»Das Kinopublikum akzeptiert die Fälschung nicht«

Kinosaal
Quelle: Pixabay

Wird die Künstliche Intelligenz bald den Kinofilm entmenschlichen? Braucht es noch Schauspieler – und wenn ja, warum eigentlich? Der Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt glaubt, dass das Kino weiter den Menschen gehören wird.

In Hollywood wird dieser Tage gestreikt. Es geht um höhere Löhne, aber auch darum, dass die Künstliche Intelligenz (KI) zurückgedrängt wird: Schauspieler und Drehbuchautoren haben Angst um ihre Zukunft. Dass die KI jedoch alles an sich reißt: diese Gefahr sieht Wolfgang M. Schmitt (Die Filmanalyse, Wohlstand für Alle und Die Neuen Zwanziger) nicht. Roberto De Lapuente hat sich mit dem Filmkritiker unterhalten.

 

De Lapuente: Lieber Herr Schmitt, wäre es nicht eine Option, man generierte den durch Missbrauchsvorwürfe geächteten Schauspieler Kevin Spacey per KI? Das Produkt sähe aus wie Spacey, wäre aber als moralisch rein zu bewerten?

Schmitt: Das wäre an sich eine Idee, die Hollywood nicht fernlegen würde. Schauspieler tun ja mitunter auch Dinge, zum Beispiel höhere Löhne fordern oder sich nicht ganz korrekt verhalten. All das könnte man dann versuchen zu eliminieren. Meiner Erfahrung nach würde das Publikum da aber nicht mitmachen.

De Lapuente: Weshalb glauben Sie das?

Schmitt: Dass man Avatare von Haupt- oder Nebendarstellern anfertigt, ist theoretisch möglich und auch praktisch umsetzbar. Nur die Akzeptanz des Publikums wird fehlen, weil es eine ganz merkwürdige Verabredung gibt zwischen dem Publikum und den Machern des Films. Das Publikum akzeptiert, dass Filme auf dem Mars spielen, dass Aliens auftauchen oder verrückte Geschichten passieren. Aber die Bedingung ist, dass die Schauspieler, die zu sehen sind, auch tatsächlich die Schauspieler sind, die man kennt. Man könnte natürlich alles generieren, aber das Publikum möchte diese Echtheit erleben. Wo man aber KI einsetzen könnte: Bei Statisten. Da bleibt aber die Frage, ob sich das wirklich rechnen wird. Denn es gibt so viele Leute, die gerne mal in einen Film vorkommen wollen. Und wenn man sieht, wie niedrig die Gagen sind, ich wüsste kaum, was da eine KI noch optimieren würde. Denn der Preis ist ja schon unendlich niedrig. Bei KI sitzen aber Programmierer dahinter – und die sind in der Regel relativ teuer. Außerdem gibt es eine viel größere Knappheit bei Programmierern als bei Schauspielern.

»Man hat in Hollywood immer versucht Künstlichkeit zu erzeugen«

Foto: Robert Sakowski

De Lapuente: Bei Statisten hat man das doch eigentlich ohnehin schon gemacht. In den letzten Jahren sagte man CGI dazu. So ein Set wie Stanley Kubrick bei Spartacus gibt es heute nicht mehr. Und selbst Scorsese hat bei Gangs of New York noch mit einem großen Set zu tun gehabt, das er choreografieren musste. Sie sagen also, es gibt diese Abmachung zwischen Publikum und Star: Wenn wir jetzt aber davon ausgehen, dass KI so gut wird – und noch ist sie es tatsächlich nicht –, dass man nicht mehr merkt, dass Tom Cruise nicht Tom Cruise ist, dann könnte sich doch diese Abmachung ändern.

Schmitt: Ja, das wird sich auch verbessern. Man wird das technisch hinbekommen, dass man die Unterscheidung nicht mehr machen kann. Aber das Wissen, ob jemand lebt oder tot ist, das ist ja vorhanden. Das heißt, ich weiß, dass Marilyn Monroe nicht mehr unter uns weilt. Und mit diesem Wissen gehe ich ins Kino. Und dann werde ich auch nicht die perfekt generierte Monroe auf der Leinwand akzeptieren. Ich kann ein anderes Beispiel nennen: Es gibt sehr gute Fälscher, die hervorragend einen Picasso herstellen können. Und selbst Experten fallen darauf rein. Die normalen Kunstliebhaber sowieso. Aber trotzdem sagen wir nicht, es sei doch gut, wir wollen einfach nur das Werk haben, das reicht uns. Wir wollen den wirklichen Künstler dahinter. Wir akzeptieren die Fälschung nicht, wie wir auch nicht akzeptieren werden, dass Schauspieler aus dem Reich der Toten auferstehen und plötzlich die Leinwand bevölkern.

De Lapuente: Aber war die Filmbranche nicht zu allen Zeiten eine Industrie, die Schein erzeugte?

