen muss was er kann, um Leben zu retten. Es ist also in erster Linie auch eine weltanschauliche und auch religiöse Frage – entweder eine, die man mit absoluter Zustimmung beantworten kann oder aber mit dem Hinweis, dass man hier eine menschliche Hybris am Werk sieht. Frau Graumann, glauben Sie, dass man mit einer Vermoralisierung der Organspende, wie sie Herrn Birnbacher vorschwebt, nicht für die Organspende offene Menschen eher wegtreibt?

Graumann: Es ist richtig, dass wenige Personen einen Organspendeausweis haben. Das hat sicherlich damit zu tun, dass es psychische Widerstände gibt, sich mit dem Sterben zu beschäftigen. Moralischer Druck macht die Menschen nach meinem Dafürhalten eher skeptisch und erzeugt Widerstände. Mit Religion hat dies alles wenig zu tun. Die christlichen Kirchen sprechen sich übrigens für Organspende aus. Ich widerspreche Herrn Birnbacher in Bezug auf die Zustimmungsbereitschaft der Angehörigen. Die ist nach den Zahlen, die mir vorliegen, eher hoch. Wenn Angehörige aber widersprechen, muss das nach meiner Auffassung respektiert werden, auch wenn sie das tun, weil sie bis zum letzten Atemzug etwa bei ihrem Kind, ihrer Partnerin oder ihrem Partner bleiben wollen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Explantation gegen den Willen der Angehörigen durchgeführt wird.

Birnbacher: Ich gestehe gern zu, dass es für viele Angehörige nicht leicht ist, einer Explantation bei einen verstorbenen Nahestehenden zuzustimmen. Aber ganz offensichtlich handelt es sich hierbei um eine kulturell variable Größe. Schon in Österreich sind die Denkweisen anders. Mir geht es darum, diese Denkweisen ein Stück weit zu ändern, was natürlich stets nur allmählich vonstattengehen kann. Moralisierung ist dabei durchaus nicht notwendig kontraproduktiv. Ich denke dabei u. a an die Moralisierungsprozesse im Bereich der Umwelt, des Klimas der Ernährungsweisen und des Verkehrs, die mit einer langen Anlaufzeit von einem halben Jahrhundert in Gang gekommen sind und dazu geführt haben, dass uns die 2.000 jährlicher Verkehrstoten heute mehr beunruhigen als die 20.000 Verkehrstoten vor 50 Jahren. Ich gehe davon aus, dass es ebenso lange dauert, bis uns die Hitzetoten infolge des Klimawandels beunruhigen. Das öffentliche Bewusstsein fokussiert, um die Bereitschaft zur Solidarität nicht zu überfordern, stets nur bestimmte Opfergruppen. Dabei kommen die Tausende von auf der Warteliste Sterbenden gegenwärtig eindeutig zu kurz.

»Deutschland profitiert von den Verfahrensweisen anderer«

De Lapuente: Schon in Österreich sei die Denkweise anders, sagten Sie eben, Herr Birnbacher. Wie genau zeigt sich das? Und wie kam es dazu?

Birnbacher: Ich hatte vor einigen Jahren eine Gastprofessur in Wien und konnte in einem Seminar zur Medizinethik, an dem auch Ärzte beteiligt waren, erleben, wie selbstverständlich dort die sogenannte Widerspruchsregelung akzeptiert wird. Das ist die Regelung, bei der bei allen geeigneten Patienten Organe entnommen werden können, die nicht ausdrücklich einer Entnahme widersprochen haben, indem sie sich in ein Widerspruchsregister eintragen lassen oder ein entsprechendes Schreiben mit sich führen. Die Zustimmung der Angehörigen muss nicht eingeholt werden. Bei dieser Regelung haben also die Angehörigen noch weniger Möglichkeiten zu einer Verneinung als in der früheren DDR, die zwar auch die Widerspruchsregelung hatte, aber dennoch den Angehörigen ein informelles Vetorecht gewährte. Ich habe grundsätzliche Bedenken gegen diese Regelung, da häufig dann, wenn am noch Lebenden Maßnahmen zur Vorbereitung der Explantation durchgeführt werden, diese ohne Zustimmung des Patienten durchgeführt werden. Es kommt also zu einer Verletzung des Selbstbestimmungsrechts des Patienten. Im Ergebnis tragen allerdings die Länder mit Widerspruchsregelung wie Belgien, Spanien und Österreich maßgeblich zum Pool der transplantierbaren Organe im Eurotransplant-Gebiet bei. Wie bei anderen biomedizinischen Verfahren profitiert Deutschland von Verfahrensweisen anderer, die es selbst ablehnt.

De Lapuente: Es gibt sicherlich nicht wenige Menschen, die der Organspende aus weltanschaulichen Gründen skeptisch entgegenstehen. Gibt es ein Recht darauf, diesen Menschen »eine andere Weltanschauung« aufzudrängen, Frau Graumann?

Graumann: Ich möchte Herrn Birnbacher noch einmal widersprechen. Dass die Länder wie Spanien, Belgien und Österreich mehr Organspenden beisteuern können, hängt vor allem an den Strukturen des Gesundheitswesens und nicht mit der Spendebereitschaft in der Bevölkerung zusammen. Wir haben ein extrem gewinnorientiertes Gesundheitswesen mit vielen jeweils eigeninteressiert handelnden Akteuren. Ein solches System ist extrem schwer zu steuern. Viele Krankenhäuser setzen sich ganz offensichtlich über die Pflicht, potenzielle Spender zu melden, schlicht hinweg. Das ist der eigentliche Grund für den Organmangel. Die Widerspruchslösung würde daran nichts ändern. Ganz unabhängig davon ist es aus ethischer Sicht nicht vertretbar, über das Recht auf Selbstbestimmung der Menschen, die der Transplantationsmedizin aus weltanschaulichen Gründen skeptisch entgegenstehen, hinwegzugehen. Das aber würde mit der Widerspruchslösung getan. Wünsche bezüglich des Sterbens gehören zum Kern der subjektiven Vorstellungen vom guten Leben, die wir anderen nicht vorschreiben dürfen. Ich bleibe daher dabei: Die Widerspruchslösung ist zum einen überhaupt nicht geeignet, den Organmangel zu beheben und zum anderen aus ethischen Gründen abzulehnen. Wir sollten daher versuchen, die strukturellen Probleme der Transplantationsmedizin zu lösen. An der Einwilligungslösung aber sollten wir festhalten. Im Übrigen gibt es ein wirklich gutes Argument, mit dem für einen Spenderausweis geworben werden kann: Die emotionale Entlastung der Angehörigen, wenn diese entscheiden müssen.

»Manche Patienten akzeptieren die Endlichkeit des Lebens«

De Lapuente: Herr Birnbacher, ich möchte ein Geständnis ablegen: Ich habe keinen Organspendeausweis und stehe der Organspende auch skeptisch gegenüber – aus vielen Gründen. Wie würden Sie mich nun überzeugen wollen, über meinen Schatten zu springen?

Birnbacher: Meine Überzeugungsstrategie würde ganz schlicht der Goldenen Regel folgen. Überlegen Sie sich, ob Sie im Fall einer schweren chronischen oder lebensbedrohlichen Erkrankung auf die lebensrettende oder nachhaltig gesundheitsverbessernde Transplantation eines Fremdorgans verzichten wollen würden. Die meisten Menschen würden das nicht, zumindest solange sie niemanden kennen, von dessen Bereitschaft zu wissen, für sie als Lebendspender zu fungieren. Sie müssten sich also damit auseinandersetzen, ein Trittbrettfahrer zu sein.

Graumann: Ja, ich gebe Ihnen zumindest teilweise recht. Wer selbst keine Organe spenden will, sollte auch selbst bereit sein, gegebenenfalls kein Spenderorgan in Anspruch zu nehmen. Mit dem Begriff »Trittbrettfahrer« wird aber denjenigen, die kritisch zu Organspende stehen, pauschal Egoismus unterstellt. Damit wird verlorenes Vertrauen in die Transplantationsmedizin, das viele davon abhält, einen Organspendeausweis auszufüllen, sicherlich nicht wiederhergestellt. Außerdem sind viele, die Organspenden grundsätzlich ablehnen, sehr wohl so konsequent, dass sie sich etwa von einer Spenderniere keine Verbesserung ihrer Lebensqualität versprechen oder sich sogar gegen ein Weiterleben um jeden Preis durch ein Spenderherz entscheiden würden. Der Preis für das Leben mit einem Spenderorgan kann ja nicht nur eine psychische Belastung sein, sondern beinhaltet auch die dauerhafte medikamentöse Unterdrückung von Abstoßungsreaktionen. Manche Patientinnen und Patienten entscheiden sich sogar bewusst dafür, die Endlichkeit des Lebens zu akzeptieren. Auch das sollte anerkannt werden!

Ähnliche Beiträge:

87 Kommentare

  1. Im Grunde genommen habe ich nichts gegen eine Organspende.
    Trotzdem habe ich Befürchtungen ob wirklich alles mit rechten Dingen zu geht.
    Daher bin ich der Meinung, das muss jeder für sich selbst entscheiden ohne dafür kritisiert oder schlechter behandelt zu werden.

    Der Würzburger Medizinrechtler Rainer Beckmann zeigt in diesem Beitrag,
    warum das Hirntod-Kriterium ungeeignet ist, den Tod des Menschen sicher nachzuweisen.
    Dabei sprechen eine Vielzahl guter Gründe dagegen, den Tod des Gehirns mit dem des Menschen gleichzusetzen.
    https://www.rainerbeckmann.de/wp-content/uploads/2012/04/RB-Hirntod-LF_1-2012.pdf

    Der Spiegel:
    „Es war ein Patient, der die Organtransplantation wie kein anderer in Verruf brachte: Als 1990 dem steinreichen Lebemann Fürst Johannes von Thurn und Taxis von dem Münchner Chirurgen Bruno Reichart so gut wie ohne Wartezeit ein neues Herz eingepflanzt wurde und dann (nachdem dieses versagt hatte) gleich noch ein zweites, brach ein Sturm der Entrüstung los. Offensichtlich, so die allgemeine Meinung, herrsche bei der Vergabe von Organen eine haarsträubende Ungerechtigkeit
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/am-rande-der-legalitaet-a-0d13bbed-0002-0001-0000-000015930968

    1. Das geht in die Richtung, wie ich das sehe.

      In Österreich sieht man auch an der staatlichen Rente, dass die Politik tatsächlich eher an staatlich gewollter und unterstützter Solidarität für alle interessiert ist, während in Deutschland seit Jahrzehnten an allem gesägt und reduziert wird, was der breiten Bevölkerung automatischen staatlichen Rückhalt gibt.

    2. „Der Spiegel:
      „Es war ein Patient, der die Organtransplantation wie kein anderer in Verruf brachte…“

      Ein Patient, gleich welcher „Abstammung“ kann ein medizinisches Verfahren nicht in Verruf bringen, sondern nur die dafür Verantwortlichen, selbst wenn ein journalistischer Tenor anderes verlautbart.

      Die tatsächlichen Skandale/Plural ereigneten sich über viele Jahre. Sogar in Wiki nachlesbar.
      Infolge dessen gab es einen massiven Einbruch an Spendenwilligen. (wer hätte es ahnen können.)
      Als gutgläubiger Mensch weiß ich natürlich, dass dergleichen niemals nie wieder geschieht und selbst wenn, bin ich mir sicher, dass ich medial vor derartigen Nebensächlichkeiten geschützt werden würde.👏🤫🤪

    3. @Otto0815: Ich kann Ihnen nur Recht geben. In jüngeren Jahren war ich sehr für die Organspende eingenommen. Doch mit wachsenden Erfahrungen über die Realitäten innerhalb des Gesundheitswesens bin ich immer skeptischer geworden. Wer sehr schwer krank ist und seit Jahren überwiegend mit Ärzten und Krankenhäusern beschäftigt ist, wird auch die schweren Mängel gewahr, die im System herrschen. Letztlich ist man mit Gedeih und Verderb auf einen engagierten, wirklich am persönlichen Schicksal interessierten Arzt angewiesen. Nur wenige dürften soviel Glück haben. Im allgemeinen herrscht ein erstaunlicher Schlendrian und Überforderung. Patienten, die sich nicht mehr höchstpersönlich bemerkbar machen / zur Wehr setzen können, sind die ärmsten Schweine. Unter diesen Bedingungen kommt eine Organspende bzw. -annahme für mich nicht mehr in Frage. Leider geht der Artikel auf den Organ-Schwarzmarkt, die Ausbeutung der Allerärmsten und die Mafia, die sich daran gesundstößt, gar nicht erst ein.

  2. Spende??? Wir leben im real existierenden Kapitalismus. Wer hier spendet, muss den Schuss nicht gehört haben. Vor allem auch deshalb, weil es inzwischen Monate bis Jahre dauert, bis man einen Facharzttermin auf Krankenkasse bekommt. In Folge werden eher diejenigen, die privat versichert sind oder die selbst zahlen, zum Arzt können und damit werden auch diese überproportional von Fremdorganen profitieren. Also soll man die Bonzen auch noch nach dem eigenen Tod weiter alimentieren.

    Nein, eine Spende halte ich für ausgeschlossen, ich bin für ein Leasing (das kennen die Bonzen doch gut) über 5 Jahre und anschließend wird das Organ gekauft und beides als Gebühr an die Hinterbliebenen gezahlt. Und damit sich der Reiche das nicht eher leisten kann als der Arme, würde ich die Leasingrate prozentual vom Einkommen abhängig machen. 10 % vom Gesamteinkommen, also auch von Zins- und Spekulationsgewinnen pro Organ wären angemessen. Wem das Weiterleben so wichtig ist, der sollte dann auch kein Problem damit haben, andere Menschen zu unterstützen. Ich gehe davon aus, dass wir mit diesem System über Nacht Millionen von zusätzlichen Spendern allein in Deutschland hätten.

    1. Das ist doch mal ein ganz famoser Vorschlag, der die real-existierenden Bedingungen im Kaputtalismus aufs vorzueglichste Wuerdigt.

      Dafuer!

    2. „10 % vom Gesamteinkommen, also auch von Zins- und Spekulationsgewinnen pro Organ wären angemessen.“

      AHA…gedeckelt auf das Gesamteinkommen, ohne Berücksichtigung des Vermögens. Super Idee bei z.B. 8Mrd. Zuwachs Privatvermögen wären das 800Mio=Rest 7,2Mrd Einkommen+Vermögen.
      Oder bei 10Mio 1Mio=9Mio Einkommen+Vermögen!
      Na DAS wird weh tun, aua.🤣
      Zumal die Hinterbliebenen als Nutznießer vermutlich ungedeckelte Einkommenssteuer ab – na sagen wie mal – 49% zahlen müssten.

      Aber das ist definitiv KEINE Option. Wer wollte schon Altes von niederen Chargen auftragen☝️.
      Empfehle den Film “ Die Insel“, denn man sollte niiiiemals NIE sagen.😁

      1. Dann macht man halt noch ne Einkommens- und Vermögensprogression. 10 Millionen 12% 50 Millionen, 15%, 100 Millionen 20%, 500 Millionen 25%, 30% ab einer Milliarde.

        „Zumal die Hinterbliebenen als Nutznießer vermutlich ungedeckelte Einkommenssteuer ab – na sagen wie mal – 49% zahlen müssten.“ Na die Armen Hinterbliebenen müssten dann von ihren 300 Millionen 150 abtreten. Der Staat könnte sich auch verpflichten das so eingenommene Geld zusätzlich in das Gesundheitswesen zu stecken, oder als Prämie an die Beschäftigten im Gesundheitswesen zahlen (jeder die gleiche Summe).

        „Wer wollte schon Altes von niederen Chargen auftragen.“ Wer nicht sterben will vielleicht? Wem das zu Prolo ist, der kann gern die Organspende ablehnen.

    3. @PfefferundSalz
      „Vor allem auch deshalb, weil es inzwischen Monate bis Jahre dauert, bis man einen Facharzttermin auf Krankenkasse bekommt.“

      Sie müssen halt schon als Kleinkind wissen an welcher Krankheit sie mit 40, 50, 60, 70, 80 oder 110 erkranken und sich rechtzeitig für einen Termin anmelden, dann klappt das auch. 🙂

      Als mir deer Zahnarzt vor Jahren mal einen Zahn gezogen hat, habe ich gesagt, den würde ich gerne mitnehmen. Der Zahnarzt guckte mich daraufhin dumm an und fragte mich was ich denn damit wolle.

      Ich sagte ihm, wenn ich in die Kiste springe muss er mir beigegeben werden damit ich wieder vollständig bin. Gott sei Dank ist es bisher bei einem Zahn geblieben.

    4. Aber wäre das nicht ungerecht gegenüber denen, die ihr Organ einem armen Menschen spenden? Angenommen, ich wäre die Empfängerin: Mein Rentnereinkommen beträgt unter 20.000 Euro im Jahr. Davon 10%, die machen niemanden reich.
      Mal abgesehen davon, dass ich eh kein fremdes Organ in mir haben möchte. Schrecklicher Gedanke, brrr. Bin aber auch alt genug, dass ich nach einer üblen Diagnose mit dem Leben friedlich abschließen könnte. Bei jungen Leuten verstehe ich den Wunsch nach Verbleib auf dieser Welt schon eher.

  3. Es ist „erfreulich“, dass es endlich Mal wieder ein Thema jenseits der hier üblichen min. 90%-Quote gibt.

    Problem dabei: zu philosophieren scheint mittlerweile eine überproportional vertretene, irreversible Grundhaltung und Beruf bzw. Berufung zu sein!
    Der Körper ist und bleibt Eigentum seines Besitzers – auch über den Tod hinaus und wird NICHT zur staatlichen und/oder medizinischen Verfügungsmasse.
    Wer sich pro Organspende entscheidet; löblich, ehrenwert.
    Alle anderen sind jedoch nicht im Ansatz Teil einer aufgezwungenen Diskussion oder privater Meinungen/Ergüsse.
    Erst Recht steht ein Individuum NICHT in der Pflicht, seinen Körper durch schriftliche Verlautbarung vor Übergriffigkeiten anderer schützen zu müssen.
    Persönliche Entscheidungen haben im Übrigen auch und besonders für Sterbehilfe zu gelten, über die kein anderer als der Betroffene höchstpersönlich zu entscheiden hat, wenn es Grund und Begründung gibt. Punkt❗☝️

    P.S. Möglicherweise hat jemand eine zündende Idee, in welcher Weise Karl Birnbaum sich sinnvoll sowie zeitfüllend mit sich und seinem Körper beschäftigen könnte, ohne theoretische Kollateralschäden bei anderen zu produzieren!
    Gastprofessor für ohnehin kognitiv Benachteiligte? Jesses 🤯

    1. „P.S. Möglicherweise hat jemand eine zündende Idee, in welcher Weise Karl Birnbaum sich sinnvoll sowie zeitfüllend mit sich und seinem Körper beschäftigen könnte, ohne theoretische Kollateralschäden bei anderen zu produzieren!“ Sport, Sauna, Wellness, Aktivurlaub, gesunde Ernährung….So wie andere Leute das auch machen.

    2. Tja nun – nach einigen aufgelaufenen Kommentaren lässt sich mit Fug und Recht festhalten, dass der ein oder andere nicht nur ein Defizit hinsichtlich des Lebens aufweist, zu dem auch das Sterben gehört, sondern sich göttlich erhöht fühlt, indem er/sie anderen das verbriefte Recht auf den eigenen Körper/Geist abspricht.
      Glücklicherweise leben wir in Zeiten, in denen das Credo lautet: schlimmer geht immer!
      Empfehle dringend den gestrigen Beitrag „Gesundheitsrisiko Armut“ auf manova – brilliante Idee!
      Nicht nur, dass man mehrere Fliegen mit nur einer Klappe erschlagen könnte, nein: die SpendenFreiwilligkeit wäre spontan erzwingbar.
      Leider dauert es halt immer etwas, bis die Errungenschaften aus Übersee auch dem deutschen Konsumenten von „Nutzen“ sind. Aber Optimismus ist die halbe Miete!😳

  4. Ich stehe einer Organtransplantation sehr skeptisch gegenüber, einerseits weil ich dieses Menschenbild einer zu reparierenden Maschine und gleichzeitig als Ersatzteillager ablehne, weil ich auch diesen Machbarkeitswahn und dieses angemaßte Recht auf einen möglichst späten oder „besser noch“ gar keinen Tod für zutiefst unmenschlich halte. Und dann gibt es da noch diese Berichte von Angehörigen regelrecht ausgeschlachteter Menschen, die sehr verstören.
    Andererseits ist mein ehemaliges Mündel, ein junger Tamile, nun doch in den ‚Genuss‘ einer Nierenspende gekommen, nein, keine von einem Toten, sondern von einem Lebenden und letztlich auf eine Art gekauft.
    Ich habe ihn in seiner Not gesehen und natürlich wünschte ich ihm, dass er eine neue Niere bekommt.
    In diesem Zwiespalt stecke ich und natürlich gerät meine Überzeugung ins Wanken, wenn ich vom Buddhismus weiß, dass er Organspenden keineswegs ablehnt und auch, wenn ich von Nachtodkontakten höre, wo ein Verstorbener seinen sehr zweifelnden Angehörigen z.B. im Traum mitteilt, dass er seine gespendeten Organe gerne gegeben hat.
    Aber da sind dann eben auch noch die Verfahrensfragen, wer bekommt und wer gibt unter welchen Umständen. Die ehrlichste Art ist nur die wirklich geschenkte Lebendspende.
    So habe ich also für mich selbst entschieden, weder zu spenden (ich bin ohnehin zu alt und nicht gesund) noch je eine Spende in Anspruch zu nehmen.

    1. @A.F. „ich bin ohnehin zu alt und nicht gesund“

      Es stellt sich die Frage ob Hirntod wirklich tot ist? Das dürfte sehr umstritten sein und darf bezweifelt werden.
      Lese hierzu https://www.rainerbeckmann.de/wp-content/uploads/2012/04/RB-Hirntod-LF_1-2012.pdf

      Die Altersbeschränkung gab es mal, 65 Jahre. Auf Grund fehlender Organe wurde sie abgeschaft.

      „Nur wenige Erkrankungen schließen eine Organspende nach dem Tod aus – auch gibt es kein Höchstalter, bis zu dem eine Spende möglich ist. Die wichtigsten Voraussetzungen für eine Organspende sind die Zustimmung und dass bei der verstorbenen Person der unumkehrbare Ausfall der gesamten Hirnfunktionen (Hirntod) festgestellt worden ist. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, prüfen Ärztinnen und Ärzte im Einzelfall, ob der Gesundheitszustand eine Organspende zulässt.“

      Kaum eine Erkrankung schließt eine Organspende aus
      Derzeit ist eine Organentnahme ausgeschlossen, wenn der Organspender an einer akuten Krebserkrankung leidet oder HIV-positiv getestet wurde. Bei allen anderen Erkrankungen entscheiden die Ärzte nach den erhobenen Befunden, ob eine Organspende infrage kommt. Zur Transplantation frei gegebene Organe werden zum Entnahmezeitpunkt genauestens untersucht.

      Eine Organspende ist auch nach einer ausgeheilten Krebserkrankung prinzipiell möglich. Wichtig ist, dass potentielle Spender Immunerkrankungen und auch andere Erkrankungen, wie z. B. Diabetes, im Organspendeausweis angeben. Hierzu eignet sich der Punkt „Anmerkungen/Besondere Hinweise“. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite http://www.organspende-info.de

    2. Sie sind wenigsten ehrlich und das verdient RESPEKT!

      Keinen Respekt habe ich aber vor Leuten, die ihre Organe nicht spenden wollen – Gründe finden sich immer – dann aber mit der größten Selbstverständlichkeit erwarten auf die Liste der „Organempfänger“ gesetzt zu werden, wenn sie ein Organ nötigen.

      Wer nimmt, muß auch bereit sein zu geben!

      1. Lebst du in Nordkorea oder auf dem Mond? Wir leben im Kapitalismus. Hier ist das einzige Motto „Nehmen, aber nie geben“. Gewöhn dich daran, haben wir alle getan.

  5. Genau so wie Ich, gegen die Todesstrafe bin, bin Ich auch gegen die Organtransplantation / Organspende!

    Irgendwie hat das ganze was von Kannibalismus am Lebendigen Menschen. Da die Organentnahme am lebendigen Menschen Menschen durchgeführt wird.

    Gruß der Halbgott Prepperoni wir sind doch alle sterblich und daß muß das Leben am Ende akzeptieren.

  6. Ich lehne diese ganze Frankenstein-Medizin ab! Ich hätte aber auch im Fall einer schweren Covid-Infektion eine künstliche Beatmung abgelehnt und bin fest entschlossen, keine schweren OPs an mir durchführen zu lassen.

    Gut für meine Krankenkasse. Schlecht für Investoren.

  7. Auf der einen Seite wollen manche die Bevölkerung reduzieren – mit Gift/Krieg u.a. WEF-Wahnsinn !!!

    Auf der anderen Seite soll man mit Organspende die natürliche „Auslese“ umgehen.

    Ganz gemein gesagt in beiden Fällen geht es nur um „Money“

    Der einzelne Mensch ist nur noch „Spielball“ aufgepumt mit „Sorglospaketen“ !!

  8. Soweit kommts noch: dass sich irgend ein mieses Subjekt, meiner Organe bemächtigt! Ich würde knallharte und diskriminierende Bedingungen stellen: Ausgeschlossen wären LGBTQ+Personen, Angehörige von „Großfamilien“, Klimaklebern, etc.

    Und vielleicht schaffe ich es ja, in meinem Alter, bis zum friedlich natürlichem Abnippeln, meine Leber kaputt zu saufen.

  9. @Rebane
    Wenn Sie braune Zähne haben dürfen Sie die gerne Herrn Höcke spenden.
    Das mit der Leber würde ich mir aber ernsthaft überlegen, das könnte sehr, sehr schmerzhaft werden.

    Ausserdem, das gestehe ich Ihnen auch zu, sollte es jedem seine persönliche Entscheidung bleiben und zwar ohne Diskriminierung ob er dafür oder dagegen ist und niemand sollte deshalb ärztlich schlechter behandelt werden.

    1. Otto0815

      also platter geht wohl nicht: „braune Zähne“, etc.
      Und ja: Ich möchte bestimmen, wer meine Organe bekommen sollte. Dazu zählen sicher nicht jene von mir genannten Gruppierungen. Ganz einfach – und dazu stehe ich.

  10. Ich wäre für eine Organspende, wenn es Europa weit eine einheitliche Regelung gibt,
    mit einem europäischen Register. In dem ich eintragen kann nach welchen Bedingungen
    ich zum Organspender werden will. Zur Zeit ist es so das ich im Ausland Organspender
    werden kann, obwohl ich ein Spendeausweis mitführe und eine Patientenverfügung
    erstellt habe, in der ich nur widerspreche oder nur unter bestimmten Umstände zustimme.
    Auch wird nicht in jedem Land, bei unsicherer Lage die Hinterbliebene gefragt. Nur weil
    man sich im Ausland nicht daran halten muss.
    https://www.krankenkassen.de/ausland/organspende/

    Auch kann eine Organ schon nach einem Herzstillstand und nicht nur nach einem
    Hirntod entnommen werden. Wenn ich aber das nicht will?
    https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/Herzstillstand.pdf

    Solange dies nicht endlich geregt ist, bin ich auch kein Organ- / Gewebespender.

    1. bravo! –
      Ich schließe mich Ihnen an und würde unter den Bedingungen, die Sie nennen – absolute Transparenz -, sofort die Organspende unterschreiben.

  11. Warum muss ich als Bürger immer spenden. Es wird mit dem Organhandel genug Umsatz gemacht nur wir Deutschen sollen davon nichts bekommen. Ich werde euch was Husten. Alle wollen alles umsonst. Genau so wie Blut spenden, dafür gibt es nichts in anderen Ländern aber schon und solange das so ist das die Deutschen ausgebeutet werden wird sich an der Situation auch nichts ändern. Das Rote Kreuz als Beispiel lässt sich alles bezahlen sogar wenn man sich gespendete Sachen aus dem Altkleidercontainer der Kleiderkammer holt. Oder wenn man sich Essen von der Tafel holt überall muss gezahlt werden.

    1. Du kannst Dich beim Roten Kreuz als bezahlter Spender melden. Wenn Du gesund bist und regelmäßig spendest, kannst Du Dir einen Zuverdienst erhalten (z. B. als Student).

      1. Nein geht nicht! Ausser Du meinst Plasma- / Blutplättchen Spende. Vollblut wird vom
        Deutschen- / Bayrischen Roten Kreuz nicht vergüttet. Da musst Du schon zu einem
        privaten / öffentlichen Spendezentrum gehen, sofern das nicht auch das Rote Kreuz
        betreibt. Wie es bei sehr seltenen Blutmerkmalen, z. B. Blutgruppe Bombay aussieht
        weiss ich nicht, wäre aber möglich das da etwas gezahlt wird.

  12. Der Mensch ist ein soziales Wesen und das Leben besteht aus geben und nehmen!

    Deshalb sollten diejenigen Leute, in nicht bereit sind anderen Menschen ein Organ zu spenden im Bedarfsfall auch auf ein Spendeorgan verzichten. Das wäre nur gerecht!

    Aber die westlichen Menschen sind überindividualistische Egoisten geworden. Solidarität wird ihnen immer fremder. Das ist für mich ein weiteres Beispiel für den zivilisatorischen Verfall der westlichen Kultur. Jeder ist sich selbst der Nächste und wenn jeder nur an sich denkt, ist an Alle gedacht! Das ist schlicht asozial, aber typisch westlich!

    1. In welchem nicht westlichen Land zahlt denn der Staat, bzw die Gemeinschaft der gesetzlich Versicherten für Organtransplantationen, die anschließend lebenslang notwendigen, teuren Medikamente, etc. etc.?

