Wo die Krokodile sind

Dschungel
Perojevic, Public domain, via Wikimedia Commons

Sabine Kuegler schwamm mit den Krokodilen – dieses Ereignis war ihre erste Begegnung mit dem Facettenreichtum anderer Kulturen.

Mit ihrem Buch „Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind“ hat sich Sabine Kuegler mit ihrer bewegenden Geschichte als Mittlerin zwischen den Kulturen gezeigt. Nach ihrem weltweiten Millionenbestseller „Dschungelkind“ erzählt sie in ihrem neuen Buch die dramatische Geschichte ihrer Zerrissenheit zwischen den Kulturen, ihrer schweren Erkrankung und der Suche nach Heilung, Glück und ihrem Platz im Leben – oder auch Anekdoten wie diese titelgebende Geschichte mit den Krokodilen.

Ich erinnere mich an viele Begebenheiten, die einerseits zeigen, wie unwissend meine Familie anfangs in der Welt der Fayu war, aber andererseits auch, wie unterschiedlich unsere Kulturen funktionieren und welche Missverständnisse das auslöst. Ein Beispiel dafür ist ein Ausflug, den wir damals unternommen hatten. Es war früh am Nachmittag. Die Sonnenstrahlen schienen unbarmherzig auf mich herab, während ich auf einem kleinen Brett saß, das als Sitz in unserem langen Holzkanu diente. An diesem Tag war es besonders heiß, die Fahrt entsprechend beschwerlich. Die Luft war schwer und klebrig. Die Hitze umhüllte mich wie ein Kokon, jede Bewegung kostete Kraft. Selbst der leichte Fahrtwind brachte keine Erleichterung.

Auf dem Fluss

Jetzt mit Bonuskapitel und Fotos!

Meine Kleidung war nassgeschwitzt und das Geräusch des Außenbordmotors machte mich schläfrig. Ich beobachtete den dichten, unberührten Dschungel, der an mir vorbeizog, während wir den Klihi-Fluss hinunterfuhren. Wir lebten nun schon seit einiger Zeit beim Stamm der Fayu, ich war ungefähr neun Jahre alt. Wie immer am Sonntag machten wir einen Ausflug, um andere Fayu-Clans zu besuchen. Wir, das waren mein Vater, meine Mutter, mein Bruder, meine Schwester und ich. Begleitet wurden wir von mehreren Fayu-Männern. An diesem Sonntag hatten wir beschlossen, die Sefoidi zu besuchen, einen der vier Fayu-Clans, der mehrere Stunden flussaufwärts lebte. Ich liebte diese Ausflüge, denn sie bedeuteten, unbekannte Gebiete in diesem riesigen Tal voller dunkler Sümpfe, grüner Dschungel und blauer, sich ineinander schlängelnder Flüsse erkunden zu dürfen.

Wir waren schon auf dem Rückweg. Ich streckte meine Hand hinunter und bespritzte Gesicht und Nacken mit Wasser, um mich ein wenig abzukühlen. Plötzlich lenkte mein Vater das Kanu in eine andere Richtung. Er hatte einen kleinen Fluss entdeckt, der in den dichten Dschungel abzweigte, und steuerte das Kanu in diesen geheimnisvollen Fluss hinein. Er war uns zuvor nie aufgefallen, da der Eingang kaum sichtbar war. Er war nicht breit, die Äste der Bäume hingen weit über die Ufer und schlossen den Fluss noch mehr ein. Uns begrüßte eine wunderschöne Landschaft, als wir uns behutsam den bezaubernden Wasserweg hinaufbewegten. Vögel gab es hier in Hülle und Fülle, sie flogen in den Ästen, rote Orchideen schmückten die grünen Bäume und Lianen hingen tief ins Wasser, das im Vergleich zum Klihi-Fluss viel langsamer floss. Als der Fluss noch schmaler wurde, sah ich die umgefallenen Baumstämme, die im Wasser stecken geblieben waren und verwobene Flöße bildeten.

Meine Aufregung wuchs, denn ich wusste, dass wir jetzt bald die lang ersehnte Erleichterung von der Hitze bekommen würden. Mein Vater hielt auf dem Rückweg von unseren Ausflügen stets eine Zeitlang an, damit wir schwimmen gehen konnten. Ich hatte also schon sehr viele solcher Orte gesehen, aber keiner der Flüsse war so schön wie der, in dem wir uns gerade befanden. Die Luft hier war angenehm, und das Wasser lud dazu ein, mich an seiner Kühle teilhaben zu lassen, die von der Quelle irgendwo in den fernen Bergen ausging. Bald war der Fluss so schmal und die Flöße so groß, dass wir mit dem Kanu nicht weiterfahren konnten.

Wir schwimmen nicht in diesem Fluss

Was für eine große Freude, als ich ins Wasser sprang. Ich spürte die lindernde Frische, als ich mich tief ins Wasser sinken ließ, sie beruhigte meine brennende Haut. Wie sehr ich es liebte zu schwimmen, in die sanfte Strömung einzutauchen und zu spüren, wie die Energie in meinen Körper zurückkehrte. Bald war auch der Rest meiner Familie ins Wasser gesprungen und genoss die reizvolle Szenerie, die uns umgab. Ich hörte die Vögel und Insekten, roch den exotischen Duft des Dschungels und wandte mein Gesicht, um in den klaren blauen Himmel zu schauen. Wie anders er von hier schien. Eben noch strahlte er wie ein heißer, glühender Ofen, jetzt lag er kühl und sanft da oben. Wir waren schon eine Weile im Wasser, als uns auffiel, dass die Fayu allesamt noch immer im Boot saßen und uns mit großen Augen beobachteten.

Ich wunderte mich, denn normalerweise waren sie die Ersten, die ins Wasser sprangen. Mein Vater schwamm zum Boot und fragte Nakire, »Nakire, was macht ihr da? Warum seid ihr noch im Kanu? Kommt ins Wasser, es ist so schön kalt!« Aber sie schüttelten den Kopf, als Nakire mit einem ernsten Gesichtsausdruck antwortete: »Klausu, wir schwimmen nicht in diesem Fluss.« Mein Vater fragte mit einem besorgten Gesichtsausdruck: »Warum nicht? Ist das ein heiliger Fluss für die Fayu?« »Nein«, antwortete Nakire mit ruhiger Stimme, »das ist der Fluss, in dem wir die Krokodile jagen, die wir euch bringen.«

In Nullkommanichts haben wir uns aus dem Wasser gerettet. Wir saßen schockiert da, als mein Vater sich an die Fayu wandte und fassungslos fragte: »Warum habt ihr uns nicht gesagt, dass dies der Krokodilfluss ist?« »Aber Klausu«, antwortete Nakire ganz sachlich, »jeder weiß, dass dies der Krokodilfluss ist.«

Erste Begegnung mit anderen Kulturen

Jahre später erzählten uns die Fayu, wie fasziniert sie an jenem Tag waren, als sie uns mit solcher Freude in den Fluss springen sahen. Sie waren ungeheuer beeindruckt, wie tapfer und mutig wir waren, und nahmen an, dass unser Gott sehr mächtig und uns sehr wohlgesonnen sein müsse, da wir offenbar keine Angst vor den gefährlichen Krokodilen haben mussten. Umso enttäuschter waren sie, als sie bemerkten, dass es gar nicht Tapferkeit oder Mut waren, die uns mit den Krokodilen schwimmen ließ, sondern schlicht und einfach unsere Unwissenheit. Immer wieder gaben sie diese Geschichte in den folgenden Jahren zum Besten, sie brachte nicht nur die Fayu, sondern auch uns herzhaft zum Lachen.

Für mich war es die erste bewusste Begegnung mit dem Konzept von Kulturen, die sehr unterschiedlich sein können, ein Thema, das später mein ganzes Erwachsenenleben prägen sollte. Die Fayu hatten noch nie eine andere Kultur als die ihre kennengelernt. Sie konnten nicht begreifen, dass jemand etwas, was für sie so selbstverständlich war, nicht wusste oder kannte. Deshalb waren sie gar nicht erst auf die Idee gekommen, uns vor den Krokodilen im Fluss zu warnen. Für sie war vollkommen klar, dass das jeder wissen müsse.

Als die Jahre vergingen und ich immer tiefer in die Fayu-Kultur eintauchte, begann auch ich wie die Fayu zu denken, zu fühlen und zu reagieren. Da ich von klein auf bei ihnen lebte, wurde ich darauf programmiert, in ihrer Kultur und ihrer Umgebung zu überleben. Und obwohl ich europäische Eltern habe, habe ich nicht geahnt, welche Auswirkungen meine Prägung auf mein späteres Leben haben würde. Wie tief sich mein Aufwachsen im Dschungel auf meine Persönlichkeit, meine Empfindungen und meinen Charakter auswirken würde. Ich sehe aus wie eine normale Europäerin, aber innerlich bin und bleibe ich eine Frau vom Stamm der Fayu.

 

Passend dazu: Hier geht es zum Gespräch mit Sabine Kuegler.

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21 Kommentare

  1. Danke Frau Kuegler, diese Parabel stellt sehr schön unsere täglichen Missverständnisse und Fehltritte dar. Hoffentlich nehmen sich zumindest einige “allwissende” Autoren und Leserbriefschreiber des Overton-Magazins ihre Worte zu Herzen.

  2. kurz vor Corona,2019, haben wir zu Ostern einen Kurzurlaub in Frankreich gemacht. mit unserem 10 Monate jungen Hund sind wir völlig unbefangen quer durchs Land gefahren.
    Egal wo. im Hotel oder Restaurant am Strand oder der Bar, überall waren die Menschen fröhlich und verspielt, jeder wollte den Hund taetscheln.
    so wie die Autorin das kühle Wasser genossen hat, haben wir und Wilma das Bad in der Zuneigung der Menschen genossen.
    die Autorin hat kein Krokodil getroffen, und wir keinen Mitarbeiter eines französischen Ordnungsamtes.
    wäre so ein Mitarbeiter nämlich hungrig gewesen, oder schlecht gelaunt, wäre Wilma jetzt tot und uns wäre das Herz herausgerissen worden.
    Denn Europa ist gefährlicher als jeder unbekannte Dschungel.
    Der Grenzübertritt von D nach F kann schnell den Tod bedeuten, weil 1Meter aus einem tollen sanften Hund eine supergefährliche Tötungsmaschine macht.

  3. Fayu – Entstehungsmythos

    Wikipedia:

    Unter ihnen waren auch die Frau Bisa und der Mann Beisa. Auf ihrer Suche nach einem neuen Zuhause kamen sie in den Urwald und es begann zu regnen. Wochenlang hörte der Regen nicht auf und das Wasser stieg immer weiter an. Bisa und Beisa bauten ein Kanu, auf das sich auch viele Tiere flüchteten. Der Urwald versank im Wasser, nur die beiden und die Tiere, die sich auf das Boot hatten retten können, blieben am Leben. Als der Regen schließlich aufhörte, stiegen sie aus dem Boot, fanden den Hügel wieder und krochen schutzsuchend in eine Höhle. Die Tiere schwärmten wieder aus in den Urwald, während Bisa und Beisa in der Höhle ihr neues Zuhause aufbauten und Kinder bekamen, aus denen sich nach und nach der Stamm der Fayu entwickelte.

    Die Erzählung schließt mit der Versicherung, dass die beiden immer noch unter den Fayu leben: Zu Stein geworden sind sie, Rücken an Rücken sitzend, in der Höhle zu finden. So können sich die Fayu heute noch mit ihren Sorgen an ihr mythisches Ahnenpaar wenden.[4]

    Fayu (Volk) – Wiki

    .

    1. Jonathan Kingdon war, meine ich, der Erste, der in den späten 80ern auf überwiegend logischem Wege zu der Hypothese kam, daß die erste große Migrationswelle des erectus sapiens nicht auf dem Landwege, über die Levante erfolgt sein werde, sondern über den Seeweg entlang der Südküsten, und es sehr viele Generationen später eine Rückwanderung von den indischen Küsten nach Afrika gegeben haben könnte.

      Ich weiß nicht, was unterdessen aus der Hypothese geworden ist. Nicht unwahrscheinlich, daß niemand, der sich heute mit Paläogenetik befaßt, sie überhaupt kennt. Zu erbittert steht die Zunft seit nahezu 100 Jahren im originär rassistischen Gefecht um die Deutung, der “anatomisch moderne Mensch” habe sich mit überragender “Intelligenz” das Weltenreich erschaffen und dabei die tumben Artverwandten aus dem Felde geschlagen …

      Fest steht immerhin, daß Vorfahren des erectus sapiens, die später als “Java-Menschen” in Erscheinung getreten sind, den Seeweg mindestens 700 k Jahre vor dem “anatomisch modernen Menschen” nahmen, und ihre rasche und frühe Verbreitung bis in chinesische Gebirgslagen IMHO schwer zu erklären ist, wenn man nicht davon ausgeht, daß sie vielleicht schon Seefahrer waren, als sie Afrika verließen, oder es jedenfalls wenige Generationen später geworden sind.

      Ich komme darauf, weil ich den Verdacht habe, daß die Allgegenwart von “Noah”-Mythen ihre Wurzel darin hat, daß ufernahe Siedlungsgebiete, ob Meer oder Unterläufe von Flüssen, für kleine Populationen leicht katastrophisch werden können.

      Naja, und weil ich, wenn ich noch zwei Leben zur Auswahl hätte, eines vielleicht darauf verwendete, Sprach- und Mythenstudien, dazu vielleicht noch bildliche Symbolkunde, mit Paläoanthropologie zu verknüpfen. Never mind.

      1. „ Ich komme darauf, weil ich den Verdacht habe, daß die Allgegenwart von “Noah”-Mythen ihre Wurzel darin hat, daß ufernahe Siedlungsgebiete, ob Meer oder Unterläufe von Flüssen, für kleine Populationen leicht katastrophisch werden können.“

        Ja.

        Allerdings erschließt sich mir der unmittelbare Zusammenhang einer damit einhergehenden Seefahrernation nicht. Diese Erfahrungen sind ja nicht daran gebunden.

      2. > Noah”-Mythen

        Ich denke, dass es, wenn eine Kultur keine Priesterkaste, heiß einen Kulturstatus hat, der organisierte Geschichtspflege ermöglicht, nur gehörte und ungefähr erinnerte Geschichten weitergegeben werden. Die Erzählungen können von Generation zu Generation wechseln. Auch die Sache mit der Babylonischen Sprachverwirrung (siehe Wikipedia), die man in der Missionarsbibelstunde #14 gehört hatte, wird da wiedergegeben.

        Ziemlich zweifelsfrei gehen die Bibelgeschichten auf die Erzählungen der Sumerer zurück. Das fängt mit der Schlange im Paradies an und schließt die Sintflut ein. Die Sumerer hatten Schrift, Mathematik, Berufe und Verwaltung und somit alles, was für überdauernde Kulturpflege erforderlich ist.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Enki#Mythen
        https://de.wikipedia.org/wiki/Ningi%C5%A1zida

        All das war bspw. bei den Kelten nur partiell gegeben. Ganz zweifelsfrei wurde Europa nördlich der Alpen von den Römern zivilisiert.

        Ich denke auch, dass die Menschen entlang von Küsten und Flüssen die Welt besiedelt haben. Als Ötzi über die Berge unterwegs war, wusste er, dass da oben Pässe sind und dass es auf der anderen Seite wieder runter geht und es wieder bewohnbar wird.

        Auch die Idee, dass der Vormensch vom Baum stieg, in die Steppe lief, dort aufrecht gehen lernte, um nach von kompetenten Beutejägern zurückgelassenen Rissen Ausschau zu halten, um mit dem dort gefundenen Knochenmark sein Gehirn zu vergrößern, ist eher aus der “Vor Henne und Ei existierte ein Geflügelfarm, die Besatz brauchte”-Kategorie.

        Die Vormenschen wateten im Wasser und machten dort leicht eiweißhaltige Beute: Schnecken, Muscheln und Fische. Als sie wussten, wie man aus bspw. Kürbissen oder Fell Wasserflaschen macht, wagten sie sich in die Steppe, wo sie irgendwann Flintsteine fanden, mit denen sie sich irgendwann ihre Speere anspitzen, mit denen sie dann … Fische jagten – der Einfachheit halber.

        Die Sumerer im Zweistromland erlebt sicher auch so manche Jahrhundert- und womöglich eine Jahrtausendflut. Wie wichtig Süßwasser ist, ist in ihren Mythen überliefert.

  4. Brüder!

    Der Text von Schwester Sabine ist uns eine eindrucksvolle Erinnerung daran, wie wichtig es ist, das Verständnis für kulturelle Unterschiede zu fördern und Mitgefühl mit den Menschen zu entwickeln, mit denen wir täglich in Kontakt kommen. Im Islam wird das Prinzip der Brüderlichkeit und das respektvolle Miteinander stark betont. Der Prophet Mohammed (Frieden sei mit ihm!) sagte, überliefert von Ahmad ibn Hanbal:

    „Alle Menschen sind wie die Zähne eines Kammes. Keiner ist besser als der andere, außer durch seine Taten.“

    Dieser Ausspruch hebt hervor, dass der wahre Wert eines Menschen nicht durch seine Herkunft, seinen Reichtum oder seinen Status bestimmt wird, sondern durch seine guten Taten und seine Frömmigkeit.

    Die Geschichte von Schwester Sabine verdeutlicht auch, wie leicht es sein kann, Missverständnisse zu erleben, wenn man den kulturellen Kontext und die Gewohnheiten einer anderen Gesellschaft nicht kennt. Die Fayu konnten nicht verstehen, dass jemand nicht weiß, dass der Fluss voller Krokodile ist, da es für sie eine Selbstverständlichkeit war. Das lehrt uns, dass wir darauf achten sollten, dass wir das Verhalten und die Traditionen anderer Kulturen nicht vorschnell bewerten. Wir sollten immer versuchen mit Offenheit und Verständnis auf die Unterschiede zuzugehen und Brücken auch in das Unbekannte hinein zu bauen. Lest Sure 30, 20-22:

    „Und zu Seinen Zeichen gehört, dass Er euch ursprünglich aus Erde erschaffen hat, und nun seid ihr Menschen, die sich auf ihr verbreiten.

    Und zu Seinen Zeichen gehört, dass Er für euch aus euch selbst Gattinnen erschaffen hat, damit ihr bei ihnen Ruhe findet. Und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Darin liegen Zeichen für Menschen, die nachdenken.

    Und zu Seinen Zeichen gehören die Erschaffung der Himmel und der Erde sowie die Vielfalt der Sprachen und Farben. Darin liegen Zeichen für die Wissenden.“

    Diese Ayat erinnern uns daran, dass Gott (swt) die Menschheit aus einer Quelle erschaffen hat und dass wir uns in unserer Vielfalt, in unseren unterschiedlichen Kulturen, gegenseitig erkennen und verstehen sollen. Wie die Fayu ihre eigene Welt mit einer tiefen Vertrautheit und Selbstverständlichkeit erleben, so sollten auch wir das Verständnis und den Respekt gegenüber anderen Kulturen entwickeln. Die kulturelle Diversität soll uns nicht als Trennlinie dienen, sondern als eine Gelegenheit, die Weisheit Gottes (swt) zu erkennen und zu schätzen!

    Lest sodann Sure 5,8:

    „O ihr, die ihr glaubt, haltet eure Verpflichtungen gegenüber Gott gewissenhaft ein und seid gerecht bei euren Aussagen. Und die Abneigung, die ihr gegen ein Volk verspüren mögt, soll euch nicht zu Übertretungen verleiten. Wenn ihr gerecht seid, kommt dies der Frömmigkeit am nächsten. Fürchtet also Gott, denn Gott ist der Allkundige über euer Tun.“

    Dieser Vers erinnert uns daran, dass auch, wenn wir Vorurteile oder Unverständnis gegenüber einer anderen Kultur oder einem anderen Volk haben sollten, wir niemals von unserer Pflicht zur Gerechtigkeit abweichen dürfen. Die Abneigung darf uns niemals zu einer ungerechten Handlung oder zu einem Missverständnis verleiten! Es geht darum, einen offenen Geist zu bewahren und, trotz möglicher Vorurteile oder Missverständnisse, gerecht zu bleiben und die Würde und den Respekt anderer zu achten. Der Umgang mit kulturellen, politischen und anderen Unterschieden verlangt uns oft Geduld, Wahrhaftigkeit und das Streben nach einer gerechten Lösung für alle Beteiligten ab. Aber es ist der richtige Weg! Hört hierzu Sure 49,13:

    „O ihr Menschen, Wir haben euch als Mann und Frau erschaffen und euch in Völker und Stämme unterteilt, damit ihr einander erkennt und differenziert handeln könnt. Der Angesehenste unter euch bei Gott ist derjenige, der am frommsten ist. Und Gott ist der Allwissende, der Allkundige.“

    Diese Aya erinnert uns nämlich daran, dass kulturelle Unterschiede ein Teil des göttlichen Plans sind und uns nicht trennen, sondern vielmehr dazu anregen sollen, uns gegenseitig zu verstehen und zu respektieren. Es ist nicht die äußere Herkunft oder das kulturelle Erbe, das zählt, sondern die Taten und die Bereitschaft, gütig und verständnisvoll miteinander umzugehen.

    Die Begegnung mit den Fayu zeigt, wie wichtig es ist, den anderen in seiner eigenen Kultur zu respektieren und nicht mit voreiligen Annahmen oder Vorurteilen zu reagieren. Im heiligen Koran wird auch betont, dass wir durch Verständnis und Rücksichtnahme aufeinander uns näherkommen. Lest Sure 3, 103:

    „Haltet also allesamt am Seil Gottes fest und spaltet euch nicht. Gedenkt der Gnade Gottes an euch, als ihr einst Feinde wart und Er eure Herzen versöhnte, so dass ihr durch Seine Gnade zu Brüdern wurdet. Ihr standet am Rande eines Feuerabgrunds, und Er rettete euch davor. So macht Gott euch Seine Zeichen klar, auf dass ihr rechtgeleitet werden mögt.“

    Diese Aya ruft uns dazu auf, uns gegenseitig zu unterstützen und zu achten, unabhängig von kulturellen Unterschieden, und gemeinsam ein harmonisches Miteinander zu schaffen. In unserer heutigen globalisierten Welt ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir als Menschen in unserem täglichen Leben ein Verständnis für andere Kulturen entwickeln, das von Respekt, Empathie und dem Streben nach Frieden geprägt ist. Möge Gott (swt) uns auf diesem Weg leiten und uns alle in Freundschaft und Harmonie zueinander führen!

    Friede sei mit euch!

      1. Bruder, Frieden sei mit dir!

        Sure 3,103 aus dem Heiligen Kran fordert uns auf, als Gläubige zusammenzuhalten und die Einheit im Glauben zu bewahren. Es geht darum, den Weg Gottes (swt) zu folgen, ohne uns in verschiedene Gruppen oder Richtungen zu verlieren. Einheit ist immer besser als Spaltung. Darum schrieb ich, dass wir uns zusammenfinden sollten, unabhängig von kulturellen und sonstigen Unterschieden, um gemeinsam ein harmonisches Miteinander zu schaffen.

        Was den Sonnentanz der Indianer betrifft, so handelt es sich natürlich um ein heidnisches Ritual, das die Verehrung der Sonne und eine tiefe Verbindung zur Natur ausdrückt. Im Islam gibt es aber ebenfalls eine spirituelle Praxis der Verbundenheit mit dem Schöpfer, und der Glaube an die Einheit Gottes (swt) steht für uns Gläubige im Mittelpunkt. Beide Traditionen betonen also die tiefe, ehrfurchtsvolle Beziehung zum Göttlichen und die Bedeutung von Gemeinschaft und Harmonie. In dieser Perspektive sind wir uns nah, wenn auch auf unterschiedliche Weise und mit unterschiedlichen symbolischen Bedeutungen.

        Ließ passend den folgenden Ausspruch des Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm!), überliefert von Sahih Muslim:

        „Die beste Gemeinschaft ist die, die in den Gottesdienst vereint ist“

        Sie unterstreicht den Wert der Gemeinschaft und der spirituellen Praxis für alle Menschen.

        Gerne bin ich bereit mit dir den Weg Gottes (swt) zu suchen und zu beschreiten und gemeinsam an der Vertiefung unserer Verbindung zur Gemeinschaft arbeiten. Auf diese Weise vertiefen wir auch unsere Verbindung, mit dem, der uns schuf.

        Doch wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche dir Frieden und Weisheit auf deinem Weg. Möge Gott (swt) uns allen Klarheit und Verständnis schenken.

  5. “Innerlich bin und bleibe ich eine Frau vom Stamm der Fayu”

    Was für ein anmaßender Schwachsinn, Sabine! Diese Geschichte kennzeichnet dich unzweideutig als Vaterstochter.

    Was fiel dem Kerl ein, sich ungefragt in ihm fremden Wassern zu suhlen?!
    Ihm “gehörte” “die Welt”, hat er gedacht, der “weiße Mann”. Die Reaktion der Fayu lernte ich erstmals mit ungefähr sieben Jahren kennen; in Ostfriesland.
    Okay, nicht aus eigener Anschauung, aber aus Erzählungen der Einheimischen, aus der Zeit, da ihr Stammland noch ihnen gehörte, halbwegs zumindest, und weniger den Leuten aus Berlin oder Bonn. Da scherte man sich auch nicht um Leute, die sich ohne Ortskenntnis ins Watt, in die Tiefe – so heißen die Sunde zwischen den Inseln – oder in kleinen Booten aufs Meer wagten. Oder in die Moore, zu der Zeit, als sie noch gefährlich waren. “Se schöölt al weten, wat se doon”, sie werden schon wissen, was sie tun. Und falls nicht, tjä, schon tragisch – irgendwie – aber dennoch kaum mehr wert, als ein Schulterheben und eine ambivalente Anekdote, die Trotz transportiert. “Wenn es auch nicht mehr unser Land ist, ihres ist es auch nicht!” lautete die Moral solcher Geschichten. Und ich, der zugewanderte Sohn der von Aurich entsandten westfälischen Lehrerin aus Sachsen, ich war in der rechten Position, sie zu hören.
    Denselben Mindset traf ich später in Schleswig Holstein, in Cornwall und an der bretonischen Küste. An Letzterer machte ich einmal einen ähnlichen Fehler, wie dein Vater, Sabine. Als gelernter Küstenbewohner achtete ich zwar auf Tide und Küstenverlauf (hinsichtlich grober Strömungsrichtungen), aber ich kannte die Steilküste nicht. So bewarf mich die Atlantikdünung mit faustgroßen Steinen.
    Und vom Hochgebirge kennt man Analoges zur Genüge aus Literatur und Film.

    Die Lehre ist mir erhalten geblieben. Wo immer ich hinkam, mir gehörte da goar nix. Allenfalls Kaufhäuser und Supermärkte, die für Leute meiner Art – Nomaden im weiteren Sinne – errichtet wurden, während ich aufwuchs. Auch im Milchladen des Hosteinischen Dorfes, der nächsten Station drei Jahre später, verhielt ich mich mit würdevoller Bescheidenheit als der fremde Neubürger. Ein gewisser Stolz – Basis der Würde – war gleichsam Pflicht, hatte ich in Friesland gelernt, sonst kommst du nicht arg weit entfernt vom streunenden Köter zu stehen – oder aber du wirst bemuttert, daß es dich innerlich kräuselt.
    Später bin ich an vielen Orten gewesen, die andere Zeitgenossen gemieden haben, weil ich mich, im Bewußtsein, was mir gehört, und was nicht mir, sondern den Anwesenden gehört, als ein Gast zu benehmen wußte. Zum Beispiel, indem ich einem Vorsteher der Letzteren, die meist leicht zu identifizieren sind, meine Aufwartung machte. Wie dem offenkundig wehrhaften Libanesen in der arabischen boite in Bordeaux, oder auch dem bayrischen Oberbauern in der Hitler / WK2 – Nostalgie-Runde am Stammtisch.

    Weshalb ich das überhaupt verzähle. Der Identitäts-Schwachsinn, den du dir zugeeignet hast, Sabine:

    Ich habe nicht geahnt, welche Auswirkungen meine Prägung auf mein späteres Leben haben würde. Wie tief sich mein Aufwachsen im Dschungel auf meine Persönlichkeit, meine Empfindungen und meinen Charakter auswirken würde …

    Der indiziert ganz abstrakt-allgemein die horrende Armut eines bürgerlichen Individuums, dem kaum noch die eigene Haut gehört, die er zu Markte trägt.
    Ja, so eine Psyche – in Unterschied zu Seele – eine solche Monade mit den zwei Fenstern Empfindsamkeit und einer Berechnung, dem der Verstand, der da berechnet, ganz und gar untergeordnet wird, so lange er nicht in der Gestalt des abscheulichsten Tiefsinns an die Empfindsamkeit ausgeborgt wird, ja, solch ein Trumm, das kann eine Identität gebrauchen, die noch abstrakter ist, als die Accessoires der Charaktermasken der Kapitalzirkulation und der Staats/ Erziehungsfolter, “Persönlichkeit” und “Charakter” genannt.

    Der Fayu-Frau hingegen, das unterstelle ich mal, Sabine, der gehört bis auf den Tag ihre ganze Stammesabteilung, wie sie andersherum auch dieser gehört; was gewiß kein Spaß sein dürfte, zumindest nicht so oft, aber sie ist nicht so erbärmlich armselig, den Bedarf nach einer “Identität” zu verspüren oder dergleichen gar verlangen zu müssen.

    1. Bruder Thomas,

      deine Worte sprechen von einer tiefen Wahrheitssuche, die in unseren Traditionen verwurzelt ist!

      Der Islam lehrt uns, dass wahre Identität nicht in äußeren Bezeichnungen oder selbstgeschaffenen Konstrukten liegt, sondern in der authentischen Beziehung zu Gott (swt) und unserer Zugehörigkeit zu den Prinzipien des Glaubens. Der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm!) sagte, überliefert von Sahih Muslim:

      „Keiner von euch ist ein wahrer Gläubiger, bis er für seinen Bruder liebt, was er für sich selbst liebt“

      Dies erinnert uns daran, dass wahre Identität in der Verantwortung und in der Achtung vor der Kultur und den Menschen um uns herum liegen, nicht in der Aneignung von Hüllen, die uns fremd sind.

      Dein Text scheint vom kritischen Geist von Apostel Thomas durchdrungen, der gezweifelt und tiefgründig nach Wahrheit geschürft hat. Seine Haltung, eine verkaufte Wahrheit nicht blind zu akzeptieren, sondern durch eigenes Erkennen und Verstehen zu einer tiefen Überzeugung zu gelangen, erinnert an die islamische Philosophie des „Ilm“ (Wissen) und des „Tafakkur“ (Nachdenken). Der Prophet (saw) sagte auch, überliefert von Sunan Ibn Majah:

      „Die Suche nach Wissen ist eine Pflicht für jeden Muslim“

      Dies zeigt uns, dass der Islam nicht nur den Glauben fordert, sondern auch das aktive und kritische Streben nach Wissen und Wahrheit, ähnlich wie Apostel Thomas es tat. Sein Beispiel kann uns als ein Vorbild dienen, um immer wieder in Frage zu stellen, was wir als „unser“ definieren.

      Doch der Islam fordert uns auch auf, nicht in Selbsttäuschung zu leben, sondern die Wahrheit in Demut, Liebe und Weisheit zu suchen. Ließ Sure 49,13, wo es heißt:

      „O ihr Menschen, Wir haben euch als Mann und Frau erschaffen und euch in Völker und Stämme unterteilt, damit ihr einander erkennt und differenziert handeln könnt. Der Angesehenste unter euch bei Gott ist derjenige, der am frommsten ist. Und Gott ist der Allwissende, der Allkundige.“

      Hier erkennen wir, dass wahre Identität in der Bescheidenheit und im Streben nach gutem Verhalten liegt, nicht in der Aneignung einer fremden oder erfundenen Identität.

      Der Islam lädt uns zur Verständigung und zum Frieden ein, indem er uns lehrt, in jedem Menschen die gleiche Würde und den gleichen Wert zu erkennen, unabhängig von seiner Herkunft oder seinem Hintergrund.

      Brüder, egal welchen Glauben und welcher Herkunft ihr seid, lasst uns nun in gegenseitigem Respekt und Verständnis füreinander leben, um Harmonie zu fördern und uns gegenseitig zu stärken. Lasst euch nicht von Schaitan verführen, der ständig versucht, unsere Herzen mit bösen Gedanken und Versuchungen zu vergiften. Er will uns von der Wahrheit abbringen, indem er leere Identitäten, Zweifel und falsche Wünsche in unsere Herzen pflanzt. Dies lässt uns den inneren Frieden verlieren und entfernt uns vom rechten Weg!

      Möge Gott (swt) uns auf unseren Pfaden Führung und Weisheit gewähren, um im Einklang zu leben und für die Erschaffung einer neuen Welt zu arbeiten.

      Friede sei mit euch!

    2. Selten einen so wirren Kommentar gelesen.
      Distanzloses Duzen, Belehren, haltlose Unterstellungen uvm. – eine willkürliche Melange wirrer und zusammengewürfelter Gedanken (falls man das überhaupt als solche bezeichnen könnte) und Beleidigungen von einem, der sich offenbar für besonders schlau hält.
      Klappt es momentan nicht so mit der Verdauung ? Wenn einem ein Furz quersteht, kann das schon mal zu Unwohlsein führen. Und im Zweifelsfalle zu verbaler Diarrhöe.

      1. Brian sagt:

        „ Klappt es momentan nicht so mit der Verdauung ? Wenn einem ein Furz quersteht, kann das schon mal zu Unwohlsein führen. Und im Zweifelsfalle zu verbaler Diarrhöe.“

        Ich finde die Debattenkultur hier langsam zum Kotzen.

        Ist es denn unmöglich, einen sachbezogenen Beitrag zu verfassen?

      2. Okay, mein Kommentar über den möglichen Ersatz von Pfaffen durch KI wurde gelöscht, dieser bleibt stehen.
        Und ihr WAGT es, euch über TELEPOLIS zu erheben, Schleimscheißer.

      3. Und zur Sache:

        Rein gar nichts ist “beleidigend” an meinem Kommentar. Erstens weil ich ihn an Sabine adressiert habe – und dazu gehört auch das Duzen – also sowohl ihrem Verstand wie ihrem Empfinden anempfohlen habe, und dies zweitens mit diesem Schlüsselsatz:

        Der indiziert ganz abstrakt-allgemein die horrende Armut eines bürgerlichen Individuums, dem kaum noch die eigene Haut gehört, die er zu Markte trägt.

        Nicht nur obwohl sondern weil er doppelsinnig ist.

        Ich fühle mich Sabine in einem beträchtlichen Umfang “solidarisch”, wenn man so will, ich hab nämlich ebenfalls nie “ein Zuhause” gehabt, du Schwachkopf

      4. Bruder Brian,

        ich verstehe, dass du deinen Beitrag vielleicht in einem Moment der Wut oder Frustration verfasst hast. Das passiert uns allen hin und wieder, denn manchmal lassen sich starke Gefühle nur schwer in Schach halten. Doch auch in solchen Momenten ist es wichtig, sich zu mäßigen. Der heilige Koran ermutigt uns dazu, ruhig und besonnen zu bleiben, selbst wenn wir uns in schwierigen oder herausfordernden Situationen befinden. Ließ Sure 25,63:

        „Die Diener des Allerbarmers sind diejenigen, die bescheiden auf der Erde umhergehen, und wenn die Unwissenden sie ansprechen, mit Frieden antworten.“

        Mäßigung und Besonnenheit führen zu einem konstruktiveren Dialog und verhindern, dass wir Dinge sagen, die wir später bereuen könnten. Es ist immer besser, sich Zeit zu nehmen, um über seine Worte nachzudenken, bevor man sie ausspricht.

        Ein respektvoller Umgangston, sowohl im persönlich Gespräch als auch im Internet, ist für eine sachliche Diskussion unerlässlich. Der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm!) lehrte uns, mit anderen Menschen höflich zu sprechen, selbst wenn wir uns in Meinungsverschiedenheit mit ihnen befinden. Er sprach, überliefert in den Sahih al-Buchari:

        „Der Stärkere ist nicht der, der den anderen besiegt, sondern der, der sich beherrschen kann, wenn er wütend ist.“

        Ließ auch Sure 49,11:

        „O ihr, die ihr glaubt, eine Gruppe von Männern soll nicht eine andere verhöhnen, denn vielleicht sind diese besser als sie. Und auch die Frauen sollen nicht andere Frauen verhöhnen, denn vielleicht sind diese besser als sie. Verleumdet einander nicht und gebraucht keine beleidigenden Spitznamen.“

        Verleumdungen und Beleidigungen wie sie in deinem Kommentar zu finden sind, führen uns nicht auf den richtigen Weg. Ich lade dich aber ein, in Zukunft auf einen respektvollen Austausch zu achten und dich auf den Inhalt der Diskussion zu konzentrieren, anstatt dich von Gefühlen des Ingrimms leiten zu lassen. Dies fördert ein besseres Verständnis und mehr Harmonie unter uns Menschen.

        Friede sei mit dir!

  6. Wir saßen schockiert da, als mein Vater sich an die Fayu wandte und fassungslos fragte: »Warum habt ihr uns nicht gesagt, dass dies der Krokodilfluss ist?« »Aber Klausu«, antwortete Nakire ganz sachlich, »jeder weiß, dass dies der Krokodilfluss ist.«

    Warum warnten die Fayu die Familie Kuegler trotzdem nicht? Es waren auch Kinder gefährdet, waren die Fayu etwa boshaft? Nein, die Erklärung erfolgte später:

    Jahre später erzählten uns die Fayu, wie fasziniert sie an jenem Tag waren, als sie uns mit solcher Freude in den Fluss springen sahen. Sie waren ungeheuer beeindruckt, wie tapfer und mutig wir waren, und nahmen an, dass unser Gott sehr mächtig und uns sehr wohlgesonnen sein müsse, da wir offenbar keine Angst vor den gefährlichen Krokodilen haben mussten.

    Und wer erzählte den Fayu von diesem sehr mächtigen Gott? Die Eltern von Sabine Kuegler, die als Missionare dort unterwegs waren?
    Ist das jetzt ein Missverständnis oder doch eher ein Fall für den Hochmut, der vor dem Fall kommt?

    Ich finde die Berichte und Interviews von Sabine Kuegler sehr informativ, aber man darf nicht vergessen, warum die Eltern bei den Fayu waren. Missionare sind an einem Austausch zwischen den Kulturen nur insofern interessiert, als es ihnen nützlich ist, anderen Kulturen ihre religiöse Überzeugung aufzuschwatzen.*

    /

    Hier noch eine kurze (versuchte) Zusammenfassung ihres Lebens:

    https://dieniederoesterreicherin.at/people/die-stammesfrau-in-mir-sabine-kuegler/

    \

    *Wie empfindlich einige religiöse Brüder und Schwestern nicht nur hierzulande auf missionarische Bestrebungen reagieren, kann man u.a. an den Sektenbeauftragten ablesen, die sich religiöse Institutionen in Deutschland leisten, um zu verhindern, dass sich nicht nur religiöse Brüder und Schwestern eventuell etwas „aufschwatzen“ lassen.
    Also, liebe Brüder und Schwestern, immer erst mal schön in der eigenen Kirche kehren.

    .

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