Was ist nur mit dem Nachwuchs los? Diese Frage hat sich jede Generation aufs Neue gestellt. Aber vormals waren junge Leuten rebellisch, widerständig und standen oft auch gegen die politische Macht. Heute sind es die Älteren, die diese Attribute mitbringen und die Jugend gibt sich wesentlich regierungstreuer.
Roberto De Lapuente hat mit Michael Meyen über diesen dressierten Nachwuchs gesprochen.
Michael Meyen hat seit 2002 eine Professur für Kommunikationswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist Autor der Bücher Die Propaganda-Matrix und Wie ich meine Uni verlor.
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“Die neue Linke stellt keine Systemfrage mehr.”
Tut mir leid, aber dann ist es keine “Linke”.
Sehe ich auch so. Das, was heute als links bezeichnet wird ist hochgradig faschistoid: Ostfront, Unterstützung eines Genozids, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Verstärkung der sozialen Ungleichheit etc.
Sehe kaum einen Ansatz, den man als links interpretieren kann. Lediglich die Betonung des Minderheitenschutzes lässt sich dahingehen deuten….aber das wird auch bald auf dem Altar der Regierungsbeteiligung geopfert.
@jemp1965
Die neue Linke ist, zumindest verbal, der linkische Flügel der transatlantischen Rechtsfronteinheitspartei.
Der Zusammenbruch des “real existierenden Sozialismus” hatte die Linke heimatlos gemacht. Da war es ein leichtes Spiel für die Transatlantiker, diese verwaiste Linke mit NGO-Pöstchen, Stiftungen, Zuschüssen und wokem ChiChi “einzukaufen” und sogar “umzudrehen”.
Es gibt eben nicht nur eine “sozialistische Linke2 Bewegung. nur mal so nebenbei… 😉
Die “Linken” im Westen sind schon seit den 60er Jahren systemkonform eingehegt.
Vielleicht haben die jungen Leute gemerkt, dass die alten Linken zwar die “Systemfrage” stellen, aber keinerlei Antwort darauf haben, die nicht irgendwann irgendwo schonmal gescheitert wäre. Gut, dass dieser Unsinn ausstirbt. Es wird keine kommunistische Revolution geben und das ist gut so, weil Kommunismus noch schlechter funktioniert als Kapitalismus. Wir werden nicht umhin kommen, diesen in kleinen Tippelschritten zu verbessern und zu demokratisieren, wie das die schlaueren Leute schon seit Jahrzehnten praktizieren.
Ich bin auch kein Freund von großmäuligem und unrealistischem Revolutionsgeschwätz, aber wieso sollte es prinzipiell nicht möglich sein, den Kapitalismus schrittweise in ein alternatives System zu transformieren?
Der österreichische Publizist Franz Schandl hat hierfür vor einigen Jahren mal den schönen Begriff “Transvolution” kreiert, insofern ist die Systemfrage für echte Linke absolut elementar, denn der kapitalistische Irrsinn wird diese Welt über kurz oder lang in den Abgrund reißen.
Ich denke dieser Schritt ist in China schon sehr weit fortgeschritten. Wir bekommen meißt nur die Westhetze über China zu sehen und zu hören. Ein wirklich realistisches Bild ist selten. Auch wenn es oft brutal für die Beteiligten endet: In China werden Verfehlungen wie Kurruption von Regierungsleuten, hart bestraft. Eine v.d. Leichen würde dort längst nicht mehr in die Kameras grinsen.
> Der Zusammenbruch des “real existierenden Sozialismus” hatte die Linke heimatlos gemacht.
Und mutlos und ideenlos…
Sie übernehmen die Sprechformeln und Welterklärbasis der Rechten, sind dann ratlos, wenn sich damit für die Politik im Innern keine guten Lösungen aufbauen lassen (Merkantilismus), und fassungslos, wenn die Politik nach außen scheitert (Waffen für Frieden).
Als Ersatz klammern sie sich wie die Rechten, denen es an Mut und Willen zu umfassender Gleichberechtigung und Chancengleichheit fehlt, an Identitätskonstrukten fest, die sie linkenkompatibel (anti-rassistisch, geschlechtlich) auswählen. Das erregt dann wenigsten den Ärger der Original-Rechten.
@Interview
Junge (und ältere) Menschen waren schon immer froh, wenn sie einfache Kategorien wie “alter weißer Mann” oder Boomer (zur Aburteilung) zur Verfügung haben.
Wenn sie selbst den Diskriminierungsfaktor daran nicht erkennen, hilft nichts.
Als Ausgleich sagen sie nicht mehr “Indianer” und verachten alle Nicht-Schwarzen mit Dreadlocks.
Passend (erweiternd) dazu Darkfutura kürzlich.
https://substack-post-media.s3.amazonaws.com/public/images/dd11b005-9332-439b-99e1-03e0b5744554_750x749.jpeg
Die gender-gerechte Version:
Harte Zeiten (Krieg) erzeugen starke Menschen (Überlebensfähige).
Starke Menschen erzeugen gute Zeiten (Wirtschaftswunder).
Gute Zeiten erzeugen schwache Menschen (Hippies/Baumumarmer).
Schwache Menschen erzeugen harte Zeiten.
Wie wenig diese rechtslastig simplifizierenden Erklärmodelle dem Weltgeschehen gerecht werden, sieht man am Ukrainekrieg. Den hat die USA/Nato (mächtigste Militärmacht) mit der Osterweiterung begründet und das seit den 90ern wiedererstarkte Russland hat sich darauf eingelassen.
Das geht nicht!
Haben schon viele versucht.
Marx oder Kurz lesen oder einfach selbst nachdenken warum.
Das Ziel ist vermutlich allen klar: eine nachhaltige, bürgernahe Gesellschaft in der es allen gut geht.
Das Problem ist der Weg dahin und die lästigen Details, z.B.
1) Wie hält man es z.B. mit der Globalisierung (und Folgefragen, wie der nach der Sprache, der Kultur, der Regierungsform usw.), die einen wollen am liebsten die geeinte Welt, die anderen wollen ihren nationalen Regelungsrahmen behalten (und in beiden Gruppen sind “Kapitalisten” und Linke vertreten, wobei sowohl Großkapital wie auch Linke, aus unterschiedlichen Gründen mehr zur Globalisierung neigen, Linke aus Naivität und Menschenliebe, Kapitalisten aus Profitdenken). Eine Frage die derzeit die Welt spaltet.
2) Wie hält man es generell mit Mitbestimmung des Volkes. Kommunismus verachtet z.B. den freien Willen, weil es ein kollektivistisches System ist, welches nur fkt. wenn alle mitspielen (und wer das nicht will, wird eingesperrt, ausgewiesen oder auch mal exekutiert).
3) Ist es möglich “das Kapital” demokratisch einzuhegen?
Mein Ansatz dazu ist: konsequente Rückkehr zum Nationalstaat, weil wir nur dort regulieren und Demokratie leben können. Direktdemokratisierung der Politik. Anstreben von ausgeglichenen Leistungsbilanzen zum Ausland, was eine Benachteiligung desselben und eigene Devisenüberschuldung verhindern würde.
Ich habe noch jede Menge Detailvorschläge was man verbessern könnte, wie man vom Ausland und vor allem von den Konzernen unabhängiger werden kann, aber das sind so in etwa die Grundpfeiler ohne die es m.E. nicht gelingen kann.
Diese Aufgabe ist an sich schon riesig und ich weiß nicht, ob sie zu schaffen ist. Die Zielsetzung “Kapitalismus überwinden” setzt in meinen Augen aber schon den Fokus falsch (ein unbestimmtes Wieselwort wie “Kapitalismus” hilft dabei ungemein, weil da fast jeder zustimmt, aber keiner weiß, was genau überwunden werden und was an dessen Stelle treten soll).
Sie sprechen vom Westen.
Nein, nur den freien Willen der Ausbeuter.
