Jonas Tögel: »Die Propaganda ist heute so extrem wie nie zuvor«

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Die Unternehmenspropaganda des 20. Jahrhunderts wirkte sich auf Politik und Gesellschaft aus. Heute sind wir diesem Sprech alle verfallen. Alex Carey analysierte die Übernahme der Propagandaindustrie schon Mitte der Achtzigerjahre. Für Propagandaforscher Jonas Tögel sind Careys Schriften unglaublich ergiebig und wertvoll.

Roberto De Lapuente im Gespräch mit Jonas Tögel.

Dr. Jonas Tögel ist Amerikanist und Propagandaforscher. Er hat zum Thema Soft Power und Motivation promoviert und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie der Universität Regensburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Motivation, der Einsatz von Soft-Power-Techniken, Nudging, Propaganda sowie epochale Herausforderungen des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Website des Autors ist www.jonastoegel.de.

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Die Redaktion unseres Magazins: Florian Rötzer und Roberto De Lapuente.
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32 Kommentare

  1. Ihr Herr Doc. JT („Amerikanist und Propagandaforscher“) hat was die Geschichte seines Fachs „PropForsch“ mit seiner Steilthese: so heftig wie heuer war´s noch nie nicht nur Null-, sondern Negatiefstahnung. Wirkt aber aktuell geschmeidig zeitgeist- (was meint: schein-) kritisch. Und für ´ne ganze Stunde Gelaber reicht dieses feuilletonische „Gewäsche“ (Ernst Bloch) allemal.

  2. Es gibt nach wie vor keine ‚Künstliche Intelligenz‘. Das sind letztlich immer noch nichts anderes als Algorithmen zur Mustererkennung, denen man jetzt auch die Reproduktion dieser Muster beigebracht hat. Von ‚Intelligenz‘ in einem ‚verständigen Sinne‘ kann dabei keine Rede sein. Es ist eben nicht „immerhin eine Intelligenz“, sondern dient schon durch ihr technisches Setup per se zur Verstärkung dieser Muster, eben durch ihre unendliche Reproduktion.

    1. Künstliche Intelligenz ist wie alle digitalen Programme…Quatsch rein, Quatsch raus…solange diese sogenannte KI nicht mal fähig zu einem einwandfrei funktionierenden menschbefreiten Anrufbeantworter System ist, habe noch niemals eins angetroffen bei meinen Anrufen..KI hat mich dabei immer noch zur Weißglut gebracht…tja, es gibt immer noch viele Dinge zu denen nur ein gesunder Mensch fähig ist wobei KI schon gar nicht!:)) es bleibt immer künstlich aber nie richtig sag ich mal mit einem müden Lächeln!

      1. Da bist du nicht auf dem aktuellen Stand, siehe z.B.
        https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=ki+arztpraxis+telefon

        Wenn die gut funktioniert, wirst du gar nicht merken, dass es KI ist. Die Entwicklung ist aber dermaßen rasant, und Experten dafür knapp, dass sich die Etablierung noch Jahre hinziehen wird. Die Leistung ist aber jetzt schon beeindruckend, KI schlägt Menschen in den meisten Belangen bereits jetzt, was ihr aber natürlich (noch) vollkommen abgeht, ist praktische Erfahrung.

        1. KI schlägt Menschen in den meisten Belangen bereits jetzt

          Das kann auch an den Menschen liegen. Die größte Gefahr generativer KIs besteht für mich nämlich nicht darin, dass diese irgendwann mal intelligent werden – sie sind es nicht, abhängig von der Definition von Intelligenz – selbstständig handeln oder gar eigene Motivation entwickeln, sondern dass durch sie Stillstand und Verblödung der Menschheit rasant beschleunigt wird, weil die Fähigkeit des selbstständigen Denkens verloren geht. Welche wissenschaftlichen Forschungen betreibt beispielsweise ChatGPT, wenn es mal zwischendurch Zeit hat?

          Wenn Menschen nicht mehr selbst dichten können, vielleicht sogar die KI fragen müssen, was ein „Gedicht“ ist, ist dann die KI besser? Wenn Menschen das, was sie erleben, nicht mehr vernünftig sprachlich ausdrücken können und aufschreiben können, ist dann eine KI besser, die das generativ leisten kann?

