Wir leben in einem globalen System eines neuen Faschismus, der aber keiner sein will, erklärt Ullrich Mies.
Wir befinden uns im Zangengriff der New World Order. Globalisten lächeln, wollen aber nicht das Freundliche. Ullrich Mies bringt dieser Tage ein neues Buch heraus: »Das 1×1 des Staatsterrors. Der neue Faschismus, der keiner sein will«.
Roberto De Lapuente hat sich mit Ullrich Mies unterhalten.
De Lapuente: Herr Mies, auf Ihrem neuen Buch steht ganz groß »Faschismus« – unter uns, übertreiben Sie nicht etwas?
Mies: Nun, Herr De Lapuente, das kann man so sehen, ich sehe das anders und begründe das auch im neuen Buch. Der Faschismus würde niemals mehr in seiner alten Form zurückkehren und die Debatte darüber, was »Faschismus« konstituiert und was nicht, ist bis heute nicht abgeschlossen. Da die Herrschenden entschlossen sind, eine totalitäre Herrschaft auf Weltebene zu begründen, sind sie nicht so dumm, die fundamentalen Fehler und Verbrechen des traditionellen Faschismus zu wiederholen. Auch greifen sie völlig anders an.
De Lapuente: Wie denn?
Mies: Dem bekannten politisch engagierten italienischen Schriftsteller Ignazio Silone (1900 – 1978) wird folgendes Zitat zugeschrieben: »Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus‘. Nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus«. Das heißt, die angestrebte totalitäre Herrschaft der New World Order kommt nicht als »Faschismus« um die Ecke und ruft: »Hallo, ich bin die neufaschistische Bewegung!« – im Gegenteil. Sie camoufliert sich fortschrittlich als »Kampf gegen rechts«, als »woke«, als weltumfassende Gesundheitsvorsorge, als »humanitäre Intervention«, als »Klimabewegung«, als forschungsbasierte Verbesserung der menschlichen Unzulänglichkeiten, als Smart City, als Glück verheißende staatliche Rundumversorgung auf der Grundlage eines Grundeinkommens etc.
»Endziel ist die oben genannte New World Order«
De Lapuente: Klingt deprimierend …
Mies: Ja, in der Tat. Die ganzen Entwicklungen der letzten drei Jahre sind ja auch alles andere als erbaulich. Den neuen Totalitarismus bezeichne ich als »Neuen Faschismus, der keiner sein will«. Ich hätte mich auch mit »Totalitarismus« begnügen können, das habe ich absichtlich nicht getan, weil die Herrschaftskasten sich »antifaschistisch« verkleiden und gleichzeitig das genaue Gegenteil tun. Diesen Herrschaftskasten ist völlig klar, wenn sie erfolgreich sein wollen, dann müssen sie ihren »Neuen Faschismus« auf völlig neue Weise in die Welt tragen. Und genau das machen sie.
De Lapuente: Erläutern Sie mir doch bitte, wie die Herrschaft das tut.
Mies: Der traditionelle Faschismus war eine national-chauvinistische Massenbewegung, die den Führer und den Führerstaat trugen, und Führer und Führerstaat organisierten unter Einsatz von Gewaltterror und Propaganda Massenbewegung, Ausnahmezustand und Gleichschaltung: »Ein Volk, ein Reich ein Führer.« Der »Neue Faschismus, der keiner sein will« geht völlig anders zu Werke: Es handelt sich um eine zentralistische Internationale, die den Nationalstaat zugunsten der totalen Herrschaft einer demokratiefreien »Global Governance« mit dem späteren Ziel einer Welt-Zentralregierung – »Global Government« – abschaffen will. Endziel ist die oben genannte New World Order, die mit Demokratie, Freiheit, Menschenrechten etc. nicht mehr das Geringste zu tun hat.
De Lapuente: Alles anders als damals. Gibt es denn keine Gemeinsamkeiten?
Mies: Doch. Das zentrale Vehikel des Faschismus – in welcher Form auch immer – war und ist der Ausnahmezustand. Der Probelauf hierfür war das Corona-Regime, in dem alle Abwehrrechte gegen den Staat suspendiert wurden. Im Ausnahmezustand sind alle Bürgerrechte, Menschenrechte, Demokratie, etc. suspendiert. Er ist der rechtsfreie Raum der totalitär-faschistischen Staatskasten. Wie erwähnt, genau diesen Ausnahmezustand haben sie während des Corona-Regimes mit allen Konsequenzen trainiert.
»Der Neue Faschismus greift umfassend in das Leben aller ein«
De Lapuente: Für Sie ist also Faschismus keine abgeschlossene Epoche, die wir hinter uns gelassen haben?
Mies: Richtig – wie oben kurz beschrieben. Er tritt aber auf neue, zum Teil unbekannte Weise in die Welt. Sein Ziel ist die totale Herrschaft, und darum geht es. Es ist eine totalitäre Herrschaft, die keinen Raum mehr lassen will für andere Lebensformen, für andere Gesellschaftsmodelle. Traditioneller Faschismus und »Neuer Faschismus« sind deswegen auch nicht identisch, auch ist die Bezeichnung »Neuer Faschismus« keine Verharmlosung des traditionellen, es ist keine Gleichsetzung. Im »Neuen Faschismus« gibt es keine Vernichtungslager gegen Minderheiten. Er greift hingegen umfassend in das Leben aller ein …
De Lapuente: Sie meinen, in die Privatsphären der Bürger?
Mies: Ja, er tut das als biopolitischer Sicherheitsstaat auf der Grundlage eines neuen kapitalistischen Profitregimes, das den menschlichen Körper und den menschlichen Geist bis in seine Tiefe penetriert. Der biopolitische Sicherheitsstaat tritt den Bürgern als Gesundheits- und Hygienediktatur gegenüber. Dieser biopolitische Sicherheitsstaat ist eine faschistische Diktatur bislang unbekannten Typs, gekennzeichnet unter anderem durch Verfassungsbrüche, Auftritts- und Demonstrationsverbote, Kontensperrungen, Hausdurchsuchungen, die Beschlagnahme von Computern, Lockdowns der gesamten Wirtschaft und Gesellschaft, der Zensur abweichender Meinungen, einer flächendeckenden Überwachung, Injektionsterror, Willkür in all ihren perversen Formen, Terror gegen widerspenstige Ärzte und Richter, Drohungen, Existenzvernichtungen, Hetze gegen Corona-Kritiker und Putinversteher, grenzenloser Propaganda, Gleichschaltung der Medien, Säuberung der Universitäten von unliebsamen Kritikern, die Installation eines Polizeistaates, einer politischen Kampfjustiz und so weiter. Die politische Justiz und der Polizeistaat treiben auch jetzt noch ihr faschistisches Unwesen gegen Kritiker des Corona-Regimes.
»Wenn Beifallidioten nicht verfügbar sind, werden sie eben angeheuert«
De Lapuente: Aber eine Junta mit Leichenbittermiene sieht man kaum. Jedes Regime der Erde lächelt. Hat der Faschismus gelernt, wie ein fürsorglicher alter Herr auszusehen?
Mies: Eine Militärjunta à la Chile 1973 kommt heute nicht so gut. Das macht man eleganter. Dafür sorgt eine ganze Beratermafia und gigantische Agenturen sorgen für feine Auftritte, jeder Satz, jeder Schritt, jedes Grinsen wird trainiert. Wenn die »Massen« als Jubel- und Beifallidioten nicht verfügbar sind, dann werden sie eben angeheuert: Das ist Astroturfing. Dann liefern Agenturen die entsprechenden Bilder für das Fernsehen. Das geschieht ständig. Aber der »Neue Faschismus, der keiner sein will«, kommt nicht als fürsorglicher alter Herr um die Ecke, tatsächlich – und das erleben wir ja jeden Tag – werden die Bürgerinnen und Bürger mit irgendeinem medialen Dreck und Müll beschäftigt und in Angst und Schrecken gehalten. Demokratie und Sozialstaat sind weitgehend abgeschafft. Die Reichen und Superreichen brauchen keine Demokratie und die Abwehrrechte der allgemeinen Bevölkerung gegen den Staat wurden im Rahmen des Corona-Faschismus, wie ich ihn nenne, kassiert.
De Lapuente: Wie bewerten Sie, dass gleichzeitig immer wieder hehre Ziele gesetzt werden? Man rettet zum Beispiel Flüchtlinge – wie passt das ins Konzept?
Mies: Die Fürsorglichkeit des Regimes reduziert sich in erster Linie auf die Menschengruppen, wie zum Beispiel Ukraineflüchtlinge, die es im ideologischen Kampf benötigt beziehungsweise zielgerichtet in einer Art Balkanisierungspolitik Deutschlands importiert, um das Land im Wege einer perversen Kriegsstrategie nach innen langfristig zu destabilisieren und zu chaotisieren. Es ist die neue Art einer langfristig angelegten Strategie der Spannungen. Es handelt sich um eine pseudo-humanitäre amerikanische Kriegsstrategie, um Europa, maßgeblich Deutschland, langfristig zu zerlegen.
»Der Tiefe Staat zersetzt die Demokratie von innen«
De Lapuente: Die Amerikaner sind die Faschisten? Oder wer steckt denn dahinter?
Mies: Nicht »die Amerikaner«, es ist das US-amerikanische Regime, der Deep State. Es sind die Neocons, das sind die wahren Faschisten. Sie führen Krieg gegen das amerikanische Volk und die ganze Welt. Um es unmissverständlich zu sagen: Die besten Analysen zum Deep State kommen aus den USA, die härtesten Kritiker der perversen Zustände, die verstärkt seit der Wende über die Welt gekommen sind, stammen aus den USA. Man muss immer genau hinschauen, nie verallgemeinern. Und für diejenigen, die immer noch nicht verstanden haben, was der »Deep State« ist, nochmal in aller Kürze: Der »Tiefe Staat« wird auch bezeichnet als »Dunkler Staat«, »Permanente Regierung« oder »Schattenregierung«. Teile des »Tiefen Staates« sind für die Öffentlichkeit sichtbar, wie Regierungsmitglieder, kriegsaffine Parlamentarier oder systemkonforme Konzern- und Regierungsmedien sowie deren Hassprediger. Der wichtigere Teil des »Tiefen Staates« ist für die Öffentlichkeit unsichtbar, arbeitet sehr langfristig orientiert im Hintergrund, ist an Wahlen nicht gebunden, also weder wählbar noch abwählbar, bestimmt aber maßgeblich die ökonomischen, politischen und kulturelle Agenden und Entwicklungen. Der »Tiefe Staat« bekämpft und zersetzt die Demokratie von innen. Maßgebliche nichtsichtbare Akteure des »Tiefen Staates« sind der Reichtums- und Finanzkomplex, der militärisch-industrielle und Geheimdienstkomplex, Forschungsinstitute sowie Ideologieproduzenten.
De Lapuente: Sie nennen Machiavelli in Ihrem Buch einen »Lehrmeister des Staatsterrors«. Machiavelli war auch der Apologet der Realpolitik. Bräuchte die Bundesregierung nicht mehr Machiavelli in diesen Tagen?
Mies: Der bedeutendste Verfechter der Realpolitik, die sich nicht an religiösen oder ethischen Erwägungen orientiert, ist Niccolò Machiavelli. Staatsräson und Realpolitik sind eigentlich identisch. Es geht um Machtpolitik im Sinne von Machterhaltung und Machterweiterung. Nach Machiavelli sind Lüge, Betrug, Intrige, Erpressung, Mord und Krieg legitime Mittel im Kampf um die politische Macht. Schaut man sich die Welt von heute an, beziehungsweise wirft einen Blick zurück in die Jahrhunderte, so bedienten sich die Mächtigen stets dieser Prinzipien. Was wir bräuchten, wäre weniger Machtorientierung und Machtpolitik im Sinne der Realpolitik, sondern eine Politik des Augenmaßes und der Vernunft, die sich an den grundsätzlichen Prinzipien von Demokratie, Sozialstaat und Friedenssicherung orientiert. Die Berliner Regierungen machen – spätestens seit Merkel – das genaue Gegenteil. Insoweit brauchen wir nicht mehr Realpolitik, sondern mehr Vernunftpolitik. Nach alldem, was sich diese Regierungen allein seit 2019 leisteten, kann von Augenmaß und Vernunft nicht im Entferntesten gesprochen werden. Diese Regierungen zerlegen Deutschland und Europa als Vasallenregime der USA und versuchen, uns in einen großen Krieg zu treiben.
»Wir müssen den Anteil der Menschen erhöhen, die begreifen«
De Lapuente: Vernunftpolitik klingt vernünftig. Aber was ist das? Die Vernunft der FDP ist beispielsweise eine ganz andere als die von Menschen, die den Sozialstaat für vernünftig erachten …
Mies: Völlig richtig, für jeden ist »Vernunftpolitik« etwas anderes. Alle bedienen sich an ihren ideologischen Baukästen. Nur zu dumm, dass alles das, was die Vertreter der Politkaste für vernünftig halten, bestenfalls aus Hammer und Nagel besteht und der Nagel die eigene Bevölkerung ist. Natürlich muss ich, wenn ich von »Vernunftpolitik« rede, klar definieren, was ich konkret meine. Aber fangen wir von hinten an: Alles, was die Merkel- und Scholz-Regierungen anrichteten oder anrichten, alles, was in der demokratiefreien EU-Administration ausgekocht wird, gehört definitiv nicht dazu. Eine Negation alles dessen, was sie treiben, käme der Vernunft schon einmal etwas näher, denn sie führen uns in den Abgrund. »Vernunftpolitik« kann per se schon mal keine Klassenpolitik sein, die einseitig Reiche und Kapitalakteure bedient, weltweit Kriege führt, Menschen mit mRNA-Experimental-Injektionsstoffen und Angstmache tyrannisiert, Russland zum neuen Feind erkoren hat und so weiter. Aber konkret und nur auf einen einzigen Punkt fixiert: Solange die westlichen Herrschaftskasten friedensunfähig sind und den Krieg als die Ultima Ratio ihrer Machtpolitik begreifen und nicht davon loskommen, Krieg als Geschäftsmodell zu begreifen, solange kann nicht von Vernunft oder »Vernunftpolitik« gesprochen werden.
De Lapuente: Welche Auswege aus diesem Faschismus neuen Typus‘ sehen Sie? Gibt es welche? Werden die Menschen sich an ein rigides System gewöhnen lernen?
Mies: Das Allerwichtigste ist, zu begreifen, wie der »Neue Faschismus, der keiner sein will« uns angreift, wie die Akteure vorgehen. Dazu soll mein neues Buch anregen. Wir haben nur eine Chance, aus dem von den Herrschaftskasten angerichteten Dauerschlamassel herauszukommen, wenn wir die kritische Masse steigern, das heißt, den Anteil der Menschen erhöhen, die begreifen, dass es so – wie angerichtet – keine menschenwürdige Entwicklung in Freiheit geben kann. An die Mehrheit glaube ich persönlich nicht. Das sind die 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung, die sich wie die drei Affen verhalten: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen.
Ullrich Mies, Jahrgang 1951, studierte Sozialwissenschaften/Internationale Politik in Duisburg und Kingston/Jamaica. Als Kriegsdienstverweigerer interessierte er sich bereits während seines Studiums für die kritische Friedensforschung. Ab 1984 war er zehn Jahre im höheren Dienst einer deutschen Bundesbehörde tätig, ab 1995 selbstständiger Unternehmer in den Niederlanden. 2000 bis 2009 engagierte er sich bei attac, seit 2010 in der Anti-Kriegsbewegung. Mies schreibt für verschiedene Onlinemedien, u. a. Manova, apolut, Neue Rheinische Zeitung. 2017 Mitherausgeber und Autor von “Fassadendemokratie und Tiefer Staat”, 2019 Herausgeber und Autor im Folgeband “Der Tiefe Staat schlägt zu”. 2020 erschien sein Buch „MEGA-Manipulation“, 2021 „Schöne Neue Welt 2030“, 2023 „Auswandern oder Standhalten — Politisches Exil oder Widerstand“ und „Das 1 x 1 des Staatsterrors — Der Neue Faschismus, der keiner sein will“. Seine zentralen Arbeitsgebiete sind u. a. Kapitalismuskritik, Demokratiezerfall, “Eliten”-Kritik und Antimilitarismus.
Hihi, zwei Religions-Gründer bei der Arbeit. Das Narrativ fing ja eigentlich recht gut an, aber wurde schnell bizarr.
Man nehme ein paar nicht ganz von der Hand zu weisende Narrative und verbiege sie so lange, bis sie zur eigenen totalitären Weltsicht passen. Motto: Wer nur einen Hammer kennt, für den sieht alles wir ein Nagel aus.
Wo die neuen Religioten stehen, ist alles weiss, ausserhaln der eigenen Blase ist alles schwarz. Da bekommt der Tag auch für schlichte Gemüter Struktur.
Ehrfüchtige Grüsse aus meinem selbst gewähten Gefängnis an alle wutbürgerischen Durchblicker.
“Wer nur einen Hammer kennt, für den sieht alles wir ein Nagel aus.”
Das stammt aus dem Artikel: Im Faschismus ist der Nagel die eigene Bevölkerung.
Für mich offenbarte sich der Faschismus als die Verarmung großer Bevölkersteile von Merkel mit “Deutschland geht es gut” abgebürstet wurde. In der Version sehr deutlich der alte faschistische Nationalismus: zu Lasten der eigenen Bevölkerung und zum Nutzen der Milliardäre.
Nimmt man das Interview als Grundlage, ist die Erschöpfung nach Phrasen wie “Religioten”, “Blase”, “schlichte Gemüter”, “wutbürgerliche Durchblicker” u.Ä. eine idealtypische Theoriebestätigung.
Das ist die Ausgrenzungsmethodik, mit der sich, wie der Interviewte schätzt, 70-80% zufrieden geben.
Ergänzung: mein Eingangs-Beitrag von heute morgen war “spontan und aus dem Bauch heraus”.
Etwas besser auf den Punkt gebracht: Ich hatte das Selbstverständnis von Overton so empfunden, dass man Leute einladen wolle, ein Thema aus einem anderen Blickwinkel als dem Üblichen zu betrachten. Also Meinungs-Bildung beim Leser, nicht durch die Autoren.
In dem obigen Artikel verkünden zwei, die sich weitgehend einig sind, ihre vermutlich unterkomplexe Weltsicht als ultimative Wahrheit. Also das gleiche Vorgehen wie in den hier oft kritisierten “Laufstallmedien” (aber mit vertauschtem Vorzeichen).
Danke für diese Einschätzung, da bin ich froh, dass mein Eindruck von Overton-magazin auch andere zunehmend teilen. Dieser Artikel ist die Krönung in einer Reihe von Schwurbel-Kram der hier verbreitet wird. Schade, als ich anfing hier unterwegs zu sein, tat es gut…mittlerweile immer mehr weh.
“Man nehme ein paar nicht ganz von der Hand zu weisende Narrative…”
Die Masche nachweisliche Fakten in “Narrative” zu verwandeln könnte man als Anfang der Bewegung “Globale Verarsche” bezeichnen. Wer eine sachliche Einlassung nicht zum Anlass nimmt, sie zu überprüfen, macht sich mit Geschichtenerzählern gemein. Gegenwärtig werden vor allem die Menschen zu Objekten staatlicher und mehrheitlicher Unterdrückung gemacht, die darauf beharren, Fakten zu prüfen, bevor man sie weitererzählt. Auch das Betrachten wirtschaftlicher Interessenlagen ist eine wichtige Technik zur Überprüfung der Stichhaltigkeit vielfältiger Behauptungen, die man mit der Rede von den “Narrativen” in gleichermaßen richtige Aussagen verwandelt.
Nach einer Zeit intensiver Auseinandersetzung mit den täglich eintrudelnden “Expertisen” z. B. unter https://www.nihlibrary.nih.gov/ ab Januar 2020 konnte ich mir ein realitätsnahes Bild davon verschaffen, wie weit die “Wissenschaft” in Sachen winterliche Atemwegserkrankungen gediehen war. Was RKI und Johns-Hopkins als Wissenschaft boten, hatte nicht die geringste Chance eine zu werden, denn man gab sich mit vorschnellen Schlüssen zufrieden, die man anschließend über die ganze Welt verbreitete. Wissenschaft braucht aber vor allem eines: Zeit. Zeit zum Erfassen des Vorliegenden und Zeit für die kritische Durchsicht. Wer das Wort “Echtzeit” benutzt, der hat von der zeitlichen Dimension erlebter Wirklichkeit nicht das Geringste begriffen. Auch nicht von anderen Theorien wie z. B. der Chaostheorie, der Systemtheorie , der Quantentheorie … . Es ist zu Recht gebräuchlich, wissenschaftliche Ansätze nicht als Narrative zu bezeichnen, sondern als theoretische Annahmen, deren Realitätsgehalt überprüfbar ist.
Vorhandene, vielfache Wahrnehmungen als Narrative zu bezeichnen, macht keinen Unterschied zwischen den Gebrüdern Grimm, der Bibel, Lao-Tse und der wissenschaftlichen Vorgehensweise, so viele Wahrnehmungen wie irgend möglich zu sammeln, auf mögliche Täuschungen hin zu untersuchen… und sachgerechte Folgerungen daraus zu ziehen.
Heute hatte ich Gelegenheit eine von vier Sendungen zum Thema “Tschernobyl” auf ZDF-Info zu verfolgen. Folgendermaßen angekündigt: “Die Welt fordert von der Sowjetunion Aufklärung nach dem Unfall von Tschernobyl. Moskau macht das Kraftwerkspersonal zu Sündenböcken und verschweigt Fehler in der Sowjettechnik.” … Videolänge: 45 min Datum: Erstsendung 25.04.2023″
Ich halte es nicht für zufällig, dass das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehen gegenwärtig jedes vergangene Ereignis in Russland seit Katharina der Großen, geborene Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, dazu verwendet, den aktuellen Hauptfeind in Gestalt eines Herrn Putin zu demaskieren. Man war sich nicht zu schade im Begleittext so zu tun, als habe sich seit 1986 in Rußland nichts verändert. Von Katharina, der Besiedelung der Schwarzen Erde durch schweizerische und schwäbische Migranten über Lenin, Stalin bis zu Andropow, Gobatschow bis zu Putin alles eine nationale Soße? Der Russe halt. Und sowjetisch noch dazu? Da sind an einigen “Berichterstattern” einige reale Veränderungen glatt vorbeigelaufen.
Interessante Sprachschöpfungen wie “Religioten” können Argumente nicht ersetzen. Sie haben kein einziges eingebracht sondern leider nur Geschwätz, Gelaber, früher am Stammtisch von JEDEM Anwesenden als “Story vom Pferd” bezeichnet (bildungsbürgerlich “Narrativ”). Ich halte es für möglich, sogar für sehr wahrscheinlich, dass Sie der einzige Bewohner ihrer eigenen Blase sind. Es ist aber nicht ganz auszuschließen, dass aus Ihrer Blastula eines Tages ein nachpubertärer Mensch wird. Wird aber Zeit brauchen.
100% Zustimmung
sehr gute Analyse (+++)!!! Statt schnauzbärtigem kreischendem Zwerg trägt der neue Faschismus die Charaktermaske einer müslifutternden lastenradfahrenden Sozialpädagogin.
…und trägt Regenbogenflagge, LGBTQ und Menschenrechte vor sich her. Die Form der Darstellung mag neu sein (früher wurden Homosexuelle verfolgt von den Altfaschisten), die Maskierung ansich ist es jedoch nicht. Es ist EIN Wesenskern des Faschismus sich zu maskieren. Nur so konnte die Schizophrenie im deutschen Volk (…) funktionieren. Das eigtl. Problem ist, dass es viel zu wenig (gar keine?) echt wissenschaftliche Aufarbeitung dazu gibt wie genau Hitler das Volk “verführt” hat, wie es (bei mir) im Schulunterricht immer hieß. Die “Aufklärung” im Schulunterricht war echt irgendwie wertlos. Da hieß es immer nur, DASS Hitler die Menschen verführt habe, nicht wie konkret er das angestellt hat. Aus dieser Erzählung bleibt irgendwie zurück, dass die Menschen damals irgendwie dümmer und naiver waren als wir es angeblich heute sind. Das ist jedoch fatal. Ich denke, wenn man sich das Ganze mal genauer anschauen würde, dann würde man erschreckenderweise weit mehr Parallelen feststellen als man zunächst glaubt. Dass nicht darüber aufgeklärt wurde, liegt vermutlich daran, dass man das Instrumentarium noch benötigt.
Ein Beispiel wie sich der Faschismus maskiert hat (denn es kommt nie gut den Fokus nur auf die bösen Aspekte zu legen…), ist, wie Goebbels und Co Kinder in die Kamera gehalten haben, um als besonders menschlich zu erscheinen. Es ist vermutlich dieses Bild, worauf die Neufaschisten von heute abzielen, wenn sie sagen, dass familiäre Werte zu vertreten irgendwie rechts sei (ich würde sie als weder links noch rechts werten wollen, sie sind Grundlage einer jeden Gesellschaft, um einfach rein biologisch fortzubestehen)
Interessant ist: vor mittlerweile bestimmt fast 10 Jahren wollte ich auf eine Parallele hinweisen, nämlich wie Hitler zwar das Eine erzählt, aber was ganz Anderes gemeint bzw beabsichtigt hat. Es funktioniert immer so, dass man versucht die eigenen Absichten als besonders gut und rein erscheinen zu lassen, die des Gegners als besonders schlecht und wenn man doch einmal selber Gewalt anwenden “muss”, dass man dazu wenn dann von äußeren Umständen gezwungen würde (aktuell wieder einmal gut zu beobachten; auch nach über 4500 toten Kindern behaupten die Neufaschisten immer noch “die verteidigen sich nur”). Hitler hat in einem gut dokumentierten Interview (Originalmitschnitt) in etwa Folgendes gesagt: er habe dem deutschen Volk solange und soviel von Frieden erzählt, dass er schon Angst hatte, dass sie ihm das ernsthaft abkaufen würden und für die “höheren” Ziele dann nicht mehr parat stünden. Die Äußerung deutet darauf hin, dass es im Hintergrund Leute gab, die ihm dieses Instrumentarium der Manipulation mit auf den Weg gegeben haben. Jedenfalls war dieses Video einst relativ gut bei YouTube zu finden. Doch dann war es auf einmal verschwunden. Bis heute hab ich es da nicht mehr wiedergefunden. Ich vermute daran hätte man zu gut Parallelen von heute zu damals ziehen und deutlich machen können. Und da die heutigen Akteure alles dafür unternehmen, um jeden Versuch der Herstellung einer Parallele zu unterbinden (auch mit kriminellen Mitteln via “Justiz”)…. in der Ukraine gibt es ja angeblich auch keine Banderafaschisten. Und man hat in Kanada auch keinem SS-Veteranen zugejubelt, als dieser im dortigen Parlament zum Helden erklärt wurde. Nein. Was wir heute haben ist ganz sicher kein Faschismus. Ich schwöre bei meiner Mutter. /Sarkasmus aus
Wie wäre denn das Leben unter der NWO?
“Wie ̶w̶ä̶r̶e̶ ist denn das Leben unter der NWO?”
Eine Permalüge.
Es braucht überhaupt keine bewusste Verschwörung von Eliten und deren Handlungsbevollmächtigten und Lakaien, um so etwas wie einen “deep state” konstatieren zu können. Im Konfliktfall und in Krisenzeiten tritt aber dieser eben selbst für Detektionsschwache fühlbar auf den Plan.
Wenn die Verteilungsspielräume enger und dier Gier Mancher immer schwerer zu befriedigen ist, dann rivalisiert eben Mangel mit “Mangel” und auf die sonst so hochgelobten feinen Tischmanieren haben überwiegend ausgedient.
Zeitenwende eben, aber nur für die Bekloppten. ( Man nehme mir bitte nicht übel, dass die politische Elite dieses Landes zu wenig Anzeichen aussendet, um den Anschein ausreichend zu unterbieten, diesem Lager anzugehören.
Denn letztendlich ist es nur das Erreichen gesellschaftlicher Kippunkte einer linearen Entwicklung.
Was soll denn der Ausdruck einer Geschäftsträgerin anderes sein als der Zwang, sich gewissen Dingen unreflektiert zu fügen, wenn das Wort von der marktkonformen Demokratie als oberste Zentralinstanz mit Jupiterstatus kolportiert wird?
Und weil anscheinend formale Bildung die Grenzen zur Mindestintelligenz oft nicht erreichend fördert, können jenseits vernünftiger Koordinatensysteme willkürlich anmutende Wasserstandsmeldungen als unumstößliche Wirklichkeit verkauft werden.
Selbst die allerdümmsten Sonderschüler wären niemals auf die Idee gekommen, faktisch Geimpfte (wenn auch ohne noch nicht ausreichend aktivierten Impfschutz) die ersten 2 Wochen nach der Impfung als ungeimpft zu deklarieren und dies als Grundlage für Studien und Metastudien zu verwenden. So etwas bringen nur Wissenschaftler zustande, deren Einseitigkeit des Blickes nicht mal mehr einen ganzen Baum, ganz zu schweigen vom Wald, erfassen kann.
Eine Kultur konstruktiver Heterogenität zu etablieren, stellt die eigentliche Aufgabe nicht nur in diesen Tagen dar.
Man kann sich damit anfreunden oder es bleiben lassen. Die Folgen werden dann aber nicht die besten sein.
“Selbst die allerdümmsten Sonderschüler wären niemals auf die Idee gekommen, faktisch Geimpfte (wenn auch ohne noch nicht ausreichend aktivierten Impfschutz) die ersten 2 Wochen nach der Impfung als ungeimpft zu deklarieren und dies als Grundlage für Studien und Metastudien zu verwenden.”
anfangsinfo war: 10 tage spikeproduzent, nach 14 tage leidlich antikörper…..
ich hab jedem/r impfwilligen nur gesagt: schau zu, daßde dich wenigstens diese 2 wochen schützt, denn diese anfangsinfo hätte eigendlich 2 wochen au-schein nach impfung arbeitsrechtlich zur folge haben müssen seit wegfall nicht nur der untauglichen, sondern eben auch der tauglichen “maßnahmen” ….stattdessen wurde für den “bestschutz” aktives sich infizieren mit omikron anempfohlen, fortgesetzt ohne dazuzusagen, dies bitte erst nach frühestens zwei wochen “zu veranstalten”….
ich denke, die meisten “impfschäden” sind folge von
1. impfung in ne laufende infektion/schnupfen (weil null abgeprüft vorab) und/oder 2. infektion während der spikeproduktion….
=absolute überforderung eines jeden körpers…
Ich vermute, der Vorposter meint: Für das Studium unerwarteter Wirkungen ists ausgesprochen dämlich, die 2 Wochen direkt nach Verabreichung per Definition nicht zu untersuchen.
vielleicht, mir wurscht…..aufreger unter euereins war ja -nicht zu unrecht- , daß leuts, die in diesen zwei wochen nach impfung erkrankten und zb im kh behandelt werden mußten, als “ungeimpft” gelistet wurden, ebenso positiv getestete gestorbene …..
und eure wuuuhuuuuhuuu-raunereien zwecks “übersterblichkeit”….
mein erklärbär dafür steht drüber, damiteinhergehend eine begründung für ideen, auf die nichmal sonderschüler kämen 🙄 ….
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Das Thema des Deep State und Eliten sollte genauer untersucht werden, wobei ich nicht denke, dass man ihm wirklich auf die Spur kommt. Das sind Superreiche, die sich jedoch nicht in allem einig sind, es sind Teile der Geheimdienste und der Polizei, es sind Teile des Finanzkapitalismus. Selbst wenn man einen Bombe auf Davos zur Zeit des WEF wärfe, würde man nicht alle erwischen und wahrscheinlich auch viele unbeteiligte. Ich habe schon das Gefühl, dass eine Agenda, wie im Artikel beschrieben, durchgeführt werden soll.
Dazu auch das: https://www.manova.news/artikel/die-klima-eiferer
Die Frage bleibt: Was tun?
Was tun?
Gesellschaftliche Handlungsoptionen und auch Sackgassen konsequent aufzeigen. Masterpläne für dies und das auf einen operabel durchführbaren Niveau gibt es eh nicht. Außer man hält die Russland-Sanktionen für geglückt.
Und die vermeintlichen Befürworter solcher Sackgassenlogik ernsthaft fragen, ob es wirklich so glücklich macht, dass man auf den nächsten Hype verzichten kann. Denn wenn Kapitalisten sich kanibalisieren, stehen tendenziell immer weniger mit Schwänzen rum…
»Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus‘. Nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus«
Lange Zeit der Lieblingssatz der Faschisten, um Antifaschisten zu diskreditieren. Was nun halt fehlt, sind die Faschisten, die nicht behaupten, Antifaschisten zu sein. Spanien sind sie auf den Spuren Francos, in Italien auf den Spuren Mussolinis und im Inneren der AfD, wo der Blick der Öffentlichkeit nicht so hinfällt, er da. Der Faschismus kommt von beiden Seiten.
Schauen wir in die USA: der Tiefe Staat (gut beschrieben), wollte in Syrien einmarschieren. Aber konnte man der Öffentlichkeit die republikanischen Neocons noch zumuten? Nein, die waren gründlich verbrannt. Die Demokraten? Die hatten ein Problem, denn sie waren über Jahrzehnte die Partei der sehr starken Friedensbewegung. Och, dachte Hillary Clinton, wir geben denen ein Bonbon, etwas mit Schwulen und Transen. Dann sagen sie nichts, wenn ich in Syrien einmarschiere. Hätte um ein Haar geklappt. Aber es half dabei, aus den Demokraten die Partei der Russenhasser zu machen. Putin ist nicht woke, den gilt es zu bekämpfen.
Der Wokismus überrollte dann die gesamte westliche Welt. Widerstandslos, auch bei konservativen Parteien, deren Zielen er diametral entgegen gesetzt war. Lange Zeit der einzige Widerstand kam von der britischen Autorin J.D. Rowling, die keine Spanner in der Damenumkleide wollte. Was sie mitmachte, war nicht nur ein Shitstorm, vielmehr könne sie ihr Haus mit Morddrohungen tapezieren, wie sie sagt. Ja, die Woken hatten eine SA, die an Rowling demonstrierte, was der Person passiert, die sich ihnen entgegen stellt. Spätestens da war ich draußen.
Zentrum der Bewegung waren die US-Universitäten und wer da nicht woke war, hatte Nachteile. Was nun zu beobachten ist, mich aber wenig überrascht, dass genau das die übelsten Antisemiten sind. Was da von den Unis der Ivy Leage kommt, lässt jeden Hamas-Funktionär blass aussehen. Antisemitismus ist immer das wichtigste Instrument des Faschismus. Wird sehr gern vergessen.
Ich schreibe aber in Vergangenheitsform. Das alles war vor zwei oder drei Jahren wesentlich intensiver. Jetzt ist kein Druck mehr auf der Leitung. Was übrig bleibt: eine leider völlig desorientierte Linke und Rechte, die davon profitieren.
Und leider ist Wagenknecht nicht der Ausweg aus dem Dilemma.
“Spanien sind sie auf den Spuren Francos, in Italien auf den Spuren Mussolinis und im Inneren der AfD, wo der Blick der Öffentlichkeit nicht so hinfällt, er da. Der Faschismus kommt von beiden Seiten.”
Nicht wirklich, das, was du beschreibst sind die Old-School Faschisten. Die “Feel-Bad-Faschisten”.
Das neue sind die Feel-Good Faschisten, bei denen du frei bist, jedes Loch zu ficken, jede Hautfarbe als geil zu empfinden. Und es wird ALLES überwacht. In Old School Faschismus waren wenigstens deine Gedanken frei, im Feel-Good Faschismus, sind deine Gedanken nicht nur komplett bekannt, sondern sie werden auch so hingebogen, dass du das Richtige denkst. Alles für eine kleine Elite, die praktisch allen Besitz auf sich vereinigt und während bei Mussolini und Co ein Aufwand getrieben werden musste, die störenden Elemente zu vernichten, bringen sie dich im neuen Faschismus dazu, dich selbst zu vernichten, wenn du störst oder nicht mehr nützlich bist. Und die, die sich weigern, werden einfach in so eine Lage gebracht, dass sie von selbst sterben.
Und das ganze machen sie komplett transparent, verkaufen es dir als Fortschritt und spannen die Linken ein, ihnen zu helfen. Und da die Linken ihre inneren Widersprüche nie lösen konnten, fallen sie alle darauf rein.
Tatsächlich sind die Rechten heute die letzte Hoffnung wenigstens “nur” den Old-School Faschismus zu haben, der, so unangenehm er ist, immerhin noch gewisse Freiheiten bietet.
Im neuen Faschismus braucht man keine Lager, man bietet einfach den Selbstmord für Leute an, die “Depressiv” sind. In Kanada sind bereits 4 % aller Todesfälle ein staatlich unterstützter Selbstmord. In den Niederlanden bieten sie bereits in den Apotheken Selbstmord Kits an. Und die Linken feiern das.
“Antisemitismus ist immer das wichtigste Instrument des Faschismus. Wird sehr gern vergessen.”
Eine Behauptung von Ihnen wie auch von jüdischen und israelischen Lobbyverbänden. Aber hält diese Behauptung auch einem Realitätscheck stand? Für das Original, nämlich den italienischen Faschismus, trifft das mit Sicherheit nicht zu. Aktuell kann man doch erkennen, dass der Vorwurf des Antisemitismus als Instrument zur Verleumdung missbraucht wird – scheint ein wahres Multi-Instrument zu sein.
“Aktuell” ist da nicht wirklich passend.
“Antisemitismus als Instrument zur Verleumdung” zu missbrauchen wird seit Jahrzehnten betrieben.
Der Vorwurf wird nur immer hysterischer, um so rechter die israelischen Regierungen werden und desto unmöglicher eine Zwei-Staaten-Lösung.
Ja leider hat der politische Westen und insbesondere Israel den Realitätsbezug verloren. Die israelische Regierung rechtfertigt ihre Kriegsverbrechen in Gaza mit quasi faschistischem Gedankengut.
Sie meinen, die Konzentrationslager und die Shoa hat es nicht gegeben?
Sie wissen, wie viele Menschen durch die Shoa getötet wurden?
Oder was genau wollen Sie sagen?
Ausgangspunkt meiner Antwort war die Behauptung: “Antisemitismus ist immer das wichtigste Instrument des Faschismus.” Was ich infrage stellte. Ich halte den deutschen Nationalsozialismus für eine Sonderform des Faschismus mit einer extremen rassistischen Komponente, der im italienischen Original nicht enthalten war.
Ich bezweifle, dass “Antisemitismus immer das wichtigste Instrument des Faschismus ist.” Denn damit würde der Faschismus-Begriff zu sehr eingeengt werden. Auch der Faschismus ist vielfältig.
@garno
Genauer gesagt ist es so, dass die Faschisten, die die Armee hinter sich hatten, keine Antisemiten waren. Also in Italien und Spanien. Das war nicht der Fall in Deutschland, Kroatien, Rumänien, Polen, Ungarn und Ukraine. Das sind durchweg Antisemiten. Warum das? Der Antisemitismus garantiert äußerste Aggressivität, auch gegen Nichtjuden
Realpolitik und Staatsräson sind nicht dasselbe. Das ist verkürzt: Zum Beispiel gibt es Realos, seitdem es die Grünen gibt: Aber dass die Grünen die Staatsräson anbeten, stellt eine ihrer neueren Degenerationserscheinungen dar.
Darüber hinaus fehlt der Analyse des Ullrich Mies das Verständnis des Kapitalismus und der Klassengesellschaft. Wenn der Autor von Kasten, aber nicht von Klassen spricht, meint er europäische oder indische Kasten des Mittelalters?
Über Biopolitik sprach bereits Foucault, aber er hatte nicht gemeint, dass es sich dabei um einen “neuen Faschismus” handele. Aus dem Interview wird mir nicht klar, was genau den “neuen Faschismus” nach Mies’ Ansicht ausmachen soll.
Ein Ausnahmezustand ist zweifellos ein Merkmal des Faschismus, Doch Lauterbachs primitiv-voodooistischer Ausnahmezustand drückt die panische Überforderung unserer Staats- und Gesellschaftselite aus (Karl-Heinz Roth). Diese Elite der hohen Staats, Militär- und Konzernbeamten steckt in ihrem ideologischen Tunnelblick fest, ist borniert und lernunfähig, aber deshalb noch nicht faschistisch.
Tatsächlich ist Horkheimers Merksatz auch für den “neuen Faschismus” zu beherzigen: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“.
„Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“
Die liberal-individualistische Sicht des Autors ist unverkennbar, ihm fehlt die fundamentale Durchdringung des Themas. Er benutzt einige Merkmale von Faschismus und konstruiert daraus seinen “Neu-Faschismus”.
Ich hab den Eindruck, er verfällt dem links-alternativen Zeitgeist, wo die Faschismus-Bezichtigung in Mode ist, etwa so wie beim Staats-offiziellen Zeitgeist der Antisemitismus-Vorwurf modern ist.
„Da die Herrschenden entschlossen sind, eine totalitäre Herrschaft auf Weltebene zu begründen, sind sie nicht so dumm, die fundamentalen Fehler und Verbrechen des traditionellen Faschismus zu wiederholen.“
Das halte ich für eine ziemlich abstruse Aussage. Das würde bedeuten, dass es unter den Herrschenden Harmonie auf globaler Ebene gäbe. Davon sind die Herrschenden aber weit entfernt.
Nimmt man diese Grundannahme aus der Argumentation, bleibt nicht viel übrig von der These der „neufaschistischen Weltherrschaft“.
Dass es in Demokratien zunehmend totalitäre Tendenzen gibt, ist allerdings offensichtlich. Der Pluralismus funktioniert nur bei Sonnenschein …
Ich kann Mies eigentlich mit seinem ständigen die Apokalypse beschwörenden Warngeschrei nur schwer ertragen.
Letztlich ist das auch ein Geschäftsmodell.
Rummmmms
“Das würde bedeuten, dass es unter den Herrschenden Harmonie auf globaler Ebene gäbe.”
Seit wann ist/war “Harmonie” die gemeinsame Basis für das Durchsetzen von Interessen und Sicherung der eigenen Pfründe? 🧐
“Ich kann Mies eigentlich mit seinem ständigen die Apokalypse beschwörenden Warngeschrei nur schwer ertragen.”
Ja, ja. Ob sie Mies, Müller oder Meier heißen: wenn man gedanklich in ruhigen Gewässern schwimmen möchte, dann ist jedes Kräuseln überaus unangenehm. Daher ist es stets einfacher, sich die Welt fluffig und “mich wird es schon nicht treffen” zu denken, als die Richtung der Reise in seiner Komplexität – für das Gros – zu erkennen. Alles wird gut, warten wir es ab!😵💫
Wie immer hochqualifi- und differen-ziert, Ihre Antwort, und so ganz ohne Unterstellungen!
Beste Empfehlung als Gesprächspartner, unbedingt!
Huch – nicht deutlich genug formuliert? Ich kommentierte Ihre gehaltvolle Aussage; es war keine Einladung zu einem Gespräch.
Gehen Sie übrigens davon aus, dass auf den Hinweisen der NDS Ihre Vorbemerkungen Beachtung finden würden, wenn diese ebenso wenig Tiefe hätten?
Aber gleichgültig – jedem das Seine!
Wünsche einen schönen Resttage.
Was Guido Biland hier formuliert, sehe ich genauso.
Typisch für Faschismus ist auch der totale Krieg, einerseits als Mittel zur Errichtung der totalen Diktatur, andererseits in der Hoffnung auf Endsieg. In der BRD scheint das gerade stattzufinden. Seit dem 2. WK hat sich die BRD mehr symbolisch, jedenfalls ohne Risiko und großen Aufwand, an Jugoslawien- und Afghanistankrieg und verschiedenen „Friedenskriegen“ beteiligt. Aber unter Scholz stürzt sich die BRD total in Krieg, und nimmt wirtschaftlichen Totalschaden und Zerstörung der Gesellschaft in Kauf, unterdrückt mit allen zur Verfügung stehenden Mittel Widerstand, versucht die Medien gleichzuschalten, betreibt Ausgrenzung und Einschüchterung Andersdenkender, korrumpiert die Unabhängigkeit der Justiz, verfolgt oppositionelle Parteien, und setzt Sprachregelungen mit Justizgewalt durch. Das ganze wird als „Zeitenwende“ definiert, wohl als Wende zu einer Zeit, in der alles dem Krieg untergeordnet wird. Eigentlich fehlt nur ein Führer. Aber auch der “Führer” war keine herausragende Gestalt, sondern nur ein lächerlicher Hampelmann. Schon in der Nachkriegszeit konnten selbst die noch während des Kriegs Geborenen nicht verstehen, dass so eine Figur “Führer” sein konnte. Wenn die Zeit reif ist, d. h. Spaltung und Hass genügend angefeuert sind, könnte wieder so eine Witzfigur zum Führer aufgebaut werden. Es gibt in der BRD genügend dummschwätzende, lügende, demagogische Kriegshetzer für diese Rolle!
“Typisch für Faschismus ist auch der totale Krieg, einerseits als Mittel zur Errichtung der totalen Diktatur, andererseits in der Hoffnung auf Endsieg.”
Nein, ein totaler Krieg, mit Atomwaffen, könnte die letzte Hoffnung für die Menschheit sein. Durch eine umfassende Zerstörung aller Industrien und großen Städte, müssten sich die Überlebenden auf ein Leben wie im Mittelalter oder in der Antike einstellen, ohne Hoffnung jemals wieder eine Zivilisation wie heute zu erschaffen. Das würde dem Faschismus ein für allemal die Mittel nehmen, da auch die leicht zugänglichen Rohstoffe nicht mehr für einen Neuanfang zur Verfügung stehen würden. Klar, 99 % aller Menschen würden sterben, aber das ist immer noch eine bessere Alternative als das, was der globale Faschismus der Superreichen für die Menschheit bereithält.
Also ich teile die Annahme des Buchautors nur teilweise – z.B. frage ich mich warum der erst bei Angela Merkel, und der Corona-Krise, von einem “neuen Faschismus” spricht? Die Sache fing meines Erachtens viel früher an, mit dem Lambsdorff-Papier unter Ex-Kanzler der CSU/CSU Helmut Kohl, dass dieser aber noch nicht umsetzen konnte, die Aufgabe fiel dem Genossen der Bosse (auch Ex-Kanzler der SPD Gerhard Schröder genannt) nach wegmobben von Oskar Lafontaine (SPD) und Regierungswechsel, zu, und seinem grünen Vize-Kanzler Joschka Fischer – Der Name? = Hartz IV heute Bürgergeld (Raider heißt Twix, geändert hat sich nix!) genannt….
Damit fing alles an, denn an den vermeintlich Schwächsten der Gesellschaft läßt sich am Besten herumexperimentieren, wie jeder Machthaber – seit Macciavelli – weis.
Interessant auch, dass er den “neuen Faschismus” ähnlich wie ich am Entstehen in Chile sieht – Pinoquet war ja ein faschistischer Diktatur, und der neoliberale Kapitalismus trat dort, in all seiner Grausamkeit, erstmals auf. Heute ist Chile führend daran, diesen “neuen Faschimus” zu bewältigen, und über die Verbrechen der Menschlichkeit aufzuklären, die diese Art des Faschismus – auch Neoliberalismus genannt – im eigenen Land angerichtet haben soll. Deutschland ist da noch nicht so weit, da hier dieser Zombie-Faschismus (= der längst gescheiterte Neoliberalismus) immer noch sein häßliches Haupt – dank Ampel-Regierung von Rot-Gelb-Grün – stolz hervorzeigt.
Was den “alten Faschismus” angeht, da habe ich auch eine andere Ansicht dazu, da ich jegliche Art von Religion, auch weltliche genannt Ideologie, ablehne – Bandera, Hitler, Mussolini, Franco, Pinoquet und Co. haben nämlich eines gemeinsam, sie werden quasi weltlich-religiös als “Heilige” verehrt – bis heute – siehe nicht nur die Ukraine und den dortigen Heilgenkult um den “Nationalheiligen” (absichtlich falsch damit jeder merkt was ich meine) Bandera verehrt, und andere Faschisten, und Nazi-Kollaborateure……hier geht’s ja rein um den Faschismus, daher nur kurz die Anmerkung, ich selbe das selbe Phänomen auch bei der autoritär kommunistischen Ideologie, aber die ist ja mausetot…..dennoch gibt/gab es auch dort einen “Heiligenkult” um “Nationalheilige” (Che, Stalin z.B.)….aber das ist zweitrangig, da niemand mehr ernsthaft an autoritären Staatskommunismus glauben, und die Faschisten – trotz eines verlorenen Weltkrieges und Scheitern der Franco-Diktatur in Spanien – bis dato überlebt haben, und überleben werden – siehe Ukraine z.B.
“Nationalhelden” sind eben auch nichts anderes als säkulare “Nationalheilige”……und wie schon gesagt, ich lehne jegliche Art von Religion, auch, und insbesonders weltliche, total ab…..übrigens auch Hitler soll sogar eine eigene Theologie vertreten haben, dass ist auch ein Zeichen für eine weltliche Religion……auch Ideologie genannt…..
Zugegeben der Kampf gegen “Hartzies” traf nur wenige, wie heute der Kampf gegen Flüchtlinge, aber es bleibt dabei: An den Schwächsten der Gesellschaft läßt sich der neue, neoliberale Faschismus, der irgendwann alle trifft, am Besten ausprobieren – insofern könnte man zynisch anmerken, dass dies spätestens seit der Corona-Krise gerechter Weite alle trifft, nicht nur Flüchtlinge und “HartzIV”ler……sorry, aber das konnte ich mir nicht verkneifen zu erwähnen…..ausgleichende Gerechtigkeit eben 😉
Sarkastische Grüße
Bernie
“nteressant auch, dass er den „neuen Faschismus“ ähnlich wie ich am Entstehen in Chile sieht – Pinoquet war ja ein faschistischer Diktatur, und der neoliberale Kapitalismus trat dort, in all seiner Grausamkeit, erstmals auf.”
Nein, auch das war auch noch der Old School Faschismus. Wenn du den neuen Faschismus sehen willst, dann guck nach Kanada, dort siehst du den neuen Faschismus in seiner vollen Blüte. Von den Kontosperrungen für Lastwagenfahrer die protestiert haben, über den Impfzwang bis hin zum staatlich assistierten Selbstmord. Und trotzdem ist alles so schön “demokratisch”. Außer du sagst etwas gegen die Regierung, gegen LGBT, gegen die Impfung, gegen Veganismus oder irgendetwas anderes, das Regierungsprogramm ist. Dann musst du entsprechend umerzogen werden – oder du beendest dein Dasein mittels einer staatlich geförderten Spritze.
Alles gut und recht, aber was den “alten Faschismus” angeht, da würde ich die USA und Kanada auch mit einreihen – leider in Deutschland nur wenigen bewußt, aber die Euthanasie war keine rein deutsche Erfindung sondern war global vertreten – was natürlich nach der Niederlage 1945 ganz schnell unter den Teppich gekehrt werden mußte…..weis ja nicht wie alt du bist, aber ich kann mich genau daran erinnern, dass früher, in Teil kritischer Literatur daran erinnert wurde, dass Hitler Vorläufer in den USA und in Kanada hatte – die können das eben nur als “neu” verkaufen weil das hier in Westeuropa niemand weis……übrigens auch die angekreidete deutsche Kolonialgeschichte, und Schädelsammlungen der Kolonisierten bzw. Ermordeten in deutschen Musseen hatte internationale Vorläufer im angelsächsischen Raum…..aber wie schon gesagt, nach dem Tod Hitlers wurde das ganz schnell vergessen……und nur deswegen kann Mensch das als “neu” ansehen 😉
Gruß
Bernie
“…leider in Deutschland nur wenigen bewußt, aber die Euthanasie war keine rein deutsche Erfindung sondern war global vertreten…”
Der Unterschied ist, dass du dir Spritze selbst gibst, du verlangst geradezu danach. Weil du depressiv bist, weil du arbeitslos bist, weil du kein CO2 produzieren willst. DAS ist der Unterschied, die komplette Kontrolle deiner Gedanken. Im alten Faschismus mussten sie dich zwingen, im neuen zwingt dich keiner Dinge aufzugeben oder dein Leben zu beenden, sie bringen dich dazu, dass DU sie dazu zwingst.
Die korrekte Bezeichnung, medial hofiert, war “HARTZer” wie Schamotzer, Fauler, Dummer etc.
Soviel Zeit muss sein!😉
Und ob “..der Kampf gegen „Hartzies“..” marginal war?
In Unterhaltungen mit Betroffenen über deren unwürdige Behandlung und das Sehen ekelerregender “medialer Beiträge zur Verunglimpfung” mag ich das so nicht einfach unterschreiben.
“..z.B. frage ich mich warum der erst bei Angela Merkel, und der Corona-Krise…”
Selbstverständlich, und dazu lohnt sich keine ständige Wiederholung, liegt der Beginn weiter zurück.☝️ Nicht verraten, geheim! 😉🤫
@Cui bono
Muss dir da leider recht geben – im Übrigen dank einem Buchautor namens Wolfgang Ayaß weis ich, dass die “Reformen” gegen “Harzies” Vorläufer zum Ende der Weimarer Republik hatten, worauf das im Faschismus weiter praktiziert wurde, und zwar in verschärfter Form (“Schwarzer Winkel” der KZ-Insassen wies drauf hin sind “Asoziale Elemente”)….dank Kriegsende wurde das schnell begraben, da die Betroffenen ja keine Lobby hatten und die Entnazifizierung in .de gescheitert war. Der Betroffene “Zigeuner” konnte so oft beim Antrag auf weitere Hilfe vom Amt seinem einstigen KZ-Peiniger in die Augen sehen, der wieder verbeamtet wurde von Adenauer……heute Geschichte und längst vergessen, und auch ich weis das nur wegen dem oben erwähnten Buchautor…..
Gruß
Bernie
“nicht mehr Realpolitik, sondern mehr Vernunftpolitik.”
Die aktuelle deutsche Politik ist mit Sicherheit keine “Realpolitik”, sondern eine ideologisch verbrämte Interessen-Politik (unvergessen Baerbocks stolz verkündete neue “wertegeleitete Politik”). Dann stellt sich die Frage wessen Interessen denn da wahrgenommen werden. Üblicherweise werden durch liberale Regierungen die Interessen der Wirtschaft verfolgt. Das scheint bei der Ampelregierung aber nicht so zu sein, denn dann hätte sie die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland nicht gekappt. Hier scheint die propagierte Werte-Politik also zu stimmen. Im Gegensatz dazu hatten Schröder und Merkel noch Realpolitik noch betrieben, also eine Politik die wirtschaftliche Interessen verfolgte. Aber wer zwang zum Umsteuern? Der böse Putin oder eine Geopolitik aus Übersee? Für wertegesteuerte Geister ist eindeutig Putin der Übeltäter, für Realpolitiker und Vernunftpolitiker nicht.
Ergo: Realpolitik ist bereits zum großen Teil Vernunftpolitik. Der Autor baut hier mit der Realpolitik einen falschen Buhmann auf.
Goldrichtig.
Dem steht jedoch Russland im weg und wir werden das zu verhindern wissen.
Die Nazis waren auch im “Dienste einer guten Sache” unterwegs und alles andere wurde dem untergeordnet.
Das wichtigste ist immer das Feindbild, das der guten Sache im Weg steht. Wenn das verinnerlicht ist, dann brüllen wir auch wieder Jaaaaaa!!!! und bekommen unseren jährlichen Veteranentag.
Ist doch immer dieselbe Sch…. Wir haben doch nichts gelernt.
Habe ich etwas nicht mit bekommen?
An welcher guten Sache waren die Nazis unterwegs?
Wenn Räuber im Geiste eines Herrenvolkes den Volksgenossen versprechen, an ihren Raubzügen zu partizipieren?
Das einzige, was man ihnen zugute halten kann, ist es, dass sie mit den Mefo-Wechseln Kreditformen etabliert und mit angeschoben haben, welche sonst nicht aktiviert worden wären, weil sich der weltweite Kapitalismus in einem viel größeren Schlamassel befand, als heutzutage selbst kluge Ökonomen herauskristallieren wollen.
Deswegen die Anführungszeichen.
Danke!
Deutschland liefert Waffen/Material/Ausbilder in Kriegsgebiete ‘frei Haus’, ob in der Ukraine oder Israel oder vorher Irak, Jugoslawien etc.
Die ‘Politik bzw. ihre “Herrscher” ist eine Stufe der Leiter weit oben, aber wenn die anderen darunterliegenden Stufen bei all den offensichtlichen Lügen mitmachen, dann kriegt jeder das er verdient.
Claude Juncker hat es ganz unverblümt ausgesprochen, ‘wir werfen etwas in den Raum, warten ab und ziehen das dann durch. Und schaut man sich den Zeitpunkt der Aussage an, dann hat die goldene Milliarde sehr viel Ader gelassen, um ihre ‘Kapitalfaschisten’noch fetter zu machen. Dem Westen ist die multipolare Ordnung schnurz, solange sie ihr Modell im eigenen Machtvakuum durchsetzen können. Vielleicht in ’10 Jahren’ wenn ihr XYZ Modell steht, werden sie eventuell nochmal durchstarten.
Wie auch immer, es ist der Mensch selbst der etwas ändern kann!
“Der Tiefe Staat zersetzt die Demokratie von innen”
Komisch. Als ich im August fast denselben Satz geschrieben habe war die Resonanz nicht so positiv.
Gut, ich habe natürlich auch über Kommunisten geschrieben, aber letztlich ist das nur Wortklauberei. Immerhin unterscheiden sich Faschisten und Kommunisten nur durch die Farbe ihrer Fahne.
Matjesstick, fühl dich geohrfeigt!
@ Konsomolze:
Ich fühl nix. Keine Arme, keine Kekse?
Aber immer wieder schön zu sehen, wie man Euch rotlackierte Faschisten packen kann.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass sie mich zu einem persönlichen Gespräch unter 4 Augen einladen wollten. Gut, uns Beiden war natürlich damals schon klar, dass einem würdelosen Maulhelden wie ihnen das Rückgrat fehlt, um da konsequent zu bleiben. Von daher, ja, keine Arme, keine Kekse, und da fehlt ihnen noch so Einiges mehr, was einen ernstzunehmenden Menschen ausmacht.
Den “Griff ins Leere” als “packen” zu bezeichnen erfordert schon eine gewisse Neudefinition auf Verb-Ebene, welche aber auch bei höchster Architekturkunst stark einsturzgefährdet ist.
Aber schweigen wir lieber beharrlich, nicht das es noch jemand liest…
Dafür, daß ich Sie angeblich nicht triggere, antworten Sie mir ganz schön oft. Zumal wenn man bedenkt, daß ich auf ein Gespräch mit Ihnen gar keinen Wert lege. Erinnert schon fast an die Leute die einen an der Haustür belästigen, sei es weil sie was verkaufen oder betteln wollen oder mit dem Wachturm rumfuchteln.
Ein Diskussionsforum ist keine Haustüre.
Und wer bewusst provoziert und austeilt, ich das lese und mir Zeit zum Antworten nehme, wird von mir nicht getriggert, sondern nur zur Überprüfung seiner Ansichten “animiert”.
Wie im realen Leben bin ich dabei nicht zimperlich, aber immer dazu bereit, auf Augenhöhe nicht nur den Kopf, sondern auch die Füße zu waschen.
Und das ist keineswegs immer ein Kernzeichen Linker gewesen.
Aber es wird ein Kernzeichen werden und der Klassenkampf-Fetischismus auf eine geerdetere Umlaufbahn gebracht.
Inhaltlich bin ich einer der größten Gegner einer verbiesterten Traditionsideologie vermeintlichen kommunistischen Gedankenguts.
Der zentrale Schwachpunkt: die Abstraktion einer Arbeitswerttheorie ohne materialistische Prüfung von Änderungen der Ausgsngsstruktur.
Aber da sind die Liberalen und was auch immer noch erheblich dümmer.
Ich nehme für mich in Anspruch, integrale Konzepte herausgearbeitet zu haben und die Realität wesentlich näher und wohldeklinierter darstellen und interpretieren zu können.
Ich leiste wirklich Knechtsdienste für die Freiheit und den Wohlstand Anderer.
Da soll mir erst jemand das Wasser zu reichen versuchen.
Von je mehr ich dabei überflügelt werde, desto lieber ist es mir.
@ luck:
“Da soll mir erst jemand das Wasser zu reichen versuchen.”
Aber zu Kopf gestiegen ist Ihnen noch nichts?
Nichts? Katzen, Ameisen und andere Insekten?
Sogar geflogen, nicht nur gestiegen.
Aber warum solch überflüssige Frage in einem ernsten Kontext?
Überfordert, überverbraucht, unterbemittelt oder…?
Soviel hat Majestyk schon gelernt bzw. noch nicht gelernt?
Sobald die Nachhilfe in etwas diplomatischerer Formulierungskunst gemäß den Grundsätzen einfachster Logik gegriffen hat, dürfte auf das “nur” verzichtet oder mit einem “soweit ich weiß” relativiert werden. Sam H. benutzte dafür den Zusatz “wenn ich mich nicht irre”, sofern ich mich nicht irre sollte und mich damit nicht mit Wortspielen in den Irrgarten der Irrtums Kultur verirren oder welche Buchstabenkonstruktion dies auch immer adäquat wiedergeben sollte.
“Immerhin unterscheiden sich Faschisten und Kommunisten nur durch die Farbe ihrer Fahne.”
Warum sollte man sich über diesen Satz aufregen??
Beide waren im 20. Jahrhundert Anhänger von widerwärtigen totalitären Strömungen mit einer triefenden Blutspur.
Der Irrtum, dem manche Linken aufsitzen, besteht darin, dass sie immer zu sehr auf die proklamierten humanistisch-hehren Ziele achten … und die ganz andersartige Praxis dann als vermeidbaren Betriebsunfall entschuldigen und ignorieren.
Ein proklamiertes Ziel – etwa Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – ist doch rein gar nichts wert, wenn es wegen der Fehler in der Theorie nicht zur resultierenden Praxis passt, also zur Guillotine von 1793 oder zu den Genickschüssen unter Stalin.
Wer von Fehlern in der Theorie redet, sollte diese benennen und dann auch bedenken, dass so die ausführenden Protagonisten relative Schuldbefreiung erfahren, weil es eben am Rezept liegt und nicht an der Umsetzung.
Wer aber etwas von der Sache wirklich versteht, weiß, dass es dieses Rezept gar nicht gibt.
Warum hatten dann Trotzki und Stalin so unterschiedliche Auffassungen über die Umsetzung der angeblichen Theorie?
Weil Trotzki ein Halb-Menschiwik war, um es mal so salopp zu formulieren?
Und wenn ein (für Kenner) dümmlicher Satz relativiert wird, basiert das nicht irgendeiner Aufregung, sondern des Inhalts wegen. Wer aber den Inhalt nicht kennt, sollte auch nicht besonders eifrig darüber urteilen.
Da würde ich mir schon eher stilvollere und inhaltlich tragfähigere Fragen gefallen wie die nach dem Wettbewerb im Rahmen der marxistischen Ökonomie-Analyse und im Kontext damit die durchaus sich aufdrängende Affinität zum einem Klassenkampf-Fetischismus, dem der ökonomische Boden schon lange zumindest teilweise entzogen ist.
Kommunisten, welche woll(t)en, dass der Sozialismus über den Kapitalismus siegen müsste, waren schon immer auf Kurzschluss gewickelt und verkehrten grundsätzlich in der falschen Disziplin.
Dabei kann es nur ein redliches Ziel geben: Allen Menschen akzeptable Lebensumstände zu verschaffen, damit sie in ihrer kleinen Welt ihr Heil finden können, aber nicht auf Kosten Anderer.
Mit den großen Fragen soll sich der 08/15-Mensch gar nicht groß rumärgern müssen, weil er den Fragestellungen eh nicht gewachsen ist.
@ Luck
Sie gehen in Ihrem Text für meine Begriffe zu sehr ins Detail, denn es geht gar nicht um einzelne Unterschiede zwischen Trotzki, Lenin oder Stalin oder sonst wem, sondern um etwas viel Grundlegenderes.
Sie werden mir natürlich nicht zustimmen.
Der Fehler beginnt schon viel früher, nämlich bereits dann, wenn man gewisse nun einmal vorhandene Merkmale des Menschen (z.B. sein Egoismus, das Habenwollen, das Konkurrenzprinzip, die Bevorzugung des Eigenen und Vertrauten) zu wenig berücksichtigt oder davon träumt, in einer schönen lichten Zukunft derartige alte und “schlechte” Eigenschaften des Menschen zum Verschwinden zu bringen. Denn man will ja das Gute: “Brüder, zur Sonne, zur Freiheit … ”
Noch allgemeiner gesagt: Der Irrtum beginnt bereits da, wo man einen ethisch-moralischen und gesellschaftlichen Fortschritt (im Sinne einer Verbesserung) überhaupt für möglich hält, weil man die Natur des Menschen vernachlässigt.
Der zweite Schritt ist dann der Ärger der idealistischen Weltverbesserer und eifrigen Revolutionäre, dass ihr ach so tolles und menschenfreundliches Vorhaben doch nicht so recht klappt, weil es viel zu viele Menschen gibt, die nicht richtig mitmachen, die es womöglich sabotieren …
Danach folgt dann der Schritt, dass man beim Mitmachen der Leute mehr oder weniger grob nachhilft und die Jugend fleißig umzuerziehen versucht.
Und schon ist man da, wo man nicht hinwollte …!
Und eine Generation später versuchen es die jungen Leute irgendwo erneut … usw.
Diese Revolutionäre waren allesamt keine Edelkommunisten, sondern schon eher deren Killer. Aber idealistisch waren sie weniger auf dem Holzweg als Kapitalisten der alten Schule.
Das Verhalten von Menschen wird wesentlich von den Lebensumständen bestimmt und weniger genetisch.
Dass es dabei Gründe für egoistische Motive gibt, liegt schon in der Überlebensnitwendigkeit begründet. Und dass es Abstriche in Bezug auf solidarisches Verhalten gibt, heißt noch lange nicht, dass es Freiräume zur Erweiterung des menschlichen Handlungsrahmens auf konstruktiver Ebene gibt. Das ist imgrunde der “neue Mensch”. Auch der Kapitalismus hat einen solchen neuen Menschen geschaffen, dessen Betriebssystem aber periodisch an sich selbst scheitert.
Es gibt ja immer noch viel zu viele (und dazu gehören auch renommierte Wissenschaftler), welche glauben, dass der Black Friday Ursache und irgendwie auch Auslöser der Great Depression war.
Mit dem Kurssturz an den Börsen damals war es damit vorbei, über den Markt nicht zu erzielende Kaufkraft durch Asset Inflation zu ersetzen.
Kaufkraft an der richtigen Stelle ist das Zauberwort, würde ein Bill Clinton damals getönt haben. Also nichts mit Say’schem Theorem oder Monetarismus um jedem Preis. Aber mit solch einfachen Gedanken sind schon oft professionelle Ökonomen überfordert und geben ihre Uschi von der Laienabteilung zum besten.
Und Francis F. , der intellektuell Überforderte mit der kessen Lippe, glaubte schon vor über 30 Jahren, den Stein der Weisen für den Rahmen künftiger Geschichtsentwicklung gefunden zu haben. Geblieben ist der Stein eines Waisen (in intellektueller Hinsicht).
Aber die nächsten 10 Jahre werden viel ans Tageslicht und die jeweilige Tagesordnung bringen.
Und dann werden wesentlich mehr kaoieren, um was es wirklich geht und sich dabei gangbare Perspektiven eröffnen. Unter welchem Firmennamen diese dann agieren, wird immer weniger interessant sein. So wie heutzutage die Gretchenfrage bei Faust einmal hochwichtig gewesen ist, was selbst vor 50 Jahren wesentliche Bedeutung hatte, ist mittlerweile oft zur Beliebigkeit verkommen. Und in dieser Konstellation hat Verkommenheit einen postiv besetzten Wert.
“Das Verhalten von Menschen wird wesentlich von den Lebensumständen bestimmt und weniger genetisch.”
Exakt das bestreiten Konservative und Realisten.
Das ist der Kernpunkt der konservativen Utopieablehnung!
Die Natur des Menschen ist eine biologische Gegebenheit, die auch Verhaltensdispositionen betrifft. Die Lebensumstände bzw. die Prägung spielen gewiss auch eine Rolle, aber nicht die größere.
Einzelne Menschen, solche von größerer Reife und ethischem Format, mögen sich über die Natur bzw. die Biologie erheben können, so wie es ja auch Mönche gibt, die im Kloster anders leben. Das kann man aber nicht von der Masse erwarten und es ist auch nicht durch Erziehung oder sonstige Prägung erreichbar, ohne den Menschen selbst zu brechen, zu beschädigen und zu entwürdigen.
Ich sage nicht, dass ich mich über diese Einschätzung freue, denn aus ihr resultiert ja eine gewisse Hoffnungslosigkeit.
Auch der Kapitalismus hat es natürlich nicht geschafft, einen “neuen Menschen” zu schaffen.
Das, was er in kultureller und verhaltensmäßiger Sicht verändert zu haben scheint, sind bloß Äußerlichkeiten und Moden.
“Edelkommunisten” – ein Wort, das ich zuerst von meiner Mutter gehört habe und mit dem sie gewisse Leute aus ihrer eigenen Jugendzeit in den 1950er Jahren meinte. Ja, die gab es und gibt es. Ich glaube, dass sie es im Leben schwer haben …
Nun, da werden wir uns eben nicht treffen.
Ich danke Ihnen trotzdem für den höflichen Austausch.
@ Wolfgang Wirth:
“Exakt das bestreiten Konservative und Realisten.
Das ist der Kernpunkt der konservativen Utopieablehnung!”
Ui, Herr Wirth, da sind Sie aber einem gewaltigen Irrtum auf den Leim gegangen, wenn ich das mal ankreiden darf.
Zunächst mal Genetik vs. Prägung. Wer je in den USA war und dort wirklich Kontakt mit Nicht-Weißen hatte wird das so nicht stehen lassen können. Entscheidender als die Hautfarbe sind nämlich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die sehen in den Ballungsgebieten und im Süden speziell für Schwarze schlecht aus, ist aber ein Trugschluß. Nicht umsonst gibt es den Begriff White Trash. Es gibt sehr wohl auch prosperierende Schwarze wo die Rahmenbedinungen stimmen. Wenn jemand eher phlegmatisch oder bildungsfern ist, liegt das dann an den Genen oder am familiären Umfeld wo Bildung nicht zählt, wo es nicht die Föderung und auch nicht die wirtschaftlichen Möglichkeiten gibt?
Genetik ist immer auch ein Faktor das ist schon klar, aber natürlich wird ein Mensch durch Lebensumstände geprägt, siehe auch Zwillingsforschung. Oder man nehme die Aufholjagd von Südkorea. Sollte es je zu Vergleichstests mit dem Norden kommen weiß ich jetzt schon auf wen ich setze. Man vertausche mal Babys von Königen mit jenen des Knechts. Wenn Sie verstehen was ich meine.
Und so transparent bei den Aufstiegschancen ist unsere Gesellschaft noch lange nicht. Gerade in der Spitze entscheidet oft nicht Können oder die bessere Genetik, bestimmte Postionen bekommt man nur, wenn man im richtigen Haushalt geboren wurde. Man beachte mal die ganzen Von und Zus.
Sarrazin argumentiert gerne genetisch. Sarrazin ist aber alles mögliche, nur weder konservativ, noch rechts. Sagen zwar die Linken weil sie den nicht mehr in ihren Reihen wollen, ich will den aber auch nicht haben. Jetzt habe ich das besagte Buch nie ganz gelesen, war immer zu geizig dem auch noch den Lebensabend aufzubessern, ich halte aber den gedanklichen Ansatz schon für falsch.
Nehmen wir mal an, wir reden wirklich über Flüchtende. Selektiere ich die eigentlich nach die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen oder nach Bedürftigkeit?
Entweder ich hinterfrage die Narrative richtig oder man läßt es gleich ganz bleiben. Die Kernfage lautet wer ist zuerst dran, die eigene Familie oder die Leute aus dem Nachbardorf. Und da lasse ich mich auch gerne zynisch, böse oder sonstwas nennen, es geht darum sich mit der eigenen Art zu identifizieren oder eben nicht. Wer leistungsfähiger ist, wer sympathischer ist dabei nachrangig.
Ich habe kein Problem damit bei Fluten und Katastrophen zu helfen, auch mal Mitmenschen bei mit wohnen zu lassen oder eine Steuer für Ostdeutschland zu zahlen. Würden Kriegsflüchtlinge auch mal wieder gehen sobald der Krieg vorbei ist, hätte ich nicht einmal damit ein Problem.
Ich sehe aber nicht schweigend zu wie man Menschen hierher importiert wo genug Leute keine gute Arbeit haben, es kaum bezahlbaren Wohnraum gibt und die Bildungschancen eh beschissen sind und dann soll mein Steuergeld nicht an die eigenen gehen, sondern in die Gestaltung slowakischer Innenstädte oder Füherscheine für Afghanen, während der arbeistlose deutsche Nachbar zur Umschulung angeblich zu alt ist. Und das alles ist nur möglich, weil es kein Bekenntnis zur eigenen Identität gibt. Komisch, wenn der Putin so redet jubeln dem manche zu.
Jedenfalls bin ich klar für Germans First. Ich will nicht Polen erobern, aber zunächst muß es darum gehen die eigenen Menschen wieder dahin zu bringen sich selbstständig den Lebensunterhalt zu verdienen, so einen Beitrag zu leisten und damit auch ein postives Selbstwertgefühl zu bekommen. VOn mir aus können wir dann die ganze Sozialindustrie abbauen und die ganzen Beauftragten, die können dann ja gerne mal in der Pflege ihren Lebensunterhalt verdienen.
Konservativ und rechts ist übrigens kein deckungsgleiches Synonym.
So, nochmal zurück zur Genetik und der Prägung.
Natürlich gibt es im rechten Spektrum Leute die völkisch argumentieren. Eigentlich ist das ja auch das wesentliche Argument bei der Zuwanderung, es sei denn man hält Menschen für beliebig austauschbar. Jeder der halbwegs klar bei Verstand ist versteht, daß bei einer anders zusammengesetzen Bevölkerung das Land zwar vielleicht noch Deutschland heißt, aber eben nicht mehr das Land der Deutschen ist. Ein signifikanter Unterschied. Deswegen geht es bei der völkischen Argumentation aber nicht um Wertigkeit. Der eigene kann ja doof sein, der Neue geistig fitter. Menschen sollte man aber nicht so behandeln als wären es Software-Updates oder Autos wo man den Gebrauchten gegen einen Neuwagen eintauschen kann.
Was ist das eigentlich Wertigkeit? Als ob Tätigkeiten die vielleicht kein Studium erfordern oder weniger Intelligenz deswegen weniger wichtig wären. Genau darum geht es aber. Statt ein Heer von Alimentierten zu schaffen und einen bürokratischen Überbau und dann den Arbeitskräftebedarf mittels Migration versuchen zu decken, kann ich auch die Eigenen fit machen für den Arbeitsmarkt und denen eine Perspektive geben, auch jenen die eben nicht so leistungsfähig sind.
Man sollte mit einer Lüge endlich mal aufräumen. Deutschland hatte bis heute noch nie einen Mangel an potentiellenArbeitskräften, definitiv auch nicht in den Aufbaujahren. Es gibt auch keinen Facharbeitermangel, abgesehen von dem was man sich selbst herbei geschult und erzogen hat, was es real gibt ist ein Mangel an Arbeitnehmern die bereit sind Fachkräftelöhne zu zahlen.
Bei einem echten Fachkräftemangel arbeiten sich nämlich Arbeitskräfte über ihr eigentliches Qualifikationsniveau hinaus hoch und dann steigen auch die Reallöhne. Und genau diesen Anstieg hat bundesdeutsche Politik seit Erhard immer wieder zu verhindern versucht, genau deswegen braucht es ja auch die Billigimporte um die faktische Verarmung weiter Schichten verschleiern zu können.
Die CDU hatte nie was gegen den Import von Arbeitskräften, potentiellen Konsumenten oder Mietern, es entsprach ja auch den Interessen ihrer Klientel. Mehr Arbeitskräfte = mehr Konkurrenz, mehr Mieter = steigende Mieten, mehr Konsumenten = mehr Konsum, ist auch egal ob man die subventioniert, ein Teil läßt sich ja wieder abgreifen.
Es wäre Aufgabe der SPD und auch der Linken gewesen meiner Schicht die Konkurrenz vom Leib zu halten. Da aber deren Personal auch keine Arbeiter mehr sind, sondern alles Mittelschichtler und Bürgerliche brauch ich von linken Parteien ja nichts mehr erwarten, wähle ich also lieber die AfD, die hält wenigstens noch ein paar Unternehmer im Land und sorgt für innere Sicherheit und stabile Energieversorgung.
Das A in der AfD repräsentiert aber nur Höcke. Die einen sagen jetzt A wie Arschloch, ich sage solche Leute sind eine alternative Chance auf Erneuerung von Identitätspolitik, darum versucht der auch sprachliche Grenzen wieder zu verschieben, daß ist die Rückgewinnung von verlorenem politischen Deutungsraum. Erst die Sprache, dann die Erneuerung der eigenen Identität.
In jeder Menge Länder, auch in vielen amerikanischen Staaten muß man erst mal nachweisen, daß man den Arbeitsplatz nicht mit eigenen Leuten besetzen kann, nur in Deutschland nicht. Warum? Ist das richtig? Zunächst wären ja mal die eigenen Leute dran, zunächst brauchen auch die guten Wohnraum. Und wenn dann noch was übrig ist, dann kann man Neue holen. So entfacht das nur Zorn. Und dieser Zorn hat sich nur nie entladen, weil man die Leute an den Rand gedrängt hat. Und wer hat es getan? Die bürgerliche Mitte die jahrzehntelang profitieren durfte. Jetzt geht denen teilweise der Arsch aufs Grundeis. Ich selber schau mir aber immer genau an, wo stand jemand gestern, wo ist er heute. Und da bleiben bei den bekannten Renegaten wenige übrig denen ich über den Weg trauen würde. Und für mich ist ein wichtiger Punkt immer, sprengt einer ein Narrativ oder will er es nur erweitern und neu interpretieren. Deswegen kann ich ja auch mit einem Lafontaine nichts anfangen, sie erinnern sich.
Jenes Narrativ des Fachkräftemangels ist aber etwas das wirklich von fast allen gestützt wird, selbst von der AfD. Die erweitert das nur, bleibt aber in jenem Denken gefangen. Die AfD sagt aber auch nicht wir wollen keine Zuwanderung mehr, sie will sie nur anders steuern ergo selektieren. Eigentlich sagt nur eine Gruppe in der AfD wir brauchen das nicht. Das ist die Gruppe um Höcke. Die kämpft wirklich um Identität, der größte Teil ist ja eine Neuauflage der CDU un der geht es um den Wirtschaftsstandort und die argumentiert auch so als wäre Deutschland ein Unternehmen und müsse nur bessere Bewerber rekrutieren.
Wer völkisch argumentiert, der macht das eigene Volk zum Subjekt seines politischen Handelns, frei von Wertigkeit. Da sind Kennziffern wie BSP zweitrangig.
Zusammengefaßt sind auch viele Konservative pro Zuwanderung, aber eher aus Renditegründen, die Völkischen die argumentieren genetisch, aber eher aus identitären Gründen, was man offiziell aber nicht so nennen darf.
Und was die Probleme beim Verhalten angeht, wenn man über Zuwanderung spricht, hat schonmal einer davon gehört, daß Thais oder Vietnamesen oder Ostbelgier einen Problemfaktor darstellen? Ist es die Genetik, ist es die Religion ist es der Kulturraum? Von allem ein bißchen vermutlich, aber Fakt ist, Türken mit denen man ein Bier trinken kann die machen keinen Ärger, Iraner die vor Khomeni abgehauen sind auch nicht. Ziemlich viele der geschenkten Menschen aber sehr wohl. Würden die aber auch vor dem Islam fliehen würden die ab der Grenze auch anders auftreten.
Ich möchte an der Stelle aber ganz klar betonen, nicht die Ausländer sind das Problem, die kommen ja nicht mit Fallschirmen. Das Hauptproblem im Land sind die identitätsgestörten Deutschen und die Realitätsfernen. Jeder halbwegs normale Mensch weiß, importiere ich viele Muslime aus dem Nahen Osten wird es für hier lebende Juden ungemütlich. Mach ich Kraftwerke dicht und mich von Wind, Sonne oder der Stromproduktion der Franzosen abhängig, dann wird der Strom teurer, zumal wenn man bald alles elktrisch machen soll, Auto fahren, heizen und zu Hause digital arbeiten. Aber das führt jetzt zu weit, dann sind wir wieder beim gesellschaftlichen Linksruck, obwohl viele hier behaupten den würde es nicht geben und bei allen anderen gesellschaftlichen Strömungen die auch sehr viel mit Prägung zu tun haben und zwar der Prägung durch ein ideologisch indoktriniertes Umfeld, entsprechende Medien und ein Stimmenungleichgewicht zugunsten einer wie auch immer gearteten akademisch verbildeten Elite.
Schönen Abend!
Guten Morgen, Majestyk,
Sie haben sooo viel geschrieben, dass ich nicht auf alles eingehen kann. Ich behandle jetzt nur jene Punkte, die mir besonders aufgefallen sind.
1. Das mit der “konservativen Utopieablehnung” haben Sie missverstanden. Da weiche ich keinen Millimeter von meiner Überzeugung. Sie Sache dürfte sich klären, wenn man sich bewusst macht, das wir mit “konservativ” vermutlich Unterschiedliches meinen. Aus meiner Sicht argumentieren Sie hier (also nur in diesem Punkt!) bereits wie ein Linker.
Wenn Sie schreiben:
“Konservativ und rechts ist übrigens kein deckungsgleiches Synonym.”
… so rennen Sie damit bei mir offene Türen ein. Heute – wohlgemerkt, nicht früher, sondern heute – kann und darf ein Rechter (also eine reiche Person mit viel Einfluss) gar nicht wirklich konservativ sein – es würde ihn ruinieren. Wir hatten dieses Thema schon mal.
Die so beliebte Frage Vererbung vs. Umweltprägung hat mit dem, was Konservative wie z.B. Arnold Gehlen mit “Natur des Menschen” meinen, fast nichts zu tun.
Hier geht es um Verhaltensmerkmale, die allen Menschen – wenn auch in unterschiedlich starker Ausprägung – unabhängig von jeglicher Prägung ebenso angeboren sind wie Haare oder Fingernägel.
Dazu zählen:
das Interesse andere zu übertrumpfen (Konkurrenzprinzip) – und dies eben auch immer wieder auf verdeckt oder offen aggressive Weise, die Abgrenzung von anderen – aber auch Sehnsucht nach Anschluss und Zugehörigkeit,
eine gewisse Egozentrik (u.U. auch Egoismus),
das Habenwollen, bis hin zu Gier und Neid,
der Sexualtrieb,
die Bevorzugung des Nahen und Vertrauten und Ablehnung des Unbekannten und Fremden,
die Tendenz zur Faulheit aber zugleich der stärkere (Arbeits-)einsatz für Eigenes.
Und diese Merkmale stehen jeder sozialen Utopie im Wege.
Übrigens finden sich in dieser Auflistung auch einige der sieben Todsünden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tods%C3%BCnde
Dieses Todsündenkonzept ist ein bereits sehr altes und weises Erkennen, dass der Mensch unabhängig von der Prägung, allein durch sein biologisches Menschsein auch zu destruktiven Dingen neigt.
Anders gesagt: Die wohl schon von Rousseau vorgetragene Ansicht, dass der Mensch im Prinzip und von Natur aus gut sei, ist falsch. Er ist beides.
Der Rousseau´sche Irrtum begegnet einem übrigens auch bei der naiven Denkfigur des “edlen Wilden”, zu der gerade europäische Frauen neigen …
Ein Stück weit mögen die erwähnten menschlichen Konstanten womöglich tatsächlich durch Psychotechniken, Propaganda und Gehirnwäsche beeinflussbar sein – man denke etwa an die zeitgeistige Dekonstruktion von Verwandtschaft und Familie im Sinne einer Gemeinschaft von Blutsverwandten – doch ergibt bzw. ergäbe sich daraus ein deformierter Mensch.
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2. Zu Sarrazin:
Ich habe das Buch aufmerksam gelesen und meine eigenen Erfahrungen bestätigt gefunden. Die Diffamierungen von Linken und(!) Liberalen, dass er so gerne genetisch argumentiert, betreffen ohnehin nur kleine Anteile des Buches – und dort, wo er es tut, scheint mir seine Argumentation richtig und berechtigt.
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Bei der Intelligenzforschung gibt es ja die Sicht, dass die Intelligenz das PRODUKT aus den zwei FAKTOREN Vererbung und Umwelt ist. Daraus folgt, dass kein Faktor zu niedrig sein darf!
Ich bin also weit davon entfernt, die Umweltprägung gering zu achten. Sie erklärt aber nie alles.
Habe meiner Frau übrigens die Grüße ausgerichtet. So Sie eine haben, Gruß auch an sie.
Kommen Sie gut durch den Tag, Gruß
Das, was als “natus” firmiert, hat oft eine große Bandbreite.
Und Menschen erheben sich nicht über die Natur und brechen aus, sondern nutzen nur einen Teil der Freiräume, welche Natur und Kultur bietet.
Es gab aber auch noch nie eine Kultur, welche wirklich offen die gesellschaftlichen Möglichkeiten thematisiert und dabei reflektierend erörtert hat.
Es führen zwar nicht alle Wege nach Rom, aber mehr als einer. Der real existierende Sozialismus scheint meist was anderes gepredigt zu haben, so dass es einen wirklich konstruktiven Kulturkampf niemals gab, sondern schon eher die Auseinandersetzung auf Unsittenniveau.
Man kann durchaus resignieren und alles beim Alten belassen.
Dann wird man aber periodisch immer wieder scheitern und durchaus einen Blutzoll zahlen müssen, der an die derzeitige Bevölkerung in Gaza erinnern dürfte. Und das Rad kann auch aufhören, sich zu drehen.
Warum sollte es man anhand solcher Perspektiven nicht mit einer Dosis wirklicher Emanzipation zumindest zu veruchen, anzufangen?
Und mit das erste wäre dabei, die Begrenztheit dieses Systems in ‘punkto Wohlstand für Alle’ darzulegen. Man könnte systemimanent durchaus einiges verändern, aber das ist gedanklich ‘out of aerea’.
Ich bin jedenfalls wirklich zuversichtlich, dass mehr als nur ein kleiner Sprung gelingt.
Erstens sind die Verhältnisse günstig, weil die Fortschreibung der Vergangenheit in die Zukunft immer weniger gelingt. Und zweitens weil es neue Analysen gibt und bessere und präzisere geben wird, gegen die der alte Kram, gleich welcher Schule, nicht im geringsten rivalisierend bestehen kann.
Auch von mir ein Dank für das konstruktive Diskussionsniveau.
Guten Tag Herr Wirth,
“Warum sollte man sich über diesen Satz aufregen??”
Weil getroffene Hunde nun einmal bellen und die Meute unfähig ist sich auch nur ansatzweise selbst zu reflektieren.
Dabei beziehe ich mich nur auf Kurt Schumacher, wenn auch in abgewandelter Form.
Im Grunde sage ich nie was anderes als daß die Kollektivierung und vor allem das Primat des kollektiven Denkens den individuellen Wert eines Menschen negiert.
Staatstiefe ist nie ein geeignetes Werkzeug um Menschen weitesgehende Freiheiten zu ermöglichen und zu große Staatstiefe nimmt dem Menschen nicht nur Entfaltungsmöglichkeit, sondern auch Eigenverantwortung. In übersteigerter Form erklären sich so auch diese ganzen Opferkulte. Die Minderheit als Opfer. Kann auch mal die Minderheit von 50 Prozent der Weltbevölkerung sein, also die Frau als vom Aussterben bedrohtes Wesen.
Und damit will ich nicht die Anarchie oder Abschaffung des Staates als solches herbeireden. Der Staat ist bei vielen Dingen super, äußere und innere Sicherheit, Bereitstellung von Infrastruktur oder Verkehrswegen. Nicht so super ist der Staat wenn er sowas wie Gerechtigkeit schaffen will, zumal man ja erst einmal klären müßte, was ist eigentlich gerecht?
Ich glaube an dem Punkt haben Sie mich auch öfters mißverstanden. Ich will den Staat nicht abschaffen. Ich will ihn zähmen, damit er nicht zum Leviathan wird.
Mir ist das ein paar Mal beim Altlandrebell aufgefallen, wenn der Zustände kritisiert. Der Kritik würde ich im Prinzip zustimmen, der beschreibt als Verursacher den Neoliberalismus, ich nenne es Sozialismus. Und wenn man sich mal vor Augen führt was für den Amerikaner die Liberalen sind kommt man der Wahrheit vermutlich etwas näher.
Dem Geld und der Macht frönen sie alle. Ob sie nun in Wahsington sitzen, in London oder in Moskau oder Peking. Alles mehr oder weniger dieselbe Soße. Der Farbstoff ist nur anders und die Geschmacksverstärker.
Ich glaube man kann manches renovieren ohne es gleich zu zerstören. Klar den Gedanken der Demokratie muß man mit neuem Leben füllen und der Westen braucht auch mehr als einen neuen Anstrich, aber deswegen muß man noch lange nicht alles kurz und klein schlagen und behaupten das wäre alles Mist.
Wenn ich hier so lese, dann ist die Demokratie Mist, auch die westliche Ideenwelt. Das ist aber so, als würde man sich besoffen ins Auto setzen und eine Amokfahrt durch die Stadt veranstalten und hinterher sagen, die Erfindung des Automobils war falsch.
Zu einfach? Vielleicht. Ich wüßte aber auch keinen Grund sich die Dinge komplizierter zu reden als sie sind. Die Summe der Innenwinkel im Dreieck bleibt immer gleich.
Pfüat di
Kommunismus mit Staatstiefe und Kollektivierungswahn gleichsetzen bedeutet, intellektuell vielleicht nicht einmal das Niveau eines Kurt Schumachers erreicht zu haben. Und dafür muss man sich oftmals bücken.
Nach der Neuverteilung der Karten nach dem 2. Weltkrieg und dem SOZIALISMUS im Westen (Hayek) gab es erhebliche Spielräume, welche keineswegs eine Kollektivierung per administrationem erforderten. Das stellte im Laufe der Jahre schon der Markt her.
Der realsozialistische Enteigungskuktur-Fetischismus ist bis heute nicht wirklich aufgearbeitet und ist das Zentralgestirn am sozialistischen Himmel. Das es bestenfalls immer nur flackert und durchaus temporär ersetzbar ist, um was Gscheites dafür zu installieren, sollte eine Binsenweisheit sein, ist aber ein Sakrileg wie das Bestreiten des Opfertodes Jesus.
Mein ungestümer Geist legt sich eben mit allem an, was ihm nicht für heilig erscheint.
Ich sitze also zwischen allen Stühlen. Und wer etwas bessere Antennen hat, kann auch bemerken, dass ich Brücken baue.
Für Tonnagen von Hardlinern sind diese aber nicht ausgelegt, obwohl sie intellektuell eigentlich nur Leichtgewichte darstellen.
Aber was juckt mich das?
Da beherzige ich schon eher das marxsche Motto: segui il tuo corso e lascia dir le genti.
Guten Morgen, Majestyk,
nur ein paar kurze Zeilen vor dem Frühstück, denn meine Frau schläft noch.
“Im Grunde sage ich nie was anderes als daß die Kollektivierung und vor allem das Primat des kollektiven Denkens den individuellen Wert eines Menschen negiert.”
Ich stimme Ihnen da vollkommen zu.
Der Staat an sich neigt zur Machterweiterung und zum Bevormunden der Bürger. Heute und dank neuer Techniken in bedrohlichem Maße.
Der Punkt, wo wir uns wohl am meisten unterscheiden, ist die bei mir stärker ausgeprägte Skepsis oder auch Hoffnungslosigkeit hinsichtlich der ebenfalls sehr problematischen Macht- und Kapitalkonzentration in einer liberalen Wirtschaft. Ich habe als Kind oft “Monopoly” gespielt, das prägt und lehrt.
Nur so ist doch Stamokap möglich.
Grüße
Guten Tag Herr Wirth,
beim Monopoly gewinnt einer alles. Ich habe auch gerne Monopoly gespielt, ähnlich wie Risiko, fand aber selten Mitspieler. Wäre ich mal im Leben mit dem Geld scheffeln so gut gewesen wie im Spiel….
Aber in der Marktwirtschaft gibt es ja nicht nur einen Elektrizitätsversorger. Und wenn Sie sich mal anschauen was die Strompreise hoch treibt. Es ist eine staatliche Fehlentscheidung über den Kopf der Stromerzeuger hinweg und es sind eben auch die Steuern. Außerdem muß niemand im realen Leben die Schloßallee durchqueren und dort Maut zahlen.
Damit will ich nicht sagen, daß Kapitalkonzentration nicht gefährlich ist. Deswegen bin ich durchaus für Vermögensabgaben, erst recht auf Vermögen welches eben nicht als Kapital genutzt wird. Auch braucht es z.B. eine Reform des Stiftungsrechts.
Jenes Stamokap ist aber nur möglich in einer Marktwirtschaftssimulation. Da ist sie dann aber auch wieder die Staatstiefe.
Ein Beispiel sind z.B. die staatlichen Eingriffe bei den Krankenkassen. Und da bin ich nach 12 Jahren Streiterei als freiwillig Pflichtversicherter wirklich Experte.
Das komplette Gesundheitssystem ist unter staatlicher Kontrolle, mittlerweile mit suprastaatlichen Einflüßen siehe WHO. Das wäre so nicht möglich, wenn die Kassen echte Solidargemeinschaften wären, wo die Versicherten entscheiden, was, wie und warum an wen gezahlt wird. Das verhindert dann auch Sozialraub.
Ich bestreite nicht die Gefahr einer Kapitalkonzentration, halte das aber für ein selbst erzeugtes Problem. Und natürlich braucht es echte Anti-Trust-Gesetze. Vor allem braucht es aber auch eine echte Besteuerung von Großvermögen, denen man sich dann nicht einfach durch Stiftungen oder Steuersitzverlagerungen entziehen kann.
Auch sagte ich ja schon, daß der Steuerbaum komplett falsch ist. Es muß klar sein welches Geld in die Kommune, welches in den Landkreis, welches ans Land und welches zur Zentralregierung überwiesen wird.
Letzten Endes sehe ich da auch keinen großen Konflikt. Dass sind ja letzten Endes Themen die man rein theoretisch aushandeln kann, wenn man denn will. Andere Faktoren wie echte Gewaltenteilung, klare Unabhängigkeit der Justiz, unabhängige Medien sind ja entscheidender und quasii die Grundvoraussetzung.
Außerdem um mal Schiller zu zitieren, was nützt die beste Verfassung, wenn es keine Bürger gibt die diese Verfassung mit Leben füllen können.
Skeptisch bin ich ebenfalls. Es wird nicht so grausig werden wie man vielleicht gerade befürchtet, aber grausig genug. Auch glaube ich sowieso nicht, daß es friedlich bleiben wird. Dürfte inzwischen klar werden, daß auch unsere Straßen unsicherer werden. Soll nur keiner behaupten, niemand habe gewarnt.
Ich denke diese Rückabwicklung der Aufklärung von der wir auch schon einmal gsprochen haben ist erst einmal nicht mehr zu stoppen. Ist wie bei einer Lawine, die fängt man auch nicht im Hang auf. Irgendwann geht es sicher wieder aufwärts und die Menschen werden dann vielleicht auch die Lehren daraus ziehen, aber unsere Generationen, die haben es erst einmal verbockt und manche haben auch vieles einfach verzockt.
Was aus AfD Kanälen gerade angesprochen wird, was man alles tun möchte ist eine Verteilung von Beute die man noch gar nicht erlagt hat und wie selbst bei einer kompletten Umkehr der politischen Verhältnisse Zukunftsprojekte finanziert werden sollen weiß auch keiner. Die wirtschaftliche Erosion hält in ihrem Lauf nämlich auch weder Ochs noch Esel auf. Insofern wird ein Großteil der Menschen in diesem Land (natürlich noch lange nicht alle) in deutlich bescheideneren Verhältnissen ihr Leben führen. Wichtig wäre es wenigstens dieser Entmündigung entgegenzuwirken und zwar ganz entschieden.
Eines möchte ich noch anmerken, wir debattieren alle über die Welt die wir kennen oder zu kennen glauben. Jene digitale Revolution steckt aber noch in den Kinderschuhen. Bei allen Risiken birgt diese Umwälzung aber auch viele Chancen, politische wie auch ökonomische. Was viele ja an Marx z.B. kritisieren, daß der Verhältnisse beschrieben hat, die sich nur wenig später allein durch viele Erfindungen wie Verbrennunsgmotor, das Auto, das Flugzeug schon drastisch verändert hatten.
Selbst zunächst negativ erscheinende Veränderungen können dennoch auch Chancen bieten und man sollte die Welt auch nicht schwärzer malen als sie ist.
Viele Grüße, unbekannterweise auch an die werte Gattin!
Während Putin in seinem Büro Überfall auf die Ukraine plant, erscheint plötzlich der Geist Stalins. Putin nutzt die Gelegenheit, um Rat zu suchen: „Stalin, was ist passiert? Warum laufen die Dinge nicht gut für uns?”
Stalin gibt ihm einen Rat: „Schick fünf Millionen Russen in den Kriegstod und streich den Kreml blau.”
„Warum blau?”, fragt Wladimir Putin.
„Ich wusste, dass du mit dem ersten Teil kein Problem haben würdest”, kichert Stalin.
In ihrer Entstehungsgeschichte haben Kommunismus und Faschismus in der Tat etwas gemein: Die Bevorzugung einer sozialen Gruppe gegenüber dem Individuum. Das grenzt sie vom Liberalismus ab. Was in etwa den Gegensätzen von Sozialismus/Kollektivismus und Liberalismus/Individualismus entspricht.
Wie nun aber die politische Erfahrung zeigt kann sich einen liberalen Individualismus nur eine reiche Gesellschaft leisten. Die Armen können sich dagegen nur kollektiv der “Versklavung” durch die Reichen erwehren.
@ garno:
Der einzige Sinn und Zweck den Ideologien haben, die vom Kollektiv schwärmen ist die Versklavung des Individuums und das Einzige was sie langfristig erreichen ist eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Armut. Alle Kollektivideologien basieren auf der Verdummung und Steuerung von Menschen, damit eine selbsternannte Kaste herrschen und auf Kosten der Mehrheit leben kann. An der Stelle gleichen diese Ideologien alle dem Feudalismus.
Man könnte auch sagen, diese Ideologien sind erfunden worden um den Feudalismus mit anderen Mitteln wieder einzuführen. In dem Sinne sind diese Ideologien die Menschen ja auch einen festen Platz zuweisen reaktionär. Deswegen spricht man dann dem Menschen seinen individuellen Wert ab und seine Einzigartigkeit und nimmt ihm das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit.
Das ist ein Trick. Der Mensch als Sklave der sich freiwillig in sein Sklavendasein ergibt weil man ihm das Gefühl selber Diktator zu sein. Genau das ist diie Diktatur des Proletariats. Es ist die Herrachaft von vielen über den Einen, die in ihrer Wirkung nicht viel anders ist als die Herrschaft des Einen über viele.
Um beides zu verhindern wurde die Demokratie westlicher Prägung erfunden und jeder der diese grundsätzlich in Frage stellt führt gegen die Menschheit nichts Gutes im Schilde.
Auf meine These “die Armen können sich nur kollektiv der „Versklavung“ durch die Reichen erwehren” haben Sie aber nicht geantwortet.
Im Übrigen sollten Sie Ihr Welt- und Menschenbild vom Kopf auf Füße stellen, auf eine materielle Grundlage stellen, dann sieht die Welt gleich viel heller und interessanter aus.
@ garno:
Brauchen Sie eine Brille?
Porgessiv ist was Fortschritt schafft. Benz, Röntgen, Fleming, Bosch solche Leute sind progressiv. Nicht ideologische Schaumschläger. Kollektivisierung bremst Wohlstand und schafft keinen. Nachweis in der Realität längst erbracht. Wieviele Versuche benötigen Sie noch?
Die Welt ist ja auch langfristig besser geworden, der Hunger wird weniger und nicht mehr. Es gibt kaum noch katastrophale Mißernten. Die Probleme derzeit sind ideologischer Natur, aber auch das wird igendwann mal ein Ende finden.
Angeblich geht der Hälfte der Deutschen der Sozialstaat langsam zu weit und die Leute sind für Steuersenkungen. Das sind Nachrichten die Hoffnung schaffen. Früher oder später erkennen die Menschen immer wie beschissen Sozialismus ist.
Im übrigen muß ich gar nichts. Mir geht es gut soweit, danke der Nachfrage.
Gehen Sie mal raus in die Natur und lesen Sie weniger Murks, dann sehen Sie die Welt und die Menschen mal mit realistischeren Augen.
Ich bezweifle inzwischen, dass Ihnen an einem konstruktiven Diskurs gelegen ist. Bloss was haben Sie davon ständig nur Ihre Monologe herunterzuleiern?
@ garno:
Müde Rabulistik.
An einem Diskurs nach Ihren Spielregeln ist mir tatsächlich nicht gelegen. Was Ihnen oder anderen an mir nicht gefällt sind ja meine Ansichten und vor allem, daß ich nicht sofort einknicke, wenn man mir mit so pseudo-intellektuellem Geschwafel kommt. Vor allem bin ich nicht bereit Wortschöpfungen und Deutungsmuster von Linken zu übernehmen.
Marx war nicht progressiv, Benz war es. Progressiv schafft Fortschritt und dann analysiert man auch nicht von außen, sondern schafft von innen etwas das die Wirklichkeit verändert, nicht die Wahrnehmung der Wirklichkeit.
Wir wollen mal eines nicht vergessen, Sie und andere antworten mir, nicht umgekehrt. Und entweder wir tauschen Argumente gleichberechtigt aus und dies in einem ziviliserten Ton oder die Betreffenden können Selbstgespräche führen.
Und Ihnen antworte ich ja noch, also beschweren Sie sich nicht. Nur von Ihrer Weltsicht überzeugen werden Sie mich nie. Das kann nie die Intention eines Gesprächs sein.
So und nun noch einmal zum Ausgangspunkt zurück. Faschismus und Kommunismus sind zwei Seiten ein und derselben Münze.
Interessant.
Aber vielleicht zu einfach: Könnte es nicht auch so sein, dass der Individualismus, zumindest wie er in der herrschenden Ideologie gepriesen wird, zum gleichen Ergebnis kommt? Dass der vereinzelte Mensch sich als einmalig und überlegen fühlt und daher unfähig ist, mit anderen zusammen einen gemeinsamen Willen zu bilden und ein Gegengewicht zu den Herrschenden zu werden? Dass also dies die neue Form der Nivellierung ist und erklärt, warum die herrschende Meinung, die bekanntlich die Meinung der Herrschenden ist, in den vergangenen Jahrzehnten sich immer weiter nach “links” verschoben hat?
In meinem evolutionär geprägten Menschenbild ist der Mensch nur begrenzt individuell sondern zunächst sozial. Sozial auf der Ebene der Familie und der Kleingruppe, der er angehört. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Dunbar Zahl. Deswegen ist er im Prinzip ein Konformist, denn es ist evolutionär erfolgreicher, mit der Menge zu irren als als Vereinzelter recht zu haben. Er wird halt leichter gefressen. Und die Masse folgt dem, der das größte Prestige, einhergehend mit der größeren Erfahrung, hat, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit eines guten Ausgangs aus Gefahren am größten. Also evolutionär erfolgreich,
Im Laufe der zunehmenden Arbeitsteilung und damit der Vergrößerung der Gesellschaften über die Dunbar Zahl hinaus – wie groß sie ist, ist in diesem Zusammenhang unwesentlich -, haben die jeweils Herrschenden diese Mechanismen genutzt, um sich von der Masse abzuheben und über sie zu herrschen. Insofern unterscheiden sich Kommunisten/Sozialisten nicht von Kapitalisten/Faschisten sowie der alten Formen von Feudalismus/Klerikalismus und es ist die große Erfindung des Bürgerlichen mit dem Individualismus, also auch der Demokratie, dem dissidenten Einzelnen eine Stimme zu geben und damit auch die Leistung derer, die Sie mit Recht als die wahren Progressiven bezeichnen, erst möglich gemacht haben.
Die bürgerliche Demokratie, je direkter desto besser, ist zusammen mit einem industriellen Kapitalismus möglicherweise die einzige Form, die sowohl individuellen als auch kollektiven Fortschritt ermöglicht. Allerdings benötigt auch sie, um stabil zu sein, negative Rückkopplungen, um in der Sprache der Regelungstechnik zu sprechen.
Aber ist die Demokratie bzw. die Formen, welche wir kennen, für negative Rückkoppelungen empfänglich?
In einer Demokratie werden dich vor allem Interessen ausgefochten und das Wohl Aller scheint per se gewährleistet zu sein. Verbal dressierte Edelnutten erzählen dies zumindest und glauben dies aufgrund ihrer Begrenztheit auch noch.
Aber was wären negative Rückkoppelungen denn eigentlich und wie müssten sie fungieren?
@ etwasvernunft:
Eine Überhöhung des Individuums würde ich auch ablehnen. Scheitert aber in einer echten und halbwegs fairen Leistungsgesellschaft schon daran, daß man erst einmal was leisten muß um sich was leisten zu können.
Ohne Zerschlagung tradierter Strukturen gibt es aber auch so etwas wie selbstregulierende Effekte. Dann gibt es auch so etwas wie “das tut man nicht”. Man pöbelt niemanden in der U-Bahn an. Man macht Älteren oder Schwangeren Platz, man wirft den Müll nicht in den Rinnstein, man demoliert kein Eigentum, auch kein Allgemeines. Man steht für Fehler gerade, man versucht auch in Ämtern sein Bestes zu geben, man schaut nicht weg, wenn es dem Nachbarn schlecht geht u.v.m.
Persönlich glaube ich zwar nicht an Zufälle, aber ich denke auch nicht, daß es immer diesen großen Plan gibt, eher schon sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Einer gesellschaftlichen Entwicklung, auch einer Dekadenz wohnt eine eigene Dynamik inne. Im Übrigen bin ich mir sicher, so gespalten sich die Mehrzahl der Gesellschaft zeigt, so gespalten sind auch jene “Eliten”. Die sind genauso wenig homogen wie Normalsterbliche und die sind auch nicht von Wahrnehmungsfehlern befreit. Mehr Geld oder Macht bedeutet nicht zwangsläufig auch mehr Intelligenz oder mehr Rationalität.
Der Mensch als soziales Wesen ist alleine nichts. Dem würde ich zustimmen, weswegen sich ja auch in einem ehrlichen Wertesystem aus großer Kraft oder Macht auch große Verantwortung ergibt. Vermutlich waren die festen Stände des Mittelalters mit ihrem tradierten Kodexsystem ehrlicher als die Dekadenzelite der Neuzeit. Eines darf man ja auch nicht igrnorieren, man kann nicht einfach die verbesserten Lebensverhältnisse zur Begründung der Überlegenheit anführen. Die veränderten Lebensverhältbisse ergeben sich ja auch durch technische Innovationen. Auch autokratische Systeme können dem Menschen ein Wohlbefinden vermitteln, nur zum Bürger wird er dann nicht, denn das würde ja politische Teilhabe bedeuten. Im Übrigen war auch im Mittelalter noch lange nicht jeder ein Leibeigener und es gab auch Privatbesitz. Rechtsstaatlichkeit läßt sich theoretisch auch außerhalb einer Demokratie gewährleisten, siehe Singapur.
Womit ich ein Problem habe ist die Definition des Bürgerlichen. Kann zwar auch daran liegen, daß ich dazu eine innere Distanz habe. Wie fest ist die Definition? Ist nicht auch der Begriff dem Wandel der Zeit unterworfen? Sind nicht z.B. die Grünen oder grün angehauchten derzeit die neuen Bürgerlichen in Deutschland? Und wenn der Widerspruch zu einer Entwicklung die vielleicht nur von wenigen getragen wird, kaum wahrnehmbar ausfällt, ist das nicht auch Demokratie?
Grundsätzlich von meiner Seite aus kein echter Widerspruch. Vor allem der letzte Absatz gefällt mir. Ich bin immer davon überzeugt, daß man Detailfragen in einer Gesellschaft aushandeln kann, wenn man denn will. Was aber eine demokratische Gesinnung voraussetzt. Und diese zeigt sich nicht wenn man gewinnt, sondern Angesichts der Niederlage.
Mich persönlich stört es zwar auch, wenn ich verliere. Bei den großen Themen der Zeit wurde ich aber nicht einmal gefragt und genau das ist mit meinem Verständnis von Demokratie unvereinbar. Ich kann mit sehr vielen Dingen leben, was mir persönlich nicht gefallen muß, wenn es den anderen gefällt und so lange man mich damit in Ruhe läßt. Aber ich mag z.B. nicht, daß man medial seit Jahrzehnten belogen wird. Dann schafft man Verhältnisse die eine Verschlechterung darstellen und sagt dann, “ist halt so”, “friß oder stirb”.
Die negativen Rückkopplungen hat es ja gegeben, die hat man nur sehr bewußt blockiert.
Ihren Kommentar finde ich sehr konstruktiv und gut. Viel drin zum nachdenken. Schön auch, weil wir zwei vermutlich vieles anders sehen, aber dennoch zivilisiert reden können.
So wie ich unten geschrieben habe, die Menschen als Teile ergeben zusammen einen Körper, siehe mein Pauluszitat, so sehe ich eigentlich auch rechts und links. Menschen sind besser dran, wenn sie zwei Augen und zwei Beine haben. In den letzten Jahren wurde aber so getan als wäre es mit einem Bein und einem Auge besser. Das ist falsch. Um die Mitte zu finden muß man tarieren können. Das Pendel muß mal nach rechts, mal nach links schlagen.
In meiner Kindheit waren der Brandt, der Wehner und der Schmidt die Linken, der Kohl, der Strauß die Rechten und beide umklammerten die Mitte. Irgendwann wurde schleichend aus kein Platz für Nazis der Kampf gegen rechts, so daß sich selbst die Union ja jetzt gerne von rechts also von sich selbst distanziert.
Ist sicher nicht das einzige Problem, aber deutlich sichtbar. Und immer mehr Menschen erkennen, daß man eigentlich jetzt jahrelang Politik gegen die eigenen Interessen betrieben hat, gleichzeitig werden jene die sich durch diese Politik immer mehr selbst verwirklicht und auch bereichert haben immer hysterischer in ihrer Volksverachtung. Kann nicht gut gehen und wird katastrophal enden, wenn sich bezogen auf Deutschland die Politik nicht bald an den Interessen der eigenen Bevölkerungsmehrheit orientiert.
“Das” Individuum ist also das höchste Gut für den Liberalismus?
Und ich dachte immer, Individuen lebten in Konkurrenz zueinander, welches dann zu Ungleichbehandlungen führt und somit von “dem” Individuum nicht mehr gesprochen werden kann, sondern zwischen den Individuen zu unterscheiden ist.
Und soweit ich weiß, interessiert sich der Liberalismus für das geknechtete und geschundene Individuum bestenfalls bei Charity-Veranstaltungen und sonst überhaupt (nicht) wirklich. Welcher Freiheitsbegriff ist dann umfassender?
Der des Liberalismus’ oder der von Marx in der Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie: …alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein geknechtetes, ein verächtliches…?
Recht haben Sie wohl mit der Annahme, dass sich der Liberalismus nicht eigentlich für das Individuum interessiert. In Wirklichkeit geht es ihm auch nur um das Recht des Individuums: Der Arme wie der Reiche haben die selben Rechte, nur dass der Reiche mit diesen Rechten sehr viel mehr anfangen kann, etwa den Armen für sich nutzbar machen und so Macht über andere Menschen auszuüben.
Was soll dann ein Armer und faktisch unter seinen Möglichkeiten bei seiner Entfaltung Bleibender vom realen Recht halten, wenn es ihm nicht zur Freiheit von der Darbnis verhilft?
Was ist die Fahne der Freiheit wert, wenn sie als der Lordsiegelbewahrer der Nichtemanzipation und Knechtung fungiert?
Welche Bedeutung hat zusätzliches Licht am Tag, Zusatzwärme im Sommer und Kühlung im Winter?
Schon der Analphabet von Nazareth wusste, dass die Behebung von konkretem Mangel und Linderung von Leid die zentralen Gradmesser wirklicher Emanzipation und damit von jedem glaubwürdigen Freiheitsethos sind.
Aber die Holzköpfe mit der Empathie eines Eisklotzes finden immer noch genügend affine Strukturen, um ihre Dumpfigkeiten unters Volk zu palavern und dabei auch noch Eindruck schinden.
Der Liberalismus bevorzugt auch eine soziale Gruppe gegenüber dem Individuum, diese Gruppe sind die Oligarchen. Er kann aber, im Gegensatz zum Faschismus oder Kommunismus so tun, als würde er es anders meinen. Allerdings ist es nicht mehr als eine Maske, ein Mimikry.
Dass der Mussolini-Faschismus im sog. ‘Westen’ auf ganzer Linie gesiegt habe, hat ua bereits John Ralston Saul in seinem 1992 erschienenen Buch ‘Voltaire’s Bastards’ konstatiert. Dieser Faschismus, der laut Mussolini ja auch ‘Corporatismus’ genannt werden könne, ist der Versuch, den Widerspruch zwischen wirtschaftlichem und politischem Liberalismus zugunsten des ersteren aufzulösen, dh die Herrschaftsstrukturen des Kapitals gegen das Gleichheitsversprechen, den ’emanzipatorischen Überschuss’, des letzteren abzuschirmen. Das gelingt der aktuellen Ausprägung ua dadurch so gut, indem das Gleichheitsversprechen nicht mehr nur einfach unterdrückt, sondern ziemlich erfolgreich weitestgehend nur noch simuliert wird – der ‘Wokismus’ lässt grüßen. Nicht zufällig allerdings – und das könnte sich noch als Schwachpunkt erweisen – ist die so hergestellte Gleichheit nur noch eine der ‘Opfer’.
Kern und Ursprung der ganzen Veranstaltung aber ist und bleibt der Liberalismus, dessen Zentralbegriff eben nicht die ‘Freiheit’ an sich ist, sondern das ‘Eigentum’ und dessen ‘Freiheit’ – wie es auch bei Hobbes, Locke, Bentham etc und insbesondere den ‘neo’-liberalen Ideologen wie Mises, Hayek und Friedman nachzulesen ist. Recht gut aufgedröselt auch in ‘Der Lehrling und sein Meister’ von Ishay Landa.
Insofern fürchte ich, dass der Autor des oben vorgestellten Buchs – bei aller Stimmigkeit der diagnostizierten Symptome – auf einem etwas zu schmalen Brett unterwegs ist.
Ein sehr interessanter Artikel.
—
Dass sich Geschichte nicht wiederholt, ist ja ohnehin klar. Von daher sind auch die auf zwanghaften Vergleich in die Vergangenheit gerichteten Blicke problematisch. Allgemeine Grundmuster wie z.B. die Kategorien “Herrschaft”, “soziale Differenzierung”, “Ideologie”, “Konflikt”, usw. wiederholen sich natürlich, aber die Erscheinungsformen wechseln; der Begriff “Faschismus” bezeichnet eine Erscheinungsform.
—
Nachdenkenswert finde ich gerade jene Stellen, in denen Mies dann trotzdem ausführt, warum er den (eigentlich verbrauchten) Begriff “Faschismus” trotzdem verwendet.
Etwa hier:
“Ich hätte mich auch mit »Totalitarismus« begnügen können, das habe ich absichtlich nicht getan, weil die Herrschaftskasten sich »antifaschistisch« verkleiden und gleichzeitig das genaue Gegenteil tun.”
Ich verstehe, was er meint, aber trotzdem scheint es mir nicht unbedingt sinnvoll, Begriffe aufzuwärmen, die aus einer anderen Zeit und für andere Verhältnisse entwickelt wurden. Das sind verbrauchte Begriffe, denen viel vom Alten anhaftet, das dann irrtümlich auf die neuen Verhältnisse übertragen wird, weil man keinen neuen Begriff nimmt. Mir persönlich erscheint der allgemeinere Begriff “Totalitarismus” brauchbarer.
—
Etwas problematisch empfinde ich allerdings die Unterstellung einer weitgehenden Elitenübereinstimmung, gipfelnd in der Formulierung “zentralistische Internationale”:
“Es handelt sich um eine zentralistische Internationale, die den Nationalstaat zugunsten der totalen Herrschaft einer demokratiefreien »Global Governance« mit dem späteren Ziel einer Welt-Zentralregierung – »Global Government« – abschaffen will.”
Hinsichtlich der Zielsetzung hat er gewiss recht, denn ein handlungsfähiger Nationalstaat ist für global agierende Unternehmen des sog. “Stakeholderkapitalismus” zweifellos störend, aber er dürfte die eliteninternen Konkurrenzkämpfe und Disharmonien unterschätzen. Letztlich ist das aber eher ein Randthema.
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Interessant ist auch die Passage, wo De Lapuente anmerkt, dass doch gleichzeitig immer wieder hehre Ziele gesetzt werden, obwohl es ja im Grunde im globalen Kapitalismus ziemlich ideologielos nur ganz banal um Macht und Profit geht.
Mies antwortet etwas mager, dass die hehren Ziele – etwa Hilfe für “Flüchtlinge” – nur dazu dienen, das Land nach innen langfristig zu destabilisieren und zu chaotisieren sowie Europa und “maßgeblich Deutschland, langfristig zu zerlegen”.
Das dürfte auch stimmen, aber ich würde ergänzen, dass eine Herrschaftsgruppierung, die selber außer an Macht und Geld an gar nichts denkt und die – um den traditionellen Begriff zu verwenden – vollommen nihilistisch gepolt ist, der Bevölkerungsmasse auch noch so etwas wie ein Glaubenssystem, also eine Ideologie mit einem “höchsten Gut” (Esfeld) präsentieren muss. Täte man das nicht, sähen die Leute allzu rasch, wie nackt der Kaiser ist und worum es wirklich geht.
Es müssen also zur Stabilisierung der entstehenden neuen Ordnung für die glaubenshungrige Masse auch stets positive Glaubensangebote mit hohen allgemeinen Gütern (z.B. Gesundheit, Weltrettung, Hilfe für “Benachteiligte”) präsentiert werden.
So motiviert man einerseits eine einfach gestrickte Anhängerschar, kann zweitens die Verweigerer als die “Bösen” identifizieren und sanktionieren und schafft drittens jene Stimmung von permanenter Spannung, Bewegung und Bereitschaft für die Hinnahme des Ausnahmezustands.
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Etwas überrascht bin ich über die teils distanzierten bis ablehnenden Kommentare einiger Leser, die ich als eher “links“ einschätze, weil ja bekannt ist, dass Mies selbst dem linken Lager enstammt.
Die Gedanken von Mies beziehen sich vermutlich auch auf den 2015 verstorbenen US-Politologen Sheldon Wolin und seinen (2003 geprägten) Begriff des “Invertierten Totalitarismus”.
https://de.wikipedia.org/wiki/Invertierter_Totalitarismus
Stalin, Lenin und Honecker sind mit der Transsibirischen Eisenbahn unterwegs. Auf einmal bleibt der Zug stehen, weil die Gleise fehlen. Was machen die drei dann?
Stalin lässt alle Passagiere aussteigen und ermorden.
Lenin holt Menschen heran und lässt die Strecke reparieren.
Honecker weist alle Parteigenossen an, alle Fenster verdunkeln zu lassen und die Wagen hin und her zu rütteln, damit jeder denkt, daß es weiter vorwärts geht.
Und wo versteckt sich nun der Faschismus?
@ garno:
Der muß sich nicht verstecken. Faschismus, Kommunismus oder Feudalismus sind austauschbar. Der Schaffner muß dann nur das Jacket wechseln. Die Fahrtrichtung des Zuges bleibt gleich, Richtung Nirgendwo.
Der Passagier Stalin gibt also den Befehl für seine Ermordung?
Aber geht das eigentlich?
Ist das nicht schlimmstenfalls Totschlag oder Befehlstreue mit Todesfolge?
Noch mehr solche Schwachstrom-Pointen auf Lager? Ist ja richtig zum Fremdschämen.
@ Guido Biland:
Aber hinschauen müssen Sie doch, gelle? 😉
Ich habe aber noch einen:
Welche Schuhe tragen Journalisten?
Skandalen
Bisher habe ich ja Ihre Kommentare nicht gerade gelikt-aber das ist bis hierhin top👍
@ Arndt Noa:
Mercy beaucoup. Ich mag ja oftmals der Schwarze Ritter sein, aber fechten kann ich.
Chapeau! Auch wenn man nicht einer Meinung ist, streitet und diskutiert es sich besser, wenn man nicht einer Meinung ist. Wichtig ist, dass was hängen bleibt im Gehirn und im Herzen. Dieses schlägt bei mir allerdings mehr links….ohne die überschwängliche Liebe zu Diktaturen aus dieser Richtung wie bei einigen Anderen.
@ Arndt Noa:
Trösten Sie sich, bei den Rechten gibt es auch genug Idioten. Ich bin ja auch nicht so auf die Welt gekommen wie ich jetzt bin oder mich gebe, sondern auch geprägt durchs eigene Leben. Der größte Teil meines Umfeldes ist eher links, mich stört es nicht. Im realen Leben entscheiden ja andere Dinge als diese Schablonen in denen man Menschen einteilt.
Auch wenn ich selber die Begriffe benutze, eigentlich sind sie falsch. Links vs. rechts ist recht unzureichend für die Herausforderungen der heutigen Zeit. Im Grunde bräuchte man ein dreidimensionales Modell um Meinungsrichtungen darzustellen.
Eines sollte man nicht vegessen, die Schärfe kommt auch durchs Medium. Idealerweise spricht man mit Menschen vis-à-vis und da erzielt man dann auch mehr Verständigung. Man stelle sich vor 1989 hätte es schon Internet gegeben. In der DDR hätte man dann in Foren geschrieben, daß man mal was machen müsse, aber vor der Leipziger Nikolaikirche wäre alles ruhig geblieben.
“In der DDR hätte man dann in Foren geschrieben, daß man mal was machen müsse, aber vor der Leipziger Nikolaikirche wäre alles ruhig geblieben.”
Interessanter Aspekt – man braucht somit den Menschen nur die Möglichkeit geben (Druck-)Luft abzulassen (siehe hier auf dieser Plattform) und schon bleibt es ruhig…da ist was dran. Da bin ich aber froh, dass es dies seinerzeit nicht gegeben hat, war doch eben dieser Widerstand meine politische Heimat. Andererseits gehört zur Unzufriedenheit über die politischen Zustände mehr, als hier teilweise abgelassen wird, z.B. wenn es an die pure Existenz geht. Dass jemand ob seiner Statements hier in den Knast gewandert ist, bezweifle ich. Den meisten unterstelle ich mal, dass es sich um Pantoffel-Revolutionäre handelt..siehe Erich Mühsam “War einmal ein Revoluzzer…”
@ Arndt Noa:
Nun ja, ein Zeitkiller ist das Internet allemal und Spaltpotential bietet es ebenfalls. Und würden Blogger und Redaktionen vielleicht mal kooperieren, ließen sich vielleicht auch Kräfte bündeln.
Ich weiß nicht wie oft ich in den letzten drei Jahren schon vorgeschlagen habe mal analoge Kontakte zu knüpfen.. Im Netz sind die Möglichkeiten bei einem Gespräch auch persönliche Erfahrungen auszutauschen ja durch die Vernunft sehr eingeschränkt.
Ich würde die BRD heute definitv noch nicht mit der DDR vergleichen, auch wenn ich selber nicht drin steckte. Aber die Erosion bürgerlicher Rechte hat längst begonnen. Kontokündigungen sind nur ein Beispiel. Im Moment sind aber ja auch eher die Rechten dran oder jene die man als rechts eingeordnet. Oftmals gilt: Schuldig bei Verdacht. Mißliebige kann man auch mittels irgendwelcher sexueller Übergriffigkeit oder bei falscher Positionierung per Shitstorm ins Aus schießen.
Man stelle sich mal vor, die Stasi hätte die technischen Möglichkeiten von heute gehabt….
Also die Gefahr, daß es noch richtig Übel wird, die sehe ich schon. Zum Glück ist Deutschland noch nicht wieder DDR, aber wie West Germany fühlt es sich auch nicht mehr an.
Was heute fehlt ist oftmals die Improvisationsfähigkeit, die geht in einer Vollversorgungsgesellschaft verloren.
Alle deartigen Lösungswege und noch viel mehr, sind unter allen vorstellbaren Herrschaftsverhältnissen möglich. Die Geschichte kennt keine Garantie für die Qualität der Früchte des Tuns einzelner Menschen oder ihrer Verbände.
Ich glaube ein realitätsnahes Bild von der Vernichtungskraft moderner Kriege zu haben. Nichts rechtfertigt eine derartige Verschwendung der Ergebnisse menschlicher Produktivität zugunsten einiger weniger. Die Forderung nach Beendigung aller Kriege ist deshalb keine idealistische oder irreale Vorstellung sondern das Gebot der Stunde. Für den 25. November wünsche ich mir deshalb, dass ich von meiner Unterkunft in Reinickendorf selbst zu Fuß nicht mehr zum Brandenburger Tor komme. Ach, wäre das schön. Volle Straßen und nirgendwo ein Durchkommen für systemkonforme “Berichterstatter”, Kradmelder der Polizeikräfte, die Frau Baerbock und den Herrn Scholz… .
@ Christa Meist:
“Alle deartigen Lösungswege und noch viel mehr, sind unter allen vorstellbaren Herrschaftsverhältnissen möglich.”
Ein ganz entschiedenes Nein. In einer wirklich funktionsfähigen Demokratie mit echter Gewaltenteilung, kann niemand mit totalitären Methoden über andere herrschen. Kein Hitler, kein Stalin und auch kein Sonnenkönig und auch keine Milliardäre oder Clans mit ihren NGOs, dann bleibt selbst der Versuch nicht rechtlich folgenlos . Und bei einer funktionsfähigen vierten Gewalt und einem neutralen Bildungssystem gibt es auch nicht derart viel Indoktrination, daß man Realitätsverleugnung dauerhaft aufrecht erhalten kann und jeden der die einfachsten Sachverhalte anspricht einfach nur als Idioten, Bösewicht oder Häretiker darstellen kann.
Und wenn dies im besten Deutschland aller Zeiten nun so völlig anders ausschaut, dann deshalb weil Deutschland längst zu einer Theokratie geworden ist, nur eben so ganz ohne Gott.
Tut mir leid. Ich halte das für eine den realen Menschen vernachlässigende Konstruktion. Über die Fähigkeit zu autonomem Handeln verfügen alle Lebewesen, inkl. der Einzeller. Nicht einmal diese sind infolge genetischer Disposition zur stetigen Replikation verurteilt, sondern reagieren evolutionär. Sie mutieren.
Die Macht der gegenwärtig Herrschenden ist keine Entschuldigung für den Verzicht auf autonomes Handeln. Gerade für den Menschen nicht, der sich so viel auf seine Entscheidungsfreiheit einbildet. Aufstände gegen Herrschaft gibt es seit einigen Tausend Jahren. Ohne jeglichen Bezug auf Begriffsbildungen wie “Aufklärung”, “Emanzipation” und die ganzen angeblich fortschrittlichen “Werte”. Menschen – auch Tiere – sind nicht 100%ig festgelegt und deshalb auch nicht 100 %-ig unterjochbar. Mag sein, dass sie in ihrem Aufbegehren scheitern – das nimmt aber weder den Menschen noch anderen Tieren die Möglichkeit, zufällige Lagen zu nutzen um möglicherweise unbeabsichtigte Folgen zu provozieren. Viele Menschen wollen die Vorstellung einer planbaren, einer von einem Gott, von einer Vernunft bestimmten Entwicklung nicht ertragen oder hinnehmen. Kann ein Glaube sein: Ich halte dafür, dass mein Verhalten unabhängig von seinen Ergebnissen ein individuell bestimmtes ist. Der Streit ob diese Individualität genetisch, gesellschaftlich oder ideologisch festgelegt wird, ist bedeutungslos. Es gibt keinen Einzeller, keine Krake, keine Sau, die durch ihr Erbmaterial 100-%ig für die Zeit ihres Lebens definiert wären. Schon gar nicht trifft das auf ihre Nachkommen zu. Es geht um Zufälle – nicht um Vernunft, Moral oder genetischen Determinismus. Die Grundlage der Evolution ist die Befähigung des Lebendigen zur Abweichung. Da muss man sich nicht ständig wegen Unangepasstheit entschuldigen.
Guten Tag Frau Meist,
falls Sie mal viel Zeit und Lust haben können Sie mir ja mal erläutern, was Ihre Einzeller mit meinen Anforderungen an Demokratie zu tun haben. Wenn Ihr Verhalten das Ergbenis eines selbstbestimmten Ichs ist, wieso kann meine Weltsicht dann nicht auch die Konsequenz meines eigenen Selbst sein?
Generell ist eine von mir oft wiederholte Aussage, daß das eigene Leben immer auch Summer der eigenen Lebensentscheidungen ist. Weswegen ich ja ein Fan des Prinzips Eigenverantwortung und dessen Vermittlung bin. Aufsummiert aus vielen einzelnen Ichs erklärt sich so dann auch ein gesellschaftlicher Zustand. Weswegen ich ja auch behaupte, gleich welche Interessen ominöse Eliten haben, die Mehrheit gibt jenen auch die Gelegenheiten und den wirtschaftlichen Niedergang und die Fehlentwicklungen die haben sich die Menschen in diesem Land auch herbei demonstriert und herbei gewählt. Deswegen hat Deustchland keine Magnetschwebebahn, deswegen fehlen an manchen Autobahnverbindungen Teilstücke von wenigen Kilometern Länge. Deswegen fehlt es an Schnellbahntrassen, wurde die Elbvertiefung verzögert oder hinken deutsche Flughäfen hinterher. Deswegen gab es überhaupt eine Basis zur Abschaltung der Kernkraftwerke und deswegen kommen immer mehr Menschen in ein eigentlich schon voll besiedeltes Gebiet, gleichzeitig verteuern Vorschrifiten die Baukosten, die Bodenrpeise steigen, die öffentlichen Kassen sind klamm und privaten Investoren vergeht die Lust am Wohnungsbau. Im Übrigen vergeht Leuten wie mir die Lust überhaupt noch zu arbeiten, wenn der Nettounterschied bei Vollbeschäftigung nämlich nur noch wenige Hundert Euro beträgt gegenüber dem Nichtstun, dann lohnt sich das vielleicht, wenn man auf der Arbeit die Füße still halten kann, nicht aber wenn hinterher der Rücken weh tut.
Und jemand wie Sie, der ja sichtbar bei den Linken aktiv ist oder zumindest war, dessen Aufgabe würde ja rein theoretisch darin bestehen die Interessen von meinereiner zu vertreten. Was Ihre Partei und auch die anderen politisch und medial als die “guten” Parteien aber nicht tun.
Alle Welt redet dann von “den Grünen” als könnten die ohne SPD oder ohne bzw. gegen Union etwas erreichen. Aber die Erfolge der Partei “die Linke” die kann ich immer dann wenn ich in Thüringen bin hautnah und sehr real betrachten.
Dass ich hier über einen tiefen Graben rede ist mir klar, aber ich gebe mal zu bedenken. Politiker oder Funktionsträger werden von den Bürgern des eigenen Landes bezahlt. Im Wesentlichen vom Steuerzahler. Und in einer halbwegs gerechten Welt würden die eigenen Angestellten auch die eigenen Interessen vertreten und nicht jene von Hinz oder Kunz. Weder von irgendwelchen Organisationen mit drei Buchstaben, aber auch keine Interessen die der eigenen Mehrheitsgesellschaft zuwiderlaufen.
Dies nur mal als Sichtweise eines einfachen Mitbürgers ohne jegliche Funktion und Echo vom anderen Ende der Gesellschaft.
Ich spüre die ‘Angst’ in den Kommentaren, ein gewolltes Phänomen der Psychoanalyse soweit zu bringen, daß jemand etwas kritisiert unter vorgehaltener Hand.
ich schreibe jetzt, was könnt Ihr verlieren oder was könnt Ihr gewinnen?
Das Fiatgeld in der endlosen Presse zum drucken von neuen Scheinen die am Ende des Tages was Wert sind?
Die Geschichte der Enteignung am Volk ist lange bekannt, auch ist die Geschichte der Kapitaleigner oder industriellen bekannt. Aus einem Instinkt heraus klammern sich die Leuts an dem fest, was seit Jahrzehnten zusehends weniger wird.
Faschismus ist immer nur soweit erfolgreich wie diese das Kapital auch kontrollieren, denn ohne Kapital gibt es auch kein Faschismus.
Ist China /Russland jetzt auch faschistisch?
Oder erlebt die Menschheit eine Welt übergreifende Verschwörung?
Angst in einer Demokratie ist das letzte was eine Demokratie benötigt.
Hört auf über sinnlose Ideologien zu schwadronieren und stellt euch der menschlichen Realität.
“In ihrer Entstehungsgeschichte haben Kommunismus und Faschismus in der Tat etwas gemein: Die Bevorzugung einer sozialen Gruppe gegenüber dem Individuum. Das grenzt sie vom Liberalismus ab. ” schrieb garno als Antwort auf meinen Kommentar vom 15. November 2023 um 13:19 Uhr.
Kommunismus und Faschismus bevorzugen ja nicht bloß das Kollektiv gegenüber dem Individuum. Sie negieren ja sogar dessen Wert und stehen so auch im deutlichen Kontrast zur Bibel.
Paulus ermutigt ja auch die Gemeinde von Korinth die Gemeinde in Jerusalem zu unterstützen, auf „dass es zu einem Ausgleich komme“ 2. Korinther 8,12-14.
Aber den Menschen blieb die Wahl, ihre Abgabe war freiwillig.
Paulus sagt auch, daß die Gläubigen wie Körperteile sind, die nur als Teil des ganzen Körpers funktionieren. 1. Korinther 12,14.27.
Genau das ist der Punkt. Alleine ist der Mensch nichts, er braucht die Gemeinschaft Der Nabob der seinen Reichtum nicht in den Dienst der Gemeinschaft stellt bleibt innerlich immer arm. Aber die Gemeinschaft braucht auch den Menschen in seiner Einzigartigkeit. Auch hat der Mensch einen freien Willen, genau das macht ihn zum Menschen und unterscheidet den Mensch vom Tier. Am Ende sind es immer Individuen in ihrer Schaffenskraft die Neues denken was vielen Nutzen bringt.
Wer aber von Vorherbestimmung schwafelt und von einem zu vollendenden Menschenbild, der spricht dem Mensch nicht nur den freien Willen ab und dessen Recht auf freier Willensentscheidung, der stellt sich auch klar gegen jede natürliche Entwicklung und maßt sich an, von einer Vorbestimmung zu wissen, die es nun zu vollenden gilt. Und genau das ist Ideologie. Ich glaube an eine Vorbestimmung und im diese voranzutreiben ist mir jedes Mittel recht.
Falls es einen großen Plan gibt, dann ist der Mensch zu klein um diesen in seine Hand nehmen zu können. Das ist Anmaßung. Gegen den Menschen, gegen die Natur und gegen Gott.
Der radikale und fundamentalistisch ausgelegte liberale Individualismus überschreitet auch die Schwelle zur Ideologie. Die Einstellung, als Individuum bin ich so frei, dass ich Alles darf, sogar die Natur in Frage stellen und mein eigenes Geschlecht selbst bestimmen kann. Heute bin ich männlich, morgen bin ich weiblich, übermorgen irgendwas dazwischen oder ganz geschlechtslos. Ist doch auch eine Ideologie und ist mit der Bibel irgendwie auch nicht vereinbar, wo doch klar definiert ist was eine Ehe ist. Und nun?
Paulus schreibt auch, das einer des anderen Last tragen soll. Und dies bezeichnet er als DAS Gesetz. An das Gesetz simd aber Gläubige gebunden. Die Befolgung der 10 Gebote ist also auch nur bedingt freiwillig.
Der Mensch kann in aller Regel auch nicht frei darüber wählen, ob er atmet oder nicht atmet, iisst oder nicht isst, trinkt oder nicht trinkt, die Hände auf eine heiße Ofenplatte legt oder es nicht tut.
Aber das Wesen der Freiheit ist es ja nicht, dass es hier Spielräume bei der Entscheidungsfindung gibt und nicht bereits Präferenzen vorhanden sind, sondern dass man sich den Notwendigkeiten ohne übermäßige Verbeugung anpasst, was den eigentlichen Kern eines wohlverstandenen Liberalismus ausmachen würde.
‘Freiheit für Alle’ zusagen und nicht ‘maßlose Privilegien für immer Weniger’.
Ich muss sagen, dass ich ein leicht angewidertes Gefühl im Bauch hatte, als ich den Artikel gelesen hatte.
Was für ein krudes Zeug!
Und De Lapuente macht hier ja auch kein wirkliches Interview, sondern ist einfach nur Stichwortgeber. Die Krönung ist der Einwurf:
“De Lapuente: Klingt deprimierend …”
Au Backe!
Es ist ja nicht so, dass nicht viele Dinge, die Ullrich Mies anspricht, durchaus größere Probleme darstellen mit denen man sich dringend beschäftigen sollte (Manches aber ist auch völlig übertrieben oder verzerrt oder herbeigebetet bzw. phantasiert). Aber die Melange des Ganzen, der Duktus und das worauf es abzuzielen scheint, nämlich eine gewisse Paranoiker-Fraktion, lassen doch einen ziemlich schalen Geschmack zurück. Ullrich Mies ist kein differenzierter Denker, hier soll hingegen krass Stimmung gemacht werden.
Und alle Aspekte, die er erwähnt, sind nur sehr grob umrissen und nebulös formuliert. Nix Konkretes. Aber vielleicht soll das hier ja nur der Teaser sein und hat er das in seinem Buch besser gemacht. Das würde ich nach der Lektüre dieses Artikels hier aber nicht mal lesen, wenn es geschenkt vor mir liegen würde. Solche “Prediger”, die den neuen Faschismus an jeder Ecke sehen, habe ich ziemlich über.
präzise polemisiert. 😀
mir hat schon der erste absatz gereicht…was für ein machwerk. aber was ist zu erwarten wenn sich rechts und noch weiter rechts im land die schnauze polieren und gemeinsam über den linksruck jammern, den es nie gegeben hat. da sind diese beiden lager auch ein herz und seele, beim opferrollenkult und beim klauen der themen von linker seite. ist ja auch keine kunst im schland.
das schlimme ist, daß es teilweise antifaschisten gibt, die das immer noch nicht kapiert haben wollen und dem deutschen bürgerlichspiessigen opportunistenmilieu anhängen
Die Hoffnung hier auf Overton-magazin alternative Vorschläge zum aktuellen Kapitalismus und den in-die-Hose-gegangenen Sozialismus zu finden, habe ich mittlerweile aufgegeben. Interessant wäre wie die neuen “Vernunftpolitik” aussehen soll – Anarchie oder Diktatur der Vernünftigen ? Ein Job ist jedenfalls schon vergeben: Propagandaminister Ullrich Mies.
In den Kommentarbereichen gibt es durchaus kritische Anmerkungen dazu.
Eine richtig eingesetzte MMT (Modern Monetary Theory) wird sich die nächsten Jahre etablieren oder man wird die Nachteile aus deren Ausgrenzung erheblich zu spüren bekommen.
In den Ökonomie-Threads (Flassbeck) sind einige Anmerkungen zu lesen…
Tja – so ist das auf unserem West-Planeten seit Langem.
Spätestens seit “Rebuilding Americas Defenses” und 9-11 ist das nur noch Schlaf-Schafen oder Profiteuren unbekannt…
Die Begriffe “Faschismus” als auch “Antisemitismus” im heutigen politischen Geschehen dienen kaum mehr der politischen Auseinandersetzung, sie werden zunehmend instrumentalisiert und zur Diffamierung genutzt um einer notwendigen Auseinandersetzung zu entgehen. Also Vorsicht wo diese Begriffe auftauchen, geht es da um einen politischen Diskurs (mit pro und kontra) oder lediglich um (moralische) Diffamierung (das ist böse, Punkt). Letzteres ist schlichtweg naiv-autoritär und bringt weder einen Erkenntnisgewinn noch ist es politisch sinnvoll (wie etwa die uneingeschränkte Unterstützung der Ampel für die rechtsextreme Regierung Israels mit ihren Kriegsverbrechen in Gaza).
Wer nicht schnell genug auf dem Baum ist, der ist ein Faschist, ein Nazi, ein Antisemit usw. Die tatsächliche Bedeutung dieser Begriffe interessiert nicht.
Da ist einer andere Meinung, den macht man mundtot… mit der Nazikeule.
So funktioniert die Auseinandersetzung mit anderen Meinung nicht. Weder im Forum, noch in diesem mageren Interviewartikel, oder was das sein soll.
Da hat dich wohl wer an ‘ner empfindlichen Stelle gepiekst.
@ Ottono
Sie haben vollkommen recht. Die Schimpfworte “Nazi” oder “Faschist” haben heute in etwa dieselbe Bedeutung, wie wenn jemand “Blödmann”, “Pinguin” oder “Micky Maus” sagt.
Da muss man souverän drüber stehen.
Matjesstick, Ottono, Wolfgang Wirth, Strandhaubitze!
Ihr habt nicht zufällig alle die selbe Mutter?
Was willst Du machen Neue Rechte, Konservative oder wie die sich immer nennen wollen. Scheuen den Nazi- / Faschistenvergleich vielleicht ein Höcke würde sich über so eine Bezeichnung geehrt fühlen. Die kommen erstaunlicher Weise mit jedlicher rechten Ausprägung zurecht, nichts anders sind solche Zusammenschlüße wie AfD, FPÖ, SVP oder wie diese sich je nach Land auch immer nennen mögen.
Fehlt nur noch das diese sich auf europäischer Ebene Zusammenschließen. Erstaunlicherweise sind deren Grundsatzprogramme ziemlich ähnlich. Wer also ein Blick in die Zukunft wagen will muß sich nur andere Länder anschauen, um zu wissen was früher oder später usus in Deutschland ist.
@Wolfgang Wirth
Mal wieder in der revisionistischen Ecke unterwegs oder warum der geschmacklose Vergleich? Wusste gar nicht das Micky Maus ein Nazi ist. Im Grund sind die Begriffe Nazi, Faschisten oder Rechte austauschbar und deren Anhänger unterscheiden sich nur in deren benutzten Wortwahl und dem öffentlichen Auftreten.
Früher waren die Moslems das Feindbild jetzt sind es nur noch die Palästinenser / Islamisten. Juden sind nicht mehr die Bösen, jedoch Andersgläubige. Was einmal die Schwarzen waren sind jetzt im Allgemeinen Migranten / Andersartige …
Aucn ein interessante Artikel zum Thema: Rechtsruck schreitet voran
Ja, für Nazis und Faschisten mag das wohl so sein. Als Nazi oder Faschist kann man oder frau da natürlich “souverän drüber stehen”, Abschaum bleibt man oder frau dennoch. Aber wem sage ich das. Stehen sie doch gerne souverän drüber, wenn demnächst jemand einen Baum einen Baum nennt. Schlimm, diese cancel culture. Greift jetzt sogar schon auf Bäume über.
Zu allererst, Faschismus ist ohne Kapitalismus nicht denkbar, da Faschismus die kriegstreiberische, mörderische und chavinistische Komponente des Kapitalismus ist. Mies – auch wenn er in vielen Dingen scheinbar Recht hat, unterschlägt diese klitzekleine Wahrheit. Schon der Faschismus der Nazirepublik nannte sich nicht Faschismus sondern “NEOFaschismus”. Er hat aber Recht, wenn er meint, dass wir uns auf einen Faschismus hinbewegen, dass unter dem vermeintlichen Denkmantel des Guten eher etwas schlechtes wirkt(das hat die NSDAP erfolgreich demonstriert) – und seien wir mal Ehrlich(?), es ist so. Überall Krieg, Inflation, Meinungsterror. Angezettelt von, sorry, US-Millardären wie Bill Gates, die trocken ihren Profit mit aber tausenden Opfern zählen und unhinterfragt als “Messias” im deutschen TV auftreten durften.
Die Frage, die uns alle umtreibt, ist nicht, das es passiert – wir Wissen das es passiert. Wir Wissen nur noch nicht genau wann.
@ Propaganda
Sie schreiben:
“Zu allererst, Faschismus ist ohne Kapitalismus nicht denkbar, da Faschismus die kriegstreiberische, mörderische und chavinistische Komponente des Kapitalismus ist. Mies – auch wenn er in vielen Dingen scheinbar Recht hat, unterschlägt diese klitzekleine Wahrheit. ”
Meines Erachtens irren Sie sich.
Mies setzt die kapitalistische Durchdringung dieser neuen totalitären Verhältnis schlichtweg als voraus. Das ist für ihn so banal und selbstverständlich, dass er das gar nicht zu betonen für nötig hält.
Die Begriffe “Globalisten”, “Tiefer Staat” und “Global Governance” verweisen doch auf kapitalistische Akteure.
In den folgenden Sätzen spricht er es ganz klar aus:
” Ja, er tut das als biopolitischer Sicherheitsstaat auf der Grundlage eines neuen kapitalistischen Profitregimes, das den menschlichen Körper und den menschlichen Geist bis in seine Tiefe penetriert. Der biopolitische Sicherheitsstaat tritt den Bürgern als Gesundheits- und Hygienediktatur gegenüber. ”
und
“Maßgebliche nicht sichtbare Akteure des »Tiefen Staates« sind der Reichtums- und Finanzkomplex, der militärisch-industrielle und Geheimdienstkomplex, Forschungsinstitute sowie Ideologieproduzenten.”
Es geht seit der klassischen Antike in Griechenland und Rom immer um die Oligarchie. Die Gier der bürgerlichen Reichen kennt keine Grenzen, und bringt auch den besprochenen neuen Faschismus hervor. Leider fehlt das auch hier wieder in Roberto’s Analyse. Der deutschen Linken insgesamt fehlt der Begriff Oligarchie scheinbar völlig und so arbeitet man sich an oberflächlichen Phänomenen ab.