Hört auf, an der Kette zu drücken!

Lidl-Einkaufswägen.
RKG1H, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Waren sie heute schon Lebensmittel einkaufen? Haben Sie genau drauf geachtet, ob alles Bio oder fair gehandelt war? Oder haben Sie ganz einfach das in den Einkaufswagen gelegt was sie schon immer gerne essen?

Willi Kremer-Schillings kennt das »Dilemma der Essensmacher«: So lautet auch der Untertitel seines aktuellen Buches »Satt und unzufrieden«.

Neulich haben Studenten an der Universität Osnabrück eine Umfrage gestartet. Sie haben sich vor einen Supermarkt gestellt und die Kunden vor dem Einkauf befragt, wie sie denn einkaufen würden. Die häufigsten Antworten waren Bio, fair, regional und saisonal. Die Antworten waren also so, wie sie sozial erwünscht beziehungsweise zu erwarten waren. Was die Befragten nicht wussten: dass die Studenten nach dem Einkauf die Einkaufswagen untersuchten und festgestellt haben, das 85 Prozent der Befragten anders eingekauft hatten, als sie es vor dem Supermarkt noch in Aussicht stellten.

Dazu passt ein Satz, den ich neulich gehört habe: in Umfragen wird soziale Schizophrenie empirisch abgebildet. Man kann es auch deutlicher sagen: wir belügen uns selbst.

Ihre Lügen – mein Problem

Mit dem was sie sich selbst und mir vormachen, habe ich ein Problem. Ich bin Bauer, genauer noch: konventioneller Bauer. Meine Berufskollegen und ich produzieren rund 90 Prozent der Lebensmittel, die in Deutschland gekauft werden.

10 Prozent davon ist Bio. Ja, mehr ist es nicht und bei Fleisch, das jetzt medial verteufelt wird, liegt der Anteil von Bio-Schweinefleisch bei gerade mal 2 Prozent. Durch die jetzige Inflation ist der Anteil an Bio-Lebensmittel zurückgegangen. Gekauft wird Bio jetzt fast ausschließlich beim Discounter.

Woher die Bio-Ware kommt? Darauf schaut kaum jemand und sowohl für Discounter als auch Konsument zählt vor allen Dingen eines: ein niedriger Preis. Das ist durchaus nachvollziehbar, denn warum soll ich für ein Produkt einen höheren Preis bezahlen, wenn ich es billiger bekommen kann?

Hohe Ansprüche – keine Konsequenzen

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was dieses Verhalten für uns Bauern bedeutet? Wenn Sie als Verbraucher vor allen Dingen nur auf den Preis schauen, muss der Einkäufer von Aldi oder Lidl, von Rewe oder Edeka, die Preise bei uns Erzeugern so lange drücken, bis sie ihren Ansprüchen genügen.

Das alleine ist nicht einmal mein Problem mit Ihnen. Nein, mein Problem mit Ihnen ist, dass Sie hohe Anforderungen an unsere Produktionsweise stellen, sich aber als Konsument anders verhalten.

Sie wollen natürlich keine Massentierhaltung, kaufen aber billiges Fleisch. Sie wollen keine Pestizide, lassen aber das Obst mit kleinen Flecken liegen. Und Sie wollen keinen Kunstdünger, beschweren sich aber, wenn vor ihrer Terrasse Gülle gefahren wird. Das stinkt Ihnen.

Wohin geht es in den Urlaub?

Neulich hörte ich in den Nachrichten, dass die Reisebüros mit den Buchungen sehr zufrieden sind, weil sie wieder das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreicht hätten. Natürlich freut mich das für meine Mitbürger, die nun nicht mehr eingesperrt sind und offensichtlich all das nachholen, worauf Sie in den letzten zwei Jahren verzichten mussten.

Dann lese ich in den großen Zeitungen oder sehe in den (angeblichen) Wissenschaftssendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, dass die Kühe Methan rülpsen und so das Weltklima versauen. Das finden Sie natürlich ganz schlimm und sind, wie viele andere auch, der Meinung, dass wir weniger Fleisch essen sollten.

Auch dazu fällt mir wieder ein Satz ein, den ich neulich von einem Kabarettisten gehört habe: denken Sie selbst bevor es andere für Sie tun.

Betreutes Denken

Ich möchte sie beim Denken nun auch einmal betreuen. Methan ist ein Gas, das von Bakterien bei der Umsetzung von organischer Masse erzeugt wird. Das kann am Boden eines Teiches sein, in dem die versunkenen Blätter des vergangenen Herbstes verrotten, das kann aber auch in einem der vier Mägen eines Wiederkäuers passieren.

Zu den Wiederkäuern gehören Kühe, Schafe, Ziegen, Gazellen, Wisente, Antilopen, Elche, Giraffen, Rentiere und viele andere Arten, die auf dem Globus in faktisch allen Klimazonen von pflanzlicher Masse leben.

In dieser pflanzlichen Masse, die in den allermeisten Fällen Gras ist, ist Kohlendioxid gebunden. bei der Verdauung produzieren die Bakterien Methan, dass die Kuh meist nach vorne hin verlässt. Das Pupsen spielt eine untergeordnete Rolle. Was kaum jemand weiß und auch keiner wirklich diskutieren möchte: auch der Mensch scheidet Methan aus. Was so streng riecht sind allerdings Schwefelverbindungen.

Ein Kreislauf und nicht fossilen Ursprungs

Ich denke und hoffe, dass sie mir bis hierhin folgen konnten. Ab jetzt erzähl ich eine andere Geschichte als die, die Sie beim betreuten Denken der Mainstream-Medien bisher gehört haben: Das Methan zerfällt innerhalb von wenigen Jahren wieder in seine Bestandteile und wird wieder ins Gras eingebaut. Das geschieht so seit Millionen von Jahren, ist ein chemisches Grundprinzip und kann auch nicht durch die Bildung eines Stuhlkreises geändert werden.

Das bedeutet: das Methan, dass die Mägen dieser Welt verlässt ist nicht klimaschädlich! Nein, die Kuh ist kein Klimakiller! Das ist übrigens auch der Titel des Buches von Anita Idel und die muss es wissen, denn sie ist Tierärztin.

Wenn Sie hingegen in Ihrem Auto fossiles Erdöl verbrennen, wenn Sie mit dem Flugzeug mal wieder einen Kurzurlaub auf Malle machen und  dabei wieder Treibstoff verbrennen, der Millionen von Jahre unter der Erde gut aufgehoben war, dann wird tatsächlich das Klima angeheizt. Also hören Sie auf, diesen absurden Argumentationen über die Klimawirkung von Nutztieren zu folgen und denken Sie selbst. Und lassen Sie unsere Kühe in Ruhe.

Wollt ihr wirklich mehr Lebensmittel-Importe?

Da ist noch eine Geschichte, die ich Ihnen erzählen muss und die mir Sorgen macht: Die EU- Kommission hat ein Strategiepapier auf den Weg gebracht, von dem Sie eventuell unter der Bezeichnung Green Deal oder auch Farm-to-Fork schon einmal gehört haben. Zwei Punkte aus dieser Strategie will ich ihnen erläutern: Bis zum Jahr 2030 sollen die Pflanzenschutzmittel („Pestizide“) um 50 Prozent reduziert werden. Es werden auch noch höhere Zahlen diskutiert. So fordert Sarah Wiener, die im EU-Parlament sitzt, 80 Prozent Reduktion.

Wenn ich solche Forderungen höre frage ich mich, warum man dann die Pflanzenschutzmittel nicht alle verbietet. Zu 100 Prozent. Dann erübrigt sich auch jede Diskussion über die Höhe der Reduktion. Egal ob es nun 50 Prozent oder mehr sind, bedeutet dies in der Konsequenz, dass bestimmte Kulturen wie Zuckerrüben oder Winterraps in Europa nicht mehr angebaut werden. Zucker und Pflanzenöle kommen dann nahezu hundertprozentig aus dem Ausland, wo wir keinen Einfluss darauf haben wie dort produziert wird. Mit großer Sicherheit werden dort Pflanzenschutzmittel völlig anders eingesetzt und meist nicht nach Bedingungen, die unseren hohen Maßstäben entsprechen.

Ein weiterer Baustein der Strategie: Die EU möchte bis 2030 in Europa den Anteil der Biolandwirtschaft auf 25 Prozent erhöhen. Deutschland möchte auch hier Spitzenreiter sein und erhöht den Anteil auf 30 Prozent. Aktuell liegt der Wert bei etwa 10 Prozent. Bis 2030 haben wir noch knapp sieben Jahre. Da die Erträge im der Biolandwirtschaft niedriger sind als in der konventionellen Landwirtschaft, geben wir auch hier einen Teil der Selbstversorgung auf und müssen diese Lebensmittel importieren. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Wir können und werden in Deutschland mehr Bio-Lebensmittel produzieren, wenn der Absatz dafür da ist. Und auch hier wieder ein kluger Satz, der diesmal von mir stammt: an einer Kette muss man ziehen, eine Kette zu drücken macht keinen Sinn. Also liebe Mitbürger, liebe Verbraucher: wenn Ihr mehr Bio wollt, dann kauft auch mehr Bio und redet nicht nur darüber.

Und dann noch was: Ihr wollt mehr Naturschutz? Ihr wollt mehr Artenschutz? Ihr wollt mehr Tierwohl? Können wir alles. Aber nicht zum Nulltarif. Ihr zieht an der Kette und wir machen.

