Wie geht es der deutschen Wirtschaft? Hat Wirtschaftsminister Habeck sie wirklich gerockt? Oder doch geschrottet?
Roberto De Lapuente hat mit dem Ökonom Heiner Flassbeck gesprochen.
Heiner Flassbeck studierte Volkswirtschaft in Saarbrücken und wurde 1987 an der FU Berlin promoviert. Er arbeitete im Stab des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und danach im Bundesministerium für Wirtschaft. Im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin war er von 1988 bis 1998 Leiter der Abteilung Konjunktur. Im Jahr 1998 wurde Heiner Flassbeck zum beamteten Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen ernannt. Von August 2003 bis Dezember 2012 war er bei UNCTAD in Genf Direktor der Abteilung für Globalisierung und Entwicklungsstrategien. Mit Friederike Spiecker zusammen hat er in den Jahren 2020 und 2022 einen “Atlas der Weltwirtschaft” herausgebracht, der bei Westend erschienen ist.
Denke an der Deindustrialisierung ist mehr dran als Herr Flassbeck denkt. Das was aktuell dicht gemacht wird, wird nicht wieder hochkommen, auch wenn die CDU nächstes Jahr einige Sachen zurückdreht. VW macht zum ersten mal in seiner Geschichte Werke zu. Andere Industrien gehen dauerhaft weg. Dazu kommt das der Konkurrenzkampf mit China eh schon härter wird. Grad jetzt hätten wir eine andere Politik gebraucht. Mit Essenbringdienststartups kann Deutschland nicht sein Niveau halten. Wir habens hier nicht nur mit einer wirtschaftlichen Delle zu tun, mit Deindustrialisierung ist gemeint was auch passiert.
Zumal selbst ein komplettes Zurückdrehen der Eigen-Sanktionen auf “Vorkriegsniveau” wohl kaum mehr den “Vorkriegszustand” restaurieren könnte. Russland bzw. russische Firmen werden es sich dreimal überlegen, wieder Geschäfte im Westen zu machen, da sie ja gesehen haben, wie schnell (und grundlos) diese wieder gecancelt werden, wenn es politisch gewünscht wird. Und dabei auch noch die als Sicherheiten hinterlegten Gelder beschlagnahmt, also geklaut werden.
Die Erdgas-basierende Düngemittelproduktion etwa (Ammoniaksynthese -> Stickstoffdünger) wird wohl in Deutschland so schnell nicht wieder hochgefahren werden. Und die Alternative “grüner Wasserstoff” (Erdgas ist in dem Prozeß ja Energie- und Wasserstoffquelle) ist nicht mehr al ein Hirngespinst “grüner” Ideologen, das an der technischen Realisierbarkeit scheitern wird. Stattdessen würde man dann den Dünger wohl direkt aus Russland und Weißrussland beziehen. Oder aus den USA, wohin BASF seine Produktion verlagern könnte. Zumindest, so lange das Frackinggas dort noch billig und verfügbar wäre.
Die Umwelt klatscht in die Hände!
Dieses Land sägt nicht nur an dem Ast, auf dem es all die Zeit wirtschaftlich saß, es fällt mit seiner Politik gleich den ganzen Baum. Am Ende wird eine Art gesamtdeutsches Ostdeutschland stehen. Denn in den 90er Jahren wurde ja auch die ehemalige DDR mehr oder weniger komplett deindustrialisiert, weil man hier auf billige Weise die Konkurrenz für die westdeutsche Industrie loswerden konnte. Das Ergebnis ist eine bis heute, 30 Jahre danach, nicht selbsttragende Wirtschaft, die im Wesentlichen aus kleinerem verarbeitendem Gewerbe und Handwerksbetrieben besteht.
Also sehr ähnlich zu dem, was schon einmal von einem anderen Ökonomen als “Disneyland-Ökonomie” bezeichnet wurde: dominierend sind Dienstleistung, Tourismus, bisschen Kulturbetrieb zum Anlocken von Touris, Spielhöllen und Golfressorts für Richie Rich, und für alle ausreichend Nachschub an legalen und illegalen Partydrogen (natürlich vertrauensvoll auf gesundheitsschädigende Beimengungen getestet von Pozilei und Gesundheitsamt).
Ach ja, nicht zu vergessen der florierende Markt für Immobilienspekulanten in den Großstädten. Die Geldflüsse müssen ja in die “richtigen” Bahnen geleitet werden, Steueroasen gibt es doch genug in der Welt.
Genauso und mit Beifall des westlichen Kapitals (+ Mafia) und der tatenlos Zusehenden bananengeilen Ostdeutschen Bevölkerung hat die Treuhand jeden Mitwettberber in wahrsten Sinne plattgemacht oder und verramscht. 🙂 Der westdeutschen indoktrinierten Bevölkerung stand einfach nur das “Maul offen”.
Schon damals war die Schützenhilfe der MSM und der öffentlich Rechtlichen für die Vorbereitung enorm wichtig, Alles was in der DDR produzierte war auf einmal Schrott. Selbst der Boden und die Luft, der Wald und die Tiere. 🙂
Beispiel
So hatte der Vorstand der BASF noch am Vorabend der “Vereinigung” von einer größeren Fertigungstiefe gesprochen. Nach Übernahme der DDR, bzw. dem Ausfall deren Produkte auf dem Weltmarkt, hatten die Ludwigshafener volle Auslastung 🙂
Wenn als Unternehmen mit einer Auslastung von 85 kalkuliert hast sind die zugewonnenen 15 zum Deckungsbeitrag zu produzieren. Dies beschert dem Unternehmen enorme Gewinne, zumal die Nachfrage, wegen des Ausfalles des Mitwettbewerbers, gestiegen ist.
Anmerkung
Ein Teil der Gewinne steckt bestimmt auch in den Investitionen in China. Somit dürfen die ehemaligen DDR Bürger sehr stolz sein 🙂
Gewerkschaften? Die sind auch nur so stark, wie deren Basis. Allerdings lag es auch nicht im unbedingten Interesse der westdeutschen Gewerkschaften, die Basis im Osten zum Widerstand zu überzeugen.
Kirchen? Schau einer nur den Gauck(ler) an 🙂
Und der westdeutschen Bevölkerung stand einfach nur das “Maul offen”.
So hatte auch fast jeder ein Erfolgserlebnis.
Die Unternehmen machten Gewinne, die Geld-Mafia verstecke das Schwarzgeld 🙂
Die DDR Bürger hatten Bananen, konnten in der Türkei in Urlaub fahren und mit D-Mark bezahlen 🙂
Die BRD Bürger bildeten sich Ihre “Überlegenheit” ein und fühlten sich wegen ihres ebenfalls eingebildeten “Edelmutes” als gute Menschen. 🙂
Ach ja, die kalten Krieger und die Militärs durften Jugoslawien zerschlagen und gegen die Serben noch bisschen Krieg spielen 🙂
@Wölfchen
“Schau einer nur den Gauck(ler) an”
Nichts gegen den Gauckler, der preussische Militärpfaffe war der größte Widerstandskämpfer vor dem Herrn gegen die DDR. lol 🙂
Schlicht Überproduktionskrise, ganz normal im Kapitalismus.
1. Wir können mehr Autos oder sonstiges produzieren als gebraucht wird, oder abgenommen werden kann.
Wir können den ganzen Planeten mit überflüssigem Kram fluten.
2. Da sinnvolle Planung nicht gewünscht (igitt Planwirtschaft) brechen sich die Probleme daraus unkontrolliert Bahn.
Und so geht das Hauen und Stechen los, wer bekommt sein überflüssiges Zeug noch los und wer bleibt drauf sitzen. Alles andere China, USA sind nur die Symptome. Jeder versucht den anderen auszustechen. Es gibt keine Partner, geschweige den “Freunde”, nur Konkurrenten. Wie in dem Spiel Reise nach Jerusalem im Prinzip.
