Gerd Ganteför: »Die Unterlinge sollen gehorchen«

Einigkeit, Recht, Freiheit
Quelle: Pixabay

Deutschland ist ein Regulierungsstaat, der schwere Schlagseite Richtung Diktatur hat. Gefördert wird diese Entwicklung auch durch eine Aktivisten-Wissenschaft, die ideologisch ist.

Roberto De Lapuente hat sich darüber mit Gerd Ganteför unterhalten.

 

De Lapuente: Herr Ganteför, in einem Ihrer letzten Videos äußern Sie die Sorge, dass die Demokratie an der Überregulierung ersticke. Sie sehen das als Entwicklung einer alternden Demokratie, die zum Autoritären tendiere. Wie erklären Sie, dass das Altern dieser Staatsform mit autoritären Exzessen einhergeht?

Ganteför: Man könnte sagen, das Animalische ist wieder auf dem Vormarsch. Der Mensch hat von seinen frühen Vorfahren, den Menschaffen, den Herdentrieb geerbt. Der Herdentrieb war einmal überlebensnotwendig, denn der einzelne Schimpanse hatte keine Chance allein im Urwald. Daher haben wir eine Palette von Urtrieben, die ohne intellektuelle Kontrolle immer wieder durchschlagen. Einer dieser alten Instinkte ist der Machttrieb. Jeder von uns möchte andere überwachen, kontrollieren, beherrschen – oder sogar in perverser Übertreibung des Machttriebes – andere quälen. Heute wird das Mobbing genannt. Wir ertragen es nicht, dass andere sich freuen, das andere frei sind und das andere das Leben genießen. Die Demokratie ist eine sehr neue Staatsform, die ihre Wurzeln nicht im Triebsystem des Menschen hat, sondern im Intellekt. Mit der Zeit korrumpiert der Machtrieb die politischen Eliten. Daher verschlimmert das Phänomen der Berufspolitiker die Gefahr für die Demokratie. Es gibt einen schleichenden Übergang zurück in die Urform der menschlichen Gesellschaft, zur Stammesgesellschaft mit einem Häuptling und seinen Befehlshabern. Berufspolitiker vergessen, dass sie eigentlich in einer Demokratie leben, und bauen ihren animalisch-absolutistischen Machtanspruch immer weiter aus. Für sie bedeutet Macht »Verbieten« und »Regulieren«. Dabei müssen Verbote immer etwas betreffen, was den Menschen Freude bereitet. Was ist des Deutschen liebstes Kind? Das Auto. Also wird genau das Auto, was sich die meisten gerade noch leisten können, verboten: Der Verbrenner. Die Eliten fahren weiterhin Auto in ihren teuren Elektromonstern. Was ist für die normalen Werktätigen die größte Freude des Jahres: Der Urlaub auf Mallorca oder Gran Canaria. Also wird das verboten, indem man Billigflüge extrem verteuert. Die Eliten fliegen natürlich weiterhin zu den schönsten Plätzen des Planeten. Was schmeckt den Deutschen am besten? Schnitzel mit Pommes. Also versucht man den Bürgern vegane Ernährung aufzuzwingen. Das scheint aber immer noch nicht so richtig zu klappen. Essenverbote findet man in praktisch allen Religionen und auch im Tierreich. Der Boss der Herde bestimmt, wer was wann futtert. Die Unterlinge bekommen die Reste. Das alles sind Auswüchse eines Rückfalls in den animalischen Machtrieb. Das Klima muss als Begründung für die allermeisten der neuen Verbote herhalten. Dabei wissen die Politeliten in Brüssel und Berlin sehr genau, dass diese Verbote an dem globalen Problem der Klimaerwärmung nichts ändern. Es geht ihnen nicht ums Klima: Sie wollen Macht und die Unterlinge sollen gehorchen.

»An meiner Uni gab es im Laufe der Zeit immer mehr Ethikräte und Moralvorschriften«

De Lapuente: Sie kommen aus dem Hochschulwesen, in dem sich der Bevormundungsstaat recht deutlich zeigt. Drittmittel zu erhalten, wenn man »das Falsche« sagt, scheint schwierig bis unmöglich. Würden Sie sagen, dass die Einhegung des Hochschulwesens der wesentliche erste oder gar zentrale Ansatzpunkt ist, um eine Demokratie in eine Diktatur zu überführen, also indem man kommende Eliten domestiziert?

Ganteför: Ich sollte vielleicht nochmal klarstellen, dass ich nicht denke, dass Deutschland heute eine Diktatur oder eine Aristokratie ist. Aber man sieht Ansätze des Zerfalls demokratischer Prinzipien und man sieht einen absolutistischen Machtanspruch bestimmter Gruppen innerhalb der Politeliten. Mit der Zeit wäre es denkbar, dass nur noch »Demokratie« als Etikett draußen dransteht, innen aber ein autoritärer Machtapparat die Lebensbedingungen jedes einzelnen Bürgers in jedem Detail kontrolliert.

De Lapuente: Ich weiß nicht, ob dieses »mit der Zeit« nicht schon längst eingetreten ist …

Ganteför: Wie jede andere totalitäre Bewegung versucht auch die heutige Ideologie, die Schulen und die Universitäten zu erobern. Die Fridays for Future sind dabei ein spezielles Phänomen. Sie sind nicht demokratisch, sondern haben einen absolutistischen Machtanspruch. Damit ähneln sie einer religiösen Bewegung, die gegenüber Abweichlern und Andersmeinenden hochgradig intolerant ist. Sie wollen jedem Menschen auf der Welt aufs genaueste vorschreiben, wie er oder sie zu leben haben. Das Werkzeug, um diesen absoluten Machtanspruch durchzusetzen, ist die Drohung mit dem Untergang der Menschheit, zu dem sie das Problem der Klimaerwärmung künstlich hochstilisiert haben. An den Universitäten geschieht ähnliches. Die Neue Zürcher Zeitung hat einmal geschrieben, dass die Deutschen Universitäten nicht mehr Hüter der Wahrheit sind, sondern Hüter der Moral. So ist es auch. Allein in meiner kleinen Universität ganz im Süden von Deutschland, an der ich solange gearbeitet habe, gab es im Laufe der Zeit immer mehr Ethikräte und Moralvorschriften. Man konnte kein Forschungsprojekt mehr durchführen, dem nicht die Ethikräte zustimmten. Besonders kritisch wurde es, etwas politisch Unkorrektes zu sagen. Was unkorrekt war, bestimmten die Räte. Gerade in den letzten zehn Jahren musste man immer mehr aufpassen, was man auf dem Gang oder in der Pause sagte. Es konnte verheerende Folgen haben.  Auch gegen mich hat die eigene Universität aufgrund einer anonymen Anzeige ein Verfahren wegen verfassungsfeindlicher Aussagen durchgeführt. Es wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt. Ich bin in Leipzig geboren. Wäre ich auch in Leipzig aufgewachsen, wären solche Vorgänge für mich etwas ganz Normales gewesen. Aber ich bin im freien Westen aufgewachsen und solche Dinge nicht gewöhnt.

De Lapuente: Man hört viel dieser Tage, dass »unsere Demokratie« gerettet werden muss. »Unsere Demokratie«, das Possessivpronomen wird dabei immer auch genannt, weil man damit sagen will: Sie gehört uns, nicht denen – das aber ist ein parteipolitisches Geplänkel, um die Bürger geht es dabei nicht. Es ist dem Dominanzdenken von SPD und Grüne geschuldet, nicht aber dem Gedanken, dass die Demokratie wieder mehr auf Bürgerbeteiligung setzen müsse. Würden Sie das als Ablenkungsmanöver betrachten, während die Demokratiezersetzung an vielen anderen Stellen, nicht zuletzt in Brüssel, betrieben wird?

Ganteför: Diese Frage verstehe ich nicht. Meinen Sie, dass die Regierungsparteien der alten und neuen Koalition behaupten, sie wollen die Demokratie retten?

»In Deutschland will man keine Demokratie – man will Gleichschaltung«

De Lapuente: Nun ja, das erfinde ich ja nicht, das behaupten diese Parteien wirklich, dafür unterhalten sie sich sogar NGOs – offiziell geht es um Demokratierettung, inoffiziell … nun ja …

Ganteför: Diese Parteien sind meines Erachtens genau diejenigen, die die Demokratie bedrohen und auf gar keinen Fall Bürger zu Wort kommen lassen wollen, die eine Meinung haben, die von ihrer jeweiligen abweicht. Mir kommt das vor wie eine Szene aus dem Roman Farm der Tiere. Waren es nicht die Schweine, die immerzu betonten, dass alle Tiere gleich seien? Aber dann gaben sie zu, dass einige Tiere gleicher seien als andere. Ich denke, die Bürger wären gut beraten, wenn sie gegenüber Politikern aus Berlin oder Brüssel, die lauthals verkünden, sie wollten die Demokratie retten, besonders misstrauisch sind. Meistens behaupten sie das, um unliebsame Oppositionsparteien oder oppositionelle Querdenker zu bekämpfen.

De Lapuente: In besagtem Video erklären Sie auch, dass Demokratien eher nicht zu Krieg neigten. Sind die Vereinigten Staaten keine Demokratie, Herr Ganteför?

Ganteför: Sehr gute Frage, Herr De Lapuente. Es gibt das Buch von Azar Gat The Causes of War and the Spread of Piece. Die Aussage, dass Demokratien eher weniger zum Krieg neigen, stammt aus den Analysen aus diesem Buch. Zur Rolle der USA möchte ich an die Geschichte erinnern. Ohne die USA hätte womöglich Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen. Deutschland wollte damals alle Russen und Juden eliminieren, also töten. Damals haben die USA in den Zweiten Weltkrieg eingegriffen. Das war für mich persönlich ein großes Glück, denn in einem Nazi-Deutschland wäre ich sehr rasch ebenfalls umgebracht worden. Soviel zur Vergangenheit Deutschlands. Die USA haben lange Zeit die Rolle des Weltpolizisten übernommen und auch Europa beschützt. Sie wollen das jetzt nicht mehr machen, auch weil sie bemerkt haben, dass die Deutschen und Europa den USA eher ablehnend gegenüberstehen. Europa orientiert sich weg vom Christentum und zunehmend in Richtung Islam. Europa bemerkt nun plötzlich, dass es gegenüber Aggressoren hilflos dasteht. Aber Sie haben Recht, denn die USA haben viele Kriege geführt. Über die Ursachen des Vietnamkrieges weiß ich zu wenig. Ich weiß aber, dass der Vietnamkrieg ein großes Trauma für die amerikanischen Bürger ist, weil so viele Menschen in diesem Krieg gestorben sind. Es war ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA und er zog sich über knapp neun Jahre hin (Anm.: Für die USA). Das wollen sie nicht nochmal. Vielleicht noch ein Detail als Abschlussbemerkung: Präsident Trump will jetzt Patriot-Raketen an die Ukraine liefern. Es sind reine Abwehrwaffen. mit denen man verhindert, dass noch mehr Menschen getötet werden. Herr Merz und andere Mitglieder der Berliner Politelite wollen Taurus-Marschflugköper an die Ukraine liefern. Das sind meines Wissens reine Angriffswaffen und die Befürworter hoffen offenbar, dass damit möglichst viele Russen getötet werden. Das ist in meinen Augen ein Unterschied wie Tag und Nacht. Nacht ist dabei über Berlin.

De Lapuente: Sie empörten sich anfangs sehr, da muss ich die Frage stellen, ob Sie überhaupt eine Chance für ein System sehen, das sich demokratisch nennen könnte? Wenn Berufspolitiker das Problem sind, wenn Demokratie Intellekt ist und nicht Trieb: Ist es dann nicht vermessen zu glauben, dass dieses System überhaupt zu retten wäre?

Ganteför: Schon wieder eine gute Frage. Ich lebe seit über 20 Jahren in der Schweiz und hier sind die Leute wirklich Demokraten. Ein großer Unterschied zu Deutschland ist die Höflichkeit gegenüber Andersmeinenden. Es gibt keine oder zumindest nur wenige brüllende Aktivisten. Und wenn es sie ab und zu doch gibt, sind sie meist aus dem Ausland zugereist. Die vielen Volksabstimmungen trainieren die Menschen darauf, selbständig kritisch zu denken. Sie lernen, dass Probleme vielschichtig sind und man Dogmatikern, die perfekte und radikale Lösungen anbieten, gegenüber misstrauisch sein sollte. Das Schulsystem ist gut. Ich kann den Bürgern in Deutschland nur empfehlen einmal eine Schule in der Schweiz zu besuchen und dann vielleicht als Kontrast einmal nach Berlin, Bremen oder Köln in eine Schule zu gehen. Bildung wird in der Schweiz sehr wichtig genommen. Allerdings schicken hier im Grenzbereich zwischen Deutschland und der Schweiz deutsche Eltern ihre Kinder lieber auf deutsche Schulen, weil sie Angst haben, dass ihre Kinder in Schweizer Schulen nicht mithalten können. Das Niveau ist hoch. Ich gab eine Zeit lang häufig Vorträge an deutschen Schulen, aber das habe ich aufgegeben. Mir tun die Kinder und die Lehrer leid. Die Demokratie in Deutschland hat nur eine Chance, wenn die Menschen lernen, demokratisch zu denken und zu handeln. Das hängt auch von den Leitmedien ab, die in Deutschland immer mehr im Namen der Moral unterwegs sind. Wenn sich aber Deutschland noch einmal wie nach dem Krieg für die Demokratie entscheidet, sollte das Land in den Schulen beginnen. Es sollte den Kindern beibringen, gegen Andersmeinende keine Brandmauern zu errichten, sondern mit Respekt und Empathie auf die Mitbürger zuzugehen und nach gemeinsamen Lösungen suchen. Demokratie kann man lernen, aber man kann es auch verlernen oder sogar bekämpfen, wenn man keine Demokratie will. Das ist der Eindruck, den ich von Deutschland habe. Man will keine Demokratie, sondern man will Gleichschaltung.

»Deutschland ist nicht mehr attraktiv«

De Lapuente: Sie spielen in Ihrem Video immer wieder auf die DDR an. Es sind aber gerade die Bundesbürger aus dem nicht mehr ganz so neuen Bundesländern, die offenbar eher gehört werden wollen von ihren Volksvertretern, als es Westdeutsche tun. Letztere scheinen davon auszugehen, dass die Arbeitsteilung zwischen Bürger, der produktiv ist und Steuern zahlt und Mandatsträger, der verwaltet, noch immer gut gelingt. Wie erklären Sie sich, dass es Bürger auf dem ehemaligen Gebiet der DDR sind, die ganz offenbar besser verstehen, dass es um sie nicht mehr geht?

Ganteför: Viele Menschen in den neuen Bundesländern haben die Diktatur noch am eigenen Leib erfahren und sind allergisch gegen alles, was sie an diese schlimme Zeit erinnert. Dazu gehören die vielen Verbote. Beispielsweise war den DDR-Bürgern verboten, das Land zu verlassen. Heute versucht die Regierung in Berlin wieder, Unternehmen und Bürger daran zu hindern, das Land zu verlassen, indem sie bürokratische Hürden errichtet. Es ist eine Mauer, die man nicht sehen kann. Anständige freie Länder brauchen keine Wegzugssteuer, denn die Menschen bleiben freiwillig im Land. Die Wegzugssteuer ist in meine Augen eine Teilenteignung von Menschen, die auswandern wollen. Die DDR hat die Bürger, die damals einen Ausreiseantrag gestellt haben, ganz enteignet. Das heutige Deutschland versucht mit der Wegzugssteuer, die Abwanderung von aktiven und hochausgebildeten Menschen zu verhindern. Der demokratische Weg wäre, den Standort für die Menschen so attraktiv zu machen, dass sie nicht auswandern. Deutschland ist aber nicht mehr attraktiv, sonst bräuchte es die Wegzugssteuer nicht. Dann bleiben nur noch solche drakonischen Maßnahmen zu ergreifen, die einer wirklichen Demokratie nicht würdig sind.