Bauer Willi hat übrigens auch einen eigenen Blog.

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82 Kommentare

  1. “Also liebe Mitbürger, liebe Verbraucher: wenn Ihr mehr Bio wollt, dann kauft auch mehr Bio und redet nicht nur darüber.”

    Ein strammer Gewerkschafter wie Bauer Willi setzt gewiss auch die Lohnerhöhungen dafür durch und
    bezahlt seine Spargelstecher anständig.

    1. Jeder Spargel- und Erdbeerbauer muss den gesetzlichen Mindestlohn bezahlen. Daher wird es in 2023 vermutlich weniger Spargel aus Deutschland geben. Der kommt dann billig aus Polen oder aus Spanien.

      Ich sage nicht, dass Sie mehr Bio kaufen sollen. Aber dann bitte den Mund halten, wenn über Massentierhaltung geschimpft wird. Diese Doppelmoral geht mir auf den Senkel.

      1. Der Euro ist wegen der Inflation, seit geraumer Zeit nur 50 Cent wert.
        Von rund 44 Mio. sozialversicherungs-pflichtigten Arbeitnehmern befinden sich, unabhängig der Inflation, etwa 10 Mio. an der Armutsgrenze, irgendwo zwischen Aufstocker, Billiglöhner und Stolz des Gerd Schröder-Niedriglohnsektors.

        Der Methan-Kreislauf ist gut erklärt. Agraringenieure sind keine schlechten Menschen. Im voll besetzen Aufzug hilft der Hinweis auf Schwefelwasserstoff. Als Täter sowie als Opfer.

        Wenn wir denn sehen, dass an der Landwirtschaft mehr verdient wird als mit der Landwirtschaft;

        wäre es da kein Ansatz, beispielsweise die Molkereien zu vergesellschaften ?

        Die Absicht wäre die, die Milchbauern vor Abzocke zu schützen.

        Eine naive Idee ?

        1. Die Idee mit der Vergesellschaftung: Viele Molkereien sind Genossenschaften, die den Bauern gehören. Deren Vorstände sind somit von Bauern gewählt oder selbst Bauern. Es gelingt aber auch Genossenschaften nicht, sich gegen das Oligopol der “Großen Vier” im Lebensmitteleinzelhandel zur Wehr zu setzen.
          Es ist immer so gewesen, dass an der Landwirtschaft mehr verdient wird als mit der Landwirtschaft. Einzige Möglichkeit: Selbstvermarktung der eigenen Produkte. Da habe ich aber mit meinen Zuckerrüben ein Problem. Und ob Sie mir Rapskörner abkaufen wollen?
          Lesen Sie einfach mein Buch, ich hab da noch ein paar andere Ideen…

          1. Ich habe im Forum landliv.de gelesen und mitgeschrieben.
            Nun ist es seit vielen Jahren schon off.
            Ich kenne den Bauern Willi und die Nöte der Landwirte schon länger.

            1. Sepp Holzer ist ein großer Lügner. Er erzählt den Stadtleuten Märchen, und am Abend lacht er dann zu Hause laut über die Naivität der Städter, die jeden Blödsinn glauben. (Erzählung einer Praktikantin dort) Er bewirtet seine Gäste und behauptet, all das sei auf seinem Grund gewachsen. In Wahrheit kann er mit den Erträgen seiner Permakultur nicht einmal seine eigene Familie ernähren. Wenn man im Forum kritische Fragen stellt, wird man gesperrt.

  2. Bei allem Wichtigen was Herr Kremer-Schillings anmerkt, irritiert mich die Annahme, der Preis der Ware und die Vergütung des Produzierenden würde vom Einkäufer bestimmt werden. Natürlich spielt Kaufverhalten eine Rolle, doch der Preis / Wert an sich, wird an anderer Stelle entschieden …

    Ich esse selten Fleisch und das kaufe ich direkt beim Bauern umme Ecke. Ohne verlogenes-Bio-Etikett, jedoch kann man sich vergewissern, dass die Tiere gut gehalten werden. In diesem Sinne versuche ich auch andere Lebensmittel einzukaufen. Klappt nicht immer, aber ich geb mir Mühe …

    Mit dem Umweltsünder-Mysterium der Methan-rülpsenden Kühe, welches von den wirklichen Schadmachern ablenken und zudem den Bauern eins reinwürgen soll, sollte endlich aufgeräumt werden.

    1. Sie sind ein guter Mensch. Überhaupt treffe ich, wenn ich mit meinen Mitmenschen unterhalte, nur gute Menschen. Meist kaufen die zu 100% Bio. Ich treffe nie jemand, der bei ALDI einkauft. Und natürlich essen alle weniger Fleisch. Wir übrigens auch, wir essen jetzt mehr Wurst. 🙂

      1. Tja – wie schon die Alten wussten: in der Not iss die Wurst auch ohne Brot!

        Doch nun die humorige Seite: Bio muss man sich leisten wollen/können; dumm gelaufen für all jene, wenn dem so nicht sein sollte. Darüber hinaus ist saisonal und regional der Weisheit letzter Schluss; puuuh – gut, dass die gebürtige Runkelrüben- und Kartoffelschalenfraktion schon gesegneten Alters ist, denn nur diese kennt sich aufgrund eigenen Erlebens aus!
        Und beachte: ausschließlich vegan ist sozial kompetent.
        Also dürfen Kühe durchaus pupsen, dienen dann jedoch mehr als Haus- denn als Nutztiere, es sei denn es gibt bereits Nutzvieh, das zu 100 % als vegan deklariert werden darf.

        1. Wenn man sich anständig produziertes Essen nicht leisten kann, wieso kann man sich dann aber Flugreisen über den ganzen Globus leisten? Dieses Geschäft boomt derzeit wie nie zuvor. Irgendetwas stimmt da nicht.

  3. “Ihr wollt mehr Artenschutz? Ihr wollt mehr Tierwohl?”

    Wer den deutschen Bürger ernst nimmt im Sinne, dass dieser ein Bewusstsein hat für die Dinge, die er angeblich alle meint zu wollen, dem ist beim besten Willen nicht mehr zu helfen.
    Nicht böse gemeint….

    1. Eindeutig ja. Irgendwann müssen sich ja die Jahrzehnte der Verblödung mal auszahlen.
      Ganz wichtige Anmerkung.
      Die spannende Frage ist doch die, kann ich eigenes moralisches und ethisches Fehlverhalten dadurch rechtfertigen, daß andere mich dafür bezahlen , daß ich angeblich keine Wahl hatte ?
      Gut, wenn jemand weder Moral noch Ethik hat, stellt sich die Frage für ihn selbst natürlich nicht, aber rein theoretisch halt…

  4. Ach, ich vergaß einen Tipp für Bauer Willi (dem Rest ebenfalls empfohlen!)
    Einfach mal den “Fußabdruck” online berechnen und kognitiv wirken lassen.
    Im Ergebnis lässt sich eine Tendenz zu Tierhaltung/-produktion und Konsum tierischer Produkte ableiten.
    Und für die ganz Wissbegierigen – wie mich- das komplette Sortiment von x-beliebigem Bio-Anbieter auf Saisonalität UND Regionalität begutachten.
    Die Preise sind unbedeutende Marginalien; allein der gute Wille zählt! ☝️👍

    1. Gestern gab es konventionelle Champignons aus Deutschland, selbst gemacht Semmelknödel mit HK4-Speck und Bio-Zwiebeln, dazu HK 4 Schweineschnitzel.
      Wir haben drei Autos, die Jahresfahrleistung ist aber von vier Erwachsenen (einer mit Arbeistplatz in 150 km Entfernung) ca 40.000 km. Allein Dank Streik kamen zuletzt etliche km drauf. Urlaub? Würde ich gerne mal wieder mit dem Flugzeug machen, aber die Kosten…

      Weshalb ich jetzt nicht in Versuchung komme meinen Fussabdruck zu berechnen?

      Glaube keiner Statistik, die du nicht selber… Und wenn man das Regenwasser einer deutschen Kuh ins Maul zählt geht mein Vertrauen in BUND, NABU etc leider verloren.

      Und wenn ich eine Doku über die Stadtgärtnerei in der ARD sehe kann ich mit eigenem Garten aber ohne Bauernhof nur lachend und zornig zugleich beobachten, wie “Balkongärtner” und fff-Freunde glauben das Volk ernähren zu können. Vielleicht folge ich aber auch Bauer Willi zu lange.

      Heute sind die alten Knödel von gestern mit deutschem, konventionellem Kopfsalat plus Tomaten aus den Niederlanden geplant… Verzichte lieber auf Bio aus Spanien oder Israel… das Bio hat nen Beigeschmack, oder?

      Und weil jeder Name in Deutschland oft genug vorkommt, brauche ich mir auch keinen Alias einfallen lassen.. HK4-Omnivore wäre aber meine Wahl 😀

  5. Guter Text und da will ich – als selber Betroffener – noch einen drauf setzen. Hört nicht auf Ärzte die euch Ernährungstipps geben – ich soll meine Ernährung wegen angeblich stark erhöhter Bluttfettwerte umstellen.

    Mein Problem damit? Ich kann mir das nicht leisten und bin sowieso – dank Ernährungsberatern wie Udo Pollmer – mehr als skeptisch gegen Ernäherungsempfehlungen…..ja, ich weis, kann ein Fehler sein, aber leider kann ich mir die teuren Vollkornprodukte nicht leisten…..vom teuren Gemüse und Obst gar nicht erst zu reden….

