Wo waren Sie am Tag des Mauerfalles, Frau Gysi? Und wie sah die Schauspielerin den Anschluss der DDR an den Geltungsbereich des Grundgesetzes, auch „Wiedervereinigung“ genannt? Und warum schimpft sie den fragestellenden Roberto De Lapuente eigentlich so oft?
Gabriele Gysi im Gespräch mit Roberto De Lapuente.
Gabriele Gysi ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. Sie wurde 1946 in Berlin als Tochter der kommunistisch-jüdischen Verleger Klaus und Irene Gysi geboren. Sie besuchte die Staatliche Schauspielschule Berlin. Anschließend wurde sie an die Volksbühne Berlin engagiert. 1984 verließ sie die DDR und wechselte das Engagement an das Stadttheater Bochum. Ab 1990 lebte sie in Köln. Nach ihrer Schauspieldirektion am Volkstheater Rostock und vielen Regiearbeiten an verschiedenen Theatern und Schauspielschulen zwischen Bern und Lübeck kehrte sie 2006 als Assistentin der Intendanz und spätere Chefdramaturgin an die Volksbühne zurück. Seit 2010 lebt sie als freischaffende Künstlerin in Berlin.
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Cité: „Was für ein Fehler meinerseits – ich habe damals Tucholsky, Kraus und Lichtenberg, dazu etwas Wittgenstein und van Orman Quine gelesen ;-(
Als die ‚Deppen‘ mitten in Europa sind wir leider sowohl für Beeinflussung als auch für ‚Bedrohung‘ empfänglich. Würde sich ‚Deutschland‘ mal endlich als ’neutral‘ erklären und von Militärbündnissen Abstand nehmen, würde das die Lage radikal verändern!“
Immer wieder sehe ich die Rede von „27 Millionen toten Russen“. Frau Gysi macht keinen Unterschied zwischen „Russen“ und „Sowjetbürgern“. Diese Wortwahl spiegelt die verzerrte Denkweise wider.
Das ist eher Schlamperei, als bösartiger Vorsatz! Russland und Russen galten schon von Anbeginn der UdSSR als sie selbst bzw. Sowjetbürger. Beispiel u.a. die armselige Wahlpropaganda der CDU in den 1050er-Jahren. Im geteilten Berlin war auch vom russischen Sektor die Rede, wenn ich nicht irre.
Also nicht hinter jedem Baum einen Räuber vermuten.
„27 Millionen toten Russen“.
Diese 27 Mill. als Zahl, die in der Post-WWII -Geschichte seitdem rumgeistert und von der BSW-Querfront gezielt missbraucht wird, um die Unterstützung für die Ukraine zu stoppen, ist eine, die der Kreml nach WWII in Umlauf brachte. Diese Zahl -in Verbindung mit dem „Grossen Vaterländischen Krieg“- ist das Kernelemnt der sowjetisch-russischen Nachkriegs-Mythologie. Mir haben schon mehrere aus dem Kreis des russischen Dissidententums erzählt, dass das Zeug, das die Abgeordneten der Staatsduma vorzugsweise -schon immer- eingeworfen haben, ist Crack vermischt mit der Asche der Toten der „Grossen Vaterländischen Krieges“. Es gibt unabhängige Quellen, die zwischen 17-25 Mill. angeben, aber eine „Unsichreheitsbreite“ von 8 Mill zeigt doch nur, dass man es auch dort nicht wirklich weiss. Mit einer Aufteilung dieser Zahl in Ethnien: Ukrainer, Belarussen, Russen etc brauchen Sie sich daher erst gar nicht zu beschäftigen.
ein Blick in https://en.wikipedia.org/wiki/World_War_II_casualties_of_the_Soviet_Union hätte obigen Blödsinn verhindert!