
Wollen Sie 200 Jahre leben? Oder vielleicht doch noch mehr? In Hessen wirbt die Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung mit dem »ewigen Leben«.
Gegründet wurde die Partei im Jahr 2015. Mittlerweile hat sie 300 Mitglieder und weist in jedem Bundesland einen Landesverband auf. So die Eckdaten. Aber was will diese Partei? Wie kommt sie dazu, derartige Lebenserwartungen in den Raum zu stellen?
Roberto De Lapuente hat sich mit Felix Werth, einem der vier Gründungsmitglied der Partei, unterhalten.
De Lapuente: Lieber Herr Werth, wenn alles glatt geht, könnten wir heute in 100 Jahren ein Folgegespräch vereinbaren. Sind Sie dabei? Oder klappt es nicht mehr mit unserer Generation und dem langen, fast ewigen Leben?
Werth: Ja, ich wäre dabei. Der bekannte Altersforscher Aubrey de Grey sagt voraus, dass wir eine 50-prozentige Chance haben, in etwa 15 Jahren Longevity Escape Velocity (Anm.: Fluchtgeschwindigkeit der Langlebigkeit) zu erreichen, was bedeutet, dass dann die durchschnittliche Lebenserwartung pro Jahr um mehr als ein Jahr steigt. Menschen müssten dann nicht mehr am Altern sterben und hätten die Chance, tausende Jahre gesund zu leben. Der Harvard-Professor George Church hat Anfang dieses Monats auf einer Konferenz erklärt, dass wahrscheinlich die meisten anwesenden Zuhörer Longevity Escape Velocity noch erleben werden.
»Es geht um Gesundheit – eine Lebensverlängerung wäre ein Nebeneffekt«
De Lapuente: Ich muss Ihnen etwas gestehen, Herr Werth, ich will gar nicht so lange leben. Hören Sie das öfter, wenn Sie für Ihre Vorstellungen werben?
Werth: Ja. Ich denke allerdings, dass dies bei den meisten eine Verdrängung des Todes darstellt, wie sie der Sozialanthropologe Ernest Becker in seinem preisgekrönten Buch »The Denial of Death« beschrieben hat. Wenn man gesund ist, will man in der Regel am nächsten Tag noch am Leben sein. Warum sollte sich das nach einer gewissen Zeit ändern? Die Lebenserwartung hat sich in den letzten 200 Jahren bereits in etwa verdoppelt. Warum sollten denn 80 oder 90 Jahre genau die richtige Lebensspanne sein? Grönlandwale werden zum Beispiel über 200 Jahre alt und es gibt andere Tiere, die noch viel älter werden. Wenn es in Zukunft Medizin gibt, mit der sich Menschen biologisch verjüngen können, werden diese Medizin auch die meisten nehmen, denke ich. Es geht bei dieser Medizin ja um Gesundheit, also dass man damit Alterskrankheiten vorbeugt und Leid vermeidet. Eine Lebensverlängerung könnte man als Nebeneffekt bezeichnen. Es ist allerdings wichtig, dass keiner gezwungen wird, diese Verjüngungsmedizin zu nehmen. Menschen müssen immer noch die freie Wahl haben, biologisch zu altern, krank und gebrechlich zu werden und am altersbedingten Tod zu sterben. Heutzutage hat man keine Wahl. Man kann sich nicht entscheiden, keine Alterskrankheiten zu bekommen.
De Lapuente: Sie sind ja recht zuversichtlich, was den Fortschritt betrifft. Nehmen wir an, es klappt mit einer Verjüngungstablette – ich nenne das jetzt mal so –, da kann doch nichts so bleiben, wie es heute ist.
Werth: Richtig. Aber es ändert sich ja sowieso alles immer ständig – mit oder ohne Verjüngungsmedizin.
De Lapuente: Brauchen wir dann Geburtenkontrolle?
Werth: Nicht zwangsläufig. Geburtenkontrolle wäre ja eine Maßnahme gegen Überbevölkerung. Und ein Problem mit Überbevölkerung haben wir heute schon. Dieses können wir durch neue Technologien wie erneuerbare Energien und Fleisch aus dem Labor lösen. Das Problem ist ja die Umweltverschmutzung, die jeder Einzelne verursacht. Wenn man die Umweltverschmutzung senken würde, könnte die Erde sehr viel mehr Menschen verkraften. Und wenn jedes Paar im Durchschnitt weniger als zwei Kinder bekommt, würde die Weltbevölkerung irgendwann stagnieren, selbst wenn niemand mehr sterben würde. Aber selbst bei der Abschaffung des altersbedingten Todes würden Menschen immer noch an anderen Todesursachen wie Unfällen sterben. Außerdem kann es sein, dass Paare mit Verjüngungsmedizin sehr viel später Kinder bekommen, sodass dadurch der Bevölkerungsanstieg verlangsamt wird. Es gibt viele gute Lösungsansätze für Überbevölkerung. Die Lösung sollte also nicht sein, die Entwicklung von Verjüngungsmedizin nicht zu beschleunigen und Menschen an Alzheimer sterben zu lassen.
»Google will ebenfalls das Altern heilen«
De Lapuente: Sie sprachen vorher von der Verdrängung des Todes, die Ernest Becker als Konstante des menschlichen Lebens enttarnt zu wissen glaubte: Herr Werth, geht mehr Verdrängung als jene, die Ihnen und Ihrer Partei vorschwebt?
Werth: Wenn Altern heilbar wird, müsste man den altersbedingten Tod nicht mehr verdrängen.
De Lapuente: Wenn Sie auf potenzielle Wähler treffen, wie reagieren die?
Werth: Sehr unterschiedlich. Für die Entwicklung von Medizin, die präventiv gegen alle Alterskrankheiten wirkt, sind fast alle. Die daraus resultierende Lebensverlängerung sehen viele allerdings sehr kritisch, weil sie denken, dass das zum Beispiel zu Überbevölkerung führt, nur die Reichen davon profitieren oder dann das Renteneintrittsalter weiter hochgesetzt wird. Deshalb stellen wir auf unserer Parteiwebsite auch ausführlich Lösungsansätze für alle möglichen Sorgen und Einwände bezüglich. der Lebensverlängerung vor.
De Lapuente: Wir sprechen hier vom längeren Leben, sollten aber nochmal kurz anreißen, auf welcher Grundlage Ihre Partei diese Annahme macht: Sie schenken der Forschung großen Glauben. Wer bastelt denn gerade wo an lebensverlängernder Medizin?
Werth: Wissenschaftler weltweit. Der vielversprechendste Ansatz ist der Reparaturansatz, der in dem Paper »The Hallmarks of Aging« beschrieben wird, welches die meistzitierte wissenschaftliche Veröffentlichung im Bereich der Alternsforschung im letzten Jahrzehnt ist. Zahlreiche Startups, Forschungsinstitute und universitäre Forschungsgruppen arbeiten an Teilen des Reparaturansatzes. Prominente Organisationen sind die SENS Research Foundation und die Longevity Escape Velocity Foundation. In einer umfangreichen Liste im Internet von Karl Pfleger sind schon über 180 Startups eingetragen, die Teile des Reparaturansatzes umsetzen wollen. 2013 hat Google die Firma Calico gegründet, die ebenfalls das Altern heilen will.
»Alte Menschen wieder so fit und gesund wie 25-Jährige sein«
De Lapuente: Und wie soll das – mal für Menschen erklärt, die keine Biologen sind – genau funktionieren?
Werth: Biologisches Altern ist das Ansammeln von schädlichen Veränderungen im Körper, die unter anderem durch den ganz normalen Stoffwechsel entstehen. Die Idee des Reparaturansatzes ist, diese Schäden auf molekularer und zellulärer Ebene zu reparieren. Ein einfaches Beispiel ist Zellverlust. Da müssen verlorene Zellen durch neue ersetzt werden, und das Werkzeug dafür ist Stammzellentherapie. Letztendlich geht es darum, die Struktur des Körpers bei alten Menschen wieder so herzustellen, wie sie normalerweise bei jungen Erwachsenen ist. Wenn das dann umfangreich funktioniert, könnten alte Menschen wieder so fit und gesund wie 25-Jährige sein und auch so aussehen. Und sie hätten auch das gleiche geringe Risiko, an Alterskrankheiten zu erkranken und daran zu sterben.
De Lapuente: Das klingt für mich ein bisschen so, als könne das ganze Projekt gar nicht scheitern, nach dem Motto: Es wird so kommen, weil es so kommen muss. Ich bin kein Experte, Herr Werth, aber vielleicht ist eine fortwährende Zellenverjüngung ja an ganz andere Nebenwirkungen gekoppelt. Will sagen: Unter Umständen können wir über die biologische Barriere nicht drüber. Warum sind Sie so zuversichtlich?
Werth: Der Reparaturansatz ist zumindest sehr vielversprechend und logisch. Ob er letztendlich auch funktioniert, können wir dadurch herausfinden, dass wir ihn umsetzen. Dann wird sich zeigen, ob wir auf Barrieren stoßen, die heute noch nicht gesehen werden. Dass das Prinzip des Reparaturansatzes funktioniert, sieht man an Maschinen, wie beispielsweise Autos. Es gibt 100 Jahre alte Autos, die noch funktionieren, weil sie regelmäßig gewartet und repariert werden. Und der menschliche Körper ist auch eine Maschine, zwar sehr viel komplexer als ein Auto – deshalb ist die Reparatur auch sehr viel komplexer als die eines Autos –, aber das Prinzip ist dasselbe.
De Lapuente: Der Mensch als Mechanik? Kann man das so vereinfachen?
Werth: Der Stoffwechsel ist sehr kompliziert und wird auch noch nicht völlig verstanden. Es handelt sich beim menschlichen Körper wie gesagt um eine sehr komplizierte Maschine. Das Gute ist allerdings, dass wir den Stoffwechsel nicht bis ins letzte Detail verstehen müssen, da es nicht nötig ist, in ihn einzugreifen, um das Altern umzukehren. Wir müssen nur die schädlichen Veränderungen kennen, die durch den Stoffwechsel entstehen, und diese reparieren.
»Dann können wir unsere Partei auflösen«
De Lapuente: Kann es nicht sein, dass diese Forschungsansätze von Hybris getragen werden?
Werth: Es handelt sich um ganz normale schulmedizinische Forschung.
De Lapuente: Damit wäre aber doch die Frage: Sollte Schulmedizin alles können dürfen, was sie unter Umständen können kann? Anders gefragt, Herr Werth: Haben Sie keine ethischen Bedenken?
Werth: Ich denke, dass es aus ethischer Sicht sehr wichtig ist, diese Verjüngungsmedizin so schnell wie möglich zu entwickeln, weil durch Alterskrankheiten heutzutage sehr viel Leid entsteht. Täglich sterben über 100.000 Menschen an Alterskrankheiten und viele leiden vor ihrem Tod jahrelang an diesen. Ethische Bedenken sehe ich bei der Verjüngungsmedizin keine, solange sie weltweit allen zur Verfügung steht. Und das ist allein aus dem wirtschaftlichen Aspekt sehr wahrscheinlich. Die Gesellschaft profitiert wirtschaftlich davon, wenn sie diese Medizin allen zugänglich macht, da dadurch Krankheits- und Pflegekosten wegfallen würden.
De Lapuente: Aus dem Vorgespräch weiß ich, dass Sie sich nicht als transhumanistische Partei verstehen wollen. Warum nehmen Sie Abstand vom Transhumanismus?
Werth: Ich sehe die Partei nicht als transhumanistisch, da es sich bloß um Medizin handelt, die den gesunden Zustand eines Menschen erhalten soll. Die Nutzung eines Smartphones könnte man dann schon eher als transhumanistisch bezeichnen, denke ich.
De Lapuente: Gestatten Sie mir eine letzte Frage, Herr Werth: Was passiert mit Ihrer Partei, wenn wir dann irgendwann alle steinalt werden?
Werth: Wenn die Regierungsparteien unser Thema verstärkt aufnehmen, haben wir unser Parteiziel erreicht. Dann können wir unsere Partei auflösen.
Felix Werth wurde 1978 in Berlin geboren. Er hat zunächst einen Master-Abschluss in Elektrotechnik gemacht und in diesem Bereich gearbeitet. 2012 hat er durch Zufall erfahren, dass Wissenschaftler Medizin gegen das Altern entwickeln, mit der alle Menschen durch biologische Verjüngung die Chance haben, unbegrenzt lange gesund zu leben. Seitdem setzt er sich für die schnellere Entwicklung solcher Medizin ein. Er machte dafür in einem Zweitstudium einen Bachelor-Abschluss in Biowissenschaften und initiierte 2015 die Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung.
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Der Normalbürger wird leider nicht die fianziellen Mittel haben um sich diese „Behandlungen“ zu leisten. Und jetzt denken wir mal alle nach, wer sich das wird leisten können. Wollen wir wirklich ein 1000jähriges Reich unter Annalena und Robert? Angeführt vom 1000jährigen, immer noch dementen Biden?
Da kommt mir grade das Frühstück hoch….
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Die Aussicht auf ewiges Leben wird m.E. nur zu Mord und Totschlag führen, weil es dann tatsächlich zu eng wird auf unserem Planeten. Im Grunde ist es gut so, dass sich das Leben ständig erneuert und damit auch die Hoffnung auf Besserung.
Da fehlt die Antwort auf die Frage, wieviel Speicherplatz ein Gehirn hat. Was passiert wenns „voll“ ist ? Dazu dann die naheliegende Frage ob das verarmte Nutzvieh in einem tatsächlich „1000jährigen Reich“ mit einem Ewighitler leben will…..
Einziger definitiver Vorteil, man ist in Himmel und Hölle dann immerhin von den Reichen und charakterlich Unschönen sicher – bis die sich in arttypischer hirnlos-unendlicher Gier gegenseitig wegmetzeln.
Wie man eine Religion gründet, man verspricht irgendetwas unerreichbares. Daß ganze schmückt man mit Erfüllungen die ausschließlich in der Zukunft liegen.
Pünktliche Züge
Sichere Renten
Bezahlbare Daseins-Vorsorge
Gruß euer Guru Prepperoni 🤘
Die Kirche verspricht schon länger ein ewiges Leben, haste vergessen 🙂
Entschuldigt, aber an dem Konstrukt ist ein massiver Denkfehler. Wenn es diese Medizin gäbe, ich bezweifle es, dass es so ist, so wird sie so teuer werden, dass es die abhängig Beschäftigten nicht bekämen. Die würden,bwie vor 150 Jahren, mit „40“ an arbeitsbedingten Krankheiten sterben, während die Elite locker „70“ Jahre und älter werden. Erst nach weiteren 150 Jahren bekämen dann die abhängig Beschäftigten etwas von dem Wohlstand hohen Alters ab. Wer glaubt denn ernsthaft, dass die Eliten das Wohl der ganzen Menschheit im Auge hätten? Ich jedenfalls nicht. Und ehrlich, was soll eine Verlängerung des Lebens, wenn dadurch nur das Leid verlängert wird. Außerdem, sind denn alle Organe überhaupt für ein so langes Leben ausgelegt? Demenz, Alzheimer, Krebs, Osteoporose, MS, … all das zeigt doch, das unsere Lebensspanne beschränkt ist. Und dann noch der genetische Effekt. Es wird nur klappen, wenn der Mensch genetisch verändert wird, indem die natürliche Grenze der Reproduktion menschlicher Zellen ausgehebelt wird. Nun, Krebszellen machen es uns vor, was dann passiert. Will ich das? NEIN!
Die kommen ja jetzt schon nicht mehr mit dem Anheben der Lebensarbeitszeit nach…..
Das kommt ja noch dazu. Sollten die Menschen im Mittel 200 Jahre alt werden, müsste das Renteneintrittsalter auf 150 erhöht werden. Man stelle sich einen 14-Jährigen vor, der noch 136 Jahre arbeiten müsste, bevor er seinen Ruhestand genießen könnte. Ne, ne, ne. Nie und nimmer.
Es ist müßig über derartige Themen zu schwadronieren, da jedes Leben endlich ist, auch wenn es in der „zivilisierten“ Welt totgeschwiegen und als plötzlich eintretendes und unvorhersehbares Ereignis betrachtet wird.
„Neue deklarierte zivilisatorische“ Krankheiten wie z.B. Alzheimer, Osteoporose, eingeschränkte Funktionsfähigkeit von Organen sind nichts anderes als Abnutzung/Verfall eines Körpers, der für diese lange Spanne der Inbetriebnahme NICHT konzipiert wurde!
Ausschlachten und Restauration mag physisch möglich sein (gute Vorlage im Film ‚Die Insel ‚), aber WELCH‘ emotional und geistig gesunde Person strebte dies an, selbst wenn der Status in sozialer Herkunft und monetär stimmig wären?
Ein jeder kennt das Empfinden beim: ersten Auto, der ersten Wohnung, dem schönsten Urlaubsziel, dem besten Essen ever usw.
Die Dinge verselbständigen sich, das Empfinden schleift ab und alles muss besser, größer, NOCH fulminanter sein.
Auf der Strecke bleibt das Gefühl von Glücklich- und angekommen sein – und das auf Dauer?😬 Oh Gott; man mags noch nicht einmal denken.
P.S. Bisher viele ältere und alte Personen gefragt, aber KEINER wollte über 100 werden, denn nicht nur Körper und Geist, sondern auch Seele werden wohlverdient müde!
„wie sie der Sozialanthropologe Ernest Becker in seinem preisgekrönten Buch »The Denial of Death« beschrieben hat.“
Wer weiß, wie heute Preise vergeben werden …
„Wenn man gesund ist, will man in der Regel am nächsten Tag noch am Leben sein. Warum sollte sich das nach einer gewissen Zeit ändern? “
Weil man irgendwann einfach den Kanal voll hat – und zu viele Irre erlebt hat … würde die Partei Dummheit erfolgreich ausrotten, dann könnte ich es mir nochmal überlegen – aber Total-Verblödung (ewiges Leben wäre möglich) ist bei denen ja allererster Programmpunkt.
„Grönlandwale werden zum Beispiel über 200 Jahre alt und es gibt andere Tiere, die noch viel älter werden. “
Es kommt noicht auf die Anzahl von jahre an. Schon das ist eine kranke Sicht. Eine Eintagsfliege mag im Laufe ihres Lebens intensiver gelebt und mehr erlebt haben, als ein 80jähriges, pensioniertes, angepasstes, autoritätshöriges, verklemmtes, sich und seiner Umgebung entfremdetes, lebensfeindlich und asozial eingestelltes Beamten-Wrack (als Beispiel, es muss auch kein Beamter sein, aber lebensfeindliche Personen tendieren zu solchen Verwaltungs- und Unterdrückungsjobs).
„Und wenn jedes Paar im Durchschnitt weniger als zwei Kinder bekommt, würde die Weltbevölkerung irgendwann stagnieren, selbst wenn niemand mehr sterben würde.“
An den Grundrechenarten hapert es also schon. x (aktuelle Bevölkerung) plus etwas (Kinder) ist immer mehr als x (aktuelle Bevölkerung) minus etwas (Gestorbene) plus etwas (Kinder). Wenn Menschen nicht mehr sterben würden, wäre jedes Kind zuviel. Der Tod ist der einzige Garant für Platz für Nachkommen und für Fortschritt und Wandel, Entwicklung und Erkenntnis. Ohne Tod wäre das „Leben“ selbst tot.
Nun, eine Partei die das ewige Leben propagiert kann nur aus völligem Irrsinn und völlig Irrsinnigen zusammengesetzt sein. Wenn ich so weitermachen würde mit diesem Idioten-Interview wäre ich den ganzen tag damit beschäftigt. Und das ist es der Irrsinn natürlich nicht wert. Die Verblödung der Menscheheit schreitet progressiv voran. Demnächst landen die Aliens, und man wird uns glauben machen, dass eine Mehrheit an solche Lügen glauben würde.
Nur wer das Solomon-Asch-Konformitätsexperiment versteht, versteht diese Zeit. Während die Leute hier die nur immer und überall „Marx“ verstehen, voll bei der Verblödung und bei den Verblödeten Vorne mit dabei sind.
Dieses „Interview“ hier mit jemandem, der eigentlich in einer therapeutischen Einrichtung einsitzen und betreut sein müsste, ist der Gipfel der Zumutung.
„Dieses „Interview“ hier mit jemandem, der eigentlich in einer therapeutischen Einrichtung einsitzen und betreut sein müsste, ist der Gipfel der Zumutung.“
😂 Deshalb las ich nur die Headline, auch wenn sich die Zumutungen mittlerweile proportional verselbständigt haben! 😉
Fällt mir ein Buch ein, ein Zukunfts-Thriller. Name vergessen. Dabei wird auch allgemeines ewiges leben versprochen. Allerdings gibt es zwei Klassen. Die einen, die Mehrheit, bekommt ein billiges Digital-Ewiges-Leben indem „ihre Persönlichkeiten in einen Rechner hochgeladen wird“ in dem eine simulierte Welt läuft (sowas wie „second life“), während ganz wenige, natürlich nur Reiche, das kostspielige, echte „ewige Leben“ im eigenen Körper durch fortwährend Behandlung erhalten dürfen.
Das wirft auch die interessante Frage auf wie man feststellen könnte, ob eine irgendwie in einem Rechner hochgeladenen, digitalisierte Persönlichkeit tatsächlich das lebendige „Ich“ dieser Person darstellt – und eben nicht nur deren Simulation.
(Wer jetzt aber kommt und anführt, dass die Existenz dieser Partei zu interessanten Überlegungen wie die hier führen würde, tut mir Leid. Für gute Gedanken braucht es keine Idiotenpartei die wie auch immer dubios finanziert wird. Geld müssen die offensichtlich haben. Wer steckt dahinter? Was verspricht er sich davon? Gewiss nicht das, was vordergründig behauptet wird.)
Nochmal kurz drübergesehen: das Geld, die Personen die dahinterstecken – keine Fragen dazu, keinerlei Andeutung auch nur in diese wesentliche Richtung. Was soll dieses Gefälligkeits-Interview? Der Herr Interviewer hat sich damit selbst ins Abseits geschossen. Niemand braucht sowas.
Wenn man sich mit Nahtod-Erfahrungen/Nachtod-Begegnungen beschäftigt und mit den Schlussfolgerungen vormalig knallharter materialistischer Wissenschaftler wie Pim van Lommel und Peter Fenwick, Raymond Moody und unzähliger anderer, dass das Bewusstsein nach dem körperlichen Tod weiter existiert und endlos ist, dann fragt man sich, welchen Wert diese Hybris haben soll.
Ich für mein Teil ziehe es vor, rechtzeitig meine körperliche Hülle zu verlassen und auch eine Welt, die offenbar immer mehr verarmt an ihrer natürlichen Schönheit gerade dank des hypertrophen Anspruchs vor allem vom Kapitalismus eigentlich tödlich infizierter Menschen.
Und als Einstimmung leider nur der Trailer, der Film ist sehr sehenswert
https://www.youtube.com/watch?v=RJ1l6dkP_BU
Bester Kommentar hier!!!
Mal so gefragt: wer steckt denn dahinter? Doch wohl die Pharma-Industrie. Was nicht einmal versucht wird, zu vertuschen. „Schulmedizinisch“ ist ja wohl eindeutig.
Wobei das, was wir erfahren, durchweg die Meinung der Pharma-Industrie widerspiegelt. Robert Kennedy beziffert ihren Anteil bei den Werbeetats der Medien auf 70 Prozent. Da traut sich niemand, etwas gegen die Pharma zu sagen. Bei uns nicht anders: wo ist denn ein Medium, das nicht von der Pharmawerbung lebt? Nun ja, das Overton-Magazin, weshalb hier pharmakritische Artikel noch möglich sind. Womit es sich dann schon hat. Auch bei Telepolis habe ich schon Pharmawerbung gesehen.
Die Quasi-Pflicht, alt zu werden, hat die Pharma bereits effektiv in der öffentlichen Diskussion etabliert. Überall werden Produkte auf ihre Wirkung auf die Lebensdauer getestet und danach bewertet. Was unter anderem auf eine Prohibition der bisherigen Genussmittel wie Alkohol und Tabak hinausläuft. Der Dreiklang aus Verteufelung, Verteuerung und Verbot ist längst im Gange. Das Kalkül, dass die Leute dann stattdessen Pharmaprodukte konsumieren, geht auf. Nun ist es so, dass bis zu den Rauchverboten im Jahr 2004 die Lebenserwartung in den USA ständig zunahm, seither nimmt sie ab. Erfolg muss diese Bewegung nicht haben. Sie hat den Mainstream.
Jetzt geht es der Pharma noch immer nicht schnell genug und sie versucht, sich in der Politik zu etablieren. Ich kann nur warnen: die Pharmadiktatur droht.
Was also kann so eine Partei für eine Funktion haben, was wird damit bezweckt? Mit Solomon Asch kommt man zu dem Verdacht, dass diese Partei auf längere Sicht den Eindruck von einer der Pharmazie grenzenlos vertrauenden Mehrheit von Menschen erzeugen soll.
Solomon Asch ist der Schlüssel zur heutigen Welt – und ganz gewiss nicht Marx mit seinem ellenlangen Bart. An den ganzen Marxisten hier muss irgendwie vorüber gegangen sein, dass wir in einer völlig anderen Welt leben als Marx damals. Bei nichts hilft uns heute Marx weiter. Bei gar nichts. Und für triviale Erkenntnisse wie die, dass wir durch die Reichen-Klasse ausgebeutet werden, braucht man ganz gewiss nicht Marx gelesen haben …
Aber für die Erkenntnis, dass heute „Linke“ genau dieser Reichen-Klasse zuarbeiten, dafür stört Marxquark im Gehirn nur, wie man hier überall deutlich sieht.
Hier noch ein wichtiges Thema das uns alle umtreibt und keine Wählerstimmen in der Mülltonne versenkt:
Veltins hat jetzt Noppen auf der Bierdose. Ein völlig neues Trinkgefühl. Die vielen kleinen Noppen sind ins Blech gedrückt.
Die Dose rutscht jetzt bei Schlechtwetter nicht mehr aus der Pfote.
Es kann nur einen geben !
