»Heute reden viele vom Krieg, die davon keine Ahnung haben«

Pearl Harbour
Quelle: Pixabay

Was Krieg ist, weiß man hierzulande – auch wie er aussehen kann. Aber wie fühlt er sich an und was verlangt er einem ab?

Roberto De Lapuente im Gespräch mit dem ehemaligen Verteidigungsattaché und Overton-Autor Jürgen Hübschen.

 

De Lapuente: Vad, Kujat, Schönbach – Hübschen: Alles Männer, die in verschiedenen Rängen in der Bundeswehr dienten und nun für den Frieden werben. Herr Hübschen, wie kommt das?

Hübschen: Grundsätzlich gibt es überhaupt keinen Soldaten, der sich einen Krieg wünscht, weil er dafür immer den Preis zahlt. Kriege werden immer von Politikern begonnen.

»Im Irak bekam ich ein Eindruck davon, was Krieg bedeutet«

De Lapuente: Aber es ist ja nun auch nicht so, dass Sie persönlich mal im Krieg waren – zum Glück. Sie kennen die Gräuel also auch nicht aus Erlebnissen, behaupte ich mal. Dennoch sind Sie und andere ehemalige Soldaten als Friedenstauben unterwegs. War der Krieg in der Bundeswehr denn dennoch immer irgendwie präsent?

Hübschen: Zunächst einmal ist kein ehemaliger Soldat als Friedenstaube unterwegs, sondern im Bewusstsein, dass jede militärische Operation immer nur eine Phase im Rahmen einer politischen Strategie sein darf, die am Ende Verhandlungen zum Ziel haben muss. Ich selbst musste nicht in einem Krieg kämpfen, habe aber während meiner Zeit als Verteidigungsattaché im Irak – Dezember 1986 bis September 1989 – einen Eindruck davon bekommen, was Krieg bedeutet. Es gab in diesem Krieg zwischen dem Irak und dem Iran, der im August 1988 endete, immer wieder iranische Raketenangriffe auf Bagdad. Dort lebte meine Frau und unsere vier Kinder für knapp drei Jahre mit mir. Im November 1987 war ich gegen acht Uhr am Einschlagsort einer iranischen Rakete, die kurz vor Unterrichtsbeginn auf dem Schulhof einer Grundschule explodiert war, wo sich die Kinder aufgestellt hatten, um in ihre Klassenzimmer zu gehen. Noch ein Erlebnis: Im Frühjahr 1988 wurden die akkreditierten Verteidigungsattachés in den Süden des Landes geflogen, wo die Iraker einen Tag zuvor die Halbinsel Fao vom Iran zurückerobert hatten. Wir wurden direkt auf das Schlachtfeld gefahren, von dem noch nicht alle Gefallenen geborgen worden waren und deren Leichen schon viele Stunden in der Sonne gelegen hatten. Das sind zwei Erlebnisse und auch Bilder, die ich nie mehr vergesse, wenn von Krieg die Rede ist.

De Lapuente: Ihre Frau und Ihre Kinder waren bedroht von Raketenangriffen. Bleibt man da als Militär dennoch nüchtern und versucht die Lage ruhig zu erfassen? Oder ist in solchen Szenarien kein kühler Kopf mehr möglich?

Hübschen: Eine konkrete Bedrohung für meine Familie gab es Gott sei Dank nicht, weil Bagdad damals eine Ausdehnung von etwa 50 Quadratkilometer hatte und die Raketen hauptsächlich auf dem Gelände der Raffinerie oder in der Nähe von E-Werken einschlugen. Als sich das änderte und Ziele im Stadtzentrum getroffen wurden, sind wir vorübergehend in ein deutsches Firmencamp außerhalb der Stadt gezogen. Die Kinder sind in dieser Zeit nicht in die internationale Schule gegangen, aber ich bin natürlich täglich zur Arbeit in die Botschaft gefahren. Da es zwischen der Botschaft und dem Camp damals keine Telefonverbindung gab, hat meine Frau nach einer Woche entschieden, mit den Kindern wieder in unser Haus zurückzukehren, weil die psychische Belastung wegen der fehlenden telefonischen Verbindung und der damit verbundenen Sorge um mich für sie zu groß war. Was den kühlen Kopf angeht, so ist dieser in solchen Szenarien mehr gefragt als sonst, und er funktioniert auch noch! Dabei hilft besonders der Kontakt und die gemeinsame Lagebeurteilung mit den anderen Verteidigungsattachés und zwar unabhängig von deren Herkunftsländern.

De Lapuente: Werden Kriegsszenarien in der Bundeswehrausbildung denn wertneutral präsentiert? Oder lehrt man die Soldaten durchaus auch, dass das ein Ernstfall ist, der hoffentlich niemals eintreten wird?

Hübschen: Jahrzehntelang wurde nach dem Motto ausgebildet: »Der Friede ist der Ernstfall, in dem wir uns bewähren müssen.« Das hat sich seit Anfang der Neunzigerjahre langsam geändert. Daran konnte ich selbst mitwirken, weil ich von 1993 bis 1995 für die Ausbildung der Offiziersanwärter der Luftwaffe verantwortlich war. Vorher wurden Begriffe wie »Krieg«, »gefallen« oder »verwundet« verdrängt, bis der damalige Verteidigungsminister zu Guttenberg das Wort »Krieg« erstmalig in den Mund nahm. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Bundeswehrsoldaten schon fast acht Jahre in Afghanistan.

»Die US-Armee bildet nach Befehlstaktik aus, die Bundeswehr nach Auftragstaktik«

De Lapuente: Wie gestaltet sich die Ausbildung heute? Ist der Kriegsfall fassbarer als zur damaligen Zeit?

Hübschen: Die aktuelle Bundeswehrausbildung kann ich nicht beurteilen, weil ich seit 21 Jahren Pensionär bin. Ich gehe aber davon aus, dass der Kriegseinsatz der Soldaten mittlerweile ein zentrales Ausbildungsthema ist.

De Lapuente: Was geht in Ihnen vor, wenn heute Zivilisten, oft ehemalige Zivildienstleistende, mit ausgeprägtem Gratismut verkünden, dass sie nun bereit für den Kampf seien? Neulich ließ sich ein ehemaliger Abgeordneter der Piraten zitieren, er finde »Krieg total uncool« – ich nehme an, uncool war nicht das Wort, das Ihnen in den Kopf schoss, als Sie auf Tod und Zerstörung im Irak stießen?

Hübschen: Heute reden viel zu viele selbst ernannte Experten über Krieg und auch über das Leben in autoritären Staaten und den damit verbundenen Gefahren und Einschränkungen der persönlichen Freiheiten, die davon keine Ahnung haben. Es gilt: Si tacuisses philosophus mansisses.

De Lapuente: Nochmal zurück zur Ausbildung: Wie stark ist die Ausbildung in der Bundeswehr mit den amerikanischen Streitkräften verwoben? Mir fiel zum Beispiel auf, dass die vier Offiziere der Luftwaffe, deren Gespräch mitgeschnitten wurde, einen recht amerikanisierten Duktus pflegten. Kommt das von ungefähr?

Hübschen: Die Ausbildung in der Bundeswehr ist grundsätzlich nicht mit den amerikanischen Streitkräften verwoben. Das kann man am besten daran festmachen, dass die USA nach der Befehlstaktik ausbilden und die Bundeswehr auf der Basis der Auftragstaktik. Vereinfacht ausgedrückt: Den US-Soldaten wird nicht nur das Ziel, sondern auch der Weg dahin vorgeschrieben. In der Bundeswehr wird das Ziel definiert, und der Ausführende entscheidet selbst wie er dieses am besten erreicht. Wesentliche Ausnahme ist das Training an amerikanischen Waffensystemen. Das Benutzen der englischen Sprache, vor allem der Fachterminologie, ist der NATO geschuldet, in der wegen der internationalen Zusammenarbeit Englisch gesprochen wird.

 

Jürgen Hübschen war bei der Luftwaffe als Oberst im Generalstabsdienst. Er war u.a. Militärattaché in Bagdad und Leiter einer OSZE-Mission in Lettland. Seit seiner Pensionierung verfasst er sicherheitspolitische Beiträge, hält Vorträge und unterstützt NGOs in Sicherheitsfragen.

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31 Kommentare

  1. Der Krieg ist inzwischen noch schlimmer als in WK I und II. Luftangriffe und Artillerie gab es damals schon, aber jetzt kommen diese Drohnen hinzu, die kaum abzufangen sind. Militärisches Können kann nichts bewirken, denn der Gegner sieht sofort, wenn man sich bewegt. Die Russen haben jetzt 3 Tonnen-Bomben, gegen sie es keine Abwehr gibt. Bislang galt immer, dass man Bomben vor dem Einschlag hört, diese also mit Unterschall fliegen. Die sollte ja eigentlich das Patriot-System bekämpfen können. Kann es nicht, wie neulich zu lesen. Blamabel, würde ich sagen.

    Der hier hat schon 1970 das Richtige gesagt und weil es nicht gehört wurde, 2001 nochmal wiederholt. Spätestens da hätte man auf ihn hören müssen:
    https://www.youtube.com/watch?v=Ww6q6NOvbQA

    Beim Suchen nach diesem Song stand unten in Google:
    „Einige Ergebnisse wurden möglicherweise aufgrund der Bestimmungen des europäischen Datenschutzrechts entfernt“
    Das kann also durchaus sein, dass auch Edwin Starr demnächst spurlos aus dem Netz verschwindet. Kopie erstellen ist nicht überzwerch.

