Warum dieser Krieg so gefährlich ist

Ukrainische Soldaten
Quelle: Pixabay

Eine neue Entspannungspolitik ist die zentrale Voraussetzung für einen Frieden in Europa und ein Ende des Konflikts in der Ukraine. Vertrauensbildende Maßnahmen und Verhandlungslösungen müssen ins Zentrum der politischen Debatte gerückt werden.

In dem Buch »Ukrainekrieg. Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht«, herausgegeben von Sandra Kostner und Stefan Luft, analysieren die Autorinnen und Autoren Ursachen und Folgen des Ukrainekrieges und dabei im Besonderen die Rolle des Westens. Ein Buchauszug.

Denn nur die Abkehr von einer Politik der Konfrontation, der Expansion und unversöhnlichen Rivalität kann einen großen Krieg und den Einsatz von Atomwaffen verhindern. Die internationalen Autorinnen und Autoren, die dieser Band versammelt, zeigen die verheerenden Auswirkungen der bisherigen Politik auf und bieten interdisziplinäre und multiperspektivische Analysen der Konfrontationspolitik zwischen Russland und der NATO sowie Perspektiven für ein Europa in Frieden und Freiheit. Der Band leistet einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion.

In dem Buch »Ukrainekrieg. Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht«, herausgegeben von Sandra Kostner und Stefan Luft, analysieren die Autorinnen und Autoren Ursachen und Folgen des Ukrainekrieges und dabei im Besonderen die Rolle des Westens.

Immer mehr Stimmen warnen vor einer finalen Eskalation des Krieges über einen NATO-Bündnisfall und einen anschließenden Einsatz von Nuklearwaffen. Diese Stimmen – von Henry Kissinger bis zu NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg – finden wenig Beachtung, obwohl stichhaltige Gründe angeführt werden. Involviert in den Krieg in der Ukraine sind mit Russland, den USA und der NATO drei der mächtigsten militärischen Akteure der Welt. Zur Verdeutlichung nachfolgend ein Überblick über die militärische Schlagkraft der involvierten Parteien:

Militärausgaben in Milliarden US-Dollar (2021):

USA: 801,00

Russland: 65,90

Frankreich: 56,60

Deutschland: 56,00

Ukraine: 5,94

NATO: 1175,00

Nukleare Sprengköpfe (Stand: Januar 2022) :

Russland: 5 977

USA: 5 428

Frankreich: 290

Vereinigtes Königreich: 225

NATO: 5 943

Militärische Streitkräfte – Truppenstärke :

USA: 1 390 000

Russland: 850 000

Ukraine: 200 000

NATO: 3 366 000

Die Politik an den Grenzen der Steuerbarkeit

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind mit weitem Abstand die größte Militärmacht der Welt. Lediglich bei den nuklearen Sprengköpfen verfügt Russland über die größte Anzahl – auch im Vergleich zur NATO. Frankreich und Deutschland investieren fast doppelt so viel in ihre Militärhaushalte wie Russland. Im Verhältnis Russland-Ukraine ist Russland der eindeutig überlegene Staat. Ohne die massive und langjährige Aufrüstung durch die USA und die NATO (Ausbildung und Ausrüstung) hätte die Ukraine keine Chancen, im Krieg gegen Russland über Monate zu bestehen.

Die Eskalationsspirale dreht sich mit immer größerer Geschwindigkeit. Die Politik gerät angesichts dieser Dynamik an die Grenzen ihrer Steuerbarkeit. Zu den daraus resultierenden konkreten Gefahren und Risiken gehören:

Stellvertreterkriege bergen die Gefahr der regionalen Ausweitung und der Eskalation, insbesondere wenn die mittelbaren Kriegsparteien (wie die NATO) unmittelbar an das Kriegsgebiet angrenzen. Im Falle der NATO kommt der Automatismus der Beistandsverpflichtung nach Artikel 4 des Bündnisvertrages hinzu. Der Einschlag einer ukrainischen Luftabwehrrakete auf polnischem Territorium am 15. November 2022 war ein solcher Moment, in dem ein offizieller Kriegseintritt der NATO gedroht hat (die BILD-Zeitung und die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Strack-Zimmermann, FDP, hatten schon den Bündnisfall der NATO öffentlich behauptet).

Bislang tragen die unmittelbaren Konfliktparteien Ukraine und Russland die zivilen und militärischen Opfer alleine – wie in Stellvertreterkriegen üblich. Das ist für die dahinterstehenden Patronage-Staaten ein erheblicher Vorteil. Für den Versuch einer Rückeroberung besetzter Gebiete durch die Ukraine sowie weitere Waffenlieferungen spreche schließlich auch, heißt es in einer Analyse des österreichischen Standard, »dass die USA und alle, die Russland als Gegenspieler betrachten, noch nie so günstig und ohne einen eigenen toten Soldaten einem strategischen Rivalen so viel Schaden zufügen« konnten. Wie lange dieses Kosten-Nutzen-Verhältnis so eingeschätzt wird, ist mitentscheidend für den Fortgang des Krieges.

Es ist ahrscheinlicher, dass der Krieg nuklear wird

Jede Woche steigt das Risiko, dass der Konflikt außer Kontrolle gerät und die NATO zur unmittelbaren Kriegspartei wird. Der Dritte Weltkrieg hätte spätestens dann begonnen. Jens Stoltenberg, Generalsekretär des Militärbündnisses, warnte Mitte Dezember 2022 nachdrücklich vor einem solchen Szenario. »Wenn die Dinge schiefgehen, dann können sie furchtbar schiefgehen«, sagte er. Solche Alarmsignale werden in der öffentlichen Debatte weitgehend ignoriert. Die ukrainische Führung hat ein offensichtliches Interesse, die NATO in den Krieg hineinzuziehen. Sowohl die Präsidentin der EU-Kommission als auch der deutsche Bundeskanzler haben von Beginn des Krieges an erklärt, die Ukraine solle diesen Krieg gewinnen und Russland müsse ihn verlieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, befindet sich die NATO – auch Deutschland – in einem Stellvertreterkrieg mit Russland, der »Züge eines indirekt geführten Weltkriegs« trägt. Die Gefahr einer atomaren Konfrontation sowie die Perzeption der russischen Regierung (»rote Linien«) werden bisher nicht ernst genommen, was sich als verhängnisvoll erweisen kann. Dass eine in die Enge getriebene militärische Großmacht (mit den meisten nuklearen Sprengköpfen weltweit) diese Option nicht in Erwägung ziehen wird, ist nicht ausgemacht. Im Gegenteil: John J. Mearsheimer kommt zu dem Schluss: »Wenn die amerikanische Politik Erfolg hat und die Russen auf dem Schlachtfeld gegen die Ukrainer verlieren, könnte Putin zu Atomwaffen greifen, um die Situation zu retten. […] Hier ist ein perverses Paradoxon im Spiel: Je erfolgreicher die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten bei der Verwirklichung ihrer Ziele sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Krieg nuklear wird.«

Die Politik nach dem Motto »Waffen in die Ukraine, mehr und noch mehr Waffen« entfaltet eine Dynamik, die nur noch begrenzt zu steuern ist. Die NATO-Staaten haben im Laufe des Jahres 2022 Waffen und Munition im Wert von 40 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt sowie Aufklärungsdaten, die von erheblicher Bedeutung sind. Der Artilleriekrieg in der Ukraine bewirkt einen Munitionsverbrauch solchen Ausmaßes, wie er seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erreicht wurde. Die New York Times berichtet, die ukrainischen Truppen hätten im Sommer 2022 täglich zwischen 6 000 und 8 000 Schuss in der Donbass-Region abgegeben – dem stehe eine Produktion der US-amerikanischen Rüstungsindustrie von insgesamt 15 000 Schuss monatlich gegenüber. Nachschubprobleme – vor allem für Munition – sind daher sowohl von der Ukraine als auch von Russland zu bewältigen.

Man nimmt materielle und immaterielle Schäden in Kauf

Die NATO kann den Munitionsbedarf der Ukraine nur eingeschränkt decken – zumal in der Ukraine vor allem Militärgerät sowjetischer Bauart genutzt wird. Bei der Bundeswehr wird der »Beschaffungsstau« für Munition auf 20 Milliarden Euro geschätzt. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat den Etat des Verteidigungsministeriums im November 2022 um 1,1 Milliarden Euro für Munition erhöht, zusätzlich können in den Folgejahren jeweils weitere 500 Millionen Euro für diesen Zweck ausgegeben werden. Anfang Dezember 2022 gab der Rüstungskonzern Rheinmetall bekannt, die Bundeswehr habe einen Auftrag »über die Lieferung von über 600 000 Schuss Mittelkalibermunition für den Schützenpanzer Puma erteilt. Insgesamt soll Munition für rund 576 Millionen Euro beschafft werden.« Bis Juni 2023 will der Konzern eine neue Fertigungsanlage für Munition in Deutschland in Betrieb nehmen, um der rasant wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In Ungarn soll ebenfalls eine neue Munitionsfabrik errichtet werden.

Die politische Dynamik der Militarisierung geht ungebremst weiter: Die Fixierung auf einen militärischen Sieg der Ukraine und eine Niederlage Russlands hält unvermindert an. Diplomatische Initiativen sind nicht in Sicht. Der Druck, immer mehr und vor allem schlagkräftigere Waffen zu liefern, nimmt permanent zu. Die Anfang Januar 2023 vom Bundeskanzler und dem US-Präsidenten beschlossene Lieferung von Marder-Schützenpanzern galt schnell als abgehakt. »Wir lassen nicht locker. Nach dem Marder kommt der Leopard. Ich bleibe dran«, erklärte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Strack-Zimmermann (FDP). CDU/CSU, FDP, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, der weitaus überwiegende Teil der veröffentlichten Meinung sowie die polnische, die britische, die französische und die US-amerikanische Regierung drängten darauf, »endlich« den Weg frei zu machen für Kampfpanzer wie den Leopard 2. Das galt auch für Raketensysteme und Kampfjets. »Wir werden nicht aufhören, Waffen an die Ukraine zu liefern. […] Wir werden unsere Lieferungen immer an den Bedarf auf dem Schlachtfeld anpassen«, verlieh Vizekanzler Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) der vorherrschenden Meinung in der deutschen Politik Ausdruck.

Die 50 Verteidigungsminister, die am 20. Januar 2023 auf der Waffenstellerkonferenz der US-Regierung auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein zusammenkamen, haben weitere Lieferungen beschlossen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigte unter anderem die Lieferung von 59 Schützenpanzern des Typs Bradley an. Großbritannien will 600 Luft-Boden-Raketen der Ukraine zur Verfügung stellen. Deutschland will die Lieferung der Kampfpanzer Leopard 2 noch prüfen. Moderne Kampfpanzer sind dafür ausgelegt, offensiv auf feindliches – in dem Fall russisches – Territorium vorzudringen und damit eine weitere gefährliche Eskalation herbeizuführen. Während Friedensinitiativen nicht in Sicht sind, geht die Zerstörung der Ukraine in enormer Geschwindigkeit weiter. Die Ukraine ist Russland hinsichtlich der militärischen Ausstattung massiv unterlegen. Die Aufrüstung der Ukraine durch den Westen verhindert einerseits einen schnellen Erfolg des Aggressors Russland, andererseits nehmen die materiellen und immateriellen Schäden und die Zahl der Opfer täglich zu.

Waffenproduktion hochfahren?

Deutschland spielt international eine führende Rolle in der informellen, internationalen Anti-Russland-Koalition und ist faktisch Kriegspartei: Unter den 40 Staaten, die die Ukraine unterstützen, ist Deutschland nach den USA das zweitgrößte Geberland. Mit militärischer, humanitärer und finanzieller Hilfe im Wert von 12,6 Milliarden Euro (zwischen 24. Januar und 20. November 2022) steht es an der Spitze der EU-Mitgliedsstaaten. Von Deutschland zugesagte Waffen- und Ausrüstungslieferungen belaufen sich auf 2,3 Milliarden Euro – Großbritannien und Frankreich kommen zusammen auf 2,4 Milliarden. Insgesamt haben die EU-Staaten mehr Mittel zugesagt als die USA. Zudem ist Deutschland eine Drehscheibe der militärischen Koordination der USA im Allgemeinen, des Aufmarsches im Osten und der Unterstützung der Ukraine im Besonderen. Ukrainische Soldaten werden in Deutschland an westlichen Waffensystemen ausgebildet, unter anderem durch die Amerikaner im bayerischen Grafenwöhr.

Die technischen, personellen und logistischen Probleme im Zusammenhang mit der Lieferung modernster Militärtechnik bleiben in der deutschen Debatte weitgehend unbeachtet. Gleiches gilt für die damit einhergehenden Eskalationsrisiken. Für Bedienung, Einsatz, Instandhaltung und Reparatur der verschiedenen Panzermodelle u. a. aus deutscher, US-amerikanischer und französischer Produktion sind jeweils mehrmonatige spezielle Ausbildungen nötig. Bedienungsanleitungen gibt es weder in russischer noch in ukrainischer Sprache. Für die Ersatzteile und die spezifische Munition müssen Lieferketten aufgebaut werden. Unbeantwortet ist bislang die Frage, wie die Panzer in die Ukraine und dann an die Front transportiert werden? Realistisch scheint nur ein Transport per Bahn, allerdings haben Polen und die Ukraine unterschiedliche Spurweiten, was einen längeren Halt an der Grenze notwendig macht. Die russische Seite wird wohl kaum dabei zusehen, wie umfangreiche Panzerlieferungen die Grenze passieren. Ein Angriff im Grenzgebiet zwischen einem NATO-Mitglied und der unmittelbaren Kriegspartei Ukraine birgt ein hohes Risiko, dass der Bündnisfall ausgelöst wird.

Der Krieg löst eine Aufrüstung aus, wie sie Europa nach dem Zweiten Weltkrieg nicht gesehen hat. Die 100 Milliarden Sonderfonds für die Bundeswehr sind lediglich der Anfang gewesen. Die sozialdemokratische Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, bringt Mitte Januar 2023 die Summe von 300 Milliarden ins Spiel. In der NATO wird politischer Druck erzeugt, mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Rüstungsausgaben aufzuwenden. NATO-Generalsekretär Stoltenberg forderte Mitte Januar 2023, man müsse »die Produktion hochfahren, um die Vorräte der Alliierten aufzufüllen und um sicherzustellen, dass wir die Ukraine lange weiter versorgen können«. Die New York Times berichtet: »Er [der Westen, S.K./S.L.] sendet starke Signale an die westliche Rüstungsindustrie, dass längerfristige Verträge anstehen – und dass mehr Schichten von Arbeitern eingestellt und ältere Fabrikanlagen renoviert werden sollten. Es wird sogar erörtert, dass die NATO in alte Fabriken in der Tschechischen Republik, der Slowakei und Bulgarien investieren könnte, um die Herstellung von 152-mm- und 122-mm-Granaten sowjetischen Kalibers für die noch weitgehend aus der Sowjetzeit stammenden Artilleriewaffen der Ukraine wieder aufzunehmen.« Der Krieg wird somit nicht nur auf dem Schlachtfeld entschieden, sondern auch an der Heimatfront – in den Produktionsstätten der Rüstungsindustrie.

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20 Kommentare

  1. Seit jener Zeit, als der ‚Staat‘ die Bildung und die Medien für sich beansprucht hat, wird ein umdenken nicht möglich sein. Jede Generation hängt viel zu tief drinnen, um sich neu zu formieren. Neben den Parteiideologischen kommen entsprechenden Generation hinzu.
    Das angebliche Wir in der Gesellschaft ist seit langer Zeit abgeschafft, dafür wird heute schon das zukünftige ‚Baby‘ in die klauen der Vermarktung.
    Wer Frieden möchte, muss sich seinem HERR Kapital entledigen.

    1. Das Prinzip ist weder neu noch eine Errungenschaft der letzten Jahrzehnte/Jahrhunderte.
      Lediglich die Möglichkeiten sind verfeinert und effizient in Reichweite.
      ABER: das eigenständige Denken war, ist und bleibt den „Hirnträgern“ überlassen, die primär (auch) für den eigenen Nachwuchs und sich sowie die Zukunft verantwortlich sind.
      Wenn jedoch die schöne, bunte, simple Welt verlockender ist, so sind halt nicht die anderen oder Umstände schuld.☝️
      Nirgendwo steht geschrieben: friss oder stirb.

      1. Existiert Schulzwang oder nicht?
        An was wird heute Bildung gemessen, an den ‚geistreichen oder dummen‘?
        Welches Ehepaar kann sich eine Arbeit leisten, damit der andere die häusliche Bildung gewährleistet?
        Werden heutige Babys gross mit IT?
        Kleinkinder gehen in den Kindergarten, finden was für ein Umfeld vor?
        Die alten gehen on das Altersheim und unterhalten sich mit wem?
        Als ich noch in der Schule war, gab es schon die ersten Grünen Pädagogen und nebenbei bemerkt fing alles mit den ’68 an.
        Meine Eltern 1930-32Jahrgang hatten durch ihre Eltern vom blauen System in ein demokratisches Wesen erlebt.

        1. Gaaaanz ruhig, nicht so schrecklich aufregen!
          Antwort: Werte, Umgang, Empathie, Moral, Wertschätzung, Denken und freie Entfaltung derselben werden originär im häuslichen Umfeld vermittelt und gebildet.
          UND: die Nutzung der sozialen Medien bereits im Kindesalter ist NOCH nicht verpflichtend!
          Scheinen ja noch einige zu verstehen und richtig zu machen!

          1. Sorry eye, nur weil jemand erwachsen ist und Kinder hat, heißt das nicht, dass er nicht anfällig für Manipulation ist. Und genau diese Anfälligkeit wird gezielt erforscht und benutzt. Selbstverständlich trägt jeder selbst vollständig die Verantwortung für sich, für die Entwicklung seiner Kinder, für „Werte, Umgang …“ Bleibt ihm gar nichts anders übrig. Das Wissen darum hilft allerdings nicht weiter.
            Die Mär vom freien Willen halte ich für pubertäres Wunschdenken.
            Das Thema ist komplex.
            Wie wäre es, wenn Sie Ihre und die Kommentare Ihres Diskussionspartners zusammen tun, in Verbindung zueinander setzen und wechselseitig integrieren?
            Nur so kann man sich dem Thema angemessen nähern.

  2. Man stellt Fragen über Fragen, wenn man das Offensichtliche verschleiern will.

    Der Kriegstreiber Nr.: 1 ist die EU mit den meisten NATO-Ländern

    Ziel – die EU will die mil.-Stärke in Europa sein – natürlich ist da RU im Weg . Deshalb 2 gegen 1einen !!

    Deutschland war der Initiator bei YU-Zerschlagung – D missbraucht die EU und NATO sowohl RU und USA zu
    schwächen um die Macht in der EU zu übernehmen. Die Faschisten und Nazis in Europa u.a. versammeln sich
    wieder um D. Natürlich darf erneut Österreich nicht fehlen. Die Richtung in A wird immer ersichtlicher.

  3. Wir Teilhaber an Mord,
    brav gespendet, auf dass sich russische und ukrainische Menschen besser verkrüppeln oder sterben, ihre Habe verlieren oder flüchten müssen.
    Die Perversität, die Menschenverachtung wird deutlich in „noch nie so günstig und ohne einen eigenen toten Soldaten einem strategischen Rivalen so viel Schaden zufügen“
    Abermilliarden durch Arbeit verdient, die für die Tötungsmaschinerie und die Rüstungsspirale missbraucht werden, statt die Länder der EU über Sozialem, Forschung und Lehre für den internationalen Wettbewerb zu emanzipieren; und das obwohl offensichtlich ist, dass dieser Krieg nicht am Schlachtfeld entschieden werden kann.

    Dass die Geschichte die Kriegstreiber, Hetzer und Schreibtischtäter, die absolut unfähige Politik der EU Eigenständigkeit zu entwickeln irgendwann auch so bezeichnen und verurteilen wird, ist da wenig tröstlich.

  4. Die EU befindet sich im Krieg gegen RU, aber auch gegen die eigenen Bürger.

    Siehe Covid, Bauern in Holland, Rentenproteste in Frankreich, Klima Maßnahmen, Zensur und Kontrolle der Informationen und der Kommunikation, Massenmigration/-invasion. Die Energiepreise und die Regulatorik vertreiben dabei die Industrie.

    Was haben wir also in 10 Jahren hier?

    Stammeskriege bzw Partyevents dank Neubürger, Bürgerkrieg bzw Totalitarismus Dank der Regierungen. Und keinerlei industrielle Basis mehr, wobei die Leistungsträger abgewandert sind. Der technologische Rückstand daher eher zunehmen wird. Und keinerlei Rohstoffe, weil RU und CHN nicht mehr liefern und Afrika, LATAM und APAC sich den BRICS zugewandt haben.

    Das wird also ein Spaß.

    Ah ja, bzgl der Russen würde ich mir keine Hoffnung machen, dass sie aufgeben. Einfach mal Opa fragen.

    1. Eben, die EU bekämpft letztlich uns und die Bundesregierung tut es auch, die Grünen ganz vorn. Im nächsten Jahr ist Europawahl. Da kann man seine Stimme abgeben und zumindest versuchen, diesen Mist abzuwählen. Wenn sie uns nicht wieder ver..schen, wie beim letzten Mal, als uns VdL hingesetzt haben, obwohl es Spitzenkandidaten gab. Und dann kam der Rat mit der Natosirene VdL um die Ecke, Kungel, Lagard hier, VdL dort.
      Letztlich muss man diese EU jedoch zerschlagen, um eine Europäische Bürgerunion zu bekommen, mit einer europäischen Verfassung und eben kein Europa der Konzerne und NATO.

      1. Die einzige Antwort darauf

        NIEMANDEN in diese Sekte wählen !!! die Wahl boykottieren ist die stärkste Waffe in einer Demokratie!!

        1. Du kannst sie nicht abwählen. Wir sind Zeitzeugen einer neuen „Machtergreifung“ und die totalitäre Einheitspartei lässt sich ihre Herrschaft nicht wieder durch solche albernen Rituale wie Wahlen aus der Hand nehmen.
          Die USA sind der westlichen Welt dabei um Jahrzehnte voraus. Egal, was gewählt wird, es kommt immer das gleiche raus. Und auch, wenn ein Außenseiter wie Trump ein wichtiges politisches Amt bekleidet, kann das System ihn erfolgreich eindämmen und dafür sorgen, dass er nicht zu weit aus Reihe tanzen kann. Und wie gering die tatsächliche Bedeutung eines solchen Amtes ist, beweist der aktuelle amerikanische Präsident. Niemand, der über Restverstand verfügt, wird auch nur in Erwägung sichern, dass dieser demente Mensch am Ende seines Lebensweges die amerikanische Politik gestaltet.

          Kürzer und prägnanter formulierte es der große deutsche Politiktheoretiker Horst Seehofer : „Diejenigen die entscheiden, sind nicht gewählt und die, die gewählt sind, entscheiden nichts. “
          schätze, er wusste wovon er sprach. Er war gewählt.

          1. „Und auch, wenn ein Außenseiter wie Trump ein wichtiges politisches Amt bekleidet,“
            Trump hat weiter mombardiert, sogar die „Mother of all bombs“ in Afghanistan zünden lassen…und ja im Geld ausgeben war er auch super…und heutzutage werden die Lebensmittelgutscheine gekürzt. Ach ja, dann hat er ja noch den Bau der Pipeline NS 2 sanktioniert, weshalb Rußland die letzten Kilometer fertigstellen mußte. Außenseiter?

            https://brownstone.org/articles/the-buck-stops-where/
            The Buck Stops Where?
            By David StockmanDavid Stockman March 30, 2023 Economics 16 minute read

  5. Für die Russen geht es um viel. Sie werden allein deswegen schon nicht verlieren, weil China weiß, wenn Russland fällt, sind sie komplett von Gangstern umstellt und die nächsten, gegen die die Freiheit des amerikanischen Blut-Kapitals und die Rechte der calvino-faschistischen Übermenschen “verteidigt“ werden. Bei den Deutschen kommt seit mehr als einem Jahr ihr jahrzehntelang peinlich versteckter, brauner Revanchismus zur Geltung. Ihre Herrchen lassen Leine. Man darf wieder und (Ur-)opa wäre stolz… Jeder mit einem noch nicht ideologisch “rein“ gewaschenen Resthirn versteht das. Hoffen wir auf die Restvernunft, denn tot ist tot, auch atomar verdampft.

  6. Der Artikel ist nur ein Auszug, das sei bedacht.
    Ausgerechnet Jens Stoltenberg allerdings als Warner dastehen zu lassen,
    da musste ich schon mehr als mit der Stirn runzeln. Nun ja.

    Das Hauptproblem sind nicht die Waffen oder der zur Zeit tobende Konflikt,
    bei dem der Westen – so viel Zeit muss sein – alleinig die Eskalationsspirale dreht,
    inklusive eines Scharfmachers Stoltenberg.

    Das Problem ist der Vorsatz des Westens und sein erklärtes Ziel und
    vor allem die ideologische Aufladung mit einer Ablehnung allen irgendwie
    russisch Gearteten, mit extremer Verfolgung derer, die sich öffentlich für
    Russlands Interessen verwahren.

    Es ist erklärtes Ziel des Westens, Russland zu zerstören. Daraus macht
    macht der Westen auch gar keinen Hehl. Und niemand hier in der
    herrschenden Kaste des Westens hat offensichtlich ein Problem damit.
    Und das Volk und die Medien schreien „Hurra!“ dazu.

    Was wenn nicht den Untergang kann man so viel Ignoranz denn noch wünschen?

    1. Stoltenberg ist kein Politiker sondern – was seine Amtsbezeichnung schon sagt – ein „Sekretär „. Er redet und schreibt ohne Unterbrechung und unter den unendlich vielen Sätzen, die er vorträgt, findet sich dann schon mal einer, den man als Mahnung zitieren und interpretieren kann. Zumal wir den Kontext dieser „Mahnung“ .
      und das, was er glaubt daraus folgern zu können, nicht kennen.
      Die tatsächlichen Ziele des Westens hat du in deinem Post genannt und sie sind kein Geheimniss. Sie sprechen in aller Offenheit darüber.
      Der Rest ist Propaganda.
      Langweilig…..

  7. Die peceniks glauben zwischen Staaten sei Friede möglich und wollen über Kapitalismus nicht reden.

    Das ist wie Fußball ohne Ball.
    Wenn der Idealist entdeckt daß die Realität seine Illusionen blamiert
    hält der nicht seine Ideale für falsch sondern die Wirklichkeit für ein Verbrechen.

    1. Wenn der Idealist entdeckt, dass die Realität seine Illusionen blamiert, hält der nicht seine Ideale für falsch, sondern die Wirklichkeit für ein Verbrechen.

