
Die Mitarbeiter der Deutschen Bahn haben es schwer. Sie werden angepöbelt und manchmal sogar körperlich bedrängt. Sie baden das systematische Betriebsversagen jeden Tag an ihrem Arbeitsplatz aus.
Roberto De Lapuente hat sich mit DB-Mitarbeiter Dieter Müller* unterhalten.
De Lapuente: Herr Müller, seien Sie gegrüßt. Wann wurden Sie das letzte Mal von einem unzufriedenen Fahrgast angeschnauzt?
Müller: Das passiert täglich. Aber meistens wird es nicht persönlich, sondern die Wut richtet sich gegen die Verspätung im Allgemeinen oder gegen Ausfälle. Der Unmut ist an die Bahn als Unternehmen adressiert. Persönliche Beschimpfungen sind eher selten.
De Lapuente: Bitte erläutern Sie uns kurz, was Sie bei der Bahn machen.
Müller: Wenn man jemandem erzählt, dass man bei der Eisenbahn arbeitet, dann stellen sich immer alle vor, man fährt einen Zug. Oder man sei Schaffner. Das tue ich nicht. Man könnte meine Tätigkeit darauf herunterbrechen, dass ich mich acht Stunden am Tag beschimpfen lasse – und dann wieder nach Hause gehe.
De Lapuente: So steht es hoffentlich nicht in Ihrer Stellenbeschreibung …
Müller: Nein, das steht nicht drin. Aber man muss schon stressresistent sein. Im Grunde ist meine Aufgabe, die Reisenden zu informieren und zu unterstützen. Oder jemanden zu begleiten, der Einschränkungen hat, etwa beim Umsteigen oder auch beim Aussteigen. Mobiler Service nennt sich das. Das ist das, was bei der Bahn noch am besten klappt, habe ich den Eindruck. Der Mobile Service kriegt jedenfalls das meiste positive Feedback.
»Welche Information kann ich überhaupt geben?«
De Lapuente: Schämen Sie sich zuweilen, für die Deutsche Bahn zu arbeiten? Ich will ehrlich sein, wenn mir jemand begegnet und sagt, dass er dort arbeitet, habe ich immer gleich ein wenig Mitleid.
Müller: Mitleidsbekundungen bekommen wir auch direkt am Arbeitsplatz im Bahnhof. Da sagen dann Reisende zu uns: »In Ihrer Haut möchte ich nicht stecken« oder »Um Ihren Job beneide ich Sie nicht« oder ähnliches. Per se ist es aber kein schlechter Job. Ich hatte schon schlechtere.
De Lapuente: Vermutlich auch wegen der Konditionen …
Müller: Ja, das nehme ich auf jeden Fall an. Es ist so, dass ich ein Quereinsteiger bei der Deutschen Bahn bin. Ich habe es nicht von der Pike auf gelernt, sondern bin erst seit über einem Jahrzehnt dabei. Es gibt natürlich viele Kollegen, die seit Beginn der Ausbildung für die Deutsche Bahn arbeiten. Und die jammern manchmal ein bisschen auf hohem Niveau, muss ich auch sagen – wenn die wüssten, wie es da draußen in der freien Wirtschaft zum Teil zugeht und was für schwachsinnige Jobs es da außerdem gibt.
De Lapuente: Fühlen Sie sich von der Unternehmensführung insofern missbraucht, dass Sie mehr Vermittlungsagent schlechter Firmenpolitik sind als Servicemitarbeiter, der Reisenden helfen soll?
Müller: Missbrauch ist zu hart. Also die Führungsebenen wissen, dass wir Blitzableiter sind, und es gibt auch eine gewisse Wertschätzung dafür. Die kommt auch zum Ausdruck. Finanziell zwar eher nicht …
De Lapuente: Ach, es gibt also Applaus wie in anderen Berufen?
Müller: Ja, so ungefähr. Es gibt moralische Aufmunterung – und das verfängt auch schon bei dem einen oder anderen. Wir fühlen uns aber verarscht, denn wir sind der eigentliche Brennpunkt. Bei uns kommt es darauf an, dass die Information stimmt, dass sie zuverlässig ist: Aber welche Information kann ich überhaupt geben?
De Lapuente: Sie sagten mir ja im Vorgespräch, dass auch Sie kaum mehr Informationen haben als ganz normale Fahrgäste. Wenn die nach dem nächsten Zug fragen und ob der auch pünktlich sei, gucken Sie in dieselbe App wie die Kunden auch. Das war nicht immer so?
Müller: Wir hatten den sogenannten Streckenspiegel. Vor zwei Jahren hat man den eingestellt und regelrecht rausgerissen. Wir müssen jetzt die App nutzen, den sogenannten DB-Navigator. Der Streckenspiegel war ein separates System. Man sah dort den Zu- und Ablauf, welche Züge kommen, welche Züge sich wo befinden und so weiter. Das war dort präzise angezeigt, auch mit welcher Verspätung die unterwegs sind. Ich konnte sehen, was für Züge vor denen fahren und wie viele Stationen die noch zu absolvieren haben, bis sie bei uns sind. Es war mir dadurch möglich, exakt die präzise Position des Zuges zu ermitteln. Mit diesen Informationen haben wir früher auch im Bahnhof die Ansagen gemacht, um Leute zu informieren.
De Lapuente: Der DB-Navigator ist unzuverlässig, mir hat er schon Fahrten angezeigt, die nicht stattfanden …
Müller: Ja, eben! Wir haben zwar noch zwei andere Programme. Mit einer Software kann ich die Position der Wagen am Bahnsteig ermitteln – oder welcher Wagen mit welchem Service ausgestattet ist, zum Beispiel Behindertentoilette oder Fahrradabteil und so weiter. Mit dem anderen kann ich Verbindungen berechnen. Aber ansonsten nutzen wir diese App.
»Wir können keine Durchsagen mehr machen«
De Lapuente: Sie haben ja vorhin von Durchsagen am Bahnhof gesprochen. Doch selbst wenn Sie wollten, so weiß ich von Ihnen bereits, könnten Sie das nicht. Was hat sich die Bahn denn da einfallen lassen? Oder besser gefragt: wegfallen lassen?
Müller: Ein System namens IRIS Plus steuert jetzt Ansagen und Anzeigen.
De Lapuente: Das heißt, Sie werden entlastet!
Müller: Oder entmündigt! Es gab früher schon halbautomatische Ansagen zur Unterstützung oder für Standardansagen und das nannte man bei uns »die Blech-Else«. Der neue Kollege, den man nun in jedem Bahnhof hört, das ist der Heiko. Das ist wohl auch der echte Vorname des Sprechers.
De Lapuente: Das sind standardisierte Ansagen, die im Grunde nicht auf jeden Fall angewandt werden können?
Müller: Ja, Heiko sagt Ihnen zum Beispiel um fünf nach halb Sechs, dass der Zug, der um halb Sechs losfahren sollte, heute fünf Minuten Verspätung hat. Es gibt also keinen wirklichen Informationsgehalt. Früher konnten wir die Ansage selbst machen und schauten auf den Streckenspiegel. So sagten wir eine Verspätung rechtzeitig an. Dann ärgerten sich die Leute zwar kurz, konnten sich aber noch eine Zeitung, einen Snack oder einen Kaffee kaufen. Die schlechte Kommunikation ist es, die die Leute ja wirklich zur Weißglut bringt. Diese Salamitaktik, wenn durchsagt wird, der Zug sei fünf Minuten zu spät, dann plötzlich zehn Minuten, dann werden 20 Minuten daraus. Das ist fast schon Kundenverhöhnung.
De Lapuente: Aber dann schreiten Sie doch ein und machen die Durchsage selbst, Herr Müller!
Müller: Das machen manche Kollegen auch. Aber in unserem Bahnhof geht das nicht. Man hat die gesamte Anlage abgebaut – und zwar mit Stumpf und Stiel rausgerissen, Kabel durchtrennt und den Streckenspiegel entfernt. Wir könnten noch nicht mal eine Durchsage machen: »Achtung, Achtung, die kleine Melanie sucht ihre Mama!«
De Lapuente: Kann Heiko das?
Müller: Ja, aber das müsste einprogrammiert werden. Dafür muss ich dann das Reiseinformationszentrum informieren. Die könnten dann so einen Text unter Umständen eingeben und dann kann der Heiko das sprechen. Aber bis dahin ist die kleine Melanie schon längst wiedergefunden worden oder …
De Lapuente: … erwachsen?
Müller: Ja – oder erwachsen! Ich kann gar keine Ansagen mehr machen. Auch nicht, wenn es brennt. Dann muss ich die 3S-Zentrale anrufen: Das steht für Sicherheit, Service und Sauberkeit. Und die sind in großen Bahnhofsknoten zu finden. Zum Beispiel gibt es eine 3S-Zentrale in Frankfurt, in Berlin, in Hamburg und in Mannheim. Die betreuen alle Bahnhöfe drumherum mit. Wenn mir zum Beispiel ein Koffer auffällt, der schon seit 20 Minuten herumsteht und der keinem gehört, dann melde ich das der 3S-Zentrale. Die vermitteln dann weiter. Mehr kann ich aber nicht tun. Mit der Meldung ist meine Pflicht erledigt.
»Das Gender- oder Regenbogen-Gedöns kotzt neun von zehn Mitarbeitern an«
De Lapuente: Der Bahnkritiker Arno Luik lässt zuweilen durchschimmern, dass die Zerstörung der Bahn so weit fortgeschritten sei, dass eine Umkehrung des Prozesses nicht mehr möglich ist – Insider bestätigen diese Einschätzung. Wie sehen Sie das? Wenn heute Politik und Management es wirklich nochmal rumreißen wollten: Geht das überhaupt noch?
Müller: Das ist rein technisch betrachtet. Aber ich glaube, wenn da guter Wille wäre, könnte man zumindest einiges verbessern. Doch vor dem Hintergrund der Agenda 2030 sehe ich da keine Perspektive. Das ist doch nicht gewollt – nehmen Sie nur das Konzept der 15-Minuten-Stadt. Klingt jetzt ein bisschen verschwörungstheoretisch …
De Lapuente: Ich möchte ganz kurz das Thema Corona anreißen: Wie ging die DB mit ihren Mitarbeitern um? Viele Schaffner waren sehr hart im Verfolgen der Maßnahmen in den Zügen. Wie groß war der Druck auf sie?
Müller: Also vorab: Impfdruck gab es keinen. Es gab zwar extra für Bahnmitarbeiter regionale Impfzentren und das wurde auch beworben. Aber es war kein Zwang seitens des Unternehmens. Wenn man sich testen lassen musste, dann wurde das von der Deutschen Bahn gestellt. Kein Vorgesetzter hat da gedrängelt. Was man schon musste: In den Gebäuden Maske tragen – und wir sollten das auch am Bahnsteig tun. Wenn ich aber am Bahnsteig mit so einer Maske rumlaufe und Brillenträger bin und mir beschlägt die Brille, gefährde ich mich und andere. Man glaubt übrigens gar nicht, wie häufig Leute ihren kleinen Kindern dabei zugucken, wie sie ihre ersten Schritte genau an der Bahnsteigkante machen. Man muss da also hellwach sein und die Augen überall haben. Beschlagene Brillengläser machen das unmöglich. Was meinen Sie, wie oft ich hören musste, dass ich meine Maske falsch trage!
De Lapuente: Die Deutsche Bahn ist immer weniger pünktlich. Bahnchef Richard Lutz sagte der Frankfurter Sonntagszeitung vor einigen Monaten, Klimaschutz sei wichtiger als Pünktlichkeit. Das Bahn-Logo wird oft in Regenbogenfahnen präsentiert – wenn es nicht gerade klimaschützend grün ist. Die Frauenquote im Bahnaufsichtsrat wurde erreicht und als Erfolg präsentiert, der Boni rechtfertigen soll. Haltung steht also vor Kerngeschäft: Fühlen Sie sich, der an der Basis ganz andere Probleme in den Griff kriegen soll, von dieser Praxis verspottet?
Müller: Ja, dass sich da offensichtlich so wenig um das Kerngeschäft gekümmert wird, das geht wohl jedem auf den Senkel. Und dieses ganze Gender- oder Regenbogen-Gedöns, das kotzt neun von zehn Mitarbeitern extrem an und einer findet das halt richtig gut. Der Missmut artikuliert sich aber nur im Kollegenkreis. Es laut kundzutun, wäre ja sowieso wie Don Quijotes Ritt gegen die Windmühlen. Also rollt man mit den Augen und lässt es über sich ergehen, besonders diesen Pride Month, in dem der Informationsstand mit Regenbogenflaggen geschmückt wird.
De Lapuente: Wenn Sie die Möglichkeit hätten, Bahnchef Richard Lutz etwas mitzuteilen? Was wäre das, Herr Müller?