          In dem Maße, wie der Mensch allmählich unselbstständig wird und verdummt, wird er die KI als immer besser empfinden.

          Ich nutze LLM-KI moderat bis oft (Gemini, ChatGPT, Grok) und bin immer wieder erstaunt, wie viel Fehler sie machen. Bestreite überhaupt nicht, dass sie nützlich und hilfreich sind! Sonst würde ich sie ja nicht nutzen. Ich verstehe und verwende sie als verbessertes Googeln.

          1. KI sollte man aktuell sicherlich nicht überschätzen. Allerdings hat sie einen entscheidenden Vorteil: Sie zeigt keine Ermüdungen. Je mehr Lernprozesse sie absolviert, desto schneller laufen die folgenden ab, wogegen natürlicher Intelligenz weitere Lernschritte immer schwerer fallen.

    2. Das sind letztlich immer noch nichts anderes als Algorithmen zur Mustererkennung, denen man jetzt auch die Reproduktion dieser Muster beigebracht hat.

      Nein.
      KI wird mittlerweile ähnlich untersucht wie das Gehirn, weil die größeren Modelle quasi Blackboxen sind. Sie entwickeln durch die Trainings z.B. „abstrakte Konzepte“ von Dingen, habe ich neulich gelesen (finde die Quelle gerade nicht).

      Die verschieden trainierten KIs werden sowieso zunehmend zu „multi expert“-Systemen verschmolzen (Bildgenerierung, Video, Audio, Text, Logik usw.), ein Standard, damit die auch mit verschiedener Software umgehen können (als autonome Agenten), wurde kürzlich verabschiedet. Ich weiß aus diversen Videoblogs, dass einige Entwickler die rund um die Uhr laufen lassen, um z.B. Programme zu schreiben und zu debuggen, kontrollieren muss man nach wie vor und es kostet auch Geld, aber die Produktivität steigt trotzdem stark an. Ich habe selbst schon Programme generieren lassen, die nach einigen Verbesserungen mittlerweile auch im Einsatz sind.

      Das einzige was fehlt, besonders für lokale Anwendung (zu Hause oder z.B. in Robotern), ist günstige Rechenpower. Die Kosten von Grafikkarten sind erstmal explodiert, aber da werkeln sicher schon viele Firmen dran, denn das ist eine Goldgrube…

  3. Propaganda, wie ich mich erinnere, war schon immer mit uns und extrem dazu, nur heute viel mehr unverschämt und offensichtlich und selbst für Idioten erkenntlich, wenn sie denn nur wollen — Erkenntnis! Ob von Religion oder Politik..es prasselt nur so von uns Oberen Machthabern…die tägliche Tsunami von Faktenverdrehung gib uns heute…einzige Lösung man kann abschalten, die Bringer von Propaganda…muss man sich nicht unbedingt antun sowieso!:))

  4. Dass Firmen und Politik auf Propaganda setzen, um nach allen Reglen der Kunst ihre Hirngespinnste unters Volk zu bringen, ist ja an sich verständlich. Es wäre daher wünschenswert, die Schwachpunkte zu kennen, bei denen Propaganda ansetzt, um entsprechende Schutzmechanismen ausprägen zu können.
    Wenn man Propaganda nur aufzeigt, weckt man das Interesse dafür, gewinnt für sie Zuhörer und macht sich damit zu ihrem Handlanger.

    1. Schwachpunkte gibt es viele, m.E. sind die größten:

      Vertrauensseligkeit: man denkt nicht über die Behauptungen nach, informiert sich nicht zusätzlich aus alternativen Quellen, erkennt Widersprüche nicht, denkt nicht logisch sondern eher wohlwollend („wird schon was dran sein“). Wird das lange genug praktiziert und die Propaganda von Profis gemacht, dann landet man beim:

      Framing: ein in sich weitgehend konsistentes Lügengebilde, ein Weltbild! Dieses anzugreifen ist besonders schwierig, weil es zwar nicht der Realität entspricht aber scheinbar stimmig ist und weil Menschen mit Händen und Füßen um ihr Weltbild kämpfen, denn eine Änderung erfordert eine Menge Reflektion und kann richtig schmerzhaft sein. Dass sie verarscht werden, merken solche Leute meist erst, wenn sie selbst mal in die Opferrolle kommen, aber selbst dann sind die Wenigsten davon fähig, das zu verallgemeinern, sie halten die Berichterstattung über sich nur für einen Ausrutscher, statt das System dahinter zu erkennen)

      Rudeldenke (die ist selbst durch kritische Logik nicht auszuhebeln, Rudeldenker werden Fakten ignorieren und ihrer Seite implizit ein Recht auf jedes beliebige Verbrechen einräumen oder jede derartige Behauptung einfach als Lüge der Gegenseite abtun, versuch mal z.B. einen Zionisten davon zu überzeugen, dass Israel sich rücksichtslos benimmt, es ist aussichtslos).