Schmitt: Man hat in Hollywood natürlich immer versucht eine Künstlichkeit zu erzeugen. Es ist interessant, dass man mit dem Star eine Figur erschuf – wie schon der Name sagt –, die in die Ferne gerückt ist, die also nicht menschlich ist und wo auch nichts Menschliches, so war es zumindest früher gedacht, sichtbar wird. Greta Garbo gab deshalb keine Interviews, denn in Interviews zeigt man sich manchmal von einer sehr menschlichen Seite, was nicht zum Image des Stars passt. Und doch haben wir diesen Wunsch, dass dieser Star Mensch ist. Also er soll nicht nur ein Gott sein, sondern eher so ein Halbgott, der auch noch diese menschliche Komponente hat.

De Lapuente: Ich hätte Sie tatsächlich gerne gefragt, ob Sie sich denn nicht auf ein Prequel vom Paten freuen – mit dem jungen Marlon Brando oder vielleicht einen Film über Fredo Corleone, bei dem John Cazale dann neu erwacht. Das heißt nun aber, das wäre für Sie überhaupt keine Option, die Sie in Erwägung ziehen?

Schmitt: Nein, überhaupt nicht. Ich pflege keine Nostalgie. Ich habe eher meine Mühe und Not, das, was schon gedreht wurde, alles zu sehen. Da ist man schon ein halbes Leben mit beschäftigt. Wenn man sich noch für Literatur oder Musik interessiert, dann wird es schon sehr knapp mit der Lebenszeit – und man müsste schauen, wie man sein Leben verlängert. Am Kino schätze ich aber gerade das Vergängliche, diese Grabesstimmung. Das klingt jetzt ein bisschen morbide, aber ich finde das ganz gut, dass alles, was ich auf der Leinwand sehe, schon geschehen ist. Das heißt, es ist zwar Fiktion, aber es ist gedreht. Und diese Fiktion ist selbst wiederum auf Grundlage einer Realität eines Filmsets entstanden. Das, was ich sehe, ist schon vergangen.

»Um Kunst zu schaffen, muss man ein Bewusstsein von Kunst haben«

De Lapuente: In einer Ihrer letzten Podcast-Folgen (»Wohlstand für alle«) haben Sie davon gesprochen, dass es Streamingdiensten um Content gehe – nicht um Kunst. Das kriegt KI doch hin?

Schmitt: Die KI wird viel dieses seichten Contents produzieren können. Wenn man sich manche Vorabendserie ansieht, verstehe ich sowieso nicht, warum da noch Autoren sitzen müssen. Das schreibt sich fast von allein. Jetzt kann man ChatGPT bitten, das zu übernehmen. Bis auf ein paar Schauspieler, die man auch noch braucht (damit sie ein bisschen Publicity machen oder mal der Bunten eine Home Story ermöglichen), braucht man keinen großen Cast mehr. Damit geht dann für manche Schauspieler zwar eine Existenz verloren. Und das mag für den individuellen Fall tragisch sein. Aber aufs Ganze betrachtet gibt es keinen Grund, das zu beklagen oder in besonderer Weise zu beschützen. Es ist doch sehr erstaunlich, dass man da jetzt in Hollywood nicht nur für höhere Gagen oder Beteiligungen protestiert, sondern dass man von den Schauspielern außerdem vernimmt, dass der Einsatz von KI limitiert werden soll. Na ja, das ist ein bisschen so, als hätten die Schreibmaschinenfabrikanten vom Silicon Valley gefordert, dass jetzt mal nicht allzu viele Computer produziert werden. Darauf gibt es kein Recht.

De Lapuente: Kann man das vergleichen? Geht es nicht um mehr, als ein Produkt, das im Laufe der Zeit verbessert wird?

Schmitt: Die Frage ist: Was geht da eigentlich verloren? Ist das bloß das generisch Produzierte, wo man ohnehin schon so geschrieben, gespielt und gedreht hat, als habe das ein Roboter entworfen? Oder geht das Künstlerische verloren? Denkt man dann, wir brauchten keinen Scorsese mehr oder keine Olivia Wilde, sondern das kann jetzt ChatGPT erledigen. Da sage ich ganz klar, das kann KI jetzt noch nicht und wird es nie können – weil man, um Kunst zu schaffen, schon ein Bewusstsein von Kunst haben muss. Alles andere ist eine Fließbandproduktion.

De Lapuente: Sie sagten an anderer Stelle – in Die Filmanalyse -, dass wir genug schlechte Drehbücher von Menschen gemacht haben. Wieso sollten wir das jetzt einer Maschine übergeben wollen? Der hat dann einen viel größeren Auswurf an Content – senkt KI also das ohnehin darbende Niveau?

Schmitt: Man kann das jetzt schon sehen. Bei YouTube ist es mittlerweile sehr leicht, allen möglichen Content zu produzieren. Man kann tatsächlich die Künstliche Intelligenz beauftragen, irgendwelche Dialoge mit irgendwelchen Fantasiefiguren zu schreiben. Was wir jetzt gerade erleben, ist eine Content-Schwemme. Ich habe keine genauen Zahlen dazu, aber es fällt auf, dass wir neben all den anderen Inhalten, die es gibt, jetzt auch künstlich Generiertes in einer großen Masse vorfinden. Manche werden sehr erfolgreich: Zum Beispiel populäre Filme im Stile von Wes Anderson oder künstlich generierte „Harry Potter“-Persiflagen. Und diese künstliche Generierung stellt natürlich einen extremen Konkurrenzdruck im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie dar.

»Imitieren kann ich nur innerhalb enger Grenzen«

De Lapuente: Konkurrenzdruck? Können Sie das bitte erklären?

Schmitt: Nun werden diese Sachen nicht alle zu Hits, aber man sieht, wie dominant das wird. Das ist auch bei Streamingdiensten zu beobachten – insbesondere beim Musikstreaming. Es gibt unzählige Versuche, mit künstlich generierter Musik Reichweite herzustellen. Das geht schnell und generiert entsprechende Tantiemen. Hier haben wir schon einen aktiven Konkurrenzkampf. Das wirft die Frage auf, inwieweit das Publikum bereit ist, noch zu unterscheiden zwischen dem Menschengemachten oder dem rein Generierten. Ich will ein einfaches Beispiel nennen: Man kann, wenn ältere Stars aus der Schlagerbranche im Vollplayback noch mal ihren Hit aus den Siebzigern bei Florian Silbereisen singen, sehr oft unten in den Kommentaren bei YouTube lesen: »Wahnsinn, die Stimme ist wie eh und je!« Klar, weil sie Vollplayback singen! Das zeigt aber, dass das Publikum kaum die Kompetenz hat zu erkennen, was echt ist und was nicht.

De Lapuente: Sie sagen, so etwas wie Scorsese kann eine KI nicht leisten. Wie begründen Sie das? Also ist der menschliche Erfahrungsschatz so wesentlich? Kann man das nicht simulieren? Ich meine, die KI hat ja kein Leben. Oder ganz im Gegensatz: Sie hat viele, unzählige Leben; Leben, die sie da komprimiert und zu einer Einheitserfahrung macht. Wäre es nicht denkbar, dass man Scorsese doch simulieren kann?

Schmitt: Man muss da genauer sein. Natürlich kann man Scorsese simulieren. Man kann Filme machen, die so ein bisschen so funktionieren wie Scorseses Werke – und man kann sie sicherlich in einigen Szenen so weit treiben, dass auch ein Scorsese-Fan nicht klar sagen kann, ist das eine Szene von Scorsese geschrieben oder nicht? Das ist aber auch erst einmal nichts, was gegen meine These spricht. Denn dass man gewisse Sachen imitieren kann, also beispielsweise auch ein Gemälde von Pablo Picasso bedeutet ja nicht gleichzeitig, dass damit die Kunst geschaffen wurde, die Picasso geschaffen hat. Man imitiert nur einen Stil. Imitieren kann ich nur innerhalb enger Grenzen. Das zeigt auch, dass man sich Künstler eigentlich nur so vorstellt, dass sie einen gewissen Instrumentenkasten haben, aus dem heraus sie arbeiten. So als könne eigentlich nichts mehr Neues entstehen, sondern nur noch Variation des Immergleichen. Auf manche Künstler mag das zutreffen, aber viele setzen ja doch mit ihrem Instrumentenkasten, den sie haben, immer wieder auch etwas Neues ins Bild oder denken über Dinge nochmal neu nach, entwickeln also etwas. Die KI selbst kann imitieren und paraphrasieren, sie hat aber keine besondere Schaffenshöhe.

»Zu überlegen, was will ich erzählen, das ist die eigentliche Aufgabe der Regie«

De Lapuente: Viele nehmen ja an, der Instrumentalkasten der Zukunft ist ChatGPT. In dem steckt alles, was man für Kreativität benötigt. Sie sehen das nicht so?

Schmitt: Es wäre im Moment undenkbar, dass man ChatGPT sagt: Mach mal so einen Film wie Christopher Nolan über Oppenheimer gedreht hat – mit irgendeinem anderen wichtigen Wissenschaftler, zum Beispiel Niels Bohr. Es würde so eine Art Film dabei entstehen, der so aussieht wie der Oppenheimer-Film nur mit Bohr. Die KI müsste hingegen verstehen, dass Christopher Nolan nach einem Ansatz sucht, wie er das Leben von Oppenheimer darstellen kann. Und dasselbe gilt dann auch, wenn er sich jetzt tatsächlich entscheiden würde, einen Film über Bohr zu machen. Diesen Schritt der Selbstständigkeit, sich zu überlegen, was will ich erzählen und muss ich in eine neue Richtung gehen, das ist die eigentliche Aufgabe der Regie. Und das ist etwas, was die KI nicht herstellen kann, weil sie kein Bewusstsein hat.

De Lapuente: Geht Kunst zwangsläufig denn immer mit Bewusstsein einher?

Schmitt: Die künstlerische Entwicklung im Abendland sieht so aus, dass es im Mittelalter keine Signatur des Künstlers gab. Das heißt, der Künstler trat hinter das Werk zurück. Oft wissen wir die Namen nicht, da steht dann beispielsweise nur »Meister aus Nürnberg«. Man diente Gott durch seine Kunst. Deswegen malte man vor allem Bilder mit religiösem Charakter. Mit dem Ende des 16. Jahrhundert signieren Künstler ihre Bilder. Albrecht Dürer hat das getan und sogar ein Logo mit seinem Namen entwickelt. Weitere Künstler fingen von nun an auch damit an zu signieren. Sie sagen zu dem Zeitpunkt also »Ich«. Und indem sie »Ich« sagen, werden sie Subjekt. Und diese Subjektivität ist es dann, die eigentlich von der Kunst hin zur Aufklärung führt.

De Lapuente: Kunst ist also Ichbezogenheit?

Schmitt: Sich seines eigenen Verstandes zu bedienen ist das Wichtigste, um künstlerisch tätig zu sein. Man kann sogar so weit gehen wie in Lessings Emilia Galotti, wo anfangs darüber diskutiert wird, ob Raffael auch dann der größte Künstler wäre, wenn er keine Arme hätte, wenn er also gar nicht malen könnte. Das wird heute sehr schnell alles immer als Genie-Kult abgetan. Zum Teil gab es ja auch verrückten Kult, aber dieses »Ich-Sagen« und sich bewusst sein in der Kunstproduktion, das ist genau das Gegenteil der KI-Produktion.

»Fantasien von Leuten in Filmstudios, die selbst überhaupt nicht kreativ denken können«

De Lapuente: Sagen wir mal, Sie täuschen sich komplett. Gehen wir mal davon aus, die KI stapft den Menschen im Film total ein. Ist dann Wolfgang M. Schmidt noch Filmkritiker? Wären Sie dann, so Sie weitermachen, nicht eigentlich Computerspielkritiker?

Schmitt: Die KI tut auch nur das, was man ihr mal in Auftrag gegeben hat. Das ist zumindest meine Auffassung von KI. Solange man dort Programmierer hat, sind die die neuen Drehbuchautoren und Regisseure. Und deren Werk verdient eine kritische Rezeption. Die wäre ich bereit zu leisten. Ich glaube nur nicht daran, dass das notwendig ist. Und wenn man mal bedenkt, wie aufwendig gute Künstliche Intelligenzen zu produzieren sind, wie teuer das ist, sehe ich auch gar keinen Sinn darin. Es gibt wahrscheinlich in keiner Branche so viele Leute, die aus Leidenschaft dabei sind. Und es gibt einen extremen Überschuss an Personal, und zwar vor und hinter der Kamera. Warum sollte man das ersetzen wollen?

De Lapuente: Weil man es kann?

Schmitt: Das sind Fantasien von Leuten in Filmstudios, die selbst überhaupt nicht kreativ denken können. Sie glauben, sie könnten sich des Menschen entledigen, um so optimale Produkte herzustellen. Das ist aber ein Trugschluss, gerade da, wo eine menschliche Komponente hineinkommt, wo das Plötzliche passiert, das Unerwartete. Genau damit erreicht man ein Publikum. Man will natürlich mit der KI das eigentliche Problem minimieren, dass Filme haben: Dass sie nämlich sehr riskante Unternehmen sind. Filme können floppen – und wenn sie floppen, dann kann das extrem teuer werden. Wenn man genügend Daten ausgewertet hat und wenn man nach diesen Daten dann etwas generieren lässt, glaubt man, dass man das Risiko minimieren kann. Aber wie der Drehbuchautor William Goldman ganz richtig über Hollywood sagte: »Niemand weiß irgendetwas!«

 

Wolfgang M. Schmitt studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. Seit 2011 betreibt er den YouTube-Kanal die Filmanalyse, seit 2022 gibt es die Videos auf dem Kanal „The Filmanalysis“ auch auf Englisch. Zusammen mit Stefan Schulz hat Schmitt 2020 den Zeitgeist- und Politik-Podcast „Die Neuen Zwanziger“ gestartet. Seit 2019 spricht er mit Ole Nymoen im Podcast „Wohlstand für Alle“ über Wirtschaft, gemeinsam veröffentlichten sie 2021 das Buch „Influencer. Die Ideologie der Werbekörper“ bei Suhrkamp. Außerdem hält Schmitt regelmäßig Vorträge und schreibt für Zeitungen wie „Der Freitag“ und „Neue Zürcher Zeitung“.

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24 Kommentare

  1. Ach! Die Leute wollen auch weiterhin Pferdekutschen… die akzeptieren doch keine stinkenden und lärmenden Ungetüme… daß sich das mal durchsetzt — jenseits von einer fixen Idee moderner Geeks –, daran glaube ich nicht… der Beruf des Hufschmiedes hat Zukunft.

    (Alois Hendlmeyer, Pferdetester, 1892)

    1. 130 Jahre später wollen offenbar wirklich viele Moralapostel keine stinkenden und lärmenden Ungetüme mehr… die wollen Elektroautos. Bis auf von der Leyen – die will ihr Pony zurück!

    1. “daß Publikum kann das eigene Holodeck mit fremden Phantasien gegen Bezahlung ausfüllen!”
      und ganz nebenbei auch noch vom Feinsten manipuliert werden……..

      Hätte nicht vermutet, daß es jemanden gibt, der es genau so sieht wie ich.

  2. Das Problem liegt wahrscheinlich – wie eigentlich immer – in der Verwendung des Begriffs Intelligenz bei der KI. Intelligenz im allgemeinen und künstlerische Kreativität im besonderen enthält für mein Empfinden immer auch ein gewisses irrationales Element. (Komplexes Thema – darüber könnte man allein ein ganzes Buch schreiben.) Dazu wird KI niemals in der Lage sein. Im Absatz über Oppenheimer und Bohr wird es ja schon angesprochen.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß KI-generierte Schauspieler jemals wirklich in der Lage sein werden die Feinheiten und die Ausdruckskraft von Menschen wie Anthony Hopkins, Ben Kingsley, Bruno Ganz oder Helen Mirren und Vanessa Redgrave zu erreichen. Da wird immer etwas plastikhaftes, eben künstliches sein.

    Und dann die Kreativität. Könnte sich KI jemals Filme wie Pulp Fiction, Twin peaks oder gar Inland Empire oder Eraserhead “ausdenken”? Ganz zu schweigen von Tarkowskis Stalker oder The Turin Horse von Bela Tarr? Kann ich mir nicht vorstellen.

    THE TURIN HORSE trailer – YouTube
    m.youtube.com › watch

    Es ist ja schon beeindruckend, wie heute mächtige Bilder erzeugt werden können. Trotzdem halte ich z. B. Pacific Rim von Guillermo de Toro oder Noah von Darren Aronofsky für die jeweils schwächsten Filme der beiden. Für oberflächliche 08/15-Unterhaltung mag manches durchgehen. Aber kann KI jemals Kunst erzeugen?

    Nur Menschen sind Menschen. Und dazu gehören auch die menschlichen Schwächen.

  3. Das Kino als gemeinschaftliches Lagerfeuer ist tot, genauso wie Film den Status als Leitmedium verloren hat. Das holt auch keiner wieder zurück und das geht weit darüber hinaus, daß längst nicht mehr auf Film gedreht wird und Filmwelten am Rechner generiert werden.

    Künstlichkeit gehört aber zur Kunst, genau wie Überhöhung. Wenn ich die Realität sehen will, sehe ich aus dem Fenster. Einen Film sehe ich um in andere Welt einzutauchen als die eigene. Das ist auch das Prinzip von Unterhaltung. Filme sollen ja auch Spaß machen, sonst kann man ja gleich Ermahnungskino oder diesen virtuellen Elendstourismus der Berliner Schule schauen.

    Beim Film schaue ich eine Geschichte die durch montierte Bilder erzählt wird, die Kunst dabei besteht darin, diese so zu verdichten, daß sich die Geschichte auch ohne große Erklärungen erzählt, die ganz Großen wie Chaplin, Ford, Hitchcock und viele andere konnten das noch. Allerdings war auch das Publikum fähig die Bildsprache zu decodieren, da mußte noch nicht alles auserzählt werden, da hat man noch nicht einen Filmstoff recycelt um ihn als Serie über 70 oder 80 Stunden mit immer wiederkehrender Redundanz zu vermarkten.

    Darüber hinaus ist es auch nicht verwerflich eine Filmwelt zu entwerfen, die es so nicht gibt, Heldenbilder die in der Realität so nicht vorkommen. Es schadet ja auch nicht von einem Ideal zu träumen oder Menschen etwas vorzuleben was in der Realität so nicht vorkommt, was aber vielleicht erstrebenswert wäre. Die Welt war nie so wie in den Filmen von Frank Capra, Helmut Käutner oder Vittorio De Sica, aber sie könnte es sein. Und als die Helden noch einen Codex hatten und dem Gegner nicht in den Rücken schoßen, so würde ich das dem Zynismus der heutigen Zeit jederzeit vorziehen.

    Ich jedenfalls vermisse das alte Hollywood, genau wie ich es vermisse, daß nahezu jedes europäische Land seine ganz eigene Filmkultur hatte, findet man so heute nur noch in Asien. Und es hat mehr als eine Symbolbedeutung, daß Asien auch beim Film Hollywood und den Europäern langsam den Rang abläuft.

    Das Kino ist tot, “künstliche Intelligenz” wird es nicht wiederbeleben, nur wird diese nicht nur ins Filmgeschäft eindringen, sondern in alle Lebensbereiche und die Folgen sind längst nicht absehbar. Letzten Endes wird die Frage vielleicht lauten, was ist der Mensch, was ist human und ist Humanität überhaupt noch möglich, wenn Technologie den Menschen in nahezu allen Lebensbereichen ersetzt?

    1. 100% Zustimmung… (gilt auch für den Kommentar von Jinpa)
      Ich meine, die ganze Diskussion ist überflüssig, reine Wichtigtuerei.
      Allein die Vorstellung, Kunst könne durch KI erschaffen werden, ist absurd.
      Es gibt Wichtigeres zu diskutieren.

  4. Ein gut gemachter Animationsfilm wie z.B. Ice Age mag man ja noch sehen.
    Wenn ich aber in Action Filmen völlig realitätsferne Stunts sehe, schalte ich
    den Fenseher ab. Einen guten Schauspieler zeichnet eben sein Schauspiel aus.
    Die Darstellung eines Charakters. Wird der Schauspieler animiert, muß das
    der Programmierer übernehmen. Vielleicht gelingt es ja dem Einen oder Anderen,
    aber es ist etwas anderes ein Vorzeitfaultier oder Mammut einen Charakter zu
    verleihen, als einer Menschlichen Gestalt. Es gibt Schauspieler, wie z.B. Tom Cruise,
    die spielen eigentlich immer sich selbst. Die sind sicherlich einfach durch eine KI
    zu ersetzen. Aber einen wirklichen Schauspieler, der tatsächlich zu der Person
    seiner Rolle wird, wird man kaum ersetzten können. Ich genieße die Animationen
    in Sience Fiction Filmen. Da wird auch die Phantasie angekurbelt.

    1. @ Träumer:

      Also man kann ja von Tom Cruise halten was man will, aber bei keinem anderen Star wird noch so viel handgemacht, tatsächlich real gefilmt und ziemlich viele ohne Double. Das ein Star eben immer auch sich selbst rüberbringt, war schon immer so, die anderen sind dann die Charakterdarsteller. Und wenn die mal zum Star werden ist das eher die Ausnahme von der Regel. Tom Cruise aber ist vermutlich der letzte echte Hollywoodstar seiner Art, von Relikten wie Stallone oder Costner abgesehen, aber auch die haben sich ja längst von der Leinwand verabschiedet und drehen Serien.

      Ich habe schon als Jugendlicher Filme eher nach Regisseuren ausgewählt, manchmal auch nach Genre, mein erstes Buch über Film war über Alfred Hitchcock.

      Aber ein Schauspieler spielt eben eine Rolle, Star ist man, wenn wegen einem ins Kino gegangen wird. Man ging halt in einen John Wayne Filme, einen Charles Bronson Streifen oder eben in den neuen Bruce Willis. Der Star ist eine Marke und ganz wenige werden zu Ikonen, die man am Scherenschnitt erkennen kann.

      1. Es ist eigentlich genau das was Du sagst, bezüglich Tom Cruise und
        das was ich meine. Er macht seine Actionszenen wirklich gut, aber
        da dabei nicht das Schauspielern erforderlich ist, könnte man diese
        Szenen auch durch einen Stuntmen männlich wie weiblich, oder eben
        auch durch animierte Szenen ersetzen. Das wäre bei einem Charakter
        den z.B. Tom Hanks verkörpert kaum möglich. Das Darstellen von
        Gefühlen, Wut oder Gebrechlichkeiten erfordern einen Schauspieler.
        Marlon Brando soll sich beim Vorsprechen für die Rolle des Maffia
        Paten Watte in die “Backen” gestopft haben um seiner Figur Ausdruck
        zu verleihen. Auf die Idee kommt keine KI oder deren Animateur.

        1. @ Träumer:

          Ist schon richtig, wollte auch nur darauf hinaus, daß die Mission Impossible Filme wenigstens noch von Hand gemacht werden und nicht im Grunde fast ausschließlich programmiert. Und manche Cruise Filme wie Barry Seal erzählen wenigstens noch eine zusammenhängende und nachvollziehbare Geschichte, heute längst nicht mehr Standard, wo selbst Filme inszeniert werden wie Spielelevel, auch weil die Aufmerksamkeitsspanne des Zielpublikums nicht mehr aussreicht.

          Bezüglich Hanks oder Brando stimme ich zu. Aber speziell bei Brando war die Welt wirklich noch eine andere, da war nicht nur die Filmwelt reichhaltiger, wimmelte vor Persönlichkeiten, wie haben sich denn Musik, Design oder Architektur entwickelt? Früher gab es Autos die zu Ikonen wurden, heute kann man die oft nur noch unterscheiden, wenn man sich das Markenemblem anschaut. Die meisten Motorräder sehen aus wie Inselten auf Rädern, wenn eines mal hervorsticht, dann ist es Retro. Oder Mode, gerade hier in Deutschland. Männer laufen mit 50 oder 60 noch wie Berufsjugendliche herum, wann sieht man mal eine wirklich gut gekleidete Frau die Weiblichkeit ausstrahlt auf der Straße. In Frankreich oder Italien vielleicht noch, war ich länger nicht, in Deutschland haben laut Lagerfeld die Leute längst die Kontrolle über Ihr Leben verloren.

          Ich weiß, ich höre mich an wie ein Kulturpessimist, anders wäre mich auch lieber. Aber irgendwie habe ich das Gefühl was aus unserer Epoche übrig bleibt sind Eisen und Nullen, vor allem letztere. Jedenfalls liegt der letzte neuere Film der mir nachhaltig in Erinnerung geblieben ist nun auch schon fast 10 Jahre zurück. Und ins Kino gehe ich gar nicht mehr. Es ist ja nicht nur das schwache Angebot, ich habe auch keine Lust vor mir jede Menge Bildschirme leuchten zu sehen. Die Leute sind ja unfähig 2 Stunden ohne soziale Medien zu überleben.

          Natürlich gibt es wichtigere Dinge, aber Kino ist im Prinzip tot, bestenfalls ein wandelnder Leichnam und ich wüßte nicht, wie zukünftige Generationen das wiederbeleben wollen. Theater ist ja auch hin. Vermutlich läuft es darauf hinaus, das früher oder später alle in eine Matrix flüchten. Womöglich ist das mit “Du wirst nichts besitzen, aber alles nutzen können und Du wirst glücklich sein gemeint.”

  5. Ich glaube, dass Wolfgang M Schmitt als Kinokritiker diese Faelschungen nicht akzeptiert. Das breite Kinopublikum hat jedoch andere Praeferenzen / Kriterien. Wenn es “gut gemacht” ist, gehen auch Filme ohne menschliche Beteiligung.

    Ich hab da keine Illusionen.

  6. Es gibt Remakes von allen möglichen guten Filmen der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Sie sind alle Scheiße. Statt Stunts digitalisiertes Rumgehampel. Statt Stars Nobodys. Da wäre sogar KI interessanter. Nehmen wir mal Frankensteins Monster. Egal wie schrecklich es aussieht, es wirkt nicht. Wenn es aber von Robert de Niro gespielt wird, geht es ans Herz, vor allem wenn Robert de Niro erkennbar bleibt. Oder Maria Adorf als tobender Wüterich und sonstiger Bösewicht. Man bekommt Gänsehaut und gleichzeitig wird das Zwerchfell gekitzelt, weil Adorf real eben ein Komiker ist. Auch die brutalsten Italowestern hatten immer etwas Komisches an sich, und sollten das auch, weshalb sie schließlich zur Klamotte verkamen. Außerdem müssen Stars Künstler sein, d. h. sie müssen ihr Können in verschiedenen Rollen zeigen. Gerade deshalb müssen sie eben bekannt sein. Von der Besetzung der Filme des letzten Jahrzehnts kenne ich keinen, und die antiquarischen Schauspieler interessieren mich nicht. Filme sind keine Dokus, Filme sind SCHAU-SPIElE oder Mist.

  7. Ich denke, es wird bereits Avatare auch von Hauptdarstellern geben.
    Tom Cruise zB wirkt jedenfalls schon lange wie einer – immer dasselbe Gesicht nebst -sausdruck. Im Hauptberuf ist er doch schon lange Scientologe… der hat gar keine Zeit mehr zum Schauspielern.

  8. “Das zeigt auch, dass man sich Künstler eigentlich nur so vorstellt, dass sie einen gewissen Instrumentenkasten haben, aus dem heraus sie arbeiten. So als könne eigentlich nichts mehr Neues entstehen, sondern nur noch Variation des Immergleichen.”

    Diese Beobachtung ist richtig und m.E. ist die Diskussion um “Innovation durch KI” dadurch geprägt, dass man klammheimlich den Begriff der Innovation als “Variation des Immergleichen” definiert hat.
    Das würde man im Bereich der Technik/Technologie so nicht gelten lassen.

    Die Definition der “Erfindungshöhe” – Grundlage für die Erteilung eines deutschen Patents – lautet: “Erfindungshöhe (ist) gegeben, wenn sich die Erfindung für den Fachmann nicht in naheliegender Weise aus dem Stand der Technik ergibt. Der Fachmann ist hier eine fiktive Person, die durchschnittliche Kenntnisse in dem jeweiligen technischen Segment aufweist.”

    Interessant ist hier, man hat durchaus eine Vorstellung von echter Innovation, die jedoch in der Analogie zur “künstlerischen Schaffenshöhe” nicht gelten soll.
    Während auf der technischen Seite klar ist, eine Innovation hat über den “Stand der Technik” hinauszureichen, soll sich die künstlerische Variante auf die “Variation des Immergleichen” beschränken (man könnte auch sagen: verzwergen).

    Dass die KI den künstlerischen Stil von Picasso nachträglich imitieren kann sei hiermit geschenkt, ein Verständnis der Herausbildung und Durchsetzung der Stilrichtung “Kubismus” hat die KI jedoch nicht.
    D.h. Brüche und Revolutionen in der Kunstgeschichte bleiben unerklärt und sind auch gar nicht vorgesehen (man könnte Parallelen zur Politik durchaus ziehen).

  9. Kunst geht eben nicht ohne künstlerische Idee und eine künstlerische Idee, erfordert einen Willen, ein Bewusstsein. Die ästhetischen Mittel werden, dann der Idee entsprechend geordnet, damit im fertigen Werk die Idee wieder aus der äußerlichen Materie (Stein, Holz, Töne, Text…) entnommen werden kann, wenn sie von einem Bewusstsein, von einem Geist wahrgenommen wird. Beides kann eine KI ohne Bewusstsein nicht. Weder Kunst schaffen, noch eine künstlerische Idee genießen.

    bzgl. Fälschungen von Stars. Ein Star ist ja kein solcher, weil die äußere Form seines Gesichts irgendwie besonders ist, sondern weil er es schafft die Gefühle des Charakters, den er spielt zu vermitteln. Er schafft eine Figur, die er sich in der Vorbereitung im Zusammenspiel mit der Regie erarbeitet. Eine KI kann nur Äußerlichkeiten kopieren.

    Künstliche Personen gibt es längst im Zeichentrick- oder Animationsfilm und die Charaktere dort werden problemlos akzeptiert. Warum? Weil es Zeichner und Animatoren mit Gehirn gibt, die einen Begriff davon haben, welcher Charakter in welcher Situation wie reagieren muss und wie sich das in Gestik und Mimik äußert. Wie soll das eine KI schaffen, die sich gar nicht in ein Verhältnis zur Welt setzen kann, was ja die Grundlage eines Gefühls ist.

    1. “bzgl. Fälschungen von Stars. Ein Star ist ja kein solcher, weil die äußere Form seines Gesichts irgendwie besonders ist, sondern weil er es schafft die Gefühle des Charakters, den er spielt zu vermitteln.”

      Erklär mir bitte, wie und wo die vielen operativ zerstörten und nicht nur Botox gelähmten Hollywoodstar-Fratzen so etwas bewerkstelligt haben wollen.

  10. Was mich am meisten stört an jeglicher Diskussion, das alles auf Amerika konzentriert ist.
    Diese Konzentration, mit oder ohne Kritik, beinhaltet in jeder Sequenz ‘Marketing oder Indoctrination. Selbst vergangene SFI sind zum Teil Realität, also das was man mit Oscar ehrt, sind letztendlich die Manipulatoren die dahinter stehen, damit man lernt wie Massen darauf reagieren.
    Ich als Politikritiker stelle fest, wie zerrissen die deutsche Gesellschaft ist, also jeder Rambo, Terminator etcppff.

  11. “Posthumous entertainment” ist das Einfallstor.

    Schon 2019 (ging durch die Presse, btw) wurde James Dean für den Film “Finding Jack” gecastet und soll auch die Hauptrolle spielen. Carrie Fisher spielte nach ihrem Tod in einem “Star Wars”-Film mit und selbst Musiker wie Buddy Holly oder Roy Orbison geben wieder Konzerte – holografisch.

    Es hat nur Vorteile: Keine echten Stars heißt keine Zeitverzögerung wegen deren Marotten – ein Avatar macht, was man will; keine kostspieligen Ausgaben auf der Tour oder am Set; keine Krankheits- oder Drogenausfälle; keine Alterung; etc. pp.

  12. Dem Kino verdankt man die einzige, wahrhaftige Lebensmaxime:

    “Sag ja zum Leben, sag ja zum Job, sag ja zur Karriere, sag ja zur Familie.
    Sag ja zu einem pervers großen Fernseher.
    Sag ja zu Waschmaschinen, Autos, CD-Playern und elektrischen Dosenöffnern.
    Sag ja zur Gesundheit, niedrigem Cholesterinspiegel und Zahnzusatzversicherung.
    Sag ja zur Bausparkasse, sag ja zur ersten Eigentumswohnung, sag ja zu den richtigen Freunden.
    Sag ja zur Freizeitkleidung mit passenden Koffern, sag ja zum dreiteiligen Anzug auf Ratenzahlung in hunderten von Scheiß-Stoffen.
    Sag ja zu Do-it-yourself und dazu, auf Deiner Couch zu hocken und Dir hirnlähmende Gameshows reinzuziehen, und Dich dabei mit Scheiß Junk-Frass vollzustopfen.
    Sag ja dazu, am Schluss vor Dich hinzuverwesen, Dich in einer elenden Bruchbude vollzupissen und den missratenen Ego-Ratten von Kindern, die Du gezeugt hast, damit sie Dich ersetzen, nur noch peinlich zu sein.
    Sag ja zur Zukunft, sag ja zum Leben.

    Aber warum sollte ich das machen?

    Ich habe zum ja sagen nein gesagt.

    Die Gründe?

    Es gibt keine Gründe.

    Wer braucht Gründe, wenn man Heroin hat?”

  13. Ist doch klar.
    Wer will denn eine Fälschung, wenn das Wichtigste fehlt.

    Es ist die Seele, die den Menschen ausmacht, und KI hat nun mal keine Seele.

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