Hauke Ritz: »Der Frieden hängt von Deutschland ab«

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Deutsche und Russen verbindet mehr als sie trennt. Beide Völker haben einen gemeinsamen Geschichtsraum. Und dennoch gibt es in Deutschland viel Russenhass, während wir Deutschen den Russen aktuell sehr leidtun.

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Roberto De Lapuente hat mit dem Friedensforscher Hauke Ritz über deutsche Affekte und die russische Seele gesprochen.

Hauke Ritz studierte an der FU und HU Berlin. Nach seiner Dissertation im Fach Philosophie mit dem Schwerpunkt Geschichtsphilosophie wendete er sich verstärkt Fragen der Außenpolitik und Friedensforschung zu. Dabei stand für ihn der Ost-West-Konflikt im Mittelpunkt, dessen Fortbestehen er seit 2008 im Zuge verschiedener Publikationen und seit 2014 durch regelmäßige Russlandreisen erforscht. Hauke Ritz hat an der Universität Gießen, der MSU und RGGU in Moskau sowie der Universität Belgorod unterrichtet und war zuletzt für den DAAD in Moskau tätig.

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20 Kommentare

  1. Deutsche und Russen verbindet mehr als sie trennt.

    das ist richtig, es gab da einen Traum ausgerechnet von der bertelsmann Stiftung veröffentlicht
    https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/focus-paper-eine-freihandelszone-von-lissabon-bis-wladiwostok/
    und musste von den Atlantiker mit allen Mitteln verhindert werden und da war die Vernichtung von NordStream der erste Schritt, die Erweiterung der NATO (trotz Einspruch) der zweite und um den Rest haben sich die Atlantiker mit GlobalLeader und der Presse gekümmert…
    https://swprs.org/netzwerk-medien-deutschland/
    und der Russenhass ist Staatsräson und darf nicht widersprochen werden sonst ist man Rechtsradikal und ist verpflichtet die Ukronazis zu unterstützen (widerspruch an sich)…
    https://michael-hudson.com/2022/02/america-defeats-germany-for-the-third-time-in-a-century/
    und ausgerechnet die baltischen Politiker vergleichen Putin mit Hitler
    https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article119276549/Wenn-ukrainische-SS-Veteranen-ihre-Division-feiern.html
    Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.
    (Ignazio Silone)
    und ich bin überzeugt dass die Mehrheit der deutschen gegen den Russenhass ist, nur traut sich das keiner zugeben
    und
    weil man gegen die schrillen Kriegsgeilen nicht ankommt

    1. … da war die Vernichtung von NordStream der erste Schritt …

      Aber das war doch nicht der erste Schritt! Die russische Regierung und namentlich W. Putin bemühen sich doch schon seit mindestens einem Vierteljahrhundert um einen gemeinsamen Wirtschaftsraum.

      Unvergessen die Rede von Putin vor dem Deutschen Bundestag (!) überwiegend in deutscher Sprache gehalten (!) am 25. September 2001, in der er genau diese Vision von einem gemeinsamen Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok ansprach.
      Die versammelten Berufsheuchler und Berufslügner des damaligen Bundestages haben stehend applaudiert. Und vom nächsten Tag an haben sie alles dafür getan, dass diese Vision auf keinen Fall Wirklichkeit wird.

      Die Russländische Föderation hat zig-mal die Hände gereicht in Richtung EU und aller EU-Staaten, auch und gerade immer wieder Deutschland gegenüber. Vorne herum hat man immer freundlich dazu gelächelt und hinten herum hat man das alles torpediert. Seit Jahrzehnten.

    1. Naziturzucker, gähn.

      Pavel Durov gratulierte gestern den Russen zum Tag des Sieges und erinnerte an seinen Großvater, der an der Front kämpfte

      Telegram-Gründer Pavel Durow, der lange Zeit nur auf Englisch kommuniziert hatte, postete einen Glückwunsch auf seinem russischsprachigen Kanal, der in den letzten Jahren kaum genutzt wurde.

