Manchmal klingt es in der Bundespressekonferenz wie im ZK. Sogar Habeck nimmt diesen Duktus an.
Roberto J. De Lapuente sprach mit Florian Warweg von den NachDenkSeiten.
Ausschnitt aus dem Gespräch vom 14. April 2024. Hier zu sehen!
Florian Warweg ist der Parlamentskorrespondent der Nachdenkseiten und Vertreter der Bundespressekonferenz. Von wo aus er über die Vorkommnisse im Bundestag berichtet. Es war allerdings kein leichter Weg, da die Nachdenkseiten zunächst ausgeschlossen wurden, nach erfolgreicher Klage sitzt er seit September 2023 wieder wöchentlich im Haus der deutschen Bundespressekonferenz.
Interviewt doch mal einen 10-jährigen zur gegenwärtigen politischen Lage in der BRD. Dieser Zehnjährige wäre dann nämlich genauso alt wie der über seine DDR-Erfahrungen redende Warweg, als die DDR unterging.
Auch die von Warweg wiederholte und mittlerweile allgegenwärtige Behauptung, “die DDR-Bürger” seien öffentlichen Verlautbarungen gegenüber grundsätzlich skeptisch eingestellt gewesen widerspricht der Realgeschichte gerade der “Wendezeit”, in der nämlich ein erheblicher Teil der DDR-Bürger geradezu kindlich naiv auf die Versprechungen von Kohl und Co. reagierte. Kohl erklärte im nachhinein bekanntlich, dass man 1990 auch einen Besenstiel als CDU-Spitzenkandidat hätte aufstellen können und der wäre im Osten gewählt worden. (Mit derselben Naivität rennt derselbe Teil der Ostler heute m.E. der AfD hinterher.)
Oder denken wir an die Tschibo-Kampagne “Oh frische Bohnen” während der späten Wendezeit, an die sich zumindest die damals volljährigen DDR-Bürger noch erinnern dürften. Weil versprochen worden war, dass ein Träger eines solchen gelben Tschibo-Aufklebers einen “West”-Pkw gewinnt rannte buchstäblich ein Viertel der Ostdeutschen monatelang mit solchen Aufklebern herum. Auf Jacken, auf Taschen, auf dem Trabi usw. konnte man sie sehen.
und die Erfahrung danach… wo der 100-er weg war?
hat ein Comedy so verfasst, wir können froh sein dass unsere Frauen nicht vergewaltigt wurden
Dagegen spricht meine Erfahrung. Bewohnte den Warschauer Pakt bis zum 12 Lebensjahr, allerdings nicht die DDR. Verliess meine Heimat während derer Phase der “Normalisierung” .
Wohin? In den “Goldenen Westen”…und das war der Westen für uns, angefangen bei Kaugummi, Addidas oder Levi & Strauss. Ebenso für alle die Älteren, dort waren das Nivea, Tempo, Jacobs, Mercedes, Porsche…um hiermit noch in Europa zu bleiben. Wer allein bereits nach Jugoslawien reisen durfte war bereits irgendwie privilegiert (also verbandelt…wobei das oft eine “win-win”-Angelegenheit war).
Bin von der Wiege an mit der Kritik an den herrschenden Verhältnissen aufgewachsen, kann mich nicht an etwas anderes erinnern. Folglich an den Figuren in Politik und Medien…an der herrschenden Kaste und das waren die Kommunisten. Hatte sehr viel mit der Mangelwirtschaft zu tun, das scheint mir das entscheidende Momentum zu sein wenn es hier um die Vergleiche der Kritikfähigkeit von Ost und West geht. Im Westen herrscht seit Jahrzehnten – auch wenn in abnehmender Tendenz – Wohlstand, sowas in dieser Quantität wie Qualität war diesem System fremd. Während also die einen sich zurücklehnen konnten, waren die anderen gezwungen kreativ und erfinderisch zu bleiben. Das prägt. Und das über Generationen.
Im Westen dann dauerte es Jahre bis ich begriff, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Der Westen ist keinen Deut´ irgendwie anders. Raffinierter, weil die Gewalt unsichtbar bleibt. Mehr ist es nicht. Kohle und Macht. Aber das ist jetzt nicht die Thematik hier.