      Moralismus („schütz die Vulnerablen, lass dich impfen!“, „Hilf den grundlos überfallenen Ukrainern“) usw.

      Besonders perfide, weil sie direkt im limbischen System angreift und uralte Verhaltensmuster aktiviert, ist Gräuelpropaganda. Nichts schaltet Menschen zuverlässiger in den Rudeldenkermodus (siehe oben), bei dem sie selbst zu Bestien werden und jede Logik und jedes Mitgefühl mit der Gegenseite ausschalten (deshalb wurde der Gazakrieg ja mit einem entsprechend brutalen LIHOP in Gang gesetzt). Das ist der Grund weshalb man sich keinesfalls die aktuelle Berichterstattung aus Frontgebieten anschauen sollte, die verdirbt nicht nur den Appetit und ist i.d.R. einseitig, sie zerstört die persönliche Distanz und macht friedliche Lösungen nahezu unmöglich (Rudeldenken zielt meist auf die totale Vernichtung des Gegners).

      Bedeutungsverschiebung: man nimmt einen etablierten und akzeptierten Begriff und deutet ihn um, z.B. „Gleichberechtigung -> Gleichstellung“ eigentlich hebt das eine das andere auf (Gleichstellung ist die Aushebelung gleicher Rechte, zugunsten von Ergebnisgleichheit), aber kaum jemand wird sich dessen bewusst. Dasselbe in Form einer Definitionserweiterung, hat man mit „Rassismus“ gemacht (so genannte „erweiterte Rassismusdefinition“), deshalb wird ja z.B. munter von „antimuslimischen Rassismus“ geschwafelt und Kritik an der religiösen Praxis damit verunmöglicht), überhaupt:

      Tabuisierungen: indem man Äußerungen, die dem Narrativ/Framing widersprechen, entsprechend hart bestraft, kriminalisiert, die Leute canceld und ausschließt, setzt man durch, dass bestimmte logische Schlußfolgerungen nicht gedacht oder zumindest nicht erwähnt werden. Sehr verbreitete Praxis auf der linken Seite und im Mainstream, die aber zu zunehmender Argumentationsschwäche und jeder Menge blinder Flecken führt und letztlich dazu, dass die Leute sich verarscht fühlen. Sowas lässt sich nur in zensierten Filterblasen aufrecht erhalten (weshalb die ja sehr in Mode sind).

      Emotionalisierung: ich denke jeder weiß, was damit gemeint ist

      Suggestionen: ich denke jeder weiß, was damit gemeint ist

      Es gibt noch viel mehr Ansatzpunkte (z.B. Agendasetting, Fokusverschiebung etc.), teil sehr geschickte rabulistische und psychologische Kniffe, man müsste sie mal alle auflisten…

      Ja, man sollte das den Menschen schon in der Schule bewusst machen und das trainieren, dummerweise sind viele Lehrer selbst überzeugte Opfer von Propaganda, weil sie sich der Mechanismen selbst nicht bewusst sind oder zumindest den Mainstreamtabuisierungen sehr stark unterliegen (weil sie öffentlich und vom Amt angegriffen werden können).