      Der Unternehmer beteiligte sich an der Online-Kampagne „Unsterbliches Regiment“ und erzählte von seinem Großvater Semjon Tuljakow, der am Winterkrieg und am Großen Vaterländischen Krieg teilnahm und mit den Medaillen „Für die Verteidigung Leningrads“ und „Für den Sieg über Deutschland“ ausgezeichnet wurde.

      Durow betonte, wie wichtig es dabei sei, sich an die Leistungen und Opfer der Vorfahren zu erinnern. Dieser Schritt unterstreicht Durows Verbundenheit mit seinen russischen Wurzeln, trotz seines internationalen Status.

      Die Online-Aktion des Unsterblichen Regiments wurde zu einer Plattform für seinen Appell.

    2. alle Abkommen mit Westdeutschland wurden erfüllt Gaslieferungen etc. …
      was man von den USA nicht sagen kann s. Wirtschaftssanktionen …
      Deutschland verstösst gegen den 2+4 Vertrag, da wird es noch völkerrechtliche Schwierigkeiten geben…
      (Fragen sie Fr. Baerbock- die kennt sich aus)
      achten Sie auf Diabetes

      1. Auf die Feindstaatenklausel könnte man sich auch noch berufen. Das wird aber die Feinde Russlands auch nicht daran hindern „völkerrechtswidrig“ zu rufen. Egal was die russische Föderation tut.

      1. Die ukrainische und weißrussische SSR saßen seit 1944 neben der UdSSR in der UNO und hatten demzufolge auch ein Außenministerium. Die ukrainische SSR besaß zuvor bereits ein Volkskommissariat des Äußeren bis 1923.
        Was Außenministerien der anderen Teilrepubliken anbetrifft bin ich überfragt (und habe auch keine Lust zu recherchieren). Vermutlich gab’s sie aber nicht in dieser Form. Außenpolitische Kontakte dagegen hat’s sicherlich gegeben (institutionell halt etwas niedriger aufgehängt).

  2. Danke Roberto – ein tolles Gespräch.

    Gerne wieder so eines mit Hauke Ritz – es gäbe ja noch viel mehr zu besprechen 😉

    Ich für meinen Teil habe seit gestern mit dem Thema 2. Weltkrieg abgeschlossen, ich konzentriere mich jetzt nur noch auf Themen, die direkt nach meiner Geburt angefallen sind – wohl weniger aufregend, aber wie Hauke Ritz bin ich ja auch ein Kind des 1. Kalten Krieges, da gäbe es auch noch viel zu besprechen, aber das ist ein anderes Thema….

    Übrigens mein Vater war zu Kriegsende 1945, genau am 09. Mai, also gestern, vom Wechsel von 12 auf 13 Jahre – zum Glück im Westteil Deutschland (im Ostteil hätte er ja auch als Kind weniger Glück gehabt, und wäre noch an der Front verheizt worden, wie ich von ehemaligen Schlesiern weis in die meine zweitälteste Schwester eingeheiratet hat – da waren es ja „die Sowjets“), da kamen dann die „bösen“ Franzosen, aber das ist mittlerweile 80 Jahre her.

    Ich als sogenannter „Kriegsenkel“ hörte oft von meinem Vater viel, auch über sowjetische Kriegsgefangene, die unter menschenunwürdigen Bedingungen gehalten wurden – in der Nähe unseres Dorfes, nur welches Jahr ist ihm entfallen – ob schon 1941 oder später.

    Mein Vater, als Kind, hatte Mitleid mit „den Russen“ und warf Zuckerrüben – eigentlich ein Viehfutter – über den Zaun, damit die was zu essen hatten – die ersten russischen Worte lernte ich von meinem Vater „stoj“ und „pan“ bzw. „stoj pan“.

    Lange her, fast 100 Jahre, und ein Kumpel von mir hatte mal – zugegeben zu anderen Themen – einen schönen Satz

    „In hundert Jahren interessiert das kein Mensch mehr“.

    Daran halte ich mich jetzt insofern ich nicht über ein hochaktuelles Thema wieder drauf gestossen werden, da ich ja die schwere Last eines „Kriegsenkels“ trage – meine Mutter war übrigens Jahrgang 1941, d.h. 10 Jahre jünger als mein Vater, und sie erlebte das Kriegsende dadurch, dass Besatzungssoldaten aus Frankreich Schokolade an die kleinen Kinder verteilten – sie hatte weniger Erinnerungen an dieses Ereignis in ihrem Heimatdorf, dass heute noch eine selbständige Gemeinde ist, während das Heimatdorf meines Vaters in eine größere Stadtgemeinde eingemeindet wurde, während der Gemeindegebietsreform in den 1970er Jahren…..

    Wie schon gesagt, falls es oben etwas widersprüchlich kommt, ich betrachte die Kriegsereignisse von 1945 als erledigt – wer weis wie in hundert Jahren darüber gesprochen wird, wenn dort noch Menschen leben, und nicht ein (immer wieder heraufbeschworener) 3. Weltkrieg die Menschheit vorher von der Erde gelöscht hat.

    Kleiner Witz zum Schluß:

    Treffen sich 2 Planeten, und einer davon sieht krank aus. Fragt der eine Planet den anderen was er denn habe – Antwort: Homo Spaniens – Gegenantwort: Das geht auch vorbei 🙂

    Gruß
    Bernie

    1. „Ich für meinen Teil habe seit gestern mit dem Thema 2. Weltkrieg abgeschlossen, ich konzentriere mich jetzt nur noch auf Themen, die direkt nach meiner Geburt angefallen sind…“

      Ein guter Gedanke! Spinnt man diesen weiter, muss man zu dem Schluss kommen, dass Politiker und Militärchefs an Tagen wie dem 8. und 9. Mai eigentlich nicht mehr öffentlich auftreten sollten. Wenn das Volk jedoch weiterhin gedenken möchte, soll es das gerne tun. Wenn Sie jedoch so einen Gedanken als Politiker kundtun, wird Ihnen eine Relativierung der historischen Ereignisse vonseiten der Medien vorgeworfen. Verquere Welt. Geschichte, insbesondere Ideengeschichte (H. Ritz hat darüber promoviert) erklärt dennoch so einiges, was in der heutigen Welt vor sich geht.

      Zu Ihrem Witz: Ich erinnere mich noch genau, wie ich zum ersten Mal, irgendwann vor etwa 25 Jahren, diesen Witz als junger Berufseinsteiger von einem älteren Kollegen gehört habe. Einerseits sehr treffend, andererseits auch eine Prise zu viel Sarkasmus. Damals legte man diesen eher im Sinne des ökologischen Zeitgeistes aus. Man könnte stundenlang darüber philosophieren. (Schopenhauer etwa beginnt sein Werk „Die Welt als Wille und Vorstellung“ auch mit diesem „kosmischen Blick“.)

      1. Lieb(e) mare, Sie haben wohl nicht verstanden worauf ich hinaus will – ich habe

        r e i n p r iv a t

        mit dem Thema abgeschlossen, alles andere überlasse ich Ihnen, und den PolitikerInnen die können gerne weiter daran erinnern, ebenso wie die Schule, was ja auch deren Aufgabe ist.

        Ich weis ja nicht wie jung, oder alt, Sie sind, aber ich als jemand, der – siehe oben – der Generation der „Kriegsenkel“ angehört hat schon zuviel von dem Thema gehört….mein ganzes Leben lang…..auch von Verwandten, nicht nur von meinen Eltern, und rein privat (siehe oben) habe ich eben beschlossen, dass es Zeit ist diese Geschichte abzuschließen – ich hoffe jetzt wird klarer worauf ich hinaus will.

        Es geht mir nicht darum die Erinnerung daran zu eliminieren sondern einfach – aus rein privaten psychischen – Gründen mit dem Thema abzuschließen – beschäftigen Sie sich mal mit dem Thema „Kriegsenkel“ dann verstehen sie worauf ich hinaus will.

        Übrigens schrieb ich ja wenn ich – als gerne Leser von Literatur, oder Biografien – zufällig darüber stolpere beschäftige ich mich rein privat gerne mit dem Thema, aber Sachbücher die lasse ich links liegen….habe da von meiner Familile, und meiner Verwandtschaft schon zuviel davon gehört, und bin in einem Alter wo man sein Leben bald abschließt – wie oben mehrfach erwähnt anderen möge es gegönnt sein sich weiter damit zu beschäftigen, aber ich lasse das Thema mal beiseite…..irgendwann ist es einem aus rein privaten Gründen dann doch einmal zuviel des Themas…..

        Was den Witz angeht, danke für die Blumen war mir klar, dass der bekannt ist.

        Liebe Grüße und bitte nicht Mißverstehen, oder Worte verdrehen
        Bernie

  3. Auf den Artikel über die geschichtsvergessene Die Linke folgt nun der Ideengeschichtler Hauke Ritz. Danke, denn: History matters.

  4. >Deutsche und Russen verbindet mehr als sie trennt.<

    Ja natürlich, der Deutsch-Sovjetische Freundschaftsvertrag von 1939.

    Es ist nur konsequent, dass die heutige Generation deutscher Faschisten -vor allem in der Ex-DDR- . das imperialistische Kriegsrussland so liebt.

    Ihre wirkliche Liebe zu RUS haben sie auch erst mit Beginn der full scale invasion auf die UA entdeckt -vorher war ja ihre Liebe viel, viel kleiner.

    1. Schauen Sie doch einfach mal auf die Karten der letzten 35 Jahre. Allein das sollte ihnen zu denken geben, wer hier vor allem imperialistisch unterwegs war und ist. Und das unter Ausgrenzung Russlands, Ausschlagung seines Angebots einer gleichberechtigten Partnerschaft und Missachtung seiner vitalen Sicherheitsinteressen. Dass da kein Vertrauen wachsen kann, dürfte doch klar sein. Die Wahrheit ist, dass man das nur als unschuldig framen kann, wenn man davon ausgeht, es mit nicht gleichberechtigten „Untermenschen“ zu tun zu haben, die nach Belieben gemaßregelt, betrogen, hintergangen, ausgebeutet und letztendlich auch eliminiert werden dürfen, wenn es den „Herrenmenschen“ in ihren kackbraunen Kram passt… Krieg ist Krieg, darunter leiden auf beiden Seiten der Front vor allem die normalen Bürger.

  5. Irgendwie ist das doch beantwortet. Die Deutschen waren hellauf begeistert von Gorbi und natürlich wollten sie Frieden mit Russland. Keine Gegenstimmen, auch nicht von den alten Revanchisten. Da sind keine Ressentiments.
    Aber es wurde alles getan, um diesen Zustand zu zerstören. Beginnend 2002 mit der Falseflag mit Litwinenko, der angeblich durch russisches Polonium umkam. Das Hofieren des Ganoven Chodorkowski als Freiheitskämpfer. Kritiklose Übernahme der Lügen des Bill Browder. Ab 2004 masive antirussische Propaganda nach der Farbrevolution auf dem Maidan. Übernahme der polnischen Presse durch die extrem russlandfeindliche WAZ-Gruppe. Bei jedem Nato-Beitritt ein Raunen über die Gefährlichkeit Russlands. Die Falschdarstellung des Georgienkonflikts 2008. Die im Jahr 2006 entstandene Nazipartei Swoboda. Die Falschdarstellung des Maidanputsches. MH17, Bellinhcat, Weißhelme, Vergiftung Nawalnys (falsch), Skripal, Putins Palast.
    Das alles, um den Zustand von 1990 wirkungsvoll zu zerstören. Erfolgreich, leider.

    1. Das mag Ende der 1980er Jahre für den Normalbürger – mit großer Einschränkung – gegolten haben, jedoch nicht für die, die an den Schalthebeln saßen und sich damals teilweise sogar noch leibhaftig aus braunen Herkünften speisten. Hinzu kommt noch das Adenauersche antikommunistische Bild vom „Soffjetrussland“, das auch damals noch in den Köpfen stets präsent war, und – es ist nicht selten bis heute ist.

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