Die Ostdeutschen sind also naiv und leichtgläubig?
‚Rund sieben Millionen Menschen in Deutschland spielen laut einer Umfrage des IfD Allensbach regelmäßig Lotto oder Toto, fast 21 Millionen Personen aus Deutschland spielen immerhin gelegentlich.‘
Lotto gibts in Westdeutschland selbstverständlich nicht! Der Westdeutsche rennt nie und nimmer bloß mit’nem Sticker durch die Gegend, nein, der ist schlau und legt da noch Geld obendrauf…
-> kann Spuren von Sarkasmus enthalten…
Der Vergleich der Tschibo-Kampagne mit Lotto haut m.E. nicht so ganz hin. Beim Lotto gehst du mit der Lotto-Gesellschaft einen Vertrag ein, es ist klar, wann die Ziehung erfolgt, bei der ein Notar anwesend ist usw.
Das alles gab’s bei der Tschibo-Kampagne nicht. Beispielsweise war völlig unklar, wann angeblich auf der Straße jemand als Gewinner ausgewählt werden sollte, der solch einen Aufkleber trug. (Logisch, denn Tschibo wollte ja erreichen, dass die Leute monatelang als Werbeträger heraumliefen.)
Die Tschibo-Nummer war kaum mehr als ein windiges Versprechen.
Das nächste mal wenn wir uns mit euch vereinigen, bestehen wir auf einer Bedienungsanleitung. Bedienungsanleitung für Kapitalismus – die hat nämlich wirklich gefehlt. Und komm mir jetzt nicht mit Marx usw der erklärt zwar die Grundlagen des Kapitalismus aber wie das in Realität aussieht – und vor allem 180 Jahre später hatte so gut wie keiner auf den Schirm. Und deshalb mußten viele Erfahrungen erst einmal gemacht werden, gesammelt werden und natürlich hatten es die Glasperlenverkäufer äußerst leicht mit den Ostdeutschen. Ob der Koffer mit Solingen-Messeware-Besteck auf dem Parkplatz gekauft oder der 6000 Mark teure Brockhaus über Jahre abbezahlt andere sind in Kaffeefahrten-Lamadecken oder Readers Digitest eingestiegen. Die Holländer sind über die Dörfer gezogen und haben die ganzen alten Schränke aufgekauft um dann den nächsten Deppen aus drei Schränken einen neuen zu verkaufen. Es war das goldene Zeitalter für Betrüger aller Art. Kein Wunder gerade wurde ja eine Volkswirtschaft im Werte von 600 Millarden DM für -200 Milliarden DM verrammscht.
Da wollten die kleinen Gauner auch abkassieren. Das Abkassieren ging noch weit bis ins neue Jahrtausend rein – dann war das Geld alle bzw. umverteilt. Wobei “Enkeltrick” funktioniert immer noch gut – vor einiger Zeit hat die örtliche Sparkasse eine Auszahlung von 30.000 € gestoppt die ein Enkeltrickbetrüger einem Rentner abnehmen wollte.
“Interviewt doch mal einen 10-jährigen zur gegenwärtigen politischen Lage in der BRD. Dieser Zehnjährige wäre dann nämlich genauso alt wie der über seine DDR-Erfahrungen redende Warweg, als die DDR unterging.
Auch die von Warweg wiederholte und mittlerweile allgegenwärtige Behauptung, “die DDR-Bürger” seien öffentlichen Verlautbarungen gegenüber grundsätzlich skeptisch eingestellt gewesen widerspricht der Realgeschichte gerade der “Wendezeit”, in der nämlich ein erheblicher Teil der DDR-Bürger geradezu kindlich naiv auf die Versprechungen von Kohl und Co. reagierte. ”
Volle Zustimmung meinerseits. Warweg 1979 geboren, 1989 war er 10 Jahre alt. In diesen 10 Jahren hat er sich vermutlich eher nicht mit der damals vorkommenden Politik beschäftigt.
1990 war die Bundestagswahl eine Frage von “Kohl oder LaFontaine”. Die Naiven haben Kohl gewählt. Das war es dann.