    1. Da wird man dann wohl stattdessen Bob Dylan „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“ von 1962 hören müssen:

      [Verse 2]
      Oh, what did you see, my blue-eyed son?
      And what did you see, my darling young one?
      I saw a newborn baby with wild wolves all around it
      I saw a highway of diamonds with nobody on it
      I saw a black branch with blood that kept dripping
      I saw a room full of men with their hammers a-bleeding
      I saw a white ladder all covered with water
      I saw ten-thousand talkers whose tongues were all broken
      I saw guns and sharp swords in the hands of young children

      [Refrain]
      And it’s a hard, it’s a hard, it’s a hard, it’s a hard
      It’s a hard rain’s a-gonna fall
      [Verse 3]
      And what did you hear, my blue-eyed son?
      And what did you hear, my darling young one?
      I heard the sound of a thunder that roared out a warning
      I heard the roar of a wave that could drown the whole world
      I heard one hundred drummers whose hands were a-blazing
      I heard ten-thousand whispering and nobody listening
      I heard one person starve, I heard many people laughing
      I heard the song of a poet who died in the gutter
      I heard the sound of a clown who cried in the alley

      [Refrain]
      And it’s a hard, it’s a hard, it’s a hard, it’s a hard
      It’s a hard rain’s a-gonna fall
      …..
      Verse 5]
      And what will you do now, my blue-eyed son?
      And what will you do now, my darling young one?
      I’m a-going back out ‚fore the rain starts a-falling
      I’ll walk to the depths of the deepest dark forest
      Where the people are many and their hands are all empty
      Where the pellets of poison are flooding their waters
      Where the home in the valley meets the damp dirty prison
      And the executioner’s face is always well hidden
      Where hunger is ugly, where the souls are forgotten
      Where black is the color, where none is the number
      And I’ll tell it, and speak it, and think it, and breathe it
      And reflect from the mountain so all souls can see it
      And I’ll stand on the ocean until I start sinking
      But I’ll know my song well before I start singing

      [Refrain]
      And it’s a hard, it’s a hard, it’s a hard, it’s a hard
      It’s a hard rain’s a-gonna fall

      https://www.youtube.com/watch?v=T5al0HmR4to

  2. Einstein meinte, dass das wichtigste die Fantasie bzw. die Vorstellungskraft ist.

    Lust auf Krieg ist etwa so wie wenn ein Narr in ein Haifischbecken springt, weil er glaubt ihm könnte nichts passieren.

    Wir müssen unbedingt diese usdevoten Narren stoppen, sonst reißen sie uns mit in ihren Weltkrieg.

    Wenn wir sie nicht endlich abwählen, sind wir und unsere Kinder, so wie unsere Urgroßeltern auch, verloren.

    Niemand dieser oberflächlichen Quatschmäuler kann sich heute nur annähernd vorstellen was es an furchtbarem Leid bedeutet wenn eine Atombombe eine Großstadt trifft.

  3. Vor allem würde ich `urop` empfehlen eine Friedenslösung unbedingt so früh wie möglich in der Amtszeit von Putin zu erledigen, und ihm dann für den Rest seiner Amtszeit quartalweise (also alle drei Monate) von jedem Land der EU einen hübschen Blumenstrauß und ein dickes Fresspaket (beste deutsche Vollmilchschokolade, der beste französische/italienische Wein und die dicksten und fettesten Würste) in den Kreml zu schicken.

    Den im Gegensatz zu ihm hat Medwedew und die ganzen anderen Hardliner nie in Deutschland gelebt und gearbeitet und hegen auch sonst keine großen Zuneigungen zu Europa. Ich glaub die Leute wissen nicht mal wie zurückhaltend die Russische Politik gegenüber Europa gerade ist, woher auch, von unseren Qualitätspresse jedenfalls nicht.

    1. genau das ist es ! Die Affen hier haben nicht die geringst Ahnung, dass sie es einzig und allein dem Verantwortungsbewusstsein und Friedenswillen der Russen und Chinesen zu verdanken haben, dass sie noch da sind.
      Die westlichen Politiker, samt ihrer Medienmeute erinnern mich immer an das Bild von einem rücksichtslosen Autoraser der ständig über rote Ampeln fährt, rast, riskante Überholmanöver macht und sein Überleben einzig der Zurückhaltung, Voraussicht und Reaktionsfähigeit der anderen Verkehrsteilnehmer verdankt. Er selbst denkt aber von sich er sei der größte und beste Fahrer aller Zeiten und zeige es allen anderen die unfähige Idioten sind.

  4. »Heute reden viele vom Krieg, die davon keine Ahnung haben«
    So ist es!
    Diese gut gewählte Überschrift beschreibt die Situation insbesondere in Deutschland sehr genau.

    Schon vor Jahren machte ich mir einmal Gedanken darüber, ab wann in psychologischer Hinsicht und im Hinblick auf eigene Nichterfahrung von Krieg eine größere Risikobereitschaft und somit ein neuer größerer Krieg wieder möglich sei. Ich kam zu dem Ergebnis, dass das dann der Fall sein würde, wenn jene Generationen, die den Krieg entweder noch selbst direkt oder zumindest durch die Erzählungen der Eltern kennen gelernt haben, keine politische und berufliche Verantwortung mehr tragen. Dann würde es gefährlich.

    Die letzten Jahrgänge in Deutschland die das Kriegselend noch selbst bewusst mitangesehen haben, sind etwa die von 1930 bis 1935. Sie schieden in den Jahren 1995 bis 2000 aus dem Berufsleben aus und etwa 2005 auch aus dem politischen Leben.
    Dass der Kriegseinsatz gegen Serbien im April 1999 dann mit erstaunlicher zeitlicher Übereinstimmung hierzu erfolgte, mag Zufall sein.

    Die letzten Jahrgänge, die das Kriegselend zumindest noch indirekt durch die Erzählungen der Eltern vermittelt bekommen haben, sind etwa die von 1960 bis 1965, denn deren Eltern müssten etwa 1930 geboren worden sein, waren bei Kriegsende also fünfzehn Jahre alt. Wenn man annimmt, dass diese Eltern bis etwa 35 Lebsnsjahren Kinder bekommen haben, dann landen wir bei dem Jahrgang 1965.

    Daraus folgt, dass – von seltenen Ausnahmen abgesehen – alle heutigen Politiker, die nach 1965 geboren wurden bzw. heute jünger als etwa 59 Jahre sind, im Hinblick auf Kriegselend praktisch unwissend sind. Und auch das sind nur indirekte Erfahrungen.
    Hier das Alter unserer Minister: https://www.protokoll-inland.de/Webs/PI/DE/rang-titulierung/amtliche-reihenfolgen/dienstaltersliste/dienstaltersliste-bundesministerinnen-bundesminister-node.html

    1. Das ist sicher ein wesentlicher Faktor.
      Mein Vater war Jahrgang 1926 und hat viel erzählt.
      Es gibt eine zweite wesentliche Ursache: Das Fehlen von Bildern.
      Die Fotos aus dem Vietnam-Krieg haben zu seinem Ende geführt.
      Da haben sich die Kriegstreiber gesagt: Das passiert uns nicht noch einmal.
      Seitdem gibt es Embedded Journalism, der das Grauen des Krieges komplett ausblendet
      Und drittens haben die meisten Politiker und Medien jede Moral und jeden Anstand verloren.

      1. @ Stefan Nold

        Dann dürfte Ihr Vater ja auch noch zur Wehrmacht eingezogen worden sein.

        Ja, „embedded journalism“ ist ein sehr wichtiger Aspekt! Die Realität des Krieges bleibt unsichtbar. Im Grunde hatte damit schon Goebbels angefangen, man sehe sich bei youtube nur mal ein paar „Wochenschauen“ aus der Kriegszeit an.

        1. Ja sicher. Ich habe seine Erlebnisse hier im Forum des öfteren verarbeitet: z.B. bei „Ecce homines“ oder „Mein Präsident, wo sollen wir uns im Ernstfall melden“ und auch anderswo.
          Von Ausnahmen abgesehen (Autobiographie von Helmut Gollwitzer) sind die Berichte der Heimkehrer wenn überhaupt nur in kleiner Auflage als Zeitzeugenberichte (vermutlich gegen Bezahlung) erschienen. Statt dessen gabs Konsalik und Co. (Der Arzt von Stalingrad)

          1. @ Stefan Nold

            Da wir beide ungefähr das gleiche Alter haben, hier mein Senf dazu.
            Man konnte noch in jungen Jahren die WK II.-Veteranen und die Zivilbevölkerung höchstselbst befragen. Zumindest die, die das Grauen überlebt haben und deren Namen nicht auf den Kriegerdenkmäler standen. Nur um zu verstehen, was mit stinknormalen, einfachen Menschen gemacht und in welche staatlich verordneten Zwangslagen sie gebracht wurden. Man konnte daraus lernen oder sich mit brunzdummen Hollywutz-Filmen verblöden lassen. Die Freiheit der Gedanken und persönlichen Schlußfolgerungen war zumindest nach 1945 ein paar Dekaden lang möglich.
            Was ich gelernt habe ist, daß das Geschwafel und Geschwefel gewisser Kriegstreiber entweder als Geisteskrankheit oder als Psychopathentum bewertet werden sollte.
            Autoren aus jener Zeit: Hans Blickensdörfer, Willi Heinrich, Hans Hellmut Kirst.

            1. Ich bin ü50 und hatte einen Großvater der an WK2 selbst teilgenommen hat. Ich war auch eine Weile Soldat auf Zeit, das halte ich tatsächlich für etwa genauso wichtig, denn da wurde mir detailliert vermittelt wie man Krieg führt.
              Die heutigen Kriegstreiber sind überwiegend Idioten, die weder von ihren Großeltern noch durch eigene Tätigkeit gelernt haben, worüber sie sprechen. Ausnahmen wie etwa Kiesewetter (Artillerieoffizier) bestätigen diese Regel. Der ist vermutlich nur zu gut indoktriniert.

              1. Kiesewetter ist eben mehr opportunistischer Politiker, der erzählt was gerade angesagt ist um seine persönliche politische Karriere zu fördern, als verantwortungsvoller Staatsbürger in Uniform. Politik zieht leider die glitschigen rückgratlosen Aale an. Tja. Und hinterher will es wieder keiner gewusst haben, was passieren wird.

    2. Interessante Gedanken und Schlussfolgerungen! Hinzuzufügen wäre noch: In der digitalen Epoche ist der Krieg zu einem „Computer-Game“ geworden, was ihn nicht fassbar, abstrakt, unplastisch und dennoch zu einem Spektakel macht…und nicht zu vergessen: Der Trieb zur Zerstörung (frei nach Freud) überkommt auch die Übersättigten in periodischen Schüben.

    3. @ Wolfgang Wirth

      Ich danke für das Teilen Ihrer, meines Erachtens, fundierten Gedanken und Überlegungen.
      Ergänzend vielleicht noch den erlernten Revisionismus und die mediale US-Indoktrination als verstärkende Faktoren bei den derzeitigen deutschen Machthabern.

  5. Kalter Krieg und Wirtschaftskrieg sind auch heute noch eine Realität in vielen Ländern.
    Auch der Klassenkampf ist eine Realität bei der die Medien kräftig mitmachen.

    Symptome die ähnlich einer Krankheit sich zeigen gibt es viele.
    Vom Alkoholiker Syndrom (jeder kennt einen in seinem Bekanntenkreis) ueber die Opiatschwemme (jeder kennt einen in seinem Bekanntenkreis) bis hin zur Armut (kennen eigentlich keinen der arm ist).

    Aus Ermangelung an eigener Kultur werden dann doch lieber Drogen konsumiert.

    Lösung gibt es keine. Gibt ja auch keinen Frieden. Wer will schon schlechter dastehen?

    Konflikt ist der Normalzustand. Wer will schon auf die Turnschuhe die in Kinderarbeit hergestellt werden verzichten?
    So hat der der Macht hat Angst vor Machtverlust.
    Und der der wenig hat Angst vor Armut.

    Der kleinste gemeinsame Nenner ist variabel, und dünn ist der Lack der Zivilisation der das miteinander umgänglich macht.

    Auge um Auge, Zahn um Zahn?
    Wir werden nicht vergessen. Auch wenn das die Lektion ist, die das miteinander Leben erst wieder möglich macht.

    „Israeli attacks kill 81 in a day as released Gaza detainees recount torture“

  6. Herr Hübschen sagt, daß der Krieg immer von Politikern begonnen wird.
    Das sehe ich anders, die Politik verkündet etwas, aber die realen Einflüsse kommen oft vom Militär, der industrielle Komplex dahinter und vor allem das Kapital das alle gerne unter Kontrolle hat. Auch die intelligenten Intelligenzen und Denkfabriken sind ein Teil, nicht unbedingt vom ganzen, aber sehr sehr einflussreiche Organisationen.
    Unsere ‚geschichtliche‘ Welt ist aufgewachsen mit der Keule oder ein anderer Name Militär! Die Menschheit braucht kein Militär, sie benötigt ein auskommen, Nahrung, ein Dach übern Kopf und das war es auch.
    Alles andere was Menschen mehr erzielen möchten, liegt oft an der Manipulation der Gedanken…

  7. Wenn man keine Ahnung hat, warum sind etliche deutsche Politiker darauf so scharf?
    Nicht ein Politfuzzie hat an einem realen Krieg teilgenommen und nicht mal die Mehrheit vom BWfurz.

    Diese Unterhaltung findet in Wolken und Sternen statt, aber die wenigsten verfügen über Mehrheiten. Ihr seit doch keine Trauben, sondern Tauben die vor sich hin Guruguruguru hingrunzen.
    „Ein paar weiße Tauben fliegen nicht mehr, guruguruguru…
    Das Militär hat im Westen fertig und es existiert real für diese keine Existenzberechtigung.
    Erklärt eure schmutzigen Staaten als neutral und ohne Militär, es wird niemand euren nicht vorhandenen geraubten Status in Frage stellen, sie werden das dankbar annehmen.

