Warum musste Kennedy sterben?

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Am 22. November 1963 wurde John Fitzgerald Kennedy, 35. Präsident der USA, ermordet. Wer war es? Oder besser: Warum musste JFK sterben?

Roberto De Lapuente spricht anlässlich des 60. Todestages von John F. Kennedy mit Mathias Bröckers.

Seit dem Mord an J. F. Kennedy vor sechzig Jahren treibt die Frage nach dem »Wer war’s?« die Forschung um. Mathias Bröckers will aber wissen: Warum musste Kennedy sterben? In der Neuauflage seines Buchs von 2013 unterzieht er die neuesten Erkenntnisse und Deutungen der verschiedenen Lager einer umfassenden Prüfung. Behörden, Geheimdienste und Militär halten seit Jahrzehnten mit dem Verweis auf die »nationale Sicherheit« Akten zum Fall Kennedy zurück. Warum, wenn es tatsächlich nur um einen einsamen verwirrten Einzeltäter ginge? Das spannend erzählte und faktenreiche Buch belegt: Die von Kennedy begonnene Politik der Deeskalation des Kalten Krieges sollte mit allen Mitteln verhindert werden.

Mathias Bröckers ist Autor und freier Journalist. Seine Werke “Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.” (2002) sowie das mit Paul Schreyer verfasste “Wir sind die Guten – Ansichten eines Putinverstehers” (2014) wurden internationale Bestseller. Zuletzt erschien “Mythos 9/11 – Die Bilanz eines Jahrhundertverbrechens” (2021) im Westend Verlag. Er lebt in Berlin und Zürich und bloggt auf broeckers.com.

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37 Kommentare

  1. Interessiert mich, deshalb guck isch in de Röhre.
    Mich würde es sehr freuen, auch alternativ Angebote zum anschauen zu erhalten!
    Wir wollen doch einen freien Markt?,gelle!

    1. Sie suchen weitere Links? Wie wäre es mit den Recherchen Jacob Hornbergers? Seines Zeichens ein pöser rechtslibertärer US-Anwalt. Der bloggt seit Jahren über das Thema und war letztens bei Judge Napolitano zu Gast

      1. “alternativ Angebote zum anschauen” meint IMHO so etwas wie Vimeo oder Odysee oder … oder … oder
        😉

        PS Sry für klugscheißermodus

        1. Keine Ursache. 🙂

          Ich dachte bloß der Mitforist suchte noch nach anderen Stimmen, die sich mit dem Thema beschäftigten. Habe ich mich wohl verlesen.

          1. – oder ich ihn falsch interpretiert – gebe meiner Deutung nur 75% Wahrscheinlichkeit:
            – alternativ … // kein ‘e’ am Ende 25%
            – das Ausrufungszeichen 50%
            – der Verweis auf ‘freie Märkte 75%

            Pro formuliert sehr genau
            Eventuell formuliert er gerade zu meinem Beitrag “Spinner”
            😀

            1. Ja, darum ging es.
              Natürlich bin ich in der Lage, selbstständig alternativ zu ‘suchen’.
              Mein Anliegen war direkt an das Magazin gerichtet.

              1. Moin
                In dem Sinne hatte ich Sie auch verstanden und diese Bitte an das Magazin wurde mehrfach vorgebracht.
                Dem schließe auch ich mich hiermit an.
                Gruß

    2. Wie weiter unten kommentiert:
      Probier mal invidious, z.B. iv.nboeck.de , mein derzeit liebster invidious-Link.

      Generell hast Du Recht, es ist eine Pest, wenn die “Alternativen” die Mafia bewerben.

      Allerdings nimmt man Roberto und Matthias die Einnahmen, wenn man YT umgeht. Nunja

  2. … ;-( unglaublich. Habe das Ding mit viel Interesse aufgeklickt und versucht, aufmerksam zuzuhören/-sehen. Mathias Bröckers ist bei mir irgendwie eine Legende… Dann taucht plötzlich ein symbol auf, “bitte abonnieren”, macht “ping”.. – ehm, was jetzt? Interview oder Werbung? Nach dem erstenmal hab ich das dann noch runtergeschluckt, wie gesagt: interview mit Mathias Bröckers – “endlich seh ich mal diesen Typ” … Aber es hört nicht auf: wieder Symbol über’n Film, wieder “ping” – tja, das war’s . Bin halt wohl nicht “Millenial” genug, daß ich mich gerne auf den Inhalt eines Interviews konzentriere. Mein erstes und letztes Interview-Video auf overton. Schade … (Vielleicht kann man den Text dann irgendwo lesen)

      1. die Domäne der US Amerikaner ist beides… nach dem Motto er ist zwar ein Schurke aber unser Schurke…
        in Persien hat man Regime Change mit Schah durchgefürt aber Regime Extension ist misslungen- Khomeini….

    1. Schreiben Sie sowas nicht, wo man damals doch Putins Ausweis am Tatort gefunden hat! Genauso wie in Salisbury, neben den Nord Stream-Pipelines und in Ghuta. Alles dokumentiert, alles bekannt. Und bei MH 17 hat er ebenfalls höchstselbst auf den Abschussknopf der Buk gedrückt wie Bellingcat ermittelte…

    2. Da war Putin 11 Jahre alt, also waffenfähig. Und da er laut Westmedien über Superkräfte verfügt (tatsächlich ist er ein X-Man), ließe sich ihm problemlos die Schuld an dem Attentat zuschreiben.

      In Wirklichkeit war es so, dass Putin Anfang September 1963 Informationen erhielt, dass auf sein Idol Kennedy ein Mordanschlag geplant sei. Er beschloss, das zu verhindern und machte sich auf den Weg zu Dulles, äh, nach Dallas. Von Moskau rannte er nach Naukan, schwamm durch die Beringstraße und landete in Wales/Alaska und spurtete dann weiter durch Alaska, Kanada und die USA, bis er schließlich am 21.11.1963 um 23:59 Uhr Little Elm erreichte. Erschöpft fiel er in ein Motelbett, um seine weiteren Schritte zu überdenken. Am nächsten Morgen um 5 Uhr zog er los, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Seine Idee war, sich in eine magische Kugel zu verwandeln (eine weitere seiner Superfähigkeiten) und alle Attentäter auf einen Streich (7 an der Zahl) zu erledigen.
      Leider prallte er im Flug gegen einen Hot-Dog-Stand, flipperte durch die Gegend und – der Rest ist bekannt.

      1. Ihre Story klingt jetzt leicht an den Haaren herbeigezogen – insbesondere das mit der Beringstraße, da man doch weiß, dass Putin immer auf Bären reist, die einfach rüberhüpfen – ist aber immer noch glaubwürdiger als 99% der ansonsten verbreiteten Ansätze. 😉

  3. Er wollte die CIA zerschlagen, er wollte Dimona kontrollieren und das Militär hatte auch keine Freude an ihm, siehe Kuba und Vietnam. Viele Hunde sind des Hasen Tod. Am Ende hatte er zuviele Feinde, eigentlich egal wer den Finger am Abzug krumm gemacht hat. Sicher ist: Er war der letzte Präsident, der sich mit Recht so nennen durfte.

    1. Dimona? Was ist das?

      Ja, vielleicht haben sich auch alle zusammengetan, denen er auf die Füße treten wollte. Was auch die große Geheimhalterei über alle gesetzlichen Vorgaben hinaus, und das umfassende Propagandanetz das darum gesponnen wird erklären würde und das das so lange schon hält.

  4. …das heisst, der nächste US Präsident, falls er den “Kalten oder auch Heissen Krieg” deeskaliert, erschossen wird?
    warum sollte er auch… er bekommt trotzdem den Friedensnobelpreis…

    Der Krieg ist ein besseres Geschäft als der Friede. Ich habe noch niemanden gekannt, der sich zur Stillung seiner Geldgier auf Erhaltung und Förderung des Friedens geworfen hätte. Die beutegierige Canaille hat von eh und je auf Krieg spekuliert.
    Carl von Ossietzky (1889 – 1938), deutscher pazifistischer Chefredakteur der “Weltbühne”, Schriftsteller und Symbolfigur des Widerstands gegen das NS-Regime, Friedensnobelpreis 1935

    nach der “gültigen” Doktrin würde Herr von Ossietzky als Putinversteher gebrandmarkt und mit der Justiz wegen Volksverhetzung Probleme bekommen

    1. @’…das heisst, der nächste US Präsident, falls er den „Kalten oder auch Heissen Krieg“ deeskaliert, erschossen wird?
      warum sollte er auch… er bekommt trotzdem den Friedensnobelpreis…”

      Das ist doch bei den Amis nicht der erste Präsident der ermordet wurde, da können durchaus noch andere folgen

      1. Statistisch ist POTUS der wohl gefährlichste Job der Welt. Von bisher 45 Amtsinhabern sind drei ermordet worden und ein paar versuchte Morde hat es auch gegeben. Dann sind noch ein paar im Amt verstorben. Also die Sterbequote ist ganz schön hoch.

  5. Ist das denn so unbedingt wichtig, wer geschossen hat? Dieser MH17-Aufklärer Resch hatte einen anderen Ansatz: wer hat denn vertuscht? Soviel ist schon nach außen gedrungen: laut Resch war das gesamte damaligen Bundeskabinett an einer Vertuschung beteiligt.
    Nun kann der Mord an Kennedy von einer kleinen Gruppe durchgeführt worden sein. Aber zur Vertuschung arbeitet der gesamte Staatsapparat geschlossen zusammen. Da existiert ein Tiefer Staat, eine andere Sichtweise ist nicht möglich.
    Ein Tiefer Staat, der unter allen Umständen die Wahrheit unterdrücken will. Und das durchsetzt.

    1. @ Artur_C

      Stabil.

      Man könnte noch ergänzen: nicht nur Wahrheit unter-, sondern auch ein bestimmtes Narrativ (das dann zur offiziösen Wahrheit wird) durchdrücken.

      Ist doch letztlich wie bei Ustica und Bologna 1980, Lockerbie 1988, oder für den deutschen Kontext bei NSU, Amri oder der Sprengung der Nord Streams. Wenn mal etwas wirklich Substantielles und Komplexerhellendes nach außen dringt, dann liegt das m.E. an Rivalitäten und Machtgerangel innerhalb des Tiefen Staats und der in ihm agierenden Elitenfraktionen des herrschenden Systems. Aber selbst die meisten “Leaks” sind bewusste “Durchstechungen” mit dem Ziel des Nebelkerzenschmeißens und Ablenkens.

      Ich bin im Übrigen ja der Meinung – und da widerspricht mir wohl das Gros des Forums – dass die Nord Stream-Sprenungen von deutscher Seite (mit britischer und niederländischer Unterstützung) durchgezogen wurden und man den Ukraine-Krieg als Schild nahm, um ungestört dieses Projekt beerdigen zu können. Die ganze “Who done it? How was it done?”-Fragerei ist auch dort nur Ablenkung und letztlich völlig für den Eimer, ebenso das Kaffeesatzlesen in irgendwelchen verpixelten Bildern, seismografischen Daten, Flugaufzeichnungen, durchgestochenen Akten, Interviews mit “Beteiligten”…

      Und natürlich war das Bundeskabinett an der MH17-Vertuschung beteiligt, schließlich sind die Täter / Tatwerkzeuge ja über hierzulande befindliche (US-)Einrichtungen ins Land gekommen….

      1. Ob ein Forum oder eine deutsche Öffentlichkeit oder die Meinung der Welt eine Sache mehrheitlich für richtig erachtet, sagt erst mal gar nicht darüber, ob es so richtig ist. Niemand von uns kann es wissen und was den Kennedy-Mord betrifft, formuliert das auch auch Bröckers sehr korrekt.
        Die uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sind mäßig. Meist läuft es auf eine Prüfung der Plausibilität hinaus. Das stößt an Grenzen. Die Amis würden niemals 3000 Menschen, eigene Mitbürger, über die Klinge springen lassen. Ich rede über 911 und bin vom Gegenteil sehr überzeugt. Sie würden es jederzeit tun und haben es getan. Klar ist, dass ich meine Überzeugung durch gar nichts beweisen kann. Ebenso klar aber ist, dass es so, wie offiziell verkündet, nicht gemacht wurde. Und da sie so schamlos lügen, selbst physikalisch unmögliches als Wahrheit definieren, und weil sie es immer getan haben -Brutkästen, Massenvernichtungswaffen, Tonking, Doha- ist es eben keine haltlose Spekulation, wenn man sagt, 911 haben sie selbst gemacht. Auch wenn man nicht weiß, wie sie es machten .

        Das ist bei Kennedy genau das gleiche und Bröckers liegt vollkommen richtig, auch wenn er sich vernünftiger Weise nicht festlegt, wie es gemacht wurde. Wie es nicht gemacht wurde, wissen wir schon.
        Und Nord Stream? Ich weiß nicht, wer es wie sprengte. Dass die Russen es waren, behauptet wohl niemand, der über Restverstand verfügt. Und der Rest der Verdächtigen hat eines gemeinsam: keiner hätte es getan, wenn er wüsste, dass es nicht der Wille der Amis ist. Aber die haben es unmissverständlich erklärt und der Rest interessiert mich nicht. Vielleicht müssten die Germans to the front. Oder sonst wer. Ist das noch wichtig?

        1. ja. den Amis traue ich zu 3000 eigene Leute zu opfern für die “sache”.
          Anzumerken ist , dass es durchaus sehr viel mehr hätten sein können.
          Zu Stosszeiten sollen, glaub ich 20-30000 im WTc gewesen sein.
          auch die Flugzeuge waren total unterbesetzt.

      2. NordStream2 – die Taucher waren Baerbock, Strack-Zimmerman und Hofreiter…. am Bord des Ruderbootes war Habeck mit Lang, Merz wollten sie nicht dabei haben da der das gleich BlackRock gemeldet hätte und Markus Söder hätte damit angegeben …fast wie a im richtigem Leben… luja sag i, fix luja…

      3. “Ist doch letztlich wie bei Ustica und Bologna 1980, Lockerbie 1988, oder für den deutschen Kontext bei NSU, Amri oder der Sprengung der Nord Streams. Wenn mal etwas wirklich Substantielles und Komplexerhellendes nach außen dringt, dann liegt das m.E. an Rivalitäten und Machtgerangel innerhalb des Tiefen Staats und der in ihm agierenden Elitenfraktionen des herrschenden Systems.”

        Welche aber offenbar sehr selten sind. Im NSU-Fall waren die Geheimdienste unter wirklich starkem Druck. Jetzt, dachte man, müssen sie irgend etwas herausrücken, um nicht jede Glaubwürdigkeit zu verlieren. Aber die mauerten eiskalt.

        Insbesondere auf Bodo Ramelow hatte man ja Hoffnungen gesetzt. Dieser war einer der besten Aufklärer in der NSU-Affäre. Speziell den Thüringer Verfassungsschutz hatte er im Visier. Nun wurde er genau dort Ministerpräsident und die Hoffnung war, dass er das Archiv öffnet. Tat er nicht. Er durfte nicht.