Insofern bleibt jede Analyse die nicht auf die Grundprobleme des Kapitalismus eingeht oberflächliches Geplauder.
Das gehört zwar sicherlich zum Grundproblem, die umfassende Zerstörung, die aktuell angerichtet wird hat dennoch klare transatlantische Profiteure und deutsche Geschädigte. Auch wenn man im Fall VW durchaus nicht ignorieren darf das Autos zum Luxuspreis bei beschissener Qualität auch bei nicht bewusst zerstörtem Standort irgendwann Verluste generieren. Wenn dazu noch nicht nur überteuerte funktionierende Autos sondern gezielt Elektroschrott angeboten wird wars das halt.
Eine Überproduktionskrise bei gleichzeitigem Mangel an existenziellen Bedarfen wie Wohnraum und teilweise sogar Lebensmitteln ließe sich aber spielend in den Griff kriegen, wenn es Linke wirklich um Emanzipation bei gleichzeitigem Ausspielen der vollen Bandbreite intellektueller Tiefe ginge.
Und solange das nicht der Fall ist, sind auch diese nur Maulhelden vor dem Herrn und sonst nichts anderes…
IM VASALLENSTAAT DEUTSCHLAND POLITIK MACHEN
In einem Vasallen-Staat oder einem Vasallen-Land zu leben erfordert eine andere Politik von den Politikern z.B. des BSW, wenn diese den eigenen Staat in die Selbstängigkeit bringen wollen – ansonsten wird die Politik von dem Staat vorgegeben, der dem Vasallenstaat die Order gibt.
Es ist von den Politikern in einem Vasallenstaat – die den Vasallenstaat abschaffen wollen – einiges zu beachten.
–Wie eigenständig ist die Wirtschaft in einem Vasallenstaat?
– Wie abhängig ist die Wirtschaft von dem Staat, dem der Vasallenstaat sich unterworfen hat
– Die Wirtschaft in einem Vasallenstaat muss wieder eigenständig werden
– Und wenn die Wirtschaft eigenständig wird, sind die lohn- und gehaltsabhängig arbeitenden Arbeit und Angestellten als “Arbeitskraft”, nach Karl Marx, noch immer ein Teil des Kapitals
Bei der Agitation kann es nicht darum gehen als Partei oder Gruppe mit wenig Prozenten der abgegebenen Stimmen in eine Regierungsverantwortung zu kommen oder zu gehen. Als eine solche Partei ist man nicht mehr in der Situation der Regierungskoalition diese im Parlament zu kritisieren. Als Mitglied einer Koalition und als kleinerer Partner der Koalition kann sie nicht das kritisieren, was sie als Koalitionspartner nicht durchsetzen konnte. Nur als Oposition kann im Parlament auf die Mißstände und die Abhängigkeit des Staates als in einem Vasallenstaat hinweisen.
Die Sanktionen wirken seit 2014!
Den Rest erledigen CO2 Abgabe und Willkommenskultur.
ausgerechnet die Bertelsmann Stiftung
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/focus-paper-eine-freihandelszone-von-lissabon-bis-wladiwostok/
das wäre das Ende von Hegemon
https://www.vdi-nachrichten.com/technik/usa-treiben-keil-zwischen-deutschland-und-russland/
„Michael Hudson: Im Grunde ist es Washington egal, ob Russland den Krieg [in der Ukraine] gewinnt, denn den USA ist es gelungen, ihre Konkurrenz in Europa, vor allem Deutschland, auszuschalten.”
….
@Gottfried
Hierzu noch
Die tollwütige Zensurkrake Bertelsmann
https://www.danisch.de/blog/2024/09/15/die-tollwuetige-zensurkrake-bertelsmann/
ist mir bekannt, um so überraschter war ich über der Veröffentlichung solcher Publikation
Flassbeck als Idealist scheint wirklich zu glauben, dass Politik sich nach Wissen und Verstehen ausrichtet und nicht nach Interessen. Leider fragte Lapuente nicht nach seiner Vorstellung einer alternativen Politik.
Als der Krieg in der Ukraine 2022 eskalierte erwartete ich einen beschleunigten Ausstieg aus der C-basierten Wirtschaft. Stattdessen wurde diese über die LNG -Technologie massiv ausgebaut. Ein Ausstieg wurde ins Nirvana verschoben, bestehende C-basierte Technologien blieben bestehen. Das in LNG gebundene Kapital fehlte für Innovationen, nicht nur für C-freie. Die militaristische Wende gab der zivilen Innovationsfähigkeit den Rest.
Tiefergehende strukturelle Probleme, wie der Verlust an Innovationsfähigkeit durch die Kastration der Wissenschaftslandschaft durch die Reformen 98ff fehlen zudem auch.
Dieser blödian Habeck soll mal lieber weiter Märchenbücher für Kinder schreiben von Politk hat er keine Ahnung und der Rest der dämlichen Grünen auch nicht entfernt die doch endlich aus dem Bundestag vielleicht geht’s dann mal wieder bergauf mit unserem Land.
Ich glaube, nicht mal das kann er. Gab’s da nicht einen Co -Autoren?
„Andrea Paluch und Robert Habeck haben vier Söhne und leben in Flensburg und Berlin. Bevor Habeck Spitzenpolitiker der Grünen wurde, schrieben sie gemeinsam Romane und Kinderbücher.“
https://www.dtv.de/autor/robert-habeck-7796
.
Ich glaub, die implizite Unterstellung ist, daß nur einer der beiden Kinderbücher schreiben kann.
Da könnte was dran sein.
Haben sie sein Buch nicht aus dem Verkehr gezogen,
Der schreibt nicht nur Kinderbücher sondern gerne auch mal Vorwörter zu Neu übersetzten Klassikern wie “1984”. Oder Theaterstücke über seinen persönlichen Helden Gustav Noske (der als SPD-Innenminister den Mord an Liebknecht und Luxemburg in Auftrag gab)
Die Frage ist wo richtet er weniger Schaden an? Mit der Verherrlichung von Mördern und den neu übersetzen alter Klassiker oder als Wirtschaftsminister? Schwere Frage aber war der nicht mal so was ähnliches wie Landwirt? Vielleicht sollte er sich darauf konzentrieren.
Flassbecks Fehlannahme ist, dass mit den richtigen Fachleuten der Kapitalismus wieder zur „sozialen Marktwirtschaft” umgestaltet werden könnte. Ist nicht so. Aufgrund der fortschreitenden Kapitalkonzentration werden die Konzerne gerade mächtiger als die Staaten. Damit erfährt der Staat eine Wandlung vom “ideellen Gesamtkapitalisten” zum ausführenden Organ der Konzerne. Das ist das, was wir mit der Grossen Seuche und jetzt mit dem Grossen Krieg erleben.
wir haben also auch genau die Politiker, die dafür gebraucht werden.
…werden die Konzerne…
ist gut. Sie sind es längst. Abschaffung der Vermögenssteuer, Deregulierung von Börse und Finanzmärkten haben freie Bahn geschaffen. Und das waren nicht die Grünen.
Erschreckendes Interview!
Vorwiegend niveaulose Fragen, oft rein suggestiv. Flache, fast stammtischartige Antworten von Flassbeck, der im Interview drastisch niveauloser ist, als wenn er sich schriftlich äußert. Fehlte nur noch, dass er sich beim häufigen Lachen auf die Schenkel geklopft hätte.
Verstehe Overton nicht. Warum stellt dieses sich selbst als Alternative zu den MSM verstehende Magazin neben substanziellen Artikeln derartig unterbestimmte und intellektuell nahezu beleidigende Texte/Interviews ins Netz, die sich höchstens in der Stoßrichtung, nicht aber im Niveau von den MSM-Absonderungen unterscheiden?