»Müssen Israelis nicht auch ständig damit rechnen, ins Jenseits befördert zu werden?«

Streitgespräch
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Welche Seite hat denn nun wirklich recht? Die Israelis? Doch die Palästinenser? Kann man darüber noch sprechen? Kann man!

Roberto De Lapuente und Hans-Dieter Rieveler im Streitgespräch.

 

Rieveler: Ein paar Anmerkungen zu deinem Greta-Artikel von neulich hätte ich schon anzubringen, lieber Roberto: Es geht doch nicht darum, dass sie sich solidarisch mit den Palästinensern gezeigt hat. Es geht darum, dass sie kein Wort über die Opfer des schlimmsten Pogroms seit dem Holocaust verloren hat. Dass sie Beiträge geteilt hat, in denen unter anderem die Vernichtung Israels (»From the river to the sea«) gefordert wurde. Dann ihr Auftritt mit Mitstreiterinnen, die eine Plüschkrake dabeihatten – Symbol für die antisemitische Verschwörungstheorie von der »jüdischen Weltherrschaft«. Und zuletzt ihr gemeinsamer Auftritt mit der notorischen Antisemitin Sara Rachdan auf der Bühne in Amsterdam.

De Lapuente: Wenn ich das also richtig verstehe, lieber Hans-Dieter, dann ist es ja noch viel schlimmer: Unterstellt man Greta nun etwa Kontaktschuld? Ich will weder Greta noch Sara Rachdan verteidigen, bin nicht deren Anwalt – und bei Greta gilt, was ich damals auch immer sagte, als sie Klimamoral predigte: Was kann mir so ein junges Mädchen denn sagen? Was weiß sie vom Leben? Zumal sie nicht aus der arbeitenden Bevölkerungsschicht kommt. Was sie kundtut, das ist so unwichtig, wie es das immer war. Sara Rachdan kenne ich noch nicht mal.

»Für die Zustände im Gazastreifen ist in erster Linie die Hamas verantwortlich«

Rieveler: Der Begriff Kontaktschuld scheint mir hier fehl am Platz. Greta hat Sara Rachdan ja nicht zufällig getroffen, sondern ihr das Mikrofon in die Hand gedrückt. Rachdan, die in Amsterdam Medizin studiert, fiel zuvor wiederholt durch antisemitische Äußerungen auf. So begrüßte sie die von der Hamas verübten Massaker am 7. Oktober ausdrücklich und forderte zur Nachahmung auf. Auf ihrem Instagram-Account schrieb sie: »Ja, dieser Angriff wurde von der Hamas initiiert, aber es geht nicht um die Hamas. Es geht um den palästinensischen Widerstand. Das ist endlich ein palästinensisches Vorgehen gegen die Besatzung. Bitte unterstützt den Widerstand.«

De Lapuente: Jedenfalls: Rachdan ist nun mal Palästinenserin – sie wird aus ihrem Umfeld erfahren haben, was es bedeutet, in Gaza zu leben. Kann man ihr nicht zugestehen, dass sie radikalere Ansätze hat? Man muss sie nicht stillschweigend hinnehmen – okay. Aber sie muss sie doch sagen können.

Rieveler: Ich finde nicht, dass sie das sagen können muss, und schon gar nicht auf öffentlicher Bühne, eingeladen von Fridays for Future. Als Vorbild bezeichnet sie übrigens die Terroristin Leila Khaled, die 1969 an der Entführung eines israelischen Passagierflugzeugs beteiligt war. Im Übrigen müsste Rachdan auch erfahren haben, dass für die Zustände im Gazastreifen in erster Linie die Hamas verantwortlich ist. Warum verliert sie kein Wort darüber? Die Anführer dieser Terrororganisation erklären ja selbst, dass ihnen die Menschen im Gazastreifen egal sind, und dass sie möglichst viele »Märtyrer« ersehnen, um die Massen für ihr Hauptziel, die Vernichtung Israels, zu mobilisieren.

De Lapuente: Dass sie Khaled als Vorbild nimmt, halte ich ja auch – aus meiner westlichen Perspektive – für schwierig. Aber anders könnte man fragen: Welche Helden hat dieses Volk denn? Ich will die Palästinenser auch nicht in diese absolute Opferrolle schieben – jubelnde Mengen, die den Tod von Menschen feiern, finde ich auch nicht positiv, lieber Hans-Dieter. Aber auch da muss ich zurücktreten und fragen: Was muss ein Volk noch haben, das auf diese Weise »zu feiern« gedenkt? Traurig, dass eine junge Frau eine Terroristin als Ikone betrachtet. Aber liegt das nur an ihr, ist diese Sara Rachdan alleine verantwortlich für diese schlimme Wahl?

»Das Dilemma ist, dass Israel sich als Judenstaat definiert«

Rieveler: Immerhin hat sie eine Wahl. Niemand wird dazu gezwungen, Massenmord zu bejubeln. Rachdan wird wohl, wie in den Palästinensergebieten leider üblich, schon in der Schule gelernt haben, dass »der Jude« an allem schuld sei. So ist wohl auch zu erklären, dass eine satte Mehrheit der Palästinenser, einer aktuellen Umfrage zufolge, das Pogrom vom 7. Oktober befürwortet. Ebenso die merkwürdige Auffassung, es gehe nicht um die Hamas.

De Lapuente: Es ist unleugbar, dass es so ist, wie du eben sagst – und man sieht daran schon, dass das klassische Täter-Opfer-Schema nicht greift. Aber ob man eine Wahlfreiheit hat, wenn man mit existenzieller Armut und dem Tod als potenziell täglicher Überraschung konfrontiert wird? Das Dilemma ist ja nun auch, dass sich Israel als »Judenstaat« definiert – darf man da nicht von Apartheid sprechen? Oder wenigstens von einer exklusiven Gesellschaft?

Rieveler: Müssen Israelis nicht auch ständig damit rechnen, ins Jenseits befördert zu werden? Durch Hamas- oder Hisbollah-Raketen oder Selbstmordattentäter? Ich halte den Apartheid-Vorwurf für überzogen. Ich würde denjenigen, die ihn erheben, aber nicht per se Antisemitismus unterstellen. Dass Israel nicht bereit ist, Menschen aufzunehmen und zu integrieren, die am liebsten alle Juden umbringen würden, dürfte verständlich sein. Grundsätzlich halte ich es für falsch, die Palästinenser von jeglicher Verantwortung für ihre Taten, bis hin zu dem Pogrom vom 7. Oktober, freizusprechen, indem man alles auf ihre tatsächliche oder vermeintliche Unterdrückung durch Israel schiebt. Mit ihrem tief verwurzelten Antisemitismus und der bizarren Vorstellung, allein Israel hindere sie an ihrem Glück, stehen sich die Palästinenser selbst im Weg.

De Lapuente: Ich verstehe deinen Ansatz durchaus – ich habe auch deinen Artikel neulich so verstanden. Es gibt in der Linken eine seltsame Tendenz, palästinensischen Terrorismus zu einer Freiheitsbewegung zu verklären – Jean-Luc Mélenchon nannte die Hamas dieser Tage so. Ich teile diese Ansicht so nicht. Schon 1972 nach dem Anschlag in München haben Linke das kleingeredet – später hat sich die bewaffnete Linke dort ausbilden lassen. Links – oder das, was man heute für links hält – macht man es sich schon zu einfach. Aber andersherum, auf der anderen Seite, wird es sich manchmal auch zu einfach gemacht. Du sagst ganz richtig, dass die Hamas die eigenen Leute als Schutzschild nutzt – in deren Logik, so krude uns das vorkommen mag, zwickt sich da nichts. Ich frage also: Wie schlimm muss es sein, dass das die Alternative ist?

»Die Taliban bezeichnet ja auch keiner als Befreiungsbewegung«

Rieveler: Dass die Hamas keine Befreiungsbewegung ist, ergibt sich schon daraus, dass sie einen islamischen Gottesstaat anstrebt. Die Taliban bezeichnet ja auch kein vernünftiger Mensch als Befreiungsbewegung. Wenn die Hamas ihre eigenen Leute als menschliche Schutzschilde missbraucht, dann sicher nicht, weil es den Palästinensern so schlecht ginge – die sind ihnen ja eh egal –, sondern um mit den erwünschten zivilen Opfern Hass gegen Israel schüren zu können. Während die Hamas-Führer in Katar ihre Milliarden verprassen, werden im Gazastreifen Wasserrohre zu Raketen umgebaut. Ich bin kein Freund der Netanjahu-Regierung. Nach meinem Verständnis schadet aber die Hamas den Palästinensern weitaus mehr als Israel. Auch und vor allem, in dem sie jede Friedenslösung durch ihr erklärtes Ziel, Israel zu vernichten, unmöglich macht. Wie soll eine israelische Regierung, egal welche, mit solchen Leuten verhandeln?

De Lapuente: Ich weiß es nicht, so ehrlich muss ich sein. Vielleicht hast du recht, vielleicht kann man mit diesen Leuten nicht verhandeln. Aber ist das, was jetzt geschieht, irgendeine Alternative? Auf arabischen Sendern sieht man die Brutalität dessen, was dort passiert, in sehr drastischen Bildern – auf Telegram-Kanälen bekommt man schwerverletzte Säuglinge vorgesetzt. Klar, das könnte alles auch Propaganda sein – Zweifel müssen sein, das gehört dazu. Aber ich denke, da braucht es keine Propaganda, die Realität ist wirklich so bitter. Glaubt Netanjahu wirklich, er könnte auf diese Weise Geiseln befreien? Seien wir unverblümt: Mit dieser militärischen Säuberung hat er sie letztlich geopfert.

Rieveler: Die Alternative kann jedenfalls nicht sein, dass die israelische Regierung bekannt gibt: »Tut uns leid, liebe Palästinenser, was wir euch angetan haben. Wir haben vollstes Verständnis für euer Pogrom an unseren Landsleuten. Gerne dürft ihr es bei Gelegenheit wiederholen.« Was die Geiseln betrifft: Natürlich ist das ein kaum lösbares Dilemma. Sich von Terroristen erpressen zu lassen, kann aber auch nicht die Lösung sein. Immerhin wird ja weiter über die Freilassung von Geiseln verhandelt. Im Übrigen widert es mich an, wie die Hamas die Bilder toter Kinder für ihre Propaganda nutzt. Es war ja die Hamas, die es bewusst darauf angelegt hat, israelische Säuglinge möglichst bestialisch abzuschlachten. Und es ist die Hamas, die palästinensische Zivilisten an der Flucht hindert und ihre Waffenlager und Kommandozentralen absichtlich unter Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern platziert.

»Das ist die Ökonomie des Terrorismus«

De Lapuente: Ich kann dem wenig entgegensetzen, du hast recht, was das betrifft: Natürlich nimmt die Hamas solcherlei Schaden in Kauf – pervers ausgedrückt: Das ist die Ökonomie des Terrorismus. Aber einerlei, die Bilder sind ja nicht inszeniert – sie sind real. Und dem toten Kind dürfte es egal sein, ob die Hamas das in Kauf nimmt oder ob die Israelis das ohne Inkaufnahme seitens der Hamas tun. Ich will lösungsorientiert einordnen, was heißt: Wie hört das auf?

Rieveler: Es könnte aufhören, wenn die Bewohner des Gazastreifens gegen die Hamas aufbegehren und sie zwingen würden, alle Geiseln freizulassen, Israel nicht weiter mit Raketen zu beschießen und ihr Ziel, Israel zu vernichten, aufzugeben. Im Hinterkopf behalten sollte man auch, dass Israel keinerlei Interesse an solchen Bildern hat, die Hamas umso mehr. Schon deshalb ist die Unterstellung, Israel lege es bewusst darauf an, möglichst viele Zivilisten zu töten (»Genozid«), ebenso infam wie lächerlich.

De Lapuente: Und überhaupt: Glaubt Israel, dass das für die Zukunft förderlich sein soll. Lass mich Advocatus Diaboli sein, diese Logik gebiert doch einen Gedanken: Entweder vernichten die Israelis alle Palästinenser, um sich dem Hass der Zukunft nicht aussetzen zu müssen – oder sie tun es nicht und die Gewaltspirale eskaliert künftig erneut. Bei aller Empörung bezüglich der Anschläge vom 7. Oktober: Netanjahu hat eine Verantwortung in vielen Richtungen – nicht nur gegenüber den Geiseln. Sondern er trägt sie auch für jene, die er mit diesem Feldzug auf Sichtweite gefährdet.

»Wer die Palästinenser von Verantwortung freispricht, besorgt das Geschäft der Hamas«

Rieveler: Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist, die Hamas zu vernichten, nicht »alle Palästinenser«.  Ob dieses Vorhaben zielführend ist, und nicht neue Terroristen unter anderem Namen gebiert, bezweifle ich auch. Ich halte es aber grundsätzlich für legitim. Wenn irgendwann Frieden in der Region einkehren soll, muss auch Israel sich ändern. Solange seitens der Mehrheit der Palästinenser aber keine Bereitschaft zu einer friedlichen Koexistenz mit Israel besteht, wird die Gewalt nicht enden. Wer, wie viele westliche Linke, die Palästinenser von jeglicher Verantwortung freispricht, der hilft damit nicht den Palästinensern, sondern besorgt das Geschäft der Hamas.

De Lapuente: Ich gebe dir ja recht, dass das viele Linke tun – und das ist so falsch, wie Israel von jeglicher Verantwortung freizusprechen. Insofern sind wir da ja auf einer Linie. Mich hat irgendwann nach dem 7. Oktober jemand gefragt: »Hast du dich schon für eine Seite entschieden?« So ist das heute, alle müssen sich positionieren, klar Stellung beziehen. Das ist es, was mich besorgt. Muss man eine klare Position haben? Warum sollte man sich einer Seite ausliefern? Das ist doch der Tod des Intellekts. Wobei, wenn man sich so umhört, wir sind ein Volk von 80 Millionen Nahost-Experten. Weil ich keiner bin, halte ich es für anmaßend, die Beweggründe und Affekte auf beiden Seiten auch nur nachvollziehen können zu sollen.

Rieveler: Vollständig verstehen lässt sich das sicher nicht, Roberto. Was nur außer Frage stehen sollte: Es gibt keine Legitimation für das Pogrom vom 7. Oktober. Obwohl die Hamas ihre Taten selbst auf Video aufgenommen und in den sozialen Medien verbreitet hat, gibt es erstaunlich viele Leute, die nur glauben, was sie glauben wollen. Etwa die Verschwörungserzählung, die IDF hätte Hunderte Besucher des Nova-Musikfestivals selbst erschossen. Basierend auf einer – längst widerlegten – Falschmeldung der israelischen Zeitung Haaretz, in der von »einigen« Festival-Besuchern die Rede war, die dann von interessierten Kreisen, u.a. von der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, weitergesponnen wurde.

De Lapuente: Dieser Drang nach Parteinahme, er scheint mir in einer Sehnsucht nach Einfachheit und Übersichtlichkeit begründet – und zeugt von einem manichäischen Weltbild. Das ist nicht gesund für uns, für die Gesellschaft. Zumal man ja nicht mehr mit denen spricht, die auf der anderen Seite stehen. Nicht, dass wir beide auf zwei unterschiedlichen Seiten stehen würden. Unsere Ansätze sind jeweils andere. Darüber zu sprechen ist notwendig. In diesem Sinne, danke ich dir für dieses Gespräch, lieber Hans-Dieter.

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114 Kommentare

      1. Selbstverständlich NICHT.
        Wie trist wäre der Alltag, das Leben, die Welt, hätte nicht die uralte Kunst des Changierens eine wahre Renaissance erfahren!?

      2. Das nicht, aber wenn das differenziert sein soll, dann unterscheiden sich eben die Ansprüche.
        Die Hamas ist eindeutig ein Produkt von Israels (Regierung!)
        Gnaden und instrumentalisieren Nutzen.
        Den vielen oft noch halbwüchsigen Palästinensern eine Mitschuld an ihrer Unterdrückung, ihrem Leid und ihrer teilweisen Vernichtung zu geben, kann man nur als rabiate Herzlosigkeit bezeichnen.
        Mein Mitgefühl gilt allen unschuldigen Opfern. Und das sollte eigentlich selbstverständlich sein.

    1. Es sind die Zombies auf der Welt die ihre eigenen Opfer beklagen obwohl sie diese selbst geopfert haben und die Opfer der Anderen bejubeln.
      Sie setzen nur auf den eigenen Sieg auch wenn dieser nicht realistisch erreichbar ist.

      Diplomatie, Waffenstillstand und Friedensverhandlungen werden vehement abgelehnt, so dass ihr Zombiewesen zum Vorschein kommt und nach Blut schreit.

      Zombie’ ist ein Protestlied, geschrieben als Reaktion auf den tragischen Tod von Kindern während des Nordirlandkonflikts

      Die ersten Zeilen illustrieren die traurige Realität, dass unschuldige Menschen Opfer von Kriegen und Gewalt werden.

      Der Refrain verwendet das Bild eines ‘Zombies’, um die seelischen Narben zu symbolisieren, die Krieg und Gewalt bei den Überlebenden hinterlassen.

      Zombie
      https://m.youtube.com/watch?v=6Ejga4kJUts&pp=ygUSem9tYmllIGNyYW5iZXJyaWVz

    2. Hinter „Hans-Dieter“ versteckt sich nicht zufällig Strack-Zimmermann, Kiesewetter oder jemand Ähnliches?

      Dieser Spruch ist nicht nur selten dämlich, sondern auch eine Frechheit, so und nicht anders.

    3. Wem gehörte ursprünglich diese Gebiet welches man heute Israel nennt?
      Wie genau überlebten die palästinenser im Gaza-Streifen in den letzten ca. sieben Jahrzenten? (Freiluftgefängnis)
      Wie hat sich Israel gegenüber der resolution der Uno verhalten?

      https://de.wikipedia.org/wiki/Resolution_446_des_UN-Sicherheitsrates

      Wer der beiden Parteien nimmt sich wohl das Recht heraus zu bestimmen welches Land wem gehört?
      Als junger Mann habe ich mir Dokumentationen über den Holocaust mit Zeitzeugen angesehen und saß nur noch geschockt und weinend vor meinem Fernseher.

      Beantwoten Sie mir nur eine Frage: Mit welchem Recht tun die Juden das was sie im Moment machen?

      Verteidigung,nur lächerlich.

      Genozid trifft es schon eher.

      Die Juden machen das gleiche, was man ihnen a.d. angetan hat.

      Wer ist hier der bessere Mensch?

  1. “Massenmord”

    “Vollkommen richtig” ist immer mein erster Denkimpuls, bis mir einfällt, dass diese Empörten gar nicht Gaza meinen.

    The Grayzone hatte schon recht zeitnah einen genaueren Blick auf die Bilder und Meldungen vom 7.Oktober geworfen. Aber auch da sind die Empörten völlig imprägniert. Schließlich wäre ihr Hauptargument weg.
    https://thegrayzone.com/2023/10/27/israels-military-shelled-burning-tanks-helicopters/

    Und natürlich fällt auch wieder das Modewort “Antisemit”. Ich warte noch auf “nachhaltiger Antisemit” Bitte, bitte, erklär doch mal einer, was überhaupt ein Semit ist! Vielleicht verstehe ich es dann besser.

    1. “Als Semiten werden (historische) Völker bezeichnet, die eine semitische Sprache sprachen. Semitische Sprachen sprechen heute insbesondere Araber, Israelis, Aramäer, Malteser sowie mehrere Sprachgruppen in Äthiopien und Eritrea. Der Sammelbegriff „Semiten“ als Bezeichnung einer Völkerfamilie gilt als ungenau und überholt, insbesondere auch aufgrund seiner Verwendung als Ethnophaulismus in rassistischen Kontexten.” Wikipedia

      Da Palästinenser auch Araber sind, sind das wohl auch Semiten. Auch mit Erklärung wird das nicht verständlicher. Eigentlich wird das Wort gleichbedeutend mit “Jude” gebraucht. Wer Antisemit ist, hasst Juden hat aber meistens kein besonderes Verhältnis zu den anderen Volksgruppen, die ebenfalls zu den Semiten gezählt werden können. Der Vorwurf Antisemit schmarotzt vom antirassistischen Klang des Wortes. Meint aber letztlich bloß: Halts Maul du Rassist. Auch wenn die Kritik gar nichts mit Rassismus zu tun hatte.

      1. “Wer Antisemit ist, hasst Juden”

        Aber dafür gibt es doch das Wort Judenhasser oder Antijudaist.

        Das wäre ja die totale Konfusion wenn Juden Israels Politik scheiße finden und folglich Antisemiten wären.

        Das mit der Wikipedia war ein guter Tipp. Scheint’s geht Semit auf Sem, den Sohn Noahs zurück. Semiten sind also alle Religionen, die auf die Bibel, speziell Genesis 5,32 fußen.

        Es gibt also jüdische, christliche und muslimische Semiten.

  2. Es sind die Polit-Zombies auf der Welt die ihre eigenen Opfer beklagen obwohl sie diese selbst geopfert haben und die Opfer der Anderen bejubeln.
    Sie setzen nur auf den eigenen Sieg auch wenn dieser nicht realistisch erreichbar ist.

    Diplomatie, Waffenstillstand und Friedensverhandlungen werden vehement abgelehnt, so dass ihr Zombiewesen zum Vorschein kommt und nach Blut schreit, auch das der eigenen Bevölkerung.

    Zombie‘ ist ein Protestlied, geschrieben als Reaktion auf den tragischen Tod von Kindern während des Nordirlandkonflikts

    Die ersten Zeilen illustrieren die traurige Realität, dass unschuldige Menschen Opfer von Kriegen und Gewalt werden.

    Der Refrain verwendet das Bild eines ‚Zombies‘, um die seelischen Narben zu symbolisieren, die Krieg und Gewalt bei den Überlebenden hinterlassen.

    Zombie
    https://m.youtube.com/watch?v=6Ejga4kJUts&pp=ygUSem9tYmllIGNyYW5iZXJyaWVz

  3. “Lieber Hans-Dieter, …Roberto”🤭

    Warum nur fühlte ich mich spontan an Ernie und Bert erinnert!? 🤔
    Ein Mysterium!
    ABER passt zu “Arsch auf Eimer” vom 10.11.23.

    1. Ich denke nicht in den von Ihnen, Herr De Lapuente, angeführten Kategorien („Sieger, der Richtige“). Aber es gibt Fakten. Diese sollten eine Rolle spielen. Sonst kann man es auch lassen. Oder klar machen, dass es nicht um ein bestimmtes Niveau der Diskussion geht, sondern ums Rauskotzen.

  4. „Wenn irgendwann Frieden in der Region einkehren soll, muss auch Israel sich ändern. Solange seitens der Mehrheit der Palästinenser aber keine Bereitschaft zu einer friedlichen Koexistenz mit Israel besteht, wird die Gewalt nicht enden.“

    Schon mal daran gedacht, dass eine Änderung Israels eventuell dazu führen könnte, dass die Palästinenser eine friedliche Koexistenz mit Israel in Betracht ziehen? Könnte ja sein.

    Es ist billig, nur von einer Seite Vorleistungen zu erwarten. Es ist noch billiger, von der schwächeren Seite Vorleistungen zu erwarten. Warum geht nicht die stärkere Seite in die Vorleistung?

    1. Vor allem die Seite, die grundsätzlich mit völkerrechtswidriger Besatzung und täglichem Terror im Unrecht ist. Übrigens wurde auch vor dem Bombenterror der Gazastreifen nicht nur abgeriegelt, sondern nur so viel an Lebensmittel hinein gelassen, dass die Menschen nicht unmittelbar verhungern, nix mit ausreichender oder gar gesunder Ernährung.
      Dazu Rashid Khalidi, palästinensisch-amerikanischer Historiker für den Nahen Osten an der Columbia University in New York City. In den 1990er-Jahren arbeitete er als Berater der palästinensischen Verhandlungsführer in Madrid und Washington.
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=106879
      “Als die PLO 1988 der Gewalt abschwor, als wir nach Madrid und Washington reisten, um eine friedliche Lösung zu unterstützen, gab es eine überwältigende Unterstützung unter den Palästinensern. Als Arafat 1993 auf dem Rasen des Weißen Hauses das Abkommen von Oslo unterzeichnete, war die Unterstützung für den Frieden unter den Palästinensern und für eine Zweistaatenlösung überwältigend. Die Opposition war eine kleine Minderheit, und das blieb auch in den meisten Jahren der 1990er der Fall. Warum also hat sich das geändert? Warum wurde aus einer kleinen Minderheit eine viel größere Minderheit? Warum haben sie in den 1990er-Jahren und später Selbstmordattentate verübt? Es ist ja nicht so, dass sie plötzlich von einer Droge beeinflusst wurden! Das israelische Verhalten, die israelischen Aktionen haben sie beeinflusst. Noch während sie verhandelten, verdoppelte und verdreifachte sich die Zahl der Siedlungen. Die Besatzung wurde 1993 noch restriktiver. Die Inhaftierung der Palästinenser in Bantustans im Westjordanland und die Inhaftierung des Gazastreifens begannen mit Oslo. Israel schuf eine Situation, in der Gewalt die einzige Option zu sein schien. Israel hat durch seine Weigerung, einen souveränen palästinensischen Staat zu akzeptieren, indirekt die Hamas geschaffen. Rabin, Peres, Netanjahu, Barak, Olmert, Sharon – jede einzelne israelische Regierung hat die Einschließung und die Beschränkungen für Palästinenser erhöht und den Siedlungsprozess ausgeweitet. Inzwischen gibt es 700.000 bis 800.000 israelische Siedler im Westjordanland und in Ostjerusalem. Die Palästinenser sollen gewaltfrei sein. Was ist mit der Gewalt Israels? Die Besiedlung ist mit Gewalt verbunden; man stiehlt Land, man muss die Bewohner rausschmeißen. Die Abriegelung des Westjordanlandes ist mit Gewalt verbunden. Die Polizeiarbeit im Westjordanland und in Ostjerusalem ist mit Gewalt verbunden. Inhaftierung ist Gewalt.”

      1. Und das alles, weil, wie Leon Uris in seinem Epos EXODUS so “überzeugend” darlegt, “die Juden mit der Shoah sich ‘ihren’ Staat redlich verdient haben”. Sie waren die Helden des Leidens und das gibt ihnen nun Vorrechte bis an der Welt Ende. Das Staatsgründungsprojekt Israel als Heimstatt aller (verfolgten) Juden in Neuauflage des biblischen Gelobten Landes, ein Gedanke von betörender Logik. Ich bin mit diesen Glaubenssaetzen aus meinem Geschichtsunterricht Anfang der 1970er Jahre über den “Nahostkonflikt” aufgewachsen. Und habe das sehr lange so für absolut richtig gehalten.

        Mit der palaestinensischen Intifada bekam mein Glaubensgebaeude einen ersten Riss, mit der Ermordung von Itzchak Rabin einen unheilbaren Knacks. Nun nehme ich die gelegentlichen Nachrichten über die Vertreibungspraxis der israelischen Behörden gegen die ansaessigen Araber weit aufmerksamer wahr als vorher:
        https://replay.arte.tv/de/videos/117389-000-A/westjordanland-kampf-der-siedler/
        https://programm.ard.de/TV/arte/die-siedler-der-westbank–1-2-/eid_287243275687976
        https://www.arte.tv/de/videos/114794-000-A/westjordanland-krieg-um-jeden-huegel/

        Wobei mich dieses Video am meisten empört:
        https://www.arte.tv/de/videos/111749-005-A/re-israel-im-griff-der-rechten/

        Kritiker dieser israelischen Regierungspraxis sehen sich sofort mit dem Vorwurf des Antisemitismus im Sinne gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit konfrontiert. Dem wird öfter entgegnet, die Kritik an Israel sei eine Kritik am entgleisten Zionismus, nicht aber an den Juden für ihr Jude-Sein. Wo liegt denn nun die Trennlinie zum Antisemitismus?

        Ich fürchte, eine Israel-Kritik kann von einer Kritik an einem bestimmten Selbstverstaendnis von Judentum überhaupt nicht getrennt werden. Denn, wenn Israel der Staat für die Juden ist und am besten ausschließlich für Juden, dann trifft Kritik an Israel zwangslaeufig auch die dort lebenden Juden, die solche Politiker ins Amt waehlen, und jene Diaspora-Juden, die eine solche Politik rechtfertigen. Das ist eine große Gruppe in Israel und wohl auch in der Diaspora, die diese Staatspraxis mit ihrem Selbstverstaendnis als (glaeubige) Juden problemlos in Einklang bringen können. Dann erwaechst aus Israel-Kritik eben auch Kritik an einer bestimmten Praxis von Judentum in Denken und Handeln.

        Eine solche Kritik kommt ja nicht nur von palaestinensischer und arabischer Seite, sondern auch – immer noch vereinzelt – von Juden selbst:
        https://www.berliner-zeitung.de/open-source/nahostkonflikt-kritik-von-juden-in-deutschland-wir-verzweifeln-an-israels-politik-li.2161344

        Zum Schluss noch eins: Der Hamas-Angriff am 7. Oktober war nicht einfach ein spektakulaerer Ausbruch aus dem größten Freiluftgefaengnis der Welt oder ein “Pearl Habour” oder “09/11” Israels: Viel schlimmer, es war ein Menetekel dafür, was kommen könnte, wenn nicht jetzt oder wenigstens bald in Israels Politik umgesteuert wird.

  5. Man sollte möglichst nicht in impulsiver Abwehrreaktion alles oben Gesagte in eine Schublade stecken und sich damit einer Reflexion entziehen.
    Ich befürchte, es wird sehr lange dauern, bis zwischen israelischer und palästinensischer Gesellschaft etwas entstehen kann, das man eine Annäherung nennen könnte. Bis auf Weiteres bleiben die Säbel gewetzt und wenn auf gewaltsame Auseinandersetzungen verzichtet werden könnte, wäre das fast schon das momentan maximal Erreichbare.
    Wir Deutsche waren nach dem WW II etc. im europäischen Ausland nicht sonderlich beliebt und auch die Völker im Ex-Jugoslawien liegen sich nach 30 Jahren auch nicht gerade vor lauter Wonne in den Armen.

  6. Was für ein Personal, armes Deutschland
    5000 tote Kinder und auch die Geiseln scheinen Baerbock nicht zu interessieren.

    Annalena Baerbock redet für Deutschland
    Unsere Außenministerin, Annalena Baerbock (Grüne), hat am 20.11., kurz bevor die israelische Regierung einen Wafenstillstand mit der Hamas vereinbart hat, gewohnt eloquent sozusagen begründet, warum ein Waffenstillstand falsch wäre. Zum Glück ist komplett sinnfrei, was sie sagte, sonst könnte Israel sich jetzt nicht mehr verteidigen und die Menschen in Gaza würden keine Hilfe bekommen.
    Baerbock wandte sich im Interview mit der Deutschen Welle (ab 2:35) mit folgenden Worten gegen Forderungen nach einem Waffenstillstand (meine Verschriftlichung, nicht die abweichende der Deutschen Welle):
    „Weil, um dieses Leid zu verhindern, um möglichst dafür zu sorgen, dass insbesondere jetzt in Gaza die Menschen mit dem Nötigsten versorgt werden können, mit Wasser, mit Lebensmitteln, dann hilft es eben nicht einfach aus dem Impuls heraus, die Waffen müssen schweigen zu sagen, weil das ist nicht Aufgabe von Politik, sondern daran mitzuwirken, dass auch wirklich diese humanitäre Hilfe ins Land kommt.

    Waffenstillstand hieße ja, dass Israel mit den Hamas darüber verhandeln müssen, dass man sich jetzt nicht mehr gegenseitig beschießt. Und das würde bedeuten, dass Israel sich unter den ungoing Raketenterror nicht mehr verteidigen könnte. Und Hamas macht jeden Tag deutlich, sie wollen Israel von der Landkarte vernichten, d.h. sie wollen Israel auslöschen.

    Und in so einer Situation muss Israel seine Bevölkerung schützen. Zugleich versuche ich, versuchen wir gemeinsam mit unseren internationalen Partnern, mit den Amerikanern, aber vielen arabischen Ländern, alles dafür zu tun, dass in Gaza Menschen sichere Orte haben, wo sie eben nicht ums Leben kommen, wo sie Trinkwasser erreicht, Medikamente…“
    Es ist völlig okay, dass die Dame keine zwei Sätze geradeaus reden kann. Die Mehrheit der Menschen, mich eingeschlossen, sind schlechte Redner. Aber es ist nicht okay, dass sie seit zwei Jahren Deutschlands
    Außenministerin ist, uns überall zum Gespött macht und alle Chancen für Diplomatie links und rechts liegen lässt.

    Quelle: https://norberthaering.de/news/baerbock-redet-fuer-deutschland/

    1. Wir können doch stolz sein auf unsere Aussenministerin: sie scheint noch kompromissloser für das Töten zu sein als der amerikanische Präsident! Das ist doch auch etwas, was uns in der Welt beliebt machen kann…

    2. Wir erinnern uns: an anderer Stelle war Bärbock der Meinung Panzer retten Leben.

      Makaber, aber der Unterhaltungswert für Liebhaber schrägen Humors ist unbestritten

      1. Damit stimmen Frau Baerbock, der Panzer-Toni und Frau Flak-Zimmermann endlich mit der National Rifle Association überein. Die glauben auch, das Waffen Menschenleben retten.

  7. Es ist wenig ermutigend, wie hilflos Lapuente in diesem “Gespräch” erscheint. Er, der in seinen schriftlichen Formulierungen die Backen gerne aufbläst. Das ” Gespräch” ist seitens des Rieveler ist blockiert von jeder Menge an Beton in seinen Worten und Behauptungen. Danach ist dem Leser völlig klar, dass die Hamas die Tausende Kinder gemordet hat. Und dass die Bewohner von Israel Tag um Tag in gleicher Weise davon bedroht sind ihr Leben zu verlieren, wie ein Bewohner der zusammengeschmolzenen palästinensischen Restgebiete. Allein, dagegen spricht die Logik der Zahlen. Die Flut an Bildern. Die Augenzeugenberichte derer, die diese Gebiete besuchen und beschreiben. Auf literarischem Feld könnte man sich zum Beispiel den Roman antun: “Der Junge, der vom Frieden träumte”.Da bekommt man einen Einblick in das wahre Gewicht der Bedrohung.
    Ich erinnere auch an den ersten Satz im Koalitionsvertrag der derzeitigen israelischen Regierung. Er lautet: »Das jüdische Volk hat ein exklusives und unveräußerliches Recht auf alle Teile des Landes Israel […] – Galiläa, Negev, den Golan und Judäa und Samaria.« Was heißt das anderes , als dass das palästinensische Volk und seine Kultur ausgelöscht werden soll auf dem Boden von Groß Israel. Bestenfalls bleibt den Palästinensern die “Wahl” zwischen Unterwerfung oder Exil. Und wer beides nicht “wählt”, dem gebührt der Tod. Da haben sich zwei Steinzeitreligionen ineinander verkeilt. Und es sieht nicht so, als gäbe es in der westlichen “Friedenswelt” irgendwo Politiker, die fähig wären in anderen Kategorien zu denken, als in denen von Rache und Hass.Anders gesagt: Das Blutbad wird sich fortsetzen.

    1. -»Das jüdische Volk hat ein exklusives und unveräußerliches Recht auf alle Teile des Landes Israel […] – Galiläa, Negev, den Golan und Judäa und Samaria.« Was heißt das anderes , als dass das palästinensische Volk und seine Kultur ausgelöscht werden soll auf dem Boden von Groß Israel.
      ——–
      Was ist das eigentlich anderes als “From the River to the Sea”, das hierzulande als genozidale Forderung verboten ist, allerdings nur, wenn es von Palästinensern kommt.

    2. Was Sie hilflos nennen, das ist der Respekt vor einem Menschen, der eine andere Sicht auf die Dinge hat. Was haben Sie erwartet, dass Herrn Rieveler die Leviten lese? Das ist weder meine Aufgabe – noch ist es meine Art. Und es ist auch nicht die Aufgabe des Overton Magazins.

      Und final ist es nicht so, dass ich Herrn Rievelers Betrachtung nicht nachvollziehen könnte.

      Herzliche Grüße an Sie.

      1. Es ist halt ein Niemandsland in der Geographie der Diskurse entstanden. Früher wurde das Terrain “Ich kann alles nachvollziehen, bin tolerant und integer, wenigstens so langs mir nicht wehtut” von EKD, Grünen, Jusos und Ähnlichen besetzten. Seit dieses Völkchen zu fanatischen Hetzern mutiert ist, versuchen Personen, die früher einmal eine Meinung hatten, nun sich in diesem Terrain breitzumachen.
        Schade!

        1. Aber unsere Regierung ist doch gegen Hass, Hetze und Gewalt 🙂

          Warum fühle ich mich jeden Tag von dieser Regierung, im “Besten Deutschland aller Zeiten, bloß vergewaltigt???

    3. Mit den letzten 3 Sätzen haben Sie die Situation treffender analysiert, als jeder der dampfplauderne “Experten” mit deren weitschweifigen Schall- und sonstigen Absonderungen man das Medienpublikum zu belästigen pflegt.

  8. Was für eine schreckliche Aneinanderreihung der Relativierungen und des Kleinredens der Untaten der israelischen Regierung. Nur ein Beispiel:

    Rieveler: Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist, die Hamas zu vernichten, nicht »alle Palästinenser«.

    Achja, dann schauen wir mal, wie sich die israelische Regierung zu ihren Zieln so äußert:
    Premierminister Netanjahu redet offen davon, Gaza plattzumachen, wörtlich am 8. Oktober: „Wir werden Gaza zu einer Insel aus Ruinen machen“. Verteidigungsminister Yoav Gallant sagte am 9. Oktober im Fernsehen: „Es wird keinen Strom geben, keine Lebensmittel, keinen Treibstoff, alles ist geschlossen. Wir kämpfen gegen menschliche Tiere und wir handeln entsprechend.“ Der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, sagte am 10. Oktober in Haaretz: „Wir werfen hunderte Tonnen von Bomben auf Gaza. Der Fokus liegt auf Zerstörung, nicht auf Genauigkeit“. Präsident Jitzchak Herzog sagte am 14. Oktober auf einer Pressekonferenz: „Es ist ein ganzes Volk, das verantwortlich ist … Wir werden kämpfen, bis wir ihr Rückgrat brechen“. Solche Worte zeigen die Absicht, das Leben der Zivilbevölkerung im Gazastreifen unter Missachtung des Völkerrechts auszulöschen und die zivile Infrastruktur zu zerstören. Die Realität der israelischen Kriegsführung bestätigt die Ankündigungen eindrucksvoll. Der bedeutende Völkerrechtler Prof. Norman Paech meint unter Zitierung des Internationalen Rechts: „Wir müssen uns eingestehen, das ist Völkermord! … Nur unsere Medien wollen von all dem nichts wissen, völlig der Staatsräson erlegen“.
    Quelle: https://www.nachdenkseiten.de/?p=106411

    Also, ja, Israel ist ein Apartheitsstaat, sie hat den Hass und die Hamas selbst hervorgebracht durch die rassistische Untedrückung und ethische Diskriminierung eines ganzen Volkes und ihren fortgesetzten völkerrechtswidrigen Landraub. Von den ständigen Morden der IDF ganz zu schweigen. Wer es heute geschafft hat, im Gazastreifen das zehnte Lebensjahr zu erreichen, macht gerade die achte Bombardierungskampagne dieser Barbaren durch. Was das mit den Einwohnern macht, darf sich Herr Rieveler gern mal ausmalen.
    Und, nein, ich rechtfertige nicht das mörderische Massaker der Hamas. Und ich bin auch kein Antisemit, wenn ich die Politik der Zionisten kritisiere.
    Aber die Versuche dieses Herren Rieveler , den sich vor unser aller vollziehenden Völkermord irgendwie zu rechtfertigen und zu relativieren sind einfach empörend.

    1. Ja, das sehe ich genauso. Ich finde die Berichterstattung in deutschen Medien, die ja nicht müde werden, uns die Brutalität der Russen vor Augen zu halten (was eine ebenso absolut einseitige Parteinahme für die Westukraine darstellt), kalt (gegenüber dem Morden Iraels im Gazastreifen) und vor allem auf Israels Verluste am 07.10. bezogen. Selbstverständlich ist der Überfall der Hamas grauenhaft und hat unschuldige Opfer gekostet. Und die Hamas schadet der Palästinensischen Bevölkerung in Gaza – das ist klar. Aber es gibt Gründe für die Exsistenz der Hamas, die in Israels fortgesetzten Terror gegen die Palästinensische Bevölkerung liegen. Herr Rieveler lässt in einer für viele Israelis und Israel verbundenen Deutschen diese Gründe nicht gelten. Als ob der Terror der von der israelischen Armee unterstützten Siedler im Westjordanland und das Abschlachten der Bevölkerung im Gazastreifen nicht real wären oder nicht zählten. Sie machen sich damit die Sicht der zitierten israelischen Politiker zu eigen. Sie befürworten damit den Genozid an den Palästinensern.
      Herr La Puente war von Beginn an in der Defensive. Das war kein Gespräch. Das war eine von Selbstgerechtigkeit triefende Belehrung.

      1. In der Defensive ist man, wenn man sich in der Defensive fühlt. Tat ich nie. Da hat jemand einen Standpunkt vertreten – nicht gänzlich meinen. Ich habe Aspekte eingestreut, die ich für wichtig erachtete. Ich glaube, dass sich viele erhofft haben, dass am Ende jemand “als Sieger” aus dem Dialog geht – am besten “der Richtige”. Diese Haltung halte ich persönlich für ein grundlegendes Problem im öffentlichen Debattenraum. Meine Ansicht – vielleicht liege ich ja falsch. Denn auch das kann ja sein.

        1. Das klingt auf den ersten Blick plausibel, allerdings sind es solche Debatten, die Mehrheitsentscheidungen in den Parlamenten und Politiker mit Entscheidungsgewalt beeinflussen. Letztendlich geht es doch um “Sieg” oder “Niederlage”, wenn zwei völlig unvereinbare Positionen aufeinanderstoßen.

          Grundsaetzlich: Auch ein respektvoller Debattenstil muss die logischen Schwaechen der Gegenposition, die verwendeten Methoden der Manipulation oder gar Desinformation, oft mittels gezieltem Auslassen von Kontext, offenlegen, und zwar ohne Nachsicht.

          1. Und gerade da liegt der Hase im Pfeffee begraben.
            Eigentlich ist es ja eine Zumutung, die als “Argumente” eingebrachten Worthülsen und – aneinanderreihungen als irgendwie stringent zu erachten.
            Muss man sich da als Fragensteller nicht irgendwie blöd vorkommen?
            Gibt Panzerhaubitze mittlerweile Kurse, wo man so etwas lernt?
            Die Hamas ist die von Israel installierte und instrumentalisierte Vertretung angeblich palästinenser Interessen. Und was ist mit der PLO bzw. mit der Fatah bzw. der Palästinensischen Autonomie-Behörde?
            Und was sagt der Völkerrechtler Paech über die Hamas?
            Von einem Killen Israels oder deren Bevölkerung ist da keineswegs die Rede.

            Aber man klammert sich an ein angebliches Statut, an welches sich alle und jeder akribisch hält.
            Sind wir hier im Irrenhaus, um es mal etwas drastisch auszudrücken?
            Wer kennt den schon das Statut einer Partei trotz Symathien und Mitgliedschaft?
            Wer kennt schon den Katechismus der Katholiken?

            Eigentlich müsste man solche Verhältnisse wie in Gaza den Schreibtisch-Komplizen und Maulhelden wünschen.
            Dann wäre schnell Schicht im Schacht und das Wehklagen groß. Dann würde aber auch kein Weglaufen zu Mutti noch etwas ändern. Denn auch deren Rockzipfel würde keine Patronatserklärung mehr ausdrucken. Und für die weiße Fahne wäre es angesichts der Blutlachen auch zu spät.

  9. Ein wirklicher Dialog ist das ja nicht. Der liebe Hans-Dieter argumentiert aus einem Schwarz-Weiß-Denken heraus und verlangt seinem Gesprächspartner immer wieder ab, zu bekennen dass seine Wahrnehmung von Schwarz einem objektiven Pechschwarz entspräche. Der liebe Roberto versucht beide Seiten zu verstehen, geht immer wieder auf die Bekenntnisforderungen ein, um das Gespräch aufrecht zu erhalten und gibt Hans-Dieter in manchen Punkten recht. Ich finde aber keinen Punkt, indem der liebe Hans-Dieter dem lieben Roberto recht gibt. In einem echten Dialog würden beide Seiten versuchen, den anderen zu verstehen. Dies war einfach nur ein typischer Gesprächsversuch mit einem Schwarz-Weiß-Denker, doch weil der Schwarz-Weiß-Denker glaubt, mit quasi göttlicher Vollmacht objektiv zwischen Schwarz und Weiß unterscheiden zu können, ist das maximale Gesprächsergebnis, dass man durch Nachgeben zu Bekenntnisforderungen den Abbruch des Gesprächs verhindern kann.

  10. Das ist kein Streitgespräch, sondern ein Monolog. Geprägt von Relativierungen und Leugnen israel. Verbrechen und üblichen Verleumdungen, Lügen bzgl Kritiker der israel. Politik. Z.B die hahnebüchene Story mit dem Plüschtier, dass den Besitzer als Judenhasser identifizieren soll. Wie peinlich ist das denn?

    1. Wirklich grotesk, vor allem existieren diese lächerlichen Bilder zuallererst in den Köpfen der Ankläger, was heißt, ihr pathologischer Philosemitismus dürfte reine Reaktionsbildung sein. Der gleiche Hass wie vorher, nur das Objekt dieses Hasses hat sich geändert, nun ist es der Araber/Muslim und nun nicht mehr allgegenwärtige Jude, sondern der allgegenwärtige Antisemit. Und jetzt steht man scheinbar sogar auf der moralisch richtigen Seite, quasi win-win, Entlastung von Schuld und freier Lauf für Hass.
      Dumm nur, dass die große Mehrheit der Weltbevölkerung, vor allem die mit der Erfahrung des Kolonialismus, das ganz anders sehen.

  11. “»Die Taliban bezeichnet ja auch keiner als Befreiungsbewegung«
    Rieveler: Dass die Hamas keine Befreiungsbewegung ist, ergibt sich schon daraus, dass sie einen islamischen Gottesstaat anstrebt. Die Taliban bezeichnet ja auch kein vernünftiger Mensch als Befreiungsbewegung. Wenn die Hamas ihre eigenen Leute als menschliche Schutzschilde missbraucht, dann sicher nicht, weil es den Palästinensern so schlecht ginge – die sind ihnen ja eh egal –, sondern um mit den erwünschten zivilen Opfern Hass gegen Israel schüren zu können.”
    Kleiner Unterschied, die Taliban sind jetzt in ihrem eigenen Staat und wurden, als es eine sozialistische Regierung gab, vom Westen, insbesondere den USA, als “Befreiungsbewegung” gepäppelt, dito die ähnlich gestrickten Herrschaften in Syrien.
    Und übrigens, sämtliche israelischen Regierungen nehmen die Judenheit der Welt in Geiselhaft und benutzen sie quasi als Schutzschild, indem sie Israel, also korrekt die israelische Politik, mit der Judenheit insgesamt gleich setzen, denn nichts anderes ist der entsprechende ubiquitäre Antisemitismusvorwurf. https://antikrieg.com/aktuell/2023_11_11_ichbinjude.htm “Ich bin Jude und KEIN völkermordender Rassist – warum erzählen Israel-“Unterstützer” der Welt immer wieder, ich sei einer?”

    1. “Kleiner Unterschied, die Taliban sind jetzt in ihrem eigenen Staat und wurden, als es eine sozialistische Regierung gab, vom Westen, insbesondere den USA, als „Befreiungsbewegung“ gepäppelt,”

      Streng genommen waren es eigentlich nicht die Taliban, sondern die sog. Mujahideen, die beispielsweise von Reagan als “freedom fighters” im Weißen Haus empfangen wurden (und mit Waffen beliefert wurden).

      Photo Op. President Reagan Meeting with _Freedom Fighters_ from Afghanistan (Mujahideen) Oval Office
      https://www.reaganlibrary.gov/archives/video/photo-op-president-reagan-meeting-freedom-fighters-afghanistan-mujahideen-oval

      Aber praktisch sämtliche späteren Kommandeure der sich erst Mitte der 1990-er Jahre sammelnden Taliban kämpften bereits in den 1980-er Jahren bei den Mujahideen mit, waren also Mujahideen.
      “Most of the original Taliban leaders came from the same three southern provinces—Kandahar, Uruzgan and Helmand—and nearly all of them fought for one of the two main clerical resistance parties during the war against the Soviets: Hezb-e Islami (Khales) and Mohammad Nabi Mohammadi’s Harakat-I Ineqelab-ye Islami. The Taliban’s fighting ranks were mostly filled with veterans of the war against Soviet forces.”
      https://en.wikipedia.org/wiki/Taliban#cite_note-101

  12. Interessantes Gespräch, übrigens Israel soll durchaus fortbestehen, ich habe nichts gegen “das Existenzrecht eines israelischen Staates” ebensowenig wie ich was gegen die Existenz von Kreuzfahrerstaaten 1095/99 bis ins 13 Jahrhundert hatte – inkl. des “Königreiches Jerusalem” hatte:

    https://www.youtube.com/watch?v=L2UBQArOa5c

    ….und wo sind diese Staaten heute? Tja, wir werden das Ende Israels – zu Lebzeiten – wohl nicht mehr erleben, aber wie schon gesagt, auch bei den Kreuzfahrerstaaten dachten wir die bestehen ewig – übrigens war das Heiligtum des Islam, die Al Aksha Moschee, damals ein Kreuzfahrerstützpunkt…..Saladin hat damit ja aufgeräumt…..hoffe Israel steht nicht dasselbe Schicksal bevor, aber wer weis das schon? Die Zeit wird es zeigen…..

    Organisationen der Kreuzfahrerorden gibt es übrigens immer noch, aber die sind mittlerweile vom kriegerischen Pfad in Richtung Frieden und Nächstenliebe und Patienten- und Altenpflege (Malteser zb., Deutscher Orden in Wien z.B.) abgebogen – hoffen wir, dass Israel auch den friedlichen und nächstenliebenden Weg geht bevor es zu spät ist……;-)

    Gruß
    Bernie

    1. Tja, nix Stützpunkt – sorry, ich habe mich geirrt, Wikipedia schreibt, dass die Al-Aqsa-Moschee sogar als Königspalast des Königreiches Jerusalem gedient hat, so kann Mensch sich irren – falls Wikipedia Recht behalten sollte:

      …”[…]Bei der Eroberung Jerusalems 1099 kamen durch das Heer des Ersten Kreuzzugs hier zahlreiche Menschen zu Tode, die in der Moschee Schutz gesucht hatten. Das Kreuzfahrer-Königreich Jerusalem nutzte das Gebäude ab 1104 vorübergehend als Königspalast, bevor nahe dem Davidsturm ein neuer Palast fertiggestellt wurde. In dieser Zeit wurden die Fundamente ausgebaut, um Platz für Ställe und Lagerräume zu schaffen. Nach dem Umzug des Königspalastes gab König Balduin II. von Jerusalem 1119/1120 einen Flügel des Gebäudes dem neugegründeten Orden der „armen Ritter Christi“ unter Hugo von Payns und Gottfried von Saint-Omer als Hauptquartier, der sich bald nach diesem Ort Templerorden nannte und ihn zu seinen Zwecken ausbaute.[9]

      Nach der Rückeroberung Jerusalems durch Saladin wurde das Gebäude wieder in eine Moschee umgestaltet. Saladin nahm am 9. Oktober 1187 an einem großen Dankesgottesdienst teil. Nach dem Frieden von Jaffa von 1229 zwischen Friedrich II. und al-Kamil, als die Kreuzfahrer Jerusalem erneut in Besitz nahmen, blieb die Moschee wie das ganze Tempelviertel mit dem Felsendom in muslimischen Händen. [….]”

      https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Aqsa-Moschee#Geschichte

      Tja, und wo sind diese Menschen alle heute? Wo sind die Templer geblieben?

      Ich denke mal die heutige Generation – auch die Friedensbewegten, sowie die Kriegssüchtigen (-tüchtigen *grins*) – werden das Ende Israels als Staat nicht mehr erleben – scheint eine Konstante der Geschichte zu sein, dass Staaten sich hier nicht lange halten – wie schon gesagt, die Kreuzfahrerstaaten sind ebenso wie der Sieger Saladin schon lange Geschichte – und spätere Generationen, sollte es dann noch Menschen geben, werden den Kopf schütteln ab des Wahnsinns – nicht nur im so genannten “Heiligen Land” mit der “Heiligen Stadt” Jerusalem – der 2023 Jahre…..

      Übrigens Mensch kann es nicht oft genug wiederholen:

      Auch der Ukraine-Russland Krieg ist ja sogar ein Religionskrieg zwischen 2 orthodoxen Konfessionen – der russisch-orthodoxen/ukrainisch-orthodoxen – tja, die Gefallenen landen dann bei 2 verschiedenen Jahwes? christlich-orthodoxen Göttern? in 2 “Jenseiten” bzw. “Himmeln” durch einen Minengürtel, Stacheldraht und Bunker geschützt – im jenseitigen Reich noch? *grübel* *augenroll*

      Sarkastische und religionsferne Grüße
      Bernie

    2. Interessant wie du den Bogen schlägst von Israel zu „nichts ist von Dauer“. Frage: was macht heute das Kalifat von Bagdad? Oder ist nur Israel das Ende vorbestimmt.
      Meiner Meinung nach gilt das für alle Staatengebilde. Also warum die Verknüpfung nur mit Israel? Und warum sollen sich die Hamas nicht auch einen nächstliebenden Weg zuwenden. Auch bei den Ritterorden kam der Wandel mit der Niederlage.

      1. Ach Ottono, danke für den Hinweis, hast natürlich recht – stimmt auch wieder, aber hier geht’s ja um Israel, und soviel ich weis ist “der Islam”, den es sowieso nicht als Einheit gibt sondern mit diversen Konfessionen wie im Christentum nicht ausgestorben – auch wenn du es gerne so hättest – wir könnten da ja ein riesiges Fass aufmachen, aber wie schon gesagt ich bin auch für das Existenzrecht Israels, aber wer weis schon was in hunderten von Jahren sein wird? Meinst du ernsthaft, dass die Hamas eine Wohlfahrtsorganisation wie die Malteser wird? Also ich denke da sind die jetzt schon drin, aber im Unterschied zu den Maltesern beschränken sie sich nicht allein darauf sondern auch auf den Terrorismus gegen unschuldige ZivilistInnen in Israel – und überaus fatal finde ich, dass die Hamas diejenigen getroffen hat, am 07. Oktober, die nichts mit den fanatischen jüdischen Siedlern gemein haben sondern eben die die für Frieden im Nahen Osten sehr eindrucksvoll schon seit Jahren mit den Palästinensern, die auch Frieden wollen, friedlich demonstrieren.

        Tja, jetzt kannste über meine Motivation weiter spekulieren, aber gegen die Zeit nicht – oder lebst du ewig? Oder ich etwa? Wir werden also nur bei einer Zeitreise in ferne Zukunften (sollte es da noch Menschen auf diesem schönen Planeten geben) sehen was geschehen ist……Götter sind wir eben keine, nur sterbliche Menschen, wie alle anderen hier auf unserer schönen Erde auch…..

        Gruß
        Bernie

  13. Das war kein Streitgespräch. Sondern eine fast ausschließlich unwidersprochene Wiederholung aller Lügen, Halbwahrheiten und Perfidien aus dem letzten Rieveler-Beitrag hier auf Overton.
    Ganz schwach.

    1. Und deshalb schlicht gähnend langweilig.
      Mich interessieren in erster Linie Fakten. Die kann man ja dann unterschiedlich bewerten. Aber das in einem Gespräch außeinanderzuhalten wäre minimum requirement, wenn man ernstgenommen werden will.

  14. Guido Biland schreibt: “Es ist billig, nur von einer Seite Vorleistungen zu erwarten. Es ist noch billiger, von der schwächeren Seite Vorleistungen zu erwarten. Warum geht nicht die stärkere Seite in die Vorleistung?”

    Das ist der springende Punkt!
    Der Hass auf beiden Seiten ist allerdings so vertieft, dass irgendeine Vorleistung einer der beiden Seiten, dieser Seite sofort als Schwäche ausgelegt würde in die man sogleich hineingrätschen und nachstechen sollte.
    Dennoch ist Israel die Seite von der die erste Vorleistung kommen muss, denn die Palästinenser haben eh keine Möglichkeit sich mehr zu bewegen und nicht mal mehr eine Möglichkeit sich zu organisieren, im Moment. Nicht die Möglichkeit sich gemeinsam auf ein Verhalten einigen zu können, was dann zumindest auch ein Großteil ihrer Leute mittragen könnte.

    Ich denke aber auch: Ein wirklicher Frieden kann nur entstehen, wenn die Palästinenser einen halbwegs ebenbürtigen Status zugesichert bekommen – und dieser kann eigentlich nur dadurch erreicht werden, dass sie einen eigenen Staat mit voller Souveränität über den Gaza-Streifen und das Westjordanland bekommen (Am besten auch noch eine von Israel nicht kontrollierte Transitverbindung zwischen beiden Teilen). Was jedoch bedeuten würde, dass Israel die 800.000 Siedler aus dem Westjordanland wegschaffen müsste. Ohne das geht es nicht. Denn die Palästinenser hätten keinen ebenbürtigen Status, wenn sie diese, vielfach radikalen, Siedler in ihrem Land dulden müssten.
    Doch es ist schier unvorstellbar, dass Israel dazu willens und in der Lage wäre dies auch gegen die große Menge radikaler Menschen in Israel durchzusetzen.

    So haben erst einmal und schon wieder die radikalen Mächte auf beiden Seiten gewonnen.
    Wie in Rötzers Umfragartikel offenbar wird, sah es für die Hamas zustimmungsmäßig vor dem 7. Oktober auch ziemlich schlecht aus, genauso wie für das Netanjahu-Regime in Israel. (Selbst wenn Netanjahu persönlich die Sache nicht überleben sollte, ist die radikale Seite in Israel erst einmal gestärkt durch diesen Krieg)
    Dieses monströse Massaker auf beiden Seiten, spielt nun beiden in die Hände. Das Netanjahu-Regime und die Hamas, sie sind wie zwei Vampirgeschlechter, die sich nur noch am Leben halten können indem sie sich permanent vom Blut der eigenen Leute ernähren, auch der anderen Leute, aber vor allem der eigenen Leute, denn sonst funktioniert das Spiel nicht.

    1. “Dieses monströse Massaker auf beiden Seiten, spielt nun beiden in die Hände. Das Netanjahu-Regime und die Hamas, sie sind wie zwei Vampirgeschlechter, die sich nur noch am Leben halten können indem sie sich permanent vom Blut der eigenen Leute ernähren, auch der anderen Leute, aber vor allem der eigenen Leute, denn sonst funktioniert das Spiel nicht.”

      Dieses Statement ist brillant. 👏👏👏

  15. Komisch, da wird behauptet, man könne mit der Hamas nicht verhandeln, dabei ist das doch gerade passiert, z.B. zum Geiselaustausch und zur Bombenpause

    1. Das ist ein beliebtes Propaganda-Meme, das man auch beim Umgang mit dem bösen Rasputin oder sonst einem Hitler of the month immer wieder sehen kann:

      Einerseits ist er ein Putler, die Reinkarnation von Hitler und Stalin in einer Person, total durchgeknallt, der kurz davor steht die ganze freie Welt im größten Holocaust aller Zeiten umzubringen mit seinen Atombomben, andererseits ist er ein total inkompetenter Schwächling, dem man jede seiner roten Linien zertreten kann, dessen Atombomben gar nicht funktionieren, dessen Orc-Soldaten mit Chips aus Waschmaschinen und Schaufeln in Orc-Wave-Attacken kämpfen.

      Irgendwie muss man ja seinen Krieg rechtfertigen.

  16. Israel hat zwei Möglichkeiten.

    1. Möglichkeit
    Israel versucht, mit seiner islamischen Bevölkerung und seinen islamischen Nachbarn in Frieden zusammenzuleben.

    2. Möglichkeit
    Israel versucht, so stark und brutal zu sein, dass niemand es wagt, gegen Israel und seine jüdische Bevölkerung vorzugehen.

    Möglichkeit 1 ist scheinbar Utopie. Bleibt Möglichkeit 2. Was wir erleben, ist ein Israel, das rücksichtslose Stärke und Brutalität demonstriert. Israel will zeigen, dass sich jeder Angriff auf Israel und Israelis furchtbar rächt. Das ist Abschreckungspolitik. Der Preis dieser Abschreckungspolitik ist Unmenschlichkeit und der Ausschluss von Friedenspolitik.

  17. Die Meisten Denker brauchen ohnehin keine Krake um den Finanz-Zionismus als das eigentliche Problem auf dieser Welt zu erkennen. Und nein das ist nicht Antisemitisch, da die Semiten die Palästinenser sind und das Judentum eine alte Missionarsreligion und keine Rasse ist. Mit Holocaustvergleichen wäre ich sehr vorsichtig, weil es so ein zielgerechtes Massenmorden historisch nur selten gab. Eine schreckliche Grausamkeit, die aber keinen einzigen Zionisten traf. Diese wurden nämlich als Arier gehandelt und waren teilweise sogar Sponsoren dieser Diktatur.

    1. Da sind ein paar gewagte Aussagen dabei. Einer muss ich jedenfalls klar widersprechen: Das Judentum ist keine “Missionarsreligion”. Juden missionieren nicht. Auch ist Judentum weit mehr als eine Religion. Man kann auch Jude sein, ohne an einen Gott zu glauben.

      1. “Juden missionieren nicht.”

        Auf heute bezogen und die letzten 1000 oder mehr Jahre stimmt das.
        In der Antike haben die Juden aber sehr wohl missioniert.

      2. Das man Jude sein kann ohne an Gott zu glauben ist eine zionistische Erfindung, da die meisten Israeliten keine Juden mehr sind, haben sie ein Rechtfertigungsproblem. Daher beschloss man, dass trotzdem alle Juden sind, wenn die Großmutter Jüdin war. Eigentlich ein ziemlicher Schwachsinn. Daneben sind die Juden von heute gar keine Semiten sondern europide Khasaren (quasi Türken) und Israel hat als Staat nie existiert, sondern war eine Region im heutigen Syrien. Die Nachkommen der alten Juden sind heute alle Muslime.

        1. Lt. genetischen Untersuchungen ist es aber so, dass heutige Juden in der Tat sehr starke genetische Bande mit der ursprünglich im antiken Palästina heimischen Bevölkerung haben.
          Die Sepharden und Aschkenasen aber, die europäischen Juden, haben auch besonders große genetische Bande mit Norditalienern!
          Von Chasaren ist hingegen weniger die Rede: Der Einfluss der Chasaren sei sehr begrenzt sagt folgender Artikel:
          https://www.tagesspiegel.de/wissen/abrahams-kinder-6754525.html

    2. Finanz-Zionismus nimmt man nur im besoffenen Zustand und nach vorhergehender Indoktrination wahr.
      Die Verwertungslogik braucht keine exklusiven Träger. Als ob sich da Juden von Katholiken, Orthodoxen, Muslimen oder Atheisten signifikant unterscheiden würden.
      Das System ist das Subjekt, die Protagonisten seine Erfüllungsgehilfen mit dem Kalkül, sich damit bessere Karten zu sichern.

  18. Gut gemeint, ist nicht gut gemacht.

    Was hier abläuft, nennt man “false balance”. Der Rieveler hat hier nichts mehr verloren, wenn es um den Versuch von ehrlichem Journalismus geht, höchstens mal als Teil des Gruselkabinetts vorgeführt, das tagtäglich einen Völkermord an den Palästinensern leugnet und für noch schlimmeren Krieg, Zerstörung und Vernichtung trommelt. Wie klar soll das noch werden?

    Hans-Dieter Rieveler hat ganz offensichtlich ein Problem mit Kindern, die nicht tun, was er will.

    Seien es palästinensische Kinder, die er gerne in einem Genozid sterben sehen will, seien es besser behütete und gut situierte Kinder in der westlichen Welt, die noch erkennen, was hier abläuft, nämlich die Leugnung dieses Genozids. Weil das so ist, unterstützt er die IDF mit ihrer Propaganda von 40 enthaupteten Babys (Ali Baba lässt grüßen) oder Babys im Backofen gebraten (BILD lässt grüßen). Diese meist nicht-existierenden Opfer, die Gegenpropaganda der IDF zu den Vorwürfen, was sie dann tatsächlich getan haben, betrauert er natürlich, denn das sind oder wäre die reinen Kinder. Er outet sich damit als “moderner” Rassist in der “Tarnung” eines “Linksliberalen”. Merkwürdigerweise tummelt er sich aber nicht bei der BILD oder in den BILD-Kommentaren, wo er böse Antisemiten oder Putin-Versteher und Wehrkraftzersetzer jagt – nein – er macht das hier. Er will hier den deutschen Blockwart spielen.

    Rieveler hat hier die gleiche Funktion, die James Risen oder Robert Mackey bei Theintercept hatten, bis Glenn Greenwald, einer der letzten ehrlichen, nicht-korrupten Journalisten, die Scharade, also die Unterwanderung, beendete und auf das Geld, die sechsstellige Summe pro Jahr, vom Milliardär, der enge Beziehungen zum militärisch-industriellen Komplex hat, verzichtete. Ein Glenn Greenwald lässt sich von Keinem dieser Killer-Clowns sagen, welche Menschen mehr wert sind, auch wenn das für ihn als Kind jüdischer Eltern vorteilhaft wäre.

    Wenn ein genozidleugender Rassist FORDERT, dass sich jemand als Gegner der “Hamas-Terroristen” bekennt und zum “Existenzrecht von Israel”, was macht man dann? Möglichst tief vor ihm bücken? Das will er so.

    Kleine Denkhilfe: Für unsere Rassisten sind alle Pali-Kinder Terroristen oder Terroristenunterstützer als Schutzschilde oder heranwachsende Terroristen. Ab 16 sind sie sowieso fair game als Terrorist und Ziel auf der Kill list oder als Kollateralschaden, soweit nicht das Gegenteil beweisbar ist, siehe Dronendoktrin der USA. Die IDF reden nämlich immer nur von “Hamas in Gaza” und dem “Terror aus Gaza”, den sie ausrotten müssen. Für die gibt es dort keine unschuldigen Kinder.

    Sie lenken von ihren Verbrechen ab, indem sie ihren Opfern das vorwerfen, was sie selbst tun.

    Wenn Jemand wie Rieveler ein Wort benützt, was man nicht voll versteht, wie z.B. “Pogrom”, dann nachschauen (musste ich auch), was das heißt und warum einen das emotional stört. Dann würde man z.B. feststellen, dass die Israelis keine verfolgte Minderheit sind, nicht sie werden von Palästinensern mit Apartheid und Siedlerkolonialismus ausgerottet, sondern sie haben absolute militärische Eskalationsdominanz und den Palästinensern ihr Land geklaut mit über 70 Jahren anhaltendem Terror. Sie sind die Besatzer. Sie reden von Nakba 2.0. Die Hamas hat keine Möglichkeit auf sie Napalm-Bomben zu werfen oder sie mit Apache-Helicoptern zu beschießen und dann von Hellfire-Missiles verbrannte Leichen den Terroristen unterzuschieben, sie hätten die wie Hexen auf dem Scheiterhaufen persönlich angezündet.

    “Das Pogrom wird soziologisch definiert als einseitige und höchstens gering organisierte, nicht-staatliche, von der Mehrheitsbevölkerung ausgehende Form extralegaler Gewalt, die sich gegen eine weitgehend wehrlose ethnische Gruppe richtet, wenn die Mehrheit keine Abhilfe des Staates gegen eine empfundene Normverletzung durch die Minderheit erwartet.[11] Pogrome erfolgen somit auf lokaler Ebene.[12]”

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pogrom#Bedeutung

    Vieles an dieser Definition trifft nicht zu, was die Gewalttaten oder Racheakte der Hamas oder von Palästinensern im besetzten Gebiet von Gaza betrifft, die natürlich nicht nur die Richtigen, also Besatzungssoldaten, die die Bewohner von Gaza so gepiesakt, drangsaliert, gefoltert und ermordet haben, sondern auch “weiche Ziele”, also die Falschen trafen, nach internationalem Recht, was Israel noch nie umgesetzt hat. Rieveler benützt das Wort wiederum, um die gesamte Bevölkerung von Gaza schuldig zu sprechen. Mittlerweile sich wohl sogar 75 % der Bewohner für die Hamas – nach dieser unglaublichen Zerstörungsorgie der IDF (die natürlich NIEMALS ein Pogrom war, gell Hans-Dieter).

    Merke: Wenn man Napalm auf Zivilisten wirft, ist das kein Pogrom, solange es nicht Juden mit israelischem Pass sind.

    Wie schon oben geschrieben, unser Rassist im Salongespräch dreht gerne Opfer und Täter um, genauso Ursache und Wirkung. Der hat hier nichts verloren. Ich wiederhole mich.

    1. Richtig! Der hat hier nichts verloren! Das ist keine Zensur, das ist einfach nur Hygiene.
      Er kann ja gerne mit Matjesstick, Strandhaubitze und Ottono ne WG gründen.

      1. Sorry, aber ich will keine “hygienische” Debatte.
        Sollen hier nur noch Leute zu Wort kommen dürfen, die gleichgeschaltet denken?
        Ich mag weder die Hygieneziele der Nazis noch der Wokies. Gott bewahre!

    2. @Georg
      “unser Rassist im Salongespräch dreht gerne Opfer und Täter um, genauso Ursache und Wirkung. Der hat hier nichts verloren.”

      Wenn Rieveler hier nichts verloren hätte, wäre ich nicht in den Genuss Ihres gelungenen Kommentars gekommen. Wie schon beim letzten Artikel von Rieveler vor zwei Wochen ist der Nutzen seiner Präsenz doch der, solche Mainstream-Positionen in ihre Bestandteile zerlegen zu können. In allen anderen Medien bekommt er nur Applaus. Hier kann er lesen, dass Deutschland intellektuell noch was zu bieten hat. Ob es jetzt nötig war, bereits nach 2 Wochen nochmal den gleichen Content aufzukochen, ist eine andere Frage.

      1. “In allen anderen Medien bekommt er nur Applaus.”
        Welche Medien auch immer gemeint sein mögen; erst Overton präsentiert z.B. einen lieben Hans-Dieter sowie seine “anspruchsvollen” Beiträge – auf anderen alternativen Seiten findet er schlichtweg nicht statt.

        “…ist der Nutzen seiner Präsenz doch der, solche Mainstream-Positionen in ihre Bestandteile zerlegen zu können..”
        Wenn lediglich DAS Ziel der OM-Alternative zu MSM wäre, dann ist deren Existenz und Sinnhaftigkeit doch überaus fragwürdig.
        Zumal Hr. De Lapuente mit DIESER Leistung NICHT bei z.B. Manova stattfinden würde, bei der er wesentlich bemühter, dafür öfter erscheint.

        “Ob es jetzt nötig war, bereits nach 2 Wochen nochmal den gleichen Content aufzukochen, ist eine andere Frage.”
        Nein, ist es nicht – denn bei dem Verriß scheint es sich eher um etwas anderes zu handeln. Motivation/Ziel? who knows!

      2. Das ist ein Dilemma. Es läuft unter der Kategorie “schlecht zu verfehlendes Ziel” von Volker Pispers, damals auf Kohl gemünzt. Das stimmt natürlich und wenn man sich damit beschäftigt, warum das Ziel so schlecht zu verfehlen ist, lernt man auch was. Ich werfe mir dann später meistens vor, warum ich darauf geantwortet habe und damit meine Zeit verplemperte? Es hat was von Klickbait. Negatives, was gerade en vogue ist und schneller beantwortbar ist.

        Gestern oder Vorgestern gab es richtig viele Artikel an einem Tag, von den Prof. Mausfeld, Prof. Flassbeck und noch ein Paar. Wäre ich Florian Rötzer würde ich die vielleicht strecken auf verschiedene Tage. Das war praktisch vorgezogenes Weihnachten an einem Werktag. Ich have die noch nicht richtig gelesen, weil ich mich erst mit der Literatur dazu auseinandersetzen müsste, die Grafiken genauer anschauen,. Die haben eben viel mehr Niveau. Das sind qualitativ hochwertige Stimmen, wenn man sich mit denen beschäftigt, lernt man auch selbst dazu und das eigene Denken klappt besser. Oder von Patrick Baab gab es wieder einen super Artikel und ich hatte auch diese Woche von ihm einen neuen Vortrag angehört. Auch das habe ich alles noch nicht so richtig gelesen und aufgenommen.

        Letztlich bringt es erst einmal wenig sich seit dem 7. Oktober, dem neuen 911, mit dem Völkermord in Gaza zu beschäftigen. So verarbeitete ich etwas, was ich tagtäglich an Falschinformationen zur Rechtfertigung eines Genozid ungewollt aufschnappe, aber das ist auch alles. Würde ich nur MSM lesen oder hören, wäre ich gar nicht in der Lage die NATO-Propaganda zu kritisieren. Ich sage dazu aber auch immer, eigentlich sehe ich nicht meine Aufgabe darin, den Dreck von Anderen wegzuräumen.

        Bei Norman Finkelstein und vielen anderen wertvollen Stimmen, denen folge ich gerne. Von Zeit zu Zeit schaue ich mir meine Medien”diät” an und schmeiße die raus, die mir nur Zeit stehlen. Das kann ich nur weiterempfehlen. Das Dilemma ist natürlich, dass wohl Jeder mal leichte, mal schwere Kost braucht, also schleichen sich immer wieder Zeitdiebe ein.

        nochwas:

        Ich habe erst meinen Text geschrieben und dann andere Antworten gelesen, wovon ich einige besser fand, kürzer, eleganter formuliert z.B. von “mahem”. Allerdings war der auch etwas ad hominem, natürlich weniger als meine Antwort, wo ich mich konstant frage, ob und wann das gerechtfertigt ist?

        1. ” Würde ich nur MSM lesen oder hören, wäre ich gar nicht in der Lage die NATO-Propaganda zu kritisieren. Ich sage dazu aber auch immer, eigentlich sehe ich nicht meine Aufgabe darin, den Dreck von Anderen wegzuräumen.” – Es bleibt einem halt einfach nichts anderes übrig, weil die anderen einem ja ständig ins Hirn kacken.

          1. Wahre Worte. Danke.
            Davon ab: Ich bin dagegen, irgendjemandem das Schreiben auf dieser Plattform zu verbieten, das betrifft auch Herrn Rieveler. Gut, bei besonders abstossendem Abschaum wie dem Frauenmordfan und Nazi Haubitze fällt es schwer. Eine Ignorefunktion wäre nicht schlecht.

  19. Die Zionisten haben kein historisches Recht Palästina zu besetzen. Ich schlage vor, dass die EUSA alle Israeliten aufnimmt und gut versorgt, damit die armen Palästinenser wieder ihre alte Heimat bekommen.

      1. Ist das wirklich dünne Suppe?
        Und wenn das eine dünne Suppe ist, wo bleibt das Gegenargument dazu?
        Stattdessen wird ein ‘framing’ herbeigezaubert und das ist weniger als dünn!

        1. Ist ja jetzt nicht so, dass die “Zionisten” Palästina “besetzen”. Gegen diese Art von Frami g haben sie natürlich nichts einzuwenden. Spricht nicht für sie, aber es spricht. Und zwar Bände.

  20. Ich finde das Gespräch löblich, aber es zeigt auch wie verfahren die Diskussion in Deutschland ist. Ich bin viel im Ausland unterwegs und dort ist die Diskussion viel offener, was vor allem daran liegt, dass es dort nicht die vielen bedingungslosen Israelverteidiger gibt. Da ist der Blick bei allen viel differenzierter und man macht sich gegenseitig viel mehr Zugeständnisse im Sinne des gemeinsamen Verstehens. Dort werden auch Lösungen diskutiert, wo beide Seiten große Zugeständnisse machen müssen. Hier in Deutschland herrscht eine Bekenntnisdiskussion: Man kann nur bedingungsloser Israelunterstützer sein, alle anderen sind Antisemiten und befürworten den Hamasanschlag.
    Und Herr Rieveler ist beispielhaft für einen bedingungslosen Israelverteidiger und meiner Meinung nach mit dafür verantwortlich, dass sich die Diskussionen hier in Deutschland so verhärten, so dass aus Deutschland nie ein akzeptabler Lösungsvorschlag für diesen Konflikt kommen wird. Ich glaube nicht, dass diese Haltung wirklich für Israel hilfreich ist.

  21. Hamas ist konstruiert, Israel wurde konstruiert und etliche anderen ‘Nachbarn’ genauso.
    Nur wie kann man diese Konstrukte in ein oder zwei Seiten gerechten Situation hinführen?
    Weil auch diese ‘75%’ Umfrage genannt wurde, warum werden nicht alle befragt, speziell in so einem sensiblen Umfeld? Warum werden immer minimale Querschnitte hinzugezogen, um Meinungen letztendlich zu beeinflussen?
    Übrigens gilt das zu jeder Umfrage! Eine annähernde Gesamtzahl zur Bevölkerung ist repräsentativ, alles andere hängt von den Fragen, den Menschen und das entsprechende Narrativ ab.
    Und in Deutschland gibt es genügend Baustellen, die benötigt werden zu koordinieren, denn die deutsche Staatsraison für Israel, ist ein totaler Humbug.

  22. Es ist in diesem Interview eine grosse Arroganz der israelischen Seite zu spüren, die auch Offiziere der Armee in ihren Statements zeigen: es werden die gleichen Parolen wiederholt so dass man sich vorkommt wie ein dummer Junge, der Pappi nicht begreifen will. Wenn sich Israel nicht bewegt, wird es ein Apartheid-Staat bleiben und alle solche Staaten wurden früher oder später zerstört oder haben sich aufgelöst.
    Hinzufügen will ich, dass ich beide Diskutanten nicht kenne und sie hier nicht persönlich angreife.

  23. Mann o Mann, was soll der Quatsch mit dem Plüschtier ?
    Und zu den Terror – Opfern hat das Mädel auch nichts gesagt!
    Was ist das für Gequatsche ?

  24. “From the River to the sea” wäre ein Aufruf zur Vernichtung
    Israels. Wieder so ein Quatsch !
    From the river to the sea – we
    demand equality !!!!!!!

  25. Wasserrohre zu Raketen ? Hat Rieveler das schon ausprobiert ? Nein ? Es ist höchst an der Zeit, den Blödsinn mal zu veri –
    fizieren. Schwerter zu Pflug -scharen !

    1. Pfennige sind – meine ich zu wissen – in Katar kein gültiges Zahlungsmittel. Die haben da den Katar-Rial, der wiederum 100 Dirham wert ist.

      Ob Rieveler mit den Milliarden übertrieben hat, ist schwer zu sagen. Zumindest ein Firmen- und Finanzimperium im Wert von rund 700 Millionen US-Dollar ist aber mittlerweile bekannt. Ist doch auch nicht schlecht für den Anfang, oder?

      Da freut sich doch jeder hobbysolidarische Mensch, wenn seine Steuergelder weiterhin an die Hamas fließen. Schließlich muss diese Hamas unbedingt unterstützt werden.

      1. “Zumindest ein Firmen- und Finanzimperium im Wert von rund 700 Millionen US-Dollar ist aber mittlerweile bekannt.”
        Das geht aus Dokumenten, über die die “Welt am Sonntag” berichtet, sowie Informationen eines früheren Beamten des israelischen Geheimdienstes hervor.
        LOL “Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort”

        “Da freut sich doch jeder hobbysolidarische Mensch, wenn seine Steuergelder weiterhin an die Hamas fließen.”

        Die BRD hat 2021/22 pro Jahr 170 Millionen an die Palästinenser überwiesen (insgesamt 340 Mio), ALSO AN DIE AUTONOMIEBEHÖRDE.

        Wenn die Autonomiebehörde das Geld entsprechend der Bevölkerungsanteile aufgeteilt hat, so bekam Gaza davon 40%, also 68 Millionen Euro.
        Gehen wir von 50 Mio deutschen Steuerzahlern aus, so haben Sie 2021/2022 jeweils etwa 1,36 € an Gaza gezahlt.
        Vor Ihrer Philanthropie kann man also nur den Hut ziehen.

        1. Dabei wurde die Hamas hauptsächlich von den Kataris unterstützt. Und das nicht nur mit ausdrücklicher Billigung, sondern sogar mithilfe der israelischen Regierung.
          Aber eine solche Tatsache ignorieren so manche bewusst, weil dann die Unlogik ihres Kartenhauses sichtbar würde und umgehend die Verkehrssicherungspflicht greifen würde.
          Logik ist aber nur dann Logik, wenn man wesentliche Bestandteile ihrer Argumentationsstatik nicht unterschlägt.
          Propaganda bedarf solcher Logik nicht. Propanganda will ja über den Tisch ziehen, was mit aufrichtiger Argumentation nicht gelingt.

  26. “Es gibt in der Linken eine seltsame Tendenz, palästinensischen Terrorismus zu einer Freiheitsbewegung zu verklären – Jean-Luc Mélenchon nannte die Hamas dieser Tage so.”

    Nochmal: Terrorismus oder Freiheitsbewegung ist eine Frage des Standpunktes. Also der Beurteilung der Gewalt als rechtmäßig bzw. gerechtfertigt oder nicht gerechtfertigt. Das ist kein objektives Urteil, sondern bloß die Bekanntgabe des eigenen Standpunktes. Oder zweifelt jemand daran, das die Hamas ihre Gewalt als gerechtfertigt ansieht.

    Rieveler: Dass die Hamas keine Befreiungsbewegung ist, ergibt sich schon daraus, dass sie einen islamischen Gottesstaat anstrebt.

    Äscht witzisch. Also Befreiung von den ungläubigen dekadenten Invasoren aus dem Westen kann nie und nimmer Befreiung sein? Warum? – Weil wir definieren was Freiheit und Befreiung ist?

    Die Taliban bezeichnet ja auch kein vernünftiger Mensch als Befreiungsbewegung.

    Again. Die Taliban bezeichnet sich wahrscheinlich schon als Befreiungsbewegung. Aber klar – das sind ja auch keine vernünftigen Menschen – so wie wir.

    Wenn die Hamas ihre eigenen Leute als menschliche Schutzschilde missbraucht, dann sicher nicht, weil es den Palästinensern so schlecht ginge – die sind ihnen ja eh egal –, sondern um mit den erwünschten zivilen Opfern Hass gegen Israel schüren zu können. Während die Hamas-Führer in Katar ihre Milliarden verprassen, werden im Gazastreifen Wasserrohre zu Raketen umgebaut.

    Klar doch, wo hätte man im Westen je gesehen, dass eine Regierung ihre Bevölkerung für ihre Zwecke verheizt. Die geben ja alle ganz freiwillig ihr Leben für die Nation. Deshalb ist Selenskji ja auch kein Terrorist, dem seine Leute egal sind, wenn er Ausreiseverbote für Männer unter 60 erlässt und zwangsrekrutieren lässt. Deshalb sind die zivilen Ofer in der Ukraine ja alle Märtyrer oder Helden, die nur dafür stehen, dass Russland das böse schlechthin ist und die Russen verabscheuungswürdige Orks. Während die ukrainischen Oligarchen durch die Welt jetten und in ihren Villen am Mittelmeer Champagner saufen, wird an der Front in großem Stil ins Gras gebissen und auf Waffen aus dem Westen gewartet.

    …Nach meinem Verständnis schadet aber die Hamas den Palästinensern weitaus mehr als Israel.

    Ok, das ist ne Erkenntnis. Seltsam nur, dass sie nur dann erblüht, wenn es um “Terroristen” geht. Ist es nicht immer so, dass die eigene Regierung der eigenen Bevölkerung mehr schadet als der “Feind” ?Wenn es um Russland geht, würde ich mir so eine Erkenntnis wünschen. Russland schadet mir nicht. Was mir schadet ist die deutsche Regierung, die Sanktionen erlässt, die die Energiepreise in die Höhe treibt, die den Nationalkredit für Waffen strapaziert, die Leute auf tausend Ebenen ärmer macht. Sind das also nicht die ganz normalen Gepflogenheiten nationaler Gewaltsubjekte und solchen die es werden wollen?

    Rieveler: Die Alternative kann jedenfalls nicht sein, dass die israelische Regierung bekannt gibt: »Tut uns leid, liebe Palästinenser, was wir euch angetan haben. Wir haben vollstes Verständnis für euer Pogrom an unseren Landsleuten. Gerne dürft ihr es bei Gelegenheit wiederholen.«

    Spiegeln wird das mal: Die Alternative kann jedenfalls nicht sein, dass die Hamas bekannt gibt: “Tut uns leid liebe Israelis, was wir euch angetan haben. Wir haben vollstes Verständnis für euer Pogrom an unseren Landsleuten. Und vor allem, dass ihr die israelische Opfer bis jetzt im Verhältnis 1:10 vergolten habt. Gerne dürft ihr euere Vergeltungsphantasien an uns befriedigen.”

    De Lapuente: Ich kann dem wenig entgegensetzen,

    Schade.

    pervers ausgedrückt: Das ist die Ökonomie des Terrorismus.

    Ne. Das ist die Ökonomie nationaler Gewaltsubjekte und solchen die es werden wollen.

    Rieveler: Es könnte aufhören, wenn die Bewohner des Gazastreifens gegen die Hamas aufbegehren und sie zwingen würden, alle Geiseln freizulassen, Israel nicht weiter mit Raketen zu beschießen und ihr Ziel, Israel zu vernichten, aufzugeben.

    Es könnte auch hören, wenn Israel einfach aufhört mit dem Krieg. Ist doch seltsam. Das ist die gleiche Logik, die auch gegen Russland aufgefahren wird. Man empfiehlt der Bevölkerung den Putsch gegen Putin.

    Israel lege es bewusst darauf an, möglichst viele Zivilisten zu töten (»Genozid«), ebenso infam wie lächerlich.

    Alles unvermeidliche Kollateralschäden bei den Palästinensern, während die Opfer der Hamas natürlich Opfer des puren Bösen sind.

    Rieveler: Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist, die Hamas zu vernichten, nicht »alle Palästinenser«. … Ich halte es aber grundsätzlich für legitim.

    Na da schau her. Ist es dann umgekehrt auch legitim, wenn die Palästinenser alle militanten Israelis vernichten, also die Regierung und die gesamte Armee? Natürlich nicht – du böser Antisemit, du!

    Solange seitens der Mehrheit der Palästinenser aber keine Bereitschaft zu einer friedlichen Koexistenz mit Israel besteht, wird die Gewalt nicht enden.

    Selbst schuld, liebe Palästinenser, wenn Israel euch abmurkst, wenn ihr der Armee als Kollateralschadenopfer vor die Gewehrläufe rennt.

    Wer, wie viele westliche Linke, die Palästinenser von jeglicher Verantwortung freispricht, der hilft damit nicht den Palästinensern, sondern besorgt das Geschäft der Hamas.

    Warum denn diese vornehme Zurückhaltung. Sagen wir es doch wie es ist: Dieses scheiß Linke Gesocks, gehört genauso ausgerottet wie die Hamas.

    Rievieler:

    Was nur außer Frage stehen sollte: Es gibt keine Legitimation für das Pogrom vom 7. Oktober.

    Wogegen das Pogrom, das zur Zeit gegen die Palästinenser läuft und die Gewalt der Hamas weit in den Schatten stellt, nur die legitime Selbstverteidigung des Staates Israel darstellt. Also wer so eindeutig die Gewalt der einen Seite betont und die Gewalt der anderen Seite unter den Tisch fallen lässt, der hat sich für eine Seite entschieden. Die Unterstützung Israels ist deutsche Staatsraison, kann ich da nur sagen.

    Dieser Drang nach Parteinahme, er scheint mir in einer Sehnsucht nach Einfachheit und Übersichtlichkeit begründet – und zeugt von einem manichäischen Weltbild.

    Nene, das ist stinknormaler Nationalismus, der sich nach der aktuell proklamierten deutschen Staatsraison richtet. Das wir also an Israels Seite stehen und israelische Opfer daher die Premiumopfer sind, denen unser eigentliches Mitgefühl zu gelten hat. Der ganze Rest, Linke angebliche Unterstützer eingeschlossen, sind Terroristen, die zu recht ausgemerzt gehören.

    1. Danke. Hätte ich nicht besser schreiben können, auch wenn ich mir viel Mühe gegeben hätte.

      Zum Artikelsubject: Wer muss nicht alles damit rechnen, ins Jenseits befördert zu werden?

      Mal nur auf die Konfliktzone beschränkt:
      Bewohner von Syrien, Libanon, Irak durch israelische Bomben und Raketen. Selbstverteidigung, Herr Rieveler?
      Wissenschaftler und Ingenieure in Iran durch israelische Terroristen. Selbstverteidigung, Herr Rieveler?

      Hätte ich mich nie mit Kolonialgeschichte befasst, wäre mir vielleicht nicht aufgefallen, dass dieses “Selbstverteidigungsrecht”, auch mit dem “Recht” auf 1:10 oder mehr “Vergeltung” von den heldenhaften Trägern des White Man’s Burden Jahrhunderte vor dem aktuellen Konflikt genauso gegen die “Wilden” ausgeübt wurde, in den Amerikas, Afrika, Asien, Australien, Ozeanien.

      Herr Rieveler trägt die selbe Haltung zur Schau wie Kaiser Wilhelm in der Hunnenrede.

    1. “Für welche Seite haben Sie sich
      entschieden?”

      Da steht gar nix zur Entscheidung an. Deswegen, weil sich die Regierung ja schon längst
      für eine Seite der Gewalt praktisch entschieden hat. Und diese souveräne Entscheidung hat der Bürger nicht nur zu schlucken, sondern ihm wird vom Staatsoberhaupt und via MSM-Dauerschleife auch verpflichtend mitgeteilt, diese Regierungsentscheidung gefälligst öffentlich zu bekunden, spätestens dann, wenn er dazu aufgefordert wird. Und neutrale oder gar falsche Parteinahmen an der Heimatfront, werden mindestens mit (existenzvernichtenden) öffentlichen Pranger oder gar strafrechtlicher Verfolgung geahndet. Lieb Vaterland magst ruhig sein.

  27. “Es ist billig, nur von einer Seite Vorleistungen zu erwarten. Es ist noch billiger, von der schwächeren Seite Vorleistungen zu erwarten. Warum geht nicht die stärkere Seite in die Vorleistung?”

    Sorry Guido: sie ist in Vorleistung gegangen. 2005 ist das israelische Militär komplett aus dem Gazastreifen abgezogen und die jüdischen Siedler mit. Obwohl sie dort 2000 Jahre lang gelebt haben. Der Gaza ist judenfrei im Sinne Heinrich Himmlers. Das hat Israel zugelassen und jetzt kommt Guido und fragt, warum es nicht in Vorleistung geht. Israel ging.
    Nun hat diese Greta nie etwas anderes gehört, als dass Israel dann aus reiner Bosheit den Gaza abgesperrt und in ein “Freiluftgefängnis” verwandelt habe. Argumentieren kann man da nicht. Greta ist eingemauert. Dass aber die Israelis völlig bekloppt wären, wenn sie das täten, vielleicht hilft das. Natürlich kostet die Absperrung Unsummen. Darüber hinaus muss Israel den Gaza komplett versorgen, ebenfalls auf eigene Kosten. Diese Greta hat nie etwas anderes gehört, denn die Nakba-Industrie, die diesen Stuss verbreitet, hat die uneingeschränkte Lufthoheit. Jetzt haben wir wenigstens eine Debatte und dieser Rieveler hat seine Sache nicht schlecht gemacht.
    Selbstverständlich hat Israel ein Interesse daran, dass da ein friedlicher Staat entsteht, aus dem keine Raketen kommen. Für das Scheitern dieses Vorhabens ist ausschließlich und allein die Hamas schuld. War ja erfolgreich, auf diese Art kam sie an meine Steuergelder heran.

    Wie lang wollt ihr euch von denen noch verarschen lassen?

    1. Es gibt die Palästinenser im Gaza. Dann gibt es noch die Palästinenser ausserhalb des Gaza. Die Vorleistung muss alle Palästinenser erreichen. Dein Argument, Artur, tut so, als sei nur die Beziehung zwischen Israel und Hamas für den Nahost-Konflikt verantwortlich. Hallo?

      1. Aha, über den Gaza sind wir uns also einig.

        Frage: welche Garantie hat Israel, dass aus dem Westjordan keine Raketen kommen, wenn es sich zurückzieht? Keine, das wäre reines Harakiri.

        Allerdings, wenn die Hamas eliminiert ist, sieht es anders aus. Die Fatah ist dann eine andere, weil sie derzeit noch Angst hat vor der Hamas. Da könnte dann etwas gehen.

    2. Bitte das “k” vor dem “ein” nicht vergessen:
      Selbstverständlich hat Israel kein Interessecdaran, dass ein friedlicher palästinsensischer Staat entsteht…
      Wenn man Grundschüler mit den nötigen Informationen ausstattet, haben die meisten kein Problem damit, genau zu diesem eindeutigen Resultat zu kommen.
      Israel hat es nicht nur zugelassen, dass diese Hamas hochgepäppelt wird, sondern sich sogsr daran beteiligt, um so durch die innerpalästinensische Konkurrenz ohne angeblich klaren Ansprechpartner jedes Abkommen zu vermeiden.
      Und die nibelungentreuen Komplizen im Westen geben nicht nur ihr adsum, sondern klatschen auch noch Beifall, dosiert mit kosmetischen Kritikanmerkungen.

      Das Gute ist nur, dass weder Israel noch der Westen und auch nicht die Maulhelden des Irans oder der Türkei aus dieser Sache wieder ungeschoren rauskommen.
      Der Revolutionsgeruch liegt in der Luft!
      Dafür werden aber unaufrichtige Linke nicht gebraucht.
      Marx hat den Kategorischen Imperativ linker Emanzipationsbestrebungen ganz eindeutig
      genannt: Alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen….
      Und der großartige Jude, dem man Gotteslästerung andichtete, weil er richtig erkannte, dass das Judentum keine Herrenreligion ist, sondern das der aktiven Nächstenliebe auf gleicher Augenhöhe gegenüber jedem Teil der Schöpfung, meinte letztendlich nichts anderes damit, als er einforderte, das Gottesreich zu vollenden.
      Ja, Religion kann auch als Befreiungs-Postulat im hier und jetzt interpretiert werden.
      Und nur dann wird diese vitale Kraft auch im Alltag ausstrahlen.

      Diese Perspektive gilt es gemeinsam zu entwickeln.
      Entscheidend ist dabei nicht, woher jemand kommt, sondern wohin man (gemeinsam) gehen will.

    3. Israel war aus Gaza abgezogen korrekt.

      Aber weißt du wenn wir jetzt sagen wir mal ein paar Reichsbürger in ein Gefängnis sperren, ihnen erlauben ihre Reichsfahne zu hissen aber ansonsten alle Türen zuschließen und die Anlage von Außen überwachen – währe das ein Staat? Eine Anlage über die die Insassen keine wirkliche Kontrolle haben?

      Genau das ist Gaza. Die Israelis sind nicht da – aber sie überwachen alle Grenzen zu Israel von Israel aus. Und auch die Ägypter lassen niemanden rein oder raus, Gaza ist isoliert, das “größte Freiluftgefängnis der Welt”. Nur drei Jahre nach dem Rückzug der Israelis kamen die Wachen wieder

      Am 27. Dezember 2008, um 11.30 Uhr, begann die israelische Armee ohne Vorwarnung ein vernichtendes Bombardement des Gazastreifens, dem sie den Codenamen “Gegossenes Blei” gab. Ziel dieser Operation war das Ende des Raketenbeschusses durch bewaffnete Gruppen assoziiert mit der Hamas und andere palästinensische Gruppen auf Israel. Als am 18. Januar 2009 der Waffenstillstand von Israelis und der amas ausgerufen wurde, waren 1.400 Palästinenser getötet worden, darunter 300 Kinder und Hunderte von unbewaffneten Zivilisten. Große Bereiche des Gazastreifens waren dem Erdboden gleichgemacht worden. Tausende wurden dadurch obdachlos und sind wirtschaftlich ruiniert. […]
      https://www.amnesty.de/bericht/2009/7/operation-gegossenes-blei

      In Israel sieht man Gaza und die Westbank natürlich nicht als israelische Gebiete an international gelten aber Gaza+Westbank aber als von Israel kolonisierte Gebiete.

      Die Organisation Americans for Peace Now teilte mit: “In seiner UN-Rede zeigte Netanjahu der Welt seine ‘Friedenskarte’, auf der das Westjordanland und der Gazastreifen als Teil des souveränen Staates Israel eingezeichnet waren. Es war eine Karte der Annektierung, die der Welt Netanjahus Vision von ‘Frieden’ mit den Palästinensern vor Augen führte.”
      https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-09/nahostkonflikt-benjamin-netanjahu-israel-palaestinenser-un-vollversammlung-kritik

      Das war im September 2023.

  28. Jahrzehntelang nennen Linke jeden Nazi der andere Ansichten vertritt, vor allem jeden der sich pronational äußert. Gleichzeitig unterstützen Linke Terroristen die nicht nur für einen eigenen Staat bomben, sondern auch offen verkünden den Gegner also Juden ausrotten zu wollen. Kritisiert man dann Linke für deren Terrorsympathie, Geschichtsblindheit und verbal offen gezeigten Judenhaß, kontern diese, man könne ja nicht automatisch jedem Judenhaß unterstellen der Israel gerne ausradiert sähe und sich für die dortigen Juden eine Deportation wünscht. Auf einmal ist man Nazi, wenn man sich pro-isralisch oder projüdisch äußert.

    Mit Leuten die eine solche Dialektik pflegen führt man besser keine politischen Gespräche, solche Leute brauchen dringend einen Psychiater. Vielleicht sollte man überlegen, ob Linkssein wirklich eine politische Haltung ist. Womöglich ist es eher eine psychische Störung, quasi Morbus Marx. Diesbezüglich befinden sich einige Zeitgenossen dann im Endstadium also akute Hitleritis oder Maoxitus.

    1. “Gleichzeitig unterstützen Linke Terroristen die nicht nur für einen eigenen Staat bomben, sondern auch offen verkünden den Gegner also Juden ausrotten zu wollen.”

      Können Sie für den angeblichen Ausrottungswunsch irgendeine ORIGINALE Quelle angeben? Ich meine damit nicht Ihre Oma, die israelische Regierung oder die BILD-Zeitung, sondern ein Dokument/Manifest etc. der Hamas. Oder wenigstens einen anerkannten Akademiker, der dergleichen mit Verweis auf ein entsprechendes Dokument bezeugen kann.

      Gut, ist zugegebenermaßen eine überflüssige Frage, weil Sie ja nie nachschlagen, geschweige denn der Leserschaft das Ergebnis Ihrer Nachforschungen angeben, sondern stets einfach behaupten.

      Sehen Sie, es wäre sehr untypisch für antikoloniale Bewegungen, die komplette Bevölkerung der Kolonisatoren auszurotten, ja auch nur komplett zu vertreiben. Genau genommen ist dies noch nie geschehen. In diesem Falle umfasst die (sehr gut bewaffnete) kolonisierende Bevölkerung zudem mittlerweile (!) in etwa ebenso viele Menschen wie die kolonisierte.
      Aber ich weiß, aus welchem Grunde Sie und viele Deutsche auf diese Idee kommen: Weil nämlich diese Deutschen von sich auf andere schließen. Das nennt sich Projektion.

    2. Ist es frech nach einer Definition von “Linken” zu fragen? Da ich nicht genau weiß was Du darunter verstehst. Anderseits hattest Du mich schon des öfteren als solchen bezeichnet. Jedoch kann ich mich nicht in der oben getättigten Aussage wiederfinden. Bin ich damit automatisch ein “Rechter”?

  29. Entschuldigt, der Hamas Überfall ist das schlimmste Pogrom seit dem Holocaust? Ehrlich, haben ausschließlich die Israeliten das Recht, Pogrome auf sich zu beziehen? Sind die Massaker in Ruanda, der Vietnamkrieg, die Ermordung der chilenischen Linken durch Pinochets Schergen, um nur einige zu nennen, nicht Schlimmere Verbrechen, die ebenfalls den Charakter von Pogromen haben? Der Hamas Terrorangriff ist uneingeschränkt zu verurteilen, der Racheakt des israelitischen Militärs auch.

  30. Zum Oktopus als Metapher:
    Dass die politischen Karikaturisten in Europa den Oktopus als Metapher einer sich ausbreitenden Bedrohung seit dem 19. Jahrhundert benutzen kann man über eine einfache Google-Suche herausfinden.

    Hier gibt’s eine Zusammenstellung mit historischen Oktopus-Karikaturen seit 1877, von Russland als Kraken über Preussen, Standard Oil, Japan, die Juden, den US-Imperialismus und natürlich vor allem den Kommunismus.
    https://neverwasmag.com/2017/08/the-octopus-in-political-cartoons/

    Aktuelle Beispiele:
    – Putin-Krake:
    https://ic.pics.livejournal.com/vbulahtin/9232037/5942126/5942126_original.jpg
    https://ic.pics.livejournal.com/vbulahtin/9232037/5795294/5795294_original.jpg
    – Iran-Krake:
    http://ic.pics.livejournal.com/vbulahtin/9232037/3468772/3468772_original.jpg
    – islamistische Gruppierungen als Oktopus:
    http://ic.pics.livejournal.com/vbulahtin/9232037/3468391/3468391_original.jpg
    – chinesische KP-Führer als Krake:
    https://miro.medium.com/v2/resize:fit:640/format:webp/1*qgmOiplPW3k5KcUMnW-R7g.jpeg

    Es gab sogar Ho-Chi-Min als Krake:
    https://twitter.com/LatuffCartoons/status/632280154174324740

    Nein, der Oktopus bzw die Krake ist kein antisemitischer Topos. Und die Plüschkrake erst recht nicht.

    Im übrigen ist uns gerade vorgeführt worden, wie “antisemitische Topoi” verwandelt werden. Die Behauptung des rituellen Kindermords war in unserem Kulturkreis ein klassisch antisemitischer Topos zur Aufstachelung der (christlichen) Massen. Und was konnten wir vor einigen Wochen erleben? Es wurde das Gerücht von “40 enthaupteten Babies” gestreut.
    Same shit zum selben Zweck.

    1. Gute Zusammenstellung. Der Krake Google bzw. Internet-Socialmediakomplex fehlt noch in der Aufzählung. Der wird dann ähnlich als Antisemitismus eingeordnet wie eine Kundgebung Gregor Gysis for der Frankfurter Börse zur Zeit der Finanzkrise: Antikapitalismus=Antisemitismus.

  31. Herrrn Rieveler würde ich die Worte von Moshe Dayan empfehlen, einem der Gründerväter Israels, der 1956 sagte:
    „Welchen Grund haben wir, uns über ihren heftigen Hass uns gegenüber zu beschweren? Seit acht Jahren sitzen sie in ihren Flüchtlingslagern in Gaza, und vor ihren Augen verwandeln wir das Land und die Dörfer, in denen sie und ihre Vorfahren gelebt haben, in unser Zuhause.“ … Wir sind eine Generation von Siedlern, und ohne Stahlhelm und Gewehrlauf werden wir nicht in der Lage sein, einen Baum zu pflanzen oder ein Haus zu bauen…

    in der Zwischenzeit sind es 75 Jahre vergangen und Gaza ist nach Norman Finkelstein sogar das größte Konzetrationslager der Neuzeit und wie viele Generationen sind in diesem Freiluftgefängnis mit Hass und Demütigung herangewachsen?
    ja, die US Amerikaner unterstützen die Zionisten weil sie ganau die gleiche Vergangenheit haben…
    im falle der USA, die gnadenlose Vernichtung der Indigenen Bevölkerung…
    aber ob die Zionisten das in der Neuzeit auch so schaffen bezweifle ich, trotz der A-Bombe… da gibt es wirksamere Waffen und noch nicht so verpönt…

  32. Es ist so offensichtlich wie einfach:

    Israel ist ein US-Luftwaffenstützpunkt, sowas wie der 51. Staat. Israel (wie die USA) hat kein interesse an Frieden. Nur durch ständige Konflikte kann man die Waffenproduktion,-entwicklung rechtfertigen. Das dauerhafte Bedrohungsszenario ist Staatsdoktrin. Man ist einfach immer bedroht. Aber wieso ist man eigentlich dauerhaft bedroht? Weil man keinen ernsten Frieden will, vielleicht?!? Oder weil man teil einer globalen Rüstungsindustrie ist, die ohne Dauerkonflikte in der Bedeutungslosigkeit verschwinden würde, und keine Gewinne mehr abwirft?!

    Außerdem: Krieg ist Gewalt, Polizeien sind gewalttätig, jeder Staat darf Gewalt ausüben. Doch wenn es Unterdrückte tun, dann ist es keine Gewalt sondern nur Terror.
    Wie ist es denn mit der Gründungsgeschichte Israels…..gab es da nicht auch “Terror”, oder waren das dann doch heldenhafte Unabhängigkeitskämpfer? Keine Terroristen? Wurde Israel nicht unter Terror gegründet?

    Werden die Palästinenser nicht von der israelischen Armee und Siedlern fast täglich terrorisiert? Nein? Das ist normale Gewalt. Aber wenn Palästinenser angreifen ist es natürlich: TERROR

    Es ist das klassische Narrativ vom blutrünstigen Terroristen. Roberto, auf sowas muss man gar nicht eingehen. Es gibt soviele Beweise für den Terror der israelischen Juden gegenüber den Palästinensern.

    Terror ist Gewalt
    Gewalt ist Terror

    1. “Das dauerhafte Bedrohungsszenario ist Staatsdoktrin.” Zustimmung.

      “Oder weil man teil einer globalen Rüstungsindustrie ist, die ohne Dauerkonflikte in der Bedeutungslosigkeit verschwinden würde, und keine Gewinne mehr abwirft?!” Ne, ein Knecht der Rüstungsindustrie ist Israel nicht. Das ist eine Verharmlosung. Der Rest ist korrekt.

  33. Dabei wurde die Hamas hauptsächlich von den Kataris unterstützt. Und das nicht nur mit ausdrücklicher Billigung, sondern sogar mithilfe der israelischen Regierung.
    Aber eine solche Tatsache ignorieren so manche bewusst, weil dann die Unlogik ihres Kartenhauses sichtbar würde und umgehend die Verkehrssicherungspflicht greifen würde.
    Logik ist aber nur dann Logik, wenn man wesentliche Bestandteile ihrer Argumentationsstatik nicht unterschlägt.
    Propaganda bedarf solcher Logik nicht. Propanganda will ja über den Tisch ziehen, was mit aufrichtiger Argumentation nicht gelingt.

  34. Damit stimmen Frau Baerbock, der Panzer-Toni und Frau Flak-Zimmermann endlich mit der National Rifle Association überein. Die glauben auch, das Waffen Menschenleben retten.

  35. Rieveler: “Wie soll eine israelische Regierung, egal welche, mit solchen Leuten verhandeln?”

    Genau das tat die israelische Regierung doch.
    Anders wären die Geiseln nicht freigekommen.

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