    Bin selber Sohn eines Landwirtes, mehr eines Weinbauern,und verstehe Bauer Willi, er muss ja auch von etwas leben, aber wie schon gesagt nicht jeder kann sich – aus diversen Gründen – teure Lebenmittel leisten.

    Das schreibe ich obwohl ich seine Positionen ähnlich sehe, aber das muss auch mal geschrieben werden…..

    Pollmer meint, dass es viele “Ernährungsirrtümer” gibt die sich bis heute halten – eben auch die Cholesterin-Lüge…..und neuerdings wird ja zwischen “gutem” und “schlechtem” Cholesterin entschieden, eben wegen Ernährungsaufklärern wie Udo Pollmer wurde das bekannt, das Cholesterin gar nicht so schlecht ist, wie immer behauptet wird, weil unser Körper sogar, ganz ohne Ernährung, eigenes Cholesterin produziert.

    Mal sehen wie lange es anhält bis auch der Mythos vom “guten” und “schlechten” Cholesterin enttarnt wird und Cholesterin gar nicht so schlecht ist wie immer behauptet wird – Übrigens, ich wundere mich schon, da ich mich sehr gesundheitsbewußt ernähre – Fleischkonsum ist bei mir schon deshalb nicht drin, weil ich mir den schon lange abgewöhnt habe – 17 Jahre schon. Verstehe deswegen meine angeblich stark erhöhten Bluttfettwerte nicht, da ich mich völlig anders ernähre als zu Lebzeiten meines Vaters – mit dem ich zusammen einen Haushalt teilte. Er war übrigens noch die ältere Generation, die wirklich übermäßig Fleisch, und Pommes Frites etc., konsumiert haben, und ist daran auch nicht gestorben sondern am Krebs.

    Gruß
    Bernie

    1. man kann fuddern/trinken, den wert des guten cholesteriens zu heben, was (halb)automatisch den des schlechten drückt….ka mehr genau und halt in nem akutschnell”studium” vor zweieinhalb jahren mit aber mehr ausmruderwerten…..tomaten, knoblauch, das allgegenwärtige olivenöl…ka mehr, ob vit k dabei auch, aber wenn : schnittlauch, petersilie, grüne salate….ka ….grüner tee war sehr wahrscheinlich auch wieder mit von der partie….ka, wohnung mit balkon oder nochn kleinen garten?

      1. @J.

        Danke für die Hinweise – wie schon gesagt, ich halte mich ja schon immer dran – auch wenn mir Obst/Gemüse gerade ein bißchen zu teuer ist kaufe ich dennoch welches, eigentlich auch schon immer, und Tee ist auch kein Problem weil ich das auch schon länger mache 😉

        Bei mir liegt es wohl in der Genetik – alle meine Geschwister haben das Problem mit den erhöhten Bluttfettwerten auch, und wie schon gesagt, ich verstehe das nicht, und kann es mir nur so erklären, der Fluch der Gene eben.

        Wie mein Vater ernähre ich mich schon längst nicht mehr, aber der war sowieso eine ganz andere Generation – Jahrgang 1932 – und damals war es eben noch so, dass Mensch nicht zig Ernährungstipps bekommen hat, sondern einfach gegessen hat was auf den jeweiligen Teller kam.

        Gestorben ist er, wie schon gesagt, an Krebs, nicht an schlechter Ernährung….wurde nicht alt….wegen dem verfluchten Krebs…..ist schon 17 Jahre her diesen Sommer, und daher hat die Zeit die Wunden verheilt die der frühe Tod meines Vaters schlug.

        Dennoch danke für die Tipps….wie schon gesagt, ich praktiziere schon gesunde Ernährung (bis auf Vollkornbrot, dass mir zu teuer ist, dass ich aber dennoch, vorsichtshalber, nehme – spare halt dann an einem anderen Ort.

        Lieber Gruß
        Bernie

        1. is ja “wurscht”, ob gene, virus oder zuviel buttergemüse 😉
          + zwecks “teuer” erst recht :
          zwei tomatenpflanzen (gibts dann auch wieder bei aldi, netto usw ab mai), n balkonkasten mitm 6-pack petersilie und einen mit schnittlauch (der kommt immer wieder+steht drauf, winterlich gefrostet zu werden-zieht außerdem erkältungstechnisch gut durch -scharf- wennde so`n bündelchen fudderst)
          wennde topinambur verträgst oder dir n “vertragen” erarbeiten willst – die wuchern bei egalwelch wetter untenrum gut ab -in nem mittelgroßen kübel (zwecks “gutes ch. fördern” besonders hilfreich ….eigenartigerweise hab ich sie während bestehenden probs gut vertragen, aber als das “durch” war nich mehr 🙄 , jetzt suchen wir gewissermaßen körbeweis abnehmende-geschenkt, hinterhergeworfen 😉 , weil ich sie ursprünglich eh nur des überirdischen wegen wollt-freugemüse eben 😉 ….
          heißt: (sich) selbst helfen! 😉

    2. Cholesterin Drama kam, als die US Regierung den Zuckerbossen ans FGell wollte, weil DIE die Menschen vergiften. Schwupps, was ausgedacht und seither labern die Durchschnittsmediziner einen damit voll. Der Franzose hatte in der Statistik höher Werte, lebte aber länger. Afrikanische Nomaden müssten nach der Westweisheit sofort umkippen, wenn die sich ne Kuh reinziehen.

      1. @Blinkefeuer

        Du sagst es, bin nämlich eigentlich auch ein kritischer Zeitgenosse 😉

        Egal, ich lies mich dennoch von meiner Krankenkasse zur Ernährungsberatung “verdonnern”, und versuche mich, trotz meiner Skepsis (die ich einfach nicht loskriege) bzgl. “Cholesterin”, und finanzieller Not, an diese Ratschläge zu halten, die aber – so merkte ich schnell – zumindest was die Ernährungsberaterin angeht, aus der Warte einer Frau kam, die damit nicht schlecht verdient…..anders kann ich mir deren sündhafteure Ernährungstipps nicht erklären….

        ….kann die schon rein finanziell nicht alle verfolgen….von wegen Bio einkaufen und so….wer kann das schon in der heutigen Zeit, wo alles “Bio” teurer wird, es sei denn man kauft es im Discounter…..die gute Frau meinte eben nicht die billige Discounter “Bio”marke sondern schon extra Bio-Läden – bin ich Krösus dachter ich nur, und lies sie reden…..denn, wie schon gesagt, eigentlich ernähre ich mich ja längst gesundheitsbewußt – nicht wegen der Cholesterinlüge sondern einfach weil mir das Geld für manche Lebensmittel einfach fehlt, und aus Gewohnheit – irgendwann aß ich von selber anders als mein “alter Herr” und meine Mutter, die für ihn kochte……wie er es mochte….

        Oldstyle eben, typisch deutsche Hausmannskost, die gibt es bei mir schon seit 17 Jahren nicht mehr….rein auch deswegen weil ich nicht auf Schweinsfüße mit Sauerkraut oder Kutteln stehe…..das aß Mensch früher….das ist vorbei…..nicht nur wegen diverser Ernährungstipps, man ändert das eben im Laufe seines Lebens von ganz alleine…..aber das muss ich nicht extra erklären, dass ist ja normal….Leben ist eben Veränderung, auch ohne Cholesterinwerte…..man ißt eben anders als früher…..schon des “lieben” Geldes wegen…. 😉

        Gruß
        Bernie

        1. Ob so das Thema Cholesterin aufkam, weiß ich nicht. Die US-Zuckerindustrie – zu verharmlosen ist jedoch absurd. Das war ein ziemlicher, auch medialer Skandal. Und soweit ich weiß, hat die US Regierung da auch mitgespielt. Nicht gegen die ZuckerLobby sondern für … und alles ziemlich perfide!

            1. @Julia

              Danke für den Hinweis – kenne ich bereits.

              Übrigens, wer es aktueller will dem empfehle ich denn aktuellen Arte-Doku-Film über Adipositas und deren wahre Ursachen:

              “[…]Dick, dicker, fettes Geld | Doku HD Reupload | ARTE […]

              https://www.youtube.com/watch?v=Iu484X9_kx0

              Ist eine aktualisierte Fassung eines älteren Films, aber hat auch was mit der “Cholesterinlüge” zu tun, und warum es nicht an mangelnder Bewegung liegt, dass Adipositas zunimmt sondern an der Lobby der Ernährungskonzerne.

              Interessant ist, dass die Frau von Barack Obama sich der Sache ernsthaft annehmen wollte dann aber auf einmal auf das Märchen reinfiel es läge angeblich an der mangelnden Bewegung allein, dass Adipositas zunimmt – in unseren westlichen Gesellschaften. Vor welcher Lobby die wohl eingeknickt ist? Keine Sache, dass kommt im Film auch zur Sprache und ist allein schon ein riesen Skandal…

              Würde Mensch sich selber ernähren, wie Bauer Willi schreibt, dann hätten wir wenigstens nicht das Problem wie Nutzvieh abgespeist zu werden, dass willig alles mit sich machen läßt – warum erinnert mich das an eine Schafherde – was Ernährungskonzerne über ihre unterschiedlichsten Lobbyisten an den Mann bringen….

              Zynische Grüße
              Bernie

          1. @Julia

            Die Ernährungsindustrie selber ist das Problem, nicht nur die US-Zuckerindustrie….mein alter Vater, der schon 17 Jahre tot ist, meinte zu Lebzeiten schon, dass Mensch alles selber anbauen müßte um zu wissen, woher sein Essen her käme – war doch damals schon so, dass die Ernährungsindustrie alles vorlog was es gab, und Skandale (BSE-Skandal z.B.) unter den Tisch gekehrt hat….

            ….ich bin übrigens der Ansicht, dass wirklich alles der Mensch selber anbauen sollte – auch das Viehfutter. Erst dann wären wir sicher, dass wir nicht selber wie Schafe, oder Kühe, oder anderes Nutzvieh, mit industriell gefertigter Nahrung abgespeist werden – wie schon gesagt bin selber skeptisch…..und da hat mein seliger Vater nicht allein eine Mitschuld daran….auch diverse Lebensmittelskandale, die längst vergessen sind, weil es ständig neue Skandale gibt – zum Thema Ernährungsindustrie und deren Lobbyismus – tragen/trugen ihren Teil dazu bei….

            Zynischer Gruß
            Bernie

            1. Bernie,
              seit dem ich einigermaßen Denken kann, beobachte ich, dass uns Menschen die Fähigkeit abhanden kommt, zu erkennen, dass Nahrungsmittel nicht vom Himmel fallen.
              Durch die riesige Auswahl und die “Einfachheit der Versorgung” geht der Allgemeinheit das Wissen flöten, dass Gemüse und Obst wachsen muss und Pflege braucht oder dass die Wurst auf dem Brot oder in den Regalen tatsächlich mal ein lebendiges Tier war.
              Wenn wir uns tatsächlich komplett selber ernähren müssten, müsste ich wohl auch Vegetarierin werden:
              Ich hatte es (vor Jahren) nicht übers Herz gebracht mein behindertes, federloses, kleinwüchsiges Huhn um die Ecke zu bringen. (wegen der Gefahr, dass es von den anderen gelyncht werden würde) Erstaunlicherweise wurde mein kleiner Sozialfall von der Gruppe akzeptiert und war auch recht fidel, bis es dann von alleine umgefallen ist.
              Wenn man nur einmal mit dem Akt des Tier-Tötens konfrontiert wurde, bekommt man eine ganz andere Wertschätzung für Fleisch. Natürlich auch, wenn man sich vorher um das Tier kümmern muss.

              Zum Anbau hab ich einen Doku-Tipp, leider finde ich momentan nur einen Trailer.
              „TOMORROW – Die Welt ist voller Lösungen“
              https://www.youtube.com/watch?v=lJy_tAm9IJQ
              Der Film ist sehr gut in Themenbereiche wie Anbau/Nahrung, Energieversorgung, Finanz- Wirtschaftssysteme / alternative, zusätzliche Geldsysteme, Bildung etc. aufgeteilt.
              Es werden beeindruckende Lösungsorientierte Projekte vorgestellt!
              Falls es dir möglich ist, schau ihn dir bitte an.

              Liebe Grüße
              PS. in meinen spießigen Vorgarten werde ich dieses Jahr auch wieder Kartoffeln setzen … hinten raus noch so einiges anderes. Ist natürlich ein Privileg einen kleinen Vorstadtacker zur Verfügung zu haben.

              1. Ach ja,… hätte ich den Eindruck gehabt, dass mein kleines Hühnchen leidet, hätte ich natürlich gehandelt. Mein damaliger Nachbar, pensionierter Schlachter hatte sich angeboten …

  6. Kremer-Schillings Beschreibungen reizen zum Lachen. Da versucht uns einer ernsthaft weisszumachen, die Supermarktkonzerne würden die Bauernschaft preislich drücken, weil von ihrer Kundschaft dazu gezwungen. Und nicht etwa schlicht aus Profitgründen und weil sie es qua überlegener ökonomischer Macht können. Er sollte sich dringend und umfassend über die Machtverteilung im bürgerlich-kapitalistischen Staat schlau machen. Aber mal richtig. Danach, also in einem Jahr oder so, kann er sich dann wieder zum Thema äussern.

    1. grundsätzlich:
      https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/landwirtschaft-kapitalismus

      und wirklich (gruselig) spannend aber diese aussicht:
      https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/zum-beispiel-bayer-monsanto

      (das ist keine werbung für den gsp sondern wichtig zu wissen bzw zur kenntnis genommen zu haben)

      (editha: marx hat das “bauern-prob” in der 25 bei den umschlägen aufgezeigt + im zusammenhang mitm handelskapital ……aber literarisch wertvoll sei immernoch auf steinbecks “früchte des zorns” hingewiesen)

    2. Ja, man kann auch jemanden bewusst missverstehen wollen. Ich lade Sie zum nächsten Vertragsgespräch mit REWE ein.
      Übrigens: ich liebe solche Klugscheisser wie Sie!! 🙂
      (Bin 68 und Dr. agr. . Habe neben der Landwirtschaft auch 37 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet. Aber so klug wie Sie bin ich natürlich nie geworden…)

      1. Mir fällt dazu nur die Geschichte von einem Bauern aus Schleswig-Holstein ein, die er auf einem Treffen unseres Anlagefonds erzählte.
        Er fährt morgens zum ALDI um seine Steckrüben abzugeben. Weil der Hänger unterwegs einen Achsbruch hatte, ist er erst um 11 Uhr Statt um 6 Uhr da. Ne Woche später flattert ihm eine Rechnung ins Haus. Grund: Verdienstausfall von Aldi. Die Ware war nicht rechtzeitig da, konnte nicht verkauft werden und der entstandene Gewinnverlust wird darum nun auf diesem Wege eingetrieben.
        So sehen die Vertragsverhältnisse aus, wenn ein Starker mit vielen Schwachen verhandelt. Welcher Normalbürger weiß schon, dass Aldi seine Regale vermietet?

      2. “Dr. agr. . Habe neben der Landwirtschaft auch 37 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet.”

        Schreibe ich doch: KEIN Bauer, ein Landwirt. Ein Systemling, der sich darüber aufregt, dass das System so unfair zu ihm ist. Wenn nur der Führer das wüsste …

  7. Neulich war im WDR zu vernehmen, dass Biobauern ihre Milch konventionell verkauft haben, weil sie so höherer Preise erzielen konnten. Im Supermarktregal waren allerdings Biomilchprodukte stets deutlich teurer als konventionelle.

    Der Verbraucher sei es halt so gewohnt, sagte der Handel. Also Abzocke!

    Stimmt das so und wenn ja, warum hat sich der Bioeinzelhandel etwa Alnatura auch daran beteiligt?

    1. Derzeit mischen die Molkereien die Biomilch unter die konventionelle Milch, weil der Absatz für Biomilch eingebrochen ist. Obwohl @Georg dort einkauft.
      Der Handel hat nur ein einziges Ziel: Marge. Sie sagen Abzocke.

      1. Der Umsatz sollte steigen, wenn die Bioprodukte im Verhältnis zu konventionellen günstiger zu produzieren sind.

        Da hat der Handel es mit der “Marge” wohl etwas überzogen und so das Gegenteil erreicht.

        1. Bio kann niemals günstiger produziert werden als Konvi. Es ist richtig, dass kein Kunstdünger und keine Pflanzenschutzmittel gekauft werden, dafür braucht es aber viel mehr Arbeitsstunden, Spezialmaschinen und mindestens die doppelte Fläche für den gleichen Ertrag. Auch der Einkauf von Kraftfutter und Heu ( z.B. bei Trockenheit oder Überschwemmungen ) ist fast doppelt so teuer. Hinzu kommen teure Kontrollen und Biobeiträge.

      2. Das machen die schon immer. Nicht nur bei der Milch. Wenn es bei Bio mal einen Überschuss gibt , schieben sie die Ware mit der schlechten Qualität den Konventionellen unter. Sokann man den Bio-Preis hoch halten.

  8. Es gab ja schon immer so Einige, die in vorauseilendem Gehorsam sich selbst noch überholten … aber was hier herangezüchtet wurde, hat nicht einmal mehr die Festigkeit einer Bratwurst. Dieses Gebuckel vor der erwarteten (gesellschaftlich-korrekten) Selbstlüge, die Leugnung eigenen Grundschulwissens – das ist Konfliktflucht wie man`s nur in repressiven Staaten vermuten würde. Der systematische Fehler ist an einem lebensbedrohlichen Punkt angekommen … und das betrifft nicht nur den ratlosen Bauern.

  9. Gebe dem Autor vollkommen recht.Mit der eigenen Ernährung fängt es an…das muss nicht unbedingt Bio sein,aber wenn immer möglich regional direkt beim Erzeuger.Bei meinen Spaziergängen im Hochsommer/Herbst hab ich immer mehrere Beutel dabei.Beeren,Äpfel, Nüsse… müssen nicht vergammeln,wenn niemand mehr sich um die Bäume kümmert…
    Es ist halt bequemer,das Industriefutter im Supermarktzu kaufen,als sich zu bücken und Nüsse,Äpfel… aufzusammeln und selbst zu verarbeiten!

    1. Danke. Im Herbst wurde Mostobst für Apfelsaft mit 6 € bezahlt. Für 100 kg.
      Da muss man schon sehr motiviert sein, sich dafür zu bücken. Den fertigen Apfelsaft für 1,50 €/l zu vermarkten ist dagegen kein Problem.

    2. Meine Mutter kennt bei sich in der Nähe einen Garten mit einem riesigen Apfelbaum. Obwohl der Besitzer die Spaziergänger per Schild auffordert die Äpfel aufzusammeln, ist sie fast die einzige die das macht. Inzwischen versorgt sie die ganze Familie und in ihrer Kirchengemeinde ihr Spezis mit den Äpfeln. Und die Dinger sind bestimmt nicht gespritzt, weil der Baum so groß ist, da kommste gar nicht rauf.
      Und wenn ich im Herbst hier bei mir durch die Kleingärten gehe – was da an Obst unter den Bäumen liegt. Könnte man auch aufsammeln und zur Tafel bringen, statt es vergammeln zu lassen.

    3. Richtig bei aller Kapitalismuskritik, man kann die Leute nicht aus der Verantwortung nehmen. Was sie schreiben, mit Obst sammeln auf Spaziergängen und so weiter freut mich. Das ist genau die richtige Haltung
      Beispiel aus eigenem Erleben gefällig ? Arme Leute, Prekariat, zumindest einige der Familie haben ganzen Tag Zeit. Angebot an diese Leute, könnt euch auf meiner Obstwiese gratis was ernten. Ist nicht weit weg zu Fuß gut zu erreichen. Keine Lust kein Bedarf. Angebot wird nicht angenommen. Werbung im Briefkasten: bei xxxx Sonderangebot: Pute nur 99 cent das Kilo (oder so, keine Ahnung, esse kein Fleisch, gelegentlich mal Wild). Sofort springt jemand von denen ins Auto und fährt da hin ein paar Packungen abzugreifen.
      Das arme Leute es sich nicht leisten könnten sich gesund zu ernähren ist ein Märchen. Die wollen nicht, weil durch Werbung verdummt. Es wird also behauptet, man müsse den Bedarf von Menschen bedienen, hat diesen Bedarf aber selbst erst durch manipulative Werbung künstlich erzeugt, zwecks eigenen Profites.

  10. “Und dann noch was: Ihr wollt mehr Naturschutz? Ihr wollt mehr Artenschutz? Ihr wollt mehr Tierwohl? Können wir alles. Aber nicht zum Nulltarif. Ihr zieht an der Kette und wir machen.”

    Bloß um an der Kette ziehen zu können, braucht man wieder Geld. Und da ganz viele hier im Land – und durch die Ukraine-Sanktionen werden es immer mehr – kein unbegrenztes Budget zur Verfügung haben, muss man sich entscheiden.
    Ich habe mich entschieden für Bio, regional, saisonal und wenig Stoffumsatz. Kostet mich ca. 400€ im Monat als Einzelperson und entsprechend kann ich nicht am “imperialistischen Way-Of-Life” teilnehmen. Heißt bei mir, keine Fernreisen, kein Auto, keine Ex-und Hopp Klamotten, kein Lebensmittelverschwendung etc.pp.

    Und trotzdem verzichte ich auf das 300g Steak für 30€ vom Bioschlachter.

    Aber andere können sich dies gar nicht leisten, die gehen zum Aldi und Lidl oder zur Tafel und dann gibt es noch die Zielgruppe dieses Artikels. Diese Leute hätten das Geld, führen aber ein unehrliches Leben und frönen trotz besseren Wissens dem ressourcenverschlingenden Lebensstil. Motto: Man lebt nur einmal und je heftiger man heuchelt, umso besser. Solche Leute tauchen dann im Rentenalter bei FFF-Demonstrationen auf und behaupten, vom Klimawandel hätten sie nicht gewusst. Erst ihr Enkel hätte es ihnen erklärt.

    1. @Simon
      du hast ja recht mit dem Obst, was da ist und nicht genutzt wird.
      Allerdings, wenn ich lese, wie du darauf eingehst, scheint das Elend lediglich im mangelnden Geld liegen. Dem ist aber nicht so, es geht um Vernunft und damit ist nicht „gute Kirschen“ essen. Nur hängt so viel an dem ganzen Verhalten und sei es nur das „man sich auch mal gönnen können muss“.
      Die inneren Widersprüche machen sich durch äußeres am Körper deutlich. Was die gesundheitlichen Verwerfungen der Gesellschaft kosten, wird auch nur separat behandelt. Das alles zusammenhängt und es auch so besprochen wird, führt nur dazu Schuldige zu finden und nicht etwas zu ändern.
      Bei allem bedenke einmal wo es solche Debatten gibt?

      1. Heute wird ja schon Übergewicht als Folge sozialer Benachteiligung irgendjemand anderem umgehängt, nur nicht dem, der sich da hemmungslos überfrisst und offenbar auch das Geld dafür hat.

  11. Ich habe jetzt langsam diese verkappte Influencer-Propaganda von Landwirtschaftsverbänden satt. Dieser Opferkult ist sowas von erbärmlich. Gerade der Bauer Willi ist kein Bauer, sondern einfach nur ein aufgeblasener, selbstgefälliger Influencer der Agrarindustrie, der sich für etwas ausgibt, was er nicht ist.

    Nein, wir werden nicht alle verhungern, wenn Pestizide reduziert werden um das Artensterben zu stoppen.

    Nein, die Landwirtschaft wird nicht zu den hinterhältigen, schlitzäugigen Chinesen abwandern, wenn man ordentlich reguliert und auf mehr ökologische Landwirtschaft umbaut. Der Willi, der kein Bauer ist, muss sich dann aber umstellen und Neues dazulernen und das will er nicht.

    Ausgerechnet noch die Zuckerrüben und die verdammte Zuckerindustrie als Positivbeispiel nehmen, die immer mehr Lebensmittel mit billigem Zucker punschen und dafür sorgen, dass die Konsumenten Diabetes und andere chronische schwere Krankheiten kriegen.

    Oder diese Verdrehung von Statistik. Soundso viele Konsumenten kaufen kein Bio. Natürlich sind die Konsumenten alle verlogen, weil auch die Landwirte, die größten Umweltzerstörer von allen, total verlogen sind. Das Angebot bestimmt die Nachfrage. Die Landwirte schaffen es mit Maiswüsten, Monokulturen, massenhaften Pestizideinsatz immer größere Flächen so zu verseuchen und dort den Ökozid voranzutreiben, dass es da keinen einzigen Vogel mehr gibt, kein Baum, kein Strauch und natürlich auch kein größeres Unkraut und höchstens noch ein paar Insekten, die restistent wurden gegen eure Giftcocktails, die ihr in immer größerer Dosis auf die Felder spritzt. Es ist wie mit dem Gatorade in Idiocracy.

    https://www.youtube.com/watch?v=ZMHfBobgLSI

    Dann wird irgendwo am Haus vom Landwirt ein Vogelhaus aufgehängt oder ein Insektenhotel. Natürlich meistens noch am falschen Ort und falsch gebaut. Das sind alles Placebos. Wenn ihr mal eure Rechnungen anschaut, was ihr für Pestizide und Bearbeitung der Felder usw. bezahlt und das mit euren “Naturschutzbemühungen” vergleicht, würdet ihr Landwirte das auch selbst bemerken. Da steht ein dickes rotes Minus. Das ist doch euer “ehrlicher” Anteil am Naturschutz. Der ist jedes Jahr dicke rot und negativ. Und kauft ihr Bio? Nee, natürlich auch nicht. Keiner zeigt euch an und wenn es doch mal einer tut, dann ist die Empörung und gespielte Unschuld groß.

    Die Konsumenten, gerade die ohne Geld sind von euch abhängig. Die Landwirte entscheiden sich natürlich auch lieber in der Regel für Wirtschaftswachstum und gegen Naturschutz und sind dazu noch verlogener in ihrem Konsum und Lebensstil als so mancher Stadtmensch, die es nicht besser wissen, weil sie sich mit den Themen nicht beschäftigen.

    Ich kaufe übrigens nix von Bauer Willi. Je eher der pleite geht und ich sein verlogenes Rumgejammere nicht mehr hören muss, um so besser. Den Armen sollte man genug Geld geben, dass sie nix mehr bei Bauer Willi kaufen müssen. Bauer Willi kann dann in irgendeinem Büro einen 9 to 5 Job machen und sich erholen von der stressigen Landwirtschaft.

    Ich wollte noch anmerken, dass es nicht umsonst heute in Städten, in diesen gigantischen zersiedelten Betonwüsten mehr Artenvielfalt und „Natur“ gibt als dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird. Die letzte Landwirtschaftsreform haben doch nicht die Konsumenten oder ausgerechnet die Naturschützer, also die mit der geringsten Macht, abgefuckt. Das war die Agrar- und Chemielobby, die großen Kartelle und die großen Landbesitzer. Denen der Willi schön brav hinterher trottet wie auch die Konsumenten bis sie ihn schlachten, so wie die Marlboro-Männer alle Krebs gekriegt haben.

    1. @Georg

      Hast recht, aber du hast noch eine andere Lobby vergessen anzugreifen – die der “Weißkittel” auch Ärzte genannt….die im Auftrag von Pharmafirmen, oder Krankenkassen, Menschen des 21. Jahrhunderts fragwürdige Ernährungsratschläge geben -ganz sicher ohne eigene finanzielle Interessen. bzw. Eigeninteresse…..*augenroll* 😉

      Irgendwo las ich mal das gerade das Thema “Ernährung” bei Ärzten, und Krankenkassen, ein Riesengeschäft ist…..weil man da viel behaupten kann und es ein Riesenfeld ist…..und, wie ich oben schrieb, ich wurde selber mit so was konfrontiert….meine Skepsis gegenüber dieser Praxis ist daher auch nicht ganz unbegründet….und ich denke auch, dass er ein – oder andere – Biobauer darüber ganz froh ist….kurbeln die doch seine Geschäfte kräftig an, die manchmal fragwürdige Gesundheitstipps geben….

      Grüße
      Bernie

      1. Vor etlichen Jahren hatte ich erhebliche Gesundheitsprobleme.Meine Ärztin riet mir:
        Weg von Industriefrass,möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel,zurück zur Küche unserer Großeltern.Seitdem gehts mir gut.
        Das kostet weniger Geld und der Zeitaufwand ist überschaubar und mit etwas Planung kein Problem….Gut,Fernseher hab ich nicht und Kneipe gibts auch nicht oft.Dafür viel Bewegung in Wald,Feld und Flur…

      2. Es gibt nur EIN Business, das noch viel viel lukrativer ist als die Pharmabranche: der Artenschutz. Einmal “Schwarzbuch WWF” lesen, da gehen einem die Augen auf!

    2. Sie scheinen die Zwänge der Landwirte nicht zu kennen.Deutsche Bauern stehen im globalen Konkurenzkampf gegen Agrargiganten z.b. in Brasilien,Argentinien…mit ihren gigantischen. Flächen und niedrigen Lohnkosten…Die Politik will den globalen Freihandel,um die Produkte der einheimischen Industrie zu vermarkten,da haben die eigenen Bauern,die „nur“1% zum Bruttosozialprodukt beitragen,keine Chance…Glauben sie,die Bauern kippen gerne Agrarchemikalien auf die Felder oder bauen Nahrungsmittel für Biogasanlagen an?
      Aber sie wollen auch von ihrer Arbeit leben können!

      1. Gerade für Landwirtschaft gibt es reichlich Möglichkeiten seine Anbaumethoden zu ändern. Natürlich geraten die Kleinen unter Druck, wenn die Großen die Gesetze machen und international mit Handelsverträgen. Dann zwingen sie deutsche Landwirte mit riesigen Unternehmen aus den Great Plains in USA zu konkurrieren, die immer gigantischere Landmaschinen benützen, die z.B. Getreide in riesige Silos füllen, wo dann unten der Güterzug dran fährt mit 50 Waggons. Dann bliebt denen nur noch eine Nische oder Nebenerwerb oder halt langsam wegsterben.

        Wir haben übrigens nix aus dem Aldi. Ich war schon seit zig Jahren in keinem Aldi mehr. Mehl oder Reis kommt aus dem Bio-Supermarkt. Da findet Großproduktion statt. Dazu einige Snacks, wo Zutaten aus konventioneller Produktion drin sind, wobei die schon so dermaßen überteuert sind oft mit so viel Zusatzstoffen drin, dass es einem vergeht. Dazu gibt es ja die Serie der “Besseresser” mit Sebastian Lege.

        Wir kaufen saisonales Gemüse, Kräuter und Obst von Market Gardenern oder Kleinbauern auf dem Markt. Im Winter nervt das halt manchmal, weil das Angebot nur begrenzt ist, aber selten. Das ist ja auch eine Frage der eigenen Kreativität beim Kochen. Fleisch, Käse, Butter vom Almbauern und Landmetzger, auch Direktverkauf. Olivenöl im 5l Fass vom Olivenbauer aus Italien. Äpfel und anderes regionales Obst von der Streuobstwiese. Derzeit sogar Orangen, Zitronen und Artischoken vom Bauer aus Italien, der auch einen Marktstand hat usw.

        Natürlich kann sich das nicht jeder leisten. Wobei viele Konsumente mit der kleinen Limo zum Aldi fahren. Die habe ich eben nicht. Klar, dass manche Bauern auf die wütend sind. Kaufen sich dicke Karren, fahren fett in Urlaub und wollen dann nur ein paar Cent für Lebensmittel zahlen.

        So ein alternatives Einkaufsverhalten ist natürlich in der Masse von den großen Konzernen gar nicht gewollt, weil sie dann ihre riesigen Verkaufsflächen praktisch zu machen könnten. Oder wenn nicht ständige neue, immer dickere Autos oder Landmaschinen verkauft würden, wäre diese Industrie nicht mehr konkurrenzfähig. Ist ja alles für das heilige Wirtschaftskrebs, damit die Reichen noch viel reicher werden können und die immer größere Zahl der Zurückgebliebenen noch übler manipulieren und ausbeuten können.

        1. Sie sind soo klug. Und so ein guter Mensch!
          Und ich bin wahlweise ein dummer, arroganter oder geldsüchtiger Bauer.
          Danke für nichts.
          Schönes Wochenende

        2. “Derzeit sogar Orangen, Zitronen und Artischoken vom Bauer aus Italien …”.
          Sind Sie sich bewusst, dass in Italien der Großteil des Obst- und Gemüsemarktes von den diversen Mafiaorganisationen kontrolliert wird? Anbau und Ernte unter Ausbeutung von Wanderarbeitern und Migranten erfolgen? Wenn da dann Bio draufsteht und Sie es glauben wollen, okay. Guten Appetit.

        3. Bitte um Entschuldigung für den Doppel-Post. Der erste wurde mit langer Verzögerung publiziert, ich hatte den Eindruck, er sei im Netz verloren gegangen.

    3. @Georg: Fachlich muß man sich diesem Kommentar ja nicht nähern.
      Woher aber kommt all der Haß und die Hetze gegen einen Berufsstand her?
      Aus eigenen Betrachtungen kann es vermutlich nicht sein,- also wo ist die Quelle für diesen unheimlichen Fäkal-Bach?

      1. Da stimme ich mal zu. Sind wir froh, dass Leute, wie der Georg nicht mehr so agieren können, wie die Braunen damals. Sonst wäre der Bauerwilli schon längst nicht mehr unter den Lebenden. Wir hätten Lager für Leute von Monsanto Bayer und so!

  12. Also Feindbild Aldi ist doch wirklich Rant oberer Mittelständler. Fragen Sie mal einen Rentner mit unter 1000 Euro Rente und über 500 Euro Miete (wenns nicht mehr ist), wann er das letzte Mal Fleisch gegessen hat. Da gibt es höchstens mal ne Scheibe Wurst und Brathering.

    Und ob Aldi, Edeka, Netto oder Lidl und was es da noch gibt, die haben im unteren Segment Einheitspreise, die auch simultan erhöht werden, für Eier, Käse, Wurst, Milch, Mehl, Spaghetti, Reis. Obst, Gemüse, Zwiebeln und Kartoffeln schwanken etwas. Beim Fleisch wird systematisch das untere Segment aus “Tierwohlgründen” liquidiert. Und “Eier aus Bodenhaltung” kosten jetzt mehr als solche aus “Freilandhaltung” und vor zwei Jahren noch Bio-Eier. Begründung “keine Kükentötung”, nunja.

    Generell sind die Preise im untersten Segment der Lebensmittel, das einen captive market der unteren Einkommensschichten darstellt, in den letzten drei Jahren zwischen 50 und hundert Prozent gestiegen. Ok, Billigbier blieb wohl relativ stabil.

    Dabei muss man sehen, dass der Handel auch nicht perfekt dasteht. Die Coronakrise hat heftig Umsätze gekostet, die Einkommenseinbussen der Mittelschicht und der oberen Unterschichten haben dazu geführt, dass diese bei ihrem Bedarf an Nahrungs- und Genussmitteln im Preissegment nach unten gerutscht sind, die etwas dekadenteren Genüsse wurden halt durch billigere ersetzt, Rotkäppchen statt Champagner. Da bedient sich der Handel bei denen, die nicht weglaufen können. Die können schlicht nicht in den Bioladen, wenn sie nicht umweltgerecht, fair und gesund verhungern wollen.

    Insofern ist das alles Rant der Besserverdiener.

      1. Ja, das ist ein Skandal, aber ebenso, dass unser Obst und Gemüse nicht mehr in der EU angebaut wird , und wenn dann z.B. in der Ausbeuter-Wüste in Spanien, wo billige Arbeitskräfte, meist in die EU eingewanderte “illegale Emmigranten”, für REWE, ALDI, Penny & Co. billiges Obst und Gemüse für uns ernten dürfen….und in Peru, wo viel Wasser drauf geht das in Europa geliebte Billigobst zu liefern….verrückte Globalisierung eben….

        Ach übrigens, da hat Bauer Willi recht, das Obst und Gemüse in den Lieferländern der deutschen Discounter wird oft mit in der EU verbotenen Giften gespritzt – kein Witz, sah da einen guten Doku-Film im SWR drüber….

        “[…]Beeren aus dem Ausland importiert: Süße Früchte – Bittere Wahrheiten | SWR Doku […]”

        https://www.youtube.com/watch?v=apWHfraGbN0

        …die Bauern im Film denken ähnlich, aber beschäftigen auch Ernter zum Mindestlohn.

        Was sagt uns das?

        Gruß
        Bernie

      1. Obwohl ich in einer deutlich besseren Rentnerlage lebe: Für alle Menschen – auch die relativ gut verdienenden – sind die Mittel begrenzt. Vor allem auch durch die eigenen Fähigkeiten. Nicht jeder hat alle Fähigkeiten und nicht alle Zeit der Welt, die zu einer kostensparenden Lebenshaltung notwendig sind. Man kann das durchspielen wie man will: Jeder entscheidet im konreten Fall mit Rücksicht auf viele unterschiedliche Merkmale des gewünschten Gutes. Als wichtige Kriterien fließen ein: Zeit und Geld. Der Tag von Menschen mit wenig Geld hat nicht mehr Stunden und Menschen mit viel Geld wollen keinen höheren Zeitaufwand, der sie von Tätigkeiten abhält, die neben der Ernährung auch “Wohlbefinden” erzeugen: Sport, Kultur, Beziehungspflege… . Das lässt sich leider alles nicht auf die Alternative wohlsituiert – arm zurückführen. Statistik hat nicht das geringste mit Wertsetzung und Sinngebung der handelnden Menschen zu tun.

  13. Wie soll im Kapitalismus on steroids denn „Ganz toll Bio für alle“ funktionieren?

    Nach 28 Jahren als Anwältin von Öko-Gruppen hat Carol Dansereau in ihrem Buch „What it will take“ wesentliche Erfahrungen zusammengefasst.
    Ihren Vortrag „A Socialist Perspective on the Environment“ kann man sich gut beim Bestellen der Balkon/Fensterbank-Plantage oder auf dem Weg zum Einkauf der paar Kleinigkeiten*, die nicht ganzjährig im Blumenkasten geerntet werden können, anhören:
    https://www.youtube.com/watch?v=zx1OKlXaHOE

    *z. B. reicht für meinen ständig großen Bedarf an Kohlehydraten und Fetten der Platz auf Balkon + Fensterbänken nun mal leider nicht aus – auch “Urban Gardening” könnte meinen Kalorienbedarf nicht decken….. es ist doch systemkonforme Augenwischerei “Selbstversorgung”

    1. … zu behaupten. In Blumentöpfen/Kästen/Hochbeeten usw. lässt sich so manches „anbauen“….. aber davon kann man sich und seine Kinder doch nicht ernähren!
      Auch nicht durch die „solidarische Landwirtschaft“, deren paar Felder verwahrlosen.

      Um Öko- und Klimakrise zu bekämpfen, braucht es statt selbstgefälliger westlicher Mittelschichtsnarrative den Kampf um ein gerechteres Wirtschaftssystem.

      Der nimmt im globalen Süden an Fahrt auf, s. fulminante UN-Rede der Präsidentin von Honduras – im Gegensatz zum westlichen „feministischen“ Neokolonialismus…..

      Wir könnten z. B. von Afrika sehr viel lernen – einerseits über Nachhaltigkeit und andererseits darüber, was es heißt, zu wenig Kalorien zu haben: Chronische Unterernährung bedeutet für Kinder lebenslange körperliche und geistige Beeinträchtigungen.
      Gab es hier in Europa auch mal (hohe Geburtenraten während Hungersnöten dank des Systems), weshalb „wir“ damals andere Kontinente „entdeckten“, mit der deren Einwohnern überlegener Waffengewalt „bekehrten“ und „besiedelten“, um den überschüssigen europäischen Nachwuchs loszuwerden.

      Jetzt haben „wir“ einen erneuten Bekehrungs-Kreuzzug gegen den „Rest“ der Welt, angeführt vom US-Präsidenten Biden seit seiner Amtsübernahme, vor uns.
      Wieder „müssen“ im globalen Süden „unsere“ Ressourcen und Verkehrswege gesichert werden – weil dieser sich bisher mehrheitlich nicht von seiner Offenheit für China und Russland abbringen lässt.
      Tja, aufgrund all der vorherigen westlichen Verbrechen am globalen Süden haben „wir“ jetzt schlechte Karten…..

      1. Die Übervölkerung Europas um 1800 herum war forciert: Der aufkommende Merkantilismus strebte danach, mehr zu exportieren als zu importieren, um Geld für die Kriegskasse zu haben. Mehr exportieren setzte voraus, mehr zu produzieren. Um mehr zu produzieren, brauchte man mehr Menschen. Die Habsburger stellten die Katholische Kirche als Staatskirche unter Kuratel. Die Priester wurden beauftragt, den Frauen in den Beichtstühlen ins Gewissen zu reden, dass ihre Hauptaufgabe das Gebären sei. Bis ins 20. Jahrhundert herein mussten Frauen sich rechtfertigen, wenn sie nicht regelmäßig Kinder zur Welt brachten. Wenn dann die Alpenbewohner ihre Kinder nicht mehr ernähren konnten, rodeten sie nicht nur Wälder auf Flächen, die sich ökologisch nicht eigneten, um ihr Vieh dort zu weiden. Es kamen dann wieder die Priester und holten die Kinder ab, um sie ins Schwabenland als meist sehr schlecht behandelte Arbeitskräfte zu vermitteln.
        So konnte die Bevölkerung eben nur ernährt werden, wenn man moderne Betriebsmittel zur Verfügung hatte. Seither geht die Artenvielfalt zurück.
        Heute haben wir nicht mehr zu viele Kinder, aber starke Zuwanderung. Wenn wir aus falsch verstandener Ökologie das Essen aus dem Ausland holen, setzen wir andere Länder dem Hunger aus, und es gibt noch mehr Zuwanderung.

    2. wennde vom arzt nix kriegst (bzw nur tritte dahin, wo du sagtest, daß es weh tut), bezahlste halt die ausdrucke von blutbildern und andren “daten”, wertest die iwie selbst aus und schaust, wasde mit deinen beschränkten mitteln für dich tun kannst…
      wenn “alles teurer” wird, schauste halt, wasde “dir selbst” ranziehn kannst und kaufst alles andre im aldi, netto, rewe, penny, np…
      und wennde vor zehn jahren meintest, das nötig zu haben, “anlaßlos”, biste froh, etwa 600qm rasen stück für stück in anbaufläche “verwandelt” zu haben…ich hab immer gesagt: lernen, ums dann, wenns akut wird zu “haben” (wissen, erfahrung usw), wenn “man”s “urplötzlich” “nötig” hat (anbaufläche, erfahrung, wissen) , is halt wiedermal n zug schon abgefahren…..
      ich fragt` neulich: mit wem willste denn revolution machn, wenn alle im arsch sind, ob per infektnudeleien oder/und pieksereien? guck nach links, guck nach rechts, alle im/am arsch….(jedenfalls hier)
      das war “neulich”…….
      neulichneulich fragt` ich: mit wem willste denn revolution machn, wenn die jungen in ihren “mein club-dein club”-konkurrierereien verschlissen sind?
      neulichneulichneulich (also vor 14 jahren etwa) fragt`ich mit frau wolf, die`s wiederum mitm brecht wohl fragte: wie wollt ihr “den freundlichen mensch” schaffen, wenn ihr selbst nicht freundlich seid? – naja und bekam meine “erste medizin”, ne kritik an “der mensch”….
      und so ists nicht “urban gardening” sondern “grund und boden” , “privateigentum”, “staat”, “kapital” …usw….
      da “fleisch” noch nie groß “leistbar” und eben auch nicht “anbaubar”, gibts ferro sanol duodenal (zwei statt drei ner verträglichkeit wegen) aus der online-apo , weil der arzt auf meine frage: warum wirkt eisen wie ne schmerztab? geantwortet hatte: naja, bei harter körperlicher arbeit und somit muskelaufbau, brauchts mehr, aber der blutwert ist nur niedrig, nicht außerhalb, ich kanns Ihnen nicht verschreiben! antwortete….. zuvor hieß es immer: treiben Sie sport, rehasport, fitnesstudio und so zeug und ich fragt immer nur: woher die kraft, nach 6 stunden (im schnitt) hochleistungs-lohnarbeits-sport noch irgendwelche turnübungen rauszupressen?…… weil mein wahrscheinlich herzkasper bzw in jedem fall körper-burn-out als wahrscheinliches magengeschwür bei null probs da hindiagnostiziert wurd, weil dauerunterirdischer blutdruck meist durchn magengeschwür kommt, hatte ich im folgenden dauerganzkörperschmerz eisen spaßeshalber versucht, weil bei tatsächlichen magenprobs da wohl n “mangel” auftreten kann unds half zufällig…..-gott sei dank 🙄 – also: kaufen 🙄 …..

      ich bin froh, nun endlich -auch- frau arendts “antreiber” losgeworden zu sein : ich muß verstehen!
      nööö…..
      leben zu ende leben so schmerz-/lohnarbeitsbefreit als möglich und gut is…

      .

      1. @j.
        Zu „wenn „alles teurer“ wird, schauste halt, wasde „dir selbst“ ranziehn kannst“:
        Mache ich auch, säe jetzt, um vom (winzigen) Balkon bald wieder frische Salatblätter, Kräuter usw. zum Aufhübschen meines billigen Fraßes holen zu können.
        Das macht Spaß, schon wegen des fröhlichen Insektengeschwirrs, aber den Kohl nicht fett.

        Zu „neulichneulich fragt` ich: mit wem willste denn revolution machn, wenn die jungen in ihren „mein club-dein club“-konkurrierereien verschlissen sind?“:

        Mittwochabend, Demo zum Weltfrauentag:
        An der Spitze großer antikapitalistischer Block, trotz Regenwetter richtig viele ausschließlich junge Leute (außer einem Altkommunisten und mir), Texte und Parolen mit eindeutigen Aussagen (Feminismus = Klassenkampf, Kampf gegen das kapitalistische System)
        Am Ende der Demo-Route wurde, anscheinend auf das Stichwort „symbolisch das System überrennen“, plötzlich losgerannt, nun kam der „nicht-angemeldete“ Teil der Demo, wurde aber von der Polizei sofort abgeriegelt, sodass die hinteren nicht mehr zu uns nachkommen konnten, endete mit stundenlangem Stehen im Nieselregen, umstellt von der Polizei.
        Von diesem Vorhaben hatten die jungen Leute, die mich eingeladen hatten, nichts gewusst, weshalb wir z. B. keinen Proviant, keine Sitzmatten usw. dabei hatten, aber von den anderen bekamen.

        Klar, ca. 80 zivilen Ungehorsam betreibende junge Leute sind nicht viel für eine Millionenstadt, aber was nicht ist, kann noch werden.
        Für mich war es einfach eine gute Erfahrung, vor allem wieder viele Gespräche mit klugen jungen Leuten.

        Ich denke, Sie und TomGard hätten Ihre Freude an deren Aussagen zu Patriarchat + Kapitalismus etc.

        1. denk ich nicht, aber is auch wurscht, wirklich….
          die letzten frauentage, wenn nen eintrag gemacht warn mit “herzliches beileid zum frauentag” überschrieben 😉 …auch wurscht, wirklich!….
          ich geh nicht mehr “unter menschen”! …ABER 😉 ….ich geh ins feld 😉 (oder “die feldmark, wie die leuts hier sagen) und neben “wahnsinn!” , “geil, gott, is das geil” und so zeuch, is mir -glaub- sogar n “halleluhja” rausgerutscht, aber die stelzen petzten nie 😉 ….fff-kids-thema …..naja, julia weiß vielleicht, warums eine hierzugegend dämlich grinsen läßt (seit bayern oder baden-w. oderso letztes jahr n paar tropfen weniger abbekam, gibts ja auch dürre in d , naja und das hier offiziell als dürregebiet “anerkannt” nun)….ich ignorier gern, daß ich die letzten jahre ja im frühjahr auch gar nicht groß “ins feld” kam wegen “maloche” und mich mal nich zu früh freuen sollt und ja, das is ne feldkuhle, aber nicht nur “wasser in den gräben-jippie”, sondern “überlaufen”…naja, einfach nur schön!!!
          https://wolfsmilchblog.files.wordpress.com/2023/03/img_6683.jpg
          https://wolfsmilchblog.files.wordpress.com/2023/03/img_6686.jpg
          https://wolfsmilchblog.files.wordpress.com/2023/03/img_6687.jpg
          https://wolfsmilchblog.files.wordpress.com/2023/03/img_6691.jpg
          https://wolfsmilchblog.files.wordpress.com/2023/03/img_6699.jpg

          wir haben brunnenwasser und ziemlich süße riesenmöhren 😉 (letztes jahr war bei nachbars 7m “allealle”, aber unsre 8 konnten noch was abgeben)

  14. @Sabine Schulz

    Dazu kommt, dass auch immer mehr Fakes mit dem Label “Bio” betrieben werden – der Verbraucher wird auch hier vera…t…..übrigens in Zeiten knapper Kassen gibt es in der Lebensmittelindustrie noch einen anderen Skandal, der aber meist unter den Teppich gekehrt wird – ein netter Verkäufer bei Penny machte mich drauf aufmerksam….

    …ob in der Schlagsahne wirklich das angegebene Füllgewicht drin ist….

    ….ich recherchierte im Web und fand, über die Verbraucherzentrale Hamburg z.B., heraus, dass das gängige Praxis ist, und das nicht erst seit es kein russisches Gas mehr gibt….

    ….hab mir früher schon so was gedacht, aber gut, dass ich noch einmal ene Bestätigung fand….

    …tja, das “Nutzvieh” der insturiellen Ernährung, wir KonsumentInnen, wollen wohl vera….t werden, anders kann ich mir das nicht erklären warum alles so ruhig bleibt…..

    “[…]Mogelei bei Bio-Produkten, Knöllchen und Fake-Shops | Vorsicht Verbraucherfalle SWR[…]”

    Link-Hinweis:

    https://www.youtube.com/watch?v=rL9zLiKDzAc

    ….der Film ist 5 Jahre alt, aber ich habe starke Zweifel ob die Aufklärung wirklich was gebracht hat….

    Sarkastische Grüße
    Bernie

    1. @Bernie
      Zu „…tja, das „Nutzvieh“ der insturiellen Ernährung, wir KonsumentInnen, wollen wohl vera….t werden, anders kann ich mir das nicht erklären warum alles so ruhig bleibt…..“:

      Hm, sollen wir „fairen Kapitalismus“ fordern?
      Im Ernst, ich finde es natürlich sehr wichtig, dass im Hier und Jetzt einerseits z. B. Betrugsmaschen aufgedeckt und andererseits wirklich ökologische Lösungen, solidarische Projekte u.v.m. entwickelt werden.
      Will demnächst mal eine antikapitalistische Klimaschutzgruppe besuchen, aber da bin ich dann wieder die einzige Alte zwischen lauter sehr jungen Leuten.

      1. @Sabine Schulz

        Eine gute Frage, die mit dem “fairen Kapitalismus” – schließe mich an, was die Betrugsmaschen….angeht….

        Wegen der “antikapitalistischen Klimaschutzgruppe” viel Erfolg, ich setzte ja auch auf die Jugend, aber habe mir meine Skepsis dennoch bewahrt, da gerade die “sehr jungen Leute” äußerst beeinflußbar sind….

        Aus meiner eigenen Erfahrung gestern – mit einer Schwester von mir zum Thema Ernährung “die Wissenschaft hat immer recht….” – Ja,ja, ich lies die Diskussion, sie mag das sowieso nicht wenn jemand mit ihr “diskutiert” – damit ist Widerspruch bzw. eine andere Meinung gemeint….keine Wunder, dass wir die PolitikerInnen haben, bei so Zeitgenossen, die wir haben…..jedes “Volk” ähnelt seinen Vertretern, aber lassen wir das…..ich weis, dass die Wissenschaft auch gekaufte Studien vermarkten kann und keineswegs so unabhängig ist wie immer wieder behauptet wird….

        ….egal, mein Problem, dennoch viel Erfolg bei den “zwischen lauter sehr jungen Leuten”…

        Gruß
        Bernie

  15. Tut mir leid, ich kann nichts anderes sagen als, dass es ein elendiges Gejammer ist. Ich will auch nicht auf dem Niveau debattieren.
    Das, was der Bauer hier sagt, ist, dass er mehr Geld will. Voll in Ordnung. Genau das ist die Forderung bei allen in der Gesellschaft. Von mir aus soll der Bauer doch auch nach Malle fliegen. Solange er als Privatproduzent produziert, wird es kaum gehen. Was ist mit den Arbeitern, da muss also alles teurer werden, denn auch Arbeitskraft muss reproduziert werden. Aber das weis der Bauer ja. „Selbst denken.“ Ich muss doch schon mehr bezahlen, wenn ich die ganze Subvention betrachte.
    Wer geht den Bauern denn am brutalsten an die Kehle? Das sind doch die Großbauern, die auch die Funktionäre sind.
    In meinen 51 Jahren als Bauarbeiter, gab es kein Jahr das nicht Bauern im Proletariat bei uns auf dem Bau gelandet sind.
    Wer in dem System mitmischen will, kann von mir kein Verständnis erwarten, außer er berichtet es wie es ist.

    1. Hallo Peter,

      schoener Beitrag.

      Meine Partnerin und Ich, Wir betreiben unsere kleine Agralandwirtschaft ohne Hilsmittel ( ausser unser Grassschneider von lidl).

      Wir haben 2020 angefangen mit Seedung, Hasen und Ziegenmist hier auf Malta einen felisgen kargen Boden aufzuarbeiten.

      Wir haben jetzt 2023 gute Ertarege fuer uns aber auch ca 15-20% nicht Lagerbar. Das heisst auf natuerliche Weise sind wir auf die Tiere angewiesen die uns helfen die Schaedlinge in Schach zu halten.

      Das Bedeudet mit natuerlichem Bewustsein und Musse ( Geduld) ist ein Leben ausserhalb der Normalitaet moeglich ohne Luxus und Konsumverlangen nach Ziviler Lebeneinstellung.

  16. Das Thema Projekte / Lösungen kam hier wiederholt auf, ich empfehle diese Doku:

    TOMORROW – Die Welt ist voller Lösungen
    https://www.tomorrow-derfilm.de/

    Sehr gut in relevante Themenbereiche gegliedert. Es werden bemerkenswerte Projekte vorgestellt.
    Anbau, Versorgung, Energie, Müll, Wirtschafts- u. Finanzsysteme + Alternativen/Ergänzungen, Bildung … etc.
    ( von 2016, jedoch immer noch aktuell! )

  17. Mal was kurioses in 2023 aus unserem Nachbarland Schweiz

    Hier mein Hinweis:

    “[…]Stunk wegen Schweinegestank – Von Gülle-Geruch und unbewilligten Bauten | Reporter | SRF[…]”

    Quelle und viel Spaß damit:

    https://www.youtube.com/watch?v=uRwHKWqSVDo

    Ob es das auch in .de gibt? Ich wage es zu bezweifeln….und habe herzlich, innerlich, über unser kurioses Nachbarland, gelacht….

    Amüsierte Grüße
    Bernie

    PS: Wer kein Schwyzerdeutsch versteht dem empfehle ich die Untertