Was unterscheidet einen Chirurgen von einem Kriegschirurgen? Und was hat ein solcher im Hinblick auf Krieg zu erzählen? Overton hat mit einem ehemaligen Kriegsarzt gesprochen.
Roberto De Lapuente sprach mit Flavio Del Ponte über sein Leben als Chirurg in Kriegsgebieten.Wie fühlt es sich an, wenn man das medizinisch ausbaden muss, was die Politik verbockt hat? Zwischen Minenfeld und OP-Saal: Flavio Del Ponte fürchtete um sein Leben – und um das seiner Patienten. Über Triage und Operationen im Dauereinsatz, Wundversorgung und menschliche Nöte.
Im Oktober erscheint sein Buch. Es ist das Buch eines Mannes, der weiß, was Krieg mit den Menschen − und ihren Körpern − macht.
Flavio Del Ponte wurde 1944 in der Schweiz geboren. Nach seinem Medizinstudium absolvierte er eine Weiterbildung mit einer Spezialisierung in allgemeiner Chirurgie, Traumatologie und Kriegschirurgie. Ab 1986 war er als Ausbilder für Kriegschirurgen an alternierenden Orten im Einsatz: u. a. im Auftrag des Roten Kreuzes und der WHO, als Chief Medical Officer der UNO-Mission in Afrika oder als Medical Advisor beim Generalsekretariat für die Peacekeeping Operation der UNO in New York. Seit 1996 war Del Ponte außerdem als Lehrer beim “European Master in Disaster Medicine” und ab 2004 als “Visiting Professor” an der Freien Universität (VUP) von Brüssel und der Università del Piemonte Orientale (UPO), Italien, tätig. Von 1996 bis 2009 als Arzt der Humanitären Hilfe der Schweiz auch für die internationalen Dossiers der Minenbekämpfung (Ottawa-Konvention) und des Bioterrorismus verwantwortlich.
(Wikipedia)
Wobei Henry Dunant der Gründer des Roten Kreuzes ist. Ein Meilenstein der Humanität, nachdem Dunant nach der Schlacht von Solferino 38.000 Schwerverletzte vorfand, um die sich niemand kümmerte.
Strikte Neutraklität ist der Grundsatz, der es dem IKRK erlaubt, überall erfolgreich tätig zu sein. Del Ponte stand dabei offenbar auch im Dienste der Schweiz, wobei er als Diplomat auftreten konnte. Da haben wir mal nichts dagegen. Auch das eine Stimme der Neutralität und damit der Vernunft.
Roberto gibt sich wirklich Mühe, interessante Gesprächspartner vor das Mikrofon zu bekommen. Das sollte mal gelobt werden.
“Strikte Neutralität ist der Grundsatz, der es dem IKRK erlaubt, überall erfolgreich tätig zu sein.”
Schicken sie das mal den Ärzten im Gaza Streifen, die werdem sich freuen…