  5. Ist bekannt. Dieses Wissen um die Lohndrückung ist in den Gewerkschaften präsent. Was würde das dann bedeuten, wenn man die Gewerkschaften abschaffen würde, wie es hier ein Suitbert Cuchera immer fordert? Dann wäre dieses Wissen auch verloren. Das mal zur Einordnung dieses Suitbert.
    Es ist heute noch krasser als früher. Damals gab es wenigstens noch ein paar Zeitungen auf Seiten der Arbeiter. Inzwischen gehören alle Medien dem Kapital. Aber die Lohndrückung funktioniert trotzdem nicht wie gewünscht. Beinharte Gewerkschafter lassen das Kapital auflaufen. Also ich beispielsweise.
    Nun wird dieser Bernays auch gern mystifiziert und zwar von denen, die selbst Propaganda machen wollen. Da ist Ken Jebsen, der weiß. dass mit Bernays Manipulationen möglich sind, die ganz und gar unbemerkt bleiben. Nur er, Jebsen, sei in der Lage, die Wahrheit zu destillieren. Worauf er dann die Weltsicht der iranischen Mullahs von sich gibt. Mystifizieren muss man diesen Bernays nicht, auch der hat nur mit Wasser gekocht.
    Und dann waren da die 68-er, die diese Manipulationen reihenweise aufdeckten. Kansumkritik ist seither eine Kulturtechnik und wer sie nicht beherrscht, gilt als ausgesprochen dumm. Bis vor Kurzem zumindest. Bei den Nachkommendenh ist darauf kein Verlass.

    1. Also bitte. Als bräuchte man das Wissen der Gewerkschaften, um die Lohndrückerei, um dagegen etwas unternehmen zu können. – Ausgerechnet. Die Gewerkschaften wissen um die Lohndrückerei tun aber nichts dagegen.

      „Beinharte Gewerkschafter lassen das Kapital auflaufen“ Sogenannte Extremgewerkschafter? Die normalen Exemplare dann wohl weniger.

        1. Gewerkschaften, die für ihre Clientel Lohnerhöhungen erkämpfen, aber gleichzeitig in derselben Firma prekäre Teilzeitarbeit akzeptieren, damit der Arbeitgeber das finanzieren kann, sind verlogen, oder nicht?

          Dank Kapitalfreizügigkeit und Freihandel sind sie sowieso stark erpressbar geworden.

          Ein Problem ist auch, wenn Schlüsselposten bestreikt werden, Leute die dort arbeiten, können teilweise überdurchschnittlich viel für sich rausholen (und verteuern damit das Leben für alle anderen, z.B. Fluglotsen, Piloten usw.) Davon abgesehen, dass ein Großteil der Menschen gar nicht nach Tarif bezahlt wird, m.W. reicht es, wenn der „Arbeitgeber“ aus dem Verband austritt, um nicht mehr gebunden zu sein.

          Ich halte das System für nicht optimal, weiß aber aktuell auch keine bessere Alternative, da denke ich noch drauf herum. Wenn du Gewerkschafter bist, hast du sicherlich eine Idee zur Verbesserung?

    2. Es ist heute noch krasser als früher. Damals gab es wenigstens noch ein paar Zeitungen auf Seiten der Arbeiter. Inzwischen gehören alle Medien dem Kapital.

      Wer liest noch Zeitungen? Die Situation für alle Arten von alternativen Medien ist nicht rosarot, aber m.E. besser als jemals zuvor, aber natürlich nur übers Internet, für Leute, die sich darum bemühen.

      Kansumkritik ist seither eine Kulturtechnik und wer sie nicht beherrscht, gilt als ausgesprochen dumm.

      Ist das so? Was gibts da zu beherrschen? Das einzige was ich hin- und wieder miterlebe, sind westdeutsche Linke, die über „Konsumterror“ jammern, wie das halt so ist, wenn man noch nie unter Produktmangel gelitten hat (in der Ex-DDR findet man so Leute kaum, die wissen nämlich wie Schei**e das ist).

      1. Der ist gut..infotainment meinen Sie…so in etwa Schlagzeilen über wer bumst wen wann und wie und das aufregende Leben der Prominenz wobei wohl nur die Schreiberlinge wissen wer das eigentlich ist und nicht nur aus dem Daumen gesogen…so a la ntv oder so?! Sex, lies, and video tapes nannte man das, war wohl schon immer so, ob digital oder nicht, siehe BILD!!

        1. Krankhafte Neugier kann man züchten und mit den dafür aufbereiteten Informationen abseits vom Thema einiges Unterschwelliges verbreiten. Insbesondere Nonsens eignet sich gut, verstecke Infos den Medienkonsumenten unterzuschieben, weil das Hirn unbewusst danach lechzt.

