Guérot und Lafontaine in Frankfurt

Am 27. März trafen in Frankfurt die vermeintlich gefährlichste Frau Deutschlands auf den ehemals vermeintlich gefährlichsten Mann Europas aufeinander.

Im Rahmen einer Veranstaltung des Frankfurter Westend Verlages besprachen Ulrike Guérot und Oskar Lafontaine, wohin Europa treibt. Für die enttäuschte Europäerin Guérot ist die Konfrontationspolitik mit Russland nicht weniger als eine Existenzfrage der Europäischen Union. Die steht dreißig Jahre nach Wiedervereinigung und Maastrichter Vertrag am Scheideweg. Die EU müsse sich nun auf ihre ursprünglichen europäischen Werte und Ziele besinnen: Ein souveränes Europa und eine kontinentale Friedensordnung.

Für Oskar Lafontaine ist das Versagen der Bundesregierung und der Europäischen Union beispiellos. Man mache sich zum Vasallen der Vereinigten Staaten. In den deutschen Leitmedien werden währenddessen vollkommen unkritisch die abenteuerlichen Äußerungen der Außenministerin und Co. verbreitet, wonach deutsche Waffen in der Ukraine Menschenleben retten.

Mitschnitt der Veranstaltung in der Frankfurter Naxoshalle:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Ulrike Guérot studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Philosophie in Bonn, Münster und Paris. Sie ist Professorin, Autorin und Aktivistin in den Themenbereichen Europa und Demokratie, mit Stationen in Think Tanks und an Universitäten in Paris, Brüssel, London, Washington, Berlin und Wien. 2014 gründete sie das European Democracy Lab, e.V., eine Denkfabrik zum Neudenken von Europa. 2016 wurde ihr Buch „Warum Europa eine Republik werden muss. Eine politische Utopie“ europaweit ein Bestseller. Im Herbst 2021 trat Ulrike Guérot ihre Professur für Europapolitik an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms Universität Bonn an.

 

 

 

 

 

Oskar Lafontaine wurde am 16. September 1943 in Saarlouis geboren. Zwei Jahre später verlor er seinen Vater, der als Soldat im Alter von 29 Jahren ums Leben kam. Im Verlauf seines politischen Lebens war er Oberbürgermeister in Saarbrücken, Ministerpräsident des Saarlandes, Vorsitzender der SPD, Kanzlerkandidat und Bundesfinanzminister. Im März 1999 legte er alle seine bisherigen politischen Ämter in der SPD aus Kritik am Regierungskurs von Gerhard Schröder nieder. Er war Gründungsvorsitzender der Partei DIE LINKE, die auf seine Initiative hin aus PDS und Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit (WASG) entstanden ist, Vorsitzender der Linksfraktion im Deutschen Bundestag und Spitzenkandidat bei den saarländischen Landtagswahlkämpfen 2009, 2012 und 2017. Bis zu seinem Parteiaustritt im März 2022 führte er seit 2009 die Fraktion der Linken im saarländischen Landtag.

 

 

 

Ähnliche Beiträge:

7 Kommentare

  1. „Die EU muss sich auf die ursprünglichen Werte und Ziele besinnen“

    Diese ANNAHME ist der UNTERGANG der Menschen in EUROPA !!

    Alles was bereits ersichtlich 20% – die anderen 80% sind noch streng Geheim – WAR und IST ZIEL der EU
    von Anfang an !!!
    Man hat ALLE WARNUNGEN auch meine – ignoriert!! Ich schrieb schon bei WiWo und RP das diese EU
    eine RIESEN DIKTATORISCHE KRAKE IST !!! Und es ist noch SCHLIMMER geworden, und die Menschen
    schlafen immer noch.

    1. Das ist schon bei vielen anderen nicht westlichen Staaten angekommen…
      Jetzt ist der Westen selbst isoliert und betreibt sein Programm weiter voran, um die Dualität voranzubringen.
      Wie sehen diese Möglichkeiten aus?
      Vorschlag
      1. Die Finanzoligarchie (z. B. Black Rock), übernimmt ihren neoliberalen Prozess und formt die ‚Utopie‘ in die Realität
      2. Deutschland als ‚faktisch‘ besitzender weitet seine Simulation weiteraus, aber immer noch unter „privaten“ Besitztum. (Wer auch immer das ist, es wird ja nicht öffentlich kommuniziert)

  2. Die EU hätte weiterhin Wirtschaftsverbund sein und von dem Rest ihre Finger lassen sollen!!
    Diese EU wurde zum langen Arm der USA wie auch NATO ein Arm der USA ist! (Deswegen stehen ja auch drei Bluthund vor RUs Grenze!)
    Für mich ist EU zum Gegner der Bevölkerungen geworden, was sich spätestens bei der Griechenlandkrise zeigte!
    Die EU wurde zu einem bürokratischen machtgierigen Monster!
    Und die Staaten können seitdem bequem „bad cop/good cop“ spielen, bzw spielen es schon seit 40 Jahren.

  3. „Für die enttäuschte Europäerin Guérot ist die Konfrontationspolitik mit Russland nicht weniger als eine Existenzfrage der Europäischen Union.“

    Ach, wenn das doch nur das größte Problem wäre!

    „In this article I explain why I think nuclear war is in the cards.“

    „Enjoy your life. Quit worrying about the future. The neoconservatives have assured that you don’t have one.“

    Sagt der hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Craig_Roberts

    https://www.paulcraigroberts.org/2023/03/30/does-america-have-a-future-3/

    Währenddessen in Annalenahausen:

    „Berlins Die Linke verurteilt Aufruf zu Ostermarsch“ (Berliner Zeitung)

    1. Diese Partei sollte schnellstmöglich ihren Namen ändern, denn sie macht sich eines extrem dreisten Etikettenschwindels schuldig : Bellizismus ist nie „links“ !

    2. Wozu die Aufregung?
      Der Friedensbewegung kann doch gar nichts besseres passieren: Durch die Distanzierung wird sie nicht mehr mit der schwindsüchtigen Loserpartei in Verbindung gebracht.

  4. Nachtrag:
    Frau G – gründete eine „Denkfabrik“ für das neu Denken in Europa.
    Die Frau ist tatsächlich „Gefährlich“ fragt sich nur für WEN ???

    Da sie den Posten an der Uni – Bonn hat – sicherlich NICHT für die EU !!!
    Jetzt verstehe ich auch warum sie die EU wieder hinter einer schönen Fassade sehen möchte.

    Man sagt ja nicht um sonst – lieber zehn Feinde – als einen falschen Freund –

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert