Warum Herr Meyen nicht mehr mitmacht

Die Ketten der Zensur
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Der Münchener Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen rechnet in seinem neuen Buch mit dem System der heutigen Universität ab. Und er berichtet davon, wie er zum Ausgeschlossenen wurde. Unser Rezensent zieht einen Vergleich mit einem alten Bilderbuch aus seiner Kinderzeit.

Als Kind mochte ich das Buch „Warum macht Herr Kringel nicht mehr mit?“. Geschrieben und gezeichnet hat es Ali Mitgutsch, der Erfinder der Wimmelbücher, und das Buch war eine Art frühe Politisierung im alternativen Haushalt meiner Jugend. Zumal wir im Kringelkrugweg wohnten, aber das nur nebenbei. An dieses Buch dachte ich, als ich mir nach der Lektüre des neuen Buches des Münchener Kommunikationswissenschaftlers Michael Meyen Gedanken machte. Er schreibt über eine Entfremdung. „Wie ich meine Uni verlor“, heißt es. Der Titel ist angelehnt an den Abgesang auf die Süddeutsche Zeitung von Birk Meinhardt „Wie ich meine Zeitung verlor“.

Herr Kringel und Herr Meyen

Michael Meyen macht nicht mehr mit, so wie der Herr Kringel in dem Bilderbuch. Dessen Geschichte ist rasch erzählt. Der nette Herr Kringel zieht mit Sack und Pack in ein gemütliches kleines Haus unter Bäumen. Er wohnt in einem reichen Land, in dem man sich viel kaufen kann. Die Werbung mit ihren Tricks verleitet dazu. Mitgutschs Bild der Riesen- und Geisterstimmen, die im stetigen Strom flüstern und schreien „nur der kann jung, schön und beliebt sein, der immer das Allerneuste hat!“, dürfte dem Medienwissenschaftler Meyen gefallen. Die Menschen müssen Altes wegwerfen, um Platz fürs Allerneuste zu haben. Immer einen Garten weiter wandert der Sperrmüll – bis zum Garten von Herrn Kringel. Der macht nicht mit. Er sammelt das, was noch gut ist, baut lustige Dinge draus, was sich schnell herumspricht. Kinder kommen zu ihm, basteln mit, malen die neuen Sachen schön bunt und die Eltern sind sauer. Die Kinder sind kaum mehr zu Hause und der Herr Kringel ist an allem schuld. Ihre eigene sehen sie nicht.

Die Geschichte von Michael Meyen kann selbstverständlich grob vereinfacht, in einer Parallele zu der von Herrn Kringel erzählt werden. Vor gut zwanzig Jahren kam er mit Sack und Pack als junger Professor an die Universität München. Er, der Ostdeutsche, musste sich im Westen beweisen. Das gelang, er schrieb viel und wurde zuletzt sogar Sprecher eines Forschungsverbundes, der „das mediale Erbe der DDR“ erforschen soll. Das ist sozusagen die Vorgeschichte. Denn Michael Meyen merkte, dass in diesem Land so einiges nicht funktioniert. Auch an den Unis nicht. Spätestens seit der Umstellung auf das Bologna-System geht es immer weniger darum, Wissenschaft zu betreiben. Vorgefertigte Meinungen werden bestätigt, wer nicht mitmacht, fliegt. So wie die alten Prinzipien, die wie der Sperrmüll in der Geschichte vom Herrn Kringel von einem in den nächsten Garten geworfen wird. Aber die sind ja noch gut.

Professor Meyen gehört zu denen, die Wissenschaft so hochhalten wollen, wie sie einst gedacht war: These und Gegenthese. Widerspruch und offene Diskussion. Das geht eine Zeit lang gut, Meyen arbeitet auch als kritischer Kommunikationswissenschaftler produktiv, bildet weiter aus und vernetzt sich. Es entsteht viel Neues und das auch aus Altem, denn der Professor betreibt Fachgeschichte. Das mögen einige Kollegen nicht. Schließlich ist etwas, das eine Geschichte hat, auch einst anders gewesen und kann wieder anders werden. Michael Meyen wird zum Außenseiter und während Herr Kringel im Bilderbuch eines Morgens seinen Garten zugemüllt sieht, so wird Meyen mit diffamierenden Texten überschüttet. Denn als er sich dann in der Corona-Zeit gegen Uni und Medien stellt, wird er endgültig ausgeschlossen. Er erinnert die Universität und die „Vierte Gewalt“ an ihre eigentliche Aufgabe.

Das Wahrheitsregime

Es ist das gleiche Prinzip, das Ali Mitgusch 1974 in seinem Buch plakativ dargestellt hat. Wer nicht mitmacht, der wird geschnitten, verliert Ansehen und so zumindest bei Michael Meyen geschehen, Publikationsmöglichkeiten, Posten in Forschungsverbünden und die Möglichkeit, jemals wieder Drittmittel in größerem Ausmaß einzuwerben. Das wurde ihm deutlich gesagt. Mit ihm, der die Corona-Politik und deren Spiegelung und Verstärkung in den Medien anprangerte (sein Buch „Die Propaganda Matrix“ wurde 2021 zum Spiegel-Bestseller), wollten die Kollegen nichts mehr zu tun haben. Auch die engsten Mitarbeiter und Weggefährten nicht, Menschen, mit denen er sich eigentlich in Vielem einer Meinung wähnte. Wer mit ihm in Kontakt steht, der fürchtet den Ausschluss aus der Community. Um das Prinzip Kontaktschuld geht es in diesem Buch immer wieder, um Cancel Culture und das „Wahrheitsregime“, das Professoren braucht, um sich zu legitimieren.

Wer da nicht mitmacht, so wie Michael Meyen, der stört. Und wer noch dazu seinen Titel als Professor nutzt, um seine Reputation zu den eigentlich Ausgeschlossenen zu transferieren, der muss mit noch Schlimmerem rechnen. Im Falle Michael Meyens sind das mittlerweile Ermittlungen der Landesanwaltschaft. Bietet dieser Professor Gewähr, jederzeit einzutreten für diese freiheitliche und so weiter, na Sie wissen schon? Leicht abgewandelt sang dies Franz Josef Degenhardt einst in der „Belehrung nach Punkten“ eines Lehramtskandidaten. Damals, in der Bundesrepublik der 1970er Jahre wurden viele Berufsverbote ausgesprochen. Michael Meyen erinnert daran, besonders an einen Fachkollegen, der wegen DKP-Parteibuchs keinen Lehrstuhl bekam:

„Eine Theorie überlebt nur dann, wenn man Menschen bezahlt, die sie vertreten. In der akademischen Welt hinterlassen Berufsverbote Denkwüsten. Dafür wurden mit Steuergeldern Schulen gepäppelt, die den Status quo bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag fortschreiben.“

Die Geschichte von Herrn Kringel endet im Happy End. Eltern und Kinder gehen am Ende gemeinsam zu dem kleinen Haus, zu Herrn Kringel und ihrem Sperrmüll, der in neuem Glanz erscheint. Und sie nehmen sich mit, was sie gebrauchen können. Am Ende sind alle glücklich. Die Geschichte von Michael Meyen ist offen. Findet er seine Universität wieder? Es sieht nicht so aus. Aber er hat anderes gefunden:

„Der Ausschluss aus diesem System, so sehe ich das heute, hat mich befreit. Ich durfte mich noch einmal völlig neu erfinden – zum Beispiel als eine Art Wanderprediger vor Leuten, die wirklich interessiert sind, ganz andere Sachen gelesen haben als ich und mich so weitergebracht haben als die akademischen Minizirkel, oder in Projekten mit Kollegen aus Disziplinen, die weit weg sind von der Kommunikationswissenschaft und mir so ganz neue Blicke liefern.“

Das Buch mit seinen gut 170 Seiten ist jedem zu empfehlen, der wissen will, was in diesem Land in den Medien und an der Universität schief läuft. Es ist dabei auch für Wissenschaftslaien gut lesbar. So können sich die Leser am Ende denen anschließen, die gemeinsam mit Michael Meyen neu aufbrechen. Mit Altem und Neuem. Und dann hat auch diese Geschichte des Niedergangs noch ein Happy End.

 

Michael Meyen, Wie ich meine Uni verlor. Dreißig Jahre Bildungskrieg. Bilanz eines Ostdeutschen, edition ost, 174 Seiten, 15 Euro. Sie können es HIER vorbestellen.

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25 Kommentare

  1. Hier mal der Werbetext zu Meyens Buch:

    “Der Journalismus ist tot. Mit oder an Corona gestorben, nach langem Siechtum. Schon vorher war die “vierte Gewalt” schwer krank, hing arbeitsunfähig und durchseucht von Politik am Tropf der Industrie. Das Virus hat dem Patienten nur den finalen Schlag versetzt. Im Untergang bekämpft der Medien-Mainstream alle bis aufs Messer, die seinen Job übernehmen könnten. Es wird verboten, verleumdet, zensiert und gelöscht. Wer die falschen Fragen stellt, wird zum Schweigen gebracht. Michael Meyen sagt: Medienkritik war gestern. Hört auf, die News der Propagandamaschine als Fakes zu entlarven. Schimpft nicht länger auf Tagesschau, Claus Kleber, Spiegel und die Zensurmaschine Google. Dass wir beständig manipuliert werden, wussten schon die weisen Alten: Edward Bernays, Walter Lippmann, Noam Chomsky. Nun aber ist es an der Zeit, deren Wissen ins Hier und Jetzt zu überführen – um zu verstehen, was gerade geschieht, vor allem aber als Anleitung für die so dringend nötige Medienrevolution.”

    Kann mir mal jemand sagen, wo das gewesen sein soll? Die deutsche Presse war sich anfangs ziemlich einig, man solle die Pandemie einfach ignorieren. Plötzlich wurde klar, dass das nicht mehr ging, unter anderem forderte die AfD (!) “Lockdown jetzt”. Ab dann hatten wir ein munteres Durcheinander an Meinungen. Von einer Gleichschaltung der Presse kann nicht im Entferntesten die Rede sein. Meyen deliriert.

    Die maßlos Unterdrückten durften am laufenden Band Großdemonstrationen durchführen. Wie passt das? Ihr Wortführer, Christof Kuhbandner durfte öffentlich bekannt geben, dass er alle Maßnahmen ignoriert und dazu aufrufen, dasselbe zu tun. Beispielsweise auf Telepolis, wo seine Beiträge den niveaumäßigen Tiefpunkt für die nächsten 1000 Jahre definieren. Und was ist dem Kuhbandner passiert? Nichts, er durfte
    Professor bleiben. Eine unverantwortliche Milde gegenüber Leuten, deren Taten nicht wenige Todesfälle nach sich zogen. Selbstverständlich war das so. Mindestens ein Drittel der Toten geht auf deren Konto.

    Meyen bedient hier den geradezu manischen Opferkult der Querdenker, der das Kernelement der Bewegung zu sein scheint. Er hat eben gesehen, wie sein Freund Bakhdi mit solchen Thesen riesige Auflagen erzielt hat und da wollte er eben auch ein wenig absahnen. Mehr ist das nicht.

    Nein, dieser Absahner hat nicht das Geringste mit jenem Hernn Kringel zu tun, der sich erfolgreich gegen den Konsumterror zur Wehr setzte. Und auch seine Wissenschaftskritik interessiert mich von daher nicht. Das müssen andere machen.

    1. “Plötzlich wurde klar, dass das nicht mehr ging, unter anderem forderte die AfD (!) „Lockdown jetzt“.”
      Mein lieber Scholli, so viel Abschreiberei bei der “herrschenden Meinung” (das ist = die Meinung der Herrschenden) habe ich auch schon lang nicht gelesen. Und noch dazu ohne jede fachliche Kompetenz.
      Warum bist Du eigentlich bei TP rausgeflogen? Bei soviel “Systemtreue”?

      Meyen beschäftigt sich mit Kommunikationswissenschaft. Womöglich muss man ihm unterstellen, er versteht etwas davon. Arthur versteht davon offenbar nichts, sonst wäre er wohl noch bei TP. Aber versteht er überhaupt, was hier während der Pandemie fabriziert wurde? Er meint, die Todesopfer würden dei Quarantänemaßnahmen mehr als rechtfertigen. Aber die meisten Todesopfer in der ersten Welle waren Behandlungsfehler in der Lernkurve der Mediziner. Ganz verschämt nur und höchstens im Kleingedruckten konnte man dieses Eingeständnis auch inzwischen schon mal lesen: die vielen Intubationen waren absolut kontraproduktiv, die dadurch verursachte Sepsis der Atemwege die Todesursache. Inzwischen ist man auch von den Intubationen weg.
      Aber Artur interessiert das nicht.

      1. Noname sagt:

        Aber die meisten Todesopfer in der ersten Welle waren Behandlungsfehler in der Lernkurve der Mediziner. Ganz verschämt nur und höchstens im Kleingedruckten konnte man dieses Eingeständnis auch inzwischen schon mal lesen: die vielen Intubationen waren absolut kontraproduktiv, die dadurch verursachte Sepsis der Atemwege die Todesursache. Inzwischen ist man auch von den Intubationen weg.

        Das ist es, was ich an den Oberdurchblickern so liebe: Bei denen fängt die Geschichte immer mittendrin an, immer an der Stelle, an der die wesentlichen Ursachen vergessen gemacht werden sollen.

        Der Ukraine-Krieg beispielsweise beginnt bei denen am 24.02.2022 und nicht spätestens mit dem Maidan-Putsch 2014.

        Und nun beginnt der Weg in den Tod bei Corona-Infizierten angeblich mit der Behandlung und nicht mit der Infektion.

        Jener Infektion, die durch Masken, Abstandregeln und vergleichbare „Zumutungen“ (die Stammkneipe war ‘ne Weile zu, heul!) verhindert werden sollte. Aber nee, die Infektion war ja nicht das Schlimme, sondern die Behandlung! 😗

        1. Ja, dann erzähl mir doch mal, wieviele Infektionen durch Lockdown und Maskenzwang verhindert wurden? Wenn am Ende des Lockdowns bei 98% der Bevölkerung angeblich Antikörper nachweisbar waren? (Übrigens: durch Impfung entstehen diese eben nicht, sondern da entsteht allenfalls EIN Antikörper gegen EIN Eiweiß… vielleicht….)
          Für Meyen (und für mich) ist der Diskurs über das kommunikative Versagen der Medien und die massive Verhinderung eines Diskurses sowie die Behinderung einer Aufklärung von Bedeutung (ich erinnere nur mal als Beisspiel an die Verhinderung von repräsentativen Untersuchungen der Todesursachen durch Obduktionen und der Durchseuchung der Bevölkerung per Antikörpernachweis – alles unbedingt notwendig zur Einschätzung des Gefährdungsgrades – aber womöglich extrem hinderlich bei der massenhaften Anwendung von Comirnaty &Co.?).
          Aber das scheint bei Artur alles nicht angekommen zu sein.

      2. Gleichschaltung gibt es sehr wohl, zu sehen beim Thema Ukraine ab 2014. Was ich dort auf TP genau so vertrat und deswegen rausgeflogen bin.

        Da sieht man, was Gleichschaltung bedeutet. Das muss man vergleichen mit dem, was in der Corona-Pandemie war. Von Gleichschaltung keine Spur. Und eben äußerst pfleglicher Umgang mit diesen “Kritikern”, deren führende Köpfe durchweg im Nazi- und Reichbürgermilieu angesiedelt waren.

        Ohne mich.

    2. Danke für dieses wieder einmal intellektuell vorzügliche, nein, brillante Elaborat!

      Kurt Tucholsky muss offenbar an genau solche Exemplare der menschlichen Spezies gedacht haben, als er schrieb:
      “Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.”

      q.e.d.

    3. Wollen wir wirklich, dass die “Corona-Durchblicker” und die “Putin-Versteher” sich gegenseitig zerfleischen? Dass die ÖR-Medien, Kultur und Wissenschaft ihren Aufgaben nicht mehr gerecht werden, da extrem einseitig, ausschließend und anmaßend, dürfte doch jedem halbwegs Vernünftigen und nicht Gekauften klar sein. Also lassen wir das und ziehen an einem Strang.

      1. Bin dabei, sofort, wo ist das Treffen? Coronna, Ukraine gehen mir am Ar**h vorbei, Die Zukunft unserer Kinder, das so wichtig, so sehr. Die kurzen, sind Wir und auch der Herr Mayen nicht angetreten, aufgeschlagen, um Ihnen, den Kleinen eine bessere Chance zu ermöglichen? Das war doch der Plan, oder? Und es wäre, es hätte doch klappen können, es kann auch noch, nur WIR müssen hoch, WIR könnten es noch, wenn WIR es wirklich wollen, uns aufraffen, diesem Shice, und ich sage mittlerweile, auch mit moderaten radikalen Mitteln ein Ende zu bereiten. Für die Kinder unserer Kinder könnte es noch klappen.

    4. “Eine unverantwortliche Milde gegenüber Leuten, deren Taten nicht wenige Todesfälle nach sich zogen. Selbstverständlich war das so. Mindestens ein Drittel der Toten geht auf deren Konto.”

      Ein Drittel welcher Toten denn genau? Aller Toten seit 2020? Oder 1/3 der Übersterblichkeit seit 2020? Oder 1/3 aller an Covid gestorbenen? Oder doch nur 1/3 aller 2020-21 an Covid gestorbenen? Und wie haben Kuhbander und Co das gemacht? Wo ist der Beleg für die Behauptung??

      Und wenn das geklärt ist: Was ist mit der zunehmenden Übersterblichkeit seit es dank der Omikron Variante kaum noch Covid Tote gibt? Ist das eine Folge der Maßnahmen? Oder gar der Impfung?? Oder was sonst???

      Und vor allem – wie sollte man mit den dafür Verantwortlichen umgehen, wenn man das Phänomen endlich untersucht hat?

    5. Den Tiefpunkt der Bldung in diesem Land demonstrieren Sie mit Ihrem Kommentar in eindrucksvoller Art und Weise.
      Der Beginn der Weisheit ist die Definition der Begriffe. Sokrates.
      Damit sollten Sie ebenfalls beginnen. Am Besten beim Begriff Pandemie.

    6. „Eine unverantwortliche Milde gegenüber Leuten, deren Taten nicht wenige Todesfälle nach sich zogen. Selbstverständlich war das so. Mindestens ein Drittel der Toten geht auf deren Konto.“

      Wie bei jeder Grippeepidemie durfte auch bei der Covid-19-Epidemie jeder freiwillig nicht-pharmazeutische Maßnahmen ergreifen, um sich vor einer Infektion zu schützen.

      Spätestens Ende Mai 2020 stand fest, dass die Infektionssterblichkeitsrate und Fallsterblichkeitsrate der Covid-19-Epidemie mit der einer Grippeepidemie vergleichbar waren, weshalb alle folgenden Zwangsmaßnahmen unverhältnismäßig waren. Auch das Risiko einer schweren Erkrankung erhöhende Faktoren wie z. B. Adipositas sind bei Covid-19 und Grippe vergleichbar.

      Grippe und Covid-19 sind Erkältungskrankheiten und damit nicht vergleichbar mit Pest oder Ebola.

      Was ist eine Erkältungskrankheit bzw. Erkältung?

      Die Erkältung ist eine virale Infektionskrankheit der Schleimhäute der oberen Atemwege (Nase, Nasennebenhöhlen, Mundhöhle, Rachen).

      Symptome wie Husten, Halsschmerzen, laufende oder verstopfte Nase, Niesen, Kopfschmerzen Muskelschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Fieber können weniger als zwei Tage nach dem Kontakt mit dem Virus auftreten.

      Menschen erholen sich in der Regel innerhalb von sieben bis zehn Tagen, aber einige Symptome können bis zu drei Wochen anhalten. Asymptomatische Krankheitsverläufe sind auch möglich.

