Wie sieht es eigentlich im Donbass aus? Man liest und hört viel in der hiesigen Presse. Aber ob das stimmt, bleibt fraglich. Ein Journalist hat den Donbass besucht und weiß über den dortigen Alltag zu berichten.
Roberto De Lapuente hat mit Flo Osrainik gesprochen, der sich auf den Weg in den Donbass gemacht hat.
Flo Osrainik, Jahrgang 1976, ist freier Publizist. Der ehemalige Rennfahrer und gelernte Banker studierte Wirtschaft und Journalismus und berichtet(e) regelmäßig für verschiedene alternative sowie unabhängige Medien zu geo- und sozialpolitischen Themen. Der in München geborenen und aufgewachsenen Deutsch-Österreicher legt sich immer dann mit der Gesellschaft an, wenn dort Willkür, Hass und Heuchelei herrschen, Armut und Ungerechtigkeit geduldet oder Leid ignoriert wird. Außerdem ist er ein kritischer Freigeist und Freimaurer. Weitere Infos unter www.floosrainik.net.
Vielen Dank für das Interview. Etwas problematisch finde ich, dass Roberto in den total interessanten Interviews immer schon viel Vorwissen aktiv einbringt, was dann in Suggestivfragen mündet, wie „Ist es nicht so …“
Das nimmt dem Interviewten etwas Raum sich selbst zu bewegen. Auch die Einordnung mit dem vermeintlichen Mainstream ist doch unerheblich im Verlauf des Gesprächs. Besser wäre doch eine einzelne Frage, wie der Interviewte die Berichterstattung wahrnimmt. Das ist dann eine sehr offene Frage.
Ich weiß, dass Roberto das alles gut meint, aber ich stoße mich etwas daran, wieviel persönliche Stellung des Interviewers ständig durchscheint. Diese persönliche Stellung ist politisch betrachtet ja grundsätzlich nicht falsch. Nur in der Interviewsituation selbst glaube ich, dass im Sinne von Roberto mehr rauskommt, wenn er sich weniger einbringt.
Nochmal: vielen Dank für das Interview (und auch die anderen, die ich schon mit Roberto geschaut habe).
Stimmt, das hat Ken Jebsen auch relativ häufig gemacht.
Nur, in einer wesentlich penetranteren Art als Roberto.
Ich finde ohne diese Suggestivfragen von Roberto haette der Flo gar nicht viel gesagt, vielleicht wollte er auch nicht so viel
vorab verraten, er hat schliesslich ein Buch geschrieben, das verkauft und gelesen werden soll.
Bezügliches Buches hast du sicherlich nicht unrecht, aber die Art der Fragen habe ich auch schon bei anderen Interviews bemerkt. Ich kann jetzt aber nicht sagen, ob das nun wirklich in jedem Fall mit einem Buch zusammenhängt.
Auf jeden Fall sind es, um es mal positiv zu formulieren, in der Regel sehr wohlwollende fragen.
Mal das Historische: im Jahr 1991 wurde über die Fortexistenz der Sowjetunion abgestimmt und immerhin 71 Prozent der Ukrainer waren dafür:
https://de.wikipedia.org/wiki/Referendum_in_der_Sowjetunion_1991
Im gleichen Jahr haben die Führer Russlands, Weißrusslsands und der Ukraine ihren Austritt erklärt, dieses Referendum ignorieren. Sie trennten sich nicht im Streit, die Absicht war, die Kommunistische Partei zu entmachten. Das gelang, indem man sie in allen drei Republiken zu einer Partei eines fremden Staates erklärte und damit einen Grund hatte, sie zu verbieten.
Ethnische Konflikte in der Ukraine sind danach nicht bekannt. Erst 2006, also 15 Jahre später, taucht eine Partei namens Swoboda auf. Anhänger von Stepan Bandera. Um diesen mal zu zitieren:
Volk, Du musst wissen: Moskowiter, Polen, Ungarn und Juden sind Deine Feinde. Vernichte sie!
So Bandera auf einem Flugblatt 1941. Seine Anhänger behaupten, das meinten sie nicht. Das andere sei gemeint. Aber es gibt kein anderes. Bandera ist dieser mörderische Rassismus, sonst nichts.
Nun kann man sich vorstellen, wie diese Bandseristen im Osten gehaust haben. Sehr im Sinn dieses Bandera. Acht Jahre lang gab es immer wider Artillerieduelle. Die OECD hat dann immer verlauten lassen,
es sei unklar, wer angefangen Aber sie veröffentlichte Karten mit den Einschlägen. Dutlich zu sehen, dass die Separatisten auf die feindlichen Stellungen an der Front zielten. Die Nazi´s auf der Gegendseite hielten immer auf das Donezker Stadtgebiet. Mitten hinein in die Wohngebiete.
Die dortigen Bewohner haben dann nach Russland gerufen, welches eingreifen sollte. Was ewig dauerte. Aber dass das ein Kriegsgrund war, sollte nicht vergessen werden.