Lafontaine machte einen entscheidenden Fehler… Er erzählte die Wahrheit, dass das alles nicht alles aus der Portokasse finanzierbar wäre und es deswegen Steuererhöhungen gäbe…
Und alleine bei Erwähnung letzterem kriegt der gemeine Deutsche Schnappatmung…
Ich kann mich nur wiederholen: die ist nie. Es gibt die einfach nicht. Nicht die Frauen, nicht die Muslime, nicht die USA, nicht die DDR-Bürger. Generalisierungen helfen allgemein nicht weiter; leider passieren sie vielen von uns noch immer häufig, mich eingeschlossen.
Der Hinweis auf die kindlich-naiven Teile der DDR-Bevölkerung ist interessant, allerdings nur ein Steinchen im Mosaik. Wenn @ Besdomny schreibt:
Und @ Ohein anmerkt:
Dann muss man da noch ein paar andere Faktoren und Fragen daneben stellen, sonst wirkt das fast entschuldigend. Nach dem Motto. “Na ja, die naiven Dümmlinge, die es nicht besser wussten / wissen wollten.”
Eine andere interessante Variable ist nämlich die, wie es der die BRD regierenden wie durchdringenden Union eigentlich gelang, dass sie auch in den “neuen Ländern” einen Besenstiel hätte aufstellen können, um zu gewinnen. Da lautet das Zauberwort „Propaganda und Meinungsmache“ und Albrecht Müller hat hier analysiert wie aus „Wir sind das Volk“ gezielt „Wir sind ein Volk“ gemacht worden ist.
Diese Variable sollte nicht vergessen werden. Zumal Meinungsmache nicht nur bei den Naiven wirkt, sondern auch bei so einigen anderen. Die Pandemiemaßnahmen wie die besinnungslose Russland-Hatz sind da nur zwei aktuellere Beispiele für.
Eine weitere Variable wäre Ideologie. Die ostdeutschen AfD-Wähler sind nicht nur blind, erfahrungslos und / oder naiv, etliche wählen die Partei auch aus tiefer, leidenschaftlicher Überzeugung und nach reiflicher Überlegung – aus inhaltlicher Identifikation.
Guter Beitrag, auch wenn ich der Meinung bin, dass es sich einzig uns allein auf das jeweilige Weltbild des Rezipienten ankommt.
Entweder, man vertraut der Obrigkeit, dann gibt es natürlich immer noch verschiedene Ausagierungsmöglichkeiten, oder, halt, man ist systemkritisch und derlei Propaganda prallt an einem ab, wie der Regen an einer frisch gewachsten Motorhaube, 😉
“(Mit derselben Naivität rennt derselbe Teil der Ostler heute m.E. der AfD hinterher.)”
Ach so, verstehe. Die CDU seinerzeit ist auch vA aus Protest gewählt worden.
Herrschen hier und heute offenbar selbige Verhältnisse wie damals.
Das einige was “naiv” ist, ist denken in schwarz/weiß.
Fragen wir doch mal einen 15jährigen “Aktivisten” von FFF oder LG was er von der BRD hält. Oder vom Klimaschutz.
Solche Menschen haben sich mit dem Thema beschäftigt haben eine Meinung dazu die man teilen kann oder nicht und die unterscheidet sich von denen gleichaltriger, die keine Meinung zu dem Thema haben, oder solchen die eine andere Meinung dazu haben. Weder in der DDR noch in der BRD gibt es “Einheitsmeinungen”, sondern Menschen bilden sich ihre Meinung aufgrund persönlichen Erfahrungen, Sozialisation und vielen andern mehr
An die Tchibo Kampagne erinnere ich mich nicht mehr. Ich erinnere mich nur an die
Früher oder später kriegen wir euch alle Danone 1989
https://www.youtube.com/watch?v=Wv75tG4RVj8
und zwar als Drohung.
„ Auch die von Warweg wiederholte und mittlerweile allgegenwärtige Behauptung, “die DDR-Bürger” seien öffentlichen Verlautbarungen gegenüber grundsätzlich skeptisch eingestellt gewesen widerspricht der Realgeschichte“
Hier hat der Verfasser dieses Kommentars tatsächlich keine Ahnung von der ehemaligen DDR. Wir waren grundsätzlich skeptisch gegenüber jeglicher Art von Publikationen in der DDR. Auch wenn Herr Warweg erst 10 Jahre alt war, hat er den Punkt getroffen, das wir genauer hinschauen, wenn uns heute irgendjemand etwas „ weismachen „ will.
Heute rennt jeder Hans und Franz freiwillig als Werbeträger herum – nicht nur ohne Gewinnchance, nein, die zahlen auch noch gern drauf für den Plunder … Idioten, “hüben, wie drüben”.
Ein kleiner Denkanstoß für Roberto De Lapuente und Florian Warweg: Ist 1990 nicht das Datum des Endes 2 deutscher Staaten gewesen?
Die Bonner Republik, inkl. Westberlin, in der ich aufgewachsen bin, als Jungspund, war doch auch ein völlig anderes Land der Äras der Kanzler Gerhard Schröder, Frau Angela Merkels und des Herrn Olaf Scholz.
Eine Ex-englische Premierministerin, deren Fan ich, schon rein wegen des markttalibanmäßigen Neoliberalismus, nicht bin, der 2024 Deutschland “regiert”, war ja von Anfang an gegen eine deutsch-deutsche Einheit – irgendwie ahnte die Frau, die den 2. Weltkrieg wohl noch gut in Erinnerung hatte, dass der deutsche Größenwahn wieder sein Haupt recken würde – sie hat recht behalten, allerdings zeigt sich dieser Größenwahn erst jetzt – zum Glück als geschichtliche Farce, und völlig anders als Frau Thatcher befürchtete – in der Rhetorik z.B. des deutschen Kriegsministers Boris Pistorius dessen Urahn wohl der “Alte Fritz” gewesen sein dürfte – Herr Pistorius ist wohl, aus der Sicht unserer “Feinde”, eine “Großgosche” wie wir hier im sonnigen Südwesten Deutschlands sagen mit seiner “Kriegstüchtigkeit” der deutschen Bevölkerung wäre er als General beim “Alten Fritz” gut aufgehoben gewesen, aber das alte militaristische Preußen ist vor hunderten von Jahren untergegangen.
Nur wer sagt, dass unseren Kriegstreibern in der Ampel-Regierung, und in der Opposition in Berlin? Sie träumen von einem Großdeutschland, dass seit Jahrhunderten nicht mehr existent ist.
Eventuell sogar vom “Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation” im dem die Sonne nie unterging…..
Wie gesagt, ich vermisse die friedliche, nicht kriegstreiberische und soziale (nicht zu verwechlsem mit “Sozial”ismus liebe Markttaliban in Deutschland Bonner Republik, inkl. Westberlin…..leider kann Mensch die Zeit nicht zurückdrehen, aber mich nervt das rumreiten auf der DDR-Geschichte, dabei sind 1990 2 deutsche Staaten untergegangen – das Narrativ ist ein anderes, ich weis, die BRD existierte fort, aber das ist eine Geschichtslüge……spätestens seit dem Ende des Ex-Kanzlers Helmut Kohl wissen wir, dass die Bonner Republik, inkl. Westberlin, mitsamt der DDR untergeganen ist….um es noch einmal zu erwähnen…..nur wer sagt es unseren “Historikern” und den “Eliten” in Deutschland die immer noch denken sie leben in einer BRD, dabei ist die schon seit der Einheit Geschichte…..um das auch noch einmal zu erwähnen….
Ich dachte ja auch nie, dass ich die alte Bonner Republik des Helmut Kohl (CDU) mal vermissen würde, aber leider ist das so…..und das sagt einer der nie CDU gewählt hat, oder wählen würde, es sei denn es ist die alte CDU der Bonner Republik, und West-Berlins…..und nein, ich will die Mauer nicht zurück, nur auf die Tatsache hinweisen, dass das ewige rumreiten auf der DDR-Geschichte nervt…
Es waren 2 deutsche Staaten die mit dem Einheitsvertrag für immer wegretuschiert wurden……
Eine Einheit auf Augenhöhe wäre besser gewesen, samt Verfassung, wie es im Grundgesetz eigentlich vorgeschrieben wurde, mit dem anderen deutschen Staat der Ex-DDR 😉
Sarkastische Grüße
Bernie
ich würde noch weiter gehen und sagen, statt etwas besseres aus diesen beiden wegretuschierten deutschen Staaten zu machen, haben wir heute das schlechteste aus beiden bekommen: ungezügelten Kapitalismus, das Sozialsystem wird der Rendite geopfert, plus den ausufernden Überwachungsstaat mit planwirtschaftlichen Allüren, im Gegensatz zur DDR jedoch ohne überhaupt einen Plan zu haben (ein Plan ist das, wo drin steht, wie man zum Ziel kommt, und nicht nur welches Ziel man hat).