Müller: Ich würde mir einfach von ihm wünschen, diese Digitalisierung um der Digitalisierung willen zu beenden und endlich wieder zu einer soliden Technik zurückzukehren.
*Name verändert
Dieses Gespräch erschien erstmals bei Manova.
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„Man könnte meine Tätigkeit darauf herunterbrechen, dass ich mich acht Stunden am Tag beschimpfen lasse – und dann wieder nach Hause gehe.“
Hut ab das Sie noch Tapfer die Fahne am Informationsschalter hochhalten. Ich will mir gar nicht vorstellen welche Szenen sich Tagtäglich an so einem Informationsschalter abspielen.
da ohne eigenes kfz – seit 30 jahren – fahre ich oft mit der bahn. die haben da wirklich meistens engagierte, freundliche, kompetente mitarbeiter. viele sind eigentlich – hat man den eindruck – gern fuer die bahn unterwegs. danke dafuer und als belohnung wuensche ich denen eine bessere geschaeftsleitung!
Das erinnert mich an das, was ich in britischen oder amerikanischen Firmen wahrgenommen habe: das Management sitzt in seiner Führungsetage und trinkt Tee. Keine Ahnung davon, was in der Produktion abgeht. Eine Gewerkschaft oder einen Betriebsrat, der das Idyll stören könnte, gibt es nicht mehr. Hat man abgeschafft.
In deutschen Betrieben ist es weniger idyllisch. Da ist regelmäßig Betriebsversammlung und spätestens da kommen die Klopse auf den Tisch. Dass in der neuen Produktionshalle die Leute knöcheltief im Wasser stehen und Stromschläge bekommen, wurde vor 10.000 Beschäftigten gesagt. Das wurde dann schlagartig behoben.
Die einst führende britische Metallindustrie ist im Neoliberalismus fast völlig verschwunden. In Deutschland reiht sich Erfolg an Erfolg, obwohl die Metallindustrie unter dem Joch der IG Metall achzt. Irgend einen Grund muss das ja haben. Das ist einer davon.
Das Management wollte die Software standardisieren, was ja richtig ist. Da darf es nicht fünf Systeme geben, da muss ein System alle Informationen bereit stellen. Aber zu diesem Zweck wurde genau das Falsche abgestellt. Die typische Betriebsferne wie sonst nur in angelsächsischen Betrieben.
Auffgorderung an den Betriebsrat: helft halt dem nichtwissenden Management. An euch hängt’s.
Betriebsrat ist ein Kanal nach oben für Informationen. Als hocubezahlter Manager könnte man auch einfach mal die Teppichetage verlassen und die Arbeiter und Angestellten fragen, wo Probleme im Ablauf sind. Die meisten Probleme der DB AG kommen ja von wirklichkeitsfernen Managemententscheidungen. Aber das tut man offenbar nicht. Lieber DB Schenker verkaufen um kurzfristig Löcher zu stopfen und die Bilanz zu schönen.
Der Zug ist buchstäblich abgefahren, dasselbe im ÖPNV, es gibt kein qualifiziertes Personal mehr.
Mein Kollege jammert mir regelmässig die Ohren voll, dass er seine Frau auf Arbeit fahren muss, weil da gerade an den Schienen gebaut wird, die aber keinen Schienenersatzverkehr mehr hinbekommen (nicht in Berlin, sondern in BaWü!)
Trotzdem werden die Fahrer (im ÖPNV) schlecht bezahlt, das machen fast nur noch Ausländer, die teilweise kein Wort deutsch sprechen, manchmal Haltestellen übersehen, keine Auskunft geben können usw.
Meine Schwiegermutter war kürzlich zu Besuch bei uns, sie kam mit der Bahn, herzu: Verspätung (irgendwas ausgefallen), rückzu war der Zug so voll, dass er stehen bleiben musste (zulässige Achslast überschritten, kein Scherz!) Wir entwickeln uns zum Drittweltland.
Um die Bahn pünktlicher und attraktiver zu machen, müsste man eigentlich immer ein Sitzticket haben, wie im Flugzeug, das setzt aber mehr Waggons und Züge voraus und würde die Preise erhöhen. Da fast ausschließlich Leute mit Bahn fahren, die sich ein Auto nicht leisten können oder wollen, ein NoGo. Angesichts fehlenden Personals aber ohnehin nicht realisierbar. Das Deutschlandticket ist schön und gut und eine positive Entwicklung, aber es überlastet die Strecken zusätzlich, ohne nennenswert Geld in die Kasse zu bringen.
Kurz: ich gehe nicht davon aus, dass das demnächst besser wird, hey, wir hatten rot-grün, die ja immerhin eine „Verkehrswende“ anstrebten, ein Merz wird die Prioritäten sicher anders setzen (ob die AfD in dem Punkt besser ist, wird sich zeigen, darf aber bezweifelt werden).
ist leider so. Die arbeitenden Angestellten werden von Idioten angefeindet, für das was diese Idioten gewählt haben.
Bei mir ist es umgekehrt. Eine Tussi stellt mir quasi nach, weil ich auf Einzelkarte fahre, aber die Entwerter seit 2 Jahren nicht funktionieren, und wenn, der Druck kaum zu erkennen ist.
Beschwere ich mich über andere Fahrgäste über ständige akustische Belästigung, bekomme ich irgendne kindische Antwort.
So dürfen auch sie mal Blitzableiter sein. Karma. Die Maskengeschichte werde ich erstrecht nicht vergessen, alle haben sie stramm mitgemacht.
Die Mehrzahl der Bahnangestellten ist aber nicht so. Vereinzelt hatte ich auch schlechte Erfahrungen mit Bahnmitarbeitern, die offensichtlich unter einen Diktatorsyndrom oder halt das IchMucknichtundlassdenFrustbeimInsassenabSyndrom litten. Die Mehrzahl der Bahnmitarbeiter Jedoch ist höflich und helfend. Man muss andere halt so behandeln wie man selbst behandelt werden will. Und ein freundliches Wort versüsst sogar den Tag eines gestressten und unterbezahlten Bahnmitarbeiters.
Ohne diese Corona-Geschichte hättest du recht, jedoch läßt sich das eben nicht mehr nachträglich abschaffen. Seitdem fallen freundliche Worte flach, denn nur einer von denen hat mich nicht angegangen, auf einer Pendelstrecke von nur 13km. Einer Ausländerin, vielleicht aus Spanien, erging es ebenso, nach 3 oder 4 Streite blieb sie weg. Zum Vergleich: Unter den Fahrgästen gabs nur eine Handvoll Blockwarte, womöglich, weil man als solcher risikolos eben nur petzen kann.
Schade und Schwach, das zu dieser Richtung kein Wort fiel, obwohl sich dem Lapuente das doch aufgedrängt haben muß, denn entsprechende Geschichten sind bekannt.
Ne, is vorbei, keine Unschuldsvermutung mehr.
Widerspruch!
es nervt mich wenn der Deutsche als trotzelnder Büttel dargestellt wird der sich alles bieten lässt und im nächsten Moment werde ich auf Verständnis, Rücksicht und Nachsicht den ‚Angestellten des Volkes‘ gegenüber gemahnt!
Fakt ist: gerade viele DBler haben wenig gegen die Verschlechterungen ab 94 gemacht (bei den Ukrainer. Frage ich auch immer wo sie die letzten 30 Jahre waren, warum sie sich erst hier in Deutschland ‚austoben‘ müssen)
und diese Opfer-Kultur ist eine weiße Gewalt.
es sind noch nie soviele Züge ausgefallen wie in den letzten 3 Jahren! was aber -deutsch-stramm- trotzdem immer klappte war die bestrafende Kontrolle …
und genau das ist doch unser aller Problem:
Verständnis muss mit Verständnis erwirkt werden!
wenn ich vor 94 den Zug verpasste, nahm ich ohne Probleme den nächsten… wenn Bahn Verspätung hatte versuchte ich es auszugleichen!
heute muss ich BahnVerspätungen gewalttätig über mich ergehen lassen und wenn ich mich verspäte muss ich doppelt zahlen!!
und während Corona waren diese Bürger in Uniform oft die fiesesten Hunde!
das ist übrigens überall das ungesunde Spannungsverhältnis: wenn der ‚Fusvolkmensch‘ einen Fehler macht wird er muss und drastisch bestraft, wenn der institutionelle eine Fehler macht dann heißt es vergewaltigend oft: ‚wir danken für ihr Verständnis ‚
„Und dieses ganze Gender- oder Regenbogen-Gedöns, das kotzt neun von zehn Mitarbeitern extrem an und einer findet das halt richtig gut. Der Missmut artikuliert sich aber nur im Kollegenkreis. Es laut kundzutun, wäre ja sowieso wie Don Quijotes Ritt gegen die Windmühlen. “
Wenn das 9 von 10 sind hätte das sicher Auswirkungen. Ist wohl eher so das die Leute haben Angst das zu äußern, und das leider zurecht. Da wäre man direkt „gesichert rechtsextrem“ und AfD Wähler.