        Ist er ein Feigling? Dazu müsste man wissen, was man ihm angedroht hat. Wenn ich von mir ausgehe: auch ich bin nur begrenzt tapfer.

        1. @ Artur_C

          Den Druck hat man aber – wie im Fall Amri, wie im Fall des Oktoberfestattentats – schnell wegkanalisiert und nach ein paar Bauernopfern die Geheimdienste in der Causa NSU aus dem Feuer genommen. Dafür hat man viel „Aufklärungstheater“ gespielt; Thomas Moser dokumentiert ja hier die inzwischen auf 16 oder 17 Untersuchungsausschüsse angewachsene Veranstaltung und ihre Widersprüche noch immer regelmäßig.

          Ich würde zudem nicht sagen, dass das Gerangel innerhalb des Tiefen Staats oder der Eliten sonderlich selten ist. Formierungskämpfe finden eigentlich beständig statt. Aber (fast) alle Beteiligten haben ein Interesse daran, dass nicht zu viel nach außen dringt. Ist ja nicht jeder der FC Hollywood. Wie viel hinter den Kulissen abläuft, haben doch Assange und Snowden deutlich gemacht und von deren Material wurde nur ein Bruchteil – ich wage zu behaupten: allenfalls die Schneeflocke auf der Spitze des Eisbergs – veröffentlicht. Den Rest haben Guardian und Co. sauber weggefiltert. Das Verschwinden(lassen) von MH 370 wäre ein anderes Beispiel und zumal eines dafür, dass diese Gentlemen’s Agreements auch mit (scheinbaren wie tatsächlichen) Systemrivalen à la China geschlossen werden. Damals richtete sich der mediale Scheinwerferkegel überall hin, nur nicht dahin, wo es nötig gewesen wäre wie die Le Monde-Journalistin De Changy vor ein paar Jahren dokumentierte.

          Einer der besten NSU-/NSA-Aufklärer war m.E. Edathy. Deswegen fand man ja auch „zufällig“ eine Leiche, äh Kinderpornos, in seinem Keller, nachdem er zu viel und zu tief bohrte. Ramelow ist für mich dagegen ein Systemapparatschik, was sich bereits in den 1990ern zeigte, als er half die Arbeitskämpfe abzuwürgen. Drohungen mögen aber auch ihre Rolle spielen, da pflichte ich Ihnen bei; Beispiele dafür gäbe es ja genug.

          Nun gut, es gibt wie immer unterschiedliche Sichtweisen. Das sind nur meine Gedanken; wenn Sie es anders beurteilen, ist das für mich absolut okay.

      4. @Altlandrebell:
        Interessant, dass Sie Deutschland als Täter/Mittäter ins Spiel bringen. War auch mein Verdacht. Besser könnte der Vasall die transatlantische Loyalität nicht unter Beweis stellen. Es wäre dann kein Terrorakt, sondern eine Kriegshandlung gegen Russland.

        1. @ Guido Biland

          Ich würde Deutschland nicht als Vasallen der USA bezeichnen. Ein US-Vasall stellt für mich eher die Ukraine dar (hier folge ich der Definition Richard Sakwas in „Frontline Ukraine“ und „Russia against the Rest“). Deutschland dagegen ist ein in verschiedenen Bereichen sehr wohl autonomer und unabhängig agierender Staat (Stichwort Euro-Politik), der aber durch Verträge und andere Akte an das Zentrum gebunden ist – und natürlich durch die 35 000 Legionäre, die auf seinem Boden stationiert sind. Man könnte deshalb vielleicht von einem Bundesgenossen sprechen. Und mitunter wird dessen Häuptling im Zusammenwirken mit heimischen Eliten auch mal ausgetauscht (siehe Zurücktretung Brandts; bei Ihnen in der Schweiz gab es glaube ich auch Beispiele). Hinzu kommt, dass die US-amerikanischen wie deutschen Elitenformationen und ihre Unterstützer(gruppen) alles andere als monolithisch zu verstehen sind. Vielmehr bilden sie ein extrem komplexes Gebilde heterogener Akteursgruppen, die mal antagonistisch, mal alliiert zueinander stehen und auch gerne mal transnationale Bündnisse eingehen. Natürlich auf Zeit. „Das“ bourgeoise System, das uns begegnet, ist somit eigentlich unüberschaubar. Da gibt es politische, ökonomische, mediale und sonstige Akteure (Sicherheitsbehörden, Verwaltung…), die eben auch ihre Bündnispartner und Zuarbeiter vor Ort sowie in Übersee haben. Deswegen ist es in meinen Augen verfehlt von „den“ USA zu sprechen, ebenso von „der“ Bundesregierung, „den“ Banken, „der“ Wallstreet, „den“ Konzernen oder „dem“ Militär…

          In meinen Augen ist die Nord Stream-Sprengung nun ein Fingerzeig des anti-fossilen Elitenlagers in Deutschland an seine Konkurrenten gewesen. Ebenso wie der völlig ohne Not erfolgte Verzicht auf russisches Pipelineöl (andere EU-Länder beziehen es ja weiterhin, nur Berlin macht diesen Stadel mit extra viel Virtue Signaling). Diese Leute sind nicht nur von einem verblendeten Anti-Russismus beseelt (der kommt sicher obendrauf, ist bei den anderen Elitengruppen aber genauso zu finden), sondern auch zutiefst von Moralin, Überlegenheitsdünkel und ihrer Energiewende-Ideologie (mit dem zugehörigen Wunsch nach sofortigem Verzicht auf fossile Energieträger) erfüllt. Wie das bei Fanatikern so ist, scheitern sie aber des Öfteren an der Wirklichkeit und erlebt dann ihre kognitive Dissonanz, die man irgendwie kitten muss. Irgendwer muss diesen Kräften zumindest verklickert haben, dass die reale Welt nicht ihrer Seifenblase entspricht und sie diese Rohstoffe nicht einfach über Nacht abklemmen und durch Einhorndung und Feenstaub ersetzen können. Deswegen setzt man eben verstärkt auf heimische Kohle und ansonsten darauf, dass die Leute draußen nicht bemerken, dass man russisches Öl und Gas nun in umetikettierter Form zum Verspottpreis bezieht.

          Das ist jetzt nur meine bescheidene Auffassung – beweisen kann und will ich hier natürlich gar nichts, zumal ich nicht in den Kreisen verkehre, die Beweismaterial zu liefern vermögen. Gegenargumente und -stimmen gäbe es sicherlich auch zuhauf und findet sich ja hier reichlich im Forum. Mich überzeugen bloß die anderen Hypothesen (Sechs Juris mit nem Boot, der Russe war’s…) noch weniger und zu vieles ist bloße Kaffeesatzleserei (insb. das Wühlen in irgendwelchen Radar-, Geologie-, Schiffs- oder Flugzeugdaten – die wirklich relevanten bekommen wir Normalsterblichen ohnehin nie zu Gesicht) oder bewusst als Nebelkerze durchgestochen worden (Hersh). Das Einzige, was ich bei letzterem unterschreiben würde, ist, dass alles relevante Material wohl auf Schreibmaschine getippt und anschließend vernichtet worden ist. Die Wahrheit bleibt irgendwo da draußen.

          1. Sie haben natürlich recht mit der Differenzierung der Interessenlage. Und auch sonst.
            Und dann darf ich Ihnen abermals zu Ihren rhetorischen Glanzleistungen gratulieren. Beispiel:

            “Irgendwer muss diesen Kräften zumindest verklickert haben, dass die reale Welt nicht ihrer Seifenblase entspricht und sie diese Rohstoffe nicht einfach über Nacht abklemmen und durch Einhorndung und Feenstaub ersetzen können. Deswegen setzt man eben verstärkt auf heimische Kohle und ansonsten darauf, dass die Leute draußen nicht bemerken, dass man russisches Öl und Gas nun in umetikettierter Form zum Verspottpreis bezieht.”

            Einhorndung und Feenstaub. Verspottpreis. Grandios!

  6. Mal eine Verschwörungstheorie:

    Matthias sagt, es habe dann ein Rotes Telefon zwischen den Regierungschefs Chrustchow und Kennedy gegeben. Dieses gab es im Januar 1959 noch nicht. Damals ereignete sich das Unglück am Djatilow-Pass, das Telepolis-Leser sicher kennen. Hier Wikipedia:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ungl%C3%BCck_am_Djatlow-Pass

    Dort:

    “Einige Autoren vermuten einen geheimdienstlichen Hintergrund.[65] In seinem 2014 erschienenen (und im Jahr 2018 ins Deutsche übersetzten) Buch[66] legt ein unter dem Pseudonym Alexej Rakitin schreibender Autor beispielsweise folgendes Szenario zugrunde: Drei der neun Wanderer hatten eine Verbindung zum KGB (von der die übrigen Wanderer keine Ahnung hatten); Ziel der Wanderung war eine gezielte Übergabe einer (auf Pullover und Hosen aufgebrachten) Probe radioaktiven Strontium-90s an westliche Geheimagenten, um dort eine falsche Spur zu legen. Nachdem diese Übergabe am Cholat Sjachl gescheitert war und die westlichen Spione als solche erkannt worden waren, wollten sie die Gruppe umbringen, aber ohne diese zu erschießen und größere Spuren zu legen. Sie zwangen die Mitglieder der Gruppe mit Gewalt, sich auszuziehen, damit diese bald den Kältetod fänden. Allerdings hielten es einige wider Erwarten noch einige Zeit aus, und so wurden diese mit grober Gewalt getötet. Der KGB wollte bei dem Fall vor allem wissen, ob die Übergabe geklappt habe. Danach wurden die Akten geschlossen.”

    Also westliche Agenten und KGB-Leute “übergeben” etwas. Aber sicher kein Strontium 90. Das ist ein radioaktives Isotop, das in jedem Atomreaktor entsteht. Das hatten die Westler selbst und überdies ist es völlig wertlos. Das Strontium hatte meiner Meinung nach eine andere Funktion: die Westagenten wollten sich erstellen, dass sie nicht irgendwelchen Hochstaplern auf den Leim gehen. Deswegen sollten die Russen Strontium mitbringen, in der Annahme, dass dies nur die Regierung beschaffen konnte.

    Wenn man annimmt, dass hier westliche Regierungen mit den Sowjets kommunizieren wollten und zwar auf höchster Ebene und ohne dass irgendwer im Apparat das mitbekommt. Dann musste man Dokumente auf diese Art übergeben.

    Was war im Januar 1959? Eine schwere Krise zwischen den Siegermächten:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Krise

    Das ist im Grunde genommen eine Neuauflage der Stalin-Note von 1952, die der Westen damals abgelehnt hatte. Wieso sollte er jetzt zustimmen? Die Sowjets mussten etwas drauflegen, ein Zugeständnis, eine Dreingabe. Von der aber der sowjetische Apparat nichts erfahren sollte.

    Nun hat eine Seite diese jungen Sportler auf üble Weise umgebracht. Wer das nun war, die Westagenten, oder die Sowjets selbst, das wissen wir aus dieser Sachlage nicht.

    Vielleicht der Vorläufer des Kennedy-Mordes, mit gleichem Motiv.

    1. Ja sicher hatten die Westler selbst Strontium90 aber hier ging es um etwas anderes. Denn das Strontium90 vom Djatlow-Pass stammte aus Tscheljabinsk-40, besser bekannt als Majak. Dort wurden die ersten sowjetischen Atombomben entwickelt also ein Ort von hohen Interesse für westliche Dienste. Außerdem wollte der KGB dem CIA glauben machen das die Sowjets in Majak massenweise Strontium-90 produzieren um mit diesen Isotop sowjetische U-Boote in Stahlbauweise zu lackieren (verbesserte antikorrektive Eigenschaften von Strontium90) anstatt die Boote aus Titan zu fertigen so wie sie eigentlich vorhatten (was aber geheim bleiben sollte).
      Obwohl der CIA Proben zugespielt worden sind hat die CIA das Märchen von der “Strontium90-Farbe” durchschaut, ja selbst das das Isotop aus dem Innern einer sowjetischen Atomanlage stammte hat die CIA nicht interessiert. Leider sind alle beteiligten Wanderer ob eingeweit oder nicht – ums Leben gekommen.

      Alexej Rakitin schreibt:

      “Um herauszufinden, welches Isotop wichtig für die sowjetische U-Boot-Flotte war brauchte der Gegner Produktproben zu verschiedenen Zeiten und am besten an mehreren Stellen der neuen Fertigungsstaße entnommen, damit die Analyse ein objektives Bild von den Reinheitsstufen ermöglichte. Bei der Untersuchung der Proben durch Radiochemie-Experten würde der Gegner erfahren das in Tscheljabinsk-40 eine Fertigungsstraße bestand die aus Erzeugnissen der Plutoniumproduktion Strontium-90 extrahierte und das Chromat dieses Isotops gewann. Daraus konnten die Materialspezialisten gleich folgern das es die Korrison aller Stahlarten in Salzwasser hervorragend hemmt. Und das würde den feindlichen Geheimdienst alles klar sein. Zumindest würde er das glauben. Und keinen Gedanken an Titan verschwenden! Der KGB bewahrte damit im Auftrag der Partei und der Regierung sehr kunstfertig eines wichtigsten Geheimnisse des Landes. Eine solche Geschichte war ideal, um einen potentiellen Feind, davon zu überzeugen, dass die UdSSR weiterhin in großen Mengen U-Boote aus Stahllegierungen herstellte” (Alexej Rakitin Die Toten vom Djatlow-Pass S.383)

      “Ein Anstrich des Rumpfs mit einem Inhibator auf Basis von Strontium90-Chromat würde würde die Entdeckung des U-Boots erleichtern, da das Wasser, das die Außenhülle umströmte vom Betastrahler stark kontaminiert würde. Die Militärspezialisten der NATO-Länder würden wohl kaum widerstehen können, einen Betastrahlungsdetektor für Meerwasser zu konstruieren, der sowjetische U-Boote mit einem solchen Außenanstrich aufspüren könnte. Die Erfindung und Erprobung und EInfühung eines solchen Gerätes würde in erheblichen Maße Kraft, Zeit, menschliche und finanzielle Ressourcen von anderern wichtigen Militärprojekten abziehen. Die sowjetische Spionageabwehr hätte also dem Gegner einen herrlichen “Täuschungskörper” zugeworfen und zwar in Form einer Aufgabe, deren Lösung für die U-Boot-Abwehr völlig nutzlos war. Doch das würden die NATO-Länder viel später erfahren” (Alexej Rakitin Die Toten vom Djatlow Pass S. 384)

      1. Nu ja, schon etwas abenteuerlich. Aber welchen Grund gab es dann, die Sportler auf so hässliche Art umzubringen? Dass die Westler den Betrug schon vor Ort erkannten, ist ja ausgeschlossen, denn wie Du sagst, kapierte die CIA das erst später.

        Das politische Motiv ist überzeugender. Dier Täter wollten sagen: versucht das nie wieder. Womit sie Erfolg hatten. Diese ganzen Gespräche hatten kein Ergebnis. Ab da eskalierte es: Cubakrise und Mauerbau.
        Eine wie auch immer geartete Einigung hätte den Konflikt entschärft. Das wollte offenbar jemand vermeiden.

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