Stimmt auch wieder 😉
Mir ging es ja auch eigentlich nur darum – als “Bio-Westdeutscher” der nie woanders lebte darauf hinzuweisen, dass hinter dem ewigen rumreiten auf der Ex-DDR-Geschichte wohl eine Ablenkungsfunktion steckt – wie mehrmals erwähnt, die alte BRD-Geschichte, bis zur deutsch-deutschen Einheit wird – auch von renomierten HistorikerInnen – einfach ignoriert.
Ich habe eben schon seit längerm den Geistesblitz, dass dies Absicht ist, denn meine Heimat – die Bonner Republik, inkl. Westberlin, hat rein gar nichts mit dem Deutschland, der (angeblichen) BRD, des Jahres 2024 gemein.
Dieses Land ist ein völlig anderes als mein Land in dem ich, vom Jungspund bis zum Opa, herangewachsen bin.
Gut, die alte BRD war auch nicht das berühmte “Gelbe vom Ei”, aber es war ein anderes Land, als die heutige (angebliche) BRD, und das sollte eigentlich auch immer mehr “Wessis” bewußt werden – auch das das System hat die komplette westdeutsche (Erfolgs-)Geschichte einfach zu ignorieren, auch medial 😉
Hoffnungsvolle Grüße
Bernie
PS: Die junge, und jüngere, Generation hat doch keine Ahnung mehr von deutscher Geschichte – insbesonders eben der Geschichte seit der Gründung der (alten) Bundesrepublik Deutschland…..die reiten lieber auf einem Untoten rum, der vor 79 Jahren im Führerbunker in Berlin Selbstmord begangen hat, als auf die alte BRD seit Adenauers Zeiten zu schauen – und zu erkennen, dass war ein anders, (sehr erfolgreiches) deutsches Modell – und nein, bin kein CDU-Wähler, aber Adenauer war nun einmal der 1te Kanzler der alten Bundesrepublik Deutschland – nur mal so für Jungspunde, die hier mitlesen 😉
Warweg: »Die Gleichsetzung DDR und heutige BRD ist schwierig«
Schwierig? Nein gar nicht schwierig:
Die heutige BRD ist keinesfalls ein totalitärer, autoritärer oder gar faschistischer Staat!
Oder sieht das irgendwer anders?
-> kann Spuren von bitterem Zynismus enthalten…
Welcome to America. FUCK YEAH!
https://t.me/Juri_Jurovic/336
Da werden wir auch bald landen wenn wir weiterhin die Schnauze halten.
Oh frische Bohnenschote, jetzt werden auch noch die Schienen weich, aber leider werden uns wieder die CO₂ Abgabe noch die Demokratieabgabe vor der Doofheit erretten.
Eine Gleichsetzung ist in meinen Augen falsch, denn die beiden Staaten agieren komplett anders. Wo die DDR mit offen totalitärer Macht agierte, Stasi als Durchsetzungsorgan, agiert das jetzige Deutschland selektiv, verborgen und mit weniger staatlicher Macht, nur hier und da mal der VS. Dafür haben sie die Medien, die sich jahrzehntelang einen Ruf als unabhängige Medien erarbeitet haben, was die heute faktisch nicht mehr sind.
Das heutige Deutschland agiert im Geheimen, was zur Folge hat, dass die Unterdrückung der Meinung nicht mehr so offensichtlich ist. Zufällig hinterzieht der eine Steuern, veruntreut der andere Geld. Der dritte bandelt irgendwie mit Nazis an, die vierte hat plötzlich Plagiate, der fünfte und die sechste verstehen Putin… Merkt Ihr was?
Es sind die gleichen Mechanismen wie bei der DDR, aber selektiver, und im Verborgenen, und um drei Ecken herum. Nie wird gesagt, der oder die seien Klassenfeinde, nein, ihnen werden andere Vorwürfe gemacht, um die mundtot zu machen. Im Ergebnis kommt aber letztlich das Gleiche heraus:
Divide et impera. Teile und Herrsche.
Wo die DDR stalinistisch war, ist das heutige Deutschland imperialistisch. Und das, ohne souverän zu sein. Allein im Sinne des Großen Bruders. Äh, war da nicht was in der DDR?
Mein Fazit:
Von der neuen (marktradikalen, kriegstreiberischen, bellizistischen, großmachtträumerischen) BRD zurück zur alten (wohlfahrsstaatlichen, unkriegerischen, nichtgroßmachtträumerischen) BRD – auch (sehr erfolgreiche) Bonner Republik (inkl. Westberlin) genannt 😉
Die DDR will doch ernsthaft niemand zurück – mit der (alten) BRD sieht es da wohl eher anders aus 😉
Und das (unselige) Berlin sollte den Hauptstadtstatus wieder verlieren – alles zurück nach Bonn, wo keine (alt)preußischen und nationalsozialisten Untoten (Hitler, Friedrich der Große z,B,) in den Hirnen sämtlicher Politikerinnen – ausser der BSW und der Linkspartei – herumspuken…..
Sarkastischer Gruß
Bernie
Nein, nein, BRD und DDR kann man nicht gleichsetzen. Die Unterschiede sind einfach zu groß:
In der DDR galt „Die Partei hat immer Recht“,
in der BRD gilt „Die Parteien haben immer Recht“.
Die DDR war nur dem Namen nach demokratisch,
die BRD ist nicht einmal dem Namen nach demokratisch.
In der DDR durfte nur Rentner frei reisen,
in der BRD dürfen nur die frei reisen, die sich dem Überwachungswahn des Staates fügen.
In der DDR gab es die Aktuelle Kamera als Propagandaorgan der Staatsmafiosi,
in der BRD gibt es die tagesschau und heute als Propagandaorgane der Staatsmafiosi.
In der DDR gab es die Stasi,
in der BRD gibt es den Verfassungsschutz, den BND, das BKA und den MAD.
In der DDR gab es den „freien Westen“,
wer in der BRD den „freien Westen“ sucht, muss ins Wasser gehen.
In der DDR durfte niemand ungestraft seine Meinung frei sagen,
in der BRD darf niemand ungestraft seine Meinung frei sagen, wenn er damit zu viele Menschen erreicht.
In der DDR wurden die Menschen an der Grenze erschossen,
in der BRD bringen sich die Menschen wegen HartzIV selbst um.
Die DDR war eine totalitäre Diktatur,
die BRD ist eine institutionelle Diktatur.
Die DDR ist Vergangenheit,
die BRD ist Gegenwart.
Zu dumm wenn man im kapitalistischen Brd-Schulsystem aufgewachsen ist, denn da fehlt das Wissen. Man kennt nur die Brd-Propaganda, geschaffen von Oligarchen für die der Sozialismus das Böse ist. Denn die würden diese Oligarchen enteignen und ihre Produktionsmittel volkseigen machen.
Sie hat uns alles gegeben,
Sonne und Wind und sie geizte nie.
Und wo sie war, war das Leben,
Und was wir sind, sind wir durch sie.
Sie hat uns niemals verlassen,
Wenn die Welt fast erfror, war uns warm.
Uns führte die Mutter der Massen,
Es trug uns ihr mächtiger Arm.
Refrain:
Die Partei, die Partei,
Die hat immer recht
Genossen es bleibt dabei,
Denn wer für das Recht kämpft,
Hat immer recht
Gegen Lüge und Ausbeuterei.
Wer das Leben beleidigt,
Ist dumm oder schlecht,
Wer die Menschheit verteidigt,
Hat immer recht.
Denn aus Lenin’schem Geist
Wächst von Stalin geschweißt
Die Partei, die Partei, die Partei.
Sie hat uns niemals geschmeichelt.
Sank uns im Kampf aber einmal der Mut,
Dann hat sie uns leis nur gestreichelt:
“Zagt nicht!” und gleich war uns gut.
Zählt denn noch Schmerz und Beschwerde,
Wenn uns Guten das Gute gelingt,
Und wenn man den Ärmsten der Erde,
Freiheit und Frieden erzwingt?
[Refrain]
Sie hat uns alles gegeben,
Ziegel zum Bau und den großen Plan.
Und sprach: “Jetzt baut euch das Leben,
Vorwärts Genossen, packt an.”
Hetzen Hyänen zum Kriege,
Bricht die Welt, die ihr baut, ihre Macht.
Dann zimmert das Haus und die Wiege,
Bauleute, seid auf der Wacht!
@Simon
12. September 2024 um 12:55 Uhr
Hä??? Satire !?
Nein, Sie meinen das offenbar ernst. Ich bin belustigt und verblüfft.
Du meine Güte, ein linientreuer Kommunist – und das 35 Jahre danach.
(…)
Sie schreiben unten:
“Die DDR dagegen war dagegen der beste deutsche Staat den Deutsche jemals in ihrer Geschichte hatten.”
Ich schüttel´ mich vor Lachen. Und warum wollten die Leute, die DDR-Bürger, diese totalitäre Diktatur … äh, dieses “Arbeiterparadies” … dann nicht mehr haben?
… tja , warum wollten wir Ossis die DDR nicht mehr haben !? Weil wir uns 1990 nicht mal in unseren kühnsten Träumen ausmalen konnten zu was für einen Menschen verachtenden und völlig moralisch heruntergekommenen Staat die BRD im Jahre 2024 muteren würde ! Denn hätten wir es gewusst hätten wir dankend auf Bananen und verrostete Mercedes Gebrauchtwagen verzichtet!
@ orinoco
12. September 2024 um 12:13 Uhr
Meinen Sie mit “BRD” die alte Bundesrepublik von vor 1990 ?
Wenn ja, dann irren Sie.
Wie im ZK? Also wie in einem Land ohne Arbeitslosigkeit, ohne Beamte, ohne Obdachlose, mit Recht auf eine Wohnung für jeden Bürger, mit günstigen Lebensmittelpreisen, mit kaum Auslandsschulden, so gut wie nicht vorhandener Kriminalität, gesicherten Grenzen, ohne Zukunftssorgen, Frieden…?
Ganz sicher nicht. Die Brd war und ist und bleibt ein Unrechtsstaat. Die DDR dagegen war dagegen der beste deutsche Staat den Deutsche jemals in ihrer Geschichte hatten.
Volle Zustimmung!
Das seit 34 Jahren öffentlich gepflegte Bild des ehemaligen sozialistischen Ostdeutschen Staates wurde und wird BEWUSST ebenso verzerrt, wie heute das öffentliche Russland – Bild.
Und Ostdeutschen wird das Recht auf Meinungshoheit über ihre EIGENE Vergangenheit abgesprochen.
Hier schrieb ein Forist, dass Menschen in der DDR an der Grenze erschossen wurden.
Wie viele waren es denn? Knapp über 100 in all den Jahren, inkl. der erschossenen Grenzer. Schlimm genug.
Wieviele Menschen in dieser BRD sind an Polizeigewalt. gestorben seit 1990?
Reduzieren diese hiesigen (Kapital-) Medien dieses Land einzig und allein auf diese Polizeigewalt, so wie sie es im Fall der DDR machen?
Nein?
Und was lernen wir daraus? Die Meisten sicher nichts, die dahinter stehende Dummheit ist rein zum Verzweifeln!
Hi
Auch ich bin der Auffassung, Warweg bringt hier einiges durcheinander, vereinfacht und verkennt einiges. Ich bin Baujahr 1963, habe meine gesamte Jugend und junge Erwachsenheit in der DDR erlebt, nebenbei politisch aktiv als Produktionsarbeiter.
Ja, die Menschen in der DDR waren kritischer – ggü. dem Staat, den Medien, den Vorgesetzten. Allerdings empfand ich den Staat nie totalitär, dafür konnte ich mir viel zu viel erlauben ggü. Vorgesetzten oder Funktionären. Rebellisch war ich immer. Nur habe ich das Systemmodell Sozialismus nie in Frage gestellt – warum auch? Im Gegenteil.
Mich stört bei Warweg vor allem seine Naivität zur Kausa Habeck. Dieser Mensch Habeck ist eine Marionette. Der kann gar nicht anders, sonst wird er überflüssig und ist letztendlich weg. Diese Person auch nur in die Nähe der DDR bzw. von Vergleichen zur DDR zu rücken empfinde ich als Beleidigung. Bitte, denkt etwas mehr nach und wägt vor allem die Worte zum Kontent viel viel besser ab. Man sagt ja auch, man kann Äpfel mit Birnen nicht vergleichen. Von daher, … .
Ich schätze die beiden Personen im Interview, lese sie gerne, habe schon viele wirklich gute Anregungen von ihnen bekommen. Ich würde mir wünschen, dieses Interview würde einfach verschwinden ohne Spuren. Ich halte es inhaltlich und agrumentativ für peinlich, auch vom Interviewer her. Keine echten Nachfragen, eher gegenseitiges Schulterklopfen. Das könnt ihr besser.
LG Egalitarismus
PS: zur Überschrift:
Ich verstehe sie nicht, sehe keinen Zusammenhang bzw inhaltliche Entsprechung zum Beitrag.
Im großen und ganzen waren BRD-DDR antagonistisch. Hier auch nur den Versuch zu unternehmen, diese beiden Staaten auf die hier praktizierte Art und in dieser Form zu vergleichen, kann nur scheitern.
Danke für diesen Beitrag, wir sind Altersgenossen.
Die Kindheit und Jugend inkl. Studienzeit, welche ich in der DDR er– und gelebt habe, unterscheidet sich himmelweit vom offiziellen gepflegten DDR Bild.
Seit 34 Jahren nun muss ich mir von (west) deutschen Freunden und Bekannten anhören, dass das doch gar nicht sein könne, da ihnen doch was anderes erzählt wurde und wird…
Wir hatten in diesem kleinen Land DDR damals im Vergleich zur heutigen Welt in einer Insel der naiven Glückseligkeit und Sicherheit gelebt, die die Menschen nicht zu schätzen wussten, aber langsam wachen doch Einige zumindest auf, damit sind aber nicht die Kinder derjenigen Zeitgenossen gemeint, welche im Spätherbst ’89 dem dicken Kohl Züge jubelt haben, weil sie ihren Trabni gegen’ nen gebrauchten Golf tauschen wollten und die Party am Balaton mit der Party am Ballermann.
Die Typen waren nach ‘nem Jahr dann arbeitslos, das Licht am Ende des Kohl’ schen Tunnels ist bis heute nicht zu sehen, da war einfachnix mit gebratenen Tauben. Die sind sauer bis heute, die und ihre Kinder wählen nun AfD, in der (ier noch falschen) Hoffnung, das die nun das seit 34 Jahren versprochene Licht am Ende des Tunnels bringen… weil die Steuern nun an sie und ihre Bedürfnisse umverteilt würde, statt an AUSLÄNDER und SOZIALSCHMAROTZER.
Und bis heute nicht begriffen haben, dass dies in den Grenzen des Systems Kapitalismus NIEMALS eintreten wird, dass sie dafür den Staat DDR, den sei für ‘ne Banane und nen windiges Versprechen hergegeben haben, wiederhaben müssten.
Dieses total verzerrte DDR Bild muss endlich und unbedingt revidiert werden in den Köpfen der heutigen Generation, an meine Kindern habe ich mein DDR Bild weitergegeben, also eine völlig andere Erzählung, als diese öffentlichen Drecksdarstellungen.
Wem dies ebenso geht, dem sei ‘Unentdecktes Land e. V.’ ans Herz gelegt.
… tja , warum wollten wir Ossis die DDR nicht mehr haben !? Weil wir uns 1990 nicht mal in unseren kühnsten Träumen ausmalen konnten zu was für einen Menschen verachtenden und völlig moralisch heruntergekommenen Staat die BRD im Jahre 2024 muteren würde ! Denn hätten wir es gewusst hätten wir dankend auf Bananen und verrostete Mercedes Gebrauchtwagen verzichtet!