Gestrandet in Moskau

Ulrich Heyden interviewt Liane Kilinc
Foto: Ulrich Heyden

Die humanitäre Helferin Liane Kilinc erzählt von ihrer Reise in den Donbass und warum sie jetzt in Moskau lebt.

Wie wird eine Deutsche anerkannter politischer Flüchtling in Russland? Davon und von der Lage im Donbass handelt das folgende Interview, welches Ulrich Heyden in Moskau mit Liane Kilinc aus Wandlitz (Brandenburg) führte. Kilinc (Jahrgang 1972) ist von Beruf Betriebswirtin. Sie war 19 Jahre in der Pflege tätig und neun Jahre lang DDR-Meisterin im Nationalkader des Jugend-Bahnradsports.

Kilinc lebt jetzt seit acht Monaten in Moskau. Es habe für sie keine andere Möglichkeit gegeben als nach Russland zu gehen, sagt die Deutsche, welche 2015 den Verein „Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe e.V.“ gründete, der auch hilfsbedürftige Menschen im Donbass unterstützt.

2022 geriet der von Kilinc gegründete Verein in die Schlagzeilen großer deutscher Medien. Die Welt, die Bild und t-online behaupteten, Kilinc und ihr Verein unterstützten „Putins Krieg“ in der Ukraine.

Nach dieser Medienkampagne wurde dem Verein die Gemeinnützigkeit aberkannt und schon fünfmal wurden die Spendenkonten gekündigt.

Sie waren jetzt 16 Tage im Donbass. Wie übersteht man so eine Reise mitten im Krieg?

Es war meine zehnte Reise in den Donbass und da weiß man, was auf einen zukommt und was unsere Aufgaben sind. Wir sind gut organisiert. Trotzdem kann man natürlich viele Gegebenheiten nicht planen. Und wir wissen ja, dass gerade jetzt der Beschuss der Regionen Donezk und Jasinowataja sehr stark ist. Ich bin der Meinung, dass ich das ganz gut überstanden habe. Und die nächste Fahrt ist schon in Planung, weil die Hilfe nicht abbrechen darf.

Was war das Ziel dieser Reise?

Foto: Ulrich Heyden

Das Ziel der Reise war die humanitäre Hilfe. Wir hatten kurz vor meiner Reise einen 20-Tonnen-Laster mit humanitärer Hilfe geschickt. Und da war die Verteilung vor Ort die Hauptaufgabe. Das zweite, was immer sehr wichtig ist, sind die Kontakte zu den Verantwortlichen zu halten, zu knüpfen und den Bedarf neu auszurichten. Im Moment ist der Bedarf relativ gleichgeblieben. Medikamente, die Wasserversorgung und Grundnahrungsmittel haben Priorität. Es gab Treffen mit den Bürgermeistern und Stadtverwaltungen. Bei den Flüchtlingen, die jetzt aus den verschiedenen Regionen wie Saparoschje und Artjomowsk in die Region Donezk dazukommen, gibt es zurzeit ein Problem mit der Versorgung. Die Flüchtlinge werden in kleinen Gruppen von 50 bis 60 Personen in verschiedenen Gemeinden in Turnhallen und Kulturhäusern untergebracht.

Es geht um die Flüchtlinge aus den frontnahen Gebieten und den Gebieten, die jetzt von den russischen Truppen erobert wurden?

Befreit wurden, nicht erobert.

Diese Leute werden nicht nach Russland gebracht, sondern innerhalb der Volksrepubliken untergebracht?

Jein. Die können das selber entscheiden. Unsere Mitarbeiter haben sich unterschiedlich entschieden. Die einen sind geblieben, die anderen sind nach Russland gefahren. Andere haben gesagt, wir gehen ein paar Orte weiter, wo es sicherer ist. Heute Nacht habe ich die Information bekommen, dass Leute, die aus Russland wieder in den Donbass zurückgekommen sind, die Region jetzt wieder verlassen, weil seit zwei Tagen der Beschuss von Seiten der Ukraine derart stark ist, dass sie die Region wieder verlassen müssen. In den Gebieten, die stark beschossen werden, gibt es eine Ausgangssperre. Die Leute dürfen nicht in ihre Gärten gehen.

Und die Kinder gehen nicht zu Schule?

Es ist ganz unterschiedlich. In Donezk gibt es seit über einem Jahr Fernunterricht. Die Schulen und Kindergärten sind geschlossen. Auch in Jasinowataja sind die Schulen zu. In der Stadt Charzysk, sind die Schulen dagegen in Betrieb.

Haben sie mal mit einer Familie gesprochen, die ihre Kinder seit über einem Jahr zuhause betreut?

Wir betreuen um die Stadt Charzysk viele Familien, wo die Mütter mit den Kindern alleine sind. Meist sind es fünf bis sechs Kinder. Es ist für alle Seiten eine sehr schwierige Situation. Für die Lehrer, die Kindergärtner, wie auch für die Familien. Und trotzdem muss ich sagen, meistern sie diese Situation irgendwie hervorragend. Für die Kinder glaube ist die Situation problematisch. Manche leben ja schon zwei Jahre im Ausnahmezustand. Sie sind zwar mit den Geschwistern zusammen, aber die ganzen sozialen Interaktionen finden ja nicht statt. Die können auf keinen Spielplatz und nur selten nach draußen gehen. Natürlich kann man auch Fernunterricht machen, aber bei Musik und Sport ist das schwierig. Der Fernunterricht begrenzt sich dann auf die Hauptfächer. Wenn die Kinder nach Russland kommen, wo es sicher ist, bekommen sie Vollunterricht.

Wie ist die Ausstattung mit Computern?

Die Kinder haben das gesamte Schulmaterial. Aber ein Problem im Donbass ist, dass nicht alle Familien die Technik für den Fernunterricht haben. Meistens läuft das über ein Handy. Die Lehrer machen aber auch Hausbesuche. Wenn man als Lehrer zwanzig Kinder hat, ist für einen Hausbesuch immer nur eine halbe Stunde Zeit. Ich habe mit einem Jungen, den ich schon viele Jahre kenne, in einem Dorf bei Charzysk, zusammen Schularbeiten gemacht. Es ging um Deutsch. Wir haben zusammen gelesen und er hat ein Gedicht vorgetragen. Das war für mich ein schöner Moment.

Wie sieht es mit dem Wiederaufbau aus?

Russland macht wahnsinnig viel. Die Kindergärten sind fast alle beschädigt. Es wurden neue Fenster eingesetzt. Innen wird alles neu renoviert und saniert, von den Toiletten bis zu den Fliesen. Ja, und als ich jetzt da war, waren die ersten Fenster schon wieder kaputt. Die ukrainische Armee zielt auf soziale Infrastruktur, Schulen, Kindergärten und Straßen. Daran kann man auch erkennen, dass es in die Richtung verbrannte Erde geht. Das sieht man ja auch in Artjomowsk/Bachmut, dass gezielt Wohnhäuser zum Einsturz gebracht werden, damit ja nichts übrigbleibt.

Was ist die Motivation der Hunderttausenden, die trotz des Beschusses in den Volksrepubliken geblieben sind?

Der Beschuss war zwischenzeitlich zurückgegangen, gerade auch in der Region Gorlowka. Aber die Frontlinie verändert sich ständig. Der Hauptgrund für die meisten, die geblieben sind, ist, das ist meine Heimat. Hier habe ich Familie und meinen Arbeitsplatz. Die haben fast alle Arbeit, ob als Lehrer oder als Verkäuferinnen. Wenn sie nach Russland gehen würden, dann würden sie einfach nur in der Wohnung sitzen. Sie wollen ihr gesamtes Umfeld nicht aufgeben. Und sie werden auch gebraucht. Was die älteren Menschen betrifft: Ältere Menschen verpflanzen, das macht man ja nicht so gerne. Also alle, die aber 80 sind, bleiben natürlich dort. Und die müssen dann auch versorgt werden. Die älteren Menschen leben meist noch in ihren Wohnungen, in denen sie schon dreißig Jahre leben.

Hat sich die Situation im Donbass seit Ihren früheren Reisen stark verändert?

2015, 2016 und 2017 war es ähnlich wie heute. Damals ging es um die Evakuierung von Personen, in erster Linie von Kindern. Und das geschah immer auf Bitten der Eltern. Und das ist auch logisch, die Kinder aus den Frontgebieten und den stark beschossenen Gebieten in Sicherheit zu bringen. Das wird ja jetzt von den westlichen Regierungen umgedreht und man sagt, die Kinder würden entführt. Das ist absoluter Blödsinn. Evakuierungen gibt es nur auf Bitten der Eltern oder mit den Eltern, also mit der Mutter oder Großmutter. 2015 bis 2017 haben wir Friedenscamps für 4.000 evakuierte Kinder im Gebiet Rostow unterstützt. Die Kinder sind dann Ende 2017 in den Donbass zurückgekehrt, weil sich der Konflikt etwas beruhigte.

Es gibt den Vorwurf, dass Russland obdachlose Kinder auf den Straßen einsammelt und sie dann schnell in Russland einbürgert …

Was die Vollwaisen betrifft, kann ich dazu keine Auskunft geben. Dazu reichte meine Zeit vor Ort nicht. Aber ich habe verschiedene Heime besucht. Denen brachten wir Warmwasser-Boiler, Spielzeug, Sportgeräte für Drinnen, eine Tischtennisplatte. Es gibt auch sogenannte Sozialzentren, wo Kinder untergebracht sind, deren Väter gefallen sind und oder die Mutter um Unterstützung wegen der Kinder gebeten hat. Die Kinder bekommen in diesen Sozialzentren ein sehr gutes Programm geboten. Die Betreuung dort ist nicht schlechter als in Deutschland. Neun Jahre unerklärter Krieg gegen die Donbass-Region hinterlässt Spuren. Die Familien sind oft sehr kinderreich. Wenn ein Kind psychische Probleme hat, nehmen die Eltern die Hilfe der Donezker Regierung in Anspruch.

Waren sie in Gefahrensituationen?

Es gab insgesamt drei solche Situationen. Zwei solcher Situation gab es direkt in Donezk. Ich wohne dort immer im Kiewer Bezirk, der stark von den ukrainischen Beschießungen betroffen ist. Die für mich gefährlichste Situation war in Jasinowataja. Wir fahren immer auch an die Frontlinie, aber dass wir so nah dran waren, das war uns allen nicht bewusst. Die Frontlinie verschiebt sich permanent. Wir waren mit zwei Fahrzeugen unterwegs, die humanitäre Hilfe geliefert haben und wir waren alle in Lebensgefahr. Denn es kam zu einem Angriff auf diese humanitäre Mission. Das war eine haarige Situation. Wir haben uns alle ganz schön erschrocken. Die Fahrzeuge waren als Hilfstransporte gekennzeichnet. Natürlich werden solche Transporte im Donbass auch militärisch begleitet, denn ich möchte ja auch gesund wieder zurück. Wenn man unserem Verein wegen der militärischen Begleitung der „Zusammenarbeit mit dem russischen Militär“ beschuldigt, ist das weit hergeholt. Das Rote Kreuz oder Ärzte ohne Grenzen nehmen in solchen Situationen auch solch einen Schutz in Anspruch.

Warum wird Druck auf Euch ausgeübt?

Man versucht uns als Augenzeugen auszuschalten, denn wir erzählen nicht die Geschichte, wie sie in Deutschland erzählt wird. Man hat damit angefangen, dass man unserem Verein die Gemeinnützigkeit entzog. Unser Spendenkonto wurde fünf Mal gekündigt. Man versucht speziell mich zu denunzieren. Deswegen arbeite ich jetzt von Moskau aus für unseren Verein.

Wir haben über viele Jahre von der Donbass-Region aus auch Hilfsbedürftige in Dörfern auf der anderen Seite der Demarkationslinie mitversorgt. Aber die großen deutschen Hilfsorganisationen haben humanitäre Hilfe nur in den Teil des Donbass geliefert, der von der ukrainischen Armee kontrolliert wurde.

Wie haltet ihr den Kontakt zu den Spendern aufrecht?

Der Kontakt zu den Spendern ist immer da. Die Spender suchen uns. Ich kann sagen, dass die Hilfe weiter geht und dass immer wieder Spenden-Konten zur Verfügung gestellt werden. Man legt uns Steine in den Weg, aber es gibt immer wieder neue Möglichkeiten, wie andere Zahlungswege. Das Büro welches ich jetzt in Moskau habe, wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt. Von dem Büro aus halten wir auch Kontakt zu russischen Kriegsveteranen. Wir haben in ganz Russland Kontakte.

Sie wohnen jetzt konstant seit einem halben Jahr in Russland?

Es sind jetzt acht Monate. Ganz angekommen fühle ich mich noch nicht. Ich bin ja nicht ganz freiwillig hier. Ich bin hierhergekommen, weil es hier sicherer für mich ist. Von hier kann ich die Arbeit des Vereins weiterführen. Die Situation hatte sich während unseres humanitären Hilfstransports im Oktober 2022 zugespitzt. Während der dreiwöchigen Hilfs-Fahrt haben wir auch als offizielle Beobachter in Jasinowataja an dem Referendum zur Vereinigung der Volksrepublik Donezk mit Russland teilgenommen. In diesem Zeitraum bis zu dem geplanten Rückflug nach Deutschland, häuften sich die Angriffe gegen mich, die Zeitungsartikel und die Anzeigen. Man hat mir geraten, lieber in Moskau zu bleiben.

Freunde von ihnen haben ihnen geraten?

Nicht nur Freunde, auch andere Personen. Niemand in Deutschland hat gesagt, das kriegen wir wieder hin.

