Zeitenwende – was soll das sein?

Symbolbild, Zeitenwende
ToLo46, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Wie Kafkas Käfer hat sich die Bundesrepublik Deutschland gleichsam über Nacht zu etwas gewandelt, das man nicht mehr wiedererkennt.

Europa steht an einer historischen Schwelle. In ihrem Buch »ZeitenWenden« seziert Ulrike Guérot den geistigen, politischen und gesellschaftlichen Zerfall unserer Zeit. Mutig und unerschrocken legt sie offen, wie Demokratien zerbröckeln, Freiheit preisgegeben und Europa in Kriegsrhetorik erstickt wird. Guérot schreibt gegen das Vergessen, das Wegsehen und die Lüge – und für die Rückbesinnung auf Vernunft, Mut und bürgerliche Verantwortung. Sie ruft auf zur Verteidigung der Freiheit gegen Angstpolitik, gegen autoritäre Tendenzen und technologische Entmündigung. Ein leidenschaftliches Manifest gegen die politische Lähmung und ein Weckruf an alle, die Europa als Projekt der Freiheit und des Friedens nicht aufgeben wollen.

Wollte man in loser Folge aufzählen, was in der Bundesrepublik in den letzten Jahren verlustig gegangen ist, ohne dass es irgendeinen größeren Aufschrei in der sogenannten bürgerlichen Mitte verursacht hätte, dann wären das: Demokratie, Rechtsstaat, Europa, Vertrauen und Sicherheit, Frieden, sichere Grenzen und sozialer Zusammenhalt, also eigentlich alles, was einmal die Grundfesten der Republik ausgemacht hat. Dazu, auch das ist Zeitenwende, werden »der Westen« und die Weltordnung von 1949 derzeit beerdigt und die Welt wird gleichsam neu verschraubt.

Amöben-Demokratie droht

Schlimmer wiegt, dass sich Wahrheit und Faktizität verschoben haben, dass die Vernunft aus den Angeln gehoben wurde, dass das Denken an sich, die utopische Idee und mit ihr jeder Hauch von Zukunft verlustig gegangen sind und damit die europäische Zivilität (»civilité« – der Begriff stammt von dem marxistischen französischen Historiker Etienne Balibar). Also unsere originären Denkstrukturen, die Art und Weise, wie wir in Europa einmal auf die Welt geblickt haben! Die eigentliche Zeitenwende ist, dass die in Europa erzählte Welt nicht mehr real ist und die reale Welt in Europa nicht mehr erzählt wird. So heißt es beispielsweise im Koalitionsvertrag freihändig, bar jeder differenzierten analytischen Einschätzung und komplett evasiv:

»Unsere Sicherheit ist heute so stark bedroht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die größte und direkteste Bedrohung geht dabei von Russland aus, das im vierten Jahr einen brutalen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt und weiter massiv aufrüstet. Das Machtstreben von Wladimir Putins richtet sich gegen die regelbasierte Weltordnung als Ganze.«

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Wobei die NATO-Beitrittsperspektive der Ukraine bekräftigt wird, die die USA gerade abgeräumt haben. Wir sind also gut, alle anderen sind böse. Alice im Wunderland hätte an diesen surrealen Zeilen ihre helle Freude und würde, wie in ihrem Dialog mit der Königin und der falschen Suppenschildkröte, sicher ausrufen: Das ist doch alles nur ihre Phantasie. Anders formuliert: Man kann sich auch in etwas hineinreden.