Das erledigt im Kapitalismus der stimme Zwang der Verhältnisse. Da kannst du dich frei entscheiden, entweder dich von Kapital ausbeuten zu lassen oder zu verhungern bzw. eine Existenz als Hartzer zu führen. Freier als hier wird es im Kommunismus allemal zugehen.
Kapitalismus ist nur für Wiesel ein unbestimmtes Wieselwort. Es gibt da nämlich jemanden, der den Kapitalismus in drei dicken Wälzern ausführlich erklärt hat. Der Nachname fängt mit M an und hört mit arx auf.
und nein bei “Kapitalismus überwinden” stimmt absolut nicht jeder zu.
Ich sehe da wenig demokratisierung des Kapitalismus und viel eher eine Richtung hin zu Feudalisierung
Seit wann bedeutet “links” denn automatisch Kommunismus? Und das dieser schlechter funktioniert als der Kapitalismus wage ich in Frage zu stellen, da ich der Ansicht bin, dass man es schlicht nicht wissen kann weil es nie einen ernsthaften Versuch des Kommunismus gegeben hat. Allein schon im vorgeblichen Sozialismus der DDR hat man je gesehen, dass offenkundig nicht alle gleich waren, sondern es natürlich Privilegien für Einzelne gab. Deswegen jetzt ein Loblied auf den Kapitalimus anzustimmen bringt uns aber auch nicht weiter. Zumal dieser mit echter Demokratie unvereinbar ist, wie u.a. Mausfeld sehr gut herausgearbeitet hat.
Für mich jedenfalls bedeutete “links” immer, für ein System der gerechten Verteilung einzutreten. Das erfordert aber erstmal die nach wie vor fehlende Einsicht, dass durch die Machtelite vergiftete oder profitable Ideen (Kommunismus, Sozialismus, Kapitalismus) dazu ungeeignet sind. Das waren und sind, wie auch die Demokratie, in der Realität nur Etiketten auf einem gesellschaftlichen Gefäß, in dem etwas ganz anderes enthalten ist.
“Seit wann bedeutet “links” denn automatisch Kommunismus?”
Die “Systemfrage stellen” läuft i.d.R. auf “Kapitalismus überwinden” heraus, es ist der unbestimmte Euphemismus dafür, der es vermeidet eine genaue Alternative zu benennen. Normalerweise wird diese Phrase von Leuten genutzt, die der “kritischen Theorie” anhängen, die also glauben, immer meckern zu dürfen, obwohl sie weder tiefere Ahnung, noch ernsthafte und realisierbare Verbesserungsvorschläge haben.
“Und das dieser schlechter funktioniert als der Kapitalismus wage ich in Frage zu stellen, da ich der Ansicht bin, dass man es schlicht nicht wissen kann weil es nie einen ernsthaften Versuch des Kommunismus gegeben hat. Allein schon im vorgeblichen Sozialismus der DDR hat man je gesehen, dass offenkundig nicht alle gleich waren, sondern es natürlich Privilegien für Einzelne gab.”
Natürlich, jeder der glaubt, eine Gesellschaft ließe sich anders organisieren, hat keine Lebenserfahrung. Reiner Kommunismus ist ein Extrem, welches genauso wenig menschenfreundlich und realisierbar ist, wie absoluter Kapitalismus oder absolute Anarchie. Die Sozialismusversuche im Ostblock sollten einen Übergang schaffen und schon die sind kolossal an der menschlichen Natur und der Realität (Rohstoffbedarf, Produktivität, Effizienz, Eigeninitiative, Innovationen, Redundanz, Bedürfnisbefriedigung etc.) gescheitert.
Menschen sind eben NICHT gleich! Und das ist gut, nicht schlecht!
Die Antwort heißt “Anarchie” wie oft noch, mu8ss ich das sagen..hm???
Nee Andudu, seit wann können Antworten scheitern? Aber um das mal trotzdem so zu verwenden, … sie wurden gescheitert. Und zwar von deinen monarchen und kapitalistischen Freunden und ihren Anhängern und gekauften Handlangern der verschiedenen Subbiotope. Wenn es darum geht etwas zu zerstören, scheitern zu lassen, sind die dem Kapitalismus inherenten Wirkmechanismen, als da wären simple Korruption und Subversion, bis hin zu roher Gewalt, außerordentlich nützlich.
Und den Kapitalismus kann man nicht demokratisieren. Kapitalismus und Demokratie stehen im Widerspruch zueinander. Sie basieren auf grundlegend unterschiedlichen Funktionsprinzipien:
“Im Kapitalismus nehmen die Habsucht und das parasitäre Mehrhabenwollen , das die antiken Griechen als Pleonexie bezeichneten und als zerstörerisch für eine Gesellschaft ansahen, die sich aus der Geldwirtschaft ergebende Form der »Bereicherungssucht« an. Diese ist die dem Kapitalismus gemäße Form der Pleonexie. Zweck kapitalistischer Prozesse der Produktion und Akkumulation ist keineswegs der Konsum oder eine Wohlstandsvermehrung. Zweck ist die Kapitalverwertung, bei der Geld in Kapital verwandelt und aus Kapital mehr Kapital gemacht wird. Die damit verbundenen Bereicherungssucht ist das Treibmittel des Kapitalismus. Somit gehört es zur Funktionslogik des Kapitalismus, dass er die Minderheit der Besitzenden rigoros vor den Veränderungswünschen der Mehrheit schützen muss. Der Kapitalismus ist auf den autoritären Schutz seiner Eigentumsordnung angewiesen und kann sich daher aus sich heraus niemals eine demokratische Legitimation verschaffen.
Der Kapitalismus erzeugt zwangsläufig extrem asymmetrische Macht- und Besitzverhältnisse und damit extreme soziale Ungleichheit sowie daraus resultierende gesellschaftliche Spannungen.”
(Rainer Mausfeld, Hybris und Nemesis – Wie uns die Entzivilisierung von Macht in den Abgrund führt – Einsichten aus 5000 Jahren, S. 275)
Die seit Jahrzehnten praktizierte “Verbesserung” und “Demokratisierung” durch “schlauere Leute” spürt man dieser Tage tatsächlich besonders deutlich. Der Lack ist ab. Auf diesen rostigen Schrotthaufen könnt ihr nochmal soviel Farbe schmieren wie ihr wollt, das hält nicht mehr.
“sie wurden gescheitert. Und zwar von deinen monarchen und kapitalistischen Freunden und ihren Anhängern und gekauften Handlangern der verschiedenen Subbiotope”
Blöderweise bin ich im DDR-Sozialismus aufgewachsen und ich weiß woran der gescheitert ist, in erster Linie an sich selbst, seiner abgrundtiefen systemischen Verlogenheit und seiner planwirtschaftlichen Ineffizienz.
“Und den Kapitalismus kann man nicht demokratisieren. Kapitalismus und Demokratie stehen im Widerspruch zueinander. Sie basieren auf grundlegend unterschiedlichen Funktionsprinzipien:”
Komischerweise haben wir ansatzweise Demokratien nur in kapitalistischen Ländern. Vielleicht liegt das daran, dass Kapitalismus in erster Linie ein Wirtschaftssystem ist und erst in zweiter Linie ein Herrschaftsinstrument. Beim Kommunismus geht es in erster Linie darum, wer herrscht und die Wirtschaft ist nur sekundärer Zuträger. Das heißt aber auch: Kommunismus ist immer diktatorisch (“Diktatur des Proletariats”), weil er sonst umgehend abgewählt werden würde. Deshalb braucht man ja auch eine Revolution, um ihn zu bekommen, auf demokratischem Wege kann er sich nicht etablieren, weil jeder normale Mensch die enthaltenen Denkfehler zumindest ahnt.
“Der Kapitalismus erzeugt zwangsläufig extrem asymmetrische Macht- und Besitzverhältnisse und damit extreme soziale Ungleichheit sowie daraus resultierende gesellschaftliche Spannungen.””