Der Herr Werth ist ein schönes Beispiel für die Dummheit der herrschenden Ideologie, der auch die Herrschenden erlegen sind. Es ist die Übertragung der mechanistischen Denkweise, die ihre unbestreitbaren Erfolge in der Verbesserung der Lebensumstände in der materiellen Welt und die einige Erfolge auch bei der Heilung von Krankheiten hat, auf die Biologie. Schön sieht man es an dem Vergleich mit dem hundertjährigen Auto, das regelmäßig gewartet worden ist.
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Gemachten und dem Gewordenen. Technik ist Gemachtes. Sie beruht auf dem Prinzip der Laborphysik, indem sie alle störenden Einflüsse entweder eliminiert oder ihre kausalen Ursachen berücksichtigt. Natur hingegen ist das Gewordene (wie auch das Universum). Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Teilfunktionen sich durch Evolution mittels Regelmechanismen gegenseitig im dynamischen Gleichgewicht halten und dabei im Prozess der Entwicklung des Gesamtsystems, also der Natur, auch umfunktionieren können, indem sie für neu auftretende Probleme Lösungen ermöglichen. Das mag der Grund dafür sein, dass Medikamente meist eine Vielzahl von Nebenwirkungen haben, da sie auf Funktionen Einfluss nehmen, die zu anderen Stadien der Entwicklung möglicherweise einen anderen Zweck hatten.
Somit ist auch die unverletzte Lebensspanne eines Organismus von unendlich bei Einzellern bis zu unterschiedlicher Länge bei vielzelligen Organismen ein Produkt der Evolution und hat damit eine Funktion in der Gesamtheit einer Ökologie oder der Natur insgesamt. Letztlich ist der Tod eine geniale „Erfindung“ der Natur, die die Ausdifferenzierung der Organismen und damit ihrer Anpassung an veränderte Umstände erst möglich macht. Nebenbei bemerkt: auch das Klima ist etwas Gewordenes.
Viele der Probleme der Ökologie sind dadurch entstanden, dass man den genannten Unterschied nicht verstanden hatte. Man setze sich z. B. mit den Erkenntnissen von Allan Savory auseinander. (Übrigens gibt es einen schönen Film dazu: Marijn Poels, Return to Eden)
Die Angst des seelenlosen Menschen im Westen vor dem Tod ist eine interessante Sache. Jahrtausende lang hat sich der Mensch mit seinem Ende abgefunden und sich allerlei Paradiese oder Nachleben vorgestellt. Vor allem hat er aber über seine Kinder weitergelebt, die seine Ideen und seine Gene weitergeführt haben. Menschen haben auch Ideen transportiert, aber das waren nur wenige. Der heutige Mensch hat aber weder ein Paradies, noch Kinder, noch eine Idee, welche ihnen ein ewiges Leben verspricht, deswegen ist es naheliegend, dass er nun, wie ein Vampir, versucht an seiner irdischen Existenz festzuhalten. Es wirkt allerdings sehr mitleiderregend, wenn ein Mensch, dessen beste Eigenschaft es ist, wertvolles Essen in Scheiße zu verwandeln, dies versucht.
Dieses Festkrallen an der eigenen Existenz, die man für so wertvoll hält, dass man dafür alles opfert und bereit ist, dafür zu morden, ist tatsächlich sehr stark mit der literarischen Figur des Vampirs vergleichbar. Ein aktueller Langlebigkeitsguru lässt sich sogar Blut von seinem eigenen Sohn spitzen, auf, dass er länger lebe. Und gleichzeitig sterben Menschen in der dritten Welt mit 40, weil sie keinen Zugang zu sauberen Wasser haben.
Es ist wirklich Zeit, dass die goldene Milliarde an ihr wohlverdientes Ende kommt.
„Die Angst des seelenlosen Menschen im Westen vor dem Tod ist eine interessante Sache. Jahrtausende lang hat sich der Mensch mit seinem Ende abgefunden und sich allerlei Paradiese oder Nachleben VORGESTELLT.“
Aber gerade in diesem Begriff liegt der Irrtum des neuzeitlichen Menschen, der seine spirituelle Substanz und Wurzel verloren bzw. aufgegeben hat.
Er hält das WISSEN tausender Generationen letztlich für ein Hirngespinst zur eigenen Beruhigung und so bleiben Sie, bei aller berechtigten Kritik letztlich auch diesem Denken verhaftet. Und übrigens, Spiritualität hat wenig mit Religion zu tun.
Man könnte es auch als Hinweis betrachten, dass dank der heutigen Medizin immer mehr Menschen Nahtod-Erfahrungen, genauer Jenseits-Erfahrungen machen und so wieder den Zugang zu diesem verloren gegangenen, z.T. absichtsvoll vernichteten Menschheitswissen eröffnen. Man muss halt nur hinhören, übrigens gerade auch in sich als links verstehenden Kreisen.
Ich finde beide Kommentare hier gut, den von A.F. und den von PfefferUndSalz auch. Habe schon oft ähnliche Gedanken gehabt.
Um es mal auf eine griffige Formel zu bringen: Wohl und Wehe der Menschheit entscheidet sich auch und womöglich vor allem dadurch wie sie mit dem Tod umgeht.
Eine Partei mit 300 Mitglieder wählt sich ein Thema aus, um damit Politik zu machen!
Aha, Politik für ein langes Leben, welche Sponsoren stehen im Hintergrund?
Wieder ein Programm für Millionen etwas zu kaufen, während die Grossindustrien weiterhin die Welt vergiften mit Krieg, mit ablassen von kontaminierten Kühlwasser und einer Politik die 360 ° Wendungen durchführt.
Da bleib ich lieber mit altruistischen Gedanken für ein 100 jähriges Dasein, das reicht +-.
In Hamburg kandidierte die Kleinpartei auch schon einmal für „Schneller wirksame Altersmedizin“. Noch hoffnungsvoll erreichte sie bei ihrem Start unter dem Namen „Gesundheitsforschung“ bei ihrem Start 2016 in Berlin 0,5% und wiederholte dieses Ergebnis nochmals in Sachsen und Thüringen 2019. Seitdem ist Flaute. Zuletzt 2023 in Berlin 3.768 Stimmen von 1,5 Millionen = 0,2 Prozent.
Ob die Umbenennung in „Verjüngungsmedizin“ endlich Geld reinholen wird? Wahlkampfkostenerstattung (heute ’staatliche Teilfinanzierung‘ genannt) gibts ab 1% der Wählerstimmen bei Landtagswahlen oder 0,5% bei Bundestagswahlen.
Entscheidend sind ganz wenige Plakate, die sich die heute Wahl-entscheidenden Gruppe 70+ merken kann. Der Berliner Felix Werth, 1 Mann für alles: Vorsitzender (Bund), stellvertretender Vorsitzender (Hessen), Spitzenkandidat (Berlin), visdp und Plakatekleben.
Von wegen Plakate zu Wahlen, das ist sowas von vorgestern, daß ich mich Frage :
Warum füttern die Parteien eine Müllplakat Industrie?
Sind wir nicht angeblich im digitalen Zeitalter?
Haben Politdarsteller keine anderen Methoden auf Lager, um die jüngsten der jungen ahnungslosen Wähler zu beherzigen?
Da war ich vor kurzem an einer Wahlveranstaltung, der Kandidat hatte eine mehrwöchige Stand up Comedy veranstaltet, mit dem einzigen Hinweis an die jung Aspiranten seinen Namen zu erwähnen, egal wie positiv oder negativ diese Leute Comedy betrieben.
Und für einen lokalen Politiker, erreichte er eine gute Resonanz in den sozialen Medien und Publikationen.
Komisch, in Deutschland sinkt die Lebenserwartung.
https://www.n-tv.de/wissen/Lebenserwartung-in-Deutschland-sinkt-weiter-article24375172.html
„Menschen in Deutschland werden nicht älter, im Gegenteil: In den letzten Jahren sinkt die Lebenserwartung stetig. Laut aktuellen Berechnungen liegt das vor allem an der Corona-Krise. Allerdings schlägt die nicht überall gleichermaßen zu. In einigen Bundesländern ist der Rückgang sehr deutlich.“
„Laut BIB gibt es dabei erhebliche regionale Unterschiede. Bei Männern lag die Lebenserwartung im Saarland und in Sachsen-Anhalt 2022 um mehr als ein Jahr unter dem Wert von 2019. Bei den Frauen stach ebenfalls Sachsen-Anhalt hervor – dort lag die Lebenserwartung knapp ein Jahr unter den Werten von 2019. Günstiger habe sich die Situation bei den Männern in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Sachsen entwickelt. Dort lag die Lebenserwartung nur maximal ein halbes Jahr unter dem Wert vor der Pandemie.“
Von was lebt man als Tausendjähriger ?
Modernisierung der Ausbeutung – Andre Gorz und der Wert der Arbeit.
https://www.youtube.com/watch?v=o5_s8PSjEN4
„Von was lebt man als Tausendjähriger ?“
Man macht bei der Geburt eine Anlage von 1 €, die mit 4% fest verzinst wird.
Nach 500 Jahren sind es 328,6 Mio, und Du kannst es richtig krachen lassen 😎😉
Natürlich vorausgesetzt, es kommt Dir
1. keine Inflation
2. kein Kommunismus
3. keine Bankenkrise
dazwischen. Oder noch so paar andere Unwägbarkeiten wie begehrliche FDP-Finanzminister u.ä.
Aber es stimmt schon: 500 Jahre lang andere Menschen ausbeuten lassen, damit sie Dir Deine leistungslose halbe Milliarde spendieren, ist schon arg extrem unethisch. Allerdings auch nicht viel besser als der, der aus einer leistungslose erworbenen Erbschaft 250 Mio anlegt und 17,5 Jahre später auch eine halbe Milliarde hat.
So ist das System nun mal. Nicht umsonst hat hier erst vor kurzem wieder jemand das Henry-Ford-Bonmot gebracht („Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“
– https://gutezitate.com/zitat/165151)
Und dafür braucht’s nun eine Partei. Sorgen können die haben da in ihrem Hessen …
Zu den Zukunftsvoraussagen der 1960er gehörte auch die Unsterblichkeit, die für die 2.Hälfte des 21.Jhdts prognostiziert wurde. Allerdings ging man damals nur vom medizinischen Fortschritt aus, ohne die biologischen Kenntnisse ansetzen zu können, die wir inzwischen bereits haben. Es gibt unter den mehrzelligen Eukaryoten zwar durchaus Lebewesen, die 5Tsd Jahre und ggf auch älter werden können, aber die haben besondere Biologie u/o besondere Lebensbedingungen (kalifornische Grannenkiefern im Hochgebirge, bestimmte Schwämme in der antarktischen Tiefsee). Auch die Bärtierchen (Tardigraden) sind nahezu unsterblich und können sogar Weltraumbedingungen überdauern, wie auch gewisse Pilzarten, die Raumstationen von außen bewuchern und auch in ihr Inneres vordringen können, was zum Problem werden kann.
Für zumindest die meisten Säugetiere gibt’s aber ein Grenzproblem, das nur bedingt mit ihrer Größe* zusammenhängt. Die Anzahl der Zellteilungen im Laufe eines Lebens ist nämlich idR ebenfalls begrenzt, so dass Menschen maximal ca 120 Jahre alt werden könnten. Dann sind die DNA-Endkappen, die mit jeder Zellteilung kürzer werden, aufgebraucht. Genau deshalb sind für die gerontologische Forschung auch mehrzellige Lebewesen, speziell Wirbeltiere, von besonderem Interesse, deren Zellen nach jeder Teilung diese Kappen vollständig erneuern.
Alle anderen, bereits genannten Einflussfaktoren, kommen natürlich noch hinzu, weshalb die Wenigsten das Maximalalter erreichen.
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* Kleine Nagetiere wie zB Mäuse werden normalerweise maximal 2 Jahre alt, obwohl man auch schon geschafft hat, ihre Lebenslänge zu verdoppeln. Die maulwurfähnlich, wenn auch wie Lemminge in Kolonien lebenden, aber nichtverwandten, weil Afrotheria wie Elefanten, afrikanischen Nacktmulle erreichen ein Vielfaches davon.
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Ansonsten erinnern mich das Interview und etliche Kommentare dazu an SF-Stories, darunter auch teilweise dystopische wie die schon mal von mir erwähnte …
1. …Stirche (Staatskirche), die auf einer religiösen Lehre beruht, deren Prophet 700 Jahre Zeit hatte, ihre Entwicklung zu steuern und die so zu einer hochdogmatischen Stirche und quasi alleinige Politik eines irdischen Gesamtstaates werden konnte. Man kann als einzelne Person zwar relativ schnell eine neue Religion begründen, ihr auch bei normaler Lebensdauer zum Durchbruch verhelfen (Bsp Islam, allerdings mit politisch-militärischer Hilfe), hat ihre Enrwicklung nach eigenem Tod natürlich nicht mehr unter Kontrolle (Bsp unmittelbar folgendes islamisches Schisma).
2. Eschbachs ‚Quest‘, indem eine interstellare menschliche Zivilisation von einem multigalaktischen menschlichen (faschistoiden) Militär-Imperium bedroht wird, das bereits seit 100Tsden Jahren existiert und dessen 1.Imperatoren auch nicht viel älter als (mehr-)hundertjährig wurden, aber erst vom 10. regiert wird.
3. Natürlich gehört hier auch ‚Der Milleniummann‘ hin, der nahezu alle seine Nachkommen überlebt hat, weil er sich als Einziger seiner Familie für aktive Lebensverlängerung entschieden hatte und nun das 1000. Lebensjahr erreicht hat.
4. Oder der einzige Überlebende der 1. galaktischen Zivilisation, deren Angehörige im Gegensatz zu allen folgenden intelligenten Spezies noch von Natur aus unsterblich waren, abgesehen mal von Krankheiten, Unfällen und anderen gewaltsamen Ereignissen, der in der SF-Serie ‚Babylon5‘ auftaucht.
5. Letztlich hat auch die Literaturnobelpreisträgerin und Tante von G.Gysi einen Beitrag zum Thema geleistet, indem sie in ihrem lt ihrer eigenen Meinung wichtigsten, von Sufi-Mystik inspirierten Werk (speziell ‚Shikasta‘ aus den ‚Kanopus-Archiven‘) eine ganz andere Sicht auf Unsterblichkeit (psychisch-natürlich) im Vergleich mit künstlich hergestellter physischer gezeigt hat. (Die Sirianerin ist verwundert ob des bei jeder Begegnung stets anderen Aussehens ihres alten kanopischen Gegners über Hdte, eigentlich sogar Tsde Jahre hinweg.)
Das zeigt, dass dieses Thema bereits vielfach in der SF aufgegriffen wurde und auch ethisch-soziologische neben politischen (ökonomisch, militärisch) Aspekten angesprochen und letztlich diskutiert wurde. Dieses Feld ist also hochkomplex und könnte bis in die Chemie, Physik und sogar die Kosmogonie hineinreichen; nicht also einfach nur Biologie nebst etwas Soziologie und Politik…
„Dass das Prinzip des Reparaturansatzes funktioniert, sieht man an Maschinen, wie beispielsweise Autos.“
Kein weiterer Kommentar. Da schaue ich lieber nochmal „Highlander“ oder höre „A Kind of Magic“.
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Im Übrigen bin ich der felsenfesten Überzeugung „Überbevölkerung“ ist ein hochmanipulativer Begriff, der einerseits suggeriert, „das sind welche zuviel“ andererseits sich selbst aber widerspricht. Überpopulation regelt sich von selbst. Wenn Bevölkerungszahlen steigen, dann ist auch genug Nahrung da, sonst würden sich die Menschen nicht vermehren. Wer auch immer das Wort „Überbevölkerung“ in Umlauf gebracht hat, der führte damit nichts Gutes im Schilde.