Die Gefahr ist, dass eine Amöben-Demokratie, die rückgratlos ihre Würde und ihre Freiheit für ein Virus auf den Tisch gelegt hat, auch alles andere im Wahn oder für eine andere Hysterie auf den Tisch legen wird. Die jahrelang verbissen verteidigte Schuldenbremse wurde im März 2025 mir nichts, dir nichts gekippt und 800 Milliarden Sondervermögen und »theoretisch unbegrenzt Geld für Verteidigungsausgaben« bewilligt und durch den Bundestag gepeitscht – vermeintlich, um unsere Sicherheit, unsere »Werte« und unsere »freiheitliche Demokratie« vor Vladimir Putin und dem »imperialen Russland« zu schützen. Das alles passierte im selben Moment, in dem Volodymyr Zelensky in einem Brief signalisierte, dass er zu einem Friedensschluss bereit war und in dem man schwarz auf weiß nachlesen konnte, dass es der Westen, die EU war, die den Frieden in der Ukraine unterminierte. Welche Verdrängungsleistung findet hier statt? Welche Realitätswahrnehmung hat die deutsche Regierung? Welche kognitive Dissonanz ist hier zu beklagen? Wie will man einem Land und seinen Institutionen vertrauen, das offenbar in ideologischen Wolken verhangen und verfangen ist – völlig losgelöst von der Erde, wie Major Tom? Wie gefährlich ist es in einem Land, in dem de facto jetzt Willkür herrscht, in dem Sinne, als das alles, was gestern noch galt, nicht mehr gilt – oder alles, was gestern unmöglich war, auf einmal möglich ist? Wie, außer mit Autorität, Gewalt oder Ideologie, will man vernünftige Bürger dafür gewinnen, den Kurs der Regierung mitzutragen, die auf »Kriegstüchtigkeit« hinarbeitet, während der Frieden schon verhandelt wird? Wenn Irrationalität zur staatlichen verordneten Pflicht wird? Was, wenn die eigene Regierung eigentlich pathologisiert werden müsste, man sie aber nicht in ein Irrenhaus sperren kann?

Drei Kriege in fünf Jahren

Deutschland, ja, die ganze EU kann sichtlich mit Faktizität und Wahrheit nicht mehr umgehen und leidet dazu noch an kolossaler Selbstüberschätzung. Denn wir sind nicht (mehr) die Guten, weder die friedfertige EU noch die liberale Demokratie, die wir vorgeben zu sein! Doch weil die meisten das hierzulande nicht glauben wollen (vorzugsweise die im Westen des Landes!) und darum die eigene autoritäre Drehung schönreden oder verschleiern müssen, ist das Land zugleich in verschämter Verdrängung und in kolossalem Aufruhr. Die Zeitenwende, die wir durchlaufen, ist die von der »Banalität des Bösen« (Hannah Arendt) hin zu einer »Banalität des Guten«, ähnlich jener legendären Szene in Charlie Chaplins The Great Dictator, wo das zu Beginn sanfte, vereinnahmende Gesäusel des Great Dictator – nicht wahr, wir wollen doch alle das Gute und den Frieden? – schließlich umschlägt in den ausgestreckten rechten Arm und für das »Gute«: »Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.« (Ignazio Silone) Kaum ein Zitat, das in den letzten Jahren so im Internet kursiert ist wie dieses. Deswegen wacht passenderweise die Antifa heute darüber, wer diese Drehung zur »Banalität des Guten« nicht mitmachen will: Friedenstauben müssen abgeschossen werden, das Gute duldet keinen Widerspruch!

»Nun erst war mir der richtige Antrieb gegeben: Man musste kämpfen gegen den Krieg«, schrieb Stefan Zweig in der Welt von gestern (S. 290). Drei Kriege erleben wir seit nunmehr fünf Jahren in Europa, die wie Presslufthammer auf die Gesellschaft einwirken: ein Krieg gegen ein Virus, ein Krieg gegen Russland und einer in Gaza. Hinter diesen Kulissen wird die gewohnte Welt in Europa in ihren bisherigen Strukturen gesprengt.

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17 Kommentare

  1. Frau Guerot geht von falschen Prämissen aus und muss sich dadurch über die Entwicklung erschrecken.
    Wenn man wie ich in der Schule Staatsbürgerkundeunterricht hatte, dann weiß man, dass es in Klassengesellschaften keine Demokratie gibt und dass der Kapitalismus sich kontinuierlich seinem technologischen Ende nähert. Je näher er diesem kommt, um so reaktionärer muss der Staat und seine Organe werden.
    Der Plüsch über der Diktatur des Kapitals, der so gern als Demokratie bezeichnet wird, ist abgenutzt. Das Kapital schaltet in Richtung offene, faschistische Diktatur um. Die wichtigste Lebensversicherung des Kapitals ist der Antikommunismus. Deshalb wird dem Bundesmichel jeden Abend erklärt, wie böse und gefährlich die DDR war. Aber schon Rosa Luxemburg wusste: Sozialismus oder Barbarei.

    1. Mit der Beschreibung der Unzulänglichkeiten des Kapitalismus hast Du möglicherweise recht. Was aber ist, wenn man als Augenzeuge Barbarei im sogenannten Sozialismus erlebt hat? „Kein wahrer Schotte“?

      Meine Schlussfolgerung ist, man muss allen Ideologen mißtrauen.

      1. Niemand ist frei von Ideologie. Kann auch eine Gemenge davon sein. Also mißtraut man am besten auch sich selbst.
        Exakt aus diesem Grund ist ein demokratisch verfasstes Gemeinwesen das A und O.

    2. Ich gebe dir zu 100% recht. Demokratie und Kapitalismus kann man niemals zusammen haben. Entweder man hat das eine oder das andere. Da liegt die Lüge der „demokratischen kapitalistischen Staaten“ schon im Namen.

      Auch die liberale Demokratie, von der Frau Guérot fantasiert wenn Sie schreibt: (…) „Denn wir sind nicht (mehr) die Guten, weder die friedfertige EU noch die liberale Demokratie, die wir vorgeben zu sein! (…), war schon immer die reaktionärste, intoleranteste und illiberalste Gesellschaftsordnung im Kapitalismus. Dabei wird dieser Begriff (wie so viele) als Leuchtfeuer der menschlichen Aufklärung/Entwicklung verdreht.

      Man konnte dies z.B. sehr gut an der Corona-Krise sehen, wo die sogenannten „liberalen Demokraten“ die „Corona-Leugner“ zu Tieren (und noch schlimmerem) degradierten, die es schnellstens in eigens dafür geschaffene Lager zu transportieren galt. Das kommt einem in der jüngeren Geschichte doch schon sehr bekannt vor. Dabei haben diese Menschen nur ihre Bürgerrechte verteidigt, aber dass war der „liberalen“ Eilte schon zuviel.

      Meiner Meinung nach verstehen Frau Guérot u.v.a. die sich mit dem Thema beschäftigen, genau dass nicht was du am Anfang deines Kommentars geschrieben hast

    1. https://antikrieg.com/aktuell/2025_05_19_israelsneue.htm
      Eine der wenigen radikal ehrlichen Stimmen Israels: Gideon Levy
      „Etwa 70 Menschen wurden am Mittwoch von der Morgendämmerung bis zum Mittag getötet. Fast doppelt so viele wie bei dem Massaker im Kibbuz Nir Oz. 22 von ihnen waren Kinder, und 15 waren Frauen. Am Abend zuvor wurden 23 Menschen in einem Krankenhaus getötet.
      Die Operation „Gideon’s Chariots“ (Gideons Streitwagen) muss erst noch beginnen, und die Räder des Völkermords laufen bereits warm.
      Wie sollen wir dieses Massaker, das so wahllos und sinnlos ist, nennen, noch bevor die große Operation begonnen hat? 23 Tote bei der Bombardierung eines Krankenhauses – eines der schwersten Kriegsverbrechen – nur um zu versuchen, Mohammed Sinwar, den neuesten Teufel, mit neun bunkerbrechenden Bomben zu töten – alles, um Yedioth Ahronoth in ihrer Gier nach der Hauptschlagzeile zu versorgen: „In den Fußstapfen seines Bruders“.
      Die Leser liebten es, die Israelis liebten es, niemand hatte am Mittwoch etwas dagegen.
      In Riad haben sie Frieden geschlossen, in Gaza haben sie massakriert. Der Kontrast zwischen den Szenen in Riad und denen in Dschabalja am Mittwoch kann kaum größer sein als dieser.
      Kinderleichen, die von ihren Eltern getragen werden, der Bulldozer, der versucht, einen Weg für den Krankenwagen freizumachen und dabei aus der Luft in die Luft gesprengt wird, die Menschen, die sich in den Trümmern des Krankenhauses vergraben und nach ihren Angehörigen suchen – all das angesichts der Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien und der Hoffnung auf eine neue Zukunft.
      Nichts, nicht einmal die Beseitigung eines weiteren Sinwar, kann die wahllose Bombardierung eines Krankenhauses rechtfertigen. Diese unumstößliche Wahrheit ist hier inzwischen völlig in Vergessenheit geraten. Alles ist normal, alles wird gerechtfertigt und gebilligt, selbst der Angriff auf die Intensivstation des Europäischen Krankenhauses in Khan Yunis ist eine Mitzwa.“

      Wir haben keine andere Wahl, als erneut aufzuschreien: Man kann keine Krankenhäuser angreifen – und auch keine Schulen, die zu Schutzräumen umfunktioniert wurden – selbst wenn sich das strategische Luftkommando der Hamas darunter versteckt. Selbst wenn Sinwar dort ist, dessen Tötung so sinnlos ist.

      Gibt es irgendetwas, was wir in Gaza noch tun können, das in Israel als moralisch und rechtlich inakzeptabel angesehen wird? 100 tote Kinder? Tausend Frauen für Sinwar, den Bruder? Es war notwendig, ihn zu eliminieren, erklärten sie, weil er ein „Hindernis für einen Geiseldeal“ war.

  2. Diese „Verwandlung“ kam bzw. kommt ganz bestimmt nicht plötzlich und aus heiterem Himmel. Sie ist schon seit Jahrzehnten von langer Hand vorbereitet. Kern ist ein Revanchismus, der seine rassistischen und faschistischen Traditionen – noch – wohlfeil hinter dem „Guten“ und „Bunten“ verstecken muss. Die Stoßrichtung aber ist klar: im Verein mit den anderen Schlägern will man jetzt final zuschlagen und „Lebensraum im Osten“ gewinnen. Man sollte sich da keinen Illusionen hingeben. Bezahlen wird der Größenwahn wie immer das Volk, hüben wie drüben.

    1. @ AeaP
      *****
      Ein Aufblitzen des totalitären Wahnes der herrschenden, opportunistischen Verwalterkaste war immer wieder kurz sichtbar.
      Deren Unseredemokratie verkündet ihre Zeitenwende, für die Unterlinge gelesen gilt diese Drohung als eurer Zeiten Ende.

  3. Ich finde, Deutschland zeigt mal wieder sein wahres Gesicht, das hatten sie bloss ein paar Jahrzehnte lang verschämt weggeheuchelt, und jetzt trauen sie sich wieder es offen zu zeigen.

  4. In meiner Auffassung wurde die sogenannte Pandemie genutzt um zu testen wie weit die Bevölkerung bereit ist „Maßnahmen“ mitzutragen und um schon mal auf weitere Notstände vorzubereiten.
    Allerdings wurde auch schon vor der „Pandemie“ langsam und stetig „hocheskaliert.“ Zb mit einer Masernimpfpflicht. Es gab keinen einzigen Grund dafür da die Quote bei 92% lag. Ich habe mich damals schon sehr gewundert.
    Mittlerweile wundert mich nichts mehr.
    Gestern erst wurde in familiärer Runde über die Klimaapokalypse schwadroniert. Die merken überhaupt nicht dass all den Klimaapokalyptikern das „Klima“ nur völlig egal sein kann, wenn es keine Proteste gegen ein 1 Bill Aufrüstungpaket gibt und mit beispielloser Nonchalance dem Krieg das Wort geredet wird. Leider wird der Deutsche erst protestieren wenn er nicht mehr 2 Wochen nach Malle knattern kann und keine Bratworscht mehr auf dem Webergrill liegt und kein Kasten Bier mehr in der Kammer steht…
    Und dann ist es zu spät.

  5. Flachsinnige Einschätzung von Frau Guerot, denn die Banalität des Bösen ist es immer noch. Schon zu allen Zeiten haben sich die Kriegshetzer als „gut“ getarnt, das ist nichts Neues. Es ist die immer gleiche Menschenverachtung der dumpfen Masse, und für die Tarnung als „gut“ werden Milliarden investiert. Wer darauf reinfällt ist nach wie vor ein banaler Idiot, so wie die karrieregeilen Täter, die einfach nur skrupellos gierig sind und über Leichen gehen, wie eh und je.
    Der Kampf der Aufrichtigen dagegen ist auch so alt wie die Menschheitsgeschichte und die Aufrichtigen haben immer wieder gewonnen, ansonsten wäre die Menschheit längst ausgerottet worden.

    Die ewige Jammerei ist sinnlos, wir wissen um die Abgründe, jetzt muss die Parole lauten: Aufklärung. So wie Gandhi immer wieder ruhig die Wahrheit vorgetragen hat und auch dazu stand.
    Gut ist immer noch gut, böse ist immer noch böse und im Grunde wissen die Täter und Mitläufer das auch. Je deutlicher man ihnen macht, wie falsch sie liegen und dass man Verlogenheit verachtet, desto besser.

    Und was die Machtverhältnisse betrifft: Wenn es Wahlbetrug gibt, dann müssen die Wahlen eben beobachtet werden. Jeder, der wählt und die Auszählung nicht beobachtet, kann genausogut zu hause bleiben. Eine neue Apo ist zudem sinnvoll.
    Nur Jammern bringt nichts. Es müssen Handlungsstrategien entwickelt werden. Wer das nicht tut, soll Platz machen für diejenigen, die es tun.

  6. bei mir war die Zeitenwende- das Etablieren der Machtstrukturen in der EU…
    das Parlament wird vom Volk gewählt und hat im Prinzip nichts zu sagen…
    und die EU Kommission wird von den Eliten? (Mafiosi) eingesetzt und lenken die Geschicke der EU/NATO…

  7. Ulrike Guérot kommt aus dem Establishment, war Teil dessen. Sie hat aus dessen Sicht aber nicht wie vorgesehen „funktioniert“, gilt daher als Abtrünnige, Verräterin und wird von dieser Seite mithin wie eine Aussätzige behandelt (natürlich folgt diese Vorgehensweise auch dem Prinzip „Bestrafe einen, erziehe hundert“). Es wurde und wird versucht, sie und ihre Arbeit systematisch zu beschädigen und zu zerstören – das kann man aktuell auch hier noch einmal nachlesen → https://www.nachdenkseiten.de/?p=132967

    Sie und Ihre Sicht zu kritisieren ist nicht falsch, da, wo es angebracht ist. Denn Ulrike Guérot – so klingt es hier auch in den Kommentaren an – geht von etwas aus, was es so, wie sie es darstellt, wohl niemals gab. Für die meisten, die nie zum Establishment gehörten, jedenfalls nicht. Denn die Darstellungen des EU-Einigungsprozesses, wie etwa auch das GG, sind vor allem eines: Folklore. Mit den dahinter stehenden Vorgängen und eigentlichen Interessen haben diese Deckfolien wenig gemein.

    Jedoch sollte man in seiner Kritik an Ulrike Guérot auch berücksichtigen – auch wenn sie vielleicht aus Sicht ihrer dergestalten Kritiker noch letzten Illusionen anhängt -, welchen Weg diese Frau mutig und selbstlos beschritten hat bis heute und welchen Preis sie dafür zahlen musste.

  8. klar hat der erstkommentator recht, so steht es mancherorts geschrieben; dennoch spricht mir ulrike guérot mehr aus der seele und ist damit nicht nur weit- und tiefer-blickender, sondern auch hilfreicher –
    in anbetracht der ganz realen üblen lebenserfahrung, die sie mit der uni bonn/deutschland 2.0 aktuell machen muß, nicht nur eine intellektuelle anstrengung, die ihr auch mit diesem artikel gelingt- ich jedenfalls bin sehr froh über die wenigen menschen, die wie sie in fünf jahren corona-diktatur das eigenständige denken nicht verlernt bzw. am digitalen tresen abgegeben haben –
    das dröhnende schweigen der mehrheit vor allem in unserem land auch zur wieder hoffähigen kriegsertüchtigung ist doch für jeden selberdenkenden ein widerwärtiger rückfall in vermeintlich überwundene zeiten –
    der blick nach innen hilft oft weiter als der in kluge bücher…

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