Ja (abgesehen davon, dass es nicht “den Kapitalismus” gibt, das ist eine linke Fehlwahrnehmung, jedes Wirtschaftssystem in jedem Land hat seine spezifischen Charakteristika, Einschränkungen und Ideologien), es stellt sich also die Frage, wie man das Problem so einhegt, dass es keines mehr ist, aber ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten.
Zu behaupten, dass das prinzipiell unmöglich ist und dafür ein System anzustreben, welches erwiesenermaßen noch viel dysfunktionaler ist, macht nämlich schlicht und ergreifend keinen Sinn…
Es gibt nicht die einfache Lösung, die alle Probleme mit einem Schlag löst. Das ist bedauerlich, sollte aber langsam auch der Letzte erkannt haben.
normen erfüllen und party machen: “ok boomer!”. solche typen werden nie verstehen warum die jungen sie wie dinosaurier aus einer längst mit einem meteor (dem internet) ausgelöschten epoche angucken, diese alten sind eine generation, die sich selbst wie kinder vorkommen muss in der beziehung zu den jungen: sie verstehen nichts mehr.
Das war aber bereits immer so, dass bereits in Kinderbüchern die Ideologiering begann. Menschen lieben es, Menschen zu erziehen und in die Richtung zu gängeln, die sie bevorzugen.
Wenn ich an die Kinderbücher zu meiner Zeit denke, waren diese auch stark beeinflusst von der herrschenden Ideologie.
Das ist nur abhängig davon, ob einem der jeweilige Inhalt gefällt. Wenn ja, ist es “Bildung”. Wenn nicht ist es “Ideologie”….
Die Wirkung ist ähnlich: wenn man es übertreibt wird es immer einen gewissen Prozentsatz geben, der sich gegen die Indoktrinierung wehrt, meistens mit einem “jetzt erst Recht” Gefühl.
Menschen manipulieren und beeinflussen einander immer. Genau genommen tun wir das fast ausschließlich…. wir mígen es nur nicht so gern so sehen….
In Konsequenz wären Menschen auch immer manipulier- und beeinflussbar und in dieser Ausschließlichkeit, dass Menschen immer einander manipulieren würden, stimmt die Aussage selbstverständlich auch nicht.
Im Grunde genommen ist jede Lüge eine versuchte Manipulation. Damit habe ich meinen weiteren Kritikpunkt deutlich gemacht. Lügen haben kurze Beine; der Volksmund benennt das trefflich. Nicht jede Manipulation ist von Erfolg gekrönt, und genau deshalb versuchen es viele Menschen erst gar nicht, versuchen, diese weitgehend zu vermeiden bzw. verzichten a priori darauf. Dass es immer mal wieder versucht wird, schmälert das Argument nicht.
Es gibt allerdings Manipulationsmethoden, die, wenn sie von breiter Front unterstützt, gehegt und gepflegt werden, sehr viel länger von Erfolg gekrönt sind, wie wir aktuell sehen. Aber auch diese wirken bei den Menschen unterschiedlich stark (beispielsweise Auswahl und Inhalt Kinderbücher).
Das ist mir zu rosarot und sachlich unkorrekt. Was immer Menschen in Interaktion tun, hat nach allen gängigen Kommunikationslehren und diverser psychologischer Schulen IMMER zum Ziel, etwas bestimmtes zu erreichen. Menschliches Handeln ist teleologisch, zweckorientiert und damit manipulativ.
Lediglich die persönliche Wertung macht aus, ob es als Manipulation wahrgenommen wird, als einfaches Handeln, oder als Anregung, Hilfe etc.
Manipulation ist negativ konnotiert, daher wird oft nur das als solche angesehen, was verdeckt mit zwielichtigen Absichten unternommen wird.
Lügen ist aber etwas anderes, als einfach manipulieren. Es fügt eine zusätzliche Ebene hinzu, eine besondere abstoßende. Dafür wird die Lüge zu Recht abgelehnt.
Unwahrheiten, Tricks und Lügen sind sind natürlich auch Manipulationen, moralisch fragwürdig, aber den Begriff ausschließlich darauf zu münzen ist was?
Genau, MANIPULIEREND. Oder? Sie dürfen sich also einreihen.
Immer, wenn wir etwas tun, manipulieren wir, ob wir schmeicheln, rabiat fordern, Kinder erziehen, bei der Arbeit reden etc.
Alles was Menschen tun dient der Manipulation, des Selbst, anderer Leute, oder der Dinge in der Welt.
Wir leben offensichtlich in zwei verschiedenen Welten.
Das ist absoluter Bullshit.
PS: ich verstehe es schon wieder nicht, ich habe extra am Anfang auf die Konsequenzen hingewiesen:
„In Konsequenz wären Menschen auch immer manipulier- und beeinflussbar“
Menschen wären demnach willen- und geistlose Wesen. Was für ein Blödsinn.
Die angebliche Konsequenz, dass, wenn alle manipulativ sind, Menschen geistlose und willenlose Wesen waren, ist ein rethorischer Kunstgriff ihrerseits, um Recht zu behalten. Eristische Dialektik lässt grüßen.
Selbstverständlich sind Menschen immer manipulierbar, ebenso wie sie selbst immer manipulieren. Daraus zu schließen, sie seien willen- bzw. geistlose, ist ihrerseits manipulativ. Denn selbst sklavische Unterwürfigkeit ist Manipulation, die dafür sorgen soll, zu gefallen. Einen guten Eindruck machen zu wollen ebenso.
Es gibt lediglich unterschiedliche Ausprägungen der Fähigkeit andere zu manipulieren.
Warum das alle zu geistlosen Wesen machen soll, müssen sie erklären.
In einer Ehe manipulieren die Ehepartner einander permanent, das macht aber keinen von ihnen zu einem willenlosen Wesen. So etwas gibt es ohnehin nicht, weil Menschen IMMER etwas wollen.
Ihre Argumentation ist also ein weiteres Mal manipulativ, weil sie eine unzulässige Schlussfolgerung extrapolieren und damit argumentieren.
BTW, wer sind denn Sie, dass Sie etwas als “absoluten Bullshit” bezeichnen können? Sind Sie diesbezüglich von Fach, oder gefallen Ihnen einfach die Implikationen daraus so wenig, dass Sie die These einfach negieren?
Ausgerechnet die umstrittene (ich halte davon selbst wenig) NLP zu zitieren, statt Schulz von Thun, Waczlawik er altera ist auch irgendwie manipulativ.
Dass sie hier kommentieren, dient welchem Zweck? Was wollen Sie damit erreichen? Welche WIRKUNG möchten sie bei den Lesern erzielen? Welche VERÄNDERUNG im Denken und Handeln der Leser erhoffen Sie?
WIKTIONARY manipulieren:
[1] bildungssprachlich: durch gezielte Beeinflussung in eine bestimmte Richtung lenken
[2] bildungssprachlich: mit viel Geschick, kunstgerecht handhaben, bedienen
Nach Schulz von Thun gibt es vier Ebenen von Aussagen:
“Sachebene: Worüber man informiert (Die Ampel ist grün.)
Selbstkundgabe: Was man über sich selbst zu erkennen gibt (Ich habe es eilig.)
Beziehungsebene: Was man von dem anderen hält (Ich fahre besser als du.)
Appellebene: Was man beim Gegenüber bewirken möchte (Fahr los!)”
Da die vier Scnäbel der Sprechenden und die vier Ohren der Hörenden meist nicht synchron sind, kommt es so oft zu Konflikten. Die verdeckten Botschaften in unseren Aussagen sind was?
….
Wenn sie Schulz von Thun und/oder Watzlawick (ich empfehle als Einstieg Watzlawick/Beavin/Jackson, Menschliche Kommunikation / Formen, Störungen, Paradoxien; 1969/1990)
gelesen hätten, dann wüssten sie, dass man menschliche Kommunikation nicht mit Manipulation verwechseln sollte. Manipulation ist Teil menschlicher symmetrischer oder komplementärer Kommunikation, nicht Grund oder Zweck.
Durch die Verwässerung des Begriffs Manipulation erreichen sie nur eines: Verwässerung.
Kurzreplik auf ihren Beitrag sah ursprünglich so aus:
Der Regen manipuliert die Menschen dahingehend, ihre Regenschirme aufzuspannen.
Die neue Linke ist liberal geworden, warum sollte sie also das liberale System infrage stellen? Sie macht gemeinsame Sache mit den Wirtschafts- und den Neo-Liberalen. Die Linksliberalen kümmern sich um die moralischen Werte, die Neoliberalen um die materiellen Werte, also um das Wohl des Kapitals.
Bei den heutigen Liberalen (Links- wie Neo-) ist der Kapitalismus zum Naturgesetz avanciert. Bei gesellschaftlichen Problemen kann es also nicht am Kapitalismus liegen, sondern am falschen Denken der Menschen, das von äußeren Feinden gesteuert wird. Es ist also erhöhte Wachsamkeit gefordert mit entsprechenden Maßnahmen. Es gilt schließlich unsere Freiheit zu sichern. 😁
Damals wars, der Mond schien helle.
Ich wurde in der DDR indoktriniert, für Friede, Freude, Eierkuchen. Und das war gut so.
So gerat ich später in Konflikt mit Partei und Vaterland…
Heutzutage werden die kleinen Krümel schon von Anfang an auf Krawall gebürstet.
wegen dahm’s buch habe ich gerade den “sound of overton” gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=1iobgVPcsrY
Ich schätze den Anteil junger Leute, die per se rebellisch und widerständig sind, auf 5 bis 30 %, wobei der Grad und die daraus resultierende Intensität der Rebellion auch großteils des jeweiligen Sachverhalts geschuldet ist. Wie die restlichen Jugendlichen definiert und bezeichnet werden könnten, ist nicht Gegenstand dieser Ausführung und bleibt der Fantasie der geneigten Leserschaft überlassen.
Beiseite, dass Prof. Dr. Meyen hier garantiert den Jugendlichen kein generelles genetisch bestimmendes Merkmal der Rebellion unterstellen will, weil er es nicht kann, sehe ich aber sehr wohl rebellisches Verhalten zumindest in Teilen der Jugend; und das auch ganz aktuell: Beim Thema Klimawandel beispielsweise* wird doch deutlich, dass Teile der Jugend sehr wohl rebellisch gegen die politische Macht auftreten, indem sie der herrschenden Politik Rückständigkeit, Unbeweglichkeit und Opportunität in Bezug auf Verwendung fossiler versus regenerativer Energiegewinnung vorwerfen. Ungeachtet dessen, ob dieser Vorwurf nur vermeintlich oder tatsächlich dem realen Geschehen und der Sachlage gerecht wird, ist die Jugend (teilweise) hier „rebellisch, widerständig“ und steht „gegen die politische Macht“ (oder das, was sie dafür halten).
Auch wenn dieser Bewegung der Vorwurf der gelenkten, kanalisierten und damit letztendlich instrumentalisierten Manipulation gemacht werden kann, womit diese rebellische Grundhaltung missbraucht wird, ist das prinzipielle Vorhandensein einer rebellischen Jugend gegen die Politik doch unübersehbar.
.
*Gender- und Identitätspolitik, Wokeismus, Rassismus, Umwelt- und Tierschutz
.
Jaa. klar, ausgerechnet den verblendeten Klimaaktivisten wir d hier die Hand gereicht.
Die kriegen von mir volle Breitseite, seit dem 12.4.2020.
und zwar auch körperlich.
Es hat nie eine Pandemie..äh Klimawandel gegeben!
„Es hat nie eine Pandemie..äh Klimawandel gegeben!“
Darum ging’s doch gar nicht.
Im Grunde fordert Meyen, die Jugend solle für eine Einschränkung ihrer Freiheiten auf die Straße gehen und rebellieren. Etwa, ganz profan, für einen disziplinierten, eingeschränkten Umgang mit den digitalen Medien. Die Idee ist gut, allein, auf solche selbstverantwortlichen Ideen kommen eben nur erwachsene, reifere Gemüter. Eine Schwabinger Krawalle (1962) gegen Spießigkeit und mehr Musik im Öffentlichen Raum braucht’s nicht mehr – stattdessen sehnt man sich nach einer Ruhe im Park ohne Techno-Wumms aus der Bluetoothbox (2024).
“Ideologisierung” ist das Stichwort, das mir am meisten zu den Zuständen zu passen scheint. Und zwar Ideologisierung des Alltäglichen, so wie es im Interview mit dem CO2neutralen Mensagericht beschrieben wird. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass das eine altlinke Marotte ist, sowohl was die 68er West-Linke angeht, mit ihrem Slogan, dass das Private politisch sei, als auch die DDR, wo ja auch jeder Schritt, den man machte, irgendwie dem Aufbau des Sozialismus dienen sollte, in den Betrieben, Verwaltungen, Unis, Schulen, Kitas etc.
Das Besondere bei dieser heutigen Linken ist nun eine Reduktion des Verständnisses des Politischen auf das Private (die Systemfrage wird nicht mehr gestellt): politische Forderungen scheinen sich im Aufstellen von Benimmregeln für das Volk zu erschöpfen, also wie man zu essen, zu kommunizieren, sich fortzubewegen usw. hat.
Das ist nach meinem Verständnis das Gegenteil von Liberalismus, weil der ja gerade den Schutz der individuellen Freiheit vor Übergriffen durch die politische Macht ins Zentrum rückt, also gerade darauf besteht, dass das Private nicht politisch ist und nicht politisiert werden darf, weil nur so individuelle Freiheit gelebt werden kann.
Mich erinnert diese Politisierung des Privaten eher an Religionen, die ja auch in ihren Geboten das gottesfürchtige alltägliche Leben vorschreiben, und hier wegen der Rigorosität der Protagonisten besonders den Protestantismus. Bei gleichzeitigem dramatischem Rückgang der tatsächlichen Religiosität in Deutschland würde ich bei dieser heute populären Variante des Linksseins, Emmanuel Todds Einsichten aufgreifend, von Zombie-Protestantismus sprechen: auch wenn der Protestantismus in Deutschland im Sterben liegt, ist seine alles moralisierende Haltung noch quicklebendig, und lebt besonders in der woken Linken fort. Dass sie sogar in der Union anschlussfähig ist, ist deshalb kein Zufall. Ich würde aber meinen, dass Katholiken resistenter sein müssten gegen Wokismus.
Religionen sind das 2. große Übel der Menschheit!
Die Aufgabe der “neuen” wie der “alten” Linken war und ist es, Widerstand zu untergraben. Dazu ist die Linke zu einem Pappmaschee-Monster aufgeblasen worden, das zwar ständig “Systemfrage” und “Revolution” schreit, aber nichts für irgend etwas dazu tut, zugleich aber, und das ist die Hauptaufgabe, jede wirklich Widerständigkeit als “rechts” zu verunglimpfen. Auffallend oft im vollen Einklang mit den Märchenmedien und Staatsstellen.
Impf-Kritiker sind danach “rechts”, Querdenker sind “rechts”, Leute die valide Theorien aufstellen, die als Verschwörungstheorien denunziert werden, sind “rechts”, Klimamodellierungs-Kritiker sind “rechts”, Herrschaftskritiker sind “rechts”, Finanzwirtschafts-Kritiker sind “rechts” (und vor allem: antisemitisch!), Migrationsförderungs-Kritiker sind “rechts”, Gender- und Transwahn-Kritiker sind “rechts”, Heimatverbundene sind “rechts”, Kultur- und Brauchtumsbewahrer sind “rechts”, …
Die Aufgabe des “Links” ist, alle anderen Kräfte zu denunzieren und zu verleumden und das “Herrschaftsnarrativ” zu unterstützen. Sonst nichts!
Wer dem Glauben anhängt, dass alles was nicht “links” scheint daher “rechts” sein müsse, wurde von den Märchen-Medien und -Bildungsinstituten erfolgreich Gehirn-gewaschen.