      Komplikationen wie Atemgeräusche, Atemnot und Lungenentzündung treten auf, wenn die Schleimhäute der unteren Atemwege (Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien, Bronchiolen, Lungenbläschen) oder sogar innere Organe wie z. B. das Herz infiziert werden.

      Weit über 200 Virusstämme sind an der Entstehung von Erkältungen beteiligt: Rhinoviren, Coronaviren, Adenoviren, Enteroviren, Picornaviren, Influenzaviren, RS-Viren, Parainfluenzaviren, Metapneumoviren. Häufig ist mehr als ein Virusstamm an einer Erkältung beteiligt.

      Erkältungsviren verbreiten sich über die Luft bei engem Kontakt mit infizierten Personen durch ausgeatmete Aerosole (nur in Räumen) oder durch Husten und Niesen ausgestoßene Tröpfchen (auch im Freien) oder indirekt durch Kontakt mit Gegenständen in der Umgebung, gefolgt von einer Übertragung auf Mund, Augen oder Nase.

      Gegen Erkältungen gibt es weder einen Impfstoff noch eine Heilung, sondern nur eine Prävention. Eine Impfung ist deshalb schwierig, weil viele Virenstämme beteiligt sind und diese schnell mutieren. Die Entwicklung eines breit wirksamen Impfstoffs ist daher höchst unwahrscheinlich. Erkältungen können deshalb nur symptomatisch behandelt werden.

      Die Erkältung verläuft im Allgemeinen ohne Komplikationen und ist selbst limitierend. Schwere Komplikationen treten in der Regel bei sehr alten, sehr jungen, immunsupprimierten Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen auf. Sekundäre bakterielle Infektionen sind als Ursache für schwere Krankheitsverläufe bekannt.

      Die Erkältung ist die häufigste Infektionskrankheit beim Menschen. Unter normalen Umständen bekommt der durchschnittliche Erwachsene zwei bis drei Erkältungen pro Jahr, während das durchschnittliche Kind sechs bis acht bekommt. Infektionen treten häufiger im Winter auf. Diese Infektionen gab es in der gesamten Menschheitsgeschichte.

  2. Dieser Beitrag vom Autor, beschreibt zu 100% die deutsche Realität.
    Das Land der Dichter ist in ein Land der Heuchler geworden.
    Beschämend ist das was hier vorfällt, beschämend ist die Unfähigkeit einer Gesellschaft sich dagegen zu wehren…
    Ein kleines Land Serbien, ob richtig oder nicht, dieses Volk besitzt Herz und das weit vorher als 1999!

  3. Festzuhalten ist zudem: Die Deutsche Bildung ist am Ende. Angefangen in den Kitas, durch die ganz Kurzen (ab 2 Jahren) und fehlendem Personal, schwupps weitergereicht in Grundschulen, auch dort fehlendes Personal, oft auch so räumliche Engpässe ( Ausstattung, lol ), zeitig in eine Bildungseinrichtung sortiert, wie zb. das Gymnasium, dort dann mit einem Abitur konfrontiert welches 1980 als Standard Hauptschulwissen galt, werden die Aspiranten ins Studium gefumpt. So als Erstsemester erkennen einige, Potzblitz, was das. Es gibt Vorbereitungskurse, viele. Die Hochschulen ( Achtung, das wichtig) bekommen 1 Geld für Studienanfänger, nicht für die tatsächlich rauseiernden Bachelor oder Master Abgänge. Ein mir bekannter Prof. war regelmässig am abkotzen, weil die Qualität des Lernstandes seit Jahren massiv abnahm, er munkelte von ca. 6 guten und ca. 20 mässigen Personen. Gleichzeitig ist eine Hochschule natürlich bemüht Quote zu machen, bzw. Gelder einzusammeln.
    Der Standard einer Ingeneurin/es im Abschlussjahr wird gesenkt, weil sonst Studiengang geschlossen wird, was für die/en Lehrende/n auch nicht so prickelnd ist.
    Merke: Bildung zu takten, wirtschaftlich zu gestalten, das ist so Bertelsmann Denke, daas geht nicht, und ist kontraproduktiv. Wir sehen es hier im ehem. Land der Dichter und Denker eindeutig. Das eigentlich schade, weil es unser einziger eigens erwirtschafteter Export Artikel
    war.
    Edit:
    Einige Typos, bin Hauptschüler, sry, Mittlerweile LaborIngStatus, schreibe eher so semi. lol

  4. Selten hat sich Wissenschaft so blamiert wie in der Corona-Krise.
    – Der als Epidemiologe hochgejazzte Lauterbach, der gar keiner ist, sondern berufsmäßiger Krankenhausprivatisierer (Betriebswirt).
    – Die zahllosen weiteren Privatinteressen, Pharma & Virologie, WHO … noch nicht einmal der Versuch, das auseinanderzuhalten.
    – Die (für immer) fehlende repräsentative Datenbasis der realen Infektionen, da ihre Ermittlung vom RKI verweigert wurde.
    – Stattdessen Hochrechnungen (mit Dunkelziffer = Fehlerfaktor mindestens 5) und “Modellrechnungen” … lächerlich!

    Nein, insoweit ist der Ansatz von Michael Meyen sehr berechtigt. Aber was in seinem Buch drinsteht, ist mir aus der Buchbesprechung nicht klargeworden.

    1. Selten hat sich Wissenschaft so blamiert wie in der Corona-Krise.

      Selten war Wissenschaft so erfolgreich wie in der Corona-Krise. Der Nobelpreis für Medizin geht dieses Jahr an Katalin Karikó und Drew Weissman für ihre Arbeiten zu mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19.

      Selten wurde so viel Meinungsmüll aus Nichtwissen gefolgert und anschließend als Tatsache präsentiert, wie in der Corona-Krise. Für mich ist das ein psychologisch-soziologisches Phänomen, das viel zu wenig auf dieser Ebene untersucht wird.

      1. Bundesministerium für Gesundheit, Robert Koch Institut und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
        „Der Corona-Impfschutz gegen eine schwere Erkrankung … nimmt mit der Zeit ab. Daher wird … eine Auffrischimpfung – in der Regel mit einem Mindestabstand von 12 Monaten … – empfohlen.“

        Man kann sich also immer noch infizieren und erkranken, weshalb man auch als Geimpfter andere anstecken kann.
        Da die Impfung nur vor einer schweren Erkrankung zeitlich befristet schützt, profitieren wohl nur Personen der Risikogruppe von dieser Impfung.

        Im Vergleich zu einer konventionellen Grippeimpfung keine Verbesserung und kein Fortschritt.

  5. +++Der Debattenraum in Deutschland war immer sehr eng. Der Ukraine-Krieg hat die diskursive Debatte endgültig in Wohnzimmer und randständige Medien gedrängt+++

    – Die EU verbietet den Bürgern den Empfang bestimmter ausländischer Sender, nachdem man sich vor 1989 in Westdeutschland über die (fast) vergeblichen Bemühungen der DDR-Führung in dieser Richtung noch lustig machte.
    – Selbst in Foren mit kritischem Image wie telepolis werden massenhaft Postings gesperrt, Accounts geschlossen, nur weil sie Informationen – z. B. über das wirken der Rechtsextremisten in der Ukraine – transportieren, die dem gängigen Narrativ widersprechen.
    – Die Debatte in und mit den politischen Parteien ist weitgehend gestorben. Wahlkämpfe werden von professionellen Agenturen und Soziotechnikern des Mainstreams gesteuert. Die Parteibasis agiert nur noch als Flyer-Verteiler.
    – Die Angst zum Putin-Versteher, zum Aussenseiter, zu werden, treibt die Menschen um und lähmt oft selbst im Privatbereich die Diskussion.
    +++Wir sind auf dem Weg zur P o s t d e m o k r a t i e, wie es Colin Crouch schon vor einigen Jahren analysierte.

    1. “Die EU verbietet den Bürgern den Empfang bestimmter ausländischer Sender, nachdem man sich vor 1989 in Westdeutschland über die (fast) vergeblichen Bemühungen der DDR-Führung in dieser Richtung noch lustig machte.”

      Zu den “vergeblichen Bemühungen der DDR-Führung”: Sie stammen doch selbst aus der DDR, wenn ich mich nicht irre. Um welche “Bemühungen” soll es sich denn gehandelt haben?
      In der SU wurde beispielsweise der Empfang von Radio Liberty bis in die Gorbatschew-Ära systematisch gestört. Man konnte das Signal zwar empfangen, musste aber unerträgliche Störgeräusche hinnehmen.
      Hätte “die DDR-Führung” dergleichen vorgehabt, so hätte sie nur dem sowjetischen Vorbild folgen müssen. Stattdessen aber konnte man in der DDR – außer im “Tal der Ahnungslosen” – sämtliche erreichbaren westdeutschen Fernseh- und Rundfunksender störungsfrei empfangen. Das weiß doch jeder.
      In die Farbfernseher aus Staßfurt wurden sogar PAL-Decoder eingebaut (jedenfalls in der 1980-er Jahren), die für den Empfang des DDR-Fernsehens (SECAM) überflüssig waren, ohne die man aber das Westfernsehen nicht in Farbe hätte empfangen können.

      1. Man hat es in den späten Jahren aufgegeben, ja. Aber noch bis in die 70er Jahre achteten die Abschnittsbevollmächtigten auf “auffällige” terrestrische Antennen. Ulbricht hatte in den 60ern sogar die FDJ aufgerufen, die in Richtung West-Sender gedrehrten Antennen einfach wieder umzudrehen.
        Aber die technischen Möglichkeiten, den Empfang des Westfernsehens unmöglich zu machen, waren beschränkt. A-R-D hatte nur Pech, dass die Entfernung zu entsprechenden Sendemasten im Westen weit war und durch Gebirge der Empfang zusätzlich erschwert wurde.
        Das Satelliten-TV macht das heute einfach. Die EU kann – selbstverständlich ohne jeglich Rechtgrundlage – einfach ihre Macht einsetzen und unliebsame TV-Programme abschalten lassen.

        1. Das kann doch wirklich nicht wahr sein.
          Ich verweise darauf, auf welche Weise man in der UdSSR jahrzehntelang mit wenig Aufwand den Empfang von Radio Liberty störte und Sie entgegenen mir, “die technischen Möglichkeiten, den Empfang des Westfernsehens unmöglich zu machen” seien in der DDR “beschränkt” gewesen.

          Man konnte einfach auf den Frequenzen der Westsender ein Störsignal senden und das war’s. Dafür konnte man die in der DDR vorhandenen Sendeanlagen, die die Signale von DDR-Fernsehen und Rundfunk übertrugen, problemlos einsetzen.
          Es ist nicht gemacht worden, weil man’s nicht wollte. Nicht, weil man’s nicht konnte.

          “Aber noch bis in die 70er Jahre achteten die Abschnittsbevollmächtigten auf „auffällige“ terrestrische Antennen.”

          Was denn bitte für “auffällige Antennen”? Wir hatten (in Halle) weder extra Antennen für den Empfang des Westfernsehens noch stiegen wir auf’s Dach und drehten die Antenne, wenn wir von DDR-Fernsehen auf Westfernsehen umschalten wollten.
          Wo haben Sie denn gelebt?
          Und welcher Paragraph des DDR-Strafgesetzbuches soll den Abschnittsbevollmächtigten die Möglichkeit gegeben haben, gegen “auffällige terrestrische Antennen” vorzugehen? Das ist doch aberwitziger Unfug.

          Für die Gegenpropaganda gegen den Einfluss des Westfernsehens war Karl Eduard von Schnitzler zuständig. Der analysierte seit 1960 im “schwarzen Kanal” den Inhalt westdeutscher Nachrichtensendungen. Dass er sich dabei ausdrücklich an ostdeutsche Konsumenten des Westfernsehens richtete ging schon aus dem – bekannten – grafischen Vorspann der Sendung hervor, in dem sich unmißverständlich der Bundesadler auf eine ostdeutsche Antenne setzte.
          https://www.youtube.com/watch?v=UF3_1OnzLyY

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