»Minen sollen nicht töten, sondern verletzen«

Minenfeld
Rehman Abubakr, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Vereinigten Staaten haben der Ukraine Antipersonenminen versprochen. Die meisten Länder dieser Erde haben sie geächtet – dennoch schweigen sie jetzt.

Wie fühlt sich das für jemanden an, der ärztliche Erfahrung mit Opfern von Antipersonenminen machte?

Roberto De Lapuente sprach mit dem Kriegschirurgen Flavio Del Ponte, der dieser Tage ein Buch über sein Leben und Wirken veröffentlichte.

Warnung: Am Ende dieses Interviews finden Sie zwei Links zu Fotos von Opfern von Minenexplosionen. Wenn Sie das nicht sehen möchten, klicken Sie es bitte nicht an.

 

De Lapuente: Herr Del Ponte, Sie sind Kriegschirurg und haben sich viele Jahre gegen Landminen engagiert – wie viele andere Menschen auch. Besonders prominent war Lady Diana, die sich dagegen starkmachte. Ihr Engagement hatte Erfolg, viele Länder ächteten den Einsatz von Landminen. Nun werden die Amerikaner die Ukraine mit Landminen beliefern. Und es gibt keinen Aufschrei der Länder, die Landminen verboten haben. Empfinden Sie das als Ohrfeige?

Del Ponte: Es tut weh. Es war schon schlimm, dass die USA, Russland, China und Indien das Ottawa-Abkommen gegen den Einsatz von Antipersonenminen Ende der Neunzigerjahre nicht ratifizierten. Dass die Länder, die sie ächteten, jetzt aber still bleiben und nicht intervenieren, ist die wirkliche Ohrfeige. Es ist einfach, im Frieden gegen Minen zu sein – wenn es darauf ankommt, sollte man aber aufstehen. Ich erwarte unverzüglich eine Reaktion, ja besser noch Aktion seitens der beiden Friedensnobelpreisträger von 1997: Die International Campaign to Ban Landmines (ICBL) und Handicap International.

»Kinder nehmen Minen oft als Spielzeug wahr«

De Lapuente: Sie haben viele Menschen operiert und behandelt, die auf eine Landmine getreten sind: Welche Art Verletzungen entstehen bei so einem Unglück?

Del Ponte: Wenn es nicht der Tod ist – er tritt bei einer Minendetonation seltener ein, als man vielleicht denkt –, verursachen solche Explosionen schlimmste Verletzungen. Bei Erwachsenen meist an den Beinen. Oft sind dann Amputationen notwendig. Bei Kindern findet man Läsionen eher im Brustbereich, den Armen, im Gesicht und den Augen. Sie nehmen Minen oft als Spielzeug wahr und daher fassen sie sie mit der Hand an.

De Lapuente: Wir groß sind denn die Chancen, eine Landminenexplosion zu überleben?

Del Ponte: Ganz klar kann ich das nicht sagen – mangels Statistik. Aber es dürfte wohl so sein, dass die meisten einen solchen Vorfall überleben. Meine Erfahrung lehrt mich das auch. Die Verletzten sind dann allerdings für ihr Leben gezeichnet. Amputierte Patienten brauchen lebenslänglich eine medizinische Versorgung. So gut wie alle benötigen eine Begleitung, die auch die psychologische Betreuung beinhaltet.

De Lapuente: Sie haben uns Bilder mitgebracht, die verstörend sind, Herr Del Ponte. Ein Chirurg in der bürgerlichen Gesellschaft sieht sicher auch Deformationen und hat traurige Schicksale vor sich. Aber als Kriegschirurg sehen Sie Verletzungen, die schier unmenschlich sind und das Maß normaler chirurgischer Arbeit übersteigen. Wie geht man damit um, wenn man im Krieg wie am Fließband Opfer mit derart grauenhaften Verletzungen sieht?

Del Ponte: Eine Präzisierung möchte ich vorabschicken: Minenverletzte werden gewöhnlich individuell hospitalisiert und nicht als Gefechtsversehrte behandelt. Wenn Sie aber am Operationstisch stehen, bleibt wenig Raum für Überlegungen moralischer Natur. Die treten erst später auf. In einem Lazarett ist das Arbeitspensum nicht immer vorhersehbar. Manchmal hat man kaum Patienten – und plötzlich nach einem Gefecht oder einer Minendetonation kommen mehrere Fälle zeitgleich an und man operiert wie am Fließband. Wenn die Kapazität der Einrichtung überschritten ist, muss man als Arzt die Prozedur der Triage anwenden. Da lässt man moralische Überlegungen auch nicht zu sehr an sich heran.

»Minen bleiben manchmal jahrelang aktiviert«

De Lapuente: Warum konnte sich eine Kampagne gegen Landminen in so vielen Ländern durchsetzen, aber andere Waffen wurden nie geächtet? Sind denn Verletzungen durch Landminen schwerer als zum Beispiel durch Raketenbeschuss?

Del Ponte: Wir haben es besonders den ärmeren Ländern zu verdanken, in denen Krieg endemisch war oder ist, dass man Antipersonenminen ächtete. Ihre Erfahrungen haben bewirkt, dass man den Einsatz ächtete. In diesen Ländern waren Minenversehrte weit verbreitet und die Zahl wuchs auch dann, als der Krieg längst vorüber war. Minen sind an sich heimtückisch – man tritt blind drauf. Aber perfide ist außerdem, dass Minen aktiviert bleiben, manchmal auch Jahre nach der Setzung. Und so gibt es noch Verletzte nach den Kampfeshandlungen.

De Lapuente: Und auch Tote …

Del Ponte: Ja, natürlich. Aber Minen sind letztlich nicht per se dazu gedacht, um Menschen zu töten – sie sollen verletzen. Und das tun sie in brutalster Form. Patienten, die auf eine Mine traten, brauchen monatelang chirurgische Versorgung – danach wartet auf sie oft ein Leben als Geschädigter, der immer Hilfe brauchen wird. Minen sind feige Waffen. Sie treffen eben nicht einfach nur Soldaten – was schlimm genug wäre. Es sind Zivilisten betroffen – und ausgesprochen häufig Kinder und Jugendliche, die unbedacht spielen und dann aus ihrer Kindheit gerissen werden. Raketen sind für die Zerstörung der Infrastruktur geschaffen worden. Natürlich reißen sie Menschen mit in den Tod – aber Raketen wirken nicht so direkt auf eine brutale Verletzung hin, wie es Landminen tun.

De Lapuente: Man muss befürchten, dass Europa in einen Krieg schlittert. Es wird recht lax mit der Kriegsgefahr umgegangen. Ist es vielleicht nötig, dass die verantwortliche Politik sieht, was Sie als Kriegschirurg sehen, um zur Räson gebracht zu werden?

Del Ponte: Ich habe mich gewissermaßen selbst genötigt, einige während meiner Laufbahn entstandenen Fotos für mein Buch auszusuchen. Es sind brutale Bilder. Ich sagte zu mir selbst, dass die ganze Welt diesen Horror sehen muss, beispielsweise diesen Schmerz in den Augen verstümmelter Kinder, damit sie versteht. 1997 versprach die Ottawa-Konvention, dass Antipersonenminen verschwinden würden – so wie manche Seuche, die im Laufe der Menschheit ausgerottet werden konnte. Ja, es schien, als hätten wir unser Ziel fast erreicht – einige Länder unterschrieben nicht. Aber selbst in den USA gab es Stimmen, die den Einsatz solcher Minen verurteilten – und die USA haben das Abkommen damals nicht unterschrieben. Heute, 27 Jahre nach Ottawa, sind die Minen wieder da – die Ukraine bekommt welche aus den Vereinigten Staaten geschickt. Sie sind vielleicht stärker da, als wir es uns je dachten: Denn sie werden nicht in Kriegen an der Peripherie eingesetzt, in Ländern der Dritten Welt, sondern von Großmächten. Es ist schlicht eine Schande für die Menschheit.

 

Foto, Minenverletzung. Foto von Flavio Del Ponte.

Foto, Minenverletzung. Foto von Flavio Del Ponte.

 

Flavio Del Ponte wurde 1944 in der Schweiz geboren. Nach seinem Medizinstudium absolvierte er eine Weiterbildung mit einer Spezialisierung in allgemeiner Chirurgie, Traumatologie und Kriegschirurgie. Ab 1986 war er als Ausbilder für Kriegschirurgen an alternierenden Orten im Einsatz: u. a. im Auftrag des Roten Kreuzes und der WHO, als Chief Medical Officer der UNO-Mission in Afrika oder als Medical Advisor beim Generalsekretariat für die Peacekeeping Operation der UNO in New York. Seit 1996 war Del Ponte außerdem als Lehrer beim “European Master in Disaster Medicine” und ab 2004 als “Visiting Professor” an der Freien Universität (VUP) von Brüssel und der Università del Piemonte Orientale (UPO), Italien, tätig. Von 1996 bis 2009 als Arzt der Humanitären Hilfe der Schweiz auch für die internationalen Dossiers der Minenbekämpfung (Ottawa-Konvention) und des Bioterrorismus verantwortlich.

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35 Kommentare

  1. Brüder!

    Der heilige Koran verbietet explizit die Verstümmelung und die unnötige Zufügung von Schmerz. Es gibt keinen Raum für Grausamkeit und unmenschliches Verhalten, und jegliche Handlung, die dem Leben und der Würde eines Menschen Schaden zufügt, ist abzulehnen.

    Vielmehr sollten wir uns um den Schutz des Lebens und die Ablehnung von Grausamkeit kümmern, wie etwa Sure 5,32 betont:

    „Wer ein Leben rettet, es ist, als ob er die ganze Menschheit gerettet hätte.“

    Dieser Vers erinnert uns daran, dass der Schutz des Lebens eines der höchsten Werte im Islam ist. Verstümmelung, wie sie durch Minen geschieht, widerspricht eklatant diesem Prinzip. Der heilige Koran lehrt uns stattdessen Barmherzigkeit und Fürsorge zu leben. Es ist eine Pflicht, den Kranken zu helfen und sie zu pflegen. Hört dazu auch Sure 9,60:

    „Die Almosen sind für die Armen und die Bedürftigen, für die, die damit beschäftigt sind, (die Almosen) zu verwalten, für die, deren Herzen (noch zur Reue) geneigt werden sollen, für die Gefangenen, für die Schuldner, für den Weg Allahs und für den Wanderer.“

    Zudem sprach der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm):

    „Wer einen Kranken besucht, dem sagt der Engel: ‚Du hast das Gute getan und du wirst das Gute ernten.‘“ (überliefert von Sahih Muslim)

    Dies zeigt uns, wie wichtig und richtig es ist, den Kranken und Verwundeten Beistand zu leisten. Lasst uns daher bemühen, Leben zu schützen, Heilung zu fördern und diejenigen zu unterstützen, die in Not sind. Lasst uns gegen Gewalt und Krieg kämpfen und Frieden in der Welt fördern.

    Möge Allah (swt) uns mit Weisheit und Barmherzigkeit erfüllen, um diesen Geboten gerecht zu werden.

    Friede sei mit euch!

    1. Ich finde ihre Koran Zitate wirklich erfrischend und man kriegt direkt gute Laune. Man meint, hier spricht jemand aus einer anderen Welt oder anderen Zeit zu einem in der finsteren Gegenwart. Bitte bitte mehr davon.

      1. Bruder,

        auch in schweren Zeiten gibt es immer einen Weg der Hoffnung. Gott (swt) verspricht uns, dass nach jeder Not auch die Erleichterung folgt. Ließ Sure 94,6:

        „Denn wahrlich, mit der Erschwernis kommt die Erleichterung.“

        Dieser Vers ermutigt uns nicht aufzugeben, sondern auf Allahs (swt) Barmherzigkeit und Unterstützung zu vertrauen. Selbst in der Dunkelheit gibt es Licht, und nach jedem Sturm wird der Himmel klarer.

    2. Bruder Areion, du verbreitest hier
      Scharia Humor, Hände abhacken, Prügel Strafe, Blendung und Steinigung, ihr Brüder habt euch, noch nicht Mal von der Sklaverei los gesagt.

      1. Ich finde es erschreckend, dass man einen Kommentar, der ausdrücklich für Frieden wirbt, so beantwortet. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass nicht jeder Christ und nicht jeder Moslem das selbe Verhalten an den Tag legt?

        Mit Religion kann ich auch nicht viel anfangen, das heißt aber keineswegs, dass ich jemanden für seinen Glauben verurteile und SCHON GAR NICHT, dass ich jemanden für die Taten ANDERER verantwortlich machen würde.

        Es gibt sehr viele friedliche Moslems, die niemanden steinigen, Hände abhacken oder versklaven wollen. Einige davon kenne ich persönlich.

        Mannomann….

        1. Naja, es sind halt auch Muslime, die mit der Taqiya das Recht auf Lüge und Betrug haben, wenn sie im Haus des Krieges sind, also in einem muslimischen Land. Und wer sich mit arabischen Märchen befasst: Dieses Recht und die Vorteile gutgläubige Nichtmuslime zu belügen wird auch weidlich genutzt und an Kinder weitergegeben.

          1. Und in Ergänzung: Wer sich mit dem Leben Mohammeds beschäftigt, wird finden, dass auch Mohammed fleißig vom Recht der Lüge gebraucht gemacht hat. Etwa während seines Asyls im damals jüdisch/christlich Medina oder bei seinem Angriff auf Mekka.

              1. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Recht einer unzulässigen Frage auszuweichen und dem muslimischen Recht mein Gegenüber zu belügen und zu betrügen.

                Ich denke das Du das auch weißt. Wolltest Du uns ein praktisches Beispiel für die Taqiya geben?

          2. Bruder,

            auch du scheinst mir in Schmerz und Verwirrung zu schreiben. Lass uns die Situationen, die du erwähnst, richtig einordnen. Denn deine Darstellung ist leider unvollständig. Manches trifft auch nicht zu.

            Du erwähnst Taqiya, die vor allem für Schiiten von Relevanz ist. Sie ist eine Praxis, die in extremen Situationen des Überlebens und der Bedrohung erlaubt sein kann. Dies wird im heiligen Koran und in den Hadithen klar gemacht. Doch Taqiya ist nicht das Recht, allgemein zu lügen. Es ist wichtig, den Kontext zu verstehen, um die Praxis nicht als eine Lizenz zum Lügen zu missbrauchen. Lies Sure 3, 28:

            „Lass nicht diejenigen, die den Glauben leugnen, dich über die Gläubigen triumphieren. Du sollst ihnen keine Nähe gewähren, außer wenn ihr euch vor ihnen schützt. Und Allah warnt euch vor sich selbst; und zu Allah ist der Rückkehrort.“

            Sowie Sure 16, 106:

            „Wer der Überzeugung ist, dass sein Herz durch den Glauben erdrückt wird, aber mit seinem Munde abstreitet, während sein Herz doch im Glauben fest bleibt, so wird er keine Strafe tragen.“

            Du siehst, es geht um Notsituationen unter extremem Druck. Die Verse zeigen, dass einem Muslim, z. B. bei der Gefahr von Verfolgung oder Tod, eine Verheimlichung des Glaubens erlaubt sein kann, solange der innere Glaube nicht verloren geht.

            Leider wird Muslimen mitunter vorgeworfen, immer zu lügen, ob untereinander oder gegenüber Nichtgläubigen. Das ist sehr ungerecht und erinnert an ähnliche Vorwürfe gegenüber Juden Und Christen. Doch wird im Islam auf Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit großen Wert gelegt. Der heilige Koran fordert Muslime auf, allzeit und allerorten die Wahrheit zu sprechen und unehrliches Verhalten zu vermeiden. Lies Sure 33, 70-71:

            „O die ihr glaubt! Fürchtet Allah und sprecht ehrliche Worte. Er wird eure Taten für euch verbessern und euch von euren Sünden vergeben. Und wer Allah und seinem Gesandten gehorcht, hat einen großen Erfolg.“

            Ein weiterer Hadith des Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm!) verdeutlicht dir vielleicht die Bedeutung der Wahrheit (überliefert von Sahih Muslim):

            „Wahrheit führt zur Rechtschaffenheit, und Rechtschaffenheit führt ins Paradies. Ein Mensch hört nicht auf, die Wahrheit zu sprechen, bis er bei Allah als ein wahrhaftiger Mensch eingetragen wird.“

            Du sprichst dann die Zeit in Medina an. Deine Darstellung, dass der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm!) eine „Lüge“ gebraucht hat, ist eine Fehldeutung der damaligen Situation. Er lebte in Medina während einer Zeit intensiver politischer Konflikte, sowohl mit dem Stamm der Quraisch aus Mekka als auch mit den jüdischen Stämmen, die sich dort niederließen.

            Ein gutes Beispiel für den diplomatischen Ansatz des Propheten (Friede sei mit ihm!) ist der Vertrag von Hudaibiya, der sechs Jahre nach der Hidschra (der Auswanderung nach Medina) zwischen den Muslimen und den Quraisch geschlossen wurde. Trotz des offensichtlichen Vorteils für die Quraisch wie die Tatsache, dass Muslime in diesem Jahr nicht die Kaaba in Mekka besuchen durften, ging der Prophet (Friede sei mit ihm!) auf den Vertrag ein, um zukünftige Konflikte zu vermeiden und den Islam in einer schwierigen Zeit zu stärken.

            Ein wichtiges Detail: Während dieses Vertrages gab es einen Moment, in dem die Quraisch verlangten, dass der Prophet (Friede sei mit ihm!) den Begriff „Gesandter Allahs (swt)“ auf dem Vertragspapier ändern sollte. Er verweigerte dies nicht, sondern akzeptierte eine diplomatische Wendung, indem er in einer respektvollen Weise die formelle Bezeichnung anpasste, um den Vertrag aufrechtzuerhalten und den Frieden zu sichern.

            Die Eroberung von Mekka war ebenfalls kein Angriff auf die Stadt. Sie war vielmehr die Rückkehr der Muslime zu ihrer Heimat, nachdem sie über Jahre hinweg verfolgt worden waren. Der Prophet (Friede sei mit ihm!) rief seine Gefährten auf, während der Eroberung nicht zu lügen, zu betrügen oder zu stehlen, und sie sollten Großzügigkeit und Vergebung üben. So sagte er (überliefert in den Sahih al Buchari):

            „Lügen sind immer falsch, selbst wenn der Mensch denkt, dass eine Lüge nützlich sein könnte.“

            Dies unterstreicht, dass Lügen – in jeglicher Form – im Islam nicht akzeptiert werden. Ebenso dieses Hadith, überlieft von Sunan Ibn Majah:

            „Es gibt keine List oder Täuschung für einen Muslim, der eine Vereinbarung eingeht.“

            Auch hier wird die Notwendigkeit betont, Vereinbarungen und Absprachen mit Integrität zu erfüllen.

            Der Prophet (Friede sei mit ihm!) betonte zudem die Prinzipien der Humanität in Kriegszeiten und sprach sich für ein faireres, respektvolles Verhalten aus (überliefert in den Sahih al Buchari):

            „Verletzt nicht die Frauen, die Kinder und die Alten. Tötet nicht die Tiere, es sei denn, es ist notwendig für die Ernährung.“

            Als die Quraisch schließlich kapitulierten, vergab der Prophet ihnen großzügig, obwohl sie die Muslime jahrelang verfolgt und vertrieben hatten. Diese Haltung der Vergebung und des Friedens zeigt, dass es nie eine Praxis der Täuschung oder Lüge war, die von Muhammad verwendet wurde, sondern eine Strategie der Versöhnung und Gnade. Ein Hadith dazu lautet (überliefert von Sahih Muslim):

            „Geh und vertreibe das Böse mit dem Guten, dann wird der Feind wie ein vertrauter Freund sein“

            Bruder, lass uns das zusammen tun. Ich möchte alle hier, die den Islam ablehnen oder unbewusst missverstehen, dazu ermutigen, gemeinsam nach Wahrhaftigkeit und Frieden zu streben. Egal woher ihr kommt und an was ihr glaubt. Das letzte Hadith lehrt uns, das Böse mit dem Guten zu vertreiben, und das ist ein Aufruf zu einem respektvollen und friedlichen Miteinander. Wenn wir uns wirklich für den Frieden einsetzen und in unseren Handlungen und Worten ehrlich sind, können wir die Kluft überwinden und gemeinsam eine bessere Welt aufbauen. Lasst uns statt Hass und Vorurteilen Vergebung, Respekt und Mitgefühl praktizieren. Lasst uns einander mit offenem Herzen begegnen.

            Friede sei mit dir!

        2. Bruder DasNarf,

          ich danke dir für deine Worte.

          Du bist ein verständiger Geist.

          Möge Allah (swt) dich schützen und auf deinem Weg geleiten.

          Friede sei mit dir!

      2. Bruder,

        auch du schreibst in großem Schmerz und ich fühle deine Wut.

        Zunächst möchte ich dir sagen, dass viele der von dir genannten Aussagen oft aus einem Missverständnis oder einer fehlerhaften Interpretation des Islams entstehen. Der Islam ist eine Religion, die Frieden, Gerechtigkeit und menschliche Würde fordert. Was bestimmte Suren zu Krieg und Sklaverei betrifft, so musst du verstehen, dass der heilige Koran in einer Zeit offenbart worden ist, die sich stark von unserer heutigen Realität unterscheidet. Damals waren diese Praktiken sehr weit verbreitet und galten in vielen Gesellschaften als normal.

        Der heilige Koran befürwortet aber nicht die Sklaverei als institutionelles System, sondern zeigt sogar Wege auf, wie diese Praxis abgeschafft werden kann. So wird in ihm das Freilassen von Sklaven als eine sehr verdienstvolle Tat erwähnt. Lies Sure 90, 13:

        „Und diejenigen, die ihre Sünden durch Reue und Buße tilgen und ihren Glauben festigen, die Freilassung von Sklaven als ein Gebot betrachten“

        Das bedeutet, dass der Islam in der Praxis den Weg zur Befreiung von Sklaven unterstützt und den Sklaven die Möglichkeit gibt, sich zu befreien oder durch menschliche Behandlung und Gerechtigkeit in eine bessere Situation zu gelangen. Das unterscheidet den Islam von vielen Religionen und Kulturen der damaligen Zeit.

        Der Prophet Mohammed (Frieden sei mit ihm) selbst setzte sich für die Rechte der Sklaven ein und forderte ihre Befreiung, was auch in zahlreichen Hadithen belegt ist. Höre zum Beispiel dieses in den Sahih al Buchari überlieferte:

        „Wer einen Sklaven freilässt, dessen Sünden werden ihm vergeben.“

        Der Islam setzte also einen klaren Standard für die Behandlung von Sklaven und suchte deren Rechte zu stärken, in einer Zeit, als sie vielerorts geschliffen wurden. Viele Verse im Koran betonen zudem die Würde des Menschen und den gleichwertigen Wert aller Menschen vor Allah. Höre Sure 49, 13:

        „O Menschen, wahrlich, Wir haben euch aus einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander erkennen könnt. Wahrlich, der Edelmütigste von euch vor Allah ist der, der am gottesfürchtigsten ist.“

        Und der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm!) sprach (überliefert von Musnad Ahmad):

        „O Menschen, euer Herr ist ein und derselbe. Euer Vater ist ein und derselbe. Es gibt keinen Vorzug eines Arabers vor einem Nicht-Araber, und keinen Vorzug eines Nicht-Arabers vor einem Araber. Es gibt keinen Vorzug eines Weißen vor einem Schwarzen, und keinen Vorzug eines Schwarzen vor einem Weißen, außer durch Frömmigkeit und gute Taten.”

        Diese Verse betonen die Bedeutung der Würde des Menschen im Islam, unabhängig von seiner sozialen Stellung oder Herkunft.

        Was das Abhacken von Händen betrifft, so meinst du vermutlich Sure 5,38:

        „Der Dieb, der Mann und die Frau, schneidet ihre Hände als Strafe für das, was sie begangen haben, als Abschreckung von Allah. Und Allah ist Allmächtig, Allweise“

        Aber auch hier muss betont werden, dass diese Strafe nur unter bestimmten Bedingungen und nach einem fairen Prozess erfolgen kann, der sicherstellt, dass der Diebstahl tatsächlich stattgefunden hat und alle anderen Umstände berücksichtigt werden.

        Bruder, der Islam fordert in allen Aspekten des Lebens Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Menschlichkeit. Lass ihn uns also in seiner Ganzheit verstehen und annehmen und nicht bloß Sätze aus ihrem Kontext reißen.

        Friede sei mit Dir!

        1. Apostasie oder Glaubensfreiheit?

          Oh Bruder Areion,

          “Der Dieb, der Mann und die Frau, schneidet ihre Hände als Strafe für das, was sie begangen haben, als Abschreckung von Allah. Und Allah ist Allmächtig, Allweise“

          Oh oh je Bruder,

          “Der heilige Koran verbietet explizit die Verstümmelung und die unnötige Zufügung von Schmerz. Es gibt keinen Raum für Grausamkeit und unmenschliches Verhalten, und jegliche Handlung, die dem Leben und der Würde eines Menschen Schaden zufügt, ist abzulehnen”

          “Vielmehr sollten wir uns um den Schutz des Lebens und die Ablehnung von Grausamkeit kümmern, wie etwa Sure 5,32 betont : Aber auch hier muss betont werden, dass diese Strafe nur unter bestimmten Bedingungen und nach einem fairen Prozess erfolgen kann, der sicherstellt, dass der Diebstahl tatsächlich stattgefunden hat und alle anderen Umstände berücksichtigt werden”

          So viel zur Menschenwürde!

          “Bruder, der Islam fordert in allen Aspekten des Lebens Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Menschlichkeit”

          Die kleinen Widersprüche (“”) sind nicht so schlimm, und vermutlich will sich auch keiner deshalb, dem Vorwurf der Apostasie schuldig machen, Oder?

          Die Wege in die Hölle sind mit guten Vorsätzen Gepflastert, im Diesseits genauso wie diejenigen im Jenseits!

      3. Wer fähig ist zu lesen und willens zu lernen, dem wird sich eine völlig neue Welt erschliesen, Vorurteile sind die Stützräder kleiner Geister

        “Kritiker des Islam verdrehen religiöse Begriffe
        Der Orientwissenschaftler nennt Beispiele: “Es wird behauptet, ‘Jihad’ würde heiliger Krieg bedeuten, ‘Fatwa’ wäre Todesurteil, ‘Scharia’ würde Hand abhacken bedeuten – das ist alles nicht wahr. Und so hat man den Begriff ‘Taqiya’ gewählt und daraus einen Schmähbegriff gemacht, hat ihn verdreht, – so als würde er bedeuten, Muslime hätten die religiöse Erlaubnis oder sogar Verpflichtung, sich zu verstellen, um den Islam zu verbreiten, um irgendwelche Vorteile herauszuschlagen. Und das ist ein sehr gefährlicher Mechanismus, weil wir gerade in Deutschland ja wissen, wohin das führt, wenn man mit anderen Religionen so umgeht.”

        https://www.deutschlandfunkkultur.de/prinzip-taqiya-die-notluege-im-islam-100.html

        Und in der Ukraine sehen wir aktuell, was bei bescheuerten Verdrehungen live und in Farbe herauskommt.

  2. Kein ratifizierender Staat wird sich gegen die US Lieferungen aussprechen, weil das momentan nichts nützt. Aber das kann ja später erfolgen, vielleicht im Einklang mit Gegenströmungen in den Staaten selbst.

    1. “Aber das kann ja später erfolgen, vielleicht im Einklang mit Gegenströmungen in den Staaten selbst.”

      Jep, könnte mir vorstellen das bei einem Tribunal die Zungen bei allen etwas lockerer sitzen.

  3. Ich weiß nicht, in welchem Podcast ich es gehört habe, aber diese Minensorte der Amerikaner deaktiviert sich wohl nach gewissen Zeit von selbst.

    1. Aus dem von der Ukraine ratifizierten völkerrechtlichten Vertrag:

      Artikel 1
      Allgemeine Verpflichtungen

      (1) Jeder Vertragsstaat verpflichtet sich, unter keinen Umständen jemals

      a) Antipersonenminen einzusetzen,

      b) Antipersonenminen zu entwickeln, herzustellen, auf andere Weise zu erwerben, zu lagern, zurückzubehalten oder an irgend jemanden unmittelbar oder mittelbar weiterzugeben,

      Die Ausrede “deaktiviert sich wohl nach gewissen Zeit von selbst.” ist angesichts von “unter keinen Umständen jemals Antipersonenminen einzusetzen” und “unter keinen Umständen jemals Antipersonenminen … zu erwerben, ” belanglos,

  4. Landminen: “Besonders prominent war Lady Diana, die sich dagegen starkmachte” und es hat sie ihr Leben gekostet.
    Ihre Ermordung hatte nicht wirklich die Brüskierung der Windsors als alleinige Ursache, tatsächlich wurde ihr Engagement gegen den militärisch-industriellen Komplex sehr erfolgreich: Die meistfotografierte Frau der Welt – mit Körper-Vollschutz beim Minenräumen! Das Bild hatte damals jeder gesehen.

    1. ““Besonders prominent war Lady Diana, die sich dagegen starkmachte” und es hat sie ihr Leben gekostet.
      Ihre Ermordung …”

      Inwiefern wurde Lady Diana ermordet?
      Der Limo-Fahrer hatte Alkohol getrunken, und wäre Diana angeschnallt gewesen, hätte sie den Unfall möglicherweise überlebt.
      Mord “sieht” wohl anders aus …

  5. was die faschistische U S Regierung unter Demenzbiden sagt und tut ist Gottes Werk und damit basta.Und wenn eine solche Mine einem Kind die Beine abreißt dann war nach Mainstream Narrativ Putin´s schuld.
    Denn US Minen sind auch Gottes Werk, nur das Geld geht woanders hin

  6. Guten Abend,
    es ist nicht das erste Mal, dass die USA Minen an die Ukraine geliefert haben.
    Im Jahr 2022 lieferten die USA “eine unbestimmte Zahl Antipersonenminen vom
    Typ Claymore M18A1”. Der Unterschied wäre jedoch erlaubt, das Pentagon.
    Begründung: Diese Art Mine wird kontrolliert verlegt und per Fernzündung
    ausgelöst.

    Link: https://www.vienna.at/pentagon-veroeffentlichte-liste-zu-waffenlieferung-was-die-ukraine-erhaelt/7374706

    Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    Jan

    1. Aus dem von der Ukraine ratifizierten völkerrechtlichten Vertrag:

      Artikel 1
      Allgemeine Verpflichtungen

      (1) Jeder Vertragsstaat verpflichtet sich, unter keinen Umständen jemals

      a) Antipersonenminen einzusetzen,

      b) Antipersonenminen zu entwickeln, herzustellen, auf andere Weise zu erwerben, zu lagern, zurückzubehalten oder an irgend jemanden unmittelbar oder mittelbar weiterzugeben,

      Die Ausrede “kontrolliert verlegt und per Fernzündung ausgelöst” der USA ist belanglos, da diese den Vertrag nicht unterschreiben haben. Die Ukraine schon.

  7. Die Rechnung bei Personenminen geht etwa so: Verletzte zwingen den Feind zu mehr Aufwand bei der Versorgung als Tote. Und eine große Zahl an Verstümmelten wirkt auch stärker demoralisierend als Friedhöfe, auf denen man “Helden” betrauern kann. Ziemlich perfide was so alles im Krieg gemacht wird.

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