„Die SZ-Berichterstattung weist jedenfalls zahlreiche Qualitätsdefizite auf, die einem professionellen Blatt so einfach nicht zugestanden werden sollten“ – das sagt der Medienjournalist Timo Rieg im Overton-Interview zum Fall Aiwanger.
Rieg, der schon die Qualitätsdefizite in der Berichterstattung zu „Corona“ analysiert hat, hat sich am Wochenende die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung vorgenommen, worin Aiwanger aufgrund eines Flugblatts aus Schulzeiten, angegriffen wird. Der Artikel schlug hohe Wellen. Im Interview mit Marcus Klöckner ordnet Rieg den SZ-Artikel ein und geht auf die schweren Qualitätsdefizite ein, die ihm aufgefallen sind.
Am 25. August veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung einen Artikel, (hinter Bezahlschranke) der Hubert Aiwanger, stellvertretender bayerischer Ministerpräsident und bayerischer Wirtschaftsminister, mit Antisemitismusvorwürfen konfrontiert. Im Vorspann des Artikels heißt es: Seit Wochen steigen die Umfragewerte von Hubert Aiwanger. Aber jetzt ist da dieses Flugblatt, das er als Siebzehnjähriger geschrieben haben soll, eine Hetzschrift, in der es um das „Vergnügungsviertel Auschwitz“ geht, um antisemitische Fantasien. Bayerns Wirtschaftsminister lässt bestreiten, so etwas produziert zu haben.
Aiwanger nahm mit den folgenden Worten zu dem Papier Stellung: „Ich habe das fragliche Papier nicht verfasst und erachte den Inhalt als ekelhaft und menschenverachtend.“
Am Samstagabend meldete sich Aiwangers Bruder und sagte, er habe das Papier verfasst. „Ich bin der Verfasser dieses in der Presse wiedergegebenen Flugblatts.”
Er distanzierte sich vom Inhalt und sagte: „Ich bedaure die Folgen der Aktion.“
Quelle: Bayerischer Rundfunk
Auf den ersten Blick sieht es nach einem „Skandal“ aus, was die Süddeutsche Zeitung in Bezug auf Aiwanger abgeliefert hat . Aber wenn man hört, dass es sich um ein Ereignis handelt, dass 35 Jahre zurückliegt und einen näheren Blick draufwirft: Was bleibt davon übrig?
Die Frage nach der Relevanz dieser Skandalisierung war natürlich das erste, worüber ich gestolpert bin, als ich den Text im SZ-Newsletter am Freitagabend empfohlen bekam. Denn im ersten, kürzeren Online-Text wird die Relevanz erst gen Ende hin davon abgeleitet, dass Hubert Aiwanger wohl schon immer ein ganz Rechter gewesen ist. Im langen Print-Text argumentieren die Autoren hingegen eher, er sei schon immer gegen “die da oben” gewesen und riefe “zum Umsturz eines Systems” auf. Relevanz für den Vorwurf des Rechtsextremismus und Antisemitismus hingegen sucht man vergeblich.
Sie haben sich als Medienjournalist die „Berichterstattung“ genau angeschaut. Wie sind Sie vorgegangen?
Im Prinzip so, wie jeder Redakteur wohl vorgehen sollte, der einen Beitrag abzunehmen hat. Ich markiere mir alle Stellen, die ich näher prüfen müsste, die zumindest das Potential von Qualitätsdefiziten haben. Für einige besonders wichtige Kriterien wie Richtigkeit und Vollständigkeit verwende ich bestimmte Farben.
„Maßstabsgerechtigkeit“
Was ist Ihnen aufgefallen?
Rein optisch nach dem ersten Durchgang schon: Die SZ-Texte wurden sehr bunt. Es wird ja keine einzige Quelle offen benannt, wir können keine zitierte Aussage sinnvoll prüfen, es ist völlig unklar, aus welchem Materialpool die Autoren geschöpft und wie sie selektiert haben. Für ein Orientierungsangebot fehlt es praktisch an allen Basics.
Was noch?
Da der SZ wohl klar war, dass sie eine Welle lostreten würde, sucht man als Medienjournalist zunächst nach der Relevanz. Das sperrige Qualitätskriterium dazu heißt “Maßstabsgerechtigkeit”, als Appell formuliert: Gleiches soll gleich und nur Ungleiches ungleich behandelt werden. Was ist also der SZ-Maßstab für von ihr als moralische Verfehlungen gesehenes Verhalten Jahrzehnte vor unserer Zeit? Die Süddeutsche verrät es nicht.
Es wäre bestimmt hilfreich, wenn Sie Ihre Kritik exemplarisch konkret an Textstellen festmachen.
Nehmen wir das Grundthema Verdachtsberichterstattung. An diese stellt nicht nur die Rechtsprechung hohe Anforderungen. Wegen seiner Aufgabe, Orientierungsmöglichkeiten zu bieten, muss dies auch der Journalismus genuin tun. Doch die einzigen “Beweistatsachen”, die die SZ für Hubert Aiwangers Autorenschaft bietet, sind folgende zwei Aspekte:
- >Die SZ hat mit rund zwei Dutzend Personen gesprochen, die Hubert Aiwanger aus dessen Schulzeit kennen, mit früheren Lehrkräften, früheren Klassenkameraden. Mehrere dieser Personen sagen, Aiwanger sei als Urheber dieses antisemitischen Pamphlets zur Verantwortung gezogen worden.<
Aus irgendeiner von Lehrern verhängten Bestrafung – hier war es, ein Referat halten zu müssen – lässt sich natürlich nicht auf einen tatsächlichen Sachverhalt schließen. Wer mal in der Schule war, weiß das.
- >Ein Lehrer, der damals dem Disziplinarausschuss angehörte, sagte der SZ, dieser habe „Aiwanger als überführt betrachtet, da in seiner Schultasche Kopien des Flugblatts entdeckt worden waren“.<
Wer ein Flugblatt in seinem Ranzen hat, ist automatisch dessen Verfasser? Wie kann man solchen groben Unfug schreiben? Auch wenn es als anonymes Zitat daherkommt, kann man das so nicht verbreiten.
„SZ-Berichterstattung weist jedenfalls zahlreiche Qualitätsdefizite auf“
Weitere Textstellen, die Sie analysiert haben?
Die SZ bemüht sich sehr, keine eigenen Tatsachenbehauptungen über Aiwangers Täterschaft aufzustellen, wohl um juristisch durchzukommen. Aber die Vorverurteilung quillt trotzdem aus allen Texten. So schreibt sie etwa: >Damals, am Gymnasium, soll Hubert Aiwanger eher glimpflich davongekommen sein.< Wie kann jemand “eher glimpflich” davonkommen, wenn er unschuldig war?
Die Texte geben an vielen Stellen Meinungen als Tatsachen aus. So wird das Flugblatt von Anfang an als antisemitisch bezeichnet, ohne dass diese Wertung jemandem zugeordnet wäre. Für eine Tatsache, die intersubjektiv nachprüfbar sein müsste, fehlt jeder Anhaltspunkt. Einzelne mögen es als antisemitisch empfinden, so wie der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster.
Aber dann gehört das eben als individuelle Wertung eines Menschen und nicht als Tatsachenbehauptung in den Text. Es ist allerdings wesentlich schwieriger, die objektiven Tatsachen zu beschreiben. Ich habe bisher auch in anderen Medien keinen überzeugenden Versuch dazu gefunden. Das offenbart aber das eigentliche Problem: Skandal ist nicht eine Tatsache, die sich gut beschreiben ließe, sondern die moralische Entrüstung über etwas, das man begrifflich nicht zu fassen bekommt.
Selbst Meinungen ordnet die SZ keinen Sprechern zu: >Schon nach Erding dachten manche, dass seine Welle bricht.< Wer sind diese “manche”? Die Autoren selbst – oder warum können sie das niemandem zuschreiben und inhaltlich untermauern?
In einem Tweet haben Sie 14 Punkte aufgezählt, die Ihrer Ansicht nach kritikwürdig in dem SZ-Artikel sind. Ein Punkt allein genommen ist schon schwerwiegend. Aber 14? Würde so etwas in einer Schülerzeitung durchgehen?
Ich halte Schülerzeitungen ohne Frage für Journalismus, und die Fakten müssen auch dort stimmen. Erwartungen wie an kommerziellen Journalismus habe ich allerdings nicht zu stellen, zumal ich der Zielgruppe etwas entwachsen bin und daher gar kein Recht mehr habe, irgendwelche Ansprüche an jugendlichen Journalismus zu stellen. Wenn ich heute meine eigenen Schülerzeitungsbeiträge redigieren würde, käme mir unter professionellen Gesichtspunkten vermutlich das Grausen. Aber nebenbei bemerkt: Zahlreiche “Stilblüten”, die Schülerzeitungen von Lehrern sammeln und publizieren, könnten mit einem Vorgehen wie dem der SZ deren Reputation zerstören. Es wäre allerdings journalistisch völlig unzulässig, aus solchen Zitaten ohne jeden Zusammenhang eine Story zu bauen. Die SZ-Berichterstattung weist jedenfalls zahlreiche Qualitätsdefizite auf, die einem professionellen Blatt so einfach nicht zugestanden werden sollten.
„Wenn eine Behauptung erstmal in der Welt ist, bekommt man sie nicht mehr weg“
Nochmal zum journalistischen Handwerk. Als erste Autorin ist in dem „Stück“ Katja Auer aufgeführt. In ihrem SZ-Autorenprofil heißt es:
Katja Auer, Jahrgang 1979, kümmert sich bei der SZ schon ziemlich lange um Bayern. Erst als Landtagskorrespondentin, dann aus dem Büro in Nürnberg und seit 2016 als Teamleiterin der Bayernredaktion. Aufgewachsen in der ländlichen Oberpfalz, mit Lebensmittelpunkt in Franken und Arbeitsschwerpunkt in München, ist sie mit allen Facetten des Freistaats bestens vertraut. Der Landespolitik gilt ihre besondere Aufmerksamkeit.
Auch die anderen Journalisten lassen sich als „erfahren“ bezeichnen. Insgesamt haben 5 Journalisten an dem Artikel gearbeitet.
Haben Sie eine Erklärung für das abgelieferte Resultat?
Ich mag nicht über Intentionen und Arbeitsbedingungen von Kolleginnen und Kollegen spekulieren. Rein von außen als Leser betrachtet wirkt es natürlich so, als hätte man sich hier verrannt. Wie auch immer das Flugblatt zur SZ kam – was übrigens eine ganz wichtige Information wäre, das Qualitätskriterium dazu heißt “Transparenz” und wird meist aus dem Objektivitätsgebot abgeleitet – es sah wohl zu verlockend nach einer Story aus. Aber ungeachtet der wichtigen Relevanzfrage war die Tatsachenlage einfach zu dünn, man hätte abbrechen müssen. Paul Ronzheimer von der BILD behauptet auf Twitter, auch der SPIEGEL sei an der Geschichte dran gewesen, habe sie aber wohl begründet nicht gebracht.
Hinzu kommen ja nicht nur die 5 Autoren. Solche Artikel werden doch auch redigiert. Wie ordnen Sie das Verhalten der Redaktion ein?
Schauen wir mal in Gedanken aus der Zukunft drauf. Wenn Aiwanger juristisch gegen die SZ vorgeht, was er angekündigt hat, und die Berichte als unzulässige Verdachtsberichterstattung kassiert würden, wäre das in diesem Fall schon eine deutliche Aussage zur Qualität. Wie die Redaktion das ganze Geraune und Framing durchgehen lassen konnte, ist die eine Sache. Aber dass selbst simpel zu erkennende Faktenfehler in den Texten blieben, spricht nicht für eine gründliche Arbeit. So behauptet der erste Online-Text: >Es wird berichtet, Aiwanger habe damit geprahlt, er habe vor dem Spiegel Hitler-Reden einstudiert und dessen verbotenes Buch “Mein Kampf” gelesen.< Dass “Mein Kampf” verboten sei, ist jedoch eine Urban Legend. Peinlich. Hätte jeder gemerkt, der eine Quelle für die Behauptung anbringen wollte. Und dass Hubert Aiwanger zum Zeitpunkt der ihm zur Last gelegten Tat nicht 17, sondern 16 Jahre alt gewesen sein müsste, hätte man auch im Kopf errechnen können, ganz ohne Datenjournalisten.
Der Artikel hat Wellen geschlagen. Schnell sah sich Aiwanger der Kritik ausgesetzt. Karl Lauterbach veröffentliche auf X (vormals Twitter) die folgenden Zeilen:
Schon seine Verschwörungstheorien als radikaler Impfgegner hat @HubertAiwanger für mich als ernsthaften Politiker völlig diskreditiert. Sollte er der Verfasser des menschenverachtenden „Ausschwitz Pamphlet“ sein muss er zurücktreten.
[Anmerk. Redaktion: fehlerhafte Schreibweise in Bezug auf Wort „Auschwitz“ so im Original)
Mal abgesehen davon, worauf Lauterbach seine Aussage stützt, Aiwanger sei ein „radikaler Impfgegner“: Gegen Aiwanger gab es schnell Angriffe aus dem politischen Lager. Können Sie den Artikel und seine Auswirkungen auch politisch einordnen? Was bedeutet es für einen so bekannten Politiker wie Aiwanger, wenn ein derartiger Artikel veröffentlicht wird? Und dann auch noch zum gegenwärtigen Zeitpunkt.. .
Wenn eine Behauptung erstmal in der Welt ist, bekommt man sie nicht mehr weg. Deshalb müssen ja an die Verdachtsberichterstattung hohe Anforderungen gestellt werden. In der Praxis aber genügt es Medien regelmäßig, dass irgendjemand eine Strafanzeige gestellt hat, um den damit verbundenen Verdacht heraus zu posaunen. Ich könnte eine lange Liste mit solchen Fällen machen, die allesamt nur heiße Luft enthielten. Aber “irgendwas bleibt immer hängen”, sagt der Volksmund zurecht.
„Der Meyen-Fall zeigt, wie Medien Realität bauen“
Der Vorfall liegt 35 Jahre zurück. Wie sehen Sie es als Journalist, wenn Journalisten gegen einen Politiker, oder auch generell einem „Akteur“, Vorwürfe erheben, die so lange zurückliegen? Aiwanger war damals in der 11. Klasse.
Angesichts des begrenzten Raums in gedruckten Zeitungen und begrenzter Ressourcen etwa beim Personal auch in Online-Publikationen hat die SZ offenbar keine wichtigeren Themen gesehen, nicht allgemein, nicht speziell zum bayerischen Wahlkampf und Minister Aiwanger. Und wegen der Maßstabsgerechtigkeit: Wir Journalisten müssten uns warm anziehen, sollten wir alle bis zu unseren Jugendtagen hin durchleuchtet werden. Aber von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen haben daran die Journalisten, die das machen müssten, natürlich gar kein Interesse – wir sind also “safe”.
Wie ordnen Sie die visuelle Rahmung des Artikels ein? Auf der SZ-Seite ist ein Foto zu sehen, das Aiwanger von unten zeigt. Er kommt dabei „düster“ rüber.
Der Bildjournalismus ist noch viel zu wenig im Blick der Medienkritik, also eben auch des Medienjournalismus. Man kann mit der Auswahl von Fotos, mit Blickwinkeln, Anschnitten, Farbgebungen etc. sehr stark Emotionen schüren – und pseudo-faktische Tatsachen vermitteln. Jedes Bild ist, wenn nicht ohnehin inszeniert wie regelmäßig auf Covern und bei Portrait-Stories, eine Momentaufnahme, der ihr Kontext fehlt. Freundlich oder grimmig schauend, mit offenem oder geschlossenem Mund, das alles wird hoffentlich nicht zufällig ausgewählt. Auch wenn es absurd klingen mag, aber unter dem Gesichtspunkt der Orientierung sollten eigentlich nur standardisierte Passbilder verwendet werden, wenn keine echten Ereignisse abzubilden sind, deren Kontext auch textlich erläutert wird.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Süddeutsche Zeitung einem fragwürdigen Journalismus abliefert. Ich erinnere an die Berichterstattung zu Professor Michael Meyen.
Ich finde Reihungen wie “es ist nicht das erste Mal” ungut, weil dabei meist aus willkürlich herangezogenen Einzelfällen eine Kontinuität konstruiert wird. Der Meyen-Fall zeigt natürlich, wie Medien Realität bauen, er ist zum Beispiel in der Wikipedia verewigt. Unzulänglichkeiten in einzelnen Beiträgen finden sich in jedem Medium, auch die Süddeutsche taucht in meinem Medienblog häufiger auf. Und natürlich musste ich mich auch schon zigmal irgendwo korrigieren, etwas nachträglich vervollständigen und so weiter. Deshalb geht es Medienjournalismus auch nicht darum, als jemand “ohne Schuld” den ersten Stein zu werfen. Wir machen auch nur Angebote zur Orientierung.
„Ergebnisoffenheit ist das A und O jeder journalistischen Recherche“
Da haben Sie natürlich recht. Fehler macht wohl jeder, da kann nicht unbedingt der große Vorwurf sein. Interessant wird es jedoch, wenn „Fehler“ sehr oft in eine (politische) Richtung gehen. Das heißt: Wenn der Qualitätsjournalismus einerseits gut funktioniert, also journalistische Qualitätsmerkmale usw. beachtet werden, aber andererseits gerade dann, wenn es um unliebsame Personen geht, die von Journalisten als „umstritten“ bezeichnet werden oder um Sachverhalte und Themen, die mit im Journalismus vorherrschenden politischen Überzeugungen kollidieren, die Texte und Beiträge vor Qualitätsmängel nur so strotzen.
Auch wenn Sie nicht spekulieren wollen: Haben Sie bei Ihrer Arbeit mitunter den Verdacht, dass manche journalistische Beiträge deshalb eklatante Qualitätsmängel aufweisen, weil eine weltanschauliche und/oder politische Motivation handlungsleitend ist?
Leider ja. Und das wirklich unabhängig davon, welche Position ich zu einem Thema vertrete oder ob ich überhaupt schon eine habe. Dabei will ich gar keine böse Absicht, keine Agenda unterstellen. Der größte Feind des Journalismus ist die Gewissheit. Wer eine Recherche beginnt, aber wenigstens innerlich schon meint zu wissen, wie es laufen wird, muss bereits verloren haben. Ich jedenfalls kann mich an keinen Fall erinnern, bei dem mir das Gespräch mit jemandem oder die Sichtung umfangreicher Unterlagen nicht ein neues Bild vermittelt hätte. So sind auch schon zig Geschichten gestorben. Man meint, jemanden an der Angel zu haben, aber wenn man sich um einen offenen Blick bemüht, offenbar die Recherche, dass alles doch mindestens ein wenig anders ist, vielleicht nicht so skandalös, wie man dachte, weshalb man überhaupt angefangen hat. Für uns freie Journalisten ist das finanziell desaströs, weil man dann für den Papierkorb gearbeitet hat. Dabei ist Ergebnisoffenheit das A und O jeder journalistischen Recherche. Nur wenige Redaktionen zahlen, auch wenn die versprochene Geschichte nicht kommt. Aber die kenne ich ja in den meisten Fällen noch gar nicht im nötigen Umfang, wenn ich anfrage, wer sich für ein Thema interessieren würde. Man muss in jedem Fall oftmals viel Zeit investieren, um festzustellen: da ist nichts Berichtenswertes dran. Dafür gibt’s aber kein Honorar.
Die Arbeit von Timo Rieg findet sich unter SpiegelKritik – Notizen zum deutschen Journalismus https://www.spiegelkritik.de/
Aha, der schmutzige Wahlkampf nimmt Fahrt auf.
Irgendwie mußte ja was kommen, nachdem sich das oberwoke verwelkende. politische Element Tik-Tok-Katha in eine blindwuetige verbale Raserei (Danke übrigens für die Ehrlichkeit hinter der polierten Fassade) im bayerischen Landtag hineingesteigert hatte und die freien Wähler sich darob köstlich amüsierten. Zufall??? Aber sicher! 😁
“Aha, der schmutzige Wahlkampf …”
Ganz mein Gedanke. Es zeugt schon von ziemlicher Kleingeistigkeit und Verbissenheit, jemandem nach 35 Jahren die Dummheiten vorzuwerfen, die er während seiner Schulzeit begangen. Und eben nicht aus dem Bedürfnis nach Wahrheit heraus, sondern um eine schmuddelige politische Auseinandersetzung anzuleiern. Offenbar ist auch die SZ journalistisch ganz unten angekommen, weit unter der Gürtellinie.
Und da wundern sich die Vertreter dieser Zunft, dass 90 bis 99% der Leute nichts mehr von ihnen wissen wollen. Und wenn sie dann ganz im Orkus verschwinden, wird es auch nicht als Verlust betrachtet – egal wieviel “Preise” die sich bis dahin noch gegenseitig um den Hals hängen.
Danke für den Artikel! Aus meiner Sicht haben sich die Journalisten der MSM Medien und des ÖRR vollkommen diskreditiert. Es gibt einige wenige Ausnahmen, die allermeisten sind furchtbar schlecht, haben eine Agenda, und ziehen sie gnadenlos durch. Was mich wundert, denn auf diese Weise sinkt Auflage und Reputation täglich. Schön an der “Causa” Aiwanger zu beobachten, die SZ beginnt, und der Sirenen Chor fällt ein. Was immer man von Aiwanger hält, das ist vollkommen egal, die deutsche Presse hat komplett verspielt, mich widert das nur noch an!
Auflage und Reputation hat heute keine Bedeutung mehr.
Gefragt ist die Aufmerksamkeit, der Leser hat mit der Finanzierung nichts zu tun.
Zeitungen sind schon lange von der Propaganda abhängig.
Das ist doch ein durchsichtiges Politspielchen!
Über den Inhalt des Flugblattes brauchen wir nicht sprechen, der ist eindeutig.
Es kann kein Zufall sein, das ein mehr als 30 Jahre altes Flugblatt jetzt gefunden wird und jetzt die SPD versucht, dies politisch zu vermarkten. Sofort sind natürlich die Grünen auf den Zug aufgesprungen. Ziel von SPD und Grünen ist, die Freien Wähler für Söder unmöglich zu machen, damit der die SPD oder die Grünen zum Koalitionspartner nimmt.
Der Artikel selbst entspricht nicht journalistischen Standards!
Der Sachverhalt ist glasklar. Die Tat dürfte wohl verjährt sein. Jetzt gab sich der ältere Bruder von Aiwanger als Täter zu erkennen. Beide Aiwangers zeigen öffentlich Reue und haben sich entschuldigt. Was sollen sie sonst noch tun? Ich möchte nicht wissen, welche schmutzige Wäsche sei ALLEN bayrischen Politikern zu finden wäre, wenn man denn nur ausreichend suchen würde.
Der SPD wird das Spielchen mehr schaden als nutzen und die AfD wird wohl auch in Bayern 20% erreichen. Operation gelungen!
Mord verjährt nie!
Wer an unserer großen Historie kratzt, ist zumindest ein Vaterlandsverräter.
Stimmt. Der Hofreiter Anton bezeichnet politische Gegner neuerdings als Vaterlandsverräter.
Politiker-Ego halt, jetzt hat der Hubsi die Retourkutsche dafür bekommen:
https://www.merkur.de/bayern/aiwanger-jubel-plakate-rede-demo-heizung-gesetz-erding-gruber-soeder-92335176.html
-> Nach einem Kommentar in der SZ (Katja Auer) war die Demo „ein neuer Tiefpunkt im politischen Diskurs“. Söder habe sich „vergaloppiert“ und Aiwanger „eine rote Linie überschritten“.
Business as usual in der Politik.
Wie erfreulich – mal wieder einen Artikel zu lesen, der nicht aus irgendeiner Schlagzeile mit “irgendwie” Text drumherum oder persönlicher Vorliebe und Prägung besteht, sondern (thematisch) einen Mehrwert hat. 👍
Passend zum Vorfall ein Fazit:
GMX: Antisemitismus-Skandal um Aiwanger bringt Söder in die Bredouille
Aktualisiert am 28.08.2023, 19:18 Uhr
…..”Scholz fordert umfassende Aufklärung
Klar ist: Nicht nur Aiwanger, sondern auch Söder steht nun unter Beobachtung. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lässt am Montag über einen Sprecher ausrichten, es müsse “aus Sicht des Bundeskanzlers auch alles umfassend und sofort aufgeklärt werden und müsste dann gegebenenfalls auch politische Konsequenzen haben”. (dpa/br)” !
@ Cui Bono
Passt doch irgendwie ins Bild.
Die Pfründen locken. Da braucht es noch ein wenig robusteren Einsatz um die Mitbewerber am Futtertrog beiseite zu drängen.
Hhhmm… weiß nicht so recht, ob der ein oder andere meinen Kommentar verstanden hat🤔. Bezog sich auf diesen, hiesigen OT-Beitrag!
Und das Zitat von GMX erinnerte mich eher an: kumm, was soll der Geiz oder war’s eine Ex?! Bin auch schon völlig vergesslich!😁
@ Cui Bono
Jaja Demenz…
Wie, was warum,..
Naja, Scholz hat von einer Strafanzeige gegen ihn abzulenken… da kommt jede noch so abseitige Gelegenheit recht.
” Z e r s e t z u n g ”
https://de.wikipedia.org/wiki/Zersetzung_(Ministerium_f%C3%BCr_Staatssicherheit)
—
Bärbel Bohley war hellsichtig:
„Alle diese Untersuchungen“, sagte sie, „die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen – um sie dann zu übernehmen.“
Als wir verblüfft schwiegen, fuhr sie fort:
„Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.“
aus: https://www.achgut.com/artikel/baerbel_bohley_die_frau_die_es_voraussah
Bohley hatte recht, allerdings brauchten sie keine DDR-Lehrmeister, die (west)deutschen Geheimdienste kamen ja aus der Nazi-Zeit und hatten dann auch noch ihre amerikanischen Lehrmeister, die das Demokratie-Deckmäntelchen zu nutzen wussten.
@ A.F
Die Gestapo (Geheime Staatspolizei) im NS-Staat hatte an und für sich keine so subtilen Zersetzungsmaßnahmen nötig … Die verboten und verhafteten eben gleich ganz direkt, verprügelten im Reichssicherheitshauptamt oder im KZ oder stellten an die Wand.
Bohley wusste, wovon sie sprach.
Soweit ich weiß, kam die Methode der “Zersetzung” in den 1960er bis 1980er Jahren überhaupt nicht in dem Maße zur Anwendung kam wie heute. Es mag Versuche gegeben haben, die aber nur selten erfolgreich waren, weil innerhalb der gesellschaftlichen Systeme noch ein deutlich größeres Meinungsspektrum als heute üblich war.
Wann der Umschwung einsetzte, mag jeder für sich selbst aus seinem Erfahrungsbereich entscheiden.
Ich persönlich würde die Zeit zwischen 2005 und 2010 nennen.
Bohley vergaß das das die Struktur und der Aufgabenbereich des Ministeriums für Staatssicherheit in etwa dem Federal Bureau of Investigation (FBI) der USA entsprach und viele der Maßnahmen die die das MfS gegen tatsächliche oder vermeintliche “Staatsfeinde” angewandt hat in den 1960ern und 1970ern beim FBI und anderen US-Diensten entwickelt worden sind. Hoover und seine Mannen waren gegen die schwarze Bürgerrechtsbewegung, der Zerschlagung der US-KP, gegen Martin Luther King und Malcom X immer der “Stasi” voraus die manches adaptierte. So entspricht die MfS-Strategie der “Zersetzung” ziemlich genau dem FBI-Programm “COINTELPRO” (Counterintelligence-Program)
Und sowohl FBI als auch CIA haben aus Nazi-Lehrbüchern gelernt.
@ jjkoeln
Interessant. Seien Sie bitte so nett und geben mir hierzu eine Belegstelle an. Ich habe sonst den Verdacht, dass Sie eher eine allgemeine Vermutung äußern.
—
Wie ich schon sagte, hatte das NS-Regime an und für sich keine subtilen Maßnahmen nötig. Deshalb wundere ich mich. “Zersetzung” ist ja eine vergleichsweise subtile Maßnahme, die zur Anwendung kommt, wenn eine bestimmte Gruppe (noch) nicht die vollständige Kontrolle erlangt hat oder aber, wenn der Eindruck diktatorischer Herrschaft verdeckt werden soll, weil man sich ein nettes Mäntelchen umhängt – so wie in der DDR.
Die einzige Zersetzungsmaßnahme, die mir im Kontext des Dritten Reiches spontan einfällt, ist die Blomberg-Fritsch-Affäre von 1938, die sich gegen hochrangige Funktionsträger (Offiziere) innerhalb des Systems richtete. Es wurden dort kompromittierende private Dinge veröffentlicht.
Für mich begann das alles mit der “geistig-(un)moralischen Wende 1982/83, nahm dann 1989/90 Fahrt auf.
Die Zurücktretung Brandts im Mai ’74 war auch schon ein erstes Signal. Unter Schmidt kam beispielsweise Baum ins Amt. Derselbe Baum, dem man die Einführung der Rasterfahndung verdankt. Derselbe Baum, der heute für die Impfpflicht und für Waffenlieferungen ist und gleichzeitig von “liberalen Werten” schwadroniert.
COINTELPRO
https://en.wikipedia.org/wiki/COINTELPRO
“COINTELPRO attempted to _create rivalries_ between black nationalist factions and to exploit existing ones. One such attempt was to “intensify the degree of animosity” between the Black Panthers and the Blackstone Rangers, a Chicago street gang. The FBI sent an anonymous letter to the Rangers’ gang leader claiming that the Panthers were threatening his life, a letter whose intent was to provoke “preemptive” violence against Panther leadership.”
“During the same period the program also targeted Malcolm X. While an FBI spokesman has denied that the FBI was “directly” involved in Malcolm’s murder in 1965, it is documented that the Bureau worked to “widen the rift” between Malcolm and Elijah Muhammad through infiltration and the “sparking of acrimonious debates within the organization”, rumor-mongering, and other tactics designed to foster internal disputes, which ultimately led to Malcolm’s assassination.”
Die bundesdeutsche Propaganda hat “Zersetzung” zu einer vom MfS erfundenen geheimdienstlichen Methode stilisiert, obwohl sie mutmaßlich zum Standardrepertoire aller Geheimdienste gehört, die nicht willkürlich politische Gegner verhaften können und deshalb zu anderen Mitteln greifen müssen.
Volltreffer für die Süddeutsche. Man redet über sie.
Relevanz Null.
Hätte Aiwanger ganz normal in seinem Leben betrogen, wäre das unschädlich.
Aber eine Jugendsünde, das ist etwas anderes.
Vielleicht ist er sogar Mensch. Das wäre übel.
Ich war bisher auch etwas skeptisch bei der SZ-Veröffenlichung. Aber wenn ich in den Kommentarteilen sehe, welchen rechten Almauftrieb sie verursacht, zeigt es doch, welche Klientel sich von ihm angesprochen fühlt. Dass es auf der Linken aber auch einige gibt, die nach dem Motto – die Feinde meine politischen Gegner im rotgrünen Lager sind meine Freunde – immer weniger Berührungsängste haben, ist um so bedauerlicher.
Dann sollte sich die “Linke” mal fragen, woran das liegt. Vielleicht sollte sie dazu ihre (von anderen angelegten) Scheuklappen ablegen? Das erweitert die Sicht auf die Dinge ungemein… Man muss Aiwanger (politisch) nicht mögen, aber die aufreizende Doppelmoral ist frappierend. Während aktuell Panzer-Kiesewetter unbehelligt den Holocaust verharmlosen darf, wühlt man tief in der Jugend von Aiwanger, um dem nicht auf Linie Liegenden “habhaft” zu werden. Das merken die Menschen, da braucht sich die “Linke” nicht zu wundern, wenn sie noch ein bisschen politischen Verstand hätte.
ja, den rechten Almauftrieb habe ich auch gemerkt, leider auch in Telepolis, dort scheinen sich ganze Seilschaften versammelt haben, die alle Kommentare, die die Causa Aiwanger nicht rechtspopulistisch sehen, mit rot abstrafen. Aiwanger ist ein Rechtsaußen, ich kann mich dunkel erinnern, daß er irgendwelche ziemlich rechte Aussagen während des letzten Wahlkampfes bzw. während der damaligen Regierungsbildung von sich gegeben hatte. Vielleicht fällt es mir wieder ein, was es war. Auf jedenfall war es etwas, womit er die CSU noch weit rechts überholte.
Sauber! Jeder gesunde Deutsche weiß, dass alte, deutsche Rassisten, Antisemiten, AfDler und Wähler und Großreichsrussen keine Nazis sein können, sondern die Definition per Definition ausschließlich auf Grüne (“Wärmepumpennazis”) und Ukrainer (“Ukro-Nazis”) und deren Unterstützer zutreffen kann.
phz
“… keine Nazis sein können …”
Nunja, ein paar davon schwirren ja auch im Forum herum.
Du hast Dich selbst und Ottono in der Liste “vergessen”.
Es wird wie die Sanktionen funktionieren, der Schuss geht nach hinten los oder trifft das eigene Knie, weil man mit der Waffe, hier die ” freiheitliche” Presse, nicht umgehen kann.
Dein Wort in Gottes Gehörgang! Vielleicht dringt ja auch einmal ein
Hinweis auf den wirklichen Drahtzieher dieser Aktion durch. Das der
ehemalige Lehrer, der das “Flugblatt” rein vorsorglich 35 Jahre aufbewahrt
hat, auch der Verbreiter der Info war, mag ich bezweifeln. Ich könnte mit
vorstellen, dass an einem Stammtisch der Grünen dieser Zettel einmal
ins Gespräch kam. Vielleicht war es auch der Stammtisch der CSU.
Auf jeden Fall der Tipp: Fotografiert nie die vollen Windeln eurer Kinder,
Dass könnte denen einmal als braune Vergangenheit ausgelegt werden!
Meine Erfahrungen mit Schülern in einem Kunst-Karikaturen-Projekt führten bei einigen Schülern zu einem ähnlichen, in diesem Falle zeichnerischen Ergebnis. Es war einige Jahre früher.
Wer die Lust von Pubertierenden und Jugendlichen zu provozieren kennt und das am liebsten bei den empfindllichsten Themen, weiß so etwas einzuordnen.
Aber hier geht es natürlich um Diskreditierung mit dem in Deutschland tödlichsten Vorwurf. Wobei, genau betrachtet, hatte das Machwerk nicht Juden im Blick, sondern offenbar “arische” deutsche Jugendliche, denn an die war dieser Wettbewerb gerichtet.
Eigentlich kann man sich nur noch angeödet abwenden.
Es war ja auch mal eine ausdrückliche Aufgabe der Kunst, zu provozieren – spätestens seit der letzten documnta ist das vorbei.
Das ist doch wieder ein totaler Nothing Burger. Medienwissenschaftler tun mir echt Leid in diesen Zeiten. Wer die MSM konsumiert, verblödet sein Hirn mit Bulimie-Nachrichten, schnell ausgekotzter, aufmerksamkeitsheischender Quatsch, den keiner braucht und einem nur die kostbare Lebenszeit stiehlt.
Ich habe das nicht zu Ende gelesen. 5 Hanswürste und natürlich auch würst*INNEN, die sie für das “opposition research” aka character assasination brauchen. Und warum regt sich auch der Fleischhauer von der Welt auf? Weil er Einen von Seinen angegriffen sieht. Mehr ist da nicht. Ansonsten ist das business as usual. Die haben überhaupt keine Glaubwürdigkeit mehr. “Journalisten” heißen die nur, weil Jeder sofort und immer ein Journalist sein kann. Wir wissen aber alle, dass die gekaufte Hofberichterstatter sind. Ist der Dieter Schaub immer noch Besitzer?
https://taz.de/Eigentuemerwechsel-bei-der-SZ/!5185897/
https://www.spiegel.de/politik/ausland/wladimir-putin-bezeichnet-sueddeutsche-zeitung-als-us-werkzeug-a-1087298.html
Eigentlich ist das alles schon lange ein Fall für ChatGPT. Alles eingeben und dann sich die gegenseitig mit Schmutz bewerfen lassen und dabei zusehen wie die Fake-KI und sie mit ihren eigenen Falschmeldungen verblöden – und natürlich die Leser von dem Schund. Gestern zufällig aufgeschnappt, dass ChatGPT dümmer wird.
Tschournalistische Standards … welche Hirngespinste noch?
Leider üben sich die alternativen Medien in Selbstzensur. So gelang es mir nicht, einen Kommentar zu veröffentlichen, in dem ich behaupte, dass das Flugblatt nicht antisemitisch ist. Auf Ansage wurde dann doch ein entsprechender Kommentar veröffentlicht, aber erst nachdem Wolffsohn den Antisemitismusvorwurf bestritten hatte.
Torwächter am 26. August 2023 23:49
Ich möchte mal wissen, was an dem Flugblatt antisemitsch sein soll. Seine Aussage lautet, Vaterlandsverräter gehören ins KZ. Es gehe um Preise für deutsche Vaterlandsverräter, die sich in Dachau melden sollten, um am Wettbewerb teilzunehmen. Der 1. Preis sei ein Freiflug durch den Schornstein, der 2. ein Genickschuss usw.. Zweifelsfrei geschmacklos. Hat aber mit Juden nicht das geringste zu tun. Könnte genausogut heute verfasst sein. Wer 1988 mit Vaterlandsverräter gemeint war, ist mir nicht klar. Es könnte sich auf die Barschelaffäre beziehen.
Ihr Kommentar wartet auf Moderation.
Compact nicht veröffentlicht
Bei Exxpress wurde keiner meiner inhaltlich gleichen Kommentare veröffentlicht, obwohl ich darauf hinwies, dass auch viele “Christen” in KZs umkamen, und dass der Antisemitismusvorwurf gefährlich eskaliert.
Torwächter
Dein Kommentar wartet auf die Moderation. Dies ist eine Vorschau, dein Kommentar wird sichtbar, nachdem er freigegeben wurde.
26. August 2023 um 18:39 Uhr
27. August 2023 um 11:33 Uhr
28. August 2023 um 18:51 Uhr
Schade, umsonst gewartet.
Auch auf Ansage wurde mein Kommentar zunächst nicht veröffentlicht. Dann folgte aber eine großartige Reaktion.
“Torwächter 28. August 2023 Beim 19:13
Diesen Kommentar habe ich bei Ansage eingereicht. Er wurde nicht veröffentlicht. “Torwächter 26. August 2023 Beim 18:57 Ihr Beitrag wartet auf die Moderation
Ich möchte mal wissen, was an dem Flugblatt antisemitsch sein soll. Seine Aussage lautet, Vaterlandsverräter gehören ins KZ. Es gehe um Preise für deutsche Vaterlandsverräter, die sich in Dachau melden sollten, um am Wettbewerb teilzunehmen. Der 1. Preis sei ein Freiflug durch den Schornstein, der 2. ein Genickschuss usw.. Zweifelsfrei geschmacklos. Hat aber mit Juden überhaupt nichts zu tun. Könnte genausogut heute verfasst sein. Wer 1988 mit Vaterlandsverräter gemeint war, ist mir nicht klar. Es könnte sich auf die Barschelaffäre beziehen.”
Übrigens schlugen auch meine Versuche mit leicht entschärften Texten bei Exxpress und Compact fehl. Ich verstehe, man kann nicht vorsichtig genug sein. Guter Journalismus ist das aber nicht! Ich wollte nur darauf hinweisen, wie gefährlich der Antisemitismusvorwurf ist.
Matissek 29. August 2023 Beim 3:59
Das war wohl eher ein Versehen, wurde möglicherweise falsch interpretiert. Sorry.”
Ein Hoch auf Ansage.
Ich kenne nur Auszüge aus den Flugblatt. Diese Auszüge genügen. Das Flugblatt ist mehr als nur antisemitisch, es ist menschenverachtend und ruft zu Haß und Gewalt auf. Es erfüllt für mich deshalb den Tatbestand der Volksverhetzung. Dieser Tatbestand verjährt aber, während Mord nie verjährt.
Ihr Text kann nur ironisch gemeint sein, sonst muß man ernsthaft prüfen, ob hier der Tatbestand der Volksverhetzung vorliegt. Ihre Kommentare wurden zu recht gesperrt, das würde jedes zivilisierte Land auch tun.
Nebenbei bemerkt, muß man trennen zwischen den abscheulichen Inhalt dieses Flugblattes und seiner gegenwärtigen Vermarktung.
Was mich zunehmend stört ist, das hier in diesen Forum zunehmend rechte, rassistische und faschistische Gedanken offen geäußert werden dürfen und das der linksesoterische Teil der deutschen Restlinken sich hier nicht klar distanziert, sondern sich auf Diskussionen mit Nazis einläßt und sogar Beifall klatscht.
Wenn das nicht aufhört, stelle ich meine finanzielle Unterstützung für Overton ein..
“Wenn das nicht aufhört, stelle ich meine finanzielle Unterstützung für Overton ein..”
Weshalb so rigoros? Aufgrund Ihrer Bitte unter z.B. dem “Spendenaufruf”, wurden doch bereits Kommentare gelöscht! Und NEIN – mich betraf es nicht; fand nur die Begründung so putzig, die in erster Linie doch auf ein Balla zutrifft.
Ein Anfang wäre bereits, Ihre Kommentare rigoros einzukürzen; idealerweise…ach, welch’ schöner Gedanke, aber zu unrealistisch.
ODER: wie wäre es mit selber Artikel einstellen , in denen direkt die passenden Antworten inkludiert und verbindlich sind?
Würde die Qualität von OT ungemein steigern! 😂
OFF
Genau das habe ich auch in einem Kommentar getan, dieses Flugblatt als Volksverhetzung bezeichnet.
“Torwächter
Dein Kommentar wartet auf die Moderation. Dies ist eine Vorschau, dein Kommentar wird sichtbar, nachdem er freigegeben wurde.
27. August 2023 um 11:33 Uhr
Hier darf man ja nicht mal darauf hinweisen, dass das Flugblatt gar nicht antisemitisch ist. Es handelt sich allenfalls um Volksverhetzung. Seine Aussage lautet, Vaterlandsverräter gehören ins KZ. Es gehe um Preise für DEUTSCHE, die Vaterlandsverräter sind, die sich in Dachau melden sollten, um am Wettbewerb teilzunehmen. Der 1. Preis sei ein Freiflug durch den Schornstein, der 2. ein Genickschuss usw.. Zweifelsfrei geschmacklos. Hat aber mit Juden nicht das Geringste zu tun. Der Holocaust wird jedenfalls nicht verharmlost. Wer 1988 mit Vaterlandsverräter gemeint war, ist mir nicht klar. Egal, Johannes B. Kerner sagte 2007: „Es gibt halt so Sachen die sind problematisch, und Autobahn geht gar nicht, finde ich.“ Und er warf Eva Herman aus seiner Sendung. Als Antisemitin bezeichnete er sie aber nicht.”
Er wurde trotzdem im Exxpress nicht veröffentlicht.
Ich mag es gar nicht, wenn man mich als rechtextrem, faschistisch und rassistisch bezeichnet. Wenn Sie es nötig haben, andere so zu beschimpfen und auf diese Weise Haltung zu zeigen, handelt es sich wohl um Projektion.
“Projektion bezeichnet in der Psychoanalyse allgemein – und von Schulen unabhängig – einen Abwehrmechanismus. Der Begriff Projektion umfasst das Übertragen und Verlagern innerpsychischer Inhalte oder eines innerpsychischen Konfliktes durch die Abbildung eigener Emotionen, Affekte, Wünsche, Impulse und Eigenschaften, die im Widerspruch zu eigenen und/oder gesellschaftlichen Normen stehen können, auf andere Personen, Menschengruppen, Lebewesen oder Objekte der Außenwelt. Die „Abwehr“ besteht dabei darin, dass durch Projektion vermieden wird, sich mit Inhalten bei sich selbst auseinanderzusetzen, die man beim anderen sieht.” (Wikipedia)
“Es gehe um Preise für DEUTSCHE, die Vaterlandsverräter sind, die sich in Dachau melden sollten, um am Wettbewerb teilzunehmen.”
Viele der in der Shoa getöteten Juden waren eben auch DEUTSCHE. Und wurden – mit Bezug auf die “Dolchstoßlegende” – von den Nazis explizit auch als Vaterlandsverräter bezeichnet.
Ich würde daher Antisemitismus als Motivationsquelle nicht vorschnell gänzlich ausschliessen wollen. Aber auch ohne diesen ist das Flugblatt geschmacklos genug und wäre vor Eintritt der Verjährung sicher strafwürdig gewesen.
Da es sicher auch verteilt wurde und es entweder keiner der Empfänger zur Anzeige gebracht hat oder eine solche im Sande verlaufen ist, lässt dies durchaus Rückschlüsse auf den Geist der Zeit im Bayern der 1980er Jahre zu. Als Stichwort hierzu sei auch das Zitat des – von Markus Söder hochverehrten – FJS bezüglich “Ratten und Schmeissfliegen” genannt.
@ Bella
Sie wollen also in einer Meinungsblase lesen und schreiben, ohne Beiträge von Andersdenkenden, die Sie ja ohnehin diffamieren.
Alles klar!
Welche Auszüge kennen Sie denn? Es ist ja nicht so lang, das Flugblatt.
Hier mal ein Foto.
Das würde mich echt malinteressieren, wo das antisemitisch sein soll. Es richtet sich ja explizit an deutsche Vaterlandsverräter. “Wer ist der größte Vaterlandsverräter?” “Teilnahmeberechtigt: Jeder, der Deutscher ist und sich auf deutschem Boden aufhält.” Sind Deutsche Vaterlandsverräter jetzt Semiten. Wird man durch Verrat an Deutschland zum Semiten?
“…es ist menschenverachtend und ruft zu Haß und Gewalt auf. Es erfüllt für mich deshalb den Tatbestand der Volksverhetzung.” Ja gut. Aber schaun wir uns mal an, was in der BRD auf Hochverrat steht: “Hochverrat gegen den Bund wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.” Auch ziemlich gewalttätig, oder? Der Unterschied neben dem Strafmaß ist, dass der Staat das darf, während ein Schüler nicht dazu aufrufen darf, dass sich Vaterlandsverräter in Dachau für einen Genickschuss melden.
“Was mich zunehmend stört ist, das hier in diesen Forum zunehmend rechte, rassistische und faschistische Gedanken offen geäußert werden dürfen…” LOL. Das sagt die Richtige. Ich erinnere an ihre Warnungen an den degenerierten Westen, sich zu benehmen, weil es sonst sein könnte, dass er bestraft wird und im atomaren Feuer verglüht. Oder dass Forumisten unterschiedslos als deutsche Nationalisten gelabelt werden, denen der Antisemitismus und die Fremdenfeindlichkeit in den Genen liegt.
“Wenn das nicht aufhört, stelle ich meine finanzielle Unterstützung für Overton ein..” Auch das ist eine aufschlussreiche Äußerung. Offenbar finden Sie es ganz in Ordnung, wenn die Presse schreibt, was ihre Geldgeber hören wollen, wenn sie sich nur auf der richtigen Seite befindet. Ich sag’s mal so. Wenn wir dann auch ihre elenden Kommentare los wären, wäre das kein schlechter Deal. Aber da habe ich wenig Hoffnung.
“„Wer ist der größte Vaterlandsverräter?“ „Teilnahmeberechtigt: Jeder, der Deutscher ist und sich auf deutschem Boden aufhält.“
Auch Ihnen sei gesagt:
Viele der in der Shoa getöteten Juden waren eben auch DEUTSCHE. Und wurden – mit Bezug auf die „Dolchstoßlegende“ – von den Nazis explizit auch als Vaterlandsverräter bezeichnet.
Ich würde daher Antisemitismus als Motivationsquelle nicht vorschnell gänzlich ausschliessen wollen.
Aber verlässlich beantworten kann Ihnen das nur der tatsächliche Verfasser des Flugblatts.
Also wirklich. Was glauben sie denn, was ich denke? Dass nur nichtdeutsche Juden ins KZ kamen? Natürlich gab es auch deutsche Juden mit deutschem Pass. Und die haben sich auch als Deutsche gefühlt, d.h. das waren deutsche Nationalisten. Die sind ja erst von den Nazis zu einem Feindvolk gemacht worden, das parasitär den deutschen Volkskörper zersetzt. Aber das Flugblatt spricht nun mal von Volksverrätern und ein Volksverräter kann alles mögliche sein. Manche wissen ja noch nicht mal dass sie Volksverräter sind. Mit Volksverrätern sind ja nicht Spione gemeint, die wirklich Verrat begehen, sondern Leute die verdächtigt werden nicht loyal gegenüber der Nation zu sein. Dazu braucht es heutzutage übrigens nicht viel. Da reicht es sich nicht impfen lassen zu wollen, oder Frieden zu fordern im Ukrainekrieg. Hat ja der Bundeskanzler, der alte Volksverhetzer selbst gesagt, dass die Friedensengel in Wirklichkeit aus der Hölle kommen. Warum wird der eigentlich nicht wegen Hassrede und Volksverhetzung verurteilt, denn das ist es ganz eindeutig. Nicht zuletzt wurden auch Kommunisten, Christen, Sinti, Roma… im KZ getötet.
Wie kommt man also darauf Volksverräter automatisch mit Juden zu identifizieren. So wie ich die konservativen Bayern kennen, haben die eher “das linke Gesocks” im Auge gehabt. Die einzige Verbindung zu Juden ist Dachau und Auschwitz. Aber das langt halt nicht als Beweis, dass Juden gemeint waren. Würde es eigentlich auch so eine Aufregung geben, wenn Kommunisten gemeint gewesen wären, die sich in Dachau kostenlos einen Kopf kürzer machen lassen dürfen?
Im übrigen schließe ich gar nichts aus, ich frage nur wie man auf Antisemitismus kommt, obwohl eigentlich Antinationalismus (Volksverräter) dasteht.
“Aber das Flugblatt spricht nun mal von Volksverrätern und ein Volksverräter kann alles mögliche sein. ”
Ja, kann es; aber es geht ja um die stereotypen Bilder in den Köpfen. Und die, die der Nationalsozialismus eingepflanzt hatte, waren in den 80ern noch in vielen Köpfen drin – und da gab es durchaus eine automatische Gleichsetzung.
Und natürlich schliessen sie implizit Antisemitismus aus, wenn Sie direkt einleitend schreiben: “Das würde mich echt malinteressieren [sic!], wo das antisemitisch sein soll.”
Wenn ich schreiben würde: “Das ist doch keinesfalls antisemitisch” – würde ich es ausschließen. Wenn ich schreibe, es würde mich interessieren, wo es antisemitisch ist, dann meine ich, es würde mich interessieren. Im Sinne von: Erklär mir das bitte mal jemand. Vielleicht habe ich ja was übersehen. Das ist eine Frage. Gut, das Fragezeichen fehlt. Aber geht es wirklich ums Fragezeichen?
Zu den Bildern in den Köpfen. Ist denn ein Autor für die Bilder in den Köpfen verantwortlich und zwar für Assoziationen, die dem Text nicht zu entnehmen sind, sondern die Zutat des Lesers sind. Zudem wurde das Flugblatt 1988/89 verfasst. In den Köpfen drin war höchstens die Verurteilung des Naziregimes aber nicht, die Gleichsetzung von Volksverrätern mit Juden, die es auch bei den Nazis nicht gab. Wie gesagt wurden von den Nazis ziemlich viele zu Volksverrätern gemacht, nicht nur Juden.
Es ist doch eher so, dass aus der Sache nur ein Skandal wird, wenn man Volksverräter mit Juden gleichsetzt. Wenn man Volksverräter mit Kommunisten gleichsetzt, wäre die Menschenverachtung für viele schon weniger eindeutig. Genickschuss für Kommunisten – ein bisschen übertrieben, aber Strafe muss sein.
Aber Juden – igitt wie widerlich und menschenverachtend. Man w i l l den Skandal und unterstellt deswegen einen skandalösen Inhalt. Der Bruder von Aiwanger sprach ja von einer “stark überspitzten Form der Satire”. “Geschrieben habe er das Flugblatt, nachdem er eine Jahrgangsstufe habe wiederholen müssen. „Ich war damals total wütend, weil ich in der Schule durchgefallen bin und aus meinem Kameradenkreis herausgerissen wurde“, schilderte Helmut Aiwanger. ”
https://www.tagesspiegel.de/politik/flugblatter-nur-eine-jugendsunde-aiwangers-bruder-kritisiert-schmutzkampagne-10378861.html
Hier stehen noch ein paar mehr Einzelheiten. “Am Gymnasium sei er auf „offen linksradikale Lehrer getroffen“.” Damit ist es eigentlich klar, dass mit den Volksverräter die linksradikalen Lehrer gemeint waren, die ihn sitzgelassen haben und denen er eins auswischen wollte. Mit anderen Worten: Linke Volksverräter bitte antreten zum Genickschuss in Dachau. Ihr Lehrerschweine.
“Erklär mir das bitte mal jemand. Vielleicht habe ich ja was übersehen.”
Hatte ich versucht, das Übersehene zu verdeutlichen.
“Ist denn ein Autor für die Bilder in den Köpfen verantwortlich und zwar für Assoziationen, die dem Text nicht zu entnehmen sind, sondern die Zutat des Lesers sind.”
Natürlich ist der Autor das, wenn er diese Bilder unterschwellig hervorrufen will oder dies billigend in Kauf nimmt. Mir war aus dem Geschichtsunterricht (ein paar Jährchen früher) durchaus die propagandistische Verquickung der Dolchstosslegende mit den deutschen Juden als “Vaterlandsverräter” als Instrument der Nazis, die Judenverfolgung auf eine breite Akzeptanzbasis zu stellen, geläufig. Manche Propaganda-Bilder/Plakate hierzu hab ich heute noch schemenhaft im Kopf – und die wird nicht nur Aiwanger als Autor damals im Kopf gehabt haben, sondern hat sie auch bei den Lesern des Flugblatts voraussetzen können. Und es war früher und ist heute noch so, dass der erste Gedanke bei “Auschwitz” und “Schornstein” nun einmal die Judenvernichtung/Shoa ist… und nicht unbedingt die Kommunisten, Schwulen, Sinti/Roma und wer weiss, wer noch alles in den dortigen Krematorien hat enden müssen.
Es ist ja gerade die hohe Kunst des Antisemitismus, diesen so zu formulieren, dass es nur bei Anspielungen bleibt, die sich dann in den Köpfen der Rezipienten verselbstständigen und die entsprechenden Muster bedienen.
Der Autor kann dann immer später leugnen und die Verantwortung auf die Rezipienten schieben.
Mit persönlich ist völlig egal, ob Aiwanger damals mit dem Flugblatt in erster Linie seine Lehrer provozieren wollte: Er hat sich dabei eines Mittels bedient, das wohl einem zumindest latenten Antisemitismus entsprungen scheint – sonst hätte er sich wohl anderer Bilder bedient, deren es zu der Zeit auch genügend gegeben hätte.
Ja aber eben nur dann. Ich glaube aber nicht, dass es dem Aiwanger Bruder um Juden ging. Es ging ihm eindeutig um die linksradikalen Lehrer, die ihn sitzen ließen. Aiwanger wollte nicht Juden vernichten, sondern linksradikale Vaterlandsverräter. Schließlich hat einer dieser Lehrer es ihm auch nach 35 Jahren noch so übel genommen, dass er das Flugblatt der Presse zugespielt hat.
Der Grund und die Gemeinsamkeit dieses latenten Antisemitismus ist die gemeinsame Sichtweise auf das Volk bzw. den Volkskörper, der sich nur entfalten kann, wenn er von allen zersetzenden Elementen befreit wird. So kamen die Nazis auch auf die Juden als Parasitenvolk, so kamen sie auf Kommunisten, Schwule, Arbeitsscheue… Der Gedanke von rechten Nationalisten ist erstmal, dass die Deutschen die Herrenrasse sind. Wie kann es dann aber sein, dass die Herrenrasse keine nationalen Erfolge feiert, dass sie überhaupt keine Herren sind. Das liegt dann an den Volksschädlingen, die die Kraft des deutschen Volkes schwächen und zersetzen. Daher muss sich das Volk unter Führung der Nationalsozialisten von diesen Schädlingen befreien.
“So kamen die Nazis auch auf die Juden als Parasitenvolk, …”
Nein, den Antisemitismus gab es, nicht nur in Deutschland, schon lange vor den Nazis. Die haben ihn aber auf die Spitze getrieben, wofür bis heute die Shoa und Auschwitz steht. Und genau dessen haben sich die Aiwangers bei ihrem Flugblatt – und ich bin überzeugt: bewusst! – bedient!
“Nein, den Antisemitismus gab es, nicht nur in Deutschland, schon lange vor den Nazis.” Dass es den Antisemitismus auch schon vorher gab ist doch kein Gegenargument.1. Weil es auch schon vorher Nationalisten gab, die die Juden als Volkschädlinge charakterisiert haben. “Brunnenvergifter” bedeutet nichts anderes. “Christusmörder” – die gehören nicht zur christlichen Volksgemeinschaft. 2. Selbst wenn der Antisemitismus vor den Nazis nicht dieser Logik gefolgt ist, so ist er von den Nazis nicht in der überkommenen Form übernommen worden, sondern genau mit dem Gedankengang, den ich erläutert habe.
Die Aiwangers haben sich bewusst der KZ Ausschwitz und Dachau bedient, weil sie wussten, dass dort von den Nazis Volksverräter, allgemein Volksschädlinge vernichtet wurden. Das ist doch widerlich genug. Es wird nicht noch widerlicher, wenn die Volkschädlinge Juden sind. Allerdings ist in der BRD dann der Skandal größer, weil Kommunisten vernichten wie gesagt sowieso zur Staatsraison gehört.
Für mich ist diese aufgeregte Diskussion über die “Causa Aiwanger” und das vor 35 Jahren geschriebene Flugblatt, dessen Inhalt ich nicht kenne und der sorgfältig vor mir geheim gehalten wird, ein typisches Beispiel für den inszenierten Affentheaterjournalismus, dem wir hier ausgesetzt sind.
Statt über Die Ukraine und ihre hunderttausende toten Soldaten, statt über die deutsche Deindustrialisierung oder die globale Militarisierung und ihre für die Zukunft destruktiven Folgen, erregen wir uns über die möglichen Jugendsünden eines Provinzpolitikers, ohne diese überhaupt zu kennen.
Bekannt sind diese Inhalte doch nur den SZ-Lesern, sofern sie den Beitrag gelesen haben. In diesem Beitrag wird zum ersten Mal ein Detail dieses Schreibens erwähnt. Nur eines, mehr nicht. Wir unterhalten uns also über nichts, oder besser gesagt nur über Interpretationen eines Textes, den wir nicht kennen. Absurd.
PS: Herr Aiwanger befindet sich m.E. im Visier der SZ-Leute, weil er in einer Talk-Show einem Erziehungsjournalisten wirksam Paroli geboten hat. Geht ja gar nicht.
PPS. Diese Art von Wahlkampf kommt wie alles Gute aus den USA. Da ist es schon lange so
Hier kann man Aussehen und Text jenes Flugblattes sehen:
https://eu-browse.startpage.com/av/anon-image?piurl=https%3A%2F%2Fi0.wp.com%2Fsciencefiles.org%2Fwp-content%2Fuploads%2F2023%2F08%2FAiwanger.Flugblatt.jpg%3Fssl%3D1&sp=1693300784Ted3b3b6ba8c70af041041a378da11ed7b4faa19a6d42dac5e8bd47a694d8ee19
Danke für den Link!. Ich finde das Flugblatt zwar merkwürdig, aber nicht antisimitisch.
Wer ist der größter Vaterlandsverräter? Was hat das mit Juden zu tun? Wir hatten schon
in meiner Jugend, Mitte der siebziger, Typen mit komischen politischen Ansichten.
Die Linken waren allerdings zu blöd etwas zu Papier zu bekommen. Denen kann mann
heute nichts mehr nachsagen.
“Die Linken waren allerdings zu blöd etwas zu Papier zu bekommen.”
Daran liegts nicht, sondern die Rechten sind einfach zu blöd zum suchen.
Scheint schon gelöscht zu sein: Seite nicht gefunden.
https://assets.cicero.de/inline-images/Aiwanger.jpg
Da hat ein Schüler ein Pamphlet verfasst.Vermutlich wurde das in die Schülerakte gelegt und diese ins Schularchiv.Die Frage ist,wer darauf Zugriff hat.Ein „Journalist“,der Material für eine Kampagne sammelt?Oder hat ein ideologisch geschulter Lehrer mal seine kostbare Zeit geopfert,ins Schularchiv geschaut,ob sich nicht etwas Negatives über den Aiwanger finden lässt?
Schließlich haut fast jeder Schüler,der kein totaler Spießer ist,mal über die Stränge…
Und da der moralische Herrenmensch keine Hemmungen hat,wenn es um die „richtige“Sache geht,erlebt der verblüffte Bürger/die Bürgerin jetzt dieses Schmierentheater im Wahlkampf.
Genau so! Da war wohl noch einer von den Lehrern, gegen den die Aiwangers damals rebellierten, auf einer selbstgerechten pädagogischen Mission unterwegs.
https://www.focus.de/politik/deutschland/skandal-in-bayern-schon-2008-soll-sich-aiwangers-parteifreundin-wegen-flugblatt-an-schule-gewandt-haben_id_203046237.html
Interessant – ich wollte noch während der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist meine Abiturklausuren einsehen, und die waren angeblich nicht mehr aufzufinden.
Verweise und Rügen werden wahrscheinlich noch für die Nachwelt aufbewahrt. Falls ein Schüler mal in die Politik gehen sollte…
Als Norddeutscher hat man die 70er und 80er Jahre wahrscheinlich etwas
anders erlebt als ein Bayer. Wenn ich jetzt aber einmal etwas angestrengter
an diese Zeit zurückdenke, fällen mir natürlich gleich die Politiker ein, die damals
in Bayern vertreten waren. Ganz vorne natürlich Strauss. Wenn man sich dann
noch einmal die verbalen Gefechte im Bonner Bundestag vor Augen hält, dann
kann man sich auch vorstellen, wie damals die Bayrische Jugend tickte. Die CSU
war damals so rechts, wie es eine AFD nie schaffen wird. Gegen Strauss und den
“alten” Stoiber, ist Höcke wie aus einem Streichelzoo. Vielleicht gibt es ja hier
einen der in Bayern der 80er aufwuchs und einmal die Situation auf einem
Gymnasiun dort schildern kann. Ich denke die Aiwangers waren mit ihrer besonderen
Einstellung zu makaberen Scherzen, nicht alleine.
Das haben Sie gut erkannt.
Ich habe in den 70er Jahren ein oberbayerisches Gymnasium besucht,
stamme jedoch selbst aus einer Arbeiterfamilie die damals SPD gewählt hat.
Was für ein Geist dort herrschte, war für mich sehr beänstigend.
In Niederbayern, von dort kommt meine Familie, war es fast noch schlimmer.
Mir war es schon immer ein Rätsel, warum F.J.S bis heute verehrt wird.
Ganz simpel, die Bundesländer wurden in die deutsche Republik eingenommen, bis auf einige.
Die ‘einigen’ wurden als freistaatliche a la Bayern und Sachsen deklariert und andere in freien Hansestädten etabliert.
Der Grund dazu, dürfte in der historischen Grundlage dazu zu finden sein.
Folge dem Geld und man kann fündig werden…
Wer selbst keine Argumente zu bieten hat, der arbeitet mit solchen
widerwärtigen Denunzierungskampagenen.
Ganz schlechter Stil.
Jeder der so eine Vorgehensweise für gut befindet und mit der Meute mitgeifert,
diskreditiert sich hier ebenfalls.
Aber vielleicht kommt es ja auch ganz anderse und der Schuß geht nach hinten los.
Wer Müll aus einer Deponie vor 30 Jahren ausgräbt, sollte sich die Verjährungsfristen im vorgefertigten GG genauer anschauen.
Ein eklatantes Beispiel für Nihilismus von einem ‘Schmierblatt’, das click baits generiert, Scheiss auf die Person was aus dieser wird. Das letzte mal nach so einem Medienwirbel wurde ein Lokalpolitiker von einer Gruppe nieder geprügelt!
Die Frage ist doch, wo soll sich das hin entwickeln?, wenn an jeder Ecke ein Gucker mit Handy dasteht, der ‘andere bei der Tat filmt. Das sind Entwicklungen die dich gravierend für eine Gesellschaft darstellt, gehe ich heute noch raus? Parallel dazu wird gerade wieder die Angst vor Corona geschürt und wieder Ängste gegen eine gesamte Gesellschaft gefördert.
Ich bin mal gespannt auf die Reaktionen in den jeweiligen Ländern…
“Der Bildjournalismus ist noch viel zu wenig im Blick der Medienkritik, also eben auch des Medienjournalismus. Man kann mit der Auswahl von Fotos, mit Blickwinkeln, Anschnitten, Farbgebungen etc. sehr stark Emotionen schüren – und pseudo-faktische Tatsachen vermitteln.”
Wichtiger Aspekt, oft unterschätzt.
Bei der – zu 90 Prozent vorverurteilenden – Berichterstattung über Rammstein-Sänger Till Lindemann wurden zum jeweiligen Text auffallend oft Fotos platziert, welche Lindemann wahlweise grimassig, mit weit aufgerissenen Augen und/oder in merkwürdig anmutenden Fantasie-Uniformen zeigten. Was Wunder: Es waren eben Beispiele von den pompösen Auftritten der Band, welche sich eben nicht auf Kerzenlicht und Wandergitarre beschränken.
Die Leserschaft sollte von den manipulativ ausgewählten Fotos auf einen irren, unberechenbaren Triebtäter schließen, auf ein abgrundtief böses Sexmonster.
So ein typischer Satanistenrocker eben, das sind sowieso alles Irre!
Späßchen ^^
Ich fürchte, dass wir noch gar nicht voll verstanden haben, was vor unser aller Augen geschieht. Während wir noch denken, dieses oder jenes können die doch nicht machen, das ist doch unethisch,ungesetzlich, verfassungswidrig, vollzieht sich die wokeschistische Machtübernahme, die kein Gesetz akzeptiert. Die mediale Gleichschaltung ist dabei ein wichtiger Bestandteil und die ist längs übele Wirklichkeit. Erinnert man sich noch, dass ÖR-TV mal von Bednarz bis Löwenthal aufgestellt war? Längst Geschichte.
Und wenn ich bedenke, dass ich mal viel Geld für Abos der CIA – Blätter ZEIT und Süddeutscher Beobachter ausgab.
Nein, die Presstituierten verletzen keine Regeln des journalistischen Handwerks. Regeln werden von den Herrschenden aufgestellt und die alten gelten nicht mehr. Der Wokeschismus stellt seine eigenen Regeln auf, auch wenn er sie nicht aufschreibt. Aber die meisten Maulhuren haben es auch so verstanden. Die Justiz ist am Kippen. Unis sowieso und deutsche Verwaltungen dürfen wieder das machen, was sie schon immer am besten konnten: die Bürger bevormunden und tyrannisieren.
Wer sich noch wehrt, wird zersetzt und verleumdet. Wirtschaftliche Existenz wird zerstört, Konten gekündigt und auch Strafprozesse werden schon mal fingiert. Die “Antifa” agiert nicht nur als Cyber – SA sondern auch auf den Straßen in einem bizarren informellen Bündnis mit einer Regierung, die sich vor lauter Antifaschismus kaum noch einkriegt aber islamische Faschisten in Syrien und ukrainische Nazis im Donbass unterstützt.
Nochmal ; die haben nicht unprofessionell gearbeitet, gegen keine der “neuen” Regeln verstoßen. Ganz im Gegenteil. Sie haben das gemacht, was sie sie sollen. Und wenn das noch nicht reichen sollte, um eine grün-schwarze-wokeschistische Regierung zu erzwingen, wird nachgeliefert. Irgendwas mit Sex oder so.
Der abgehalfterte Schwurbelmob hat heute offensichtlich wieder kollektiven Freigang.
@ 1211
Sie haben das sehr schön auf den Punkt gebracht.
Gewisse sog. Lohnschreiber (sind es Journalisten?) erledigen die geistige Feinarbeit, während eine Sturmabteilung (heute witzigerweise “Antifa” genannt), die auf verblüffende Weise in ihrer geistigen “Größe” und physischen “Arbeitsweise” der ehemaligen SA ähnelt, die groben Jobs übernimmt.
ja sicher der bruder wars hahaha. bekommt garantiert gut kohle fürs arsch hinhalten. wird wohl auch noch geteilt zwischen beiden.
aber hauptsache es wird mal wieder über vorverurteilung gefaselt, wo gar keine stattfand. das opfergesabbel der deutschen rechten mal wieder “hilfe ich werde verfolgt/benachteiligt/verurteilt/darf nixy sagen/muss für alle zahlen blablabla”. komisch nur, daß der bruder das so schnell übernommen hat. scheint ne unwichtige wurst zu sein. udn wieviele leute muss aiwanger gepisst haben, damit sowas nach jahrzehnten plötzlich nach oben kommt. wars evtl. sogar der eigene bruder?
Ja gut, der SZ-Artikel ist schlecht. Das Ganze klingt aber nach einer Abschirmung des Aiwanger und diesen sollte man durchaus genauer betrachten. Das Flugblatt ist nun mal da.
Als jemand, der in diesem Alter richtig saftigen Mist gebaut hat, sage ich: vergesst es. Die Frage ist nun, ob davon noch etwas übrig ist und ob Aiwanger als U-Boot von Rechtsextremen fungiert. Ich behaupte: nein. Das wäre bemerkt worden.
Aiwangers Freie Wähler legen ihren Schwerpunkt auf kommunale Selbstbestimmung. Es soll die Kraft des Dorfes geweckt werden. Regionale Wirtschaft soll gefördert werden, was zu begrüßen ist, schon wegen der Reduzierung der Transportkosten. Außerdem soll die Energiewende, die er ausdrücklich befürwortet, unter regionaler Regie stattfinden. Womit er absolut parallel zu den Vordenkern der Energiewende liegt, die den dezentralen Charakter derselben immer wieder betonten. Bravo Hubert! Alle anderen Parteien haben das inzwischen vergessen und arbeiten selbstverständlich darauf hin, dass auch die Erneuerbaren in der Hand der Konzerne bleiben. Eben drum verläuft der Prozess so schleppend. Dass Aiwanger gegen das Heizungsgesetz wetterte, tut der Sache keinen Abbruch. Da hatte er recht, auch im Sinne der Energiewende.
Wenn sich Aiwanger nun durchsetzt, bekommen wir eine vorbildliche Energiewende mit einer Staatsform, die anarchistische Elemente aufweist. Getragen von den Besatzungen der Bierzelte. Man sollte das im Rest der Republik nicht allzu streng beurteilen. Die Alternativen sind keineswegs besser.
Die Reihenfolge der Ereignisse ist in Bayern eben etwas anders: erst kommt die Energiewende und dann endet das Mittelalter.
Uiuiui – wenn das stimmen sollte.
Aber danke hierfür: “arbeiten selbstverständlich darauf hin, dass auch die Erneuerbaren in der Hand der Konzerne bleiben”. DAS sollte sich langsam mal herumsprechen.
“Das Flugblatt ist nun mal da.” Mit einem Schreibmaschinen-Schriftbild, das mir noch geläufig ist – zweite Hälfte achtziger Jahre, Modell “OPTIMA”. DDR.
Aiwanger, die verfolgte Unschuld, redet bis heute nicht.
Der Held aller Bierzelte, Vize-Staatschef, aber fühlt sich von Feinden umzingelt:
“Wir sind die Mehrheit, aber unterdrückt” (von den Juden).
Solche Reden hat er bis gestern in den Bierzelten gehalten.
Sogar der Chef der Bayern-Staatspartei sagt; Das sind keine “Jugendsünden”:
Wer die Schornsteine von Auschwitz wieder in Betrieb nehmen will und darüber bis heute schweigt.
Ein paar Groschen…
Heute verhandelt am Königlich Bayerischen Schmähgericht wird der Fall des Aiwanger Hubert, seines Zeichens Milchvieh- und Schweinebauer, angeklagt eines Saudiebstahls – pardon Euer Ehren! – einer Sauerei. Lassen Sie mich dazu zunächst einige Merkmale des herrschenden Systems umreißen.
Im Falle zeitgenössischer Intrigen sollte meines Erachtens zwischen Struktur und Intention unterschieden werden. Die strukturellen Merkmale hat beispielsweise Adamek vor zehn Jahren in seinem Buch „Die Machtmaschine“ umrissen. Das sind etwa die Zwänge und Mechanismen des Geflechts wechselseitiger Abhängigkeiten innerhalb des Elitenkartells westlicher Gesellschaften (er drückt das wolkiger aus, da er aus den Mainstream-Medien stammt). Menschliche Schwäche ist ein altbekannter Machtfaktor, der schon immer zum Vorantreiben eigener Vorhaben, als bargaining chip in Verhandlungen, oder für diverse andere Zwecke eingesetzt wurde. Leichen im Keller hat jeder, ob Politiker oder einfacher Kerl auf der Straße. Wo sie in der Politik bekannt werden, nutzt man sie aus, während man zugleich bemüht ist die Tür zum eigenen Gemäuer verschlossen zu halten. Hinzu kommen Ausprägungen des bourgeoisen Systems als solchem – in der Politik die Entkernung der Rest- zur Postdemokratie (mit all ihren moralischen Verfallserscheinungen und deren Folgen), im medialen Bereich der Trend zum Scoop, zum Cash- und Auflagemachen, oder wie Rieg es formulierte:
Das ist in aller Kürze die erste Ebene. Die Struktur wirkt auf die Einzelnen, dem System entkommt man nicht. Wenn eine Gazette eine Story wittert, hetzt der Rest der Meute mit, man will ja nicht außen vor stehen (siehe Rammstein). Insofern ließe sich argumentieren, dass beispielsweise einem alten Klassenkameraden Aiwangers dessen politische Sager auf den Zeiger gingen und ihm nun eines Abends der Geduldsfaden riss. Also rief er bei der Lieblingszeitung der SZ an – „I hob do wos, des kannt Sie interessiern“ – und diese veröffentlichte die Story, weil sie eben „zu verlockend“ war. Das ist denkbar. Es gibt aber noch die andere Seite.
Nämlich die Intentionsebene. Neben dem „normalen“ systemischen Spiel und seinen Mechanismen gibt es Gruppen innerhalb der Eliten, die aktiv und intentional Personen auszuschalten suchen, die auch nur in Nuancen dem System oder ihrer Gruppe gefährlich werden könnten. In gewissen Sektionen der Bourgeoisie herrscht panische Angst vor „aktiven Minderheiten“ und „Populisten“. Nichts Neues, Besdomny hat zurecht bereits auf das Wirken der US-Geheimdienste am Beispiel der schwarzen Bürgerrechtsbewegung verwiesen.
Unter einem anderen Beitrag habe ich wiederum die drei „Idealtypen“ des Umgangs mit solchen „Gefährdern“ hier wie dort umrissen. Um einen solchen auszuschalten wendet man wahlweise die „Methode Barschel“ (Leiche des Gefährders in der Badewanne), die „Methode Strache“ (echte oder fiktive Leiche im Keller des Gefährders), oder die „Methode Scholz“ (Gefährder wird eingekauft, macht beispielsweise einen Trip in die USA und kommt als entkernte, steuerbare Politleiche zurück) an. Es sind weitere Methoden vorstellbar, beispielsweise Mobbing bis zur Aufgabe („Methode Wagenknecht“) oder gegeneinander aufhetzen (divide et impera). Die Methode alterniert wohl auch je nach Typ und Bedrohungsgrad. Und sie muss mitunter wiederholt oder neu kalibriert werden. Gegen den biederen Sozialdemokraten Corbyn hat man diverse Keulen schwingen müssen und es mit dem Unterstellen von Kontakten oder Sympathie für Russland / die Sowjetunion, die IRA, palästinensische Terroristen et cetera versucht. Gewirkt hat dann am Ende die Antisemitismus-Keule. Es braucht in diesem Spiel aber nicht einmal Beweise. Die „Beweise“ im Steele-Dossier gegen Trump haben sich so rasch in Luft aufgelöst wie es momentan nur Medaillen-Träume von BRD-(Mannschafts-)Sportlern vermögen. Das ist aber egal, es geht letztlich einfach nur darum Schmutz zu werfen – irgendetwas wird schon irgendwann irgendwo bei irgendwem hängen bleiben. So wie bei Kachelmann, über den viele Leute draußen ja bis heute denken, er habe bloß einen „Freispruch zweiter Klasse“ bekommen und irgendetwas „sei schon dran an der Geschicht“. Rieg umreißt dieses Phänomen mit der Frage:
Kachelmann ist aber nur ein Wettermoderator, kein Funktionär oder Oppositionskandidat. Und obendrein ja auch dem System treu wie seine Positionen zu den Pandemiemaßnahmen oder seine Ukraine-Flagge im Twitter-Profil dokumentieren. Er ist,wenn überhaupt, ein Kandidat für die Strukturebene oder einfach „nur“ Opfer einer der zeitgenössischen Hexenjagden geworden.
Bei Aiwanger sieht das anders aus. Rieg hielt fest:
Aiwanger ist also bereits in früheren Jahren ein unsicherer Kantonist gewesen. Hinzu kommt, dass sich sein Kurs – aus Sicht des Kartells – in den letzten zwei, drei Jahren verschärft hat. Zunächst zögerte er beim heiligen Sakrament der SARS-CoV-2-Impfung – keine lässliche Sünde (Stichwort Kimmich), weswegen die SZ seinen Canossa-Gang bereits spitz mit „geimpft – endlich und doch zu spät“ zu kommentieren wusste.
Zweitens hat Aiwanger zwar letztes Jahr pflichtgemäß dafür geworben „den Völkerrechtsbruch Russlands in die Schranken zu weisen“ (kann man einen „Rechtsbruch“ überhaupt in Schranken weisen oder wäre nicht vielmehr der „Gesetzesbrecher“ das Ziel?). Aber zugleich hat er nach Beginn der neuerlichen russischen Ukraine-Intervention systemgefährdende Gedanken geäußert. Nämlich:
Nicht nur Covidiot, sondern auch noch Russlandversteher mit Visionen! Wo doch schon Schmidt wusste, dass wer Visionen habe zum Arzt gehen solle (immerhin hat Schmidt sich noch ab und zu (leise) auf die Hinterbeine zu stellen vermocht und die Gasröhren der 1980er verteidigt). Aber die Aiwangersche Kuhhaut weist ja noch weitere Schandtaten aus. Denn dann kam Erding und seine Kritik am sogenannten „Heizungsgesetz“:
Man sieht – hier liegt der Fall eines gefährlichen Wiederholungstäters und Bauernfängers vor. Und da liegt der Hase im Pfeffer:
Kurzum: Der Mann muss weg! Denkt sich zumindest eine Fraktion im herrschenden Elitenkartell. Und versucht deshalb Aiwanger gezielt zu demontieren. Das ist ja auch die Essenz des im Artikel zitierten SZ-Satzes:
Manche. Ein äußerst verräterisches Wort. Wohl manche in der Redaktion und manche in den Eliten.
Was tun? Aiwanger ist einerseits nicht so gefährlich wie Barschel, andererseits hat das Einkaufen sich nicht als vollends wirkungsvoll erwiesen und eine dicke Haut scheint er auch zu haben. Bleibt die „Methode Strache“. Als problematisch erwies sich dabei vermutlich nur, dass die gerade in Moden befindlichen Demontagemethoden nicht angewandt werden konnten. Weder fanden sich bayrische Jungfern, die eidesstattlich versicherten von Aiwanger in schamverletzender Weise hinterm Bierzelt begrabscht worden zu sein, noch Kinderpornos in seinem Keller oder Plagiate in seiner Diplomarbeit. Blieb die Antisemitismus-Keule, etwas altbacken, aber bekanntlich in Deutschland noch immer eine der wirkungsvollsten Waffen gegen Andersdenkende. Dass dann nicht gründlich genug gearbeitet wurde, mag vielleicht zeitlichen Erwägungen oder der großen Zahl der Autoren geschuldet gewesen sein (viele Köche verderben den Brei). Besser wäre es wohl gewesen zwei „Wadenbeißer“ anzusetzen, die eine fundierte Suada erstellt hätten. Vielleicht dachte man auch, dass der Artikel so schon reichen würde, weil Aiwanger ja als „böser Rechter“ bei einigen bereits bekannt ist. Aber letztlich sind die genauen Gründe auch egal. Wichtiger als die handwerkliche Sauberkeit der Falle und irgendwelche Fakten war ohnehin:
Wem einmal ein Makel anhaftet, der bekommt ihn nicht mehr los, egal wie lange er ihn weg zu schrubben versucht oder wie viele Freisprüche er erkämpft. Das kennt man ja vom Einsatz der Sexwaffe, Stichwort Jackson, Stichwort Edathy (erinnert man sich noch an den?), Stichwort Spacey. Resozialisierung war gestern, heute hat die gute alte römische Damnatio memoriae Konjunktur. Gerade die woken Teile des Kartells lieben sie. Wer einmal einen Fehler macht, der ist für immer raus (außer es ist einer von „uns“).
Was könnte nun der spezifische Hintergrund im Fall Aiwanger sein? Mein Tipp lautet, dass Teile der Eliten in Bayern Schwarz-Grün etablieren oder zumindest die FW zähmen wollen. Mit der „Bayern-Koalition“ sollte weniger die CSU korrigiert, als die FW eingehegt werden. Aber Aiwanger ist immer noch zu sehr niederbayrischer Querkopf. Also sägt man ihn entweder ab und die CSU kann die Koalition mit einem handzahmen Nachfolger fortsetzen. Oder man wechselt den Koalitionspartner gleich ganz aus und bildet die „Koalition der Träume“ (zumindest aus Sicht der Journaille). Die AfD kommt ja nicht in Frage und SPD und FDP sind bloße Reserveräder (so letztere überhaupt in den Landtag kommen sollte). Schwarz-Grün in Bayern wäre aber ein wichtiges Signal in Hinblick auf die BTW 2025. Einmal als Alternative zur Ampel, andererseits für den Bundesrat. Bisher steht Schwarz-Grün dort bei 21 Stimmen. Mit Bayern wären es 27. Fehlen acht für eine eigenständige Mehrheit, die aber leicht errungen werden können (bspw. RP und Berlin 2026). Natürlich ist das Mehrheitsgeschacher im Bundesrat überbewertet, weil dort nur Kartellparteien sitzen. Aber die schwarz-grüne Strömung hätte dann eine eigenständige Grundlage für sich geschaffen, die medial breit unters Volk getragen würde. Für eine neue geistig-moralische Wende. Als Signal für die nächsten sechzehn Jahre. Und in deren schönem neuen Deutschland störten Typen wie Aiwanger, Wagenknecht und Co. nur. In diesem Sinne: keine weiteren Fragen, Euer Ehren!
@ Altlandrebell
Respekt für Ihre Analyse. Die derzeitigen Aktionen von Soedol…. könnten die Theorie der Traumpaarung CSUgruenlich stützen. Wäre natürlich doof wenn der neue bayerische MP von den FW gestellt würde… Andererseits Soedol .. im heimischen Mittelfranken wo er sich wieder im einarmigen Reißen in der Halbleiterklasse üben könnte. Warum eigentlich nicht?
Bleibt die Frage wie man den CSU-Waehlern vor der Wahl die Grünen als wahrscheinlichsten Koalitionspartner ihrer Partei vermitteln kann?
@ Veit Tanzt
Danke!
Muss man denen das überhaupt vor der Wahl vermitteln? Vielleicht ergibt sich das ja erst am Wahlabend oder danach. Irgendwelche Gründe finden sich doch immer. Giffey hätte potentiell R2G in Berlin fortsetzen können, entschied sich aber anders – “Respekt vor dem Weckruf des Wählers”, “staatspolitische Verantwortung”, “in diesen schweren Zeiten”, “irgendwie und sowieso”… In Baden-Württemberg und Hessen galten Union und Grüne auch immer als Antagonisten. Aber das war eben Schattenfechten für’s gemeine Volk. Jetzt regieren sie dort zusammen seit Jahren.
Wie wäre es mit folgendem Szenario am Wahlabend:
Die CSU hält ihre Stimmen, die AfD legt etwas zu, aber mit der will keiner reden.
Bleiben:
– geschrumpfte aber ausreichend mandatierte Grüne (die Umfragen prognostizieren momentan, dass sie der größte Wahlverlierer wären)
– Freie Wähler, die intern noch mit Aiwanger (-Nachwirkungen) beschäftigt sind und irgendwie zu unseriös für die Koalitionsfortsetzung erscheinen
– sowie eine SPD, mit der alleine es für eine Mehrheit nicht langt
Da kann Söder doch locker auf Schwarz-Grün gehen, zumal er als Wechselbalg bekannt ist. Natürlich teilt er gerne mal groß aus, aber dann macht er eben wieder eine Gefechtskehrtwende und gut ist. Die Leute werden das schon schlucken, da bin ich mir sicher und die Presse wäre ohnehin ganz euphorisch.
Schließe mich deiner Anerkennung an. Sehr präzise Beobachtung und Beschreibung.
Der Totalitarismus am Anfang unseres Jahrtausends wird keine Kopie von Faschismus oder Bolschewismus sein, Der wird schwarz – grün und kommt mit moderneren Methoden . Der braucht keinen Gulag oder sonstige Lager.
Vorerst.
Danke!
Zur Wirkung der Vorverurteilungsmaschine verweise ich noch auf die aktuelle Presseschau Arne Hoffmanns zur Causa Lindemann / Rammstein. Ähnliche Mechanismen, nur geht es eben nicht um harte Politik, sondern einen Musiker / eine Band, deren Lebens- und Musikstil einigen ein Dorn im Auge ist (zuzüglich wahrscheinlich anderer Motive wie Neid und Missgunst).
@all
Postscripta:
Jetzt hat der BR einen ehemaligen Mitschüler Aiwangers aufgetrieben, der natürlich bezeugen kann, dass der damals „KZ-Witze“ erzählte und der zudem weiß, dass „viele“ Aiwanger damals „als Spinner“ abgetan hätten. So etwas ist natürlich dienlich. Ich vermute, es fänden sich bei Bedarf auch viele ehemalige Mitschüler, die über jeden x-beliebigen Forenschreiber hier, die Overton-Redaktion, Lenßen und Partner, Niedrig und Kuhnt ad hoc zu Protokoll geben könnten, dass „viele“ uns damals „für Spinner“ gehalten hätten. Kein Wunder, dass wir jetzt im Forum eines zwielichtigen Sachbuchverlags unterwegs sind, der Verschwörungstheoretikern, pardon -erzählern , wie Guérot, Baud und Kubicki eine Plattform bietet. Das Auftreiben irgendwelcher tatsächlicher oder vermeintlicher Klassenkameraden beweist zwar überhaupt nichts, erinnert hinsichtlich des journalistischen Vorgehens allerdings durchaus an Die verlorene Ehre der Katharina Blum.
Ich bin dabei – wie an anderer Stelle geschrieben – sogar der letzte, der abstreiten würde, dass Aiwanger sich damals dergestalt verhalten hat und womöglich bis heute von ähnlichem Gedankengut geprägt ist. Kann ich mir sogar gut vorstellen. So ein Flugblatt hätte dabei auch an meiner Schule angefertigt worden sein können, wo ganze Poesiealben mit solchen „KZ-Witzen“ (und solchen über Äthiopier, Ossis etc.) voll gekleistert wurden. Es spielt auch keine Rolle, ob nun Aiwanger selbst, sein Bruder, oder Nachbar Butzke das Teil abgetippt hat. Der einzig legitime Grund es in einer Schultasche herumzutragen ist in meinen Augen, dass man den Dreck einsammelte, um ihn in den nächsten Papierkorb zu kippen. Interessant finde ich eben nur, dass das Thema jetzt auftaucht.
Das führt mich zurück zur Intentionsebene. Die Mechanismen erinnern mich sogar inzwischen weniger an Strache, als an Andrej Holm. Der war vor sieben Jahren mal ein paar Wochen lang Staatssekretär im Berliner Bauministerium (die älteren unter uns erinnern sich), bis „plötzlich“ herauskam, dass er als Offiziersschülers im MfS-Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ gewesen war. Dass Holm abgesägt wurde, hatte natürlich überhaupt nichts damit zu tun, dass der Typ erstens Ahnung von seinem Fach hat (egal wie man zu ihm steht) und zweitens politisch in diesem Feld auch noch abweichend vom Kartell blinkte. Konsequenterweise wurde er auch durch jemanden ersetzt, der dafür sorgte, dass sich am Berliner Wohnungsmarkt nichts an den bestehenden Verhältnissen änderte. Damals konnte man aber noch in einem SZ(!)-Interview lesen:
Das könnte man heute praktisch in die Wiedervorlage geben, man müsste bloß „Holm“ durch „Aiwanger“, „Wohnungspolitik“ durch „Wahlkampfthemen“ und „Stasi“ durch „Nazi“ ersetzen. Holm wie Aiwanger, so weltanschaulich unterschiedlich sie ticken, sind beides Persönlichkeiten, die gewissen Teilen des herrschenden Kartells ein Dorn im Auge sind. Deshalb wird an ihrem Stuhl gesägt und deshalb spinnt man Intrigen, in dem man Leichen aus ihrem privaten Keller ans Tageslicht zerrt.
Das Flugblatt war übrigens im Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau schon seit Jahren einsehbar, allerdings ohne Angaben über den Verfasser, jedoch mit Nennung der Schule.
https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/kz-gedenkstaette-dachau-antisemitisches-flugblatt-im-archiv-a4391796.html
Das Flugblatt ist menschenverachtend und gehört verurteilt,
Dass aber ausgerechnet Scholz und Lauterbach Aufklärung fordern ist schon famos. Die sollten erstmal für die Aufklärung ihrer eigenen Schandtaten sorgen und zurücktreten.
Warum fahren Politiker so ungerne mit dem Zug?
Sie müssten zuvor den Bahnsteig betreten und da kommt dann die Durchsage: “Bitte zurücktreten”
“Das Flugblatt ist menschenverachtend und gehört verurteilt,” – Was ist das denn für ein Satz?
Genaugenommen verachtet das Flugblatt nicht Menschen, sondern nur den Teil der Menschheit die Volksverräter sind. Das loyale Volk wird nicht verachtet. Offenbar hat es der Nationalismus so an sich, dass sich die Volksgenossen abgrenzen wollen, von allen, die nicht zum Volk gehören, also erstens von denen, die nicht aus-dem-Land kommen , sogenannte Ausländer und zweitens von denen, die im Innern die Volksgemeinschaft zersetzen. Dazu braucht es nicht viel. z.B. Linkssein, sich nicht gegen Corona impfen zu wollen, für Frieden mit Russland zu sein…Eigentlich alle, die die Einheit des Volkes verhindern und das sind natürlich immer die anderen. Für die AfD sind es Linke und Grüne, für Grüne ist es die AfD und die Linke. Eigentlich ist es die Inanspruchnahme des Volkes für die eigene politische Agenda und Abweichler werden nicht überzeugt, sondern als Volksverräter diffamiert und als Feinde behandelt – folgerichtig Genickschuss.
“gehört verurteilt” – von wem? moralisch? so ungefähr: “Volksverräter zu foltern und zu töten ist nicht nett! Ich verurteile das!” Als ob die Verfasser des Flugblatts das nicht selbst wüssten. Die w o l l e n den Volksverrätern schaden.
Ja, ja, die Goldwaage
Du gehörst zu den Zynikern und Pseudomarxisten, die sich früher mal „Marxistische Gruppe“ nannten und sich heute um die Zeitschrift „Gegenstandpunkt“ scharen!
Ihr habt schon immer konkrete politische Arbeit abgelehnt und jede konkrete politische Aktion zynisch, oft völlig unverständlich, in langen Flugblättern, kritisiert.
Hier haben sich, neben den Nazis, ein paar von euch eingeschlichen, die wie immer, „Normalos“ nur nerven.
Geneigte Leser können sich mal diesen Link anschauen
https://www.bdwi.de/forum/archiv/archiv/10732793.html
Der bürgerliche Staat, den ihr zu bekämpfen vorgebt, hat euch immer wohlwollend toleriert. Ihr wart nie von den Berufsverboten betroffen und seit jetzt in gutbezahlten Berufen gelandet..
Ja die Bella und ihre Schubladen. Wenn es nicht die degenerierten Deutschen sind, dann sind es die bösen Geistermarxisten, die es gar nicht mehr gibt und die sich, wie es sich für Geister gehört “einschleichen”, während ein rechter Chinapropagandaagent wie Bella ihre rassistischen Ergüsse natürlich erhobenen Hauptes mit Gestus des Herrenchinesen mit 5000 jähriger Zivilisationsgeschichte vorträgt.
Der Fachausdruck für “Normalos nerven” heißt übrigens Kritik und dass diese die Kritisierten nervt, liegt in der Natur der Sache. Das ist eher ein Qualitätsmerkmal und ein Beleg dafür, dass die Kritik trifft. Ich weiß natürlich Bella, dass du lieber Texte hast, die dir nach dem Munde reden. Vor ein paar Tagen hast du gedroht die finanzielle Unterstützung an Overton einzustellen, wenn weiterhin Artikel erscheinen, die deinen Erwartungen nicht entsprechen.
So so, da hast du dich wohl bei deinem örtlichen Vorgesetzten beim Verfassungsschutz informiert. Der natürlich wie immer eine total verlässliche Quelle darstellt. Die MG wurde nie “wohlwollend toleriert”, sondern überwacht und mit dem Anschluss der DDR hat der Staat dann beschlossen die MG fertigzumachen, indem er die bürgerlichen Existenzen der Mitglieder vernichtet. Daraufhin hat sich diese Gruppierung aufgelöst.
„ Die MG wurde nie „wohlwollend toleriert“, sondern überwacht und mit dem Anschluss der DDR hat der Staat dann beschlossen die MG fertigzumachen, indem er die bürgerlichen Existenzen der Mitglieder vernichtet. Daraufhin hat sich diese Gruppierung aufgelöst.“
Aha, bist wohl doch ein MGler, jetzt Gegenstandpunkt, denn du scheinst dich gut mit der MG auszukennen, wendest ihre Methoden an. Viele hier, eben das normale Werktätige Volk, kennt die MG nicht, weil ihr immer nur an den Unis aktiv wart.
Ich kann auch googeln, sieh mal da, was andere westdeutsche Linke über euch dachten:
https://entdinglichung.files.wordpress.com/2009/04/faur_mg_1984.pdf
Eurer einstiger Chef, Dr. Fertl aus München, ist wohl Brauereibesitzer, also Kapitalist,…….herzhaftes Lachen
Also nochmal: Die MG gibt es nicht mehr. Der Gegenstandpunkt ist ein Verlag. Und was oben steht, kann man den öffentlich zugänglichen jährlichen VS-Berichten entnehmen und den Veröffentlichungen der MG selbst. Du darfst halt nicht immer deine ergoogelten Hetzschriften für die Wahrheit nehmen. Ich dachte du kannst googeln, hast du zumindest gesagt. Oder googelst du nur was dir in den Kram passt. Zu deiner Behauptung das werktätige Volk hätte die MG nicht gekannt, weil die MG nur an Unis aktiv war, verlinke ich hier mal auf die
MAZ – Marxistische Arbeiterzeitung – Betriebszeitung der Marxistischen Gruppe (MG) Übrigens durch googeln gefunden. Viel Spaß bei der Lektüre.
Bella das ist Zweitklässler-Niveau. “hihi – Mama, der Thomas hat Penis gesagt.” Wahrscheinlich verhält es sich so wie bei Engels. Seine Eltern kann man sich nicht aussuchen. So wenig wie die Eltern verhindern können, dass ihre Kinder sich eigene Gedanken über die Welt machen. Wie du weißt, gibt es im Kapitalismus zwei Klassen und da auch Kapitalisten Kinder kriegen, werden einige eben als Kapitalistenkinder geboren.
Ok, der SZ-Artikel ist handwerklich schlecht, aber das ändert nichts daran, daß Aiwanger ein unangenehmer Rechtsausleger ist. Und wer mal in Niederbayern war, weiß daß so ein Flugblatt keine jugendliche Provokation war, sondern bis heute eine gängige Haltung von Alt und Jung. In NIederbayern kommt die AFD in manchen Ecken auf mehr als 30%.
@ arte
Als jemand, der einen Teil seiner Jugendzeit auch im süddeutschen Raum verbracht hat, weiß ich aus eigener Erfahrung, dass „KZ-Witze“, rassistische „Äthiopier-Witze“, oder „Witze“ über die DDR – nach der Wende von 89 dann über die „Ossis“ – damals wie heute weit verbreitet sind. Bayern war auch – wenig überraschend – Mitte des vergangenen Jahrzehnts nach Sachsen-Anhalt das Bundesland mit dem höchsten Zustimmungswert zu ausländerfeindlichen Einstellungen. Ich bezweifle, dass sich daran groß anders geändert hat. Aber das Phänomen ist beileibe nicht nur auf Bayern oder das bayrische Land beschränkt.
Im Geschichtsunterricht in der 10. oder 11. Klasse (humanistisches Gymnasium, sehr bürgerlich geprägt, süddeutsche Universitätsstadt) war mal der Israel-Palästina-Konflikt Gegenstand. Da räsonierten der aus gutbürgerlichem Hause stammende Klassenprimus und ein paar seiner Freundinnen und Freunde offen darüber, dass doch die beste Lösung jenes Konflikts (und des sog. „Judenproblems“ im Allgemeinen) darin bestünde, „alle Juden nach Utah oder auf irgendeine Insel“ umzusiedeln. Die „(grün)alternativ“ angehauchte Fraktion – sonst in vielem politisch von ersteren divergent – hatte mit ihren Ausführungen wenig Probleme. Das Gros schwieg. Gegenrede führten der Sohn des lutherischen Pfarrers und ich. Wir benannten den Vorschlag als das was er ist – lupenreinen Antisemitismus in der Tradition des Madagaskarplans. Die Geschichtslehrerin zuckte daraufhin hin lediglich mit den Achseln und meinte bloß: „Aber was soll man denn sonst machen, sonst hört die G’schicht ja nie auf.“ Beim Gang in die Pause bekam ich dann von der Freundin des Primus zu hören: „Ach Altlandrebell, Leute wie Du und [der Pfarrersohn] gehören eh nicht nach Utah. Wär’ ja schade um’s Land.“ Und ihre beste Freundin pflichtete bei „Genau. Für euch gibt’s ja eh den Sonderzug nach Auschwitz.“ Solche Sätze und Haltungen waren gang und gäbe. Ebenso die entsprechenden Witze auf dem Klassenhof, Flur oder in der Schülerzeitung. Sie schade(te)n auch nicht. Der Primus führt heute soweit ich weiß die Kanzlei seines Vaters fort, seine damalige Freundin ist Ärztin geworden und die andere ist Redakteurin beim Lokalblatt. Inwieweit sie ihre damaligen Einstellungen bis heute teilen, kann ich nichts sagen, da ich nicht mehr dort wohne. Denkbar ist es, genauso wie denkbar ist, dass sie ihr damaliges Ich heute stark verurteilen würden.
Das mag sein. Aber das ist ja nicht seit gestern erst bekannt. Auch, dass Aiwanger diese Leiche im Keller hatte, scheint bisher niemanden gestört zu haben. Seine Hitler-Imitationen scheinen auch einem größeren Kreis bekannt gewesen zu sein. Deswegen ist es durchaus angemessen über die aktuellen Hintergründe nachzudenken und warum das Thema gerade jetzt in den Fokus gerät. Der Vorgang hat durchaus Züge einer Intrige (und ist dahingehend vergleichbar mit Fällen wie Edathy, Holm und anderen, die gewissen Fraktionen unliebsam wurden).
Die Schubladen werden voll von unliebsamen Angelegenhheiten sein und bei passender Gelegenheit werden diese Schubladen geöffnet.
Warum gerade jetzt? Ich vermute mal die GRÜNEN wollen mit Söder eine Koalition eingehen.
Bei den GRÜNEN gab es in der Vergangenheit ja genug Nazis, warum soll sich das geändert haben und wieviele noch Unentdeckte sind dort noch aktiv, auch diese Frage sollte man sich stellen.
Braune Gestalten gibt es nicht nur in Süden/Bayern sondern auch im Norden.
@ Otto0815
Absolut. Etwas gegenteiliges habe ich auch nicht behauptet.
War auch mein Gedanke. In meinen Überlegungen (siehe ausführlicher Post oben) kam ich zum Schluss, dass gewisse den Grünen zuneigende Teile der Elite genau deshalb diese Kampagne losgetreten haben. Ziel ist die Vorbereitung einer breit abgesicherten schwarz-grünen Koalition auf Bundesebene. Die Ampel ist ja nur ein Zwischenspiel, danach soll die nächste “geistig-moralische” Wende kommen…
Und Leichen hat eben jeder im Keller (siehe Fall Andrej Holm); interessant ist immer bloß der Zeitpunkt zu dem sie aus dem Keller geholt werden.
“Die SZ-Berichterstattung weist jedenfalls zahlreiche Qualitätsdefizite auf…”
“Qualitätsdefizite”? Aus dem Anspruch eines “faktenbasierten”, “wahrheitsgetreuen” Journalismus vielleicht schon, am Ende des Artikels schildert Timo Rieg allerdings selbst die schwierigen, möglicherweise “finanziell desaströsen” Klippen der unvoreingenommenen Recherche über “das Berichtenswerte”, mehr oder weniger “Skandalöse”. Da relativiert sich das hohe Ideal vom wahrheitsgetreuen Berichten schonmal beim (redaktionellen) Interesse an den “Geschichten”.
Dem Publikum macht das in der großen Mehrheit auch gar nichts aus, weil es gelernt bekommen hat, dass es eine Wahrheit oder “Gewissheit” ohnehin nicht geben kann, und sich beim Medienkonsum an das Selbst-Bestätigungsprinzip gewöhnt hat. Meine Zeitung, meine Meinung, mein …
Zum Auswahl-Filter des “Berichtenswerten” kommt noch ein gewisser Journalisten-Kodex hinzu, dem sich die meisten ganz freiwillig verpflichtet fühlen dürften, dabei manchmal aber auch angeben, unter ihrer “Schere im Kopf” zu leiden. – Im Artikel mal etwas anders, als Frage formuliert:
“Auch wenn Sie nicht spekulieren wollen: Haben Sie bei Ihrer Arbeit mitunter den Verdacht, dass manche journalistische Beiträge deshalb eklatante Qualitätsmängel aufweisen, weil eine weltanschauliche und/oder politische Motivation handlungsleitend ist?
Leider ja. …”
“Handlungsleitend”? – lustig. Mit beispielhaften Reihungen von anderen Fällen “Kontinuität” zu konstruieren – eigentlich müsste es richtig heissen ‘Beweisqualität’ zu suggerieren – ist auch wieder ungut, aber man sitzt ja im Glashaus und möchte schließlich “auch nur Angebote zur Orientierung” machen.
Genau das ist der (SZ-) Medienkampagne um Aiwanger allerdings erfolgreich gelungen.
Ein Politiker, der sich mit AfD-ähnlichen, deutsch-fundamentalistischen Forderungen, als Mehrheitsbeschaffer und Schutz vor der AfD für die CSU empfiehlt, von dieser aber nur als notwendiges Übel akzeptiert wird, solange eine CSU-Alleinherrschaft zahlenmäßig nicht geht, der ist mit seiner ganz eigenen Partei eben auch eine störende Konkurrenz, wo man sich in der CSU vor Jahren schon vornahm, solchen noch Rechteren in Bayern keinen Platz zu lassen und sie zu übernehmen.
Gerade jetzt, wo sich weitere Unstimmigkeiten in der Regierungs-Partnerschaft CSU/FW aufgetan haben, Aiwanger bei einem gemeinsamen öffentlichen Auftritt Applaus von AfD-Anhängern bekommen haben soll, während Söder ausgebuht wurde; wo der AfD auch in Bayern erhöhte Wahlergebnisse vorausgesagt werden, da stellt sich besonders für die CSU die Frage, wozu ihr die “Freien Wähler” noch nützen.
Die nationalistischen Geister, die die etablierten Parteien insgesamt über Jahrzehnte gerufen und befördert haben, mit deutscher Leitkultur, christlichen Kreuzen im Klassenzimmer, Anti-“Islamismus” und Kopftuch-Verboten, Ausländer-Begrenzungen, Verschärfungen des Asyl-Rechts, schnelleren Abschiebungen und noch effektiverer Bekämpfung des “Flüchtlingsproblems”, halten sich nicht mehr an die erwünschten 3-4 Wahlempfehlungen. Der befragte Wahl-Bürger möchte zunehmend von anderen regiert werden, hat “sein Vertrauen” in die gewohnten Parteien zunehmend verloren, heisst es.
Dieser patriotische Geist hat aus den demokratischen Lehren und Medienübersetzungen nicht viel, aber auf jeden Fall soviel verstanden, dass “Deutschland” als die nationale Gewalt ÜBER alle Interessen viele “Probleme” mit der “effektiven Durchsetzung von Recht und Ordnung” hat, dass es dafür praktische “Lösungen” braucht, durch eine zuständige und ‘kompetente’ Regierungsmacht, aus gewählten Parteien, die vorallem nicht “unharmonisch streiten” sollen, politisch korrekt oder “woke zaudern” und schon gar nicht “versagen” dürfen – bei der radikal rücksichtslosen Durchsetzung ihrer jeweils national problematisierten Ziele.
– Oder was man darunter eben verstehen will. Die meisten Fundamentalisten haben den generellen demokratischen Vorbehalt am “Ausländer” im Ausländer-Recht, und seine Unterscheidung in nützliche und lästige Ausländer oder Asylanten nie kapieren wollen und hielten es deshalb schon für ein halbes Staatsversagen, wenn überhaupt einem Fremden der Zutritt auf deutschen Boden gewährt wird.
In derselben Liga spielt auch Aiwanger, als Konkurrenz für die gewohnten Parteien um “Ausländer”- und andere nationale Rechts- und Ordnungsfragen. Einen Nutzen als “AfD-Bremse” bringt er für die nun erwiesenermaßen nicht ein. Im Gegenteil. Aus der eigentümlich strategischen Sicht des Wahlkampfes entzieht er ihnen Stimmen, die sie selbst gut gebrauchen können.
Ihn als Konkurrenten in den politischen Zielen anzugreifen geht aber ganz schlecht, wenn man die doch mehr oder weniger selber so vertritt und vor kaum einer “Abschreckungs-Maßnahme” gegenüber einheimischen Protestlern oder unerwünschten Flüchtlingen zurückschreckt.
Es MUSSTE also was her, das einen außergewöhnlichen Angriffspunkt ausserhalb der aktuellen politischen Selbstverständlichkeiten bietet, damit die auf keinen Fall in Frage gestellt werden.
Und das ist ja offenbar in der Medienaufbereitung hervorragend gelungen, die sich voll auf den Anti-Semitismus-Verdacht stürzt und gleichzeitig wieder auf solche Fragen, ob der Journalismus sowas mit gutem Gewissen machen darf oder nicht.
Natürlich wäre es auch für mich, im Moment des Lesens, interessant genauer zu erfahren, wer solche Sachen “durchsticht” und wozu, statt lauter Vermutungsketten präsentiert zu bekommen, die den großen Medien-Wirbel erst so richtig in Fahrt bringen. Andererseits sind solche Klärungen aber auch scheissegal, weil das Bedürfnis nach ganz eigenen Verdachts-Theorien, wie man in den Kommentaren sieht, offenbar viel beliebter ist. Wenn der Bruder einfach sagt, er hat’s geschrieben, glaubt das sowieso kaum einer.
Journalistische Verdächtigungen sind also besonders produktiv! Und die Leser ergehen sich, wie immer, und je nach “politischer Motivation”, penetrant in die Details der Story: Wie kann das “anti-semitisch” gemeint sein, wenn da nirgends das Wort “Jude” auftaucht und nur von “deutschen Vaterlandsverrätern”, Vernichtungslagern, “Freiflug durch den Schornstein” und “Genickschüssen” die Rede ist?
Die korrekten Historiker hier haben wieder mal recht, das Wort “Jude” taucht nicht auf, das Blatt wendet sich gegen die “deutschen Vaterlandsverräter” überhaupt, zu denen ja auch Kommunisten, Sozialisten, Sozialdemokraten, Arbeitsscheue, Schwule, … gezählt, und die Juden “nur” zum größten Teil mittels biologischer Abstammung definiert wurden. Dachau und Auschwitz hatten, patriotisch und allgemeiner gesehen, eigentlich mehr mit Vernichtung von “Volksschädlingen” zu tun.
Aiwanger hat es ja “nicht selbst geschrieben”, sondern nur so mit sich herumgeschleppt, in der Schule, … jugendliche deutsche Spaßkultur halt, wie in den sozialen Chats von ein paar Feuerwehren und Polizisten. Hat mit faschistischem Denken nichts zu tun. – Alles “ganz normal” im Land der patriotischen Widerstandskämpfer, in dem es nur noch gute Nationalisten gibt, die nichts mehr mit den paar vereinzelten Alt- oder Neo-Nazis gemein haben wollen. Der pubertierende Aiwanger kann also so einer eigentlich nicht gewesen sein, weil aus ihm schließlich ein temporär respektabler Politiker an der Seite Söders rausgekommen ist, der sich nun allerdings für “Jugendsünden” erläutern muss.
So kann man mit “berichtenswerter Skandalisierung” in den Medien, ob journalistisch sauber oder nicht, auch für eine Normalisierung dessen sorgen, was alles nicht mehr als Skandal gelten soll.
Bravo!!!
“So kann man mit „berichtenswerter Skandalisierung“ in den Medien, ob journalistisch sauber oder nicht, auch für eine Normalisierung dessen sorgen, was alles nicht mehr als Skandal gelten soll.”
Super, genau auf den Punkt gebracht!
“Wie kann das „anti-semitisch“ gemeint sein, wenn da nirgends das Wort „Jude“ auftaucht und nur von „deutschen Vaterlandsverrätern“, Vernichtungslagern, „Freiflug durch den Schornstein“ und „Genickschüssen“ die Rede ist?”
Ja wie nur? Da hat vor 35 Jahren sich ein Jugendlicher angepißt gefühlt und einen Lehrer provoziert. Und das macht man am besten mit derartigen, idiotischen Sprüchen. Dieser Lehrer scheint darauf eine lebenslange Feindschaft zu bauen, was seine mangelnden Qualitäten als Pädagogen bestätigt.
Mehr kann ich daran leider nicht erkennen.
“Hat mit faschistischem Denken nichts zu tun.” Faschistisch ist das schon, bloß eben nicht antisemitisch. Wenn schon, dann ist das Flugblatt antikommunistisch, weil es ja um die linksradikalen Lehrer ging, die den Aiwanger Bruder zum Wiederholen der Klasse verdammt haben. Aber Antikommunismus ist in der BRD eben kein Skandal, sondern Staatsraison und das nicht seit gestern. Und weil Kommunisten erschießen einfach nicht genug Empörung entwickelt in der Öffentlichkeit, ist der Antisemitismusvorwurf lanciert worden.
Wenn wir einmal vergleichen, wie Aiwanger (damals) und Hofreiter (heute) über Volks- bzw. Landesverräter reden, dann verstehe ich nicht, warum Aiwanger nicht endlich den Grünen beitritt.
@ So und nicht anders:
Weil die Grünen verbrannt sind und grüne Politik vermutlich demnächst vom transatlantischen Original gemacht wird. Mit Aiwanger und Co. hat man eine nette Alternative, damit niemand auf die Idee kommt die Alternative zu wählen. Dürfte bei ziemlich vielen Wählern immer noch ziehen und wer liest schon Wahlprogramme?
Man wird die grüne Politik etwas abmildern und dann sagen die Leute, “uff, Schwein gehabt”, bis zur nächsten Krise.
Kurz vor der bayrischen Landtagswahl ist es schon seltsam, daß man ausgerechnet den Aiwanger aufs Korn nimmt, schließlich sind die Freien Wähler im Kern auch nur Blockflöten, der Aiwanger södert ja auch gerne und eigentlich sollte es der Mediengilde wie auch dem Parteienkartell recht sein, wenn die Freien Wähler der Alternative möglicherweise Stimmen wegfischen.
Falls jemand die Stellungnahme von Prof. Michael Wolffsohn zu dieser Sache noch nicht kennt, hier ist sie:
https://www.welt.de/politik/deutschland/video247159600/Hubert-Aiwanger-Es-geht-darum-dass-hier-mit-zweierlei-Mass-gemessen-wird.html?icid=search.product.onsitesearch
und
https://www.bild.de/politik/inland/politik-ausland/politische-vernichtung-wolffsohn-verteidigt-aiwanger-85194990.bild.html
Publikationen vom Axel-Springer Verlag zeugen wirklich von hohem Niveau. Keine andere Quellen gefunden oder muß von einem niederen geistigen Denkvermögen ausgegangen werden?
@ var
“… oder muß von einem niederen geistigen Denkvermögen ausgegangen werden?”
Sie gehen offenbar von sich selbst aus, da Sie damit überfordert waren, sich auf Herrn Wolffsohn zu beziehen.
Warum sollte es so sein, ich boykottiere nun mal die Erzeugnisse von dem Verein. Wenn ich in anderen Foren / Blogs damit kommen würde, wird das nicht anders gemacht. Bloß weil die Presse darauf bezieht muß ich das nicht noch machen.
“Der überwiegende Teil der BILDblog-Leser ist männlich, jünger als 40 Jahre und hat eine hohe formale Bildung.”
Leserschaft, Nutzung und Bewertung von BILDblog
Davon kann bestimmt nicht bei Bild.de etc. gesprochen werden:
“[…] Aufgaben bei Europas größter Boulevardzeitung sollen künftig von KI erledigt werden”
Quelle
Wenn dort so einfach Stellen eingespart werden können, spricht das sicherlich für Qualitäts Journalismus.
Herr Wolffsohn hat nun einmal seine Äußerungen im Gespräch mit der WELT getan. Also ist das Video bei WELT die Originalquelle.
Wir sollten nicht unnötig Worte über unwichtige Dinge verlieren.
Was soll das? Wolffsohn und Springer, passt doch wie Arsch auf Eimer.
Jugendsünden???
Gründungsmitglieder der Grünen waren Mitglieder der NSDAP
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/511831/gruendungsmitglieder-der-gruenen-waren-mitglieder-der-nsdap
Braune Flecken der Grünen Bewegung
Eine Untersuchung zu den völkisch-antimodernistischen Traditionslinien
der Ökologiebewegung und zum Einfluss der extremen Rechten auf die
Herausbildung grüner Parteien in Österreich und in der BRD
Download 1,82 mb
https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/download/pdf/333623?originalFilename=true
Braune Flecken der Grünen Bewegung
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Verhältnis der Grünen Bewegung zum rechtsextremen Lager. Thematisiert werden zu Beginn bestimmte Aspekte und Diskussionen, die als rechte Ökologie charakterisiert werden.
Der Mensch erscheint hier als Naturwesen, der universellen Lebensgesetzen unterworfen ist. Im Vordergrund steht darüber hinaus stets das Kollektiv, während das Individuum nur als Teil eines größeren, organischen Ganzen begriffen wird.
Im zweiten Kapitel geht es um die Wurzeln der Grünen Bewegung.
Diese werden bereits in den antimodernistischen Gegenbewegungen im Fin de Siècle gesehen. Im Fokus stehen hier die Heimatschutz- und die Lebensreformbewegung, die sich beide gegen die moderne Industriegesellschaft wandten und nach 1918 ins Fahrwasser der völkischen Bewegung gerieten.
In der Folge kam es auch zur Partizipation am Nationalsozialismus. Aufgrund dieses Naheverhältnisses galten jene konservativ-rechtsökologischen Positionen nach 1945 als diskreditiert. Erst mit dem Einsetzen der Antiatom- und Umweltbewegung wurden kultur-pessimistische Positionen wieder zunehmend salonfähig.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Vogel_(Politiker)
Christian Füller: Pädophiles Waterloo. Werner Vogel war einst ein Star bei den Grünen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. April 2015, S. 8.
Kösener Corpslisten 1996, 68, 1104
Pascal Beucker: 25 Jahre Grüne im Bundestag: Der alternative Altnazi; Spiegel Online, 3. März 2008
1980: Grüne zur Bundestagswahl bei YouTube.
Alexander Wendt: Dunkle Vergangenheit: Ex-Spitzenkandidat der Grünen unterstützte Pädophile; Focus-Online, 11. August 2013
Das böse Kapitel der Grünen, Focus 33/13, S. 42–45, 12. August 2013
Claudia Kade: Grünen-Chef schockiert über Pädophilie-Enthüllung. In: Die Welt. 21. Juli 2013.
Pädo-Schatten auf den Grünen Opfer erheben Vorwürfe gegen früheres führendes Mitglied – Glaubwürdigkeit angekratzt (Memento vom 18. Mai 2014 im Internet Archive)
https://fraktionsprotokolle.de/handle/3081
Die Methode der SZ-Schreiberlinge gab es auch schon gegen links:
Pünktlich alle vier Jahre zog sich die Journaille gegen Gregor Gysi uralte Stasi-Behauptungen aus dem Hintern.
Megären wie Freya Klier, Bärbel Bohley oder Vera Lengsfeld gaben dazu die Opfernummer.
@ Linksman
Nicht vergessen die Causa Andrej Holm. In meinen Augen dieselbe Masche: (potentieller) Systemabweichler wird politisch ausgeschaltet durch eine mediale Hetzkampagne. Und der heute komplett vergessene Holm wich sogar noch deutlich mehr ab als Aiwanger.
Ein weiteres Beispiel: die österreichische “Operation Luxor” mitsamt der sie begleitenden Medienkampagne, welche unter anderem zu Ermittlungen gegen den einigen Gruppen nicht genehmen Islamwissenschaftler Farid Hafez führte. Sie wurde im Nachhinein als rechtswidrig beurteilt, aber wen interessiert’s.
[…] Interview im Overtone-Magazin: “Die Vorverurteilung quillt aus allen Textstellen” […]