  6. Einfach genau das Gegenteil annehmen und leben, von dem was propagiert wird.
    Für Anfänger ist es auf jeden Fall eine probabler Einstieg, auch, wenn man natürlich irgendwann anfangen muss selbst zu denken. 😉
    Das klappt seit über 50 Jahren ™1974 ganz prima und das hab ich in all der Zeit sehr verfeinert.
    Die gesamte westliche Erzählung ist eine einzige Lüge.

    1. In manchen Fällen werden durchaus gegensätzliche Dinge propagiert. Was machen Sie dann?
      Ansonsten sind manche Strategien u.a. zur „Bauernfängerei“ dann doch etwas subtiler, als dass nun genau das Gegenteil vom Propagierten zutrifft.

      ps. Nur weil man weiß, dass etwas eine Lüge ist, kennt man damit – im allgemeinen – noch lange nicht die Wahrheit.

      1. Tja, die ganze Wahrheit weiß sowieso niemand zu keiner Zeit..da sind zu viele Umstände von die erstens nicht beobachtet werden können und zweitens niemand von allen Geschehnissen Kenntnis haben kann..Aber macht nichts, konzentrieren wir uns doch auf die offenbaren dreisten Lügen, dann kommen wir der Wahrheit schon wesentlich näher, selbst denken hilft natürlich ungemein.:))

      2. Wenn man sich länger mit der Thematik auseinandersetzt, kann man immer nur zu den Schluss kommen, das mindestens 85% der propagierten Dinge falsch sind und eher das genaue Gegenteil zutrifft.
        Wenn man dann noch seinen gesunden Affenverstand einsetzt, soweit vorhanden, lassen sich die restlichen 15% auch noch ganz gut auseinander dividieren.
        Im allgemeinen, geht es meist um unterschiedliche Vorgehensweisen der herrschenden Klasse, wobei sie sich in der Analyse, jedoch, so ziemlich einig sind.

    2. So mache ich es auch immer. Wenn man hierzulande eine Nachricht in den Massenmedien oder eine Äußerung eines Politikers nicht auf Anhieb richtig einordnen kann, sei es weil einem der Kontext gerade fehlt, oder weil man in der speziellen Thematik nicht so firm ist, dann ist es als erste Maßnahme immer sinnvoll das komplette Gegenteil der Message, die transportiert werden soll, als richtig anzunehmen. Das funktioniert als simple Heuristik zur Orientierung in einem mit Falschinformationen völlig verseuchten Informationsumfeld, man könnte dieses auch als Spiegelmatrix bezeichnen, ganz hervorragend.
      Einfach anzuwenden, praktisch, gut!
      Man kann dieses Konzept nach dem gleichen Muster auch sinnvoll erweitern: Wenn z. B. ein Thema in den Medien besonders wenig Aufmerksamkeit erhält, dann ist es wahrscheinlich besonders wichtig. Wenn ein Thema dagegen sehr viel Aufmerksamkeit erfährt, dann ist es eher unwichtig, und dient nur der Ablenkung.
      Und so weiter…

  7. Propaganda ist zuallererst, die Aufmerksamkeit zu steuern. Wer sich mit Thema A beschäftigt, beschäftigt sich in dem Moment schonmal nicht mit Thema B. Das ist dann der erste Sieg der Propaganda. Der zweite Sieg ist, wenn eine Mehrheit zum Thema A das denkt, was die Propaganda-Macher wollen.

    a) den Blick des Publikums nach außen richten, dann kann es über die Zustände im inneren sich nicht so viele Gedanken machen. Wenn das Volk sich um fremde Angelegenheiten kümmert, zB in der Ukraine, sieht es den Demokratieabbau im eigenen Land schonmal nicht.

    b) die wichtigen Themen, also Herrschaft, Wirtschaft, Geld, werden nie groß thematisiert, denn da könnte je einer auf die Idee kommen, dass es auch anders, humaner, sozialer, friedlicher, gemeinwohlsamer, demokratischer, besser für die Mehrheit, ginge.

    c) zentrale Lügen zu angeblich unerschütterlichen Wahrheiten stilisieren, etwa Darwinismus, marxistische Gesellschaftsentwicklungsgeschichte, Freudianismus, Seuchenerzählungen, Kohlendioxidverteufelung, Wissenschaftsgläubigkeit, Futurismus und angeblich kontinuierliche Lebensverbesserung durch Technik und Fortschritt.

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