De Lapuente: Wie sehen Sie die Rolle Brüssels? Halten Sie die Europäische Union nicht für Rädelsführerin gewisser Entdemokratisierungsentwicklungen?

Ganteför: Sorry, aber über die Regulierungs- und Geldverteilungsbürokratie in Brüssel weiß ich zu wenig. Ich habe nur vor kurzem mitbekommen, dass auf Klage der Klimaseniorinnen der Schweiz hin die Schweiz von einem Europäischen Gerichtshof für Menschrechte in Strasbourg verurteilt wurde. Das winzige Land würde zu wenig für den Klimaschutz tun. Der Strom in der Schweiz ist CO2-frei und die Pro-Kopf-Emissionen sind ungefähr halb so hoch wie in Deutschland.

»Die Klimawissenschaft ist keine Wissenschaft«

De Lapuente: Wie blicken denn die Schweizer auf die EU?

Ganteför: Es gibt wohl nicht DIE Meinung der Schweizer zur EU. Es kommt darauf an, wen man fragt. Die Wirtschaft ist sehr für eine engere Anbindung an die EU, weil ein freier Handel Wohlstand generiert. Aber die EU fordert bei einer engeren Anbindung die automatische Übernahme von EU-Recht und EU-Vorschriften. Die Schweiz ist aber eine Basisdemokratie. Das Volk entscheidet über die Gesetze. Es ist die oberste Instanz der Legislative. Das ist inkompatibel mit der Idee aus Brüssel, dass Brüssel die oberste Instanz der Legislative ist. Würde sich die Schweiz der EU anschließen, wäre das eine Entmündigung des Schweizer Volkes. Es müsste ab diesem Moment so leben, wie Brüssel es will. Wir werden demnächst wohl eine Volksabstimmung darüber haben. Es würde mich sehr wundern, wenn ausgerechnet die Schweizer Bürger der Entmündigung zustimmen würden.

De Lapuente: Es erstaunt, wie sehr immer wieder von »der Wissenschaft« gesprochen wird. Während der Corona-Jahre war es eklatant. Im Zuge der Debatte um die Juristin Brosius-Gersdorf haben deren Verteidiger immer wieder betont, wie wissenschaftlich versiert die Frau sei – als ob Juristerei eine Wissenschaft sei, aber gut. Die Wissenschaft wird von der Politik im Singular als Beleg für Richtigkeit, Anständigkeit, Aufrichtigkeit usw. gerne angeführt. Wie sehen Sie als Wissenschaftler diesen Missbrauch mit dem Streben nach Kenntnis und Wissen? Und überhaupt: Soll Gesellschaft immer alles nach wissenschaftlichen Kenntnissen ausrichten? Kann man so überhaupt leben? Vieles ist schließlich irrational, menschlich halt …

Ganteför: Lieber Herr De Lapuente, das ist eine sehr heikle Frage. Ich war lange der Meinung, dass Wissenschaftler mehr oder weniger automatisch anständige und ehrliche Menschen sind. Viele sind auch wirklich Nerds, also weltfremde Denker, die kein Interesse an Macht oder Geld haben. Aber nun haben wir diese politisierten Bereiche der Naturwissenschaft und es sind einige Jahrzehnte vergangen. In diesem Zeitraum haben es Aktivisten im langen Marsch durch die Institutionen der Naturwissenschaft geschafft, Spitzenpositionen zu ergattern. So mancher Professor und so manche Professorin sind nicht wirklich Wissenschaftler, sondern Aktivisten, die die Wissenschaft als Werkzeug verwenden, um die Gesellschaft ideologisch umzubauen. Sie scheuen sich dabei genauso wenig wie Politiker zu lügen und zu betrügen. Das Ergebnis dieser Unterwanderung der Wissenschaft sehen wir in den USA: Die Bürger glauben der Wissenschaft nicht mehr. Es ist vor allem das Resultat der Ideologisierung der Klimawissenschaft, die immer noch behauptet eine Wissenschaft zu sein. Das ist sie nicht mehr. Sie ist zu einer Ideologie mit radikalen politischen Zielen mutiert. Die Aktivisten-Wissenschaftler haben es geschafft, die gesamte Wissenschaft in den Augen der Bürger unglaubwürdig zu machen. Das ist ein Desaster, weil es keinen Ersatz für die Naturwissenschaft gibt. Die Naturwissenschaft war eigentlich dafür zuständig, den Kontakt zur Realität aufrecht zu erhalten. Diese Realitätsnähe war ein Grund für den Aufstieg des Westens. Nun geht der Kontakt zur Realität in Deutschland immer mehr verloren. Aber die Realität gewinnt letztlich immer. Das Ganze führt in den Niedergang.

 

Professor Dr. Gerd Ganteför, geboren am 3. November 1956, studierte von 1977 bis 1984 Physik an der Universität Münster und promovierte 1989 an der Universität Bielefeld im Bereich Nanotechnologie. Diesem Gebiet blieb er sowohl als Postdoktorand in den USA als auch während seiner Habilitation am Forschungszentrum Jülich treu. 1997 wurde er an die Universität Konstanz berufen, an der er bis zum Ende seiner Dienstzeit 2022 forschte und lehrte. Seither widmet er sich der Leitung seiner Consulting-GmbH mit Sitz in Kreuzlingen im Thurgau.

Redaktion

Redaktion
Die Redaktion unseres Magazins: Florian Rötzer und Roberto De Lapuente.
Mehr Beiträge von Redaktion →

Ähnliche Beiträge:

51 Kommentare

    1. Ging mir auch so. Ganteför kritisiert meiner Meinung nach zwar viele demokratiefeindliche und ideologische Auswüchse der Klimabewegung zu Recht, sein Verständnis über Ursachen und Gründe verbleibt aber bestenfalls an der Oberfläche, schlechtenfalls plappert er ahnungslos Worthülsen nach. Kein Wort von Ganteför zur neoliberalen Wende, zu Machtkonzentration im Kapitalismus. Und die USA wenden sich von Europa ab wegen des Islams…na klar, das muss es sein…aber warum haben die Amis dann kein Problem mit Saudi-Arabien? Über den Vietnamkrieg weiss Ganteför nicht viel, nur das viele Leute gestorben sind und er neun Jahre lang gedauert hat. Ok, dazu fällt mir nichts mehr ein…

    2. Ich hab schon bei „Stammesgesellschaft mit einem Häuptling“ aufgehört, nachdem ich die Abstammung vom Menschenaffen gnädigerweise noch als Floskel durchgehen ließ. Tiefere Erkenntnisse sind nach sowas nicht mehr zu erwarten.

  1. Die Schweiz feiert sich als „Volksdemokratie“ ist aber keine, war es auch noch nie!

    Schweizer sind zwar freundlich, etwas gemächlich und langsam, mögen aber Ausländer noch weniger als Deutsche. Auch ist die Schweiz seit dem Ukrainekrieg nicht mehr neutral, sondern unterstützt den Westen. Aber die Schweiz ist ein teures Land. Als arme Ostfrau war ich deshalb auch nur zweimal dort. Eine befreundete Ärztin ist in die Schweiz emigriert und desillusioniert.

    Sozial war die Schweiz noch nie. Ich erinnere nur an die Krankenversicherung. Diese ist rein leistungsabhängig, anders als hier in Deutschland. In diesen beschissenen Deutschland ist der Beitrag zu den vielen gesetzlichen Krankenkassen einkommensabhängig..

    Mir gefällt die Selbstgefälligkeit, mit der die Schweizer ihr kapitalistisches Regime anpreisen, nicht.
    Die Schweiz ist deshalb so reich, weil es bisher das Geld der Reichen dieser Welt, Nazigold etc. verwahrte.
    Aber dieses System demontieren die Schweizer mit der Aufgabe ihrer Neutralität selbst.

    Die vielen Schweizer hier, werden jetzt heftig widersprechen, nur zu!

    1. Die Schweiz ist definitiv demokratischer, als Deutschland. Leider nützt das nur wenig, wenn die Propaganda genauso wirkungsvoll ist. Die Fixierung auf den Status als Steueroase halte ich für einen historischen Fehler (den die Schweizer m.E. nicht bzw. nicht mehr nötig hätten), darüber hinaus ist die Schweiz ein Tummelplatz für Geheimdienste, auch das wirkt negativ.

      1. Im Maßnahmenstaat ist nichts demokratisch und Kritik wird bekämpft mit allen Mitteln. Im Normenstaat erlaubt man dagegen, dass sich die „Demokraten“ austoben können. Ist das neue Modell der „Linken“. Schnauze halten was den Maßnahmenstaat betrifft oder die Lügen- Narrative der Herrschenden mit unterstützen und im Normenstaat dagegen kritisieren und fordern. Hoffen so von den wirklich Herrschenden akzeptiert zu werden.
        Man sollte bei kapitalistischen Gesellschaftsmodellen nicht von Demokratie sprechen. Ebenso wie in Deutschland haben die Schweizer im Maßnahmenstaat nicht zu bestimmen.

    2. „In diesen beschissenen Deutschland ist der Beitrag zu den vielen gesetzlichen Krankenkassen einkommensabhängig..“

      Diese Aussage ist falsch, da diese sowie andere Sozialabgaben gedeckelt sind.
      Entgegen zu anderen hohen Freibeträgen/ Schonvermögen, greift in diesem Fall die Beitragsbemessungsgrenze bereits bei vergleichsweise „niedrigem“ Einkommen:

      „Der Gesetzgeber hat die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung gedeckelt.“
      „Die Versicherungspflichtgrenze für die gesetzliche Krankenversicherung steigt im Jahr 2025 von 69.300 Euro auf 73.800 Euro im Jahr (6.150 Euro pro Monat).“

      1. Das weiß ich doch! Habe ich aus Vereinfschungsgründen nur so nicht ausgeführt. Die Reichen zahlen in der BRD weniger Sozialabgaben. Aber in der Schweiz ist die Krankenversicherung ähnlich der privaten in Deutschland. Insofern sehe ich die BRD, trotzt meiner bekannten Kritik, etwas sozialer als die Schweiz. Das bestätigt mir auch meine ausgereiste Freundin. Sie hat allerdings den Vorteil als Ärztin von Schweizer Ärzten aus Kollegialität umsonst behandelt zu werden.

    3. Naomi: „Die Schweiz feiert sich als „Volksdemokratie“ ist aber keine, war es auch noch nie!

      Richtig, die Schweiz hat nur deshalb noch mehr demokratische Freiheiten, weil sie reicher ist, da sie immer noch ein Anziehungspunkt für globales Kapital ist.

    4. Natürlich ist die Schweiz eine „Volksdemokratie“. Mit allem was dazu gehört, also Initiativen, Referenden (in Appenzell sogar Landsgemeinden) und dem Fakt dass der, welcher die Mehrheit am besten manipuliert, die Abstimmung gewinnt.

      Mir unverständlich wie nach über 2000 Jahren das Wesen der Demokratie nicht klar verständlich ist.

  2. Jeder von uns möchte andere überwachen, kontrollieren, beherrschen – oder sogar in perverser Übertreibung des Machttriebes – andere quälen. Heute wird das Mobbing genannt. Wir ertragen es nicht, dass andere sich freuen, das andere frei sind und das andere das Leben genießen.

    Was ist ganteför denn für ein gestörter Charakter, der entweder von sich auf alle anderen schließt oder generell jeden für machtbesessen hält. Seltsam auch dass das in die Natur des Menschen eingeschrieben sein soll und doch 99.9999% der Menschen diesen Machttrieb nicht ausleben können (oder nur in der Phantaise) , weil sie Proletarier sind.

    Man fragt sich auch warum bloß bei den Eliten der Machttrieb mit der Zeit wieder übernimmt. Wenn es ein Trieb ist, müsste es alle betreffen. Oder steuert die Verfügung über Macht und Geld den Trieb und gar nicht die Natur. Blühender Unsinn ist das.

    1. Die Rechten glauben doch, der Mensch sei ein Tier und jeder seit der Feind des anderen. Der Kapitalismus braucht diese Wolfsmentalität.
      Dahingegen glauben wir Linken, der Mensch sei gut. Ob das immer so stimmt, weiß ich auch nicht.
      Der Professor bringt im übrigen die typisch westdeutschen Argumente, auf primitiven Niveau, gegen die DDR vor.
      Was hat er denn für reale Kenntnisse dieses untergegangene Landes, das in vieler Hinsicht sehr viel sozialer war das die Geldschweiz?

      1. Die Rechten glauben doch, der Mensch sei ein Tier und jeder seit der Feind des anderen. Der Kapitalismus braucht diese Wolfsmentalität.

        Nehme ich nicht so wahr, auch wenn es zweifelsohne solche Leute gibt, ist die rechte Sichtweise im allgemeinen sehr viel differenzierter. Die immer gern angeführten Nazis waren übrigens ausgemachte Kollektivisten, nur halt keine internationalistischen.

        Dahingegen glauben wir Linken, der Mensch sei gut. Ob das immer so stimmt, weiß ich auch nicht.

        Ihr glaubt der Mensch sei von Natur aus gut, aber Rechte sind böse und zählen deshalb nicht so richtig als Menschen. Habe ich den Widerspruch damit auf den Punkt gebracht?

        Man muss da übrigens nichts „glauben“, es gibt eine unfassbare Menge an Studien zu menschlichem Verhalten…
        (falls einem die Geschichte der Menschheit als Anschauungsobjekt nicht genügt).

        1. Ich hab überhaupt nicht gesagt die Rechten seinen böse, das wäre nicht meine Art.
          Laß uns doch ein wenig unsere Illusionen, laß dir deine ja auch.
          Außerdem bist du ein Rechter aus den Osten. Ich unterscheide zwischen „Ostrechten“ und „Westrechten“. Letztere sind schon ganz schön melonisiert. Vielleicht kannst du da was dagegen machen?

      2. Doch, der Mensch ist ein Tier, allerdings ein besonderes, doch das ist jedes auf seine Art, nur sind Tiere eben nicht so, wie sie allgemein und besonders von interessierten Kreisen dargestellt werden. Der Wolf z.B. ist ein hoch soziales Tier, so dass es sogar Theorien gibt, die meinen, dass der Mensch beispielsweise die Jagdtechnik und vielleicht auch ein bisschen mehr vom Wolf gelernt hat.

        1. Wölfe sind kooperativ. Hunde sind eher Befehlsempfänger. Einige Menschen haben ihr Verhalten wohl eher bei den Hunden abgeschaut. 😉

    2. „Oder steuert die Verfügung über Macht und Geld den Trieb und gar nicht die Natur.“
      Auch unter den Superreichen sollen sich ja Leute mit sozialer Emphatie befinden.
      Es ist wohl eher so, daß die Verfügung dahintersteckt, und es sich nicht um einen menschlichen ‚Trieb‘ handelt, sondern um einen systemischen Zwang.
      Der, wenn im kapitalistischen Sinne erfolgreich exekutiert, den (extremen) Reichtum als Folge hat.

  3. Zuhören, Hände reichen, um Verständigung bemüht sein, dem Frieden zuarbeiten

    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29488

    Verleihung der „Aachener Auszeichnung für Menschlichkeit“ an den Journalisten und Autor Patrik Baab, 29. Mai 2025

    Das Aachener Bündnis „Diplomatie statt Waffen und Sanktionen“, bestehend aus „Aachener für eine menschliche Zukunft“, „Arbeitskreis GewerkschafterInnen Aachen“, „Freie Linke Aachen“ und „Friedensinitiative Querdenken 241 Aachen“, hat am Himmelfahrtstag, dem 29. Mai 2025 die „Aachener Auszeichnung für Menschlichkeit“ an den Journalisten und Autor Patrik Baab verliehen

    Begrüßung durch Dr. Ansgar Klein

    Liebe Freundinnen und Freunde des Friedens, in einer Zeit, in der der Aachener Karlspreis an eine Person verliehen wird, die als EU-Kommissions-Präsidentin in der ‚Corona-Zeit‘ Milliarden ‚Impfstoff‘-Dosen bestellt hat, deren Injektion sehr vielen Menschen den Tod brachte und bei Tausenden schwere Nebenwirkungen erzeugte.

    Immerhin ist diese Person, also Frau von der Leyen, nun vom EU-Gericht für schuldig befunden worden, dass sie bei dieser Corona-Impfstoffdosen-Bestellung gegen das Transparenzgesetz verstoßen hat.

    Diese Frau ist zudem eine der schlimmsten Kriegstreiber im Ukraine-Krieg. Auf ihr Geheiß hin will die EU 800 Mrd. Euro für Hochrüstung gegen Russland ausgeben und sie will das Ersparte von uns Bürgern und Russisches Vermögen, das auf westlichen Banken liegt, konfiszieren, um noch mehr Geld in Kriegsvorbereitung zu stecken.

    Unter von der Leyens Ägide ist auch das 17. EU-Sanktionspaket gegen Russland beschlossen worden, das einen klaren Verstoß gegen unser Grundgesetz enthält, nämlich die Sanktionierung von Personen, denen nichts anderes vorgeworfen wird, als dass sie ihre Meinung äußern; das sind u.a. die Deutschen Alina Lipp und Thoma Röper; Alina Lipp betreibt den Blog ‚Neues aus Russland‘ und Thomas Röper den ‚Anti-Spiegel‘; d.h. sie tun das, was sie als Journalisten für ihre Pflicht halten und das ist grundgesetzlich geschützt:

    in Artikel 5 unseres Grundgesetzes heißt es klipp und klar: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.

  4. EU muss 750 Mrd. Dollar für Energie und 600 Mrd. Dollar für Rüstung aus den USA ausgeben
    EU-USA-Handelsabkommen: Guter Deal für Trump, schlechter Deal für EU

    Die korrupte v. d. Leyen ist von uns Bürgern nie gewählt oder legitimiert worden, für uns zu sprechen oder zu handeln!

    Mit anderen Worten, sie vertritt jemand anderes, aber nicht uns! Kein Wunder, dass solch Knebel-Deals dabei herauskommen.

    Wir Bürger wollen kein teures amerikanisches Gas oder Öl, wir wollen russisches!

    Und wir Bürger wollen auch nicht nach der Pfeife der USA tanzen oder amerikanische Waffen für Europa kaufen!

    Ich hätte zu gern das Treffen gestört und gesagt „Mr. Trump, this korrupt woman does not represent us people in Europe! Talk with someone else!“

    1. Ich hätte Trump noch etwas anderes gesagt: Das er sich einen „noggern“ kann!
      Werder er noch die v. d. Leichen können den Menschen diktieren, mit wem sie
      ihre Geschäfte machen. Wenn die Deutschen, bzw die Europäer, wieder mit Russland
      Geschäfte machen und die Beziehungen wieder normalisieren, brauchen wir die USA
      nicht. Das wissen die US Amerikaner auch. Desshalb zerstören sie auch das Verhältnis
      zu Russland. Deutschland, auch andere EU Länder, aber vor allem die USA haben
      mit dem Begriff Demokratie nichts mehr gemein.

    2. https://x.com/MartinSonneborn/status/1949591192259142017
      750 MILLIARDEN für US-Drecksfrackinggas
      600 MILLIARDEN für Drecksinvestitionen (in den USA)
      1000 MILLIARDEN („a vast amount of american Military Equipment“) für Drecksmilitärschrott –
      D. Trump hat heute Nachmittag in Schottland zwischen zwei befriedigenden Partien Golf mit U. vonderLeyen den Fußboden aufgewischt.
      Ach so, 15% Zoll auf alles gibt‘s auch noch.
      (Gegenzoll: null.)
      „Bedingungslose Kapitulation! Ein Vertrag, wie ihn die Europäischen Mächte China im 19. Jahrhundert aufzwangen.“ (Libération)
      ——————————————–
      https://orf.at/stories/3400806/

  5. In den verschiedenste Vietnamkriegen sind in erster Linie Vietnamesen, Laoten, Kambodschaner usw. gestorben. Davon zu plappern wieviele Opfer die US-Amerikaner oder (hat er vergessen) die französischen Truppen hatten, ist für mich nicht nachvollziehbar. Die hatten in Vietnam schlicht und einfach nichts verloren. Ausser etlichen armen Schluckern. Und die liessen ihre Leben, Gliedmasse oder Nervenkostüme. Da hats der Herr wohl nicht so mit der Gleichbehandlung der Völker.
    Positiv hervorheben kann ich die angesprochene, mittlerweile breitflächig käufliche, korrumpierte und unglaubwürdige Stellung der (Pseudo??)Wissenschaften. Gut erkannt, auch wenn es natürlich nur die Verteidigung der beruflichen Reputation des Herren betrifft. Zumindest dem Appell rational statt emotional stimme ich zu.

  6. Ganteför: Die Naturwissenschaft war eigentlich dafür zuständig, den Kontakt zur Realität aufrecht zu erhalten. Diese Realitätsnähe war ein Grund für den Aufstieg des Westens. Nun geht der Kontakt zur Realität in Deutschland immer mehr verloren. Aber die Realität gewinnt letztlich immer. Das Ganze führt in den Niedergang.

    Da hat er recht. Diese letzten Sätze von Ganteför sind eigentlich die einzigen denen ich zustimmen kann. Was er nicht sagt, dass „Realitätsnähe“ immer auch Macht bedeutet und damit das Potential zur Herrschaft. Ansonsten alles recht oberflächliches Gelaber.

    Grundsätzlich gilt, wahr ist etwas, wenn ich (oder auch die Gesellschaft) gut mit einer Theorie leben kann, dann stimmt es mit der Realität überein. Dieser Grundsatz trifft in besonderen Maßen für gesellschaftliche Ideologien und die damit verbundenen Narrative zu. Narrative dienen der Verschleierung offen zutage tretender Widersprüche. Sie sollen eine widersprüchliche Ideologie weiterhin für die Menschen akzeptabel erscheinen lassen. Moral und Ethik sind noch dichter mit der Ideologie verbunden. Moralische Werte sollen unmittelbar auf die Menschen einwirken, ohne Umwege über den Verstand. Sie sind für Ideologien fundamental.

    Narrative dagegen sind nur einfache Hilfsmittel auf Verstandesebene. Bei einer gesellschaftlichen Revolte fallen die auch zuerst. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn es werden sofort neue Narrative gestrickt. In den USA etwa haben wir die Herrschaftsideologie des Exzeptionalismus, beide Parteien sind darin gefangen und berufen sich auf christliche Werte, sie unterscheiden sich nur in den Narrativen.

  7. Bei der Lobhudelei über die CH habe ich aufgehört zu lesen. Der Mann weiss nicht, von was er redet. Ich halte selbst die Deutschen (!!) für kritischer und aufgeweckter als die Schweizer. Ein bräsigeres, unaufgeklärteres, normopathischeres Volk als die Schweizer findet man selten.
    In der CH bekommt man jede noch so gut gemeinte Initiative mit drei simplen Parolen ‒ die dafür dann auf jedem Acker stehen ‒ „gebodigt“:

    – unschweizerisch
    – unnötig
    – teuer

    Man lehnte selbst weniger Pestizide im Trinkwasser ab… letzthin mehr Ökodiversität.
    Allerdings: Initiativen gegen „Fremde“ und alle, die auf den Sozialstaat angewiesen sind, haben immer gute Chancen.

  8. Einige grundsätzliche Aussagen sind durchaus korrekt, auch wenn es jedem unbenommen bleibt, weiterhin davon auszugehen, dass der Mensch „edel, hilfreich und gut“ IST (statt sei).

    Allerdings irritiert die Aussage:
    „Der Mensch hat von seinen frühen Vorfahren, den Menschaffen, den Herdentrieb geerbt.“
    Affen leben in Horden!

    „Der Boss der Herde bestimmt, wer was wann futtert.“
    Dieses Prinzip ist evolutionär durchaus erprobt, da Alphatiere zwar keine Vorräte anlegen/horten, aber physisch für die Sicherheit der Gruppe – auch RUDEL genannt – (Landraubtiere wie z.B. Wölfe, Löwen) Sorge tragen.
    In HERDEN lebende Spezies kennen keinerlei Hierarchien, sondern fressen wo/wann/wie viel auch immer.

    Allgemeines Wissen kann auch nach einer akademischen Laufbahn nicht abträglich sein.
    Übrigens: Lemminge stürzen sich noch immer NICHT in kollektivem Wahn in’s Verderben/zu Tode – das ist nur das Recht des Edelsten Wesens.

    Aber die CH noch immer als Ewiges Licht im Dunkel zu verkaufen, und diese als Monstranz vor sich her zu tragen – naaa ja.
    Schwamm drüber.

  9. „Ohne die USA hätte womöglich Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen.“
    Nein. Die USA hat erst wirklich eingegriffen als klar war daß die SU die Arbeit erledigt hatte um dann bei den Siegern zu sein und ihre hegemoniale Politik in Yurop durchzusetzen, gegen die Interessen der SU.

    1. @Faber

      Ich denke, da irren Sie sich.
      Sie schreiben:

      „Die USA haben erst wirklich eingegriffen, als klar war daß die SU die Arbeit erledigt hatte um dann bei den Siegern zu sein und ihre hegemoniale Politik in Yurop [sic.] durchzusetzen, gegen die Interessen der SU.“

      Die USA griffen schon im Herbst 1942 in den Krieg ein, und zwar mit der Landung in Nordafrika, dem Kampf gegen die deutsche Afrikaarmee (in Tunersien) und der bald folgenden Invasion in Süditalien im Sommer 1943. Auch die US-Luftangriffe auf deutsche Städte begannen schon 1943, also zu einem Zeitpunkt, da die Rote Armee noch keineswegs endgültig gewonnen hatte.

      Die Atlantik-Charta war sogar schon 1941 beschlossen worden und die Forderung nach bedingungsloser Kapitulation Deutschlands war schon sehr frühzeitig, nämlich im Januar 1943, erfolgt. Und es war klar, dass das nicht bloß Worte bleiben sollten … !

      Hinzu kam, dass überhaupt erst durch die US-Beteiligung die geplante Invasion in der Normandie möglich wurde und jene Kraft entfalten konnte, die sie dann hatte. Großbritannien alleine wäre zur Invasion nicht fähig gewesen. Überdies trug bereits vor der Invasion im Juni 1944 die Erwartung der Landung dazu bei, dass die Wehrmacht erhebliche Truppenverbände in Frankreich stationieren musste, die sonst im Osten eingesetzt worden wären.
      All das band erhebliche Kräfte, was den Vormarsch der Roten Armee erleichterte.

  10. „Also versucht man den Bürgern vegane Ernährung aufzuzwingen. “

    Spätestens ab diesem Satz weiß man, daß Herr Ganteför eine bestimmte politische Agenda verfolgt und lediglich seine in großen Teilen rechten und faktenresistente Anhängerschaft bedienen will. Ich wundere mich, warum auf overton in letzter Zeit rechten Demagogen soviel Bühne geboten wird. Anpassung an den Zeitgeist?

    1. Der Zeitgeist ist jedenfalls nicht mehr so, dass man mit seinem „Achtung, igitt, ein Nazi!“ Anfeindungen noch groß Leute beeindrucken kann.

  11. Da kann man eigentlich keinen Satz so stehen lassen. Für einen Wissenschaftler sind seine Aussagen doch eher unterkomplex und halten einer Überprüfung mit der Realität nicht stand.

    Der Homo Sapiens stammt nicht von den Menschenaffen ab. Er gehört zur Gattung der Menschenaffen. Der Herdentrieb gehört also auch zum Menschen dazu.
    Die Demokratie stammt aus Griechenland, ist also gar nicht mehr so neu. Die Frage die sich viel eher stellt ist, ob wir tatsächlich in einer Demokratie leben.

    Über Klimawandel möchte ich hier nicht diskutieren. aber hier hat Ganteför m.M.n. recht wenn er behauptet, dass die Verbote an dem globalen Problem der Klimaerwärmung nichts ändern: „Es geht ihnen nicht ums Klima. Sie wollen Macht und die Unterlinge sollen gehorchen.“

    In Bezug zur USA hat er Scheuklappen auf:
    „Zur Rolle der USA möchte ich an die Geschichte erinnern. Ohne die USA hätte womöglich Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen.“

    Er sollte sich einmal fragen, ob es denn ohne die USA überhaupt zu einem Hitler und einem Zweiten Weltkrieg gekommen wäre. https://www.nachdenkseiten.de/?p=132027

    Jedenfalls verstünde er dann auch besser wie es zu Kampanien wie FFF kommt, welche Aufgaben die Parteien in der gelenkten Pseudodemokratie haben und wie die USA heute Europa dafür einspannt, den nächsten Stellvertreterkrieg gegen Russland zu führen.

  12. Ein weiser Gelehrter hat mich einst früh eingewiesen, vor jeglicher Lektüre – falls möglich – sich immer erst einmal Informationen über den Werdegang des Autoren zu beschaffen. Ausgerechnet heute bin ich dieser mir auferlegten ‚Pflicht‘ nicht nachgekommen. Mist aber auch. Dann, unten angekommen, nur mühsam gerade noch mal dem Spucken an Waschbecken oder besser noch über Kloschüssel vorbei gekommen, entdeckte ich die im Augenpulver-Format aufgelegte Vita.

    „Professor Dr. Gerd Ganteför, geboren am 3. November 1956, studierte von 1977 bis 1984 Physik an der Universität Münster und promovierte 1989 an der Universität Bielefeld im Bereich Nanotechnologie. Diesem Gebiet blieb er sowohl als Postdoktorand in den USA als auch während seiner Habilitation am Forschungszentrum Jülich treu. 1997 wurde er an die Universität Konstanz berufen, an der er bis zum Ende seiner Dienstzeit 2022 forschte und lehrte. Seither widmet er sich der Leitung seiner Consulting-GmbH mit Sitz in Kreuzlingen im Thurgau.“

    Woher und/oder von wem – um Gottes Willen – bekommt Overton denn – immer wieder mal (?) – solche Interview-„Partner“ aufs Auge gedrückt? Nicht auszuhalten! Eigentlich könnte ich es damit belassen und unter Absingen schmu … Aber dann hat Naomi hier ihren Kommentar abgesetzt und ihn abgeschlossen mit „Die vielen Schweizer hier, werden jetzt heftig widersprechen, nur zu!“ Nein, ich bin kein Eidgenosse. Werde es auch nie mehr sein und werden, auch wenn nach permanenter Sondierung momentarer Lagen hierzulande und anderswo es durchaus mir mehr als angebracht erscheinen dürfte. Das wenigstens war ein sachdienlicher Hinweis – der einzige in diesem langen Erguss: die Wegzugssteuer, die war mir bis dato nicht untergekommen. Die allerdings würde mich keinesfalls abhalten, im Gegenteil. Bräuchte ich mir doch um das mir anheim gefallene angeerbte Vermögen keine Gedanken oder gar Sorgen mehr zu machen, von wg. Testament und so

    Im Dreiländereck aufgewachsen, gewohnt und auch meist dort gearbeitet und danach – ja doch – auch noch gut&gerne gelebt, mit Verwandten hinter der südlichen wie auch der westlichen ‚grünen‘ Grenze. Weiß also, was Röschti und Gschnetzls sein könnte und woher ich Croissants bekomme, wenn hier ‚bei de Schwobeseckel’ – wie wir aus dem ‚Großen Kanton’ offen verdient verunglimpft werden – mal wieder Feiertag herrscht. Aber in Sachen Weltanschauung, Wirtschaft, Politik, da würde ich mal sagen wollen, endete eher wohl jegliches Revolutionäre und wohl auch Freiheitliche final mit „Dies war Tells Geschoss!“ So spruch jedenfalls Gessler – der mit dem Hut – bei Schiller, Friedrich, stimmt aber nicht ganz.

    Die Liste der Kriege und Schlachten der Schweiz ist so gut wie endlos, behauptet zumindest Wiki. Gut kriegstüchtig aufgestellt waren – so scheint es – die Eidgenossen wohl immer. Und nachtragend! Da, wo man die per Ritter-Rüstung und Langschwerter überladenen Habsburger nebst Schwaben vor einem halben Jahrtausend glaubte ein für allemal niedermetzeln zu müssen, mit Mistgabeln und allem was eben gerade mal so zur Hand war – bei tatkräftiger Unterstützung der Alemannen vom Landstrich jenseits des Rheins auch noch – können mitten im nahegelegenen Marktflecken die Gebeine und die Schädel der Opfer – nicht Wenige übrigens – besichtigt werden.

    Etwas zeitnäher die mir untergekommenen Informationen über die ‚Confederatio Helvetia‘. Hatte ich doch das Glück, eine Deutschlehrerin erleben zu dürfen, die ihren Schülern noch etwas über Literatur beizubringen fähig und in der Lage war. Unter anderem Frisch, Max – als Pflichtleküre zum Einstieg: Stiller. Er – Frisch- sollte mir ein ganzes Leben nicht mehr abhanden kommen. Nach Stiller dann – was sonst – seine Tagebücher 1 und 2. Seinen Eidgenossen hat er immer eine hochgezogene ‚linke‘ Augenbraue gewidmet. Zu ‚god’s own land‘ pflegte er ein Leben lang ein überaus gespaltenes Verhältnis. Jahrelange Aufenthalte ließen ihn dort auch Erfahrungen machen, dass bezüglich Frieden&Krieg bzw. Krieg&Frieden mit so manchem WASP – den ewig herrschenden white anglo-saxon protestants – etwas nicht ganz stimmen konnte.

    Später mal, als wir uns drüben fast hätten begegnen können, habe ich dann selbst so meine Erhellungsmomente erleben dürfen. Mit was er alles bei ihnen voll ins Schwarze getroffen haben könnte. Um beim Thema zu bleiben – es gäbe Etliches zu vermelden, was es nicht täte, seine Romane, seine Beziehung zu Deutschland West wie Ost bspw., wie auch sein Verhältnis ‚zum Weibe‘ wie auch das von einer Ingeborg B. – sage nur ‚Malina‘ – will ich für evtl. Späteinsteiger gut geeignet, seine Tagebücher oder besser ‚Journale‘ 3 und 4 empfehlen. Aus Letzterem dann auch die Information, weshalb ich Frisch als Zeitzeuge für die Schweiz als nicht besonders geeignetes Plaster für Demokratie etc. aufgegriffen haben.
    Dass er – Max Frisch – über vierzig Jahre wenn nicht länger beim Eidgenössischen Staatsschutz-Departement im Fadenkreuz unter Beobachtung stand, hat ihn schwer getroffen, als er es wenige Jahre vor seinem Tod anno 1991 erfahren mußte. Wie verlautbarte mal die ETH Zürich – „Der Schweizer Autor und Architekt Max Frisch (1911–1991) gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.“

    Nun wir leben längst im nächsten Millenium, was hat uns das zwanzigste Jahrhundert zu kümmern. Frisch, so mal ein Mitforist auf einer anderen Bühne, habe heute keine Daseinsberechtigung mehr, uns jedenfalle nichts Bedeutsames mehr zu sagen. Ja ja, ich weiß! So wie ein Uri Avnery und andere auch. Aber ein Ganteför, der darf seine Weisheiten verbreiten hier auf Neuland. Habe zu kleine Hände, ich fasse es nicht!

  13. Ein seriöser Wissenschaftler würde sich niemals dermaßen in haltlosen Übertreibungen ergehen, wie es Herr Ganteför tut.
    „Also versucht man den Bürgern vegane Ernährung aufzuzwingen.“
    Wer versucht das? Nicht die Grünen und schon gar nicht die derzeitige Regierung mit einem CSU-Landwirtschaftminister.
    „Also wird das verboten, indem man Billigflüge extrem verteuert.“
    Ach so, dann soll das umweltschädliche Fliegen also weiter subventioniert werden?
    Herr Ganteför redet einem unbeschränkten Konsum das Wort. Jeder Kapitalist wird ihn lieben. Er mag zwar keine Elektro-SUVs, aber gegen Verbrenner-SUVs, die immer noch in der überwiegenden Mehrheit sind, scheint er nichts zu haben.

    Was mich bis heute extrem verwundert, ist, dass die alternativen Medien Corona, Klimawandel und Ukraine-Krieg in einen Topf werfen. Allein wenn man sich die Experten, auf die sich die Alternativen Medien zu den verschiedenen Themen berufen, anschaut, muss man doch feststellen, dass es da nicht nur einen erheblichen Qualitätsunterschied gibt. Auch die Zahl der Experten spricht eine deutliche Sprache.
    Corona: Wodarg, Schiffmann, Bhakdi
    Klimawandel: Ganteför
    Ukraine-Krieg: Jeffrey Sachs, John Mearsheimer, Benjamin Abelow, Glenn Diesen, Scott Horton, Patrik Baab, Gabriele Krone-Schmalz, Günter Verheugen, Petra Erler, Harald Kujat, Wolfgang Richter, Erich Vad, Jochen Scholz und viele weitere

    Sehr interessant fand ich übrigens, wie Jeffrey Sachs in einem Interview mit Jasmin Kosubek reagiert hat, als diese ihm erzählen wollte, dass die Angst vor dem Klimawandel wohl übertrieben sei. Siehe hier ab Minute 34:45:
    https://www.youtube.com/watch?v=2DmVkaivKyw

    Können sich die alternativen Medien wirklich nicht vorstellen, dass es einen realen, physikalisch messbaren Klimawandel gibt, der sich nicht um Macht und Politik kümmert?
    Können sich die alternativen Medien wirklich nicht vorstellen, dass es eine Auswirkung auf unseren Planeten hat, wenn fossile Bodenschätze, die in hunderten von Millionen Jahren entstanden sind, in gerade mal zwei Jahrhunderten verbrannt werden?
    Können sich die alternativen Medien wirklich nicht vorstellen, dass es eine gesunde, natürliche, lebenserhaltende Angst der Menschen vor Viren oder dem Klimawandel gibt, die den Menschen nicht von finsteren Mächten eingeflößt worden ist?

    Und nochmal zum Thema Fleischessen:

    „Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück.“
    Pythagoras (582 – 496 v. Chr.), Griech. Philosoph und Mathematiker

    „Es wird ein Tag kommen, an dem die Menschen über die Tötung eines Tieres genauso urteilen werden, wie sie heute die eines Menschen beurteilen. Es wird die Zeit kommen, in welcher wir das Essen von Tieren ebenso verurteilen, wie wir heute das Essen von unseresgleichen, die Menschenfresserei, verurteilen.“
    Leonardo da Vinci (1452 – 1519); Universalgenie

    „Dem Tier gegenüber sind heute alle Völker mehr oder weniger Barbaren. Es ist unwahr und grotesk, wenn sie ihre vermeintliche hohe Kultur bei jeder Gelegenheit betonen und dabei tagtäglich die scheusslichsten Grausamkeiten an Millionen von wehrlosen Geschöpfen begehen oder doch gleichgültig zulassen. Können wir uns wundern, dass diese sogenannten Kulturvölker immer mehr einem furchtbaren Weg des Abstieges entgegengehen?“
    Alexander von Humboldt (1769 – 1859); Naturforscher

    „Die christliche Moral hat ihre Vorschriften ganz auf den Menschen beschränkt, die gesamte Tierwelt rechtlos gelassen. Man sehe nur, wie unser christliche Pöbel gegen die Tiere verfährt, sie völlig zwecklos und lachend tötet, oder verstümmelt, oder martert, seine Pferde im Alter bis aufs äusserste anstrengt, um das letzte Mark aus ihren armen Knochen zu arbeiten, bis sie unter seinen Streichen erliegen. Man möchte wahrlich sagen: die Menschen sind die Teufel der Erde und die Tiere ihre geplagten Seelen.“
    Arthur Schopenhauer (1788 – 1860); Deutscher Philosoph

    „Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein Schritt und damit auch von der Tierquälerei zur Menschenquälerei.“
    „Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.“
    „Die Menschen gehen lieber zugrunde, als dass sie ihre Gewohnheiten ändern.“
    Leo Tolstoi (1828 – 1910); Humanist, Autor (u.a. „Krieg und Frieden“)

    „Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“
    „Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten.“
    Mahatma Gandhi (1869 – 1948); Führer der ind. Selbständigkeitsbewegung; Nobelpreis 1913

    „Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“
    Albert Einstein (1879 – 1955); Physik-Nobelpreis 1921

    „Warum ich Vegetarier geworden bin? Aus vielen Gründen: einmal war ich krank, und die neue Diät hat mich geheilt. Daher behalte ich sie. Zweitens: Die weltweite Getreideernte ist rund 2 Milliarden Tonnen pro Jahr. Über 500 000 werden dem Vieh der reichen Nationen verfüttert – während in den 122 Ländern der Dritten Welt (wo 3,8 der 5 Milliarden Menschen unseres Planeten wohnen) pro Tag nach UNO-Statistik 43000 Kinder am Hunger sterben. Diesen fürchterlichen Massenmord will ich nicht mehr mitmachen: kein Fleisch zu essen ist ein minimaler Anfang.“
    Jean Ziegler (*1934); UNO Sonderbeauftragter; Buchautor

    „Gedenke auch unserer älteren Schwestern und Brüder, der Tiere. Verbiete dem Menschen, Tiere zu töten, um sie zu essen. Denn auch sie sind fühlende Wesen, auch in ihnen wohnt die Sehnsucht nach Leben; unsere Weggefährten sind sie auf dem gemeinsamen Weg zur Unsterblichkeit. Solange noch Menschen Tiere töten, werden sie auch Kriege führen. Solange Menschen Tiere essen, werden sie ihre unschuldigen Opfer zu Tode quälen: zu Hunderttausenden in den Labors und Massenzuchtanstalten, zu Millionen in den Schlachthöfen der Städte, zu Myriaden in den Weltmeeren. Ihr Blutstrom darf nicht länger mehr als Nahrung dienen, ihr Leib nicht länger mehr als Rohstoff, ihr Leben nicht länger mehr als Lebensmittel für uns Menschen. Verbiete uns, Herr, das tägliche Fleisch. Das tägliche Brot gib uns heute.“
    Eugen Drewermann (*1940); Theologe

      1. Ein Top-Argument. Das erklärt und rechtfertigt natürlich alles.
        Meine Güte, dieser ‚Witz‘ war schon vor 40 Jahren völlig platt und hatte so ’nen Bart…
        Wo sich gerne mal (und durchaus häufig zu Recht) über die Qualität der Artikel ausgelassen wird : die vieler Kommentare lässt mindestens ebensoviel zu wünschen übrig.
        Plattitüden, Besserwisserei, Respektlosigkeit, Beleidigungen, ungefragtes Duzen, Arroganz uvm. – wo ist da der Unterschied zu den MSM ? Ab und zu mal ein bißchen Selbstreflexion, wie wär’s ?
        Ist wahrscheinlich ein bißchen viel verlangt. Auf andere einzuschlagen macht ja so viel mehr Spaß.

    1. Beim Klimawandelthema bist du ja bei Ganteför durchaus richtig. Sein Buch „Klima – Der Weltuntergang findet nicht statt“ ist jetzt auch schon wieder 15 Jahre alt und -auch wenn ich ihn jetzt nicht wirklich intensiv verfolge- ist das seitdem auch durchaus sein Thema.

      Im übrigen zweifelt er den menschengemachten Klimawandel soweit mir bekannt gar nicht an. Er kritisiert nur das „Ökosystem“ Klimawandelwissenschaften und hält es für ziemlich korrupt und das kann man ja durchaus mal andenken oder? Und auch ganz ohne viel von Wissenschaft zu verstehen, kann jeder normale Mensch sich die Vorhersagen dieser Wissenschaft (primär z.B. in Form des Weltklimarates) ja mal im zeitlichen Verlauf anschauen? Immerhin machen die das jetzt schon seit vielen Jahrzehnten und die Presse trommelt passend dazu mit.
      Mal nur so ein kleiner Eckpunkt: Weltmeeresspiegel, was hat man da für dramatische Szenarien entworfen. Der Spiegel titelte 1986 mit halb versunkenem Dom auf dem Cover eine wahre Apokalypse herbei und was ist da bis jetzt von eingetreten? Seit den 80ern sind es wie viele cm? 10?

      Ich denke es gibt durchaus ein paar Dinge bei der Erzählung, die jedem auffallen müssten und wo Nachfragen und auch Kritik angebracht sind. Dummerweise ist das Thema allerdings mittlerweile so toxisch, dass selbst wenn du nur ein recht harmloser Ganteför bist, das bereits reicht, damit man dich disst.

    2. Schöner Kommentar. Und nein, ganz offensichtlich sind die „Alternativen“, oder wie ich sie gerne nenne, die „Alter_naiven“ nicht in der Lage zwischen dem physikalischen Klimawandel und dem politischen bzw. dem von der Politik vereinnahmten wissenschaftlichen Quark zu unterscheiden.
      Je weiter rechts, desto aussichtsloser natürlich, da schlägt sich dann der Dunst der Koch-Brüder, Heartland-Institut und EIKE bzw. der ganzen Petro-Chemie nieder.

  14. Die USA hätten jetzt bemerkt, dass EUropa ihnen eher ablehnend gegen- übersteht ? – Richtig muss es heißen :
    Trump & Co wissen und haben es am eigenen Keib erlebt, dass die meisten Regierenden der EU für Biden/Harris
    waren, gar Wahlkampf für die gemacht
    haben.

  15. Nun hat das EIKE-Institut zwar das Zeitliche gesegnet, aber die Fossilindustrie gibt nicht auf. In die Lücke gesprungen ist Gerd Ganteför. Der zwar den menschengemachten Klimawandel nicht komplett bestreitet, aber der sei nur zur Hälfte verantwortlich. Ein Klimaleugner mit Knautschzone gewissermaßen. Jedenfalls ein Klima- und Fossillobbyist. DeepSeek fasst es so zusammen:
    „Fazit: Ganteför vertritt eine Minderheitenmeinung, die in der Wissenschaft kaum Unterstützung findet, aber in bestimmten Medien und politischen Kreisen auf Resonanz stößt. Für eine fundierte Einschätzung des Klimawandels empfiehlt sich die Lektüre etablierter Forschungsinstitutionen.“

    Mit der Moralisierung der Universitäten hat er natürlich recht. Aber dann Fridays for Future. Diese seien repressiv. Ja aber das geht doch nicht vom Staat aus. Da wurde eine Protestform gefunden, die weltweit große Durchschlagskraft entfaltete. Mehr nicht.
    Und die sollen jetzt für den Niedergang der Wissenschaft verantwortlich sein? Doch eher die Gegenseits, dort wo QAnon beheimatet ist.
    Kein Vorwurf an Roberto, dass er den eingeladen hat. Wenn man ihn nicht zu Wort kommen lässt, kann man ihn auch nicht widerlegen. Mal ein Interview nur übers Klima? Den hätte ich gern auf der Speisekarte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert