
Timm Koch hat einen verrückten Roman über hochrangige Nazis geschrieben, die nach dem Krieg nach Südamerika flüchteten. Das Buch ist eine glänzend geschriebene Groteske über die Ur-Verschwörungstheorie schlechthin.
Roberto De Lapuente sprach mit dem Autor Timm Koch.
De Lapuente: Ihr neuer Roman »Wollt Ihr den totalen Wahnsinn?« ist ein bisschen wie Schtonk auf Kokain. Fühlten Sie sich beim Schreiben ein wenig wie der über die sogenannten Hitler-Tagebücher gebeugte Konrad Kujau?
Koch: Mit Konrad Kujau verbindet mich nichts. Kujau war, anders als in »Schtonk« suggeriert, mitnichten ein spinnerter Pfiffikus, sondern genau wie sein Komplize Gerd Heidemann, jemand der der Nazi-Szene nahestand. Mein Onkel Peter Koch (im Film von Hermann Lause personifiziert), der als Chefredakteur des STERN mit den Hitler-Tagebüchern reingelegt worden ist, war andererseits sicherlich mehr als irgendein sensationsgeiler Pressefuzzi. Mit Werken wie »Die Würde des Menschen – Folter in unserer Zeit« und »SOS. Freiheit in Deutschland«, hat er sich als aufrechter Streiter für Demokratie und Menschenrechte erwiesen. Sein Reportagebuch »Entscheidung in Mogadischu«, das über die Ereignisse rund um die Entführung des Passagierflugzeuges Landshut berichtet, ist ein Meilenstein in der Geschichte des deutschen Nachkriegsjournalismus´.
»Es wurde immer wieder kolportiert, dass Hitler lebt«
De Lapuente: Im Grunde schreiben Sie über die Ur-Verschwörungstheorie schlechthin: Die Granden des Dritten Reiches seien gar nicht tot, sondern hätten das Land verlassen. Das haben sich Menschen schon bald nach Kriegsende erzählt. Ist Ihre Geschichte von diesen Gerüchten beeinflusst?
Koch: Der erste, der laut und deutlich gesagt hat: »Der Verbrecher Hitler ist entkommen!«, war Joseph Stalin. Die Beweislage rund um Hitlers vermeintlichen Selbstmord in der Staatskanzlei ist – freundlich ausgedrückt – ein wenig dünn. Vor allem der berühmte Zahnabgleich wirft bei näherem Hinsehen zumindest Fragen auf. Es wurde immer wieder kolportiert, dass Hitler in Südamerika Unterschlupf fand. Ob wahr oder nicht – wer weiß das schon ganz sicher?
De Lapuente: Warum fasziniert Sie diese Vorstellung von der Flucht über die Rattenlinie so, Herr Koch?
Koch: Die Rattenlinien interessieren mich darüber hinaus in mehrfacher Hinsicht. Da ist zum einen der Propagandamythos, mit dem die Sache ummantelt wurde. Bis heute wird so getan, als wäre die Massenmörderbande durch ihren Trip nach Südamerika in eine Anderswelt übergegangen, einem auf einer anderen Ebene liegenden Wohnort, unerreichbar in der Welt der Sterblichen. Abgesehen von Adolf Eichmann sind sie allesamt mehr oder weniger unbehelligt geblieben. Das Aufploppen all jener faschistischen Regime im Südamerika der Nachkriegsära war vielleicht kein Zufall. Klaus Barbie beispielsweise, der berüchtigte »Schlächter von Lyon« galt in Bolivien als sowas wie ein »Diktatorenmacher«. Dabei darf man nicht vergessen, die Nazis haben die geliebte Heimat ganz sicher stets eng im Heimweh-Blick gehabt. Mit anderen Worten: Man darf davon ausgehen, dass sie von Südamerika aus versucht haben werden, Einfluss auf die Geschicke in Deutschland zu nehmen.
De Lapuente: Sie zeigen in Ihrem Roman, dass sie der alternativen Geschichtsschreibung zugeneigt sind. Was ist es, was Sie für dieses Genre begeistert?
Koch: Geschichtsschreibung ist zuallererst genau das: Menschen schreiben Geschichten. Was wirklich passiert ist, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Zumal die Geschichtsschreibung immer auch ein Mittel der Propaganda ist. Warum sonst würde im Politikbetrieb wohl so viel Energie aufgewendet, um Dinge zu vertuschen? Für mich ist es ein reizvolles Unterfangen, der offiziellen Version eine eigene Lesart der Ereignisse entgegenzusetzen. Das literarische Format des Romans bietet mir die Möglichkeit, nach Herzenslust die Quellen umzudeuten und alternative Realitäten zum Leben zu erwecken. Und wer weiß, vielleicht komme ich ja mit dieser Herangehensweise der Wirklichkeit ein kleines Stückchen näher als das amtlich verbürgte Narrativ es vermag?
»Das Buch will am Fundament des Personenkultes wackeln«
De Lapuente: Aber selbst, wenn es stimmte, dass bestimmte hochrangige Nazis geflüchtet und nicht gestorben sind: Was änderte das schon für uns heute?
Koch: Diese Frage lässt sich von verschiedenen Blickwinkeln aus beantworten. Zunächst einmal stünde der unfassbare Skandal im Raum, dass unter aktiver Mitwirkung von Netzw und mindestens der Duldung der CIG, des Vorgänger-Geheimdienstes der CIA, die Hauptverantwortlichen des Holocausts nie zur Rechenschaft gezogen wurden. Zum anderen wäre es die Blaupause für die Verbreitung von wirklich solider Desinformation schlechthin; Fake News, die auch noch nach 80 Jahren fest die Denkweise der Massen prägen. Heute mehr denn je muss jeder Einzelne von uns wachsam sein und sorgfältig hinterfragen, was er glauben kann und was besser nicht. Die Meinungshoheit über die sogenannte Wahrheit ist eines der wichtigsten Schmiermittel der Macht.
De Lapuente: Warum haben Sie nicht einfach die Geschichte eher unbekannter Nazi-Schergen erzählt, die sich nach Südamerika absetzten?
Koch: Hitler und Goebbels sind natürlich immer für eine spannende Story gut. Im Bewusstsein der Menschheit steht dieses Duo Infernale ganz einfach für das Böse an sich. So etwas fasziniert uns. Paradoxerweise fühlen sich gerade deswegen auch heute noch eine Reihe von Menschen vom Personenkult um diese Figuren angezogen. »Wollt ihr den totalen Wahnsinn« ist auch der Versuch, am Fundament dieses Personenkultes zu wackeln.
De Lapuente: Ihr Roman hat Filmpotenzial. Schon überlegt, wer den Hitler und wer den Goebbels spielen könnte?
Koch: Für den greisen Goebbels in seiner Penthouse Wohnung in Caracas, wäre Robert De Niro meine Traumbesetzung. Für den Hitler würde ich mir Sacha Baron Cohen wünschen. Wir sollten uns gar nicht erst mit Matthias Schweighöfer aufhalten …
Timm Koch hat Philosophie an der FU und Humboldt-Universität zu Berlin studiert, ist Autor und schreibt Drehbücher für Film und Fernsehen. Lange Jahre staunte er darüber, wie die enormen Potenziale des Wasserstoffs totgeschwiegen wurden, während man gleichzeitig Kriege um Erdöl führte, durch Fracking das Grundwasser ganzer Landstriche verseuchte und eine Verkehrswende auf der Grundlage umweltschädlicher Batterien einleitete. Mittlerweile sieht er den Wandel: Wasserstoff wird einen Megatrend generieren. Timm Koch lebt in Rheinbreitbach. Zuletzt erschien im Westend Verlag „Lasst uns Paradiese pflanzen!“ (2021).
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Hanlons Razor sagt zwar das vieles mit Dummheit zu erklären ist, Schliesst aber nicht aus, das da ein Plan dahinter ist.
In diesem Sinne ist Grausamkeit nicht planlos, sondern Gewinnorientiert.
Hab mir den Roman mal vorgemerkt 😉
Übrigens es gab mal vor Jahren einen schönen Spielfilm „Senor Kaplan“, der sich dem Thema auf humoristische Weise näherte:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/uruguays-erfolgreichster-film-senor-kaplan-auf-nazi-jagd-100.html
In Mittel- und Südamerika nimmt man sich des Themas eben anders an – entspannter sowie schwarzhumoriger als in Deutschland, dem Ort „der Herkunft des Bösen“, dass dorthin geflohen ist – über die „vatikanische Rattenlinie“ (Zitat Karlheinz Deschner).
Wir sind übrigens in Deutschland ja (angeblich) Meister im Aufklären der eigenen NS-Vergangenheit, dabei gibt es aber doch Themen die – aus nicht nur mir unerklärlichen Gründen – einfach unter den Tisch gekehrt wurden, und noch heute einer historischen Aufarbeitung harren – ich beschränke mich mal auf die Einwanderergemeinden der NS-Verbrecher.
Das Thema wäre nämlich ein eigenes Sachbuch wert – meiner Überzeugung nach wurde bei diesem Thema, über Jahrzehnte hinweg, einfach übergangen, dass die NS-Größen ja nicht in ein unbeschriebenes Blatt einwanderten – viele damalige deutschstämmige in den USA, in Mittel- und Südamerika sympathisierten ja mit dem NS-Staat von 1933 – 1945.
Die USA stoppten dies bei Kriegseintritt gegen Deutschland – die deutschstämmigen galten ja als „Feinde der USA“.
In Mittel- und Südamerika ging dieser NS-Einfluß auch nach 1945 weiter – also kein Wunder, dass der Vatikan auf die Idee kam deutsche Menschheits- und Kriegsverbrecher nach Südamerika auswandern zu lassen.
Nur so erklärt sich, nicht nur mir, das Überleben des Faschismus (wenn auch nicht in seiner ursprünglichen NS-Version) bis heute in Südamerika.
Was Spanien angeht, das hat ja eine eigene faschistische Geschichte, und viele Deutsche, die als Rentner nach Spanien auswandern, kennen entweder diese Geschichte nicht, oder ignorieren diese völlig.
Nur noch soviel der spanische König wurde von Franco nach dem gewonnenen Spanischen Bürgerkrieg als König Spaniens eingesetzt, und Franco ist gerade mal 49 Jahre tot, wobei die Aufklärung über die grausame Franco-Diktatur bis heute auf eine echte Aufklärung wartet. Die fängt erst an, aber auch in Spanien sind die rechtsextremen Kräfte mit eigenen Parteien in Sinne Francos vertreten…..
Auch dies ein Grund warum es heute immer noch Faschisten gibt, neben dem oben erwähnten über deutsche Auswanderergesellschaften, die von 1933 (eventuell sogar vorher schon) bis 1945 (und danach) mit dem Faschismus sympathisierten.
Gruß
Bernie
Auch in Italien ist Predappio in der Emilia-Romagna, Geburtsort und letzte Ruhestätte von Benito Mussolini, seit Jahrzehnten ein Pilgerort für Neofaschisten.
Stimmt, Sie haben natürlich recht, und das hatte ich vergessen, weil ich mir dachte Italiens MP Frau Melonie ist ja allen bekannt – als Enkelin (?) von Mussolini 😉
Gruß
Bernie
Apropo Franco, auch der hat bzw. hatte einen Pilgerort für seine Franquisten – seine letzte Ruhestätte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Valle_de_los_Ca%C3%ADdos
Wie schon gesagt in Spanien beschäftigt man sich noch nicht so lange mit den Verbrechen der Franko-Diktatur, und dank der rechtsextremen Partei Vox wird das wohl auch bald wieder vorbei sein 😉
Zynischer Gruß
Bernie
@Bernie
Man braucht nicht nach Südamerika zu gehen um Nazis zu suchen, die nach 1945 geflohen sind, die USA , Kanada, Großbritannien, Australien und auch die Bundesrepublik Deutschland haben auch fleißig mitgemischt.
Wer glaubst du hat Banderas Aufenthalt genehmigt bis er vom KGB hingerichtet wurde? Der BND unter Gehlen und der BND hat auch Stezko Zuflucht geboten, dem selben Stezko, der 1941 damit geprahlt hat: »Ich unterstütze daher die Vernichtung der Juden und halte es für zweckmäßig, die deutschen Methoden zur Ausrottung des Judentums in die Ukraine zu bringen, um ihre Assimilierung und ähnliches zu verhindern.«.
»Stezko wurde 1966 zum Ehrenbürger der kanadischen Stadt Winnipeg ernannt und 1983 wurde er ins Kapitol und ins Weiße Haus eingeladen, wo George Bush und Ronald Reagan den ‚letzten Ministerpräsidenten eines freien ukrainischen Staates‘ empfingen, des Staates, der unter der Herrschaft des Dritten Reichs existiert hatte.«
Der von den USA geführte Westen beurteilte seine Handlanger nur danach, inwieweit man sie gegen Russland in Stellung bringen konnte, und der Westen erkannte, dass niemand zu finden war, der sich besser dafür eignete.
Die DDR ebenfalls. Wird gerne vergessen, klingt auch komisch, war aber so. Und nein, man muss dafür weder die DDR und ihre Bürger diskriminieren, noch sich auf westliche Mainstream-Medien berufen:
Faschistische Vergangenheit in der DDR von Faschisten in der DDR UND ANTIFASCHISTISCHER WIDERSTAND.
@umbhaki
Danke für den Hinweis, wußte ich so nicht, aber hab mal am Rande was davon erfahren, die haben eben das berühmte „Mäntelchen“ genauso gewechselt wie im westlichen Teil von Deutschland – man bekannte sich zum Sozialismus/Kommunismus und das Thema war erledigt.
So stelle ich mir das als Westdeutscher eben vor, und lasse mich gerne korrigieren sollte ich irren 😉
Gruß
Bernie
@henio
Da kann ich nur zustimmen, aber hier ging es ja eigentlich mehrheitlich um den NS-Faschismus Deutschlands, und dessen Weiterexistenz (in abgeschwächter Form) in Mittel- und Südamerika – Sorry, bin selber vom Thema abgewichen, wegen dem Hinweis auf Italien, aber muss das mal klären.
Sie haben natürlich recht, da könnte Mensch, generell und global gesehen, mal einen eigenes Thema aufmachen, warum der Faschismus bis heute auf unserem Planeten Erde überlebt hat – ganz weit entfernt übrigens, im ganz fernen Japan, wurde der Faschismus auch nach dem Krieg weiter gepflegt nachdem die US-Besatzung fort war.
Die haben ja heute noch einen Schrein wo japanische Kriegsverbrecher und Faschisten jedes Jahr geehrt werden, sowie die eigenen Menschheitsverbrechen nie aufgeklärt – gegenüber den Chinesen sowie anderen asiatischen Völkern die Japan erobert hat, aber lassen wir das Thema….wie gesagt, da kann Mensch einen eigenen Themenblock dazu aufmachen 😉
LG Bernie
Ich find’s gut das Trump Selensky, mit der Ankündigung „erst wieder zu kommen wenn er zu Friedensgesprächen bereit ist“, aus dem weißen Haus geschmissen hat.
https://youtu.be/vlUu0IOk8h0?t=371
Legendär der gestrige Cringe Moment. America hat jedenfalls alle Beweise und Gründe zusammen sich aus diesem Krieg komplett zurück zuziehen. Und Europa (mit dieser kriminellen Politikmanschaft) in einen dritten Weltkrieg schlafwandeln. Kauft Gold.
https://t.me/DDGeopolitics/140207
Trump hat Selensky ja wie ein Penner begrüßt.
https://t.me/DDGeopolitics/140209
@Tommy
Den ehemaligen UN-Waffeninspektor Scott Ritter aus den USA schon gehört?
Nein?
Da wartet auf die EU, insbesondere auf Deutschland, eine sehr sehr böse Überraschung sollten die es sich (wie Selenskij) endgültig mit den USA von Donald Trump verderben 😉
Hätten unsere EU-„Eliten“ in Politik, Wirtschaft und Medien lieber weiter russisches Gas über Nordstream 1 und 2 gekauft, statt LNG aus den USA anzustreben, dessen Lieferung die USA auch sehr sehr schnell einstellen kann, wenn Friedrich Merz (als vermutlich nächster Kanzler Deutschlands) und seine Regierung dann nicht spurt wenn die USA etwas für sie ganz Wichtiges erreichen wollen – Frieden z.B. in der Ukraine 😉 :
„[….]SCOTT RITTER: USA ZIEHEN SICH AUS EUROPA ZURÜCK[…]“
Link:
https://www.youtube.com/watch?v=FQaB7tcms9w
Zugegeben hatte ich selber nicht auf dem Schirm, aber dann rächt sich eben, dass wir uns von der einen (angeblichen) Rohstoffabhängigkeit mit Russland in die reale Rohstoffabhängigkeit von den USA geflüchtet haben – unsere Scholz/Habeck-Regierung war wirklich die „dümmste Regierung die Deutschland je hatte“ (Zitat Sahra Wagenknecht, BSW). Hoffen wir, dass Merz es besser managt, denn sonst gehen in Deutschland wirklich bald die Lichter aus, wie jetzt in der Ukraine nach dem Eklat im Weißen Haus durch Selenskij…..Musk vergißt so leicht nicht….ist Starlink eigentlich noch aktiv? Oder tappen die Ukros nun völlig orientierungslos im dunkeln herum? *Sarkasmus*
Gruß
Bernie
„Trump hat Selensky ja wie ein Penner begrüßt.“
Das Treffen Trump/Selenski aus der Sicht C.v.Hoffmeister:
„Amerika, das die tote Haut eines zerbrochenen Imperiums abstreift, sitzt auf seinem goldenen Thron, und Trump ist zurück im Weißen Haus, strahlend, allmächtig, fleischfressend. Zelensky, der verworrene Despot des Ostens, schlittert herein, die Augen hohl, der Mund eine klaffende Wunde, die nur mit Geld zu füllen ist. Er riecht nach Niederlage, Verzweiflung, dem Geruch von ausgebrannten Städten und von der NATO finanzierten Leichensäcken. Der Krieg hat ihn bei lebendigem Leibe aufgefressen, aber er spielt das Spiel immer noch mit, klammert sich an die amerikanische Zitze wie ein hungriger Säugling.“
„Trump, lehnt sich zurück, grinst. Amüsiert.
Eine Katze, die mit einer halbtoten Maus spielt und sich fragt, ob es sich überhaupt lohnt, sie zu töten.
Die Wahrheit, hart und kalt, ergießt sich wie vergossenes Blut auf den Teppich: Die Ukraine spielt keine Rolle. Die Ukraine ist ein Spielball.“
„Das Treffen endet nicht – es implodiert. Keine Pressekonferenz. Kein Händeschütteln. Nur Schweigen, die Leere des unausgesprochenen Krieges. Trump wischt sich die Hände daran ab. „Kommen Sie wieder, wenn Sie bereit sind für den Frieden“, sagt er. Er entlässt ihn wie eine schlechte Schuld, wie eine verschmähte Kurtisane.“
https://linkezeitung.de/2025/03/01/trump-zermalmt-zelensky/
Weia…
PS: Gut finden kann ich daran nichts.
Wir sehen die Eröffnung des globalen Fressens nach dem Abräumen der Vorspeise, bei dem die in Massen verabreichten Apperitifs die Hirne aller Anwesenden völlig vernebelt haben.
Der Hausherr läßt nun die Maske fallen, zieht sich in seine Loge zurück und genießt das sich ihm darbietende Spektakel. Die Rache mit der er zunächst seine eigenen in der Vergangenheit untreu und aktuell überdrüssig gewordenenen Vasallen übergießen läßt, soll uns an die Stühle fesseln und von der Tatsache ablenken, wer als Hauptgericht vorgesehen ist und daher nicht den Saal verlassen darf.
Das Gold in deiner Tasche ist als sichere Beute zur Begleichung der Rechnung bereits verplant…
was Deins ist, ist auch Meins, und was Meins ist geht dich gar nix an. So geht Kapitalismus😉
Na dann…spring und mach dir keine Sorgen!?
https://vid.pr0gramm.com/2025/03/02/03dceb747e96af7f.mp4
es ist sicher unvermeidbar, den ganzen hitler-schmonzes immer wieder mal aufzugreifen. irgendjemand könnte eine großartige komödie oder einen lachfilm über hitler im bunker schreiben. ob es dafür jemals einen deutschen autor gibt, wer weiß? das thema läuft einem ja nicht davon. den alten griechen blieben ihre themen damals ja auch erhalten und wir feiern die stücke heute noch. bur ob ein deutsches publikum über das thema jemals bis weit über die schmerzgrenze hinaus sich halb-tolachen wollen wird steht zu bezweifeln. aber es gibt doch momente, wie den kinski-film im dschungel wo er das kleine äffchen anschnautzt und dann verächtlich zur seite in die geranien feuert. natürlich kinski hätte ja sein halbes leben nur als hitler komödien verbringen können, man muss also an der ganzen scheiße schon auch selber psychisch leiden. komödie wächst wie jedes böse kraut auf einem starken dünger.
Gibt’s doch schon, teilweise 😉
(Gut ich gebe zu 10 Jahre sind eine lange Zeit, und da kann sowas schon Verschütt gehen):
„[…]Er ist wieder da.
Er ist wieder da, der Führer. Knapp 70 Jahre nach seinem unrühmlichen Abgang erwacht Adolf Hitler im Berlin der Gegenwart. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Angela Merkel und vielen tausend Ausländern startet er, was man am wenigsten von ihm erwartet hätte: eine Karriere im Fernsehen. Denn das Volk, dem er bei einer Reise durch das neue Deutschland begegnet, hält ihn für einen politisch nicht ganz korrekten Comedian und macht ihn zum gefeierten TV-Star. Und das, obwohl sich Adolf Hitler seit 1945 äußerlich und innerlich keinen Deut verändert hat[…]“
Ist eine Buchverfilmung des gleichnamigen Romans von Timur Vermes 😉
Link zum Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=6G8LdcaY5Pc
Gruß
Bernie
Schön die Schlussrede von Chaplins Film war.
Schon Voltaire soll ja gesagt haben Geschichte sei die Lüge auf die man sich geeinigt habe.
»Das Aufploppen faschistischer Regime im Südamerika der Nachkriegsära <i<war ganz sicher kein Zufall«
Ein Beispiel von Vielen: Klaus Barbie.
Die Franzosen hatten Barbie, den sie »Schlächter von Lyon« nannten weil er französische Gefangene folterte, wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt.
Aber nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Barbie nicht als Kriegsverbrecher hingerichtet, sondern als „Agent“ der CIA eingesetzt und der amerikanische Geheimdienst half ihm bei der Flucht nach Bolivien.
Barbie erhielt 1957 unter falschen Namen die bolivianische Staatsbürgerschaft und profitierte von der rabiaten antikommunistischen Haltung Amerikas. Die USA waren besorgt über den Aufstieg des Kommunismus in Südamerika und finanzierten daher geheime Geschäfte und verdeckte Operationen, um rechtsgerichtete Regierungen in der Region zu unterstützen.
Das Glück des Ex-Nazis endete 1983, als Bolivien eine demokratische Regierung wählte. Er wurde ausgeliefert und zur Verhandlung nach Frankreich gebracht. Am 4. Juli 1987 wurde eine lebenslange Haftstrafe verhängt. Barbie verbüßte nur vier Jahre davon, da er am 23. September 1991 im Alter von 77 Jahren in einem Gefängnis in Lyon an Leukämie und Prostata- und Wirbelsäulenkrebs starb.