Wir sollten endlich mal anfangen aufzulisten, mit welchen Leuten wir überhaupt noch weitermachen können.
Achherrje, das wird kurz und ist dann wird es nur wieder eine neue Diktatur.😉
Ich habe mir als Schüler in den Achtzigern bei der Reisesonderzugbetriegsgesellschaft Hamburg-Stellingen über das Wochende Geld verdient. Die TUI hatte so eine Art Luxuszug, der pro Waggon einen Steward hatte: Schlips, Kragen, Weste, Hose mit Streifen bediente jeder seinen Waggon auf der Fahrt nach Triest, Meran, Insbruck, freitags hin, sonntags zurück. Ca. zweihundert Koffer gewuchtet, 50 Betten zweimal auf- und wieder abgebaut, jeden (schon damals teuren) Kaffee und alles, was der Reisende wollte, dem Kunden ruckzuck in´s Abteil gebracht. Ja Leute, das gab es wirklich. Auf der Hinfahrt gab es immer in Rosenheim frische Brötchen und frisches Brot. Die Lieferanten kamen bis an den Zug, hatten noch ihre weiße Bäckerkleidung an, kamen offensichtlich direkt aus ihren Backstuben und der ganze Bahhof roch danach. Herrlich. Eine Szenerie fast wie aus dem Orient-Express-Film von 74 mit A. Finney. Die Leute waren so begeistert. Und sie waren so dankbar. Es war so einfach. Nur freundlich sein, höflich und zuvorkommend. Immer „gnädige Frau, werter Herr, darf ich bitten, kommt sofort. “ Ich habe noch nie so einfach so schnell so viel Geld verdient. Auf der Rückfahrt habe ich ab Hannover nur noch Geldscheine gebügelt. Natürlich waren die Züge picobello sauber. Pünktlichkeit selbstverständlich. Wo ist das alles hin? Großer Seufzer.
Etwas ähnliches hat die ÖBB-Tochter Nightjet. Die Waggons hat sie sehr günstig von der DB gekauft. Der Service ist typisch österreichisch…Selbstverständliches wird immer mit Freundlichkeit und Witz dargeboten…Bin schon mehrfach damit gefahren, würde es immer wieder tun!
„Der Unmut ist an die Bahn als Unternehmen adressiert. Persönliche Beschimpfungen sind eher selten. Persönliche Beschimpfungen sind eher selten.“
Und dann
„Man könnte meine Tätigkeit darauf herunterbrechen, dass ich mich acht Stunden am Tag beschimpfen lasse …“
Und schon endet mein Interesse…. einer von unzähligen Deutschen, die egal was los ist, permanent am Jammern sind.
Dann machen Sie doch mal selber den Job, anstatt hier das Maul aufzureißen.
Sie meine, damit ich auch so jammern wie sie…. danke, ich lebe lieber am Strand.
Sie meinen, ich solle den ganze Schwachsinns Scheiss der Privatisierungen mi machen, aber statt der Profite den Ärger haben????
JEDER der mitmacht ist SELBER schuld. Er hält das menschenunwürdige System mit aufrecht und hat keinerlei Recht sich zu beschweren!
Ein Land voller Komiker…..
Alle privatisierten Einrichtungen, Bahn, Strom, Krankenhaus, Mieträume werden wegen „ Gewinnpflicht“ soweit ausgerungen, wie es nur geht und zur Not, dann Insovenzdrohung, vom Staat gerettet. Managergehälter stehen an erster Stelle, das Unternehmen an zweiter als Erbringer der Managergehälter. An Dritter steht der irgendwie andere Partner, der was haben will oder erwartet, der bereit sein muss, die zur Erreichung von (1) notwendigen Preise zu zahlen.
Der Zweck des Unternehmens isz eben der Profit im Kapitalismus.
Sie haben völlig recht, verschweigen uns aber das entscheidende Detail!
Es klappt nur, weil Millionen von Zombies es mit sich machen lassen.
Wie immer wiederhole ich, dass mich Ausreden nicht interessieren! Wer mit macht, hat kein Recht sich zu beschweren!