»Die Sanktionen bestätigen mich darin, meine Arbeit nun erst recht fortzusetzen«

Russische Flagge hinter Stacheldraht
Quelle: Dieses Bild wurde mittels Grok entwickelt.

Im Mai dieses Jahres wurden drei Journalisten auf die Sanktionsliste der EU gegen Russland gesetzt. Unter anderem Thomas Röper, dem Betreiber des Nachrichtenportals Anti-Spiegel – wir berichteten. Wie geht es ihm ein halbes Jahr später?

Roberto De Lapuente hat mit ihm gesprochen.

 

De Lapuente: Vor über einem halben Jahr wurden Sie von der Europäischen Union sanktioniert. Wie geht es Ihnen heute damit?

Röper: Gut, die finanziellen Einbußen sind natürlich spürbar, aber wie ich damals schon sagte, nicht tödlich.

De Lapuente: Haben Sie das Gefühl, dass die Sanktionierung Ihnen mehr Bekanntheit eingehandelt hat?

Röper: In Russland vielleicht ein bisschen. In Deutschland hat das zu einem kurzzeitigen Wachstum meiner Leserschaft geführt. Ansonsten hatte das wohl keinen großen Effekt auf meine Bekanntheit.

»Die Sanktionen sind reine Willkür«

De Lapuente: Gab es einen Moment, in dem Sie die Entscheidung der EU, die sich wie Russland ja in einem Informationskrieg befindet, nachvollziehen konnten?

Röper: Nein. Was soll an einer Entscheidung, die einen EU-Bürger in einer Reihe seiner angeblich verfassungsmäßig garantierten Grundrechte einschränkt, nachvollziehbar sein? Noch dazu, wenn diese Einschränkung angeblich verfassungsrechtlich garantierter Grundrechte ohne Gesetzesverstoß, ohne Anklage, ohne Möglichkeit einer Verteidigung und ohne Gerichtsurteil eingeschränkt wurden.

De Lapuente: Als die Sanktionen an die Öffentlichkeit kamen – Sie haben via Correctiv davon erfahren –, wussten Sie nicht recht, was das tatsächlich bedeutet. Kein Wunder, diese Form der Sanktionierung über nationale Gesetzgebungen hinweg, ist einzigartig und neu. Wurde denn von der EU konkretisiert, wie weit die Sanktionen gegen Sie greifen?

Röper: Ich wusste schon in etwa, was das bedeutet. Und in den entsprechenden Entscheidungen der EU ist das ja nachzulesen. All mein Vermögen und Einkommen in der EU wird eingefroren, es ist verboten, mir irgendwelche materiellen Vorteile zu geben und ich darf nicht in EU-Staaten einreisen.

De Lapuente: Stellte die EU etwaige Bedingungen, wann sie die Sanktionen wieder zurückziehen würde?

Röper: Nein, das ist nicht vorgesehen. Sanktionen sind eine politische Entscheidung, also reine Willkür. Die werden ohne Vorankündigung verhängt und können theoretisch auch genauso überraschend wieder aufgehoben werden. Aber dass die EU irgendwelche Russland-Sanktionen, zu denen ja auch meine Sanktionierung gehört, in absehbarer Zeit wieder aufgehoben werden, ist mehr als unwahrscheinlich.

»Ich scheine vieles richtig gemacht zu haben«

De Lapuente: Sie dürfen in kein EU-Land außer Deutschland einreisen, wobei die Bundesregierung entscheiden kann, ob sie das möchte oder nicht. Schmerzt es Sie, dass Ihnen der Zugang zu Ihrer Heimat versperrt wird?

Röper: Nein, nicht wirklich. Ich fühle mich in Russland sehr wohl und war das letzte Mal vor der Pandemie in Deutschland. Natürlich würde ich gerne mal wieder nach Deutschland kommen, aber zu sagen, dass es mich schmerzt, ist übertrieben. Nach Deutschland zu reisen, war ja ohnehin unmöglich, weil in Deutschland aller Wahrscheinlichkeit Strafverfahren gegen mich laufen, nachdem die letzte Bundesregierung die Meinungsfreiheit eingeschränkt und gewisse Meinungsäußerungen unter Strafe gestellt hat. Da ich aber erst an der Grenze erfahren würde, ob solche Verfahren laufen, war mir die Einreise auch vorher schon faktisch unmöglich. Zumindest, wenn ich sicher sein will, dass ich danach auch wieder ausreisen kann.

De Lapuente: Wie wurde Ihr Fall – und der Alina Lipps und Hüseyin Dogrus – in den russischen Medien aufgefasst?

Röper: Es wurde mit einer gewissen Ungläubigkeit berichtet, war aber kein allzu großes Thema. In Russland ist die Absurditäten und Repressionen in der EU bekannt, das war nur ein weiteres Detail davon.

De Lapuente: Hatten Sie – bedingt durch die Sanktionen und die Vorwürfe, Sie würden Desinformationen verbreiten – irgendwann Zweifel an dem, was Sie publizistisch tun?

Röper: Nein, das hat mich in meiner Arbeit nur bestätigt. Wenn die Bundesregierung, die ja aller Wahrscheinlichkeit den Wunsch, mich zu sanktionieren, in das Sanktionspaket geschrieben hat, sich so sehr über meine Arbeit ärgert, dass sie zu solchen – de facto außergesetzlichen – Mitteln greifen muss, dann scheine ich vieles richtig zu machen. Schließlich sollen die Medien ja die vierte Macht im Staat sein, die »den Mächtigen« kritisch auf die Finger schaut. Das tue ich und die Sanktionen sind der Beweis dafür, dass ich es gut mache. Ich habe immer wieder angeboten, mit Experten der Regierung öffentlich zu diskutieren. Dazu sind die nicht bereit, stattdessen greifen sie zu Repression. Anscheinend sind ihre Argumente so schwach, dass sie nur diesen Weg sehen. Und das bestätigt mich darin, meine Arbeit nun erst recht fortzusetzen.

 

Thomas Röper ist ein deutscher Publizist und Sachbuchautor, der seit den späten 1990er-Jahren mit Unterbrechungen in Sankt Petersburg lebt. Er betreibt seit 2018 die Website Anti-Spiegel.ru, auf der er regelmäßig Artikel veröffentlicht, die sich kritisch mit westlichen Medien und politischen Entwicklungen auseinandersetzen.

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Die Redaktion unseres Magazins: Florian Rötzer und Roberto De Lapuente.
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74 Kommentare

  1. Es wäre vielleicht interessanter gewesen, über Hüseyin Doğru zu berichten – schließlich lebt der hier und ist daher ganz anders betroffen. Der Röper kann drauf sch… und das tut er ja offensichtlich auch.

    1. Ja, daß Dogru in den meisten Meldungen über das Problem in den Alternativmedien meist unterschlagen wird, ist nicht gut, da er ja am härtesten getroffen wurde. Er lebt hier und ist voll sanktioniert. Und nicht nur er, auch seine Ehefrau ist betroffen. Zeitweise hatte ja sogar ihre Krankenkasse angekündigt, die Versorgung wegen der Sanktionen einzustellen – und das im 7 Monat einer Zwillingsschwangerschaft!

      Das letzte, was ich gehört hab war, daß er Schriftstücke dieser seltsamen EU-Truppe veröffentlicht hat. obwohl ihm das untersagt worden war. Aber nachdem die ihn einfach am langen Arm verhungern lassen wollten (im Wortsinne!), ging er damit an die Öffentlichkeit. Den anwaltlichen Schriftverkehr darf er ja nicht veröffentlichen, wegen „schwebenden Verfahrens“.

      Auch Röper ist ja schon aktiv geworden, und die Anwälte, die das für ihn in Deutschland tun, hatten ein zweckgebundenes (!!) Spendenkonto nur für den Fall eröffnet, um ihre Kosten damit zu bestreiten, das umgehend wieder gesperrt wurde, obwohl auch das verboten ist. Aber Recht und Gesetz sind in dieser EU ja nichts mehr wert.

      Die Ukrainisierung schreitet im Eiltempo voran.

      1. Diese EU ist ein Mafiagebilde. Wir sind vor 12 Jahren ausgewandert und kennen unser Land nicht mehr. Aber auch uns geht Deutschland inzwischen am Ar… vorbei und die große Mehrheit da drüben hat auch nichts Besseres verdient. Wir haben früher jeden Artikel des Anti Spiegels gelesen leider ist er in Paraguay nicht mehr verfügbar.

    2. Die Geschichte Hüseyin Doğrus kannte ich nicht – unfassbar https://www.nachdenkseiten.de/?p=139878
      Jemand wird, ohne jedes Urteil, politisch/wirtschaftlich kalt gemacht: Kein Job, kein Konto, keine Verteidigung, ergo: kein Ausweg für seine gesamte Familie – incl. Kleinstkindern. Aufgrund seiner M E I N U N G und mithilfe einer konstruierten „Indizienkette“!!!
      Wir sind tatsächlich in einer neuen Form des real existierenden Faschismus angekommen, vor dessen Entstehung seit Covid-Maßnahmen-Beginn von aufmerksamen Menschen explizit und eindriglich gewarnt wird.
      Es fehlen nur noch die Konzentrationslager, und die Uhr ist – knapp 100 Jahre später – wieder auf Anfang gestellt.
      Sensationell, wie gleichgültig der gemeine Bürger das alles hin nimmt – trotz massiver Sensibilisierung durch deutsche Kulturschaffende (Günther Grass u.v.a.) seit dem Ende der 60er Jahre. Der deutsche Michel ist noch blöder, als ich es ihm immer schon zugetraut hatte.

  2. „De Lapuente: Hatten Sie – bedingt durch die Sanktionen und die Vorwürfe, Sie würden Desinformationen verbreiten – irgendwann Zweifel an dem, was Sie publizistisch tun?“

    Ich kenne die Seite von Herrn Röper ja nun schon einige Jahre und kann sagen, dass das natürlich keine Desinformation ist, was es da zu lesen gibt. Es ist, wie der Name schon sagt, eine Art Ausgleich zu den Informationen, die der „Spiegel“, die „tagesschau“, und der ganze große Rest der deutschen Medien, bis auf wenige Ausnahmen, wie auch hier bei „Overton“ zum Beispiel verbreiten. Beim „Anti-Spiegel“ liest man halt im Gegensatz zum „Spiegel“ auch die Darstellung und die Informationen der „Gegenseite“. Liest man (oder würde man lesen, da ich das Blättchen seit ein paar Jahren nicht mehr lese) beim „Spiegel“ 1:1 die Meinung Berlins, Brüssels, der NATO, Kiews, der „Demokraten“ in den USA, so liest man beim „Anti-Spiegel“ halt zum Beispiel das, was in russischen Medien berichtet wird (in Übersetzung), was der russische Oberbefehlshaber zum Verlauf des Ukrainekonflikts zu melden hat (im Gegensatz dazu, dass man in deutschen Mainstream-Medien ausschließlich die Kiew/NATO- Seite liest) und was ich für mindestens genauso interessant finde, man liest, wie zum Beispiel im „Spiegel“ der deutsche Leser mit „Lücken-Information“ manipuliert wird. 😉

    Von daher: glücklicherweise kann man Anti-Spiegel immer noch lesen und es wurde von der EU- Zensur noch nicht, wie bei RT wegzensiert.

      1. Technisch gesehen hast Du recht, praktisch reicht die DNS Sperre, damit 75 Prozent der Bevölkerung da nichts mehr davon mitbekommt.

        Das liegt wesentlich daran, daß die Generation der „digital natives“ fast komplett nur noch vorgefertigtes konsumieren kann, egal ob das an fehlendem Wissen oder gelungener Abrichtung liegt.

    1. „Von daher: glücklicherweise kann man Anti-Spiegel immer noch lesen und es wurde von der EU- Zensur noch nicht, wie bei RT wegzensiert.“

      Die Seite ist aber seit dem Verkünden der Sanktionen unter Dauerbeschuß staatlicher Hacker. Man versucht alles, sie zu unterbinden, da alle üblichen Sperren ja leicht umgangen werden können. Der Anti-Spiegel ist j auch weitgehend abgeschottet worden, so können seit Monaten keine Kommentare mehr geschrieben werden, da dieser Weg als Einfallstor benutzt wurde.

      Und nein, Beweise für staatliches Handeln gibt es nicht, da ja keiner seine Visitenkarte hinterläßt. Aber jeder private Hacker hätte längst aufgegeben. Hier stecken also technische und personelle Ressourcen dahinter, die nur staatliche Akteure haben.

    2. Verbindungseinstellung: im Computer/Handy muss nur der Cloudflare DNS-Server (mit der Adresse 1.1.1.1 bzw 1.0.0.1 ) eingestellt werden, dann ist das gesamte normal erreichbare Internet wieder offen.
      Schluss mit „wegzensiert“.

        1. hilf mal einem etwas unbedarftem… auf der Seite von Quad9 unterAndroid steht der Hinweis, dass Quad9 unter „privates DNs“ nicht funktioniert bei der Verwendung eines VPN. Bedeutet das im Umkehrschluss, wenn ich den VPN mal nicht nutze, dass dann aber die „private DNS“ einspringt?

          1. „Quad9 ist ein globaler, öffentlicher, rekursiver DNS- Resolver , der Nutzer vor Malware und Phishing schützen soll.“

            SOLL!

            Hat mit VPN wenig zu tun.
            Also, einen ordentlichen VPN-Anbieter finden. Es gibt auch welche, die diesen Dienst als integriertes Angebot zu einer Virenschutz-Firewall-Lösung anbieten, wie beispielsweise Kaspersky Plus.

  3. „Wir, die Bundesrepublik, sind natürlich immer noch ein Rechtsstaat! Dass die EU das nicht ist, und dass wir uns vertraglich verpflichtet haben, ihre Anweisungen auszuführen, ändert daran nichts. Jede andere Behauptung ist Verschwörungstheorie!“
    (Wer Spuren von Ironie findet, darf sie behalten.)

    1. wir wollten doch nur Bananen – jz gibt es obligatorisch: Maulkörbe, sich wehren verboten-Zonen, Massenarmut, staatlich aufgezwungene Genbehandlungen, Mauern die jeden Niederbrennen, der falsch denkt, … , – , haut endlich aus meinem Land ab und nehmt eure vergammelten Früchte wieder mit, ich bleibe bei Spargel und SenfGruken!

      1. Hast ja Recht. Uns ging es auch besser getrennt von euch. Wir waren der Vorzeigestaat, dass es der Kapitalismus gut mit den Menschen meint. Das hat sich dann schnell geändert als die Mauer fiel. So lange es die DDR gab musste es der BRD gut gehen. Jetzt sitzen wir gemeinsam in der Scheiße.

        1. Dafür kann er/sie nichts. Zur Erinnerung – die Wiedervereinigung Deutschlands war ein Wunsch oder Traum beiderseits seit vielen Jahren, der sich dann mit der Hilfe Gorbatschows erfüllt hat. Nebenbei bemerkt, sollten Russlandhasser diesbezüglich etwas nachdenken.
          Denn der „Westen“, insbesondere GB und Frankreich, waren extrem gegen ein wieder „großes Deutschland“.
          Was dann die ehemalige BRD mittels „Treuhand“ u. ä. getrieben hat, wollen wir gar nicht erst erwähnen. Sowie der allgemeine besserwisserische, überhebliche und arrogante Umgang (auch heute noch) mit den Ossis. Welche Schuld hatten die denn (sowie „Osteuropa“ insgesamt) an den Verrat von Churchill & Co?
          Also immer schön langsam und vor allem ganz leise.

          1. Ich sehe das, als Betroffener, ein wenig anders. Die Demos, das ganze Geschrei von „wir sind ein Volk“ war genau so inszeniert und finanziert, wie der Maidan in der Ukraine. Das die „grauen Herren“ mal Platz für Neues machen sollten, weil die Leute so nicht weiter leben wollten, war das Eine aber es gab keine Volksabstimmung, ob die Mehrheit frewillig in die Sklaverei gehen wollte. Die gesamte Bevölkerung wurde vom 1. Tag an beschissen, denn alles (zu 90%) war Volkseigentum, bedeutet, jeder Bürger der DDR hatte seinen Anteil an Grund und Boden und an den Fabriken. Ich warte noch heute auf meinen Anteil am Ausverkauf… und noch immer steht die Frage im Raum, wieso eigentlich die BRD die DDR „sich einverleibte“… wieso wurde nicht eine generelle Volksbefragung durchgeführt, welchen Weg man „gemeinsam“ zukünftig gehen will und vor allem wieso musste der Name der GmbH unverändert weitergeführt werden? Die Bewohner der Krim hatten die Wahl… wir Ossis nicht.

            1. Nun, der Wiedervereinigungswunsch gab es schon hintergründig seit der Teilung Deutschlands nach Ende des 2. WKs.
              ’89-’90 wurde das auch möglich mit der Hilfe von Gorbatschow. Denn der ‚Westen‘ war eigentlich dagegen, und ganz besonders GB.

              Ob die Demos inszeniert waren, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls war die SED am Ende und somit auch die DDR als Staatsform. Welche Wahl hätte man denn gehabt? Wie hätte es weiter gehen sollen? Wer hätte die von Ihnen erwähnte Umfrage organisieren und durchführen sollen?
              Es waren turbulente und chaotische Zeiten und auch die Eile war groß, nicht, dass man sich das alles doch anders überlegt hätte.
              Dass das eine DDR- „Übernahme“ oder Annexion sein wird, konnte man zu dem Zeitpunkt nicht ahnen. All die Schweinereien und das böse Erwachen kamen erst später.
              Der Vergleich mit der Krim hinkt in der Hinsicht, dass diese Umfrage von Russland selbst organisiert wurde. Das hat die BRD nicht getan und hatte es auch nicht als Ziel.
              Wie sich leider erst später herausstellte, war das Ziel alles platt zu machen, war eh alles nur „marode“ und „Schrott“, um dann einen Riesenmarkt für die Wessis zu erschließen.
              Nun, mit dem „Volkseigentum“ ist das so ’ne Sache… Ob der Slogan „was allen dient, soll allen gehören“ jemals gestimmt hat, mag ich zu bezweifeln. War, aus meiner Sicht, genauso eine Worthülse wie auch die „Sprüche“, die heutzutage unsere „geschätzten“ Politiker nur so täglich raushauen.

              Nicht falsch verstehen; ich bin voll auf Ihrer Seite und finde es jammerschade, wie das alles gelaufen ist und wie hundert Tausende von Existenzen de facto von jetzt auf gleich vernichtet wurden. Ich selbst bin kein ehemaliger DDR-Bürger, komme aber auch aus einem osteuropäischen Land.
              Ich war sehr oft auf Reise in der DDR und kann nur zu über 100% bestätigen, dass bei Weitem nicht alles schlecht war. Ganz im Gegenteil.
              Nur um zwei Dinge zu nennen: Das heutige „erfundene“ Poliklinik-Konzept stammt aus der DDR. Genauso das Kita- und Kindergartenkonzept in Schweden.
              Dass die Kinder so gut wie kostenneutral am Arbeitsplatz der Eltern „all inclusive“ betreut wurden, ist in der BRD ja gar nicht denkbar. Un ein Kita-Platzmangel gab’s in der DDR auch nicht.
              Und ein Drittes vielleicht noch – in der DDR waren die Züge auf die Minute pünktlich.

  4. Der Röper ist halt ein Störer, da er direkt aus Russland berichtet. Dadurch könnte mehr Leuten klar werden daß in Russland auch Menschen leben oder noch schlimmer sie könnten russische Positionen verstehen (Putinversteher).
    Es soll ja auch nicht gereist werden, denn vielleicht sind die Metrostationen in Moskau sauber und die Züge fahren pünktlich?! Es würde dann wohl deutlich schwieriger zu erklären warum 500 Milliarden in klimaschädliche Aufrüstung
    gesteckt werden, während Eltern jetzt aufgefordert werden den Kindern Klopapier mit in die Schule zu geben, weil dafür kein Geld mehr da ist und man langsam auch bei Aldi nicht mehr einkaufen kann, weil es zu teuer ist.
    Nun denn, erst heute morgen habe ich wieder eine dermaßen groteske Unterhaltung führen müssen mit jemandem der meinte, wenn erst Kiew gesiegt hat und nach Moskau umzieht könne man ja wieder nach Russland reisen. Und das war jemand dessen Geschäft enorm darunter leidet daß die Menschen durch die sinnbefreiten Sanktionen immer weniger Geld haben.
    Leider sagen die Amis öfter mal die Wahrheit. Die Europäer leben in einer Fantasiewelt……

      1. Ich würde nicht Europäer insgesamt sagen. Ich würde den Begriff zwischen Anführungszeichen setzen und mich auf Europas Drahtzieher und Entscheider beziehen, die tatsächlich in einer eigenen geschlossenen Welt leben. Manche nennen sie auch „die Geschlossene“…

    1. Ja, und er ist auch darum ein „Störer“, da man auf ihn nicht direkt zugreifen und seine finanzielle Lebensgrundlage zerstören kann.
      Bei jemandem, der in der EU lebt – wie Hüseyin Doğru – ist das etwas ganz anderes.

  5. Im Gegensatz zum natürlich vööööllig parteischen „Putin-Troll“ Röper hier dagegen (quasi als üüüberaus „poositives“ Beispiel für gänzlich unpateiischen und rein auf evidenter Faktenbasis arbeitenden Journalismus) eine Produktion der ARD (bzw. des swr ) zur aktuellen Ukraine- Problematik. Völlig ohne jegliche Tabus berichten zwei mutige Journalistinnen über die „aktuell NOCH besetzten“ Gebiete im Osten der Ukraine. Einen der beiden gebührt sogar besonderes Lob , da es ihr gelingt, sogar über Vorgänge in ihrer dortigen Heimat absolut sachlich und überaus ausgewogen zu berichten. Beide haben sogar den Mut, uns über Partisanen in (noch !) russisch besetzten Gebieten zu informieren: Weibliche Partisanen sollen dort russische Soldaten mit Lebensmiiteln vegiften, während Männer (ukrainische ) „Kollaborateue“ töten.
    Da wäre es an der Zeit, dass sich alle Faktechecker mal zusammentun und diesen Heldinnen des Journalismus einen (Relotius-?) Preis verleihen. Man höre (und staune) dort:

    SWR Kultur
    Russisch besetzte Gebiete in der Ukraine – Folgen für die Bevölkerung
    Das Wissen · 08.12.2025 · 29 Min.

    https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:b67ce6e824e8299f/

    1. Nachtrag:
      In der Mitte der Sendung ist davon die Rede, dass der ukrinische Untergrund (im Kampf gegen die russischen Besatzer) „Taktische Medizin“ einsetzen würde. Habe diesen Begriff noch nie gehört. Gehe aber mal, auch aufgrund des weiteren Inhalts dieser swr- Produktion davon aus, dass damit das gezielte heimtückische Vergiften des Gegners gemeint ist ?

    2. Die werden bestimmt irgendwann befördert, aufgrund ihrer guten „journalistischen Arbeit“ für das System.
      Vielleicht bekommen sie ja auch irgendwann das Bundesverdienstkreuz oder irgendeinen sinnentleerten deutschen Friedenspreis.

  6. Viele Grüße an den lieben Thomas.
    Und viele Grüße an die bösen, bösen Russen.
    Lasst es euch gut gehen.
    Und lese nicht so viel Spiegel, da steht nur Schei..dreck drin.

  7. Freie Meinungsäußerung in Russland.
    Nicht auf…

    – X
    – Facebook
    – Instagram
    – YouTube
    – Snapchat
    – LinkedIn
    – Discord
    – Signal
    – FaceTime
    – WhatsApp
    – TikTok
    – Viber
    – Telegram
    – Roblox

    Alles geblockt.

    1. Sicher bzgl. Telegram? Alina Lipp verwendet Telegram und das offenkundig auf russischem Gebiet. Ihr Kanal ist insgesamt recht aktiv. Oder sind die Sperren so schlecht, dass die jeder mit etwas Wissen umgehen kann?

    2. YouTube, Telegram … Alles geblockt.

      Spinner.
      Es sollte sich doch langsam herumgesprochen haben, dass Telegram sogar vom russischen Militär zur Koordination im Krieg benutzt wird. Ansonsten hat Telegram in Russland den weltweit höchsten Marktanteil: über 51% der Bevölkerung nutzt es.
      https://www.demandsage.com/telegram-statistics/
      Praktisch jeder russische Politiker oder „Blogger“ hat ’nen Telegram-Kanal. Auch Medwedjew veröffentlicht seine regelmäßigen merkwürdigen Stellungnahmen ausschließlich auf Telegram.

      Und Youtube wird nach Berichten russ. Nutzer nicht geblockt, sondern dessen Geschwindigkeit wird (ab und zu?) gedrosselt. Wahrscheinlich will man auf diese Weise die Leute zum Wechsel auf Rutube bewegen. Auf Youtube findet man aber noch immer massenhaft russ. Kanäle, nicht zuletzt die der Auslandsopposition („Chodorkowski live“, Doschd, Navalny live, RBK usw.) die sich an Menschen _in Russland_ wenden.
      Was also voraussetzt, dass man in Russland Youtube empfangen kann.

      1. Natürlich kann man in Russland YouTube nutzen, solange ein VPN aktiv ist – solange VPNs nicht gesperrt werden. Die russische Regierung erweitert die Liste der gesperrten VPNs regelmäßig.

        1. Ich kann mich nur wiederholen: Es gibt bisher keine Sperre von Youtube in Russland, sondern eine Drosselung der Bandbreite.

          „Процесс целенаправленного (искусственного) ограничения скорости доступа к видеохостингу YouTube на территории России начался в июле 2024 года.“

          Работает ли YouTube в РФ?
          На 11 октября 2025 года YouTube в России продолжает работать с ограничениями. По данным мониторинговых сервисов, количество жалоб остается на стабильно среднем уровне для всего периода с лета 2024 года (около 150-200 за сутки).“

          D.h. die Youtube-Videos „ruckeln“. Demzufolge braucht man, wenn ich mich nicht irre, nicht unbedingt ein VPN, sondern entweder Geduld und/oder einen Download-Manager. Oder man schaut die Videos in geringerer Auflösung.

          1. Geduld allein reicht nicht aus, um in Russland Zugang zu YouTube zu erhalten. Der Dienst ist nicht im streng rechtlichen Sinne gesperrt, also nicht auf der offiziellen Liste gesperrter Seiten auf Antrag der Staatsanwaltschaft oder durch Gerichtsbeschluss aufgeführt. Die Entscheidung, in YouTube einzugreifen, war ausschließlich eine Regierungsangelegenheit.

    3. Das ist ja schrecklich, mit den aufgelisteten Internetsperren! Der Russe hat deshalb keinerlei Chancen, so klug reflektierende Argumente von GBU 57 zu lesen wie die von ihm gerne gebrachte Durchhalteparole „Pokrovsk holds“ z.B., die ich aktuell sehr vermisse.

    4. Ist auch wirklich traurig, dass für manche die „Freiheit“ scheinbar nur oder ganz überwiegend auf westlichen Plattformen stattfindet: anderswo kann es scheinbar „Freiheit“ nicht geben.

      Gerade im Hinblick auf die Zentralisierung und zunehmende Überwachung und Kontrolle im Westen ist das schon eigenartig: im Westen ist man „frei“ in der Propagandablase.

      Das ist genauso wie die „Isolation“ Russlands seit 2022: der Westen isoliert sich selbst, und erzählt, dass alle, die ausserhalb sind, „isoliert“ seien, z.B. Russland.

    5. was soll mich deine Ansicht über Russland jucken ?? die Zensur HIERZULANDE ist unwürdiger und verlogener Selbstbetrug, so, jz rede dir deinen Endsieg weiter schön du Faschofreund.

  8. Thomas Röper: Das ist schon Wahnsinn, unglaublich: da macht ein einziger Mann nichts anderes als die russische Seite übersetzen und ab und zu einen Artikel zur Einschätzung der geopolitischen Lage zu verfassen – besonders interessant ist immer der Freitags-Artikel des russischen TASS Korrespondenten aus Washington – und schon geht die Hölle los.
    Es ist wie im Mittelalter: Eine einzige aufgeklärte Stimme (wie etwa Kepler, Reuchlin) oder nur abweichender Tendenz (wie Jan Hus) und schon wurden die Folterwerkzeuge herausgeholt, die Scheiterhaufen hergerichtet. Eine einzige konsquente Stimme kann das Lügengebäude zum Einsturz bringen.
    Gut, dass er in Russland ist – so war im 18.Jhdt Holland das Refugium der aufgeklärten Menschen. Und was hier mein Vorkommentator GPU irgendwas auflistet: Wie wichtig war es doch, dass in den geheimen Kreisen, z.B. der Freimaurer, die Pfaffen keinen Zugang hatten. Das ist Meinungsfreiheit konkret: Schutzraum zum Austausch unterschiedlicher Meinungen herstellen, nicht Plattform für alle Idioten der Welt, gegen die sich eine aufgeklärte Stimme dann mühsam durchsetzen muss.
    Danke Thomas Röper für ihre unermüdliche, so wichtige Arbeit und danke R. d. Lapuente, dass Sie ihn hier zu Wort haben kommen lassen. Das ist nicht selbstverständlich!

    1. Dem Dank an Thomas Röper und Roberto De Lapuente schließe ich mich sehr gerne an: Ehre wem Ehre gebührt.
      Ebenso der Empfehlung von Motonomer bzgl. Thomas Röpers Buch „Inside Corona“. Von mir noch ergänzt um eine für „Gesteuerte Wahrheit“: Beide sind sehr lesenswert.

  9. Der Röpi! Erstmal dankeschön für seine unermüdliche Arbeit. Erstens erfährt man da die Dinge, die bei uns nicht zu erfahren sind. Und überdies ist er ein teilweise erstklassiger Analytiker.
    Rechtsstaat bedeutet, dass der Staat nichts gegen einen Bürger unternehmen kann, wenn nicht ein Richter ihm eine Untat nachweisen kann. Aber eben dies geschieht hier, zur Verteidigung des Rechtsstates. Klasse.
    Es könnte ja in einem Duell enden. Sie könnten ja einen Faktenchecker auf ihn ansetzen. Was sie eigentlich sollten, denn Röper wirft ihnen pausenlos Falsch- und Nichtinformation vor. Da könnten sie punkten, indem sie ihrerseits dem Röper solche nsachweisen. Aber was ist? Die Geburtsklinik in Mariupol und Butscha werden ihm vorgeworfen. Die sind umstritten. Aber das ist ja nur ein winziger Bruchteil des Röpers’schen Schaffens. Zumindest sollten sie seine Darstellung der „entführten Kinder“ widerlegen, denn diese sind Grundlage für die Sanktionen gegen Putin. Machen sie nicht, weil sie den Kürzeren ziehen. Sie wissen das. Wie beim großen Rest auch. Röper bleibt unwidersprochen. Dann hat er ja wohl recht.

    Auch diese Übersetzungen aus der russischen Presse sind sehr informativ. Da schreiben Erwachsene. Da ist noch geopolitisches Bewußtsein aus der Sowjetzeit. Unsere hingegen…… Ich brecha ab, um Kraftworte zu vermeiden.

    1. Da gehe ich praktisch zu 100%, allerdings frage ich mich dann schon wie der ganze kritische Corona Teil von ihm ihm wohl an dir vorbeigegangen ist? Röper ist da teilweise so tief reingegangen wie kaum ein anderer.

      1. Was mir da besonders aufgefallen ist: sein Bericht darüber, dass Corona eine Biowaffe der USA sei, lautr russischem Verteidigungsministerium.

        Er hat recht.

        1. Viel relevanter war seine Aufarbeitung der Vernetzung dahinter, wodurch er ziemlich gut offengelegt hat, wer schlussendlich das ganze Thema angeheizt und schon lange vorbereitet hatte. Das haben andere wie Paul Schreyer zwar auch schon sehr früh erkannt und dokumentiert, aber Röper ist noch mal deutlich tiefer in die Netzwerke reingegangen und konnte dadurch sehr konkret einzelne Akteure benennen.

          1. Ich weiß. Die Vorbereitungen begannen bereits im Jahre 2017, dem Amtsantritt Donald Trumps. Wo er den Zusammenhang nicht sehen will. Auch nicht, wenn die Russen behaupten, es sei eine Biowaffe der USA. Für deren Einsatz ist der Präsident verantwortlich.
            Noch eine Merkwürdigkeit. Die Behauptung des russischen Verteidigungsministeriums kam am 5. August 2022. Die Durchsuchung des Trumpschen Anwesens erfolgte am 7. August. Was, wenn das kein Zufall war? Dann hat das FBI die Russen ernst genommen und wollte wissen, ob es da bei Trump etwas zu finden gab.

    2. Butscha ist nicht ‚umstritten‘: hier nicht alles zu glauben, was ‚offiziell‘ dazu verbreitet wird macht sie zum ‚Butchaleugner‘. ;-|
      So lernt man das jedenfalls im Telepolis-Forum. Worauf dieser Begriff wohl anspielen soll? Die Relativierung und Umschreibung der Zeit von 33-45 treibt immer neue groteske Blüten.

      1. Stimmt: Butscha ist nicht umstritten sondern eine weitere, erwiesene falsche Flagge der Ukros und ihrer Herrchen.
        Geburtsklinik Mariupol dito. – Wer das damals mitverfolgt hat, weiß das.

  10. Ich sehe die aktuelle Situation als eine Win-Win-Situation. Herr Röper genießt die Freiheit Russlands, und seine Leser haben die Möglichkeit, seine Publikation zu lesen.

    1. wenn du aus dem Ausland besser über deine Belange informierst wirst, wie aus dem Inland, dann befindest du dich bereits in innerer Diaspora – gelänge es uns die heimatlos gewordenen Deutschen im eigenen Lande zu sammeln, wäre das in der Tat ein Win-Win für alle.

      1. Es geht hier nicht um „Deutsche“!
        Es geht darum, das die herrschende Klasse und dezimieren möchte und das weltweit.
        Und Deutschland wird eben einer der Hauptkriegsschauplätze sein…nichts weiter.

        1. Der Einwand ist irgendwie monoton. Wenn die Leute, die die selbe Sprache sprechen, sich zusammentun – was ist denn dagegen zu sagen? Oder soll Spartacus allein antreten?

      2. Herr Röper lebt lieber in Russland. Es ist sehr gut, dass er leben kann, wo er möchte. Die Vorstellung, dass alle Menschen einer bestimmten ethnischen Herkunft in einem Staat leben sollten, findet kaum Anklang.

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