Von Menschen und Tieren

Kühe in Massentierhaltung.
Quelle: Pixabay

Das Kochen hat uns zu Menschen gemacht: Das ist die These des Philosophen Leon Joskowitz. Muss der Mensch essen, wie er isst? Wäre eine andere Ernährung nicht notwendig?

Ein  Buchauszug.

Es gibt Gründe, nicht daran zu glauben, dass die Menschen auch anders auf diesem Planeten leben können, als sie es derzeit tun. Es stellt sich also die Frage, ob es das schon war mit den Menschen, mit uns? Ist das Tier, welches sich selbst fremd wurde und im Angesicht des Todes begonnen hat, kulturelle Formen zu entwickeln, ist dieses besondere Tier am Ende? Wenn es stimmt, dass seit den ersten menschlichen Gehversuchen und den Faustkeilen unglaubliche zwei bis drei Millionen Jahre vergangen sind, dann sollte man die Menschen nicht voreilig abschreiben. Es hat 100 000 Generationen gedauert, bis aus vegetarischen Affen menschliche Fleischfresser wurden, und sicher bleibt nicht mehr so viel Zeit, um uns in aller Ruhe wieder auf die Bäume zurückzuziehen. Aber die Menschen sind nicht mehr auf natürliche Rhythmen und Entwicklungen angewiesen, sondern vollständig im Reich der Kultur und der Autonomie angekommen. Der Mensch ist mehr Mensch als je zuvor. Er läuft Gefahr, an seinem eigenen Müll und seiner Ideologie zu ersticken.

Aber es muss nicht so kommen. Die technischen Fertigkeiten der Menschen sind längst ausgereift. Das Versprechen der positiven Wissenschaften ist eingelöst. Die Gestaltungsmacht der Menschen ist unbeschränkt. Alles ist möglich. Nur gibt es keinen Automatismus, der das Wissen in Handeln überführt. Um zu verhindern, dass der technische Fortschritt die Biosphäre weiterhin völlig aus dem Gleichgewicht bringt und nur dem Reichtum einiger weniger dient, bedarf es eines politischen Willens, der auf das gute Leben aller zielt.

Das Töten muss sein Stigma verlieren

Ein Schritt dorthin ist eine kulinarische Revolution, ein radikaler Wandel der Art und Weise, wie sich die Menschen aus der Welt nähren. Die beiden alten Fragen, die die Menschen aus der Natur geerbt haben, müssen neu beantwortet werden. Wer darf getötet werden? Und wie wird die Nahrung verteilt? Diese beiden grundlegenden moralischen Fragen haben die Menschen aus der Natur übernommen, und bis heute haben sie keine guten Antworten auf sie gefunden. Es ist beschämend. Wir sind an den ersten beiden Fragen gescheitert. Und eine andere Frage steht schon im Raum: Wie könnt ihr das zulassen?

Da die industrielle Tierhaltung maßgeblich zum Verlust der Biodiversität und zum täglichen Ökozid beiträgt, müssen sich die Ernährungsgewohnheiten der Menschen ändern. Viele Probleme ließen sich lösen, wenn Menschen die anderen Tiere nicht mehr maßlos fressen und aus Profitgier töten dürften. Das Töten muss sein Stigma verlieren und als Teil des Lebens ins Bewusstsein und in den Alltag zurückgeholt werden. Es gehört zum Leben dazu, aber die Fremdheit von einst ist heute zur Entfremdung geworden. Sie dient nicht mehr der Herausbildung neuer Strukturen, sondern hält uns in atemlosen Stillstand gefangen. Am Anfang einer Erneuerung geht es darum, das Gefühl der Fremdheit zuzulassen und auf dieser Grundlage über eine andere ethische Haltung den Tieren gegenüber nachzudenken. Viele Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler haben sich bereits von der Idee der Höherentwicklung in der Natur verabschiedet, und auch Philosophinnen und Kulturanthropologen formulieren die Stellung der Menschen nicht mehr in Abwertungsprozessen gegenüber unseren Mitgeschöpfen. Ein neuer Geist ist schon da.

Noch sind wir eine Avantgarde, aber der Blick in die Geschichte lehrt, dass geistige Revolutionen nicht vorhersehbar sind. Es wären keine Revolutionen, wenn alle bereits wüssten, dass die Dinge dabei sind, sich zu ändern. Es geht darum, Tiere und Menschen nicht länger als seelenlose Ressourcen zu betrachten und sich dafür empfänglich zu machen, dass es längst anders gehen könnte. Es muss keiner mehr getötet werden, damit die anderen leben können. Die Bourgeoisie hat ihre welthistorische Aufgabe erfüllt: Die technischen Produktionsmittel sind ausgereift. Wir können genug Nahrung für alle anbauen. Wir bauen schon genug an, sie muss nur anders verteilt werden. Die alten Fragen können jetzt neu beantwortet werden.

Alte asiatische Ernährungslehren wissen es schon lange

Wer aus ästhetischem Vergnügen noch Fleisch essen will, tötet selbst oder ist dabei, wenn eine ausgebildete Schlachterin, ein Schochet, eine Schamanin oder ein Opferpriester das Tier in einer dafür vorgesehenen Umgebung tötet. Wenn Menschen sich dem Akt des Tötens stellen, statt ihn zu verdrängen, kommen sie schnell zu einem anderen Umgang mit den Tieren. Die Entfremdung zwischen Menschen und Tieren ginge zurück, die Achtsamkeit gegenüber den Mitgeschöpfen wüchse, man lernte neu kochen. Die Menschen wären gesünder und agiler. Einige alte asiatische Ernährungslehren wissen es schon lange. In der ayurvedischen Küche, der Traditionellen Chinesischen Medizin und der buddhistischen Tenzoküche macht Fleisch nur einen kleinen Teil der Ernährung aus oder wird ganz gemieden. Moderne wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen die intuitiven Erkenntnisse: Viel Fleisch ist schädlich und macht körperlich und geistig krank. Würden die Menschen sich anders ernähren, wären sie weniger gereizt und nicht mehr so gierig. Man könnte dem moralischen und spirituellen Nihilismus unserer Zeit etwas entgegensetzen. Gaia würde es besser gehen. Es bestünde Hoffnung.

Damit es dazu kommt, braucht es eine Ethik der Kohabitation, einen Vertrag zwischen allen Lebewesen, eine demokratische Ordnung, die nicht nur die Menschen, sondern alle Lebewesen mitdenkt, die gemeinsam die Biosphäre des Planeten bewohnen und einander Wohnstätte, Nahrung und Familie gleichermaßen sind. Man darf an dieser Stelle nicht in die Irre gehen und denken, dass es um »die Umwelt«, »die Tiere« oder »die Natur« ginge. Es geht auch nicht nur um »empfindungsfähige Tiere«, wie der Philosoph Bernd Ladwig meint. Es geht ums Ganze.

Ethik der Kohabitation

Als Fleischfresser und Kannibalen sind die Menschen zu einem ökologischen Störenfried geworden, und entweder die Menschen nehmen ihren Platz im großen Kreislauf des Lebens neu ein oder die evolutionären Kräfte werden uns, ohne mit der Wimper zu zucken, wieder zerreiben. Die Menschen sind auf ihrem Weg von vegetarischen Affen zu zahnlosen Metzgern kläglich gescheitert. Es ist Zeit, einzusehen, dass die alte Idee der Natur und die Vorstellung der menschlichen Sonderstellung falsch sind. Wir können jetzt wieder einen Platz unter vielen im ökologischen Ganzen der Natur einnehmen. Die technischen Mittel dazu sind längst ausgereift. Die Menschheit produziert bereits genügend Nahrung für alle – sie wird nur nicht gerecht verteilt. Noch mal, weil hier große Irrtümer vorherrschen: Es gibt kein Produktionsproblem mehr. Es gibt ein Verteilungsproblem. Mit der ersten Frage, ›Wer darf getötet werden?‹, muss auch die zweite Frage, ›Wer bekommt welchen Teil der Beute? Wie wird die Nahrung verteilt?‹, neu beantwortet werden. Es braucht eine Ethik des Teilens unter den Menschen, die die Ethik der Kohabitation begleitet.

Damit dies gelingt, muss das Verhältnis von privat und politisch neu justiert werden. Und das Kochen ist die soziale Praxis, die dies möglich macht. Die Küchen sind Orte der Versammlung – sie stehen im Zentrum einer gesellschaftspolitischen Renaissance des utopischen Denkens. Sie sind Ort des Gesprächs und des kultivierten Austauschs. Als kommunale Gemeinschaftsküchen sättigen sie auch die Armen, und wenn sie eine konstitutive Stellung im Staat bekommen, werden sie dazu beitragen, die demokratischen Strukturen durchlässiger zu machen und die dringend nötige Demokratisierung der Demokratie voranzubringen.

Die Dekadenz der urbanen Eliten, die offenbar der Meinung sind, dass sie politische Menschen seien, weil sie im Biomarkt einkaufen, muss aufgeklärt werden. Besonders ihnen sollte die Bundeszentrale für politische Bildung die Unterschiede zwischen individuellem Konsum und gesellschaftspolitisch relevantem Handeln erklären – gerne auch auf Instagram. Nichts ändert sich, wenn nur die Wohlhabenden ihr Konsumverhalten umstellen. Ein Individuum, das einkauft, mag eine gute Absicht haben, aber die Absicht allein macht noch kein politisches Subjekt. Politisches Handeln bedeutet, dass man sich in politische Prozesse einbringt und Verantwortung für die Mitgestaltung des Gemeinwesens übernimmt – oder neue Wege der politischen Partizipation entwickelt.

Zeitalter der kulinarischen Aufklärung

Beim gemeinsamen Kochen und Teilen der Nahrung entsteht ein ziviler Raum, der Versöhnung möglich macht. Dieses Potenzial entspringt der Küche. Wenn man für Menschen kocht und alle gemeinsam essen und satt werden, stellt sich ein friedvoller Ton ein. Die Stimmen werden bauchiger und entfalten ihre beruhigende Wirkung. Freilich ist dieser Raum der Sublimation und der Zivilität immer bedroht. Er ist umkämpft und nie eindeutig. Deshalb ist es von außerordentlicher Bedeutung, Techniken der Wahrnehmung und der Aufmerksamkeit zu kultivieren, die zu geistiger Klarheit, Gegenwart, Teilhabe und Mitgefühl führen. Ein Weg dorthin ist die Wertschätzung des gemeinsamen Kochens und Speisens, der Versuch, sich täglich in der eigenen kulinarischen Praxis zu üben. Jede und jeder Einzelne sollte sich der eigenen Fremdheit stellen und mit den anderen Menschen darüber austauschen, wie wir leben und wie wir uns aus der Welt nähren wollen. Kann ich kochen? Wann kochen wir das nächste Mal für Menschen, die wir gern haben? Was wollen wir essen? Woraus wollen wir bestehen? Aus dieser privatim geschöpften Kraft kann sich eine andere politische Haltung ableiten. Es können neue kulinarische Rituale erprobt werden, die über den privaten Gebrauch hinaus als Mittel zur Gestaltung der Gemeinschaft und der Gesellschaft fruchtbar gemacht werden können. Die Pflege, Kultivierung und Wertschätzung der kulinarischen Praxis ist für den Erhalt einer zivilen Gesellschaft von kaum zu überschätzender Bedeutung.

Ob dies gelingt, ist offen. Die Tendenzen sind widersprüchlich. Vielleicht werden Menschen in hundert Jahren zurückschauen, den Fleischkonsum des spätkapitalistischen Zeitalters als ein Symptom einer dekadenten Gesellschaft erkennen und darüber spotten, wie wir es heute mit den Biersuppen machen, die es noch vor wenigen Jahrhunderten in Europa zum Frühstück gab. Vielleicht wird sich gar nichts ändern und es bleibt einer kleinen Elite vorbehalten, aus gesundheitlichen und modischen Gründen weniger und besseres Fleisch zu essen. Ich verzichte lieber auf den Blick in die Glaskugel, erinnere mich, dass die Evolution nie abgeschlossen, sondern immer – mit jedem Atemzug und jedem Bissen – wirksam ist, und frage, was heute zu tun ist, damit es morgen besser sein könnte.

Wenn denn nun einer fragt, leben wir in einem kulinarisch aufgeklärten Zeitalter? So muss man den Kopf schütteln und verneinen. Doch mit dem Selbstbewusstsein eines kochenden Menschen kann man den Kopf wieder heben und antworten: wohl aber in einem Zeitalter der kulinarischen Aufklärung.

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18 Kommentare

  1. „[…]Es hat 100 000 Generationen gedauert, bis aus vegetarischen Affen menschliche Fleischfresser wurden, und sicher bleibt nicht mehr so viel Zeit, um uns in aller Ruhe wieder auf die Bäume zurückzuziehen[…]“

    Ist das wirklich so?

    Also ich kenne da Biologen, die anderer Ansicht sind über die „vegetarischen Affen….“ – ich denke, der Autor irrt hier, denn die Affen waren, wie heutige Schimpansen auch, die man lange für „vegetarische Affen….“ hielt bis man das glatte Gegenteil herausfand, nämlich, dass die Schimpansen aggressive „Allesfresser“ sind, die nicht einmal vor eigenen Artgenossen zurückschrecken, ja regelrechte „Kriege“ untereinander führen – Franz M. Wuketits, ein leider vor Jahren verstorbenener österreichischer Biologe (Zoologe), berichtete einmal darüber 😉

    Außerdem, und das war mir auch nicht bewußt, müssen Vegetarier/Veganer sich ein bestimmtes Vitamin, nämlich Vitamin B12, besorgen, dass es angeblich nur im Fleisch geben soll, also helfen die sich künstlich, ob dieses Vitamin B12 Mangels nach – Übrigens ein Beweis, dass unsere Ahnen keineswegs „vegetarische Affen….“ waren wie der Autor, fälscherlicher Weise, ganz im Gegensatz zu Evolutionsbiologen, annimmt?

    Wer sich für die Evolution/Biologie interessiert dem empfehle ich auch die neuesten Erkenntisse über die angeblich „friedfertigen“ Verwandten der Schimpansen, die Bonobos – auch dort ist nichts in Stein gemeißelt, da kam nämlich heraus, dass die Bonobos keineswegs „die friedlichen Hippies“ sind, die Streitigkeiten mit „Sex zur Versöhnung“ regeln….die These gilt mittlerweile auch als widerlegt, nur um das auch mal erwähnt zu haben…..da wie schon erwähnt, nichts in Stein gemeißelt ist, was die Biologie angeht…..derzeitiger Stand vom Vitamin B12 Mangel habe ich ja oben schon erwähnt….

    So, und jetzt gehe ich kochen, und keine Sorge, gibt auch kaum Fleisch bei mir, ganz im Gegensatz zu früher als meine Eltern noch kochten, die noch die Generation waren, die den Mangel, nach 1945, kennengelernt haben, und, was Fleisch angeht, Selbstversorger (überwiegend Hasenfleisch) waren……ich konnte das nie Tiere schlachten, mein Vater wollte es mir einmal zeigen, aber das war mir zuviel, und wie schon gesagt, ich esse zwar Fleisch, aber auch viel weniger als früher…..rein aus finanziellen, nicht aus weltanschaulichen Gründen….nein, Veganer/Vegetarier werde ich nie, da bin ich sicher 😉

    Gruß
    Bernie

    1. Das Vitamin B12 wird für die Fleischesser zuvor den Tieren zugeführt.
      Zitat:
      „Klartext: Ohne Pillen ist eine gesunde vegane Ernährung nicht möglich. Aber richtig ist eben auch: Wenn Veganer vernünftig B12 in Tablettenform zuführen, dann gibt es kein B12-Problem.
      Sie finden diesen Gedanken befremdlich? Sie finden eine Ernährung, die ohne Zusatzpillen nicht auskommt, und sich dann noch gesund und natürlich nennt, kann nicht gut sein? Das habe ich auch lange gedacht. Bis ich lernte, dass Kühe und Schweine für eine gescheite B12-Aufnahme entweder Wildkräuter mit B12-produzierenden Bakterien fressen müssen, oder im Falle der Kuh wenigstens Pflanzen mit Cobalt für die Bakterien im Pansen, die den B12-Job dann übernehmen. Findet bloß beides im Massentierhaltungsstall nicht mehr statt! Was macht also der Landwirt von heute? B12 und Cobalt werden dem Futter beigemengt. Anders gesagt: Die Sau nimmt die B12-Pille, damit Sie es nicht müssen. Wie natürlich ist das denn bitte?“
      https://www.focus.de/gesundheit/news/mir-geht-s-besser-mit-dem-runningdoc-sau-nimmt-b12-pille-damit-sie-nicht-muessen-was-bei-der-ernaehrung-heute-falsch-laeuft_id_24449609.html

      1. Danke für den überaus interessanten Hinweis, aber da dies ja evolutionär bedingt ist mit dem B12 Konsum verstehe ich das nur als Beispiel dafür was in der Massentierhaltung so alles falsch läuft – die Kuh ist ein reiner Pflanzenfresser, da kann man nur 🙄🙀, aber das Schwein ist, wie der Homo sapiens.sapiens ein „Allesfresser“ – ergo macht das nur bei einer Tierart im von Ihnen verlinkten „Focus-Meinungsbeitrag“ einen Sinn.

        Im übrigen denke ich das der Fleischkonsum höher als im Beitrag erwähnt – der Autor geht von Menschen seinesgleichen aus, die sich den Luxus noch leisten können teure fleischlose Bioprodukte zu kaufen – der Unterschichtenbürger – oder kleinste Mittelstandsbürger kommt in diesen Welt gar nicht vor, der seine billigen Lebensmittel, aus rein finanziellen Überlebensgründen bei Discounter kaufen muss, und das gilt auch für billige fleischlose Lebensmittel – leider, muss man sagen 😕 👎

        Gruß Bernie

        PS: Wegen „der Kuh“ ich dachte bisher immer die Tierhalter hätten aus der BSE-Krise gelernt 🙄👎

        1. Ergänzend: Zum Vitamin B12 Mangel findet man auch Einiges im Internet.

          Hier nur ein Hinweis auf einen Wikipedia-Artikel zum Thema:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin-B12-Mangel

          ….man muss weder reiner „Fleischfresser“; „Allesfresser“ – noch reiner „Veganer/Vegetarier“ sein, um zu erkennen, dass Thema „Vitamin B 12 Mangel“ ist interessant….mehr nicht mehr dazu 😉

          Gruß
          Bernie

  2. „Es hat 100 000 Generationen gedauert, bis aus vegetarischen Affen menschliche Fleischfresser wurden, und..“

    Oh weh, ein typischer Overton-Beitrag(ender*:in) jenseits allen Wissens.
    Schimpansen (Bonobos), unsere genetischen Ahnen mit Ganzkörperbehandlung, wie wir anatomische und physiologische Omnivoren, fressen Fleisch, erjagen kleinere Säugetiere, sogar ihresgleichen etc.
    Und jetzt ist das „Woke-sein“ bereits in der Evolution angekommen.
    Nein – diesen Sermon zur Gänze zu lesen und sich auf dieses Knowhow einzulassen; der Mühe nicht wert.

    1. P.S. Soeben erst gelesen: Der Autor ist gelernter Philosoph; da schreibt man halt irgendwas; der eine für Kinder, der andere über Affen…ich vergaß! Schwamm drüber.

    2. @cui bono

      Zitat: „Schimpansen (Bonobos), unsere genetischen Ahnen mit Ganzkörperbehandlung, wie wir anatomische und physiologische Omnivoren, fressen Fleisch, erjagen kleinere Säugetiere, sogar ihresgleichen etc.“

      Oh weh, ein typischer cui_bono-Beitrag jenseits allen Wissens.

      Weder Schimpansen, noch Bonobos sind „unsere“ – des Menschen – genetischen Ahnen. Wenn dann sind sie des Menschen genetische Geschwister.

  3. @Cui Bono

    Sehe ich auch so 😉

    Und das Bedenklichste finde ich, dass es sich beim Text des Artikels um einen Buchauszug handelt – hier kann Menschen wenigstens noch Widerspruch leisten, aber beim Kauf eines solchen Buches ist das naturgemäß nicht möglich 👎🙄

    Da bleibt uns dann nur hier auf die garnicht neuen Tatsachen in der kompletten Evolutionsbiologie hinzuweisen, unsere Ahnen waren eben „Allesfresser“ – und der Unterschied zwischen reinem Pflanzenfresser und Fleischfresser, die ja angeblich einen gemeinsamen Urahnen haben, wie alles was lebt, dürfte auch interessant sein, aber das will ich hier nicht weiter ausführen – kann jeder selber googeln, und sich weitere Gedanken dazu machen – bleibt jedem selber überlassen dazu seine Kenntnisse zu erweitern 😉

    Grüße Bernie

    1. Im Gegensatz zu den vorherigen Kommentatoren, stimme ich diesen Beitrag zu.
      Auch heute existieren Kulturen die vor dem schlachten eines Tieres, erstenmal für die Opferung beten, um dieses Tier im Anschluss zu kochen und gemeinschaftlich zu verzehren. Viele Menschen (Kulturen) schlachten ein Tier für besondere Anlässe und nicht für billig ist geil.
      Als ich geheiratet hatte, hatten wir einen Ochsen für unsere Festivitäten, dieser Ochs wurde vom ältesten mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten und zuvor für dieser sozialen Zusammenkunft ein Gebet ausgesprochen. Das mag sich brutal anhören, aber ‚1000‘ Gäste aus unterschiedlichen Milieu brachte das Essen die Leute zusammen.
      Mensch und Tier wissen über das ‚recht des stärkeren‘, aber dieses recht sollte mit Augenmaß betrachtet werden. Auch die Tiere unter sich verhalten sich ähnlich.

      1. @Pro1

        Danke, im übrigen, meine Eltern hatten früher auch andere Tiere – als Nebenerwerbslandwirte im südwestlichen Teil Deutschlands – das mit dem Ochsen kenne ich so nicht, aber an den Metzger, der bei uns zur sogenannten „Hausschlachtung“ vorbeikam, als ich noch ein Kleinkind war, kann ich mich vage noch sehr vage erinnern, da war ich noch zu klein – aber die Festivitäten im Zusammenhang mit der Schlachtung habe ich auch mitbekommen – dennoch, wie gerade gesagt, habe ich noch dunkle Erinnerungen, wenn auch kein Trauma (keine Sorge ist scherzhaft gemeint), an diese Festivitäten…..

        Vielleicht denke ich auch deswegen anders, weil ich als Kleinst- bzw. Kleinkind, Kind, und Jugendlicher (Hasenschlachtungen – da hatten meine Eltern schon lange keine Schweinehaltung mehr, aber Stallhasen), dies so noch „miterlebt habe“?

        Kann nur spekulieren, aber die Tatsache ist bin – meiner Ansicht nach – ein wenig fanatischer, und relativ normal konsumierender, „Allesesser“ geworden……der sich momentan nur von wenig Fleisch ernährt….aber nicht auf tierische Produkte komplett verzichtet 😉

        Gruß
        Bernie

        1. Guter Bernie, mein Beitrag war gewiss nicht gegen Dich gerichtet.
          Mir ging es vielmehr um den zwischen menschlichen Aspekt, wer zusammen kocht und zusammen isst, entwickelt eine soziale Haltung zusammen.
          Das Zusammensein ist der Punkt.
          Ohne sarkastische, aber mit freundlichen Grüßen

    2. Tja, nur leider ist es mittlerweile so, dass augenscheinlich immer mehr eine verwaschene (Un)Kenntnis über Selbstverständliches (ja, auch (Allgemein)Wissen haben – in fast jedem Bereich.
      Bin jedoch Willens dazu zu lernen und werde in diesem Falle prüfen, ob ich über z.B. einen Labmagen plus weitere verfüge. 😉
      Ach ja: Schächten scheint hier bei einem Teilnehmer eine beliebte Methode der Ernährung zwecks Zusammenkunft zu sein. Ja – warum nicht; das Vieh wird dankbar fürs Gebet sein; so stirbt es sich bequemer für das eigene „Palaver“.🤪

  4. Cui bono ist tatsächlich ein ‚Rassist‘ und hat nicht mal die Scheu es zu verheimlichen.
    Weil andere Sitten etwas anderes haben, was man für sich selbst als Ultimatum nimmt.
    Das schaut aus wie ein postmodernernes Studium über die gesamte Welt, aha, nur er hat recht.

    1. Chapeau – somit ist die These des Palaverns lupenrein belegt! Danke für die eigene Demontage! 🥳
      Übrigens: solange wir beide keine Schweine miteinander hüten, beschränken Sie das Duzen doch bitte auf Ihr persönliches Umfeld!☝️

  5. „Wer bekommt welchen Teil der Beute? “
    Ja, wie teilt man, ein ähnliches Problem gibts beim Erben. Der Bauer Vermacht seinen Grund dem Ältesten:
    der ist dann Reich und kann über seine Geschwister bestimmen.
    Er Vermacht es allen zugleichen Teilen: je mehr Nachwuchs, desto Hunger.
    Bescheidenheit ist auch bei der Vermehrung eine Tugend.
    Und seit die ehemals Armen es sich leisten können sich an die Fleischtöpfe vorzudringen, muss die Rechnung eh neu gerechnet werden. Wie lange wir (die Mehrzahl von uns) noch an die Fleisntüpfe gelassen wird, steht sowieso in Frage.

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