»Erfahren habe ich davon, als Correctiv darüber berichtet hat«

EU, Russland
Quelle: Pixabay

Die Europäische Union hat neue Sanktionen gegen Russland erlassen. Davon betroffen ist auch der Publizist Thomas Röper, der in Sankt Petersburg lebt und von dort seine kritische Webpräsenz »Anti-Spiegel« unterhält.

Die EU wirft ihm zu viel Nähe zu Russland vor und hat ihn nun geächtet. Wie sieht Röper diese Entwicklung? Und was plant er dagegen zu tun?

Roberto De Lapuente hat ihn befragt.

 

De Lapuente: Herr Röper, wie genau wurden Sie über die EU-Sanktionen gegen Ihre Person informiert –haben Sie es aus der Zeitung oder dem Internet erfahren oder gab es eine offizielle Kontaktaufnahme?

Röper: Erstmals erfahren habe ich davon am Freitag, als Correctiv darüber berichtet hat, weil denen die Sanktionsliste offenbar vorher zugespielt worden ist. Die Bestätigung war dann die Veröffentlichung im Amtsblatt der EU. Eine offizielle Kontaktaufnahme gab es nicht und sie ist meines Wissens auch gar nicht vorgesehen.

De Lapuente: Wurden Sie von den Sanktionen gegen Sie persönlich überrascht?

Röper: Nicht wirklich. Ich weiß, dass meine Arbeit viele in Politik und Medien sehr stört und ärgert, dazu bekomme ich immer wieder sehr konkrete Informationen aus Quellen, die ich natürlich nicht nennen kann. Daher habe ich erwartet, dass man irgendwann gegen mich vorgehen würde. Dass es Sanktionen sind, hat mich ein wenig überrascht, denn Sanktionen bedeuten Bestrafung ohne Gesetzesverstoß, ohne Anklage, ohne die Möglichkeit einer Verteidigung und ohne Gerichtsurteil. Sie sind also reine Willkür, die – in meinem Fall – einen deutschen Staatsbürger in seinem im Grundgesetz angeblich garantierten Rechten beschneiden. Und das ohne Gerichtsurteil. Dass die so weit gehen würden, hat mich ein wenig überrascht, denn es hätte ja auch andere Möglichkeiten gegeben, gegen mich und meine Arbeit vorzugehen.

»Ich werde meine Arbeit fortsetzen können«

De Lapuente: Welche konkreten Auswirkungen werden die Sanktionen auf Ihr Alltags- und Ihr Berufsleben haben? Sind Ihre Konten bereits gesperrt?

Röper: Ich habe keine Konten in Deutschland oder der EU, die man sperren könnte. Ich bin nun von der Möglichkeit abgeschnitten, Spenden zu erhalten, weil sich Spender nach EU-Recht strafbar machen, denn die Umgehung von Sanktionen ist strafbar. Auch musste mein Verleger meine Bücher aus dem Verkauf nehmen, bis eine juristische Klärung vorliegt, denn er darf mir keine Autorenhonorare mehr bezahlen. Die Sanktionen bedeuten also eine Verringerung meiner Einnahmen, die mich zu Sparsamkeit zwingen werden. Da ich aber mit Maßnahmen gegen mich gerechnet habe, war ich vorbereitet. Mein Einkommen setzt sich aus vielen Bestandteilen zusammen, sodass es zwar ärgerlich, aber nicht fatal ist, wenn ein Teil davon wegbricht. Ich werde meine Arbeit fortsetzen können.

De Lapuente: Die EU wirft Ihnen vor, systematisch Desinformation zu verbreiten. Wie gehen Sie mit diesem Vorwurf um?

Röper: Was sind Desinformationen? Und wer legt das fest? Das erinnert mich an das Buch 1984, in dem ein Wahrheitsministerium festlegt, was wahr und was unwahr ist. Ich habe mich in einer langen Artikelserie mit den Thesen der EU beschäftigt und mit unzähligen Quellen belegt, dass die EU es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, um es vorsichtig auszudrücken. Es geht jetzt aber nicht darum, ob die EU behauptet, ich würde Desinformationen verbreiten, oder ob ich behaupte, die EU würde Desinformationen verbreiten. Es geht um die Frage, ob es in der EU noch einen freien und offenen Diskurs gibt, in dem man unterschiedliche Standpunkte vertreten und diskutieren kann. Und den gibt es nicht mehr, wenn die EU entscheiden kann, was wahr und was Desinformation ist und mit Sanktionen alle abweichenden Meinungen verbieten und bestrafen kann. Das ist das Gegenteil von Presse- und Meinungsfreiheit und auch das Gegenteil von Demokratie.

De Lapuente: Sehen Sie die Sanktionen als Angriff auf Ihre journalistische Arbeit oder betrachten Sie das ganz nüchtern als Teil eines größeren geopolitischen Spiels?

Röper: Ganz nüchtern ist es beides. Natürlich will man meine journalistische Arbeit behindern oder sogar verhindern, indem man meine Finanzen und Einnahmen beschneidet und künftig vielleicht sogar die Verbreitung meiner Artikel, Videos und Interviews behindert. Aber das ist kein Selbstzweck, sondern Teil des geopolitischen Spiels, des Informationskrieges. Beides hängt untrennbar miteinander zusammen. Es geht darum, die öffentliche Meinung im Sinne der geopolitischen Ziele zu kontrollieren und zu lenken – und diejenigen, die dabei stören, werden bekämpft.

»Sind Staatsmedien etwas Illegales?«

De Lapuente: Was sagen Sie zu den Vorwürfen seitens der Europäischen Union, dass Ihre behauptete Nähe zu russischen Staatsmedien Ihre Unabhängigkeit als Journalist infrage stellt?

Röper: Was soll daran ein Vorwurf sein? Sind Staatsmedien etwas Illegales? Dann wäre ja auch die Nähe zu westlichen Staatsmedien wie der Deutschen Welle ein Problem und würde pauschal die Unabhängigkeit jedes Journalisten infrage stellen, der Kontakt zur Deutschen Welle hat. Die Unabhängigkeit eines Journalisten ist dann infrage gestellt, wenn er von jemandem beispielsweise finanziell abhängig wird. Das bin ich nicht, weil ich mich, wie erwähnt, finanziell breit aufgestellt habe und viele kleine Einkommensquellen habe – gerade, weil ich von niemandem abhängig sein will. Ich könnte sicher mehr verdienen, wenn ich wollte, aber ich vermeide es bewusst, in irgendeine Abhängigkeit zu geraten. Ich bin nicht von Zahlungen russischer Staatsmedien abhängig. Ich trete in russischen Fernsehsendern beispielsweise als Gast in Talkshows auf, wofür man in Russland übrigens meistens nicht einmal bezahlt wird. Außer dem Taxi zum Studio und zurück bezahlen die einem in der Regel nichts. Und ich hatte meine Sendung Anti-Spiegel-TV, für die RT-DE das Recht auf Erstausstrahlung gekauft hat. Aber auf den Inhalt und die Themen der Sendung hatte RT-DE keinen Einfluss.

De Lapuente: Wie finanzieren Sie Ihre Arbeit – und vor allem, wie lässt sie sich nach den Sanktionen finanzieren?

Röper: Dazu habe ich gesagt, was ich sagen möchte. Ich muss den Gürtel nun sicherlich enger schnallen, aber ich habe nicht vor, alle meine Einnahmen öffentlich zu machen. Wer das von mir fordert, soll mit gutem Beispiel vorangehen und seine eigenen Einnahmen komplett veröffentlichen.

De Lapuente: Teil der Sanktionen ist auch, dass es ein Verbot gibt, Sie wirtschaftlich zu unterstützen. Damit werden nicht nur Sie sanktioniert, sondern auch all jene, die Ihre Arbeit finanziell belohnt haben: Welche Reaktionen haben Sie bislang von Ihren Lesern erfahren?

Röper: Die Leser – und nicht nur die – zeigen sich sehr solidarisch. Ich bekomme sehr viel moralische Unterstützung, finanzielle ist ja nun wie gesagt illegal.

De Lapuente: Planen Sie juristische Schritte gegen die Sanktionen – etwa vor dem Europäischen Gerichtshof?

Röper: Darüber kann und möchte ich nicht sprechen. Bekanntlich darf man nicht über laufende Verfahren sprechen. Ob und wie ich juristisch reagieren werde, werde ich zu gegebener Zeit mitteilen.

 

Thomas Röper ist ein deutscher Publizist und Sachbuchautor, der seit den späten 1990er-Jahren mit Unterbrechungen in Sankt Petersburg lebt. Er betreibt seit 2018 die Website Anti-Spiegel.ru, auf der er regelmäßig Artikel veröffentlicht, die sich kritisch mit westlichen Medien und politischen Entwicklungen auseinandersetzen.

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Die Redaktion unseres Magazins: Florian Rötzer und Roberto De Lapuente.
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109 Kommentare

  1. Schon die Sanktionen gegen reiche Russen, weil sie keine Putin-Kritiker waren, strahlten Ratlosigkeit und Mangel an Möglichkeiten aus.
    Die Sanktionierung von Bloggern, denen man argumentativ nicht beikommen kann, sind die pure Verzweiflung. Ähnlich wie die Kommentar- und Kontensperrungen nach dem Ukraine-Putsch und der Abspaltung der Krim, als die Nato-Sprechformel ‚Krim-Annexion‘ alles war, was man den empörten Kommentaren entgegenzusetzen hatte.

    Die Nato gewann daheim jede mediale Auseinandersetzung bei der Nato-Anhänger das Setting bestimmen, aber Russland hatte nach Georgien 2008 die zweite Schlacht gegen die Nato-Osterweiterung gewonnen, die Nato-Anhänger kochten in ihrer Wut – und wussten nach Monaten nichts weiter zu erwidern als Sperrung, Schließung, Löschung.

    Unsere medialen Elitespieler müssen vor den Kickern der Kreisliga wegen respektolosen Schüssen aufs Tor durch Disqualifikation geschützt werden.

    1. Das will ich noch einmal betonen.

      Viele hier kommen mit „seit Corona“ wurde es ganz schlimm. Mich hat es eben auch schon 2014 getroffen mit Account-Sperrungen und Zensur, oder Schließung von Foren, als ich nicht die Propaganda der NATO zum Ukrainekrieg und Syrien schlucken wollte. Wenn ich dazu recherchierte, z.B. zum Syrienkrieg, wurde der schon lange davor vorbereitet durch Regime-Change-NGOs. In der Ukraine ist es kein Zufall, dass die Banderisten wieder an der Macht sind und Bandera als BND-Agent in München ermordet wurde. Die waren nie weg. Man kann den Umschwung in den deutsch-russischen Beziehungen (eigentlich natürlich US-russischen Beziehungen) an dem Kurswechsel von Putin vom Jelzin-Nachfolger ohne Alkoholabhängigkeit zu einem eigenständigen Regenten festmachen, als sich herausstellte, dass die Russen keine Vasallen wie Deutschland sein wollten. Damals vor Jahren ging ich noch von Fehlern aus und dachte, das wären nur übereifrige Admins oder false positives der KI, da z.B. auch die MSM noch die Erkenntnisse von Snowden und Greenwald veröffentlichten, die auch dazu lernen mussten, wem sie vertrauen können und wem nicht. Früher konnte ich auch noch Journalisten der MSM auf Fehler in ihrer Arbeit aufmerksam machen und bekam noch eine Antwort. Aber es ging auch schon los, dass sie lieber stealth editing machten als eine korrekte Richtigstellung. Mir war aber auch schon klar durch die Historie der Geheimdienstskandale des BND, z.B. auch durch das Buch von Josef Foschepoth, wie die Geheimdienste auf vergangene Skandale reagierten:

      Sie korrigieren keine ihrer Rechtsbrüche – sie lassen sie legalisieren von ihren Strohmännern im Parlament. Das gilt auch für die Waffenindustrie mit ihren Wurzeln in der Nazizeit und im Kaiserreich.

      Schreiber hier, für die es in der Corona-Zeit ungemütlich wurde, wo sie Schäden erlitten haben, haben wir alle bis zu einem gewissen Maß, verkennen leider die Dimensionen von dem mit was wir es hier zu tun haben.

  2. Ex-Kanzler Schröder findet Nord Stream 2 immer noch richtig

    Altbundeskanzler Gerhard #Schröder hat erneut seine Unterstützung für die Nord #Stream 2 Pipeline bekräftigt.

    In einem Brief an den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Mecklenburg-Vorpommern betonte er, dass Deutschlands Industrie auf sichere und preiswerte Energie angewiesen sei, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

    Schröder argumentiert, dass erneuerbare Energien derzeit nicht in der Lage seien, eine konstante #Energieversorgung zu gewährleisten.

    Er sieht Erdgas als eine geeignete Übergangslösung. Dabei hebt er hervor, dass eine Pipeline umweltfreundlicher sei als der Transport von LNG-Gas mit Schweröltankern.

    1. Ich war nie ein Anhänger Schröders. Aber in der Hinsicht muss ich ihm völlig recht geben. Und dabei spielt es gar keine Rolle ob er mit Gazprom was zu tun hat oder nicht, oder ob er mit Putin „befreundet“ ist oder nicht.
      Dass russisches Pipelinegas günstiger und umweltfreundlicher als alles andere ist, ist nun mal Fakt. Und genauso, dass die deutsche Industrie diese Energiequelle benötigt, und genauso, dass Erneuerbare nicht grundlastfähig sind.

      1. Zustimmung.
        Und Schröders Nähe zu Putin als Totschlagargument vorzupalavern, wie es unsere Schwachpfeifen in den MSM und in Berlin zu tun pflegen ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten, wenn man im Gegenzug einmal den Filz der Atlantikbrücke und wer dort Mitglied ist oder war gegenüberstellt.

    2. Pipline-Gas ist wirklich besser als LNG-Gas, das nicht mit Schweröltankern kommt, sondern verflüssigt wird, wofür viel Energie benötigt wird, und dadurch stark an Volumen verliert. Diese Schiffe sind übrigens riesige Bomben, die man speziell sichern muss. Die Kreuzfahrtindustrie wirbt sogar mit LNG-angetriebenen Schiffen, die so viel umweltfreundlicher wären als Solche mit Schweröl betrieben. Letztlich ist Beides eine gigantische Verschwendung und Umweltverschmutzung. Es ist diese Industrie, die weg muss. Große Kreuzfahrtschiffe sind wie Flugzeugträger Exzesse einer Industrie, die zu groß wurde für den Markt, den es eigentlich gibt. Dann wird subventioniert und Gigantismus betrieben, damit sich doch noch die Profite steigern.

      Der Teil über die EE ist leider viel Propaganda. Die Batterietechnik wird gerade revolutioniert. Es war natürlich ein Fehler, dass nur EE aber nicht die Netze ähnlich weiterentwickelt wurden. Bei so abwertenden Worten wie „Flatterstrom“ und vielerlei Pseudoargumenten gegen EE, wenn man sich mit denen mal kurz beschäftigt und neutral an die Sache ran geht, fallen die schnell auseinander. Es scheitert nicht an technischen Lösungen.

      Die Wahrheit ist viel einfacher:

      Viele Deutsche, gerade auch CDU-Wähler, sind sehr alt – und sie wollen sich nicht mehr ändern. Denen ist z.B. eine neue Technologie oder auszurechnen, wann die sich lohnt und wann nicht, zu viel. Dazu ist es ein Kampf alter politischer Profitlobbys gegen Neue um Macht. Es ist auch ein Kampf von alten Monopolisten, die heute oft ausländischen Eignern gehören, gegen kleine Newcomer.

      Ein Argument gegen die 4 Röhren der Nordstream-Piplines war schon früher, dass das wahrscheinlich zu viel Kapazität gehabt hätten und zu einem Überangebot oder fehlender Auslastung geführt hätten.

      Also es wäre besser gewesen, es hätte nie den Anschlag auf die Pipeline gegeben. Aber der Ausstieg aus dem Verbrennen von fossilen Rohstoffen müsste so schnell wie möglich kommen. Deshalb war auch der Bau von LNG-Terminals durch die Grünen so pervers, denn noch einmal: LNG ist umweltschädlicher als Pipeline-Gas. Es ging also in die falsche Richtung beim Bau von Infrastruktur. Genauso wie Krieg niemals grün ist. Bei der Wahl 2021 hat Niemand seine Wähler so hart beschissen wie das die Grünen getan haben.

      Das Beste wäre auch, wenn die ganzen rechten Hetzer und die die darauf reinfallen, endlich mal anfangen würden, die Politik der grünen Partei und ökologische Politik zu trennen. Wobei, dann würde leider auffallen, dass sie selbst auch keine ökologische Politik zu bieten haben. Das ist das Problem. So stellen die sich alle selbst ein Bein, denn bei ihrem Kampf gegen die Ökologie (“ gegen dumme Ökos“), nachhaltige Ressourcennutzung usw. bzw. letztlich Physik, gewinnt immer die. Kein Mensch kann physikalische Gesetze außer Kraft setzen.

      1. „Es war natürlich ein Fehler, dass nur EE aber nicht die Netze ähnlich weiterentwickelt wurden.“

        An den Netzen liegt es nicht. Und „Flatterstrom“ ist nicht abwertend sondern Tatsache. Ein Netz stabil zu halten bedarf einer akkuraten Planung an verfügbarer Leistung, abhängig vom Bedarf. Die Dispatcher holen sich Daten von den Kraftwerkbetreibern, die die Planung viertelstündlich für den nächsten Tag abgeben.
        Diese Planung ist nicht mehr möglich bei großen Mengen an „unkonstant“ verfügbarer Energie. Mit Betonung auf ‚großen‘ Mengen im Verhältnis zu ‚konventionell‘. Es ist eine große technische Herausforderung das Netz unter diesen Bedingungen stabil zu halten. Und es ist auch nicht immer möglich. (Siehe das Ereignis in Spanien.)

        Im Übrigen; Flugzeugträger werden mittlerweile fast ausnahmslos atomar betrieben.

        1. „Flatterstrom“ ist Ideologie, kein Ingenieur würdedargebotsabhängige Erzeuger so nennen. Warum? Weil es nicht stimmt. Dargebotsabhängig heisst nicht „flatternd“, weil das Dargebot über grössere Flächen, etwa eine Regelzone, eher träge Änderungen erfährt und recht gut prognostizierbar ist. Bei Wind ist das im Dreitageshorizont noch im 90%-Bereich, bei Solar ähnlich. Da es sich um eine Vielzahl von Erzeugern handelt, ist die Erzeugung auch robust: Ausfälle betreffen so gut wie immer nur wenige Erzeuger.

          Im Vergleich: Grosse thermische Erzeuger können auf einen Schlag ausfallen, etwa bei einer Baggerstörung eines Braunkohlekraftwerks, oder bei Störungen im Umspannbereich. In Norddeutschland haben sich vor einigen Jahren in 2 AKW fast gleichzeitig, im Horizont von 2 Stunden, Trafobrände ereignet, die die beiden Kraftwerke für viele Stunden vom Netz trennten. Das hätte fast zum Blackout geführt (die Hamburger S-Bahn stand auf freier Strecke), nur das Einspringen mehrerer „Schattenkraftwerke“ (Gas, Steinkohle) und eine robuste Windkraftproduktion hielten das Netz aufrecht, bis die Havarien beseitigt waren.

          Das „flatterte“ mit ziemlich grossen Schwingen.

          1. Wie immer, äußern Sie sich zu Dingen, von denen Sie nichts verstehen. Unglücklicherweise sind Sie auch nicht der einzige.

            „Bei Wind ist das im Dreitageshorizont noch im 90%-Bereich, bei Solar ähnlich…“

            Klar, man kann mit 90 % -iger Sicherheit sagen, wann in 3 Tagen die „dicke schwarze Wolke“ kommt. Auch wenn’s nur 15-20 Minuten dauert, sinkt die PV-Produktion „auf einen Schlag“ um 50-70%.
            Ein konventionelles Kraftwerk fällt nie komplett aus und schon gar nicht auf einen Schlag. Da fallen einzelne Blöcke aus oder werden planmäßig vom Netz genommen. Sogar Tschernobyl lief nach dem GAU mit 3 Blöcken weiter. Fukushima ging auch relativ schnell wieder ans Netz mit den intakten Blöcken.

            Lastabwurf ist ein normaler Vorgang im Havariefall.
            Was heißt „fast Blackout“? Klingt wie „fast schwanger“.

            1. @Multum in Parvo

              Klar, man kann mit 90 % -iger Sicherheit sagen, wann in 3 Tagen die „dicke schwarze Wolke“ kommt. Auch wenn’s nur 15-20 Minuten dauert, sinkt die PV-Produktion „auf einen Schlag“ um 50-70%.

              Was soll der Satz denn bedeuten?
              Eine dicke schwarze Wolke oder auch ein großes Wolkenfeld, was sich unerwartet über eine Region schiebt, hat aber doch nie die Ausmaße, die die PV-Produktion in einem so großen Bereich dramatisch abfallen lassen können, dass dies die Strommenge erheblich beeinflussen kann, weil eben solche Wolkenfelder in ihrer Größe zu begrenzt sind.

              1. „…hat aber doch nie die Ausmaße, die die PV-Produktion in einem so großen Bereich dramatisch abfallen lassen können, dass dies die Strommenge erheblich beeinflussen kann,…“

                Und ob. Sogar sehr dramatisch.
                Und Wolkenfelder können große Areale betreffen.
                „Strommenge“ ist eigentlich auch nicht der korrekte Begriff. (Verfügbare) Leistung wäre korrekt.
                Und, zum Glück, ist der Anteil der „erneuerbaren“ Leistung nicht sooo groß wie oft posaunt. Meistens wird die installierte Leistung angegeben und nicht die tatsächlich produzierte. Das Problem ist die Inkonstanz dieser Energie und deswegen schwer regelbar, systemisch betrachtet.
                Derer Grundlastunfähigkeit wurde schon erwähnt.
                Als, in Grenzen, Beimischung ist gegen „Erneuerbare“ nichts einzuwenden aber als „Energiewende“ oder Hauptquelle ist diese Art von Energie in einem (noch) Industrieland untauglich.

                1. Na, das überzeugt mich jetzt nicht.
                  Die Probleme mit der Inkonstanz und der Grundlastunfähigkeit, klar, die sind natürlich sehr zu beachten. Aber „die große dunkle Wolke“ kann kaum so einfach über eine große Region hereinbrchen, ohne dass dafür vorher nicht eine gewisse Wahrscheinlichkeit berechnet worden ist.
                  Im Detail, zum Beispiel auf eine bestimmte Stadt bezogen, kann das natürlich anders aussehen, da kann plötzlich eine Wolkenschicht auftauchen, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte. Aber nicht bei so großen Regionen, die dann einen signifikanten Einfluss auf die verfügbare Leistung hat. Dafür ist die Metereologie mittlerweile zu gut.

                  1. Ich will Sie und auch keinen anderen von irgendwas überzeugen. Ich schildere die Fakten aus technischer Sicht, so wie sie sind. Und ich reagiere allergisch auf Äußerungen von einigen, die wirklich keine Ahnung haben wovon sie sprechen.
                    Ob @aquadrat oder @Jenseits von Böse u. ä.

                    Die Meteorologie ist nicht so gut, dass sie einen „variablen Himmel“ stundenweise vorhersagen kann. Und darum geht es. Die PV-Produktion einer entsprechenden Anlage variiert schnell innerhalb kurzer Zeit. Das heißt, wenn die Sonne nicht ganztägig ungetrübt scheint.
                    Dass es nicht zu signifikanten aber dennoch nicht zu vernachlässigen Einflüssen kommt, ist dem zu verdanken, dass, wie gesagt, der Anteil an PV oder an Erneuerbaren allgemein, im Verhältnis zu ‚konventionell‘, nicht ganz so bedeutend ist.
                    Dieser Anteil ist in Spanien erheblich höher und deswegen kam es dann auch zum unerwünschten Ereignis. Einen plötzlichen Ausfall von rund 50% des Bedarfs kann man unmöglich genauso plötzlich kompensieren.
                    Das gilt übrigens unabhängig von der Art der Quelle. Konventionelle Kraftwerke sind jedoch diesbezüglich viel stabiler.
                    Bei Solarparks ist das etwas anders und das liegt in der Natur der Anlage selbst.
                    „Einzelschäden können zu Systemausfällen führen:
                    Wenn eine große Anzahl von Modulen oder Wechselrichtern gleichzeitig defekt sind, kann dies zu einem erheblichen Leistungsverlust und potenziellen Systemausfall führen.
                    Anlagengröße:
                    Bei größeren Solarparks ist die Wahrscheinlichkeit eines Systemausfalls aufgrund der größeren Anzahl an Komponenten und der höheren Anfälligkeit für äußere Faktoren etwas höher. „

                    1. Ja, so hat hat jeder seine Allergien. Sie sind ja ganz schön agitiert bei dem Thema. Deswegen vielleicht auch ein wenig heftig bei der Wortwahl oder der Einschätzung der Kenntnisse von Anderen zu dem Thema.

                      Was ich hingegen nicht mag, worauf ich allergisch reagiere, ist zu große Selbstsicherheit bei einem Thema, zumal einem so komplexen wie diesem.

                      Was genau zu dem Vorfall in Spanien geführt hat, ist noch gar nicht abschließend geklärt, auch nicht der Anteil, den PV daran hatte.

                      Und was Sie über die Metereologie sagen stimmt schlichtweg nicht. Höchstens kleinräumig. Es kann also im schlimmsten Fall ein größeres der Solarkraftwerke in Spanien treffen. Ob das aber schon reicht…?

                      Vertreten Sie meintwegen Ihre Überzeugungen bei dem Thema mit Nachdruck. Aber tun Sie bitte nicht so als hätten Sie da die Weisheit mit Löffeln gefressen und alle Anderen, die ihren Argumenten nicht zustimmen, hätten keine Ahnung vom Thema.

                  2. Mag sein, dass ich „agitiert“ bin. Denn wenn ich mich in dem Bereich nicht auskennen würde, würde ich mich dazu auch nicht äußern. Wenn man aber viele Jahre auf dem Gebiet gearbeitet hat, vom Studium mal ganz abgesehen, und da kommt einer, der mir Mangel an Basiswissen vorwirft oder ein anderer wirklich Blödsinn erzählt was Kraftwerke anbelangt oder Dinge nicht „glaubt“ obwohl ich die belegt habe, dann wird man schon „sensibel“.
                    Was meine Erfahrung anbelangt, muss mir sicherlich keiner glauben und es ist mir, ehrlich gesagt, auch ziemlich egal ob irgendwer an die „Energiewende“ und all das Zeug glaubt oder nicht.
                    Jedenfalls sprechen die Tatsachen für sich: Von dem „eine Kugel Eis“ – Preis von Herrn Trittin sind wir Lichtjahre entfernt, und die Sonne stellt im Gegensatz zu seiner Aussage doch eine saftige Rechnung, denn Deutschland hat die höchsten Energiepreise weltweit. Da braucht man nur auf die Stromrechnung zu gucken um zu sehen, dass 50% davon nur aus irgendwelchen ominösen Abgaben bestehen.
                    Sei’s drum. Jeder ist frei an „seinen“ Gott zu glauben.

                    Im Übrigen: Der Kenntnisstand zum Ereignis in Spanien ist mittlerweile recht ordentlich. Braucht man nur eine Suchmaschine zu bemühen.

                    Es gibt aber auch andere Foristen, wie z. B @W. Bähring, die sich hier und auch in der Vergangenheit sachkundig zum Thema geäußert haben.

                    1. @ Multum in Parvo
                      @ Two Moon

                      Was ihr Beide hier aufführt, erinnert mich an „Wer hat den Längsten?“ Am Ende wollt ihr nur Recht behalten, ohne auf den Inhalt eures Gegenübers einzugehen…
                      Feine Diskusionskultur!

          2. Gähn – immer wieder derselbe Quatsch von den grünen Tieffliegern ….
            Keine Ahnung von Schwer-Industrie, und darim kommen solche Blindgänger auf die Idee, man könne diese Industrie mit alternativen Energiequellen alleine am Leben erhalten.
            Nein kann man nicht – bei der sogenannten Dunkelflaute fallen diese alle aus – und bevor wieder unsachmeässe Einwände kommen – ja das gabs auch schon Europaweit – und in der Industrie gibt es Prozesse, welche nicht, oder nie, unterbrochen werden dürfen, ansonst ist das Produkt, oftmals auch der Brüter futsch.
            Aber Logik und Verstand waren noch nie die Stärken von den Grünen.
            Die Deutschen werden diese Wahrheit schon bald erfahren – daraus lernen aber wohl nicht.

            1. ++
              Im Prinzip ist bekanntlich alles einfach. Der Teufel steckt, ebenfalls bekanntlich, im Detail. Diese einfachen Weisheiten nicht zu kennen, zeichnet unser politisches Personal aus. Insbesondere die Grünen und die ihnen nahe stehenden Kommentatoren.

            2. „…und in der Industrie gibt es Prozesse, welche nicht, oder nie, unterbrochen werden dürfen…“
              Wie z. B. Hochöfen, Glasindustrie, Chemieindustrie und einiges mehr.

              Es muss auch nicht unbedingt die Dunkelflaute sein.
              Zur Wintersonnenwende beträgt der Air Mass Index 4,7. (Je höher desto schlechter; ideal ist der Wert 1, erreichbar am Äquator. Die Peakleistung ist für 1,2 als Nominalwert angegeben. Selten, für paar Tage mal in Süddeutschland erreicht.)
              Also auch bei strahlender Sonne ist im Spätherbst und im Winter nichts mit PV.
              Über Wind braucht man gar nicht mehr zu sprechen. Der Wirkungsgrad einer Windkraftanlage beträgt über ein Jahr betrachtet bestenfalls etwa 20-30%. Jeder alte Ottomotor ist besser.
              Umwelttechnisch und vom Grad der Recycling Möglichkeiten sind diese Anlagen eine Katastrophe.
              Aber das ist alles nur „Ideologie“ wie manche so denken oder eher glauben, denn mit Denken hat das nichts zu tun.

          3. @aquadrat

            Lassen Sie sich nix erzählen. Natürlich ist „Flatterstrom“ kein technischer, sondern ein abwertend gemeinter Begriff, verwendet „in Milieus, die häufig skeptisch gegenüber dem Klimawandel sind und die Energiewende grundsätzlich ablehnen“ (Diskursgeschichte der Blackout-Narrative in Deutschland, Bpb, 30.12.2023). Bereits eine kurze Internet-Suche nach dem Begriff zeigt schnell, aus welcher Ecke mit dem Begriff gewedelt wird. Ganz wie hier: Die Rohrspatzen schimpfen viel und zeigen wenig Technikverstand, wenn sie mit dem Weiterlaufen von Kraftwerksblöcken nach einer schweren Havarie die Zuverlässigkeit der Atomenergie beweisen wollen. Echt Leute, wollt ihr mir ernsthaft erzählen, die AKW-Mitarbeiter würden sich in die Strahlung stellen, damit bei euch noch ein Lichtlein brennt? So ein Quatsch! Der Strom wird gebraucht, um die Kühlkreisläufe (oder das, was davon übrig ist) am Laufen zu halten, weil sonst noch mehr Teile der Anlage hochgehen (weitere Kraftwerksblöcke, Sekundärkühlung, Abklingbecken usw.). Eigentlich ist es lächerlich, dass uns Leute, denen das Basiswissen fehlt, über die Unsicherheiten der Erneuerbaren „aufklären“ wollen. Sie haben vollkommen Recht: DAS ist Ideologie.

            1. „Echt Leute, wollt ihr mir ernsthaft erzählen, die AKW-Mitarbeiter würden sich in die Strahlung stellen, damit bei euch noch ein Lichtlein brennt? So ein Quatsch!“

              Vielleicht mehr informieren und weniger quatschen. Da haben Sie schon recht.

              „Nach der Nuklearkatastrophe im April 1986 in Tschernobyl blieben die Reaktorblöcke 1 bis 3 zunächst in Betrieb und produzierten weiter Strom. Block 3 wurde 2000 endgültig abgeschaltet.
              Erläuterung:
              Reaktorblöcke 1, 2 und 3:
              Nach dem Unfall in Block 4 liefen die übrigen drei Reaktoren in Tschernobyl weiter, um Strom zu liefern.
              Betrieb nach dem Unfall:
              Block 3 wurde für einige Zeit heruntergefahren, ging aber kurz darauf wieder ans Netz und produzierte bis zum Jahr 2000 Strom.
              Stilllegung von Block 3:
              Die Abschaltung von Block 3 und damit die Stilllegung des gesamten Kraftwerks wurde im Jahr 2000 beschlossen und durchgeführt, auch aufgrund von Druck und Ausgleichszahlungen der Europäischen Union.“

      2. @ Garry : die Netze wurden nicht weiterentwickelt ? Die Netze? Fischers Fritz Netz ? – Nein. Die Stromnetze ! Die Stromautobahnen ! Da wünsche ich Ihnen mal so eine vor die Haustür. So ein elendiges Geschwätz !

      3. @ Garry
        „Viele Deutsche, gerade auch CDU-Wähler, sind sehr alt – und sie wollen sich nicht mehr ändern.“

        Denke eher, da fehlt das Wort „müssen“ am Ende des Satzes. Wenn du jemandem etwas quasi von heute auf morgen aufzuzwingen versuchst, dann wehrt sich Derjenige dagegen. Lässt man ihm dagegen Zeit und hat gute Argumente, sieht es schon ganz anders aus. (Verbietest du einem Kind Junkfood, provozierst du gerade das Gegenteil und es stopft den Müll umso fleissiger in sich rein; aller Wahrscheinlichkeit nach generierst du somit ein fettes & ungesundes Kind. Führst du es aber mit Gedult & guten Argumenten an eine gesunde Ernährungsweise heran und zeigst ihm, wie sich Junkfood auf andere Kinder auswirkt, dann hast du eine gute Chance, das es dir später dankbar dafür ist.)

        Mit deinem weiteren Text bin ich d’accord!

    3. Und?
      Was wollen SIE uns damit sagen?
      Fehlt da nicht etwas Wichtiges?
      Nämlich Ihre EIGENE Meinung:
      Z.B. die, dass Sie dem zustimmen, weil es aus den und den Gründen sachlich richtig ist (unabhängig von den Personalien Schröder oder Putin), oder dass Sie dem nicht zustimmen, weil es aus den und den Gründen sachlich falsch ist?
      (Ideologische Gründe habe ich hier mal bewußt außen vor gelassen, da sie keine Probleme lösen, sondern ganz im Gegenteil, nur welche schaffen)

  3. Ich finde es erstaunlich, daß im gesamten Text nicht ein einziges Mal der Terminus „autoritär“ benutzt wird. Dabei ist es gerade dieses Umgehen von demokratischen Institutionen wie Gerichten und Parlamenten, was autoritäre Regimes auszeichnen soll…. oder irre ich mich da? Ist das jetzt eine spezielle Art von Demokratie á la 1984?

    1. Das sehe ich als Qualitätsmerkmal. Die Einordnung des Geschehens darf der Leser selber treffen; sie wird ihm nicht mit dem Holzhammer verabreicht. Das finde ich wirkungsvoller als empörtes Geschrei.
      Daher fand ich auch den sachlichen Fragestil von Roberto De Lapuente sehr angenehm.

    2. Seufz…. Overton verschluckt mal wieder Kommentare… zweiter Versuch:

      Ich finde es angenehm, dass diese Schlussfolgerung dem Leser überlassen wird und sie ihm nicht mit dem Holzhammer verabreicht wird. Danke auch an Roberto De Lapuente für die sachliche Art der Fragestellung.

  4. Da Anti-Spiegel deutschsprachig ist, hat diese Sanktion gar nichts mehr mit den Sanktionen eigentlich verbundenen Ziel zu tun, Russland zum Abrücken aus seinen neuen Bundesländern zu bewegen. Denn dem kann sie ja gar nicht dienen.

    Die Sanktion ist nach Innen gerichtet: das EU-Politbüro erklärt das deutschsprachige Publikum von Thomas Röper und Alina Lipp zu seinem Feind.

    Die Preisfrage ist für mich: Wird dieses Gebaren bloß als eine weitere irre und lächerliche Unterirdischkeit dieser seltsamen Möchtegernpotentaten in die Geschichte eingehen oder wird es jetzt so langsam gemeingefährlich?

    Sprich: Kennen diese Leute noch rote Linien oder muss man darüber nachdenken, was als Nächstes kommt, bspw. Sammellager und Ausbürgerung für Russlanddeutsche?

    1. „….muss man darüber nachdenken, was als Nächstes kommt,….“

      Als Nächstes wird man sich womöglich die inländischen Medien aller Art vornehmen, die nicht auf Linie sind; und damit sind nicht nur Blogs gemeint, deren Verantwortlichen mal eben das Bankkonto schließen und die Einkommensgrundlage entziehen kann.
      Im DLF durfte neulich (22.5. 16:20) ein Ilko-Sascha Kowalczuk schon mächtig gegen den Verleger der Berliner Zeitung (die er „Berlinskaya Pravda“ nennt) und der neuen Weltbühne vom Leder ziehen. In beiden Medien würden „Kremlnarrative über das Putinregime“ verbreitet und „nützliche Idioten“ dienten der „hybriden Kriegführung des Kreml“ . Da kann es wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis diese Destabilisierungsmedien zur Verantwortung……
      Und wenn der Augstein so weiter macht von wegen die „Vorstellung abenteuerlich, dass die Russen Deutschland angreifen wollen“ oder die „Erhöhung der Rüstungsausgaben“ sei eine „verrückte, fabulöse Idee“, dann erzählt ihm vielleicht bald jemand etwas von „Wehrkraftzersetzung“.

      https://www.deutschlandfunk.de/suche?drsearch%3AsearchText=kowalczuk%20weltb%C3%BChne&drsearch%3Astations=4f8db02a-35ae-4b78-9cd0-86b177726ec0

      1. Glauben Sie nicht auch, dass ganz bestimmte Kreise ganz genau lesen, was auf Seiten wie dieser (overton) und natürlich anderen, ähnlich ausgerichteten Seiten geschrieben wird? Wenn es eine Möglichkeit gibt, die IP-Adresse mitzuerfassen, wird dies auch gemacht.

      2. Noch sind wir in einer Phase, wo der autoritäre Staat experimentiert: Was geht durch? Was wirkt?

        Das Betätigungsverbot für Compact war ein Flop, wurde gerichtlich gleich wieder ausgesetzt. Auch die Entlassung eines Baab wurde kassiert. Bei der jungen Welt hat man den Palästina-Gipfel mit der Polizei gestürmt. Das ging juristisch durch, brachte aber eher schlechte Presse und keinen Einschüchterungserfolg. Mehr Erfolg hat das Kündigen der Konten, wie bei Weber, weil sich der Staat hinter privaten Akteuren verstecken kann. Das Doxing von Clownswelt kam dann auch von „unabhängiger“ Seite. Das Vorgehen gegen Lipp und Röper ist dagegen wieder sehr direkt. In beiden Fällen muss man abwarten, um das Ergebnis beurteilen zu können.

    2. > Sammellager und Ausbürgerung für Russlanddeutsche?
      Ich glaube nicht daß die kleine Menge an Russlanddeutschen da ausreicht. Jeder der das Feindsenderhörverbot umgeht um sich die Sicht der anderen Seite zur Meinungsbildung anzusehen ist da ebenso mit dabei.

  5. „Die EU wirft ihm zu viel Nähe zu Russland vor “

    Genaugenommen wirft man ihm vor die Unwahrheit zu sagen, sprich Desinformation, quasi im Gegensatz zu den hiesigen Medien. Komisch dabei das er sich die Mühe macht jede Aussage mit westlichen Quellen zu belegen.

    Aber mal unabhängig von Desinformation oder nicht. Die Sanktion ist ein so tiefer Einschnitt in derer beiden Grundrechte als deutscher Bürger das sie vom Grundgesetz nicht gedeckt ist. Weder in der Ausführung noch im Geist des GG, da sind sehr hohe Hürden vorgesehen. Kallas hats zwar unterschrieben, abgenickt hat das aber auch der deutsche Staat(svertreter).

  6. „Bestrafe einen, erziehe hunderte“. (Mao)
    Diese EU ist als autoritäres, diktatorisches Konstrukt angelegt, dass wird immer offensichtlicher.
    Allerdings,
    der Röper ist alles andere als ein „Antispiegel“. Der bedient sich der gleichen Methoden wie dieses unsägliche „Magazin“ aus Hamburg: Plumpe Propaganda, nur andersherum.
    Ein Journalist ist der für mich nicht.

    1. „Der bedient sich der gleichen Methoden wie dieses unsägliche „Magazin“ aus Hamburg: Plumpe Propaganda, nur andersherum.“

      Ein Beispiel wäre nett, so das ich mir meine eigene Meinung bilden kann.

      Und dann wäre es auch noch günstig/hilfreich wenn mehr als 50% seiner Arbeit als Propaganda eingestuft werden kann, um ihre Aussage zu stützen, „es handele sich bei Herr Röper um einen Propagandisten“. Wenn er nur 49% Prozent Propaganda betreibt lasse ich ihre Aussage so schon nicht mehr gelten.
      Tommy

      1. Der schreibt nur bei den kremltreuen russischen Medien ab.
        Nichts über Impfschäden in der russischen Bevölkerung, nichts über die privaten und geschäftlichen Verbindungen der russischen Führungs“elite“ mit dem Westen, nichts über die zunehmende Massenzuwanderung mit einhergehender Kriminalität, nichts über die russischen Patrioten, die im Knast sitzen (Strelkow) oder die degradiert wurden ( Surowikin), nichts über den fürchterlichen Blutzoll dieser SMO, den hauptsächlich die russische Landbevölkerung zahlt, nichts über diese absurde Kriegsführung, die inzwischen dazu geführt hat, dass der gesamte russische Süden im Krieg ist, nichts über das Imstich- lassen der Bevölkerung in den Donbassrepubliken nach 2014…… und und und

        1. Dafür sind doch Sie und die „seriösen“ (kicher) Medien zuständig. Röper kann und muss doch nicht alles alleine machen, oder? Schließlich leben wir hier in einer arbeitsteiligen Welt.

          Oder in deutlich: Sie negieren der Wert einer pluralistischen Meinungskultur. Zugunsten von?

        2. @ Harri Kiri
          Den Anti-Spiegel und seine Berichterstattung verfolge ich schon seit Jahren. Zweifelsohne hat er meines Erachtens gewisse Erfolge und Verdienste und zur eigenen kritischen Meinungsbildung und dem Hinterfragen der westlichen medialen MSM-Narrative beigetragen. In diesen Bereichen liegen seine Priorität und Stärken. Was irgendwie die eigene Position, seine Existenz und Leben in Russland gefährden könnte, vermeidet Herr Röper. Ausser natürlich, es würde von russischen Medien breitflächig thematisiert und wäre somit risikoarm. Ich kann und will ihm diesbezüglich gewiss keine Vorwürfe machen. Auch deswegen geniesst er noch das russische Gastrecht.
          https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gastrecht

          1. Es gibt auch richtige Journalisten mit westlicher Staatsbürgerschaft, die in Moskau leben und sich eine Distanz zum Kreml erhalten haben, Z.B John Helmer, den ich aber auch überhaupt nicht mit so einer lächerlichen Figur wie Röper vergleichen will.

        3. @ Harri Kiri
          Russische Patrioten die im Knast sitzen?
          Sie moechten also ueber das werte Befinden von Strelkow taeglich informiert werden?
          Sie koennen die Tass lesen? (englisch) da werden sie fuendig! Warum sollte Roeper
          taeglich darueber berichten, es gibt Wichtigeres!
          Surowikin ist doch lt Tagesschau mit seiner Frau gesichtet worden, kann natuerlich nicht ueberprueft werden….
          wie immer will der Westen in Russland alles ueberpruefen….
          kann Russland denn ueberpruefen, was mit seinen Staatsbuergern in der EU passiert?
          Die geschaeftlichen Verbindungen der russischen „Fuehrungselite“ sind doch sanktioniert,
          Der Mann von der EU-Aussenleuchte Kallas hatte bis vor einem Jahr noch geschaeftliche Kontakte mit Russen ueber die seine Frau angeblich nichts wusste, vielleicht eine Anfrage an die Dame schicken, hoch lebe die Doppelmoral in der EU Zentrale.
          Der Imfstoff Sputnik war in der EU verboten, also sind die etwaigen Impfschaeden eine reine russische Angelegenheit!
          Kuemmern Sie sich doch erstmal um die Impfschaeden in Deutschland!

    2. Du bist für mich auch kein Kommentator, sondern nur ein plumper NAFO-Troll. Und nein, ich will Dich nicht sanktioniert sehen. Niemand ist überflüssig, er kann immer noch als abschreckendes Beispiel dienen.

    3. Es ist in diesem Zusammenhang völlig wurscht ob Röper Propaganda macht oder nicht. Nach dem deutschen GG steht ihm eine eigene Meinung zu, selbst wenn er behaupten würde der Mond wäre aus Quark.

      Übrigens, verbietet die EU dann auch z.B. Waschmittelwerbung im ÖRR ? Von der politischen Propaganda im ÖRR will ich hier gar nicht erst anfangen.

      Unser GG verbietet Zensur in jeder Hinsicht .Punkt.

    4. Thomas Röpers Beiträge sind meist sehr informativ. Beispielsweise hat er auf dass RAND-Papier hingewiesen, das haarklein aufzeigt, wie Russland destabilisiert werden sollte. Auch die Reden von Wladimir Putin hat er originalgetreu übersetzt, so dass man sich ein gutes Bild machen konnte. Über die Lebensverhältnisse in Russland berichtet er anschaulich. Er war einer der ersten und einzigen die aus dem Asow-Hauptquartier aus Mariupul berichteten, nachdem es erobert worden war. Oder das Interview mit dem Chirurgen, der die vielen schwerverletzten Kinder im Donbass operiert hat, und und und…

      Thomas Röper ist eine one-man-show. Was er als Einzelner leistet, ist geradezu atemberaubend. Auch wenn manche Texte „nur“ Übersetzungen sind. Muss auch erledigt werden. Was in der Tat fehlt, sind kritische Berichte über Russland. Von Ulrich Heyden kommt da mehr. Aber die wollen recherchiert werden. Mein Gott, der Tag hat nur 24 Stunden. Thomas Röper arbeitet für drei. Ein großes Dankeschön nach St. Petersburg!

      Und dann noch ein Wort zu denen, die sagen er sei ein Propagandist. Vor zwei Jahren drückte mir ein Freund ein Buch über Putin in die Hand. „Das beste Werk zu dem Thema.“ meinte er. Ich tat das was ich immer als erstes tue wenn ich ein Sachbuch zur Hand nehme. Ich blätterte zum Quellenverzeichnis. Am liebsten zitierte der Autor sich selbst oder Alice Bota, eine Kollegin von der Zeit. Es gab nur zwei oder drei magere Quellenangaben, wo Putin selbst zitiert wird, obwohl der Mann sich wirklich dutzendfach geäußert hat, auch in der ZEIT, in der FAZ, in der Financial Times, National Interest etc. etc. Das was dieser Hansel von der ZEIT da abgeliefert hat, DAS war Propaganda.

    1. Ähhh nö, die neuen Faschisten tragen ganz offen faschistische Symbolik, sowohl die alte als auch die neue Symbolik. Das Hakenkreuz und die Wolfsangel sind bei den Ukraine-Lovern genauso beliebt wie die LGBT und Israelflagge.

  7. Ich lese jeden Artikel auf Anti-Spiegel. Nur da erfährt man überhaupt nioch, was die russische Presse denn so schreibt, TASS beispielsweise. Wohltuende Argumentation im Vergleich zu dem hysterischen Geschrei bei uns. Sehr gut, dass Roberto diesen wichtigen Helfer der Wahrheitsfindung eingeladen hat. Überdies ein begnadeter Analytiker. Gerne auch öfter.
    Daneben greift Röper den deutschen Mainstream massiv an, wobei er den Spiegel pars pro toto nimmt. Sehr glaubwürdig. Da könnten sie ja mal einen Faktenchecker auf ihn ansetzen. Haben sie getan, bei Butscha und der Geburtsklinik. Diese Ereignisse sind nicht final geklärt und da wollen sie ihm ans Bein pinkeln. Bei allen anderen Theman aber schweigen sie. Sie würden gegen Röper den Kürzeren ziehen.
    Sehr ausführlich hat er über die Biowaffen der USA geschrieben. Dass nun Tulsi Gabbard ihm da auf ganzer Linie recht gegeben hat und sogar noch etwas weiter ging, hat er offenbar noch nicht bemerkt. Und Tulsi ist die Chefin der Geheimdienste der USA.
    Komisch allerdings, dass er im Falle der MH17 der Westpropaganda glaubt und die Geschichte mit der Buk-Rakete für zutreffend hält. MH17 wurde mit einer 30-mm Kanone abgeschossen, das ist unübersehbar. Hätte nicht passieren dürfen.
    Nun ist der Thomas leider schleichend nach rechts gerückt und hat einen Coautor von compact. Mich hingegen hat er aus dem Kreis der Kommentatoren ausgeschlossen, weil ich sein Statement zum Klimawandel kritisierte. Jetzt hat er die üblichen Rechtsnihilisten als Forenten und da wäre ich ja eine Abwechslung gewesen.
    Seis drum. Wenn möglich, werde ich dem Thomas eine Packung Zigaretten zukommen lassen. Die Analytik will ohne Rauch nicht klappen. Ich kenne das.

    1. Mir geht es ganz genauso wie dir. Nur ich habe ihn ebenfalls schon massiv kritisiert für seine verlogenen Thesen zum menschengemachten Klimawandel. Dass hat der dann – allerdings mit tagelanger Verzögerung, so dass es niemand mehr lesen soll – veröffentlicht.

      Nicht nur erfährt man überhaupt noch, was die russische Presse denn so schreibt, sondern er übersetzt auch viele Analysen und Meinungen/Artikel u.ä. von den transatlantischen NGOs und Think Tanks und auch den Eliten-Medien wie WSJ, NYT, WP, FT, FCR u.v.a.
      Finde ich persönlich sehr informativ und erhellend was da so steht, weil die Eliten untereinander Klartext reden (ein Fließbandarbeiter von Ford wird eher nicht das WSJ abonnieren) wie schon Rainer Mausfeld treffend feststellt.

      Sowas wird man in den deutschen Konzern- und Propagandamedien niemals erfahren.

      Kürzlich hat er ja einen Artikel der britischen Daily Mail übersetzt. Die Kolumne wurde von Peter Hitchens geschrieben und darin heisst es u.a.

      Beginn der Übersetzung:

      PETER HITCHENS: Man hat Ihnen Propaganda-Unsinn über die Ukraine und die erfundene russische Bedrohung aufgetischt. Das sind die Lügen, die man Ihnen erzählt hat.

      In meinem Beruf bin ich längst daran gewöhnt, wie Regierungen lügen und andere dazu bringen, für sie zu lügen. So ist es nun einmal. Aber ich habe selten eine solche Wolke aus Lügen erlebt wie jetzt.

      Kaum jemand in diesem Land kennt die Wahrheit über die Ukraine. So etwas gab es nicht mehr, seit wir alle mit dem Geschwätz über fiktive „Massenvernichtungswaffen“ über die Irak-Invasion belogen wurden. Die Lügner wurden ertappt. Und sie haben daraus gelernt. Sie haben gelernt, geschickter zu lügen.

      Inzwischen sind viele von denen in unserer Gesellschaft, die solche Lügen zu widerlegen wussten, gestorben oder in den Ruhestand gegangen und wurden nicht ersetzt.

      Wir haben nie eine Debatte über die Ukraine-Krise geführt, die am Anfang an begann. Hat Ihnen jemals jemand, der an der Macht ist, wahrheitsgemäß gesagt, wie, wann oder warum dieser Krieg begann? Nein. Hat irgendjemand, der an der Macht ist, erklärt, warum Großbritannien, das von Kriminalität geplagte, heruntergekommene, von Müll übersäte, von Ratten verseuchte, bankrotte Großbritannien, sich da einmischen musste? Niemals. (…)

      https://anti-spiegel.ru/2025/britische-daily-mail-berichtet-ueber-propaganda-unsinn-ueber-die-ukraine-und-luegen-der-medien/

      Diese bittere Wahrheit wird man halt erst in den „deutschen Flaggschiffen der Demokratie“ lesen – geschweige denn schreiben – wenn die Sonne zu einem Roten Riesen wird (In rund 7,6 Milliarden Jahren).

    2. @Artur_C
      „Ich lese jeden Artikel auf Anti-Spiegel. Nur da erfährt man überhaupt nioch, was die russische Presse denn so schreibt, TASS beispielsweise. Wohltuende Argumentation im Vergleich zu dem hysterischen Geschrei bei uns.“

      Verboten wird es nur dem Fußvolk, die oberen 10000 lesen da schon um zu erfahren wann sie in ihren Bunker müssen.

      Macht & Manipulation | Dr. Renate Dillmann
      https://www.youtube.com/watch?v=RPdLQ8pWUho&t=2s

      1. Zitat:
        „Verboten wird es nur dem Fußvolk, die oberen 10000 lesen da schon um zu erfahren wann sie in ihren Bunker müssen.“

        Wobei ich bzweifele, dass sie dafür auf Anti-Spiegel oder TASS angewiesen sind.

  8. Der größte Fehler der Russen war, das sie 1989 dem Westen geglaubt haben! Sie hätten in der DDR verbleiben sollen.

    Der nächste Reinfall war zu glauben, das die NATO nicht erweitert wird.

    Und das wirklich Böse, die Merkel haben sie auch noch toleriert, statt Berlin einen kleinen Pilz zu schicken!

    Es bleibt für uns nur die Hoffnung, das die USA und die Russen ihren Besatzerstatus einfordern, damit ein 1939 verhindert wird!

    Denn die Kriegsgeilen Politiker wollen Richtung Russland!

    1. Das waren keine Fehler. Gorbatschow war ein zivilisierter Mensch und ging davon aus, dass seine Gesprächspartner das auch sind.
      Wenn ein James Baker und ein Hans-Dietrich Genscher offiziell (die Videoaufnahme ist noch verfügbar) versprechen „kein Zentimeter (Inch) nach Osten“, dann vertraut man denen und verlangt keine schriftliche Sache. Als ob die überhaupt wichtig wäre. Verträge kann man ja „einseitig“ kündigen, nicht wahr…
      Putin hatte auch dem Westen vertraut in Sache „Minsk“ oder „Istanbul“. Nun ja, jetzt weiß er es besser.

    2. Denn die Kriegsgeilen Politiker wollen Richtung Russland!

      Garantiert nicht! Da bin ich mir absolut sicher! Die wollen nur andere in die Richtung schicken….

  9. Rhetorische Frage an den VS, der hier mitliest: wann ist dieses subersive Magazin für Staatsdelegitimierer dran… und wurden schon die Mailadressen der Kommentatoren (von denen hoffentlich alle Fake sind) abgefischt?
    Und zu Röper: Ist das Aufrufen seines Blogs jetzt strafbar? Ich gehe zwar davon aus, dass auch ohne Vorratsdatenspeicherung die Provider in Schland bereits Blacklists führen und die IP-Adressen, die auf staatszersetzende und überhaupt umstrittene Webinhalte zugreifen, in hübschen Exel-Tabellen speichern, aber die Frage ist, ob das bei Röper bereits unter „Sanktionsumgehung“ läuft. In den Hinterzimmern der Anti-Demokraten wird sicher schon an einem VPN-Verbot gebastelt, darauf warte ich schon länger.
    Und: jetzt darf ich dem Röper keine Flasche vom hausgemachten Obstwasser senden? Der sieht immer so aus, als könnte er sowas brauchen. Im Moment ja erst recht.

      1. Nun, man würde sich nicht ausgerechnet im Westen eine VPN Klitsche suchen, wenn man was schlimmeres vorhat als Sicherheitskopien von Musik oder Filmen aus dem Imperium ohne Lizenz zu beziehen.

        Und da kann man dann durchaus befürchten daß zB die EU Kommission mit Ursel an der Spitze ein Wettrüsten anzetteln würde, beim Versuch den Zugang zu Diensten ausserhalb des Westens zu sperren.

          1. Wer die VPN Anbieter kontrolliert muss sie nicht verbieten, denn dort sind ja die jeweiligen Endpunkte der verschlüsselten Kommunikation.
            Und ich hab dem soweit widersprochen, als man für regierungskritische Kommunikation nicht ausgerechnet einen solchen Anbieter wählen würde.

      2. Glaube, das hier ist der eigentliche Artikel über VPN-Firmen:
        https://www.mintpressnews.com/exposed-how-israeli-spies-control-your-vpn/288259/
        Ich nutze sowas nicht; hatte schon immer den Verdacht, dass VPNs ideale Honeypots darstellen, um Abweichler detailliert zu tracken.
        Glaube, TOR hat zwar andere Schwächen und ist auch von 3-Buchstaben-Diensten unterwandert, aber macht das Abfischen nicht ganz so einfach.
        Halbwegs sicher wäre nur Einweg-Kommunikation wie in der guten alten Zeit (TM), als die Leute BBC London unter der Bettdecke hörten (Bum-Bumm-Bumm-Bom). Vielleicht kommt die Renaissance der Kurzwellen-Rundfunksender.

        1. „dass VPNs ideale Honeypots darstellen, um Abweichler detailliert zu tracken.“

          Es dürfte auch (oder eher?) darum gehen, Kompromat zu erhalten um dann Leute von den Vorteilen einer „Zusammenarbeit“ zu überzeugen.

          1. „Es dürfte auch (oder eher?) darum gehen, Kompromat zu erhalten um dann Leute von den Vorteilen einer „Zusammenarbeit“ zu überzeugen.“
            Ich glaube, Ihr nehmt Euch alle selbst viel zu wichtig – solange Ihr auf Overton und Anti-Spiegel kommentiert, bzw. via VPN gewisse Sperren umgeht, passiert Euch nichts – da ist über die Strasse gehen bestimmt gefährlicher.

            1. „Ich glaube, Ihr nehmt Euch alle selbst viel zu wichtig“

              Es geht nicht um mich, sondern um Macht und wie es zum Beispiel passieren kann, dass plötzlich tausende Pager explodieren!

          2. „Es dürfte auch (oder eher?) darum gehen, Kompromat zu erhalten um dann Leute von den Vorteilen einer „Zusammenarbeit“ zu überzeugen.“
            Ihr nehmt Euch alle selbst zu wichtig!
            Ob Ihr nun via VPN eine russische Zeitung oder den Anti-Spiegel lest, interessiert doch niemanden, und vor allem haben die Israelis genug anderes zu tun gerade …

      3. Schade – diese Idiotenseite von Mintpress verweigert den Dienst, wenn man – nach deren Meinung – einen zu alten Browser einsetzt. Genau das, was ich liebe – Turnschuh-Informatiker, welche mich bevormunden wollen.

        Zum Thema VPN.
        Um ggf Sperrungen der EU oder der Deutschen umgehen zu können, ist es komplett egal, wenn die Israelis das mitlesen.
        Ich selbst verwende Proton VPN – für russische Seiten dann via die Türkey – und ob da bei Proton die Israelis oder die USA die Finger drin haben, bezweifle ich – aber Wissen kann ich es auch nicht.
        Aber, wenn schon, wäre die erste Adresse zur Spionage ja das OS selbst, also im Regelfall Windows.

        1. Proton hat sich bezüglich der haarsträubenden neusten Überwachungsfantasien der CH sehr deutlich positioniert und mit Volksabstimmung bzw. letztendlich mit Wegzug des Unternehmens gedroht (fragt sich nur wohin..). Das macht auf mich einen recht überzeugenden Eindruck. Mir ist immer noch lieber, ich bin für irgendelche Überwachungsfritzen auffällig, als meine (echte) IP von jeder popeligen Webseite (oder mein Surfverhalten vom Provider) tracken zu lassen. Vorausgesetzt natürlich, man kann dem VPN-Anbieter trauen.

  10. Schon allein der Name „Correctiv“ hat etwas Orwellsches. Möglicherweise war das nur eine interne Bezeichnung, die dann durch einen Praktikantenfehler zum echten Namen mutiert ist. Denn was es suggeriert, ist irgendwas zwischen „Korrektur des Narrativs“, „Kollektive Spitzelüberwachung“ oder einfach nur „ausgelagrtes Wahrheitsministerium“. Komisch, dass man sich beim Kaschieren keine Mühe gegeben hat, da kling „Bellingcat“ deutlich unverfänglicher.

    1. Als ich das erste Mal 2014 von CORRECTIV hörte dachte ich es ist ein Scherz. Die Absicht war so offensichtlich im Namen enthalten, dass man nur lachen konnte.

      Korrespondierend ist die einzige Kritik, die ich an Röper hätte, die Wahl des Namens Anti-Spiegel.
      Da ist die moralische Empörung über SPIEGEL zu sehr Vater des Gedankens um souverän zu wirken.
      Wirkte vielmehr etwas fremdbestimmt, was Röper nun doch gar nicht und niemals war und ist!
      Sofern ich hier nicht was übersehen habe.

      Aber andererseits heißt es auch, Namen seien nur Schall und Rauch…

  11. Das Problem gab es schon einmal vor 90 Jahren. Europa wurde Fascho und die ganze Welt schaute entspannt zu.

    Ich warte nur noch auf ein Afd Parteiverbot, den digidalen Blockwart und auf den Angriffskrieg gegen Russland.

  12. Ein paar Groschen… und danke an den Chefred für Interview und Dranbleiben am Thema.

    Es geht um die Frage, ob es in der EU noch einen freien und offenen Diskurs gibt, in dem man unterschiedliche Standpunkte vertreten und diskutieren kann. Und den gibt es nicht mehr, wenn die EU entscheiden kann, was wahr und was Desinformation ist und mit Sanktionen alle abweichenden Meinungen verbieten und bestrafen kann.

    Nicht mehr? Wann genau hat es den denn in der EU beziehungsweise ihren Mitgliedsländern gegeben? Und bei welchem Thema? Da scheint mir Herr Röper entweder einer romantischen Illusion aufzusitzen oder schlicht Unsinn zu verzählen.

    Es ist doch so: Viele Leute, die sich über heutige „EU-Zensur“ aufregen, romantisieren jene Jahrzehnte als der Meinungskorridor noch nicht ganz so eng wie heute war. Oder wachen jetzt erst auf, weil auch Themen und Positionen von ihnen betroffen sind. Nicht nur die, bei denen sie früher wegschauten oder gar nicht mitbekamen als andere ins Visier gerieten.

    Konnten die Leute denn zum Beispiel den EU-Verfassungsvertrag wirklich offen und frei diskutieren? Ja, da wurde irgendetwas in den Gazetten drüber geschwätzt und irgendwelche Foren und Bücher zu fabriziert. Und wie war das so? Was waren die Ergebnisse? Wie sind Ihre Erinnerungen? Bloß eine Menge Nebelgranaten und Druidentee hat das doch hervorgebracht. In manchen Ländern gab es sogar „Volksreferenden“ – noch größerer Druidentee. Heute würden Zweifler wahrscheinlich sofort als „Anti-Europäer“ und „Pro-Russen“ verunglimpft und der Diskurs auf Schießschartengröße verengt – okay. Vor zwanzig Jahren hat man das etwas weiter laufen lassen. Aber bereits damals an der Leine!

    Da hat man also eine freie Debatte inszeniert. Und warum schreibe ich „inszeniert“? Weil am Ende dasselbe herausgekommen ist wie heuer in Rumänien – es wird solange gewählt bis das passende Ergebnis mit dem passenden Kandidaten erreicht wurde und zur Not wird hier und da noch etwas nachgeholfen. Fragen Sie die Iren und erinnern sie sich ihrer Referenden Ende der 00er Jahre. Fragen Sie die Franzosen. Oder fragen Sie einen der Säulenheiligen der Kaviarlinken, Herrn Tsipras, oder besser: seine Opfer, was aus „Oxi“ wurde. Da ist Deutschland immerhin ehrlicher gewesen – hier hat einfach der Bundestag die Verträge abgenickt und gut.

    Der Diskurs in der EU war schon immer genau so „frei“ wie er in den Augen der Herrschenden sein sollte. Maastricht, Amsterdam und Co. hat auch niemand grundständig in Frage stellen können. Wer es tat, galt damals bereits als Spinner oder Extremist. Wer einen freien Diskurs haben will, muss erst einmal eine freie Gesellschaft aufbauen. Deutsch-EUropa zählt nicht zu solchen. Und das nicht erst seit gestern. Wer anderes behauptet ist für mich Nostalgiker.

    Natürlich will man meine journalistische Arbeit behindern oder sogar verhindern, indem man meine Finanzen und Einnahmen beschneidet und künftig vielleicht sogar die Verbreitung meiner Artikel, Videos und Interviews behindert.

    Ich denke übrigens gar nicht einmal, dass die Behinderung seiner Arbeit das Hauptziel dieser Sanktionen ist. Das wird sicher gerne mitgenommen. Aber es gibt Möglichkeiten auch Sanktionierten wie Nichtsanktionierten Gelder nach Russland zu bringen. (Dass das komplexer und gefährlicher ist, steht außer Frage.)

    Der Hauptpunkt hier ist in meinen Augen schlichter: Eitelkeit, persönliche Animosität und / oder schlichte Intoleranz gegenüber Andersdenkenden. Diese Sanktionen, beziehungsweise die Inhalte der zugehörigen Listen, werden ja oft erst mal von und in den Mitgliedsstaaten zusammengetragen. Flassbeck hat das mal illustriert für Koalitions- und sonstige Verträge – da werden erst mal in den Ministerien irgendwelche Referenten gebeten, Ideen zusammenzustellen, dann macht man eine große Wunschliste und die kloppt man dann zusammen. Und so fragen auch hier vor jedem „Sanktionspaket“ 27 Heinze ihre Heinzelmänner bevor sie dann ihre Wunschziele nach Brüssel schicken, wo das alles in eine große Tüte – Röperleser wissen, was gemeint ist – gepackt und zusammengeschnürt wird.

    Dass die Sanktionsliste nun Röper und Lipp enthält, geht meines Erachtens auf Initiative des grünen Teils der letzten Bundesregierung zurück. Die werden das letzten Herbst oder zu Beginn dieses Jahres als „Abschiedsgeschenk“ ersonnen, kommuniziert und weitergeleitet haben. Weil gewisse grüne Granden in Personen wie Röper und Lipp ihre Intimfeinde sehen und denen eins auswischen wollen. Zeigen wollen wie stark und toll sie sind. Gerade gegenüber Lipp, die ja eine Renegatin ist, weil sie vom grünen Glauben abfiel.

    Es kann mir keiner weismachen, dass irgendeine Ulla aus Malta oder ein zypriotischer Beamter von sich aus auf die Idee gekommen sein soll, zwei deutsche Spartenblogger auf eine EU-Sanktionsliste zu setzen. Das kam – wie so viele dunkle Projekte Brüssels – direkt oder indirekt aus Berlin. Und erfolgt für Berlin.

    Was soll daran ein Vorwurf sein? Sind Staatsmedien etwas Illegales? Dann wäre ja auch die Nähe zu westlichen Staatsmedien wie der Deutschen Welle ein Problem und würde pauschal die Unabhängigkeit jedes Journalisten infrage stellen, der Kontakt zur Deutschen Welle hat.

    Ja, Thomas, genau so ist es. Staatsmedien sind illegal – aus einer ganz bestimmten Perspektive. (Aus seiner wohl nicht.)

    Staatsmedien oder ihnen nahe stehende Blogs, Gruppen et cetera verbreiten nun einmal zwangsläufig Staatssprech. Sie vertreiben staatliche Interessen – das ist ihr logischer Hauptzweck. Und wer als Außenstehender für sie arbeitet, übernimmt irgendwann die staatlichen Interessen und Vorstellungen, selbst wenn die staatliche Einflussnahme nur subtil oder peripher wirkt. Doch steter Tropfen höhlt den Stein. Und so wohnt jedem Kontakt mit staatlich finanzierten Institutionen das Potential inne, die Integrität eines Journalisten zu kompromittieren, da schlicht immer die Gefahr besteht, dass bewusst oder unbewusst staatliche „Narrative“ übernommen werden. Und so ist es bei jeder anderen Institution auch.

    Darum ist die Nähe zu westlichen Medien genauso problematisch wie die zu jener anderer Staaten und sonstiger Institutionen (Davos, Weltbank, EU, Kirche, Tesla…). Man kann kein „regierungsunabhängiges Medium“ sein und dann Fördergelder, Goodies, Drehtüren oder was weiß ich was vom Staat annehmen. Man ist keine Nichtregierungsorganisation, wenn man vom Staat unterhalten wird, ein „Newsguard-Siegel“ bekommt oder soziale Verflechtungen und Beziehungen mit seinen Bürokraten eingeht. Eine „Nichtregierungsorganisation“, die vom Staat unterhalten wird und mit seinen Häschern verbandelt ist, ist schwarze Milch – ein Oxymoron. Und ein brandgefährliches noch dazu.

    Die Unabhängigkeit eines Journalisten ist dann infrage gestellt, wenn er von jemandem beispielsweise finanziell abhängig wird.

    Und wo beginnt da die Grenze? Wo verschwindet jene zwischen Kooperation und Selbstzensur beziehungsweise vorauseilendem Gehorsam?

    Für jeden Ocken, den der Staat – oder eine andere autoritäre Institution oder ein anderer Geldlord – einem zahlt, erwartet der irgendeine Gegenleistung. Ein „kritischer Blogger“, der in Sendungen eines Konzern- oder Staatssenders auftritt, mag zwar seine Meinung frei äußern, aber die Auswahl der Themen oder die Art der Präsentation kann immer noch durch die Agenda jenes Senders beeinflusst sein. Und umso länger man miteinander verbandelt ist, umso mehr treten dann Punkte wie „Zuschauerzahlen“, „Reichweite“ und „Honorar“ auf den Plan. Und der ach so kritische Blogger, der nicht müd‘ wurde zu streiten, mutiert zu einem servilen, giftigen Gnom und singt lammfromm vor dem schlimmen alten Mann in Rom / Berlin / Brüssel / Moskau seine Lieder. Fürwahr: Es ändern sich die Zeiten!

    Kurzum: Wer als Journalist auch nur dreißig Silberlinge vom Staat annimmt oder sich von einem Beamten öfters zum Essen ausführen lässt, der betreibt seine Art von Enjokōsai. Hierzu auch Folgendes von Gilbert Doctorow:

    My point was that by taking pay ‘from the enemy’ Scott Ritter was discrediting all of us in the Opposition. He was violating long-existing rules from Cold War 1.0 that my friend Professor Steve Cohen had explained to me several years ago: namely never to accept money or gifts from Soviet/Russian state agencies since you might appear to be acting on their behalf, against American interests in your publications.

    For this criticism, I was denounced by some as a violator of Opposition solidarity. However, to my view, such solidarity is another word for conformism and equates to the same ‘go along and get along’ that we see in the hangers-on of the Establishment for whom we have no respect.

    Doctorow hat’s natürlich auch nicht geschnallt, dass das nicht nur für Geschenke aus Moskau zu gelten hat, sondern für alle. Und egal von wem.

    Denn selbst Fahrtkosten können ein Versuch werden, Einfluss zu nehmen und Bindungen herzustellen. Ja, für die meisten hier mögen sie als reine Höflichkeit oder gar „organisatorische Notwendigkeit“ erscheinen. Und das mag auch oft so sein. Und wenn es gelänge, solche Geschichten so „transparent“ und „ohne redaktionelle Kontrolle“ umzusetzen, wie Röper das suggeriert, wären sie wohl auch wirklich unproblematisch. In der Realität tauchen bloß immer schnell Pferdefüße auf, da selbst scheinbar harmlose Gesten gerne indirekte Verpflichtungen erzeugen. Man nennt das Erwartungshaltung. In der Verhaltensökonomie kennt man es als „Reziprozitätsprinzip“. Und wenn so was eintritt, dann war’s das mit der großen Unabhängigkeit.

    Zumal auch die ominöse „Transparenz“ gerne lückenhaft ist. Ein Blogger wie Röper, der in einem Staatssender auftritt, mag zwar seine Honorare und Fahrkosten offenlegen, aber die weniger sichtbaren Mechanismen – etwa, wann, wieso und warum er eingeladen wurde und vor allem welche Themen und Worte bewusst ausgeklammert werden – bleiben oft im Dunkeln. Und selbst wenn alles offengelegt wird (Röper berichtet da ja durchaus nicht wenig), bleibt die Frage, ob man als Leser überhaupt die Ressourcen und Kapazitäten hat, seine Aussagen zu prüfen und zu spiegeln.

    finanzielle ist ja nun wie gesagt illegal.

    Es gibt Mittel und Wege, Thomas, es gibt Mittel und Wege.

    Ansonsten: In der Praxis mag einem absolute Unabhängigkeit als ein Ideal erscheinen. Wenn jemand vom Journalismus leben will, braucht er in diesem System nun einmal Ressourcen wie Zeit, Geld, Reichweite… um gehört zu werden und seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

    Doch ein „kritischer Blogger“, der sich in die Abhängigkeit von Konzern- oder Staatsmedien begibt, bindet sich nun einmal ein – und verliert somit viel an Kritikfähigkeit und Glaubwürdigkeit. Ein selbstfinanziertes Modell, frei von jeglicher „Unterstützung“ durch autoritäre Institutionen muss angestrebt werden. Dass das schwierig ist, steht außer Frage. Aber wer als Journalist arbeiten will, muss sich m.E. nicht zwangsläufig für Staaten, Kirchen oder Konzerne prostituieren.

    Ansonsten gilt: Bei allen Beiträgen kritisch bleiben, egal von wem sie kommen!

      1. Ich schrieb das oben schon bewusst:

        Doctorow hat’s natürlich auch nicht geschnallt, dass das nicht nur für Geschenke aus Moskau zu gelten hat, sondern für alle. Und egal von wem.

        Und das ist dann die Transferaufgabe für Sie. Dass Sie Staatskritik nicht nur selektiv leisten, sondern auch vor Ihrer eigenen Haustür zu erbringen vermögen. Sonst wird kein Schuh draus.

        Und Ihre Röper unterstellte Prekarität trifft vielmehr auf alle Journalisten zu, die in die Nähe einer autoritären Institution geraten oder für diese arbeiten – ob für Staat, Markt, Kirche. Ob jemand für RTL, Radio Vaticano oder die Deutsche Welle schreibt, überall gilt irgendwie irgendwo irgendwann: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“. Und tut man es nicht, dann ist man schnell raus. Man beachte Fälle wie diesen hier.

    1. @ Altlandrebell
      Hut ab. Und sei es auch ein steierisch-bayerischer Filz.
      Ein angenehmer, durchdachter Beitrag, ohne in manichäischen Extremismus zu verfallen. So gefällts.
      Nebenbei verweise ich auf das Motto der Nachdenkseiten, das ich für ein sehr kluges halte. (Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst)

      1. @ Veit_Tanzt

        Von Ihnen habe ich ja ewig nichts gehört, grüße Sie!

        Eigentlich war das nur etwas Staatskritik 101. Und einige werden es als sehr manichäische und extreme Position empfinden, auch wenn es noch viel härtere Positionen gibt als meine. Aber ich versuche einfach gegenüber allen autoritären Instanzen Kritik anzubringen.

        Bei Herrn Röper fiel mir irgendwann auf, dass er oft keine Probleme hat, wenn Güter vom russischen Staat zur Verfügung gestellt werden – ist legitim, kann er halten wie er will. Ich bin anti-etatistisch eingestellt – ob Güter jetzt vom deutschen oder vom russischen Staat kommen, ist mir gleich, ich sehe beides kritisch. (Wobei es natürlich aufgrund der Verfasstheit des internationalen Systems und der Geschichte nochmals einen Unterschied macht wie man Länder wie Barbados, Länder wie Russland und dann vor allem die imperialistisch-kolonialistischen Länder des Westens beurteilt. Sie alle auf eine Stufe zu stellen, würde u.a. bedeuten in Eurozentrismus zu verfallen.)

        Danke ansonsten uch für die Erinnerung an Albrechts Müllers Buch und NDS-Motto!

      2. Alle Beiträge von @Altlandrebell sind hervorragend. Immer bestens dokumentiert, immer bestens formuliert, immer auf den Punkt. Immer wieder ein Genuss.

    2. Ich stimme Ihnen zu, aber was viel wichtiger ist: Jeder erlebt die Welt anders. Keiner kann sich frei machen von Sympathien und Antipathien. Selbst Wissenschaftlern gelingt das nur unvollständig, obwohl sie eigentlich darauf trainiert worden sein sollten. Es ist die Aufgabe des Lesers, dies bei der Nutzung der Informationen zu berücksichtigen.
      In dieser Beziehung sind Röper und Lipp geradezu vorbildlich, denn sie lassen keinen Zweifel daran, dass ihre Sympathie den russischen Bürgern gilt. Insofern bin ich ihnen auch dankbar, dass sie in ihrem Umfeld demonstrieren, dass es auch Deutsche gibt, denen das Wohl sowohl von Russen als auch Ukrainern am Herzen liegt.

      1. Selbst Wissenschaftlern gelingt das nur unvollständig, obwohl sie eigentlich darauf trainiert worden sein sollten

        Oftmals geschieht es in der bürgerlichen Wissenschaft, gerade in der westlichen bürgerlichen Wissenschaft, wie ich selbst beobachten durfte, auch gar nicht – und soll auch gar nicht gelingen. Oftmals wird man eher abgerichtet wie man für wen wo und wann bestimmtes Wissen erschaffen soll. Wie man bestimmte Fakten, Studien und Methoden für die und die Interessenten erstellt. Fabriziert. Sie können sich hier zu jedem Thema zehn Studien von hundert „Forschern“ schreiben lassen, um die passenden Belege zu haben. Aussagegehalt – null.

        Das bürgerliche Wissen schaffen, hat regelmäßig mit unabhängigem, freiem Forschen oder persönlichen Interessen und gesellschaftlichen „Notwendigkeiten“ nichts zu tun – dafür viel mit Interessen Dritter, mit Drittmitteln und dem, was Staat, Markt oder welche Instanz auch immer gerade an „Fakten“ (also: Gemachtem) so verlangt.

        Es ist die Aufgabe des Lesers, dies bei der Nutzung der Informationen zu berücksichtigen.

        👍🤝

        Exakt – und das gilt eben für alle Quellen und alle Kommentare. Auch für Overton-Kolumnen und Kommentare. Und auch für meine Overton-Kolumnen und Kommentare.

        In dieser Beziehung sind Röper und Lipp geradezu vorbildlich

        Und Röper ist da ja auch transparent und verweist darauf wer er ist, was er tut, wohin er eingeladen wird, mit wem er wohin fährt et cetera. Ich habe da keine Probleme mit, bin selber Leser seiner Seite. Es ging mir weniger um ihn persönlich, seinen Fall oder sein Tun, sondern um eine Auseinandersetzung mit einigen seiner hier im Interview getätigten Aussagen.

        Obendrein muss ich für ihn keine Zwangsgelder zahlen. Wenn ich irgendwann mal keine Lust mehr auf seine Beiträge haben sollte, kann ich einfach aufhören den Anti-Spiegel aufzurufen. 🤷‍♂️ Dagegen könnte ich zwar auch aufhören tagesschau.de aufzurufen, muss für den Schmu aber trotzdem weiter blechen. 😡 Da sind wir dann wieder bei der Kritik an Staat, Zwangsdiensten und Zwangszahlungen…

    3. Nunja. Man kann auch meinen, jemand, der in der BRD Staatsknete empfängt, selbst auf elendestem Level, wird „durch autoritäre Institutionen“ unterstützt. Wie weit man da Rücksichten nimmt und nehmen muss, ist nicht so klar. Verfassungstreuebeweis für Bürgergeldempfänger, noch nicht oder doch schon ein wenig?

      Und „kritisch bleiben“ riecht hier schon ein wenig streng. Kritisch gegenüber den Objekten einer Auflösung der Rechtsprinzipien seit der Aufklärung? So ein bisschen selbst schuld?

      Ob Herr Röper in Russland mehr Rücksichten nimmt als Overton (oder Westend) in Deutschland, weiss ich nicht. Herrn Röpers politischer Standort war nie meiner, irgendwo zwischen ER und Isborny Club nach meiner Einschätzung. Mir war er stets ein wenig zu Kreml-fromm, Ulrich Heyden da näher an meiner Auffassung dran, wenn nicht eher Boris Roshin.

      Mit dem aktuellen Vorgang hat das eher wenig zu tun. Das ist eine weitere Grenzüberschreitung des in Auflösung begriffenen Westens. Ich weiss noch gut, wie peinlich es für Linke im Kalten Krieg war, dass man Prawda, Granma, Renmin Ribao, Neues Deutschland .. am Kiosk (ok, Bahnhof, Flughafen) kaufen konnte, während jenseits des Zauns selbst die UZ nicht gern gesehen und der Rest schlicht verboten war. Heute ist das – jedenfalls im russischen Reich des Bösen – umgekehrt (in China gibt es ein paar Beschränkungen, die aber eher lax sind).

      Und nein, Staatsmedien sind nicht illegal, wenn man Grundrechtsprinzipien zugrunde legt, solange man nicht mit dem jeweiligen Staat im Kriegszustand ist. Sie sind eine der öffentlich zugänglichen Quellen, aus denen man das Recht hat, sich zu informieren.

      Na ok, „Wer hätte nicht gern einmal Recht bekommen, doch die Verhältnisse, die sind nicht so“.

      Aber kein Grund, den Kakao zu saufen, durch den man uns zieht. Oder „kritisch“ auf Herrn Röper eintreten.

      1. Nunja. Man kann auch meinen, jemand, der in der BRD Staatsknete empfängt, selbst auf elendestem Level, wird „durch autoritäre Institutionen“ unterstützt.

        Es ist ja wohl ein struktureller Unterschied ob man aktiv am Staat teilnimmt, ihm als Beamter, braver Bürger oder ÖRR-Journalist dient und dann Zahlungen oder sonstige Goodies und „Benefits“ von ihm dafür erhält. Oder ob man in einem imperialistisch-kapitalistischen System Sozialhilfe empfängt, gar empfangen muss, um sein nacktes Überleben und / oder das seiner Angehörigen irgendwie zu sichern, wenn man keine alternativen Strukturen, Gönner, reiche Papis, Ehefrauen und sonstige Einkommensquellen auftun kann. Das eine ist eine pragmatische Notwendigkeit, das andere eine direkte Unterstützung und Legitimierung staatlicher Strukturen. Wie wäre es, man richtete das Fokus auf das System, das Armut und Arbeitslosigkeit erzeugt und diejenigen, die es aktiv vorantreiben – ob als Jobmanager, Pegizist oder Drehtür-BPKler – anstatt auf seine Opfer?

        Thematisch passend noch etwas Lektüre:

        Es ist ganz richtig, daß es einem Menschen unserer Zeit schwer wird, jeder Beteiligung an den Gewalttätigkeiten der Regierungen zu entsagen; aber daraus, daß nicht jeder Mensch sein Leben so einrichten kann, um in keiner Hinsicht ein Teilnehmer an den Gewalttätigkeiten der Regierungen zu bleiben, geht noch nicht hervor, daß es unmöglich wäre, sich immer mehr und mehr von dieser Teilnahme frei zu machen.

        (…)

        Nicht jeder kann dem von der Regierung gezahlten Gehalt entsagen (es gibt auch solche, die das Hungern einer unehrlichen Regierungstätigkeit vorziehen), aber jeder kann ein geringeres Gehalt einem höheren vorziehen, wenn nur der zu leistende Dienst weniger mit Gewalttätigkeit verbunden ist.

        Based Tolstoi, sage ich da nur. Based Tolstoi.

        Verfassungstreuebeweis für Bürgergeldempfänger, noch nicht oder doch schon ein wenig?

        👍 Carsten Linnemann, Beatrix von Storch und 42 anderen gefällt das. Deutschland über alles!

        Und „kritisch bleiben“ riecht hier schon ein wenig streng.

        Nein, so habe ich das nicht geschrieben und auch nicht intendiert. Mein „Bei allen Beiträgen kritisch bleiben“ heißt einfachen bei allen Beiträgen kritisch bleiben. Egal von wem. Ob sie von Herrn Röper kommen, Herrn Rötzer, der Tagesschau, von Ihnen oder von mir. So etwas versteht sich ja von selbst, finden Sie nicht? @ Veit_Tanzt hat das zutreffend erfasst und an ein wichtiges Motto erinnert: „Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst“.

        Sie schrieben ja selbst, dass Sie nicht allen Beiträgen von Röper zustimmten. Also sind Sie wohl selbst seinen (und anderen) Texten gegenüber durchaus kritisch.

        So ein bisschen selbst schuld?

        Wo habe ich geschrieben, dass Röper ein bisschen selbst schuld sei? Ich habe zum einen expressis verbis festgehalten, dass ich die Sanktionierung als Racheakt der grünen Regierungsteile / Berlins (gerade gegenüber Lipp) erachtete und zum anderen hier im Forum bereits am Mittwoch ausführlich dargelegt, dass der Vorgang eine Ausweitung der Kampfzone darstellt. Obgleich eine sehr erwartbare unter den gegebenen Strukturen und aktuellen Trends.

        Und nein, Staatsmedien sind nicht illegal, wenn man Grundrechtsprinzipien zugrunde legt, solange man nicht mit dem jeweiligen Staat im Kriegszustand ist.

        Da unterschieden wir uns einfach in der politischen Herkunft. Ich bin weder Marxist noch Etatist und von irgendwem irgendwie designten Privilegien, pardon „Grundrechten“, halte ich bekanntlich nicht viel. Sie mögen es anders sehen und halten – ist völlig legitim und ich nehme Ihnen Ihre Position ganz sicher nicht weg.

        Zur Verdeutlichung allerdings nochmals meine Positionen für unsere Mitleser:

        1) Staatsmedien, selbst die heiligsten und besten, fördern in meinen Augen die Interessen des Staates und die Agenden der in ihm herrschenden Klasse sowie ihren diversen Machtlagern / -gruppen. Durch Staatssender wird Macht und Kontrolle über Individuen ausgeübt. Der Staatsfunk ist genauso eine hierarchische Struktur wie alle anderen staatlichen Institutionen. Daran ist nichts gut. Dass auch Radio Vaticano und Konzernmedien / Konglomerate wie RTL, Murdoch und Fox News nicht gut sind, macht den ÖRR nicht besser. Ich habe gegen alle drei etwas. Sie dienen einfach dazu Gruppen zu manipulieren, die Macht der jeweils hinter ihnen stehenden Kräfte – Staat, Markt, Kirche – zu festigen, sowie deren Erzählungen („Narrative“) an den Mann zu bringen.

        2) Wer definiert denn Ihre Grundrechtsprinzipien und wer setzt sie eigentlich durch? Es ist doch so, dass Grundrechte, die von einem Staat erschaffen und garantiert werden, immer an Bedingungen geknüpft sind. Dass sie temporär sind und jeder Zeit wieder entzogen werden können, wenn es den Herrschenden passt. Wurden die Lehren des Pandemieregimes schon so sehr vergessen? Wahre Freiheit findet man nur in einer Gesellschaft ohne zentrale Kontrollinstanzen und amtsbestellte Blogwarte und Büttel. In einer ohne Hierarchien und ohne autoritäre Institutionen. Vielleicht als Einstiegslektüre: Souchy, Nacht über Spanien.

        3) Was sie mit der Krieg-und-Frieden-Einschränkung meinten, erschloss sich mir jetzt nicht ganz. Warum soll denn die Legitimität von Staatsmedien an den Kriegszustand gekoppelt sein? Zeigt das nicht wie der Staat Medien als Instrument nutzt, um Loyalität und Feindbilder zu schaffen?

        Ich bin einfach für Alternativen zu Staatsmedien, Konzernmedien, Tempelmedien. Ich bin für unabhängige, dezentrale und selbstbestimmte Journalismen. Ja, das mag ein Ideal sein. Ja, das mag eine andere Gesellschaft erfordern. Also – packen wir’s an.

        Oder „kritisch“ auf Herrn Röper eintreten.

        Ich habe nicht auf Herrn Röper „eingetreten“, sondern mich mit einigen seiner – in meinen Augen – recht staatsfreundlichen Aussagen auseinandergesetzt. Herr Röper hat Probleme, wenn das Digitalbankgeld oder die Impfung aus der EU kommt. Gut, die habe ich auch. Mit russischem Digitalgeld etc. hat er dagegen keine Probleme oder auch nicht mit Artikeln von TASS, die er immer gerne als neutral bewirbt. Ich dagegen habe mit Digitalgeld Probleme, egal welcher Staat es ausgibt und bin bei jeder Nachrichtenagentur kritisch, ob dpa oder TASS. (Daran ändert es auch nichts, dass nach meinem persönlichen Dafürhalten TASS in der Summe weniger problematische Dinger raushaut als dpa, AP und Co.).

        Ansonsten hätte ich auch gar keinen Grund auf ihn einzutreten, obgleich wir politisch sehr unterschiedlich ticken. Warum sollte ich einen haben? Es ging hier ja auch nicht um ihn als Person. Seine Übersetzerin (insb. für jene TASS-Artikel) ist darüber hinaus eine ehemalige Kommilitonin und Bekannte von mir – ein typisches „All Russian Girl“ und ganz sicher kein Freigeistiger wie ich. Sie war gegenüber so manchen Positionen von ihm schon weitaus kritischer als es mein ganzer Beitrag hier je sein könnte, obwohl sie politisch ähnlich wie Herr Röper tickt. Wenn meine Anmerkungen bereits ein „Eintreten“ waren, will ich nicht wissen wie man einige ihrer Anmerkungen einordnete. Als „Blitzkrieg“?

        Wenn ich heute Grund hätte auf einen rhetorisch „einzutreten“, dann am ehesten auf Bernhard von MoA und seinen komischen Renten-Strull. Ist aber ein anderes Thema.

        Sie sehen – hier sehe ich ein paar Punkte anders als Sie. Bei anderen Themen mögen wir uns wieder näher stehen.

  13. Juristische Auslöschung ohne Urteil | Von Sabiene Jahn
    https://tube4.apolut.net/w/5b9eAi6D56WzE8GBbtXCCw?start=3s

    Macht & Manipulation | Dr. Renate Dillmann
    https://www.youtube.com/watch?v=RPdLQ8pWUho&t=2s

    Veröffentlichung des Grundrechte-Reports 2025 – Zur Lage der Bürger- und Menschenrechte in Deutschland
    Der Grundrechte-Report 2025 ist ein gemeinsames Projekt von:

    Humanistischer Union, vereinigt mit der Gustav Heinemann-Initiative • Bundesarbeitskreis Kritischer Juragruppen • Internationale Liga für Menschenrechte • Komitee für Grundrechte und Demokratie • Neue Richtervereinigung • PRO ASYL • Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein • Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen • Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) • Gesellschaft für Freiheitsrechte
    https://blog.fiff.de/grundrechtereport-2025/

    Vergangene Veröffentlichungen des Grundrechte-Reports

    Grundrechte-Report 2024
    Grundrechte-Report 2023
    Grundrechte-Report 2022
    Grundrechte-Report 2021
    Grundrechte-Report 2020

    Previous
    FIfFKon25: Digitaler Humanismus
    https://blog.fiff.de/digitaler-humanismus/

  14. Russlandnähe?

    Das GG garantiert mit der Meinungsfreiheit auch das Recht darauf den „Feindsender“ zu hören!

    Oder wie sagte es mal mein Vater, der mit 17 zum Volkssturm antreten musste:
    „Beide Seiten haben gelogen, aber durch den Vergleich der Propaganda konnte ich herausfiltern wo tatsächlich die Front verlief und überleben“.

    Also selbst dann, wenn Röper übelste Propaganda liefern sollte, was er nicht tut. Wir hätten auch dann noch das Recht darauf Anti-Spiegel lesen zu dürfen.

    1. @Trux
      Es ist immer wichtig die Informationen beider Seiten zu lesen um für sich selbst in Bild daraus zu gewinnen.
      Wer das verbieten will oder sanktioniert führt nichts Gutes im Schilde. Zudem hält er seine Bürger für unmündig.

      1. Zudem hält er seine Bürger für unmündig.

        Da ist ein kleines Wörtchen zu viel in diesem Satz. Ich erlaube mir zu korrigieren:

        Zudem hält er seine Bürger unmündig.

  15. Ich halte diese Sanktionen der EU gegen Journalisten , denen- außer dass sie politische Positionen vertreten, die nicht regierungskonform sind – keinerlei Rechtsverstöße nachzuweisen sind, die man ja auf üblichen juristischen Wegen ahnden könnte, für eine machtpolitische Anmaßung ,weil man den Bürgerinnen und Bürgern EU- weit damit gleichzeitig ganz grundsätzlich die Fähigkeit abspricht, sich eine eigene Meinung bilden zu können. Es dürfte allerdings kaum jemanden geben, der den „Anti-Spiegel“ tatsächlich mit einem Katechismus verwechselt. Dass es wirklich wohltuend ist, den nüchternen Stil von Tass-Artikeln überhaupt kennenlernen zu können dank Herrn Röpers Übersetzerarbeit, das bestätige ich gerne . Und falls man je dazu überhaupt in der Lage ist, inhaltlich einen Fehler nachzuweisen als in Deutschland sitzender Leser, kann man ja berichtigend schreiben. Ansonsten: ist es nie ausreichend in die Mitte nur eines Tellers zu starren. Aber das wissen wir schon. Und sind gelegentlich schon beim Lesen eines Artikels einer innereuropäisch-fremdsprachigen Zeitung ganz überrascht, was anderswo zu lesen ist.
    Jedenfalls: schutzbedürftige Kinder, deren kleine ,reine Hirne und Herzen vor Verschmutzung zu bewahren wären, sind die Bürger der EU ganz grundsätzlich nicht. Wobei in die Kategorie „Schmutz“ m.E. sowieso andere Dinge einzuordnen wären, wie u.a. der Einsatz von Aufnahmen nicht vorhandener Chemiewaffenanlagen zur Begründung eines Krieges oder aktuell Trumps Verwendung eines Foto aus einem anderen Land, um den südafrikanischen Präsidenten Ramaphosa des „Genozids“ zu bezichtigen .Man kann nur noch staunen über
    so viel Dreistigkeit in Sachen Manipulation. Und muss sich als erwachsener Mensch auf die Position zurückziehen: Nichts mehr glauben. Alles andere für nicht weniger möglich halten. Selber denken. Schwer und anstrengend und nicht immer zu Ergebnissen führend. Das muss man dann aushalten.
    Jedenfalls : brauchen w i r diese EU-Sanktionen absolut nicht.

    1. @Gabriele Kammerer
      Ich stimme Ihen weitgehend zu. Wer Medien verbietet oder sanktioniert der hat selbst etwas zu verbergen und weß vermutlich das er selbst lügt oder Lügen verbreitet.

      Deshalb soll der für unmündig gehaltene Bürger auch gehorchen statt sich unabhängig zu informieren um sich ein eigenes Bild zu machen.
      Das Handeln der EU und der Bundesregierung ist nicht akzeptabel, denn hier wird die Demokratie und das GG vom Fuß auf den Kopf gestellt.

      „Die Grundlage der Demokratie ist die Volksouveränität und nicht die Herrschaftsgewalt eines obrigkeitlichen Staates.

      Nicht der Bürger steht im Gehorsamsverhältnis zur Regierung, sondern die Regierung ist dem Bürger im Rahmen der Gesetze verantwortlich für ihr Handeln.

      Der Bürger hat das Recht und die Pflicht, die Regierung zur Ordnung zu rufen, wenn er glaubt, dass sie demokratische Rechte missachtet.“
      Gustav Heinemann (ehem. Bundespräsident)

      Das Format von Gustav Heinemann wird der Herr Steinmeier niemals erreichen.

      1. @Otto0815
        Gustav Heinemann war der einzige, den man als Bundespräsident respektieren konnte.
        (Zu den anderen, die in dieses Amt gehievt wurden, äußere ich mich nicht.)

        Bundespräsident und Bundesverfassungsrichter sollten vom Volk gewählt werden, dann könnte man den deutschen Staat zumindest als repräsentative Demokratie bezeichnen.

  16. Gemäß Amtsblatt der Europäischen Union (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=OJ:L_202500966) ist Thomas Röper ohne Belege oder Definition »Kriegskorrespondent«, und in dieser Funktion »verbreitet er systematisch Fehlinformationen über den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und spricht der ukrainischen Regierung die Legitimation ab, insbesondere im Hinblick auf die Manipulation der öffentlichen Meinung in Deutschland in Bezug auf Unterstützung für die Ukraine«.

    Allein solche Empfindungen führen dann logisch zirkulär zur EU-Schlussfolgerung: »Thomas Röper ist daher beteiligt am Einsatz von Informationsmanipulation und Einflussnahme und unterstützt diesen, und er erleichtert einen bewaffneten Konflikt in einem Drittland.«

    Die Verbreitung von Fehlinformationen wird also nur behauptet und als deren Zweck sowie persönliches Motiv Röper eine gezielte Unterstützungszersetzung im deutschsprachigen Raum bloß unterstellt, was dann dessen Beihilfe zur russischen Kriegsführung beweisen soll. Die EU klingt wie einst das Reich im Weltkrieg; der Vorwurf lautet Wehrkraftzersetzung.

    Wenn EU-Sanktionen so einfach sind, verbietet es sich, zu diesem bewaffneten Konflikt öffentlich kritisch Stellung zu nehmen, was alle Friedensinitiativen mit einschließt, die zwangsläufig jeden ukrainischen Siegfrieden erschweren. Natürlich existiert keine Gleichheit im Unrecht, denn sonst müsste die EU vor allem den US-Präsidenten mit Sanktionen belegen, weil dessen Einlassungen Dolchstößen ähneln, denn ohne russische Narrative im Netz wäre die Ukraine längst siegreich.

    Wer EU-Sanktionen vermeiden möchte, spricht einfach wie Friedrich Merz noch am 18.03.2025 im Bundestag von »Putins Angriffskrieg gegen Europa«, der angeblich alle Umstände bestimme.

    Konkret zum russisch-deutschen Kriegsgeschehen konnte man damals erfahren: »Es ist nämlich ein Krieg gegen Europa und nicht nur ein Krieg gegen die territoriale Integrität der Ukraine. Es ist, auch wenn Sie das dort und dort, auf der rechten und linken Seite des Hauses, anders sehen, ein Krieg auch gegen unser Land, der täglich stattfindet: mit Angriffen auf unsere Datennetze, mit der Zerstörung von Versorgungsleitungen, mit Brandanschlägen, mit Auftragsmorden mitten in unserem Land, mit der Ausspähung von Kasernen, mit Desinformationskampagnen, deren Teil auch Sie in Deutschland mittlerweile sind, mit systematischer Irreführung und Täuschung unserer Gesellschaft und, meine Damen und Herren, mit dem Versuch einer Spaltung und Marginalisierung der Europäischen Union.« (https://dserver.bundestag.de/btp/20/20214.pdf)

  17. Die Sanktionen gegen Thomas Röper erinnern an das »Heimtückegesetz« aus dem Dritten Reich, wonach jede Kritik an Hitler oder an der NSDAP strengstens bestraft wurde.

    Und die Erfahrung die Röper jetzt macht gleicht ziemlich genau der Erfahrung die die Juden im Dritten Reich machten, bevor man überging sie einfach zu ermorden:

    Man nahm ihnen die Staatsbürger-Rechte, man verbot ihnen Geld zu verdienen und Geld anzunehmen und man bestrafte auch Mitbürger, die ihnen irgenwie zu helfen versuchten.

    Mit Thomas Proper geschieht heute genau das gleiche und die Leute die dafür verantwortlich sind, sind auch diejenigen, die behaupten »Verantwortung« übernehmen zu wollen.

  18. >>Demokratie in der EU
    wann soll das nochmal gewesen sein?

    Wenn wir uns mal kurz kaltherzig und wie gewollt ( sic ) mit den beiden entsolidarisieren,
    wird klar dass sich diese Massnahme gegen Journalisten im Inland und gegen uns alle richtet.

    So wie es bei der Bestrafung Assanges nicht um Assange ging – dann hätte er es schon sehr früh nicht überlebt – die Adressaten waren Journalisten, Unterstützer, usw..

    Es ist eine absolute Machtdemonstration, auch wenn man nicht ausschliessen kann dass diese so gar nicht geplant war sondern das „nur“ ein Resultat des Wurstelns der willigen kleinen Mitläufer und -täter in den Büros und Etagen ist. Eigendynamik des Apperats. Werden wir nie wissen, ist auch nicht relevant.

    Es ist eine Drohung gegen jeden Leser, Schreiber, und Bürger der EU. Nicht mehr und nicht weniger.

    Die Aktion geht aber nach hinten los, glaube ich.
    Ich sehe immer weniger dass es Leute gäbe die sich für eine EU mit Uschi im Phantasiekostüm im Panzer verbrennen lassen würden.

    1. @ Mangelfachkraft
      Mit Beginn der russischen Operationen gingen die Aufrufe des Anti-Spiegels so dermassen in die Höhe, dass immer wieder die benutzten Server zusammenbrachen. Deshalb musste die Serverleistung drastisch erhöht werden, dass die entsprechende Informationsleistung wieder gewährleistet werden konnten. Das kann man so interpretieren, dass die Märchenstunden der ÖR und MSM als so dürftig und verlogen empfunden wurden, dass sich viele Medienkonsumenten anderweitig zu informieren suchten. Dementsprechend hat sich die Ich(?)-AG Röper gewürdigt gefühlt und entsprechend ist ihm wohl auch ein wenig der Hahnenkamm geschwollen.

      1. Kann sein.
        Ich hab beide damals ein paar mal gelesen bzw gesehen, aber nicht intensiv.
        Waren einfach Quellen unter anderen, interessante. Darum geht es ja auch heute nicht mehr.
        Tragik, oder, nach Kohl, „Gnade“ , der Geschichte generell ist, dass Verbrechen von gestern nicht die von heute rechtfertigen können.
        Mit Assange hatten sich ja auch sehr hochkarätige Leute beschäftigt, dennoch kann er auch jetzt noch ( verhalten ) protestieren, und niemand muss drüber schreiben, er ist ein gebrochener Lazarus auf eine Art, und als solcher wertvoller als Drohung gegen „uns alle“ als wenn er seit 10 Jahren tot wäre.
        Das klingt so wie ich das formuliere unmenschlich, und ich weiss gerade nicht wie ich den Punkt formuliere den ich herausstellen will.
        Es sind einfach zwei paar Schuhe:
        1) die individuellen Probleme der Sanktionierten, für die es Lösungen braucht
        2) die kollektiven Probleme solcher Angriffe auf alle, für die es Lösungen braucht
        Gute Leute haben am Ende Assange individuell „rausgeboxt“, aber mehr auch nicht.
        Besser als nichts, und besser als jede schlechtere Variante, aber gewonnen wurde darüber hinaus nichts.
        Im Gegenteil.
        Mein Punkt ist glaube ich dass jedem klar sein muss das er / sie / whatever selbst in diesem Kampf entweder eine Rolle für sich finden muss oder halt aufgeben.

  19. Das Lustige daran ist ja das diese Sanktionen, insbesondere die gegen deutsche Bürger, Grundgesetz und Verfassung Ad Absurdum führen. Bei einem Vollzug macht sich jeder Minister und jede Behörde Strafbar und wenn die Staatsanwaltschaften sich weigern sich mit diesem Straftatbestand Auseinanderzusetzen, verlieren sie ihren Status als Instrument der Rechtspflege. Deutschland ist dann ganz offiziell ein Rechtsfreier Staat, da sich die Behörden durch den Versuch eines Vollzugs dieser Sanktionen selbst Delegitimieren. Eine Justiz und Verwaltung die so offen Grundgesetz und Verfassung in Frage stellt hat keinerlei Legitimation durch beides.
    Deutschland ist dann wieder eine klassische totalitäre Diktatur, wobei es jedem selbst Überlassen ist, zu machen was er sie es möchte.
    Eben Rechtsfrei und zusätzlich verlangt die Verfassung noch von jedem Bürger ein so Ungesetzliches Regime und seine Wasserträger zu beseitigen.
    Tja und da ist dann der Artikel 20 Absatz 4 im Grundgesetz für da, ein illegitimes Regime zu stürzen.

  20. Selbstverständlich findet in der EU eine „Sicherung freier Medien“ statt und die sieht so aus:

    „Die EU-Kommission stellt dem von der CIA gegründeten und bis vor Donald Trumps Finanzierungsstopp vom US-Außenministerium finanzierten Propagandasender für Osteuropa und insbesondere Russland Radio Free Europe / Radio Liberty als kurzfristige Notmaßnahme 5,5 Mio. Euro zur Verfügung, um einen Beitrag zur (kein Witz) „Sicherung freier Medien“ zu leisten: „In einer Zeit wachsender ungefilterter Inhalte ist unabhängiger Journalismus wichtiger denn je“, begründete die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas den ungewöhnlichen Schritt.“

    https://norberthaering.de/propaganda-zensur/radio-free-europe/

    Ergänzung.

    https://seniora.org/politik-wirtschaft/politik/doctorow-kurzmeldung-youtube-zeigt-jetzt-russische-medienvideos-in-englischer-und-russischer-sprache

  21. venice12
    „In einer Zeit wachsender ungefilterter Inhalte ist unabhängiger Journalismus wichtiger denn je“, begründete die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas den ungewöhnlichen Schritt.“

    Hilfe, ich habe einen Lachkrampf bekommen

  22. Nicht nur der Herr Röper und die Frau Lipp werden zensiert.
    Ein deutsch-polnischer Reisender hatte ein Video über Afghanistan auf Youtube hochgeladen. Es wurde verboten, da der Herr seine Zweifel an der Kompatibilität der deutschen Leid(!!!)kultur mit dem der staatlich forcierten afghanischen Einwandererscharen hegt.
    https://m.youtube.com/watch?v=54cr0AREDJI

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