      Das ist ein sehr schöner und wahrer Satz! Besonders dann, wenn man mit den „Idealisten“ jede Variante von Ideologïnnen meint, also auch ausnahmslos alle unsere Politikerïnnen und die übergroße Mehrheit der Wählerïnnen.

  8. Es ist immer dasselbe, wenn Westautoren, auch wenn sie es gut meinen und sich für links halten, die Mehrheit der Menschheit, die Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika, werden einfach vergessen.
    So werden bei der Rüstung nur die Atomwaffen der USA und Russland aufgezählt. Vergessen wird China, das ca. 400 atomare Sprengköpfe besitzt, die das Land im Zweitschlag einsetzen wird, eben wenn der Westen völlig durchdreht. Vergessen wird, auch Indien, Pakistan und Israel sind Atommächte. Diese Mächte werden ganz unabhängig vom Westen ihre eigenen Entscheidungen treffen.
    Die einseitige Fixierung der westlichen Linken fast ausschließlich auf die westliche Welt, selbst bei der Rüstung, belegt die europäische geistige Krankheit, die man Eurozentrismus nennt.
    Liebe Linke in den westlichen Ländern, umdenken müßt ihr, umdenken müßt ihr und zwar schnell, und zwar radikal. Ihr seit nur eine menschliche Minderheit, die 500 Jahre barbarisch die Mehrheit der Menschheit ausgebeutet und unterdrückt hat. Eurer Wohlstand, auch der Wohlstand der westlichen Werktätigen, ist mit den Blut der Mehrheit der Menschheit erkauft.
    Aber jetzt ist eure Zeit abgelaufen. Die Zeit der Freiheit naht! Ihr werdet sicher einen Preis für diese 500 Jahre Barbarei bezahlen müssen, denn nichts ist vergessen, nichts ist vergeben.
    Übt euch also in Demut und Reue, bekennt und bereut aufrichtig eure Verbrechen, bittet um Vergebung. Nur dann habt ihr eine Chance einen angemessenen Platz in der Welt zu finden, als Gleiche unter Gleichen. Ja die Wohlstandsverluste, die euch drohen, sind der Preis für diese 500 Jahre. Der Mehrheit der Menschheit wird es bald besser gehen, wenn eure Hegemonie gebrochen ist. Auch dafür kämpft Russland!

  9. „Eine neue Entspannungspolitik ist die zentrale Voraussetzung für einen Frieden in Europa und ein Ende des Konflikts in der Ukraine. Vertrauensbildende Maßnahmen und Verhandlungslösungen müssen ins Zentrum der politischen Debatte gerückt werden.“

    Der Schlüssel für die Lösung des Konfliktes liegt also in Europa. So, so!

    Alle, die dies glauben, sollten sich bitte fragen, ob es denkbar wäre, dass die Ukraine, ein Staat, der sich kaum selbst finanzieren kann, in dieser Weise zwischen 2014 und 2022 auf Kosten fremder Staatshaushalte aufgerüstet und gegen Russland in Stellung gebracht worden wäre, wenn es die USA nicht gäbe?

    Was nützen die Friedensspiele in Europa, wenn man sich den USA in diesen Fragen nicht verweigert? Wenn sogar eine Reihe europäischer Staaten – vorwiegend die „jungen“ Staaten – freudig mitmachen?

  10. Ja, Europa ist hier tatsächlich der Schlüssel zum „eigenen Glück“. Und das heißt zwingend – Abkehr von den USA. Je mehr Länder dabei mitmachen, umso besser. Ein Hr. Macron hat das schon längst erkannt und sogar ausformuliert, auch wenn ich den Herrn zum Mond schießen könnte. Für diesen Mut ist er verdammt mehr zu respektieren als all die anderen europäischen Politfiguren in ihrer Unterwürfigkeit, in ihrer Geilheit nach US-zugeteilter Macht. Ähm, auch ein Hr. Orban, ja selbst ein Hr. Erdogan sollten ebenso separat betrachtet werden.

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