  8. Ich rufe hiermit alle Menschen auf, jetzt und künftig den Kriegsdienst zu verweigern!

    Alle Kriegstreiber wie Baerbock, Scholz, von der Leyen, Hofreiter, Kiesewetter, Roth, Röttgen & Co. nebst aller sog. Kriegs-Experten gehören unbedingt auf die Anklagebank des ICC von Den Haag! Selbstverständlich bleibt es diesen unbenommen, sich freiwillig in die Ukraine zu begeben.

    FAZITS
    Stop jegliche Hilfen für die Ukraine. Stop jegliche Waffenhilfen ( mittelbar / unmittelbar ) in Drittstaaten. Stop jegliche Finanzhilfen ( mittelbar / unmittelbar ) in Drittstaaten.

    Eine funktionierende UNO auf Basis von „Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ sowie der „Charta der Vereinten Nationen“ muss deutsche Staatsraison werden.

    Es gibt in Deutschland so viele Probleme. Jeder Eurocent wird zur Lösung derselben gebraucht.

    Jeder Angestellte / Mitarbeiter / Auftragnehmer z. B. des ÖRR, welcher die Menschenwürde oder die Unversehrtheit des Lebens von welchen Menschen auch immer relativiert bzw. gar in Frage stellt, muss fristlos entlassen oder die Zusammenarbeit sofort eingestellt werden.

    BEISPIEL ( Derlei Beispiele gibt es auch zu Herrn Putin usw., usw., usw. ?
    So 14.07.2024 22:56: An Hofreiter und Verteiler

    „Betr.: ATTENTAT Donald Trump: Ihre Äußerungen

    Sehr geehrter Herr Dr. Hofreiter,

    Sie alle in Berlin – jenseits den großen Teiches also – wissen nichts, gar nichts über das Attentat eines 20-Jährigen Mannes, also über die Hintergründe usw.

    Selbst Präsident Biden sagte heute, dass man die Untersuchungen des FBI abwarten solle u. a. m.

    Und was tun u. a. Sie?
    • Schwadronieren über genau jene noch unbekannten Hintergründe, die erst ermittelt werden müssen; betreiben also Kaffeesatzleserei spekulieren wüst und wild. Verantwortungslos nenne ich derlei.
    • Geben noch Herrn Trump die Schuld, dass er fast ermordet worden wäre. Es gibt Menschen in Deutschland, so wie der Schreiber von Herrn Böhmermann ( EL HOTZO ), die es schade finden, dass das Attentat misslungen ist. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie ebenso denken. Könnte ich mir vorstellen. Wie sagte Herr Haldenwang sinngemäß: Äußerungen unterhalb der ‚Straftatrelevanz‘. Am Anfang stehen Worte. – Auf jeden Fall haben Sie sich nicht von der Äußerung EL HOTZOS , die ja bundesweit bekannt ist, distanziert. Und die letztlich diese Art von Gewalt ( Attentat ) gut heißt. Das wundert mich nicht wirklich.

    [ Screenshot des Posts von EL HOTZO ]

    Und dann der Modekampfbegriff Faschist: Aber das ist ein anderes Thema.

    Insgesamt wundert mich die Nichtreaktion Ihrer Partei ebenfalls nicht. Lautes Schweigen: Wer schweigt, stimmt zu. Passt aber ins gesinnungsterroristische Bild, dass ich von Ihrer Partei gewonnen habe.

    • Mit Ihre Äußerungen haben Sie mitnichten einen Beitrag zu einer vernunft- und sachorientierten Diskurskultur beigetragen; wie meist seit dem 24.02.2022. Dies gilt für sehr viele Mandatsträger Ihrer Partei, die ich für sehr gefährlich halte. Ihre Rhetorik ist m. E. geeignet, Menschen zu kriminellen Handlungen zu verleiten oder mindestens zu radikalisieren. Und dies kann anhand von Protokollen und Fernsehmitschnitten Ihrer Interviews oder Äußerungen in Talk Shows mühelos belegt werden. M. E. sind auch Sie ein Fall für den Verfassungsschutz. – Und Sie regen sich über den ‚Spalter Trump‘ auf, erzählen über Polarisierungen, welche per se nicht falsch sind bis zu einem gewissen Grade?

    • Im Übrigen sind die aktuellen Reaktionen von großen Teilen der ‚politischen Klasse‘ in Deutschland insgesamt – wie auch in den USA – zynisch und heuchlerisch: Seit Jahren werden über Trump, den ich gar nicht schätze, Hass, Hähme und Verunglimpfungen ausgeschüttet; Gerichtsverfahren ins Werk gesetzt. Auch das lässt sich mühelos be-weisen. Und nun sitzen alle und klagen betroffen. Man erkennt die Absicht und ist verstimmt, sehr verstimmt. Erst das Feuer legen und dann nach der Feuerwehr rufen. Widerwärtig nenn ich derlei.

    Zurück zu Ihnen: Sie taugen charakterlich und fachlich nicht für Amt und Mandat. Gehen Sie als Biologe wieder ins Labor und kümmern sich um die weißen Mäuse. Dann schaden Sie wenigstens nicht dem Ansehen Deutschlands in der Welt, der demokratischen Sache und liegen dem Souverän, also mir, nicht auf der Tasche.

    Mit irgendwelchen Grüßen

    Roland Weinert [ drs. phil. ]
    Magister Artium ( Universität zu Köln, Köln, D )“

    1. Nein, unsere Gesellschaft, unsere Politik und damit das gesamte System sind krank. Das sieht man jetzt auch an der Entwicklung der politischen Verhältnisse in den USA, in Deutschland, Frankreich u.a.. Sie haben das Denken verlernt, plappern nur noch nach, was ihnen die Propaganda vorbläst. Folgen blind amerikanischen Interessen der Neocons, egal wie verrückt sie sind. Die Politiker versuchen mit aller Gewalt, Andersdenkende zu unterbrechen.

      Wenn der Faschismus wiederkommt sagt er nicht „Ich bin der Faschismus“, er sagt „ich bin der Antifaschismus“.

      Wenn wir diese amerikahörigen Politiker weiter wählen, wird der Krieg über uns kommen und die Lebenden werden die Toten beneiden.

  9. Wie wärs mit Computer Spielen wo man zerfetzte Körperteile sammeln muss um diese dann ehemals lebenden zu zuordnen. Statt Ballerspiele die frei von Sinn sind und dann Halbwüchsige denken so gehts zu im Krieg.

    1. Ein inzwischen verstorbener Bekannter von mir, hervorragender Kletterer, Alpenverein, musste als Pimpf, weil er ja schon damals so ein guter Kletterer war 1945 nach einem US Bombenangriff auf seine Heimatstadt in die Bäume klettern und die dort hängenden Teile seiner ehemaligen Mitbürger bergen.
      Fiel mir so spontan bei Ihrem Vorschlag wieder ein.

  10. Egal bei welchem Thema ist es doch so, dass ganz plötzlich immer wieder „Fachleute“ auftauchen und allen anderen ihre Meinung kundtun.

    Andererseits siehts so aus, dass Kiew bereits weitere (viel viel mehr) F-16 fordern und auch bereits U-Boote für den Seekrieg ins Gespräch gebracht worden sind. (so 1 bis 20 wärn ja auch ganz nett)

    Insgesamt ist da ein Tsunami im Anrollen, der uns frontal treffen wird…..

    Da können wir doch alle froh sein, über die vielen vielen Fachleute

    An der Stelle mach ich mal den Fachleut.

    Am 09 Oktober habe ich hier bei Overton zur Bodenoperation im Gazastreifen geschrieben, dass die Nummer der Regierung in Israel um die Ohren fliegen wird.
    Die Zahl der zivilen Todesopfer war damals bereits vorhersehbar.

    1. Die Flut an „Experten“ entspricht dem Trend im Propaganda-Handwerk. Medien vermeiden erzwungene Richtigstellungen, in dem sie das Lügen outsourcen. Die interviewten „Experten“ geben die gewünschten Lügen dann maßgeschneidert wieder. Vorfeldorganisationen von zB NATO oder Kapitalinteressen dressieren sich ihre „Experten“ selbst, da gibt es nie einen Mangel. Und wenn einer verbraucht ist, steht der nächste schon in den Startlöchern.

      Will sich ein Medium als besonders journalistisch sauber präsentieren, schickt man mehrere Experten vor: Einmal jemand, der weiß wovon er spricht und zum Ausgleich jemanden, der besonders abstrusen Schwachsinn von sich gibt. Dann tut man so, als müsse die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte liegen. Wobei diese Methode wahrscheinlich ein Auslaufmodell ist. Der allgemeine Trend geht zum Autoritären, auch im Propaganda-Handwerk. Also präsentiert man „Faktenchecker“. Ein „Faktenchecker“ gibt einfach vor was Fakt ist, steht im Rang also über dem „Experten“ und entbindet den Medienkonsumenten endgültig vom Selberdenken. Wer die Meinung des „Faktencheckers“ hinterfragt, ist mindestens ein Verschwörungsschwurbler, wenn nicht schlimmeres.

  11. „Den US-Soldaten wird nicht nur das Ziel, sondern auch der Weg dahin vorgeschrieben. In der Bundeswehr wird das Ziel definiert, und der Ausführende entscheidet selbst wie er dieses am besten erreicht. “

    Oh ja, das kenn ich auch noch von früher, Mitte der 90er, zu meiner Bundeswehrzeit. Da gab es die folgende Beschreibung, die ich bis dahin immer für einen Witz hielt: „Ein Trupp Soldaten kommt an einen Fluß, den sie überqueren soll und die Brücke, die dafür benutzt werden soll, ist zerstört. Deutsche suchen sich in Eigeninitiative eine Alternative über den Fluß. Briten schauen nach rechts und links, wenn sie eine Alternative sehen, benutzen sie sie, wenn nicht, versuchen sie einen Vorgesetzten zu erreichen. Amis setzen sich an die Brücke und warten grundsätzlich auf den Vorgesetzten.“. Man muß allerdings dazu sagen, das war zu Zeiten der Wehrpflicht, wo ein gewisser Bevölkerungsquerschnitt praktisch garantierte, daß in jedem Zug ein paar kompetente Leute zu finden waren, die ohne dafür ausgebildet zu sein Entscheidungen treffen und in gewissem Umfang andere führen konnten.
    Ob das heute noch so ist, wage ich zu bezweifeln.

  12. Wie ich gerade eben lese, wird sich das bald ändern.

    Echte Helden mit Fronterfahrung kommen nach Deutschland.

    „Neonazibrigade geht auf Europatournee – auch in Deutschland sind Auftritte geplant

    Die Propagandamaschine der »Asow«-Bewegung präsentiert Kriegshelden zum Anfassen.
    Am 21. Juli startet sie eine Europatournee mit Angehörigen ihres Kampfverbands 3. Separate Sturmbrigade in der ukrainischen Armee.

    Und so sind für den 25. und 26. Juli auch Veranstaltungen der »Asow«-Sturmbrigade in Deutschland angekündigt: In Berlin werden die »epischsten Geschichten von der Front« garniert mit »Soldatenhumor« für 20 Euro, in Hamburg für 15 Euro angeboten; der Erlös geht an »Asow«. »Kommt zum Treffen mit den echten Kämpfern der Brigade, die in den Schlachten in Bachmut, Awdijiwka und Charkiw waren«, heißt es in der Werbung, die in Social-Media-Kanälen verbreitet wird. »Unzensiert erzählen sie alles über ihren Dienst.«

    Pssst. Nach Köln sollen diese „Helden zum Anfassen“ ebenfalls kommen.
    Da wird die Hochburg der Grünen endlich in einen Taumel verfallen. Ich sehe schon das Regenbogenflaggenmeer zu beiden Seiten des Rheins.
    Diesen Helden Auge in Auge gegenüberstehen und endlich werden sie diesen Verteidiger feministischer Werte danken können.

    https://www.jungewelt.de/artikel/479392.kriegspolitik-asow-on-the-road.html

    (JETZT geh ich erstmal eine Runde kotzen)

  13. Die Welt wird nicht vernichtet werden durch die „Bösen“, sondern durch den Furor der „Guten“ (die sich für die „Guten“ halten), die glauben, sie hätten das Recht (und die Fähigkeit), alles „böse“ zu vernichten.

    In diesem Furor gleichen sich die Kämpfer des IS (tötet alle Ungläubigen), Netanjahu (die Hamas muss vollständig vernichtet werden) und die Russlandhasser (der Krieg in der Ukraine muss eskaliert werden bis die Ukraine gewinnt, (notfalls bis zum letzten Ukrainer) und Russland verliert und dann aufgeteilt wird.)

    Die archaische Vorstellung, es müsse alles „böse“ vernichtet werden, dann werde alles gut sein auf der Welt, hat schon seit Jahrtausenden nur Leid und Elend über die Welt gebracht, denn „böse“ ist am Ende alles, was die eigene Herrschaft behindert. Nietzsche wusste schon, dass diese Vorstellung grundfalsch ist, als er sagte: „Wer gegen Ungeheuer kämpft, der soll zusehen, dass er nicht selbst zum Ungeheuer wird“.

    Diese primitive archaische Vorstellung bricht sich aber dennoch mit der Zeitenwende unseres Kanzlers wieder Bahn.

    In einem Konflikt zwischen Atommächten, wie wir ihn heute im Sellvertreterkrieg USA gegen Russland in der Ukraine haben, kann der Versuch der Umsetzung dieser archaischen Vorstellung der menschlichen Zivilisation ein Ende bereiten.

    Die Menscheit wird nur überleben, wenn jede Konfliktpartei die Fähigkeit gewinnt, sich in die Situation und das Denken des Gegners hinein zu versetzen und nie vergißt, im Gegner auch den Menschen zu sehen.

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