Das Interview führte Ulrich Heyden in Moskau am 6. Mai 2023

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50 Kommentare

  1. Danke für das Interview!

    Leider verwundert mich eine solche Entwicklung nicht sonderlich. Dieses Land ist auf allen Ebenen durchseucht von Doppelstandards und -moral. Leider betrifft das auch nicht nur die politische Führungsebene, sondern auch viele meiner Mitmenschen erscheinen in der Hinsicht nicht viel besser.

    1. „Leider betrifft das auch nicht nur die politische Führungsebene, sondern auch viele meiner Mitmenschen erscheinen in der Hinsicht nicht viel besser.“
      .
      Dazu bleibt nur anzumerken, dass niemand das eigentliche Problem benennt, sondern stets den Gaul von hinten aufzäumt.
      Beispiele aus den letzten 10 Tagen: alte Frau liegt wie ein Maikäfer auf dem Rücken, NIEMAND hilft. Andere alte Frau kommt aus eigener Kraft nicht mehr auf die Beine, NIEMAND hält an.
      Offensichtlich der Hilfe und/oder kleiner, SELBSTVERSTÄNDLICHER Beachtung Bedürfende werden ignoriert oder monetär angezählt. Kleine alltägliche Beispiele dieser Art gäbe es zuhauf, doch dann müsste man sich mit der moralisch, ethischen, empathischen, sozialen Grundhaltung beschäftigen, die im Gegenteil Aufmerksamkeit einfordert, ohne selber die gefühlte Grundform „Bitte und Danke“ zu beherrschen.
      Doch wer wollte das bei diesem zu erwartenden, niederschmetternden Ergebnis schon riskieren?
      Ausreden zählen nicht, denn jedes menschliche Individuum mit messbaren Hirnströmen steht in der Pflicht, ein Mensch zu sein, wenn man diese Bezeichnung nicht als Schimpfwort benutzen möchte.
      Allerdings ist ein Haus nur so sicher wie sein Fundament und die Zivilisation nur so gut, wie die Qualität ihrer Teilnehmer.
      WIR können also optimistisch sein🥳

      1. Da muss ich sagen, da ich aufgrund einer neurologischen Erkrankung gelegentlich stürze, habe ich (im viel gescholtenen Berlin) die Erfahrung gemacht, dass mir immer Menschen zu Hilfe eilen, in der Regel übrigens Frauen.

        1. Das freut mich zu hören, auch wenn es nicht die Regel ist.(ist ja auch das Mindeste, das Berlin noch leisten könnte🤫).
          Wollte jedoch weniger auf „Stürze“, sondern vielmehr das allgemeine soziale Verhalten hinweisen!
          Und wie ging nochmal der Spruch: eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied.

    1. Dieser Herr Selenskyj hat doch gesagt, dass russische junge Männer nur deshalb Russland verlassen würden, „weil sie zu feige zum sterben“ seien.

      Gemäß dem Diktum des Herrn Selenskyj sollen solche Leute nicht in die EU aufgenommen werden.

      Und da der Herr Selenskyj ja bekanntlich seit ca. einem Jahr hierzulande die Richtlinien der Politik bestimmt, können Russen nun aber wirklich nicht in die EU aufgenommen werden.

      Schließlich soll doch die Ukraine baldmöglichst in die EU aufgenommen werden, und den ukrainischen Herrenmenschen wäre es ja nun auf keinen Fall zuzumuten, zusammen mit den russischen Nicht-Menschen in derselben Herren-Organisation zu sein.

    1. Danke schön für den Link!

      Leider blendet unsere gleichgeschaltete Presse diese Informationen komplett aus und es wird lieber über die erbärmlichen Darstellung unserer „Politiker“ bei Basar „Wer liefert was“ an die Ukraine berichtet.

      Auch das Presse Statement von US National Security Advisor Jake Sullivan zur Bejahung von Bombardierungen der Krim zeigt wie abgedreht unser werte- und von Moral freie Westen agiert.

  2. Ich will das, was Frau Kilinc schildert und erlebt hat, wirklich nicht anzweifeln oder gar madig machen, aber sie erwähnt ein Detail, das auch auf RT gepflegt wird, und ich nehme das mal als Aufhänger für eine Frage, die mich schon länger umtreibt:

    Es werden sicherlich von den West-Ukrainern viel Infrastruktur und viele zivile Objekte im russischen Teil des Donbass zerstört. Aber gemessen an der Gesamtzahl verschossener Artillerie-Munition (mehrere tausend Granaten pro Tag) frage ich mich, ob das nicht eher in die zynische Kategorie „Kollateralschäden“ fällt.

    Bei RT liest man zwar täglich von solchen Vorfällen, aber insgesamt sind es vergleichsweise wenige, die es in die RT-Meldungen „schaffen“.

    Es ist ein bisschen widersprüchlich, dass die West-Ukrainer hinsichtlich der Artillerie-Munition weit unterlegen sind, die knappe Munition jedoch nicht vorrangig gegen militärische Ziele einsetzen, sondern planmäßig zivile Ziele beschießen.

    1. Bestrafung für „separaristisches“ Verhalten und Vertreibung der Zivilbevölkerung in den Volksrepibliken ist die Absicht. Lesen Sie dazu die neuen Äusserungen vom Chef des ukr. Militärgeheimdienstes GUR, Kirill Budanow. In einem TV-Interview redet er von „gerechter Bestrafung“ der Krim-Bevölkerung. Selbst Selenski sagte schon 2021 im Interview mit dem ukr. Kanal „Dom“, wer mit Russland symphatisiert, solle nach Russlsnd ziehen.

    2. Zwei Minuten Hass!

      Kurze Artillerieeinsätze beider Seiten während des Ersten Weltkriegs, die den Gegner stören sollte, waren als „hates“ bekannt:

      “The evening of this same inspection was one of the few occasions on which Pommier was bombarded. A sudden two minutes’ ‘hate’ of about 40 shells, 4.2 and 5.9, wounded three men and killed both the C.O.’s horses, ‘Silvertail’ and ‘Baby’”

      – A record of 1/5th Battalion of the Leicestershire Regiment, T.F., during the First World War, 1914–1918

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zwei_Minuten_Hass

      Ein Menschliches Ritual, die Links im Wikipedia Artikel sind noch Weiterführend.

      1. Der Wikipediadreck ist mal wieder typisch. Erstaunlich, dass Du die billige Propaganda nicht siehst. Der Russe ist immer der Täter, egal ob Rossija 1 angeblich Liberale angreift oder die ukrainischen Nazis beim Angriff auf den Donbass angeblich übertrieben dargestellt werden. Die gleichzeitige (2014) Beschimpfung der Menschen dort als Untermenschen (Nieliudi) und Kartoffelkäfer übersehen die Hetzer grosszügig. Von der Bezeichnung der russischen Soldaten als „Orks“ noch nicht gesprochen.

        Was das mit dem Beschuss einer militärischen Stellung im 1. Weltkrieg zu tun haben soll, ist auch nicht recht klar.

      1. Danke für den Link. Habe das Dokument überflogen (hauptsächlich Einleitung und Fazit gelesen und die Grafiken betrachtet). Zivile Opfer gab es auf beiden Seiten, aber die Opferzahlen in den „abtrünnigen“ Gebieten überwiegen deutlich. Der Bericht ist also allenfalls ein Indiz.

        Da kommt man mit der Motiv-Lage wohl weiter: die West-Ukrainer hatten ein Motiv, der Zivilbevölkerung im Osten das Leben schwer zu machen und sie zur Flucht zu bewegen.

        Aber das war ja die Lage vor dem russischen Einmarsch. Mir ging es mehr darum, die RT-Berichte zur aktuellen Lage einzuschätzen, also, wie sehr die in den Berichten über über zivile Schäden „geframed“ sind. Aber das ist wohl nicht herauszufinden, denn beide Seiten berichten ja nur über ihre eigenen militärischen Erfolge, nicht über Aktivitäten des Gegners.

    3. Zugegeben das klingt irrational, aber dieses Verhalten zeigen sie schon seit vielen Jahren, schon lange vor der russischen Invasion war das so. Anstatt die Stellungen vor der Stadt zu beschießen, schießen sie lieber über die Köpfe der Kämpfer hinweg mitten in die Stadt wo es weit und breit keine militärischen Ziele gibt. Das ist halt ein Terrorregime. Sie sind vom puren Hass getrieben.

  3. Frau Kilinc kann tatsächlich nicht mehr nach Deutschland reisen, denn hier müsste sie mit einer Anklage rechnen, wonach sie einen Angriffskrieg befürwortet hat. Hat sie natürlich nicht, ihre Absicht ist es ausschließlich zu erzählen, was sie dort gesehen hat. Und das würde den hiesigen Erzählungen diametral widersprechen.

    Man kann sich das bei Alina Lipp ansehen, wie Donezk nach 9 Jahren Beschuss aussieht. In Teil I Ihrer Trilogie filmt sie ausschließlich dort. Die Angst, die Verletzten, den Mann ohne Beine. Ich mit meinem Heise-Trauma traue mich nicht, das zu verlinken. Aber ihr findet das.

    Hier ist es ja ein klein wenig besser, sehe ich. Telepolis hat Ulrich Heyden fristlos gekündigt. Warum eigentlich? Hat er ein einziges Mal etwas Falsches geschrieben? Nein, aber mehrfach das Unerwünschte.

    Überhaupt erklärt das den gesamten Kriegsverlauf: die Westler wussten, dass die Russen nicht ewig zusehen werden, wie die Republiken Donezk und Luhansk beschossen werden. Aber die Grenzregionen wurden so befestigt, dass nach Ansicht der Westler kein Durchkommen war. Das ist spätestens ab gestern Geschichte: sie sind nun durch, bei Bachmut. Bei Marinka auch und in Kürze bei Avdiivka, der Ort, von dem aus Donezk beschossen wird.

    Der Ausbau der Festungsanlagen war das, was Angela Merkel neulich „Stärkung der Ukraine“ genannt hat. Während sie scheinheilig die Umsetzung des Minsker Abkommens verlangte.

    Der Gipfel der Perfidie. Etwas Übleres hat man noch nie gesehen.

    1. Gerade heute Morgen wurde ich noch aus dem Radio („Rotfunk“ WDR 5) darüber belehrt, dass entsetzlicherweise in Deutschland die Zahl der „russischen Influencer“ und Falschinformierer immer größer werde.

      Es droht Gefahr, liebe Landsleute! 🗲🌧👽🕱

      Die Information stammt von Herrn Thomas Haldenwang, jenem Spitze(l)nbeamten, der in Nachfolge von Herrn Hans-Georg Maaßen die Verfassung vor dem Volk schützt.

      In die Reihe solcher bedrohlichen Volksverführer gehört dann ja wohl eindeutig Liane Kilinc! Furchtbar, diese Frau! Untergräbt sie doch glatt den deutschen Wehrwillen mit ihren Tatsachenschilderungen! Ihre verbrecherischen Absichten erkennt man doch schon daran, dass sie sich jetzt durch ihre Flucht nach Moskau der gerechten Verfolgung durch die menschenfreundlichen deutschen Behörden entzieht. Das sagt doch schon alles!

    2. „Der Gipfel der Perfidie. Etwas Übleres hat man noch nie gesehen.“

      Liegt vielleicht nur daran, dass man heutzutage besser hingucken kann als früher (sofern man sich die Mühe macht, hinzugucken).

      Aber die Erosion des hiesigen Rechtsstaates ist in der Tat atemberaubend.

  4. Danke an Herrn Heyden.

    Solche Schicksale sind übrigens bei weitem keine Einzelfälle. Russlanddeutsche immigrieren massenweise zurück nach Russland. Ich bin einer von ihnen. Dabei ist anzumerken, bei Russlanddeutschen handelt es sich nicht um Menschen russischer Herkunft, das sind in Russland geborene Deutsche. Es sind Nachfahren von Deutschen Arbeitsmigranten, die vor etwa 250 Jahren massenweise nach Russland immigrierten. Nach dem Zerfall der Sowjetunion in den 90ger Jahren waren ein Paar Millionen von ihnen in ihre historische Heimat zurückgekehrt. Sie wurden auch als s.g. Spätaussiedler bezeichnet. Sie haben sich in der Regel musterhaft integriert, was ihnen auch nicht schwer gefallen war, da sie in Russland die deutsche Sprache und Kultur bewahrt hatten und sie verstanden sich immer in erster Linie als Deutsche und sahen ihre Heimat schon immer in Deutschland. Heute ziehen Viele von Ihnen in einer organisierten Art und Weise wieder nach Russland, meistens wegen Diskriminierung und Enttäuschung über Deutschland. Einige von ihnen haben Initiativen und Organisationen gegründet, welche andere Deutschen bei der Migration unterstützen und ihnen helfen in Russland Fuß zu fassen. Einige führen Vlogs über ihre Migration nach Russland und helfen Anderen.

    Aber nicht nur Russlanddeutsche, auch Deutsche ohne Migrationshintergrund zieht es mittlerweile massenweise nach Russland. Insbesondere aus der ehemaligen DDR. Es entstehen sogar wieder deutsche Siedlungen. Während die Russlanddeutschen sich leicht wieder in Russland integrieren können und sich in der Regel in der Masse auflösen, gründen gewöhnliche deutsche Siedlungen und Kommunen, wo sie unter Gleichgesinnten sind und sich gegenseitig besser unterstützen können.

    Hier zum Beispiel eine Reportage im russischen Fernsehen über eine solche Siedlung in der Nähe von Nischni Nowgorod. Kirschhausen. Sie wurde von Remo Kirsch gegründet, einem Deutschen, der sich vor einigen Jahren mit seiner Familie in Nischni Nowgorod niederließ und Gleichgesinnte anlockte. Was der Grund für die Übersiedlung nach Russland war und warum 300 weitere Landsleute von Remo Kirsch dasselbe tun wollen, wird in einer Reportage von NTV dargelegt.

    https://www.ntv.ru/video/2206067/

    Remo Kirsch besaß fünf Unternehmen in Potsdam, verkaufte sie alle und zog dauerhaft in die Region Nischni Nowgorod. Jetzt ist er im Baugewerbe für Flüchtlinge tätig. Der Grund dafür ist, dass er mit dem derzeitigen Kurs der Europäischen Union nicht einverstanden gewesen ist. Nach Ansicht des Unternehmers glauben die Russen fälschlicherweise, dass es in Deutschland ein „Paradies“ gäbe. Diese Zeit ist längst vorbei. „Seit 2019 berichten die deutschen Medien über Faschisten in der Ukraine und Korruption als kolossales Problem dieses Landes. Und im Jahr 2020 wurde plötzlich das Gegenteil behauptet: Alles ist gut, alle sind Freunde. Und das amerikanische System der Existenz begann sich durchzusetzen“, erklärte Remo Kirsch im Interview.

    1. Ja das stimmt wohl, eine Version von ‚Brain Drain‘ 2.0.
      Dieses mal gen Osten als zum Westen, damit erübrigt sich die Frage nach der zukünftigen Dominanz.

      1. Und was soll diese Provokation?

        „massenweise“ ist subjektiv und relativ, wie soll ich dir das belegen? Bei meinem Umzug waren wir jedenfalls in diversen Gruppen vernetzt und ziemlich Viele Leute kennengelernt. Dass es neben den Russlanddeutschen auch nicht gerade wenige einfache Deutsche (fast ausschließlich Ossis) dabei waren, hat auf mich Jedenfalls den Eindruck gemacht, dass es bereits ein Trend ist.

        Was Zahlen angeht, Recht viele ethnische Deutsche leben in der Region Kemerowo (23125 Personen), in der Region Krasnojarsk (22363), in der Region Tjumen (20723) und in der Region Tscheljabinsk (18687). Außerdem in der Region Swerdlowsk (14914), in der Region Krasnodar (12.171) und in der Region Wolgograd (1012). Ich kann dir aber auch nicht sagen wie viele davon als Rückkehrer und wie viele als Auswanderer aus Deutschland gekommen sind.

          1. Nazis unterstützen die Ukraine und hassen Russen für die Schmach der Niederlage, welche die Rote Armee den Nazis zugefügt hatte. Dafür bist du hier zuständig.

            Und auch was die AFD angeht, muss ich dich enttäuschen. Die hatte ich nie gewählt. Für eine rechte Partei im Deutschen Bundestag muss ich mich am aller wenigsten schämen.

            1. Was die AFD angeht ist diese entstanden, weil die etablierten Parteien innerhalb ihrer Ideologie komplett versagten und heute offensichtlich weiter rechts von der AFD sind.
              LG

  5. Die Infos muss ein hiesiger Antifaschist erst mal verdauen :
    Einer Hilfsorganisation die notleidende Russen mit Lebensmitteln versorgt, wird von deutschen Beamten der Status der Gemeinnützigkeit entzogen !
    Einer Hilfsorganisation die notleidende Russen mit Lebensmitteln versorgt, wird von deutschen Bankern das Spendenkonto gekündigt !
    Was ist das für ein braunes Pack, das solche Entscheidungen trifft ?
    Eins ist sicher : Aus diesem Holz sind die zukünftigen Schreibtischtäter geschnitzt; das ist der Herrenmenschenschlag, der sich so was wie den „Hungerplan“ ausdenkt !

    1. Tja. Das ist doch noch gar nichts!
      Es rollen wieder Deutsche Panzer in der Ukraine ostwärts zum Zweck Russen zu töten.
      Im Bundestag wird „Slava Ukraini“ gerufen. Ein Spruch welchen die Organisation der Ukrainischen Nationalisten (OUN) unter dem Kommando des Nazikollaborateurs und Holocaust-Täters Stepan Bandera geprägt wurde. Ein Spruch, welcher vor 80 Jahren in der Ukraine in einem Atemzug mit SH und HH gerufen wurde als Juden, Russen, Polen, Roma usw… von ukrainischen Nationalisten massakriert wurden.

      1. Sie kennen doch den Vers von Brecht : „der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem Das kroch“; dass „Das“ schon längst in alle deutschen Parlamente, sämtliche Redaktionsstuben der MSM sowie an die Spitze der EU-Kommission gekrochen ist, ist offensichtlich; inwieweit „Das“ in den deutschen Amtsstuben, der deutschen Wirtschaft, den Polizeirevieren und der BW Fuß fassen konnte, lässt sich von außen schwer abschätzen. Auf jeden Fall ist die Tatsache, dass effe Finanzbeamte und Bankangestellte alles daran setzen eine Organisation lahmzulegen, die humanitäre Hilfe für russische Menschen leistet, ein böses Omen dafür, dass „Das“ schon wieder Wurzeln in die Mitte der deutschen Gesellschaft schlagen konnte.

  6. Zu ergänzen wäre evtl noch, dass das ukr Militär vom US-amerikan gelernt hat, Stichwort Doppelbeschuss. RedactedNews berichtet auf YouTube und Rumble* von einem aktuellen Donezk-Beschuss-Fall, bei dem nach einem Erstbeschuss pausiert wurde und wenig später die gleiche Stelle unter Beschuss genommen wurde, um die inzwischen herbeigeeilten Helfer und Sanitäter zu treffen. Ein Vorgehen, das man im Irak-Krieg ebenfalls sehen konnte – von Wikileaks dokumentiert. Auch werden von den ukr Truppen überwiegend öffentliche Ziele beschossen, zu Zeiten, an denen sich dort besonders viele Zivilisten aufhalten. Das passt durchaus zur Strategie ethnischer Säuberung, die schon von der OUN und seit Jahren wieder von ihren westukr ultranationalen faschistoiden Nachfolgern propagiert werden.
    * https://www.rumble/redacted

      1. Erst pöbelst du hier nur rum* und dann bist du nicht intelligent genug zu erkennen, das die TDL fehlt. Auch wenn du scheinbar nicht an einer sozialen Diskussion interessiert bist und die Leute hier nur beleidigend ad hominen angreifst, helfe ich dir gerne über die Straße. Vielleicht findest du drüben ja den Ausgang.

        Einfach an der richtigen Stelle ein „.com“ (ohne Anführungszeichen) einfügen.

        * Zitate von Naturzucker: (inhalts- und arguentationslos, dafür ad hominem)

        „Er war Anno 61 beim Mauerbau dabei und hat Mörtel angerührt.“

        „terminegegenmerkel – Allein die Wor5twahl zeigt viel Unverständnis für das SYSTEM.“

        „Belege für massenhaft oder hat Overton dich als Website-Clown engagiert?“

    1. Schludrige Verlinkung, wie mitunter zum NATO-Troll mutierender Naturzucker dankenswerterweise feststellte. Es muss natürlich rumble.com/redacted sein.

      1. Auch wenn durch das Doping das Geschlecht gelitten haben mag, bei der Interviewpartner*in handelt es sich um eine Frau, bzw um eine female identified Person. Soweit lehne ich mich aus dem Fenster.

        phz

    1. Was für eine unappetitliche Gehässigkeit.

      Ich würde ja lieber einen Blick in Dein Abschlusszeugnis werfen, falls Du eines hast.

  7. Die Nazis gründen eine „Russische Volksrepublik“, indem sie Grenzwachen ermorden, Autos stehlen, Häuser anzünden, Sprengkörper auf Verwaltungsgebäude werfen. Übrigens in drei kleinen Dörfern, danach rennen sie, soweit sie überleben, wie die Hasen. Wie Nazihaubitze. Der will auch gleich die Oblasthauptstadt in den kleinrussischen Bauerndialekt umtaufen, so ein Idiot.

    Aber gewiss, Belgorod „holds“, da kommt kein Nazi hin. „Bachmut“ ist Geschichte, slawa Artjomowsk. Und 39 Terroristen wurden entnazifiziert, 7 haben die Möglichkeit, wieder zu anständigen Menschen zu werden. Wagner dürfte sie aber eher nicht nehmen.

  8. Die Berichterstattung vor allem in Deutschland gleicht tatsächlich der während der letzten Monate des 3. Reiches. Wir hatten in der 10. Klasse eine Themenreihe, bei der wir Material zur Berichterstattung der Medien während der Jahre 1944 bis 1945 zusammenstellten und diskutierten.
    Es ist mehr als interessant zu lesen und zu hören wie ähnlich die Präsentationen aus den „staatstragenden Medien“ zur damaligen Zeit sind.

    Natürlich ist es uninteressant für die westlichen Wertegemeinschaft zu wissen, was mit dem Selbstmordkommando bei Belgorod passiert, wichtig ist „Slava Ukranina – bis zum letzten Mann“!

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