      Gesetzlich Versicherte aus „moralischen Gründen“ von einer Leistung auszuschließen ist ein dünnes Brett, und wäre vermutlich sowieso grundgesetzwidrig.

      1. @ GBöttcher:

        Ich stimme Ihnen zwar grundsätzlich zu, aber grundgesetzwidrig ist in Deutschland mittlerweile so eniges, auch im Gesundheitswesen.

      2. Sie wollen von einen Verstorbenen ein Organ erhalten sind aber nicht bereit als Organspender zur Verfügung zu stehen? Finden Sie das solidarisch?
        Gewerkschafter nennen solche Leute Trittbrettfahrer….das ist auch der Autor dieses Artikels….mit solchen Leuten ist eine solidarische Gesellschaft unmöglich
        Möge der Westen im eigenen Dreck verkommen!

    2. Bei den eigenen Organen, hört das „Geben und Nehmen“ auf. Meine Organe werden nicht vergesellschaftet.
      Klar – wer über seine Organe selbst entscheiden will, ist ein überindividualisierter Egoist. Solidarität ist m e i n e Entscheidung und keine gesellschaftliche Pflicht. Wenn sogar über den eigenen Körper die Gesellschaft entscheidet, ist das Sklaverei. Selbstbestimmung über die eigene Leiblichkeit ist kein Kulturverfall, sondern die Basis jeder vernünftigen Gesellschaftsordnung und jedes vernünftigen Kollektiv.

      „Geben und Nehmen“ – 1. Was bekommt denn der Organ-Gebende und was gibt denn der Organ-Nehmende. 2. Sollte das „Geben und Nehmen“ nicht ein freiwilliger Akt sein. Dass der Staat beschließt einfach Organe von Hirntoten sich zu nehmen, ist doch schlicht eine Aneignung des Körpers des Individuums, möglicherweise gegen seinen ausdrücklichen Willen. Also ein Akt der Gewalt.

      1. @ Krim:

        „Solidarität ist m e i n e Entscheidung und keine gesellschaftliche Pflicht.“

        Da stimme ich Ihnen tatsächlich mal zu. Ich würde noch weiter gehen, Solidarität kann nie etwas sein, was man verordnet, sondern was aus einer Gemeinschaft erwächst. Dazu braucht es eben jenes Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, eben ein „Wir“.

        Genau das ist in einem Land wie Deutschland völlig abhanden gekommen, das läuft mancherorts besser und die leben auch im selben Jahrhundert. Und ich behaupte, man hat dieses „Wir“ regelrecht abtrainiert, die Deutschen sollten kein „Wir“ mehr haben. Und weil die Deutschen kein „Wir“ mehr haben, kann sich auch keiner integrieren. In was denn? Man kann sich in eine Gemeinschaft integrieren, nicht aber in einen Haufen Leute, die nur mit sich selbst beschäftigt sind und nur die eigenen Interessen und Bedürfnisse wahrnehmen.

  13. Was ist aus „my body, my choice“ geworden? Oder ist das mal wieder was anderes? Ich komme keiner Pflicht nach mich impfen zu lassen und lasse meinen Körper auch nicht als Ersatzteillager für die Organmafia mißbrauchen. Die rühren die Werbetrommel ja nicht aus Altruismus. Es ist schon menschenverachtend, daß man über Widerspruchslösungen nachdenkt. Das ist die Enteigung des eigenen Körpers. Wundert aber nicht, egal wohin man blickt, nur moderner Feudalismus und Kommunismus.

  14. @Bella
    „Der Mensch ist ein soziales Wesen und das Leben besteht aus geben und nehmen!“
    Bravo und Chapeau, mal wieder ein qualitativ hochwertiger Beitrag. Als Träger:in von 2, ZWEI, Nieren, Lungenflügeln haben Sie gewiss aus sozialem Verständnis bereits 50% derer gespendet. Auf ein Stück Leber ist ebenfalls verzichtbar. Wobei Ihrer caritativen Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.

    „Aber die westlichen Menschen sind überindividualistische Egoisten geworden.“
    Tja, dann scheinen aber die Organe der willigen und spendenfreudigen „nicht-westlichen“ Menschen unterwegs zu verschwinden, puff!

    Es gibt sogar 2 Hirnhälften; und da war/ist die Spendenbereitschaft überproportional; sogar noch zu Lebzeiten und völlig zwanglos.🤕
    Das ist eine Aussage und bedarf keiner Antwort 🤫.

  15. Ein wichtiges Thema:

    Der Hirntod ist nicht der Tod. Ein Hirntoter ist nach aktueller Lage ein unwiderruflich Sterbender in seiner letzten Lebensphase. Und trotzdem lesen wir immer wieder, dass vermeintlich Hirntote wieder aufgewacht sind. Die Diagnosesicherheit darf also in Frage gestellt werden.

    Zu wenig diskutiert wird m.E. dass Transplantierte lebenslang Risikopatienten bleiben. Sie müssen lebenslang Immunsuppressiva nehmen um die Abstoßungsrisiken zu senken und haben damit erhöhte Erkrankungsrisiken, allen voran Krebs. Nicht zu vergessen die psychische Belastung und die daraus folgenden Therapien. Nach einer Organspende ist also nicht alles Eitel, Freude, Sonnenschein.

    Ich teile die Ansicht, dass Menschen, die auf ein Spenderorgan warten, in erster Linie an ihrer Krankheit leiden und ggf. auch daran sterben werden. Wenn sich Menschen nach Abwägung aller Fürs und Widers für einen Spenderausweis entscheiden, dann verdient das höchsten Respekt. Es gibt aber kein Recht auf ein Organ eines Mitmenschen und jeder, der das nicht möchte, sollte sich nicht dafür rechtfertigen müssen. Es ist sein Leben, sein Recht, sein Recht auf Unverletzlichkeit seines Körpers, denn im Augenblick der Spende muss der Körper noch leben. Herzflimmern während der „Ernte“, so heißt die Organspende, ist nicht selten, so dass am ausgeweideten Körper noch Herzmassagen durchgeführt werden müssen. Das Herz muss schließlich bis zum Schluss durchhalten.

    Dass es unterschiedliche Handhabungen in verschiedenen Ländern gibt, wundert nicht, denn die Voraussetzungen für Organspende sind nicht überall gleich. In Deutschland zählt der „Hirntod“, in Spanien der Herztod. In Deutschland bedeutet Schweigen nicht automatisch Zustimmung, in anderen Ländern durchaus.

    Es muss jedem vorurteilsfrei selbst überlassen bleiben, wofür er sich entscheidet. Organspende moralisch zu erzwingen, halte ich für menschenverachtend. Ich möchte in so einer Gesellschaft nicht leben.

  16. 18,1 % der Todesfälle des Jahres 2021 in Deutschland hatten laut destatis das offizielle Rentenalter (67) nicht erreicht.
    Ich selbst beziehe infolge mehrerer sehr glücklicher Zufälle zwischen Geburt und Abschluss des 3. Lebensjahres seit 2010 eine vorgezogene Altersrente in auskömmlicher Höhe. Was sollte ich mehr wollen? Das ewige Leben? Es wird mir nicht beschieden sein und evt. Organübernehmern auch nicht.
    Sinn und Ziel dieser Debatte kann ich nicht erkennen. Es stellen sich aktuell andere Fragen: Wieviele provozierte Todesfälle im Rahmen einer experimentellen medizinischen Wissenschaft sind hinnehmbar? Wie viele Menschen macht man gegenwärtig auf der Grundlage statistisch begründeter „Überlebenschancen“ zu Objekten medizinischer Forschung? Wer profitiert? Die Wissenschaft? Der evt. Tage, Monate oder Jahre Überlebende? Oder der medizinisch-pharmazeutische Komplex?
    Alles Lebendige stirbt. Nicht weil es krank war, sondern, weil es gelebt hat. Hat Seneca schon gewusst. Nichts Neues unter dem Himmel.

    1. Mit den dialektischen und historischen Materialismus hast du wenig im Sinn was ganz Deiner kleinbürgerlichen Klassenherkunft entspricht…herzlich lach…deine Partei kann man nicht wählen, aber die von dem Nazi, mit dem du unlängst geflirtet hast, erst recht nicht

      dekadenter Westen…lach…

      1. „was ganz Deiner kleinbürgerlichen Klassenherkunft entspricht“
        Woher glaubst du meine Herkunft zu kennen? Welche Argumente (nachweisliche Merkmale) kannst du dafür anführen? Bestenfalls hast du gegoogelt und glaubst, ein bisschen was über mich herausgefunden zu haben.
        „von dem Nazi, mit dem du unlängst geflirtet hast“ – Es ist eine ideologische Frage, eine politische und eine sprachliche wie man mit Nazis umgeht. Ich habe über die Jahre mehrere Generationen alter und neuer Nazis erlebt (Heinrich Lübke, Hans Filbinger, Franz Strauß, …) Ich fange an zu begreifen, warum gegenwärtig der dialektische und historische Materialismus als Denkansatz politisch so wenig bewirkt. Wer immer schon ein Urteil hat, BEVOR er mit Menschen spricht ist, ist nicht überzeugungsfähig oder durchsetzungsfähig. Sollte es dir entgangen sein, dass die gegenwärtige politische Durchsetzungsfähigkeit der Kapitalseite AUCH daher rührt, dass sie über ein größeres und besser entwickeltes Repertoire manipulativer Mittel (vulgo: Propaganda) verfügt? „Geld“ ist es wohl eher nicht mehr, denn die Zahlenangaben in der Forbes-Liste haben weder einen Bezug zur materiellen Produktion noch zu den realen Machtmitteln. Der gegenwärtige Webauftritt des World Economic Forum dürfte in Sachen Machtausübung aussagekräftiger sein. Das kann einem nur dann entgehen, wenn man bereitwillig unter den Tisch kehrt, in wie vielen Staaten sich in Bezug auf die herrschenden Eliten nichts geändert hat, außer ihrer relativen Stärke zu den USA. Es liegt mir fern, solches als gelungene (Selbst-)Befreiung der Völker zu bejubeln statt als anerkennenswerten, unterstützenswerten Versuch anzusehen, dessen Wirkung (noch) nicht absehbar ist. Der Mensch dürfte nicht zukunftsfähiger sein als jegliche andere Art, die wir kennen, eher weniger, wenn man die Dauer seiner Existenz als homo sapiens sapiens in Betracht zieht. Ich betrachte den dialektischen und historischen Materialismus als Methode. Nicht als kanonisierten Bestand ideologisch einwandfreier Schriften, wie viele es tun.
        Was ohne jeden Zweifel für uns beide gilt: Es gibt mit Sicherheit mehr Bücher und Beiträge zur Debatte des dialektischen und historischen Materialismus als jeder von uns beiden zur Kenntnis genommen hat. Ich neige nicht dazu, die Wirkmächtigkeit von Overton-Debatten angesichts der gegenwärtig 8.147.701.961 amtlich geschätzten Zahl von Menschen zu überschätzen, unter denen ca. 17 % der Frauen und 10 % der Männer nicht lesen können. [ https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/bevoelkerung-arbeit-soziales/bildung/Alphabetisierung.html .] Von der seuchenbedingt gestiegenen Zahl funktionaler Analphabeten hierzulande gar nicht zu reden. ( Es dürfte seine Gründe haben, dass immer öfter den Bausätzen für alltägliche Gerätschaften Bildergeschichten beiliegen statt geschriebener Anleitungen.) Ist es vor diesem Hintergrund nicht fehlerbehaftet, sich für einen der potentiellen Retter der Menschheit zu halten?

  17. So. Da die Auswahl an Themen (auch durch ständige Wiederholung wird’s einfach nicht besser) sehr beschränkt ist, dafür aber speziell für diese ein überwältigendes Interesse von stets denselben besteht – gibt ja sonst keine anderen Agenden – handhabe ich es jetzt wie der ein oder andere: und schreibe mir einfach selber!

    Die Welt lacht (mal wieder, oder noch immer?) über uns.
    Medial lupenreine Performance:
    in Berlin brach ein Löwe aus einem Zirkus aus, riss ein Schwein hinter Busch X und ein Großaufgebot zu Land und in der Luft suchte 30 Stunden nach diesem.
    Ergebnis: der imaginäre Löwe war ein wildes Schwein, ohne Riss hinter X oder irgendeinen Zirkus.
    Medial großes Kino und alle haben es geglaubt. Nur gut, dass niemand auf die Idee kam, dass der Zirkuslöwe „Corona“ heißt. Zumindest würde Karl endlich wieder mit einem grauenhaften Ausbruch beschäftigt sein.
    Warum ich mir selber schreibe? Wenn ein Schwein schon für einen Löwen verkauft wird und alle es glauben, dann …ja, ist’s eh zu spät!
    Doch Obacht: wenn künftig der/die Adipositaser:in im Wald durchs Unterholz bricht, könnte es schlimmstenfalls zu Verwechslungen mit entflohenen Flusspferden kommen. Und die gehören nachweislich zu den besonders gefährlichen Tieren.
    Gute Nacht!

    1. @ cui bono:

      Auch ein Wildschwein sollte das Recht haben als Löwe betrachtet zu werden. Es könnte aber auch einfach ein Zeichen des Klimawandels sein oder das Schwein befindet sich einfach nur im Klimakterium.
      In Berlin geschehen ohnehin recht seltsame Dinge, da laufen der Kaspar, der Sepp, eine Hexe, ein Räuber und ein Krokodil rum und geben sich als Politiker aus und alle singen gemeinsam: „Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune, ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt“

  18. Eine persönliche Ansicht zu Organspenden.
    Ich habe den Artikel bewusst nur angelesen.
    Frage: wie kann ein biologischer Organismus überhaupt erkranken?
    Wie kann ein biologischer Organismus in allen Sphären eine Krankheit erfahren, die zu einer Krankheit führen?
    Meine Antwort auf diese schlichten fragen ist:
    In dem diese künstlich erschaffen werden, um Profite zu vergrößern!
    Eine Simulation durch Simulanten führt in die Simulation derer die das wollen.
    Um diese Simulation zu beenden, bedarf es ganz einfach ausgedrückt, einen reellen Bezug zur Natur. Nur die „Natur“ ist in der Lage alles zu verbessern, aber nicht diejenigen, die angeben sie könnten es besser!
    Der Witz der Geschichte besteht darin, das die Bibel, al Quran, Hindus, Buddhisten oder sonstige Philosophien darüber berichteten, das jede Krankheit nur ‚über die Natur‘ zu heilen ist.
    Und was tun die edelsten ‚Verbrecher‘?
    Sie zerstören mutwillig ihre Ressourcen, um den künstlichen pharmazeutischen Weg zu ebnen. Die leidenden aus der Vermarktung dessen und Angehörige werden für finanziellen Interessen ausgeraubt .

    1. Manche begreifen den gesellschaftlich-wirtschaftlichen Prozess seit Beginn von Tierhaltung und Pflanzenzucht als fortschreitende Vermarktlichung. Darin steckt nicht nur ein Körnchen Wahrheit. Z. B. in Sachen Ernährung, Erziehung, Gesundheit muss zu Zeiten der Globalisierung dieser Prozess als weit fortgeschritten angesehen werden.
      A priori wird der Mensch seit ??? als der Natur überlegen vorausgesetzt, um diese Entwicklung als wissenschaftlich fortschreitend und dem Glauben überlegen ansehen zu können. Das Wichtige an einer Axiomatik ist aber: sie muss funktionieren um Geltung zu erlangen. Gegenwärtig erweisen sich jedoch wachsende Anteile der angesprochenen „Gewissheiten“ als nicht mehr erfolgversprechend. Aus „Schrödingers Katze“, gewandelt in Wahrscheinlichkeitsrechnung, werden gegenwärtig ständig Konsequenzen abgeleitet, die sich in der wahrgenommenen Welt als dysfunktional erweisen. Das geht über die propagandistische Panikmache weit hinaus. Zukunft ???????????…. – wie schon immer. Und das wird auch so bleiben, vermute ich.

  19. »Moralisierung ist dabei durchaus nicht notwendig kontraproduktiv.«
    Ganz generell gilt: Wenn jemand mit Moral argumentiert, sind meine Rolläden runter. Moral ist kleine, hässliche Schwester der Ethik für Dumme. Was dabei herauskommt, wenn man Menschen, die Moral brauchen, machen lässt, kann man ja am aktuellen Bundeskabarett sehen und hören („bacon of hope“). Oder an den Tier“rechtlern“, die allen Ernstes meinen, Hunde vegan ernähren zu können damit ihre Vision einer heilen Welt nicht kaputt geht oder an den Klimaklebern, an denen offensichtlich jede Form der Erkenntnis spurlos abgetropft ist.

    Was die Organspende im speziellen angeht: Wer schon mal bei einer Organernte zugesehen hat, wird sich dieser Prozedur ganz sicher verweigern. Aus dem angeblich Hirntoten wird ohne Betäubung herausgeschnitten, was brauchbar zu sein scheint. Ohne Betäubung weil der angeblich Hirntote ja angeblich sowieso nichts spüren kann und (vor allem) weil die Betäubungsmittel die Empfänger belasten könnten. Die bedauernswerten Spender zeigen klare Schmerzsignale wie stöhnen, zucken und Herzrasen. Und wofür? Damit unheilbar Kranke ein paar Jahre länger leben können. Ein paar Jahre in denen jede Erkältung, jeder Schnupfen sie umbringen kann, denn ihr Immunsystem muss lebenslang unterdrückt werden.

    Ich kenne keinen Arzt und keinen Mediziner, der nicht a) einen Organspenderausweis mit sich trägt und b) dort „NEIN, Ich widerspreche einer Entnahme von Organen oder Geweben“ angekreuzt hat. Ich habe deren zwei: einen deutschen und einen tschechischen und ich rate jedem Urlauber, sich vor dem Urlaub einen in der Sprache des Urlaubslandes zu beschaffen und der Organentnahme zu widersprechen. Das gilt insbesondere für die süd- und südosteuropäischen Länder, denn in einem Punkt hat der Artikel recht: Dort verdienen die Krankenhäuser an der Organentnahme und wenn ich mir die Zahlen von dort ansehe, an hege ich den Verdacht, dass dort die medizinische Schwelle um als Spender freiwillig gemeldet zu werden deutlich niedriger liegt als in Deutschland.

    1. @ Not Element Of:

      Ich habe tatsächlich auch einen Organspendeausweis und auf meinem steht ebenfalls „Nein“. Sagt sich zwar leicht, aber umgekehrt würde ich auch kein Organ erhalten wollen. Ich bin aber auch nicht der Meinung, daß man medizinisch alles umsetzen muß, was technisch möglich ist. Ist aber eine Einstellungssache und ich kann mit anderen Sichtweisen gut leben. Nur möchte ich für mich frei entscheiden dürfen und sehe nicht ein, was eine solche Entscheidung mit Moral zu tun haben soll. Das hat für mich immer etwas von emotionaler Erpressung. Vor allem, wenn es bei der gesundheitlichen Versorgung doch um Ethik geht, warum muß dann alles auf ökonomische Effizienz getrimmt werden?

      Je älter ich werde, desto mehr komme ich aber auch zur Überzeugung, daß man sich von vielen Dingen frei machen sollte, dazu gehört auch die Gläubigkeit an Pharmazie und so manche Segnung der modernen Medizin. Mir scheint manchmal viele haben verlernt, daß auch der Tod ein Teil des Lebens ist, genau wie das Alter einfach zum Leben dazu gehört.

    2. ‚Ich kenne keinen Arzt und keinen Mediziner, der nicht a) einen Organspenderausweis mit sich trägt und b) dort „NEIN, Ich widerspreche einer Entnahme von Organen oder Geweben“ angekreuzt hat.‘

      Inwiefern kann sich das potentielle Opfer denn darauf verlassen, dass der Ausweis auch „gefunden“ wird? Wenn ich sehe, in welche Richtung die Dinge laufen, dann habe ich große Zweifel, wem ich überhaupt noch vertrauen kann!

      1. @ Alexander:

        Das ist die nächste Frage. Aus meiner Sicht hat ein Großteil der Ärzteschaft jegliches Vertrauen verspielt. Und wer wie ich auch schon mal mit alten Menschen zum Arzt muß, der weiß wie human die Einstellung vieler medizinischer Betriebswirte ist. Gesundheitspolitisch ist das System mittlerweile komplett korrumpiert, da verwundert es auch nicht, wenn Mensch zu einer reinen Ressource verkommt.

        1. Ende des letzten Jahrhunderts hatte ich plötzlich zum ersten Mal ernsthaft „Rücken“. Nachdem ich im Monat Dezember drei Tage allein und weitgehend hilflos in einem ungeheizten Zimmer ohne Essen oder Telefon verbracht hatte, habe ich mich über vereiste Bürgersteige zum Arzt geschleppt. Und wurde dort weggeschickt.

          Das war für mich der Bruch!

          „medizinische Betriebswirte“

          Schön gesagt!

      2. »Inwiefern kann sich das potentielle Opfer denn darauf verlassen, dass der Ausweis auch „gefunden“ wird?«
        Das ist der eine Punkt dieser Angelegenheit, an dem ich nicht zynisch bin. Wenn man den Ausweis bzw. ein entsprechendes Schreiben in der Landessprache bei sich trägt, dann hat man klar gezeigt, dass man sich Mühe gibt, nicht als Organspender eingestuft zu werden, das dieser Standpunkt bekannt ist und das ggf. Verwandte Ärger machen werden. Von höchst hypothetischen Horroszenarien wie der transsylvanischen Organmafia unter Gräfin Draculetta 🙂 abgesehen wird jede Krankenhausverwaltung die Verantwortung auf die Ärzte abschieben und kein Arzt riskiert für die 3 Euro 50, die bei ihm ankommen, seine Zulassung.

        1. Jetzt mal ganz aus der Hüfte geschossen: Ich würde mir wünschen, bei der nächsten Erneuerung des Personalausweises nicht nur gefragt zu werden, ob ich die Digitalfunktion (oder wie sich das nennt) aktivieren möchte, sondern auch , ob ich einen Sperrvermerk für Organspenden eintragen möchte! Und wer den missachtet, der bekommt lebenslänglich.

          1. @ Alexander:

            Und ich würde mir wünschen, daß das „Personal“ keinen Ausweis benötigt, sondern sich wie früher in jedem zivilisierten Land auch per Führerschein oder anderen Dokumenten ausweisen kann und für Reisende gibt es ja den Reisepaß.

            Was Sie anregen, gehört auf jeden Mitgliedsausweis der Krankenversicherungen gespeichert, wenn man denn schon Daten speichern muß. Man könnte aber vieles, ich vermute früher oder später kommt die Widerspruchslösung und wie immer interessiert die die Mehrheit dann wieder für nichts.

            Im Grunde gibt es gerade eine Entwicklung, da kann niemand wirklich vorhersagen wo die Reise hingeht. Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, daß man in Deutschland mal über Impfpflichten debattiert und Ungeimpfte entlassen werden können und Bezüge gesperrt bekommen. Wenn die Bellas in diesem Land sich mal komplett durchsetzen, dann müßte man sich nicht mal über eine Organspendepflicht wundern.

            In einem Land wo man den Entzug des Reisepaßes debattiert, wo staatliche Behörden Bargeld verweigern dürfen und wo Kontokündigungen aus politischen Gründen quasi legalisiert werden ist alles möglich.

              1. @ Alexander:

                Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit gilt für mich immer. Ich bin sogar gegen ein Verbot für SED oder Grüne. In einer Demokratie muß man mit Argumenten gewinnen können, dafür muß dann aber der Zugang zu den Medien fair geregelt und diese auch frei und unabhängig sein.

                Die Seite kenne ich zwar nicht, ich halte PayPal aber auch für eine Art Mafia. Und ich messe jeden Demokraten daran, wie er zum Bargeld steht. Für mich eines der Schlüsselthemen unserer Zeit. Wir können über ganz viel debattieren, auch über neue Währungssysteme und eine Neuausrichtung der Wirtschaft, über Bodenreformen und vieles mehr, aber zu den Bürgerrechten gehört für mich Geschäfte tätigen zu können ohne daß ein Staat oder eine Bank davon weiß.

                Ich bin ja auch kein Marxist, trotzdem müssen solche Schriften frei zugänglich sein. Nach meiner Vorstellung braucht es ein Bildungssystem welches Menschen in die Lage versetzt, sich selbst eine eigene Meinung zu bilden, ganz ohne Bild, erst recht nicht durch Umfragen oder andere Versuche Meinungen zu steuern.

                Die Schärfe mir gegenüber und auch die Schärfe mit der ich antworte ergibt sich ja aus dem Kontext und daraus wo ich hier bin, wie ich hier betrachtet werde. Ich bin nur halb so dumm wie manche meinen und durchaus fähig Sozialreformer, echte wie selbst ernannte aus ihrer Zeit heraus zu verstehen. Wie Chaplin schon sagte, Anfang des 20 Jahrhunderts war es vermutlich schwer kein Kommunist zu sein. Am Ende des 20 Jahrhunderts sah dies anders aus. Und natürlich ist kein normaler Mensch ein Fan dieses Risikokapitalismus der gespielt wird wie Monopoly. Es ist auch kein normaler Mensch ein Fan dieses belehrenden Westens oder von Kanonenbootdiplomatie im 21 Jahrhundert. Und dennoch muß man differenzieren können. Und wenn die moderaten Linken und die moderaten Rechten nicht endlich wieder anfangen miteinander zu reden, dann wird es nie wieder eine Mitte geben und zu der gehöre ich auch.

                Ich war auch noch nie für ein Verbot von autonomen Zentren, ich sehe nur nicht ein, warum Steuerzahler so was finanzieren sollten. Wenn aber Menschen sich frei und nicht auf Kosten anderer treffen, dann können die von mir aus auch einen kommunistischen Umsturz planen. Das beste Argument dagegegen ist eine faire Wohlstandsentwicklung. Nur Wohlstandschancen für alle schaffen Begeisterung für unser politisches und wirtschaftliches System, was aber gerade mit Füßen getreten wird und ich kann derzeit keine echten demokratischen Strukturen erkennen.

                Ich vermute wie die meisten schätzen Sie mich komplett falsch ein. Die Sache mit dem Personalausweis meine ich aber schon ziemlich ernst. Ich selber habe zwar keinen, weil noch nach deutschem Paßgesetz ein Reisepaß ausreicht. Aber warum verpflichtet man Menschen einen Ausweis zu haben, die Kosten dürfen diese Menschen aber selber übernehmen? Was soll sowas? Wenn der Staat gerne hätte, daß die Bürger einen Personalausweis haben, warum stellt er ihnen diesen dann nicht? Den Mitgliesausweis im Fitnessstudio oder früher in der Videothek, den mußte ich doch auch nicht bezahlen, zumindest hätte ich das nie getan. Genauso frage ich mich, warum ich die Karte die mich als Inhaber meines Girokontos ausweist und so meine Identifikation erleichtert selber bezahlen muß. Die meisten Funktionen auf der Karte brauche ich nicht, ich zahle noch bar. Und ich war zufrieden damit als es das Geld noch am Schalter und nicht am Automaten gab.

                Wissen Sie, ich hinterfrage vielleicht zu viel. Aber warum nennt man jene Leute die auf den gelben Schein pochen eigentlich Reichsbürger, wenn in Deutschland Beamtenanwärter eben genau jenen Staatsangehörigkeitsausweis vorlegen müssen? Und warum brauche ich ein solches Dokument, wenn ich im Ausland eine Firma gründen will?

                Ich persönlich bin noch nie einem Reichsbürger begegnet, aber wenn die Glaubwürdigkeit der Bundesrepublik so in Frage gestellt wird, könnte es ja auch sein, daß das Auftreten jener Bundesrepublik in vielen Punkten ziemlich unglaubwürdig ist. Und diese Reichsbürger mögen ja Spinner sein, gleichzeitig frage ich mich, ob nicht der Staat längst jede Rechtsstaatlichkeit verlassen hat. In meiner Jugend hatte es solche Themen nicht gegeben. Wir wußten zwar, daß Deutschland nicht so souverän ist, trotz alldem haben wir uns mit der Bundesrepublik identifiziert und mochten unser Land sehr gerne. Da muß ja nun irgendwas gewaltig schief gelaufen sein.

                Und eben jene Kontokündigungen sprechen eine deutliche Sprache. Das betrifft nicht nur Blogger, wir hatten den Fall in der Familie auch vor drei Jahren. Und ich könnte noch einiges mehr erzählen, von Ärzten die sich weigern zu behandeln oder die einem 85 jährigen sagen er bekomme keine Medikamente mehr, dies sei unsozial, dafür sei er nun zu alt. Krankenkasse, kassenärztliche Vereinigung, Ärztekammer und sämtliche Diskriminierungsstellen zucken aber nur die Schulter. Oder eine angeblich deutsche Telekom, die keine Verträge ab einem gewissen Alter mehr ausstellt.

                Ich kenne auch genug Leute die aus politischen Gründen abgemahnt wurden oder entlassen werden, Wohnungskündigungen, getürkte Anzeigen. Ein Rechtsstaat sieht anders aus und das sind nicht nur die angeblich Rechten die betroffen sind, während und auch nach Corona hat das jeden getroffen der sich zur Wehr gesetzt hat und nach der Flut und dem offensichtlichen Behördenversagen war es noch viel schlimmer.

                So, ich hoffe ich habe Sie nicht gelangweilt. Ich gestehe jedenfalls jedem Menschen auch von mir abweichende Ansichten zu, nur eben auch mir.

                1. „ich hoffe ich habe Sie nicht gelangweilt.“

                  Nein.

                  Wenn ich betrachte, was Pseudolinke und Pseudogrüne so von sich geben, dann wirken in meinen Augen gemäßigte Konservative plötzlich gar nicht mehr sooo unsympathisch! (Das könnte sich aber ganz schnell ändern, wenn Letztere wieder regieren würden.)

            1. Wäre die Nicht-Bereitschaft zur Organspende auf dem Perso oder der KV-Karte vermerkt, wüsste der große Bruder um meine und eure Einstellung und würde daraus folgern, dass wir höchst unmoralische Selbstdenker sind.
              Da ist mir eine weitere Plastikkarte doch lieber.

              »Im Grunde gibt es gerade eine Entwicklung, da kann niemand wirklich vorhersagen wo die Reise hingeht.«
              Angesichts der erzieherischen Maßnahmen (Kontokündiungen, Gendersprech, wir-schaffen-dass, wir-haben-Platz) denen die Normalbevölkerung ausgesetzt wird, wird es wohl dazu führen, dass ein erheblicher Teil der Leistungsträger in die innere Emigration geht. Was notwendig zu mehr erzieherischen Maßnahmen (Rente mit 70, Zwangseinweisung von Migranten, Zwangshypothek ala Lastenausgleich) führen wird. Weil die Betroffenen meist eher älter sind, wird es wohl nicht zu Unruhen kommen. Ich setze meine Hoffnung darauf, dass Habeck vorher die Wirtschaft ruiniert und die Jüngeren auch auf die Barrikaden gehen.

  20. Artikel kurz zusammen gefasst es gibt Spendewillige, aber die Krankenhäuser / Ärzte machen
    nicht immer mit. Es gibt doppelt soviele Bürger gegenüber vor 10 Jahren, 22 gegenüber jetzt
    40 %, mit einem Spenderausweis. Birnbaum kommt dann mit der Antwort: Nein es sind nur
    22%.
    Schaue ich auf der Internetseite vom BZgA nach steht das wieder anders da, das 44 % eine
    Entscheidung dokumentiert haben. Was stimmt den nun?
    https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/einstellungen-und-wissen/

    Wo liegt also das Problem? Natürlich an der spendenbereitschaft der Bundesdeutschen.
    Leuchtet ja wirklich ein. Wie wäre es mal die Ärzteschaft zu verpfichten wenn jemand spenden
    will, auch den Willen zu akzeptieren? Irgendwie macht das die USA besser, da muss sich
    jede Klinik rechtfertigen warum sie das nicht machen will. Aber in Deutschland sind wieder die
    Patienten das Problem.
    Solange das mal angegangen wird, bringen die Vergleiche mit den anderen Länderen auch
    nichts.

    »Tausende auf der Warteliste kommen eindeutig zu kurz«
    Wenn ich dann so was noch lese. Frage ich mich schon einmal. Was davon gehört das es
    verschiedene Blutgruppen gibt, die Zellen sich unterscheiden und das Menschen ein
    Immunsystem haben? Das der Körper die Körperfremdes Eiweiß angreifen und die
    Abstossungswahrscheinlichkeit um so höher wird, je weniger Spender und Empfänger
    zusammenpassen.

    Daneben gabs Probleme bei der DSO, musste sich neu aufstellen (zwischen 2011 und
    2014), dann Ärzte die Patienten bevorzugt haben…
    Aktuell immer noch Probleme mit dem Spenderegister das im 1. Quartal 2024 mal
    funktionieren soll. Nachdem das Gesetz schon 2020 beschlossen wurde. Alles Aktionen
    die auf die Spendebereitschaft niedergeschlagen sind.
    https://dserver.bundestag.de/btd/20/063/2006332.pdf Seite 3

    Wer ist am Ende Schuld? Natürlich die Patienten die nicht spenden wollen.

  21. Leider ist nach den schweren Skandalen der Vergangenheit um die Organvergabe auch heute nicht transparent, welche Menschen bevorzugt oder benachteiligt die Organe erhalten. Gesundheit ist leider ein Geschäft geworden, und Herr Birnbacher redet mit vielen moralischen Vorwürfen um den Kern der Sache – Korruption und Bereicherung – drumrum. Das macht ihn verdächtig!

    Absolute Transparenz ist unabdingbar!
    Eine glasklare Abgrenzung vom Welt-Organhandel ist nötig.
    Ich weiß aber nicht, ob die EU dazu noch in der Lage ist. Die Ukraine z. B. ist Weltmeisterin der Billig-Leihmutterschaften.

    1. Vor einigen Jahren kam im Rahmen eines Arte Themenabends während einer Diskussionsrunde noch eine „Expertin“ zu Wort, die der Freigabe jeglichen, auch kommerziellen, Organhandels das Wort redete.
      Mit dem Argument, man dürfe einem Slumbewohner aus beispielsweise Manila, nicht die Aufstiegschance vorenthalten, die sich ihm durch den Verkauf einer Niere bieten würde. Diese spezielle Art Experten hört man gar nicht mehr zum Thema in der Öffentlichkeit.

      Danach folgte eine Doku über einen solchen armen „Spender“, dem ohne hinreichende Aufklärung und Nachsorge in einer Hinterhofklinik die Niere entnommen wurde. Er war arbeitsunfähig und das Geld für die Niere (dreitausend Euro) längst für medizinische Versorgung ausgegeben.

      1. Das ist sicherlich ein Problem in machen Ländern, im Deutschland jedoch ausgeschlossen. Eine Lebendspende ist nur unter ganz engen Voraussetzungen (Verwandtschaftsverhältnis, Ehegatte,..) möglich und in keinem Fall gegen Bezahlung.
        Ebenso handelt es sich bei den Schauergeschichten um Organhandel -und wir sprechen hier von Deutschland- um reine Erfindungen. Ich fahre seit mehr als acht Jahren ehrenamtlich Boden gebundene Transporte von Organen. Hier geht kein einziges Organ an irgendeinen dubiosen Händler, sondern stets sauber dokumentiert an die Klinik, in der der von Eurotranspant nach klaren Regel (Dringlichkeit, Transportstrecke, Verfügbarkeit des Empfängers…) ermittelte Empfänger behandelt wird.

  22. Ich bin gegen eine umständliche Moralkampagne, sondern für eine klare Gesetzesreform.
    Wird höchste Zeit, dass die Widerspruchslösung kommt:
    Nur wer ausdrücklich einer Organentnahme widerspricht, kommt nicht in Betracht.
    Sonst Alle und Jede/r.
    Einfach. Klar. Gerecht.

    1. Für die Organentnahme wurde mit „moralischer“ Begründung die juristische Definition des biologischen Todes geändert. Ohne diese wäre es schlicht Mord an Sterbenden. Trotz evtl. Einwilligung der Spender. Teilnehmenden Ärzten wäre die Approbation zu entziehen.

      Dazu käme, dass die Widerspruchslösung auf einem Vertrauensvorschuss basieren müsste, dass sorgfältig darauf geachtet würde, nur Willige zu explantieren. Das Zeitfenster zur Organentnahme ist klein, und sollte versehentlich ein Widerspenstiger seiner Körperteile beraubt werden, wäre es Mord.

      1. Wer nun glaubt, dass eine Patientenverfügung, mit Ablehnung diverser lebenserhaltender Maßnahmen im ggf. aussichtslosen Fall, ihn vor einer unbeabsichtigten Explantation bewahren könnte, kennt die gängige Rechtsprechung nicht. Diese entscheidet regelmäßig dass es auch in aussichtslosen Fällen im Ermessen des behandelnden Arztes liegt, wie und wann er die Behandlung beendet. Da ist es nur noch ein juristischer „Katzensprung“ bis auch die (evtl., vorübergehende) Rettung Dritter als Begründung herangezogen werden könnte.

        Anstatt froh und dankbar zu sein in einem Land zu leben, welches die Möglichkeit bietet, auf Kosten der Allgemeinheit Transplantationen durchzuführen, scheinen die Begünstigten reichlich übergriffig.

        Angesichts der bekannten Sorgfalt, welche üblicherweise an unseren Kliniken waltet, und gewisser weiterer Traditionen im Land, sollte man vielleicht etwas in sich gehen. Zumal die Gesetzesänderung erst kürzlich, unter Minister Spahn, schon verworfen wurde.

    2. mit einer widerspruchsregelung müsste aber auch eine umfassende informationskampagne einhergehen. die leute müssen wissen, wie „die ernte“ läuft, dass der mensch in narkose gelegt werden muss, dass viele noch reaktionen zeigen, dass die organe bei lebendigem leib entnommen werden müssen etc. etc.
      nur wenn mir all das klar ist und ich dann nicht widerspreche, bin ich ein akzeptabler spender.

    3. @ Linksman:

      Und wer vor der Organentnahme das Land verläßt, der wird an der Grenze erschossen. Schließlich ist nach Ihrer Logik der Mensch Eigentum des Kollektivs. Der Mensch ist nichts, das Kollektiv ist alles und was das Kollektiv will, darüber entscheidet die Partei.

      Da braucht man ja nicht fragen, wie Sie bei einer Impfpflicht votieren würden und mit solchen Leute soll man hier eine Demokratie gestalten.

  23. „In der Tat ist es meine Absicht, die in Deutschland verbreitete Gleichgültigkeit gegenüber dem »Tod auf der Warteliste« in Frage zu stellen. Sie steht nicht nur im Widerspruch zu der sehr viel ausgeprägteren Organspendebereitschaft in vielen Nachbarländern, sondern auch zu der hohen Akzeptanz der Priorisierung des Schutzes besonders vulnerabler Patientengruppen in der zurückliegenden Pandemie.“

    Die Maßnahmen, wie Sterbende bedingungslos zu isolieren, Pflegepersonal eine Maske pro Schicht zuzuteilen, Milliardenausgaben für ein fragwürdiges Testregiment, Absage von Operationen, geheime Bestellungen von Impfstoffen, etc., etc. hat meiner Wahrnehmung nach das Vertrauen in die handelnden Instanzen nicht gerade erhöht.

    Mag sein, dass man nun ein gewisses Momentum an Geschlossenheit, Entschlossenheit gegenüber dem medizinisch, oder auch weltanschaulich, Andersdenkenden nutzen möchte.
    Wie redlich das ist, darf (noch) jeder für sich beurteilen.

  24. Ich hab den Artikel nur überflogen; das Thema ist, so wie die jeweiligen Positionen verschiedener Meinungsträger bekannt.

    Was hier untergeht, ist ein für die Debatte wesentlicher Aspekt, der Dr. Bernd Hontschik, welcher auch gelegentlich im Overton schreibt, in einem seiner Werke anführt:

    Das Problem bei der Organspende sei nicht so sehr der Mangel an willigen Spendern, sondern die fehlenden Strukturen und administrative Unzulänglichkeiten in vielen Krankenhäusern, die dann dazu führten, dass die logistische Herausforderung:

    – der Entnahme von Organe geeigneter Spender
    – der zügigen Koordination mit Eurotransplant
    – der Verbringung gespendeter Organe zum jeweiligen Empfänger

    nicht gestemmt werde könne, folglich in toto scheitere und dazu beitrage, dass es einen strukturell bedingten relativen, und nicht so sehr einen absoluten Mangel an faktisch verfügbaren, aber in letzter Konsequenz nicht entnommenen Spenderorganen gäbe.

    Man möge bitte die entsprechende Quelle aus seinem jeweiligen Werk zitieren. Diese finde ich auf die Schnelle nicht, da ich einige Bücher von ihm hier stehen habe.

    1. Veto
      Die Debatte dreht sich originär um die PFLICHT zur Spende und ob, wer auch immer, das Recht auf Verfügung über anderer Menschen Körper hat. Denn nichts anderes wäre der Zwang zur Wahl opt out.
      Betrifft auch in naher Zukunft die ePA, über die jeder „Interessierte“ automatisiert Zugang zu ureigenen und persönlichen Daten anderer erhalten soll.
      Da die Würde des Menschen, zumindest lt. Grundgesetz, (noch) unantastbar ist, zählt in erster Linie wohl auch der Körper, in dem (hoffentlich) der Geist wohnt, dazu.

        1. Na darauf HÄTTE ich auch selber kommen müssen. Verdammt. SOLLTE ich mir merken! Unter diesem Aspekt WÄRE allerdings jedweder Kommentar überflüssig! 🤪😱

    2. Als jemand, der seit mehr als acht Jahren ehrenamtlich den Boden gebundenen Transport von Organen und/oder Ärzteteams durchführt, kann ich beurteilen, dass es ab Meldung des Spenders an die DSO ein perfekt ineinander greifendes System von DSO, Eurotransplant, HiOrgs, Ärzteteams und ggfls. Charterflügen gibt, das für jedes gespendete Organ eine geeignete Verwendung sicherstellt. Hier wird absolut professionell und schnell agiert, transparent dokumentiert und alles dafür getan, dass der Wunsch des Spenders nicht ins Leere geht; und das rund um die Uhr an 7 Tagen in der Woche. Richtig ist allerdings, dass die Krankenhäuser teils aus Überlastung, teils aus falscher Priorisierung nicht jede potenzielle Spende melden. Hier bedarf es dringend einer besseren Struktur.

  25. Es ist doch ganz einfach: wer kein Organ spenden will, bekommt auch keines, wenn er eines braucht. Niemand wird gezwungen ein Organ zu spenden. Aber wer nicht spenden will, kommt auch nicht auf die Warteliste für ein Organ! Das ist doch nur gerecht!

    Interessant wird die Übereinstimmung der Meinung von gestörten westlichen Linken und den Nazi hier. Wächst hier zusammen, was zusammen gehört?

    1. Der Mensch ist ein soziales Wesen und das Leben besteht aus „geben und nehmen!“

      Sie sollten sich bei Gelegenheit entscheiden, ob Sie die obige Aussage beibehalten wollen, oder doch lieber dem von Ihnen gefrönten Transhumanismus huldigen, denn eine KI wurde zum Ergebnis kommen, dass ein fatal error vorliegt.

      Natürlich ist in der realen Welt das Fähnchen im Wind noch immer besser, als gar keine „Meinung“.
      Fragt sich RHETORISCH! nur, was speziell Sie unter Geben und Nehmen verstehen!?
      Empfängt z.B. der unfreiwillige Organspender etwas, und wenn ja, WAS.
      Oder meinen und leben Sie es wörtlich: einer gibt, der andere nimmt!

      P.S. Ach ja, aufschlussreich auch Ihr folgender Erguss:
      „Interessant wird die Übereinstimmung der Meinung von gestörten westlichen Linken und den Nazi hier. Wächst hier zusammen, was zusammen gehört?“

      War das Ihr verzweifelter Aufruf/Wunsch nach Heimstatt und Anerkennung!?
      Wünsche gutes Gelingen, denn jedem Tierchen…usw.
      🤫

  26. Wenn man tatsächlich verhindern möchte dass jemand gegen seinen Willen explantiert werden könnte, müsste man das Recht der Angehörigen (auf Pietät) dahingehend einschränken, dass sie nur gegen eine Freigabe stimmen können, nicht dafür.

    Der Fall, dass die Angehörigen gegen den erklärten Willen des „Nichtspenders“ handeln könnten, ist ja durchaus denkbar. Das gehört abgestellt.

  27. Da dies eines der Themen ist, die zwar regelmäßig zu kurz kommen, nichts desto trotz von elementarer Bedeutung für Sinn bzw. Perversion sind, kann ein letzter Versuch nicht schaden, auf einen Wegabschnitt hinzuweisen, auf dem sich mittlerweile der Homo demens befindet – und das mit wachsender Begeisterung und Quantität!

    http://www.manova.de, Ausschnitt aus Artikel 22.7.23 (selber Finden trainiert die Synapsen):

    „Gesundheitsrisiko Armut
    In Kanada wird darüber diskutiert, die aktive Sterbehilfe als „Lösung“ für die Armut einzuführen.

    Foto: sangriana/Shutterstock.com

    Wer dystopische Horrorvorstellungen bisher nur aus Kinofilmen kannte, der wird von der Realität mittlerweile beinahe täglich eines Besseren belehrt. Die niederschmetternden gesellschaftlichen Verhältnisse, wie wir sie immer wieder auf der Leinwand zu sehen bekommen und die wir maximal in einer fernen Zukunft als möglich verortet haben, sind längst in die Gegenwart gelangt. Immer neue Erfindungen, Erklärungen und Ideen zeichnen ein düsteres Bild, das, wenn man nur hinschaut, längst zur Normalität geworden ist. Dazu gehört die Idee, ein euthanasieartiges Programm für arme Menschen zu ermöglichen.

    von Felix Feistel“

    1. „In Kanada wird darüber diskutiert, die aktive Sterbehilfe als „Lösung“ für die Armut einzuführen.“

      Wenn man RT DE glauben mag, dann ist die Lage noch übler. Dort war, wenn ich mich richtig erinnere, zu lesen, dass einer Person, die eine Rollstuhl-Rampe für ihr Haus beantragt hat, Sterbehilfe als preiswertere Lösung nahegelegt wurde! Fehlt nur noch, dass Vergünstigungen im Falle einer Bereitschaft zur Organspende in Aussicht gestellt werden!

      1. Habe heute morgen folgenden Kommentar abgeben, der, absolut logisch, schon beinhaltete, dass die Idee enormes Potenzial hat:

        „Empfehle dringend den gestrigen Beitrag „Gesundheitsrisiko Armut“ auf manova – brilliante Idee!
        Nicht nur, dass man mehrere Fliegen mit nur einer Klappe erschlagen könnte, nein: die SpendenFreiwilligkeit wäre spontan erzwingbar.
        Leider dauert es halt immer etwas, bis die Errungenschaften aus Übersee auch dem deutschen Konsumenten von „Nutzen“ sind. Aber Optimismus ist die halbe Miete!😳“

        Also an Kreativität mangelte es noch nie, und wie in der Wissenschaft, werden die Methoden lediglich erweitert und verfeinert!🥳😂💀

        1. War das nicht schon zu Virchows Zeiten von Virchow Thema? Zusammenfassung
          Zilles: „„ Man kann mit einer Wohnung einen Menschen genauso töten wie mit einer Axt. “

    2. Wenn aktive Sterbehilfe, dann für Alle.
      Der renommierte Ex-Bundesrichter und Kolumnist Thomas Fischer wendet sich gegen die Kriminalisierung der assistierenden Suizidbeihilfe:
      „Ich habe die Stellungnahme deutscher Strafrechtslehrerinnen und Strafrechtslehrer unterzeichnet, weil sie sich gegen eine Verschärfung der geltenden Regeln, also gegen die Mobilisierung des Strafrechts gegen die heute bereits bestehenden Möglichkeiten der Sterbehilfe wendet. Unabhängig davon meine ich in der Tat, dass eine Rücknahme strafrechtlicher Sanktionierung von Sterbehilfe geboten sei, und zwar weit über die heute diskutierten Varianten hinaus.
      In einer merkwürdigen Allianz der Vor-Verständigung haben sich die Medien mit den Lobbygruppen und den politischen Parteien darauf geeinigt, dass jede Diskussion über die Sterbehilfe vor allem auch dem Ziel zu dienen habe, „Exzesse“ zu verhindern. Fragt man nach, was ein „Exzess“ sein soll, erfährt man, dies sei ein Hamburger Verein (als Stellvertreter einer nicht existierenden „Flut“ von gewerblichen Sterbehelfern, die angeblich unschuldige Menschen für teures Geld (!) zum Suizid überreden, obwohl die Betroffenen noch jahrelang friedlich das ZDF-Programm hätten betrachten können. Ich halte dies für eine absurde Überzeichnung und Verdrehung des eigentlichen Problems.
      Wahrlich nichts spricht derzeit dafür, dass durch einen angeblichen „Missbrauch“ der geltenden Regelungen eine Ausuferung von Suiziden oder Fällen der Sterbehilfe drohe. Sondern das Gegenteil ist der Fall: Die ganze Debatte scheint mir von Lobbygruppen eines gesellschaftlichen Roll-Back initiiert und gesteuert, auf die Medien wie Politik in bemerkenswert unintelligenter Weise hereinfallen.“

  28. So lange es kein Verfahren gibt, das Korruption bei der Vergabe ausschließt, entscheide ich mich gegen Organspende… Und da wir Korruption niemals ganz ausschließen können… Die Vorstellung ein dreckiger Rothschild würde mit meinen Organen sein Leben verlängern, erzeugt in mir einen unglaublichen Ekel…da tut es mir für die armen Schweine auf der Warteliste leid aber das ist nunmal die Welt, die ihr euch gebaut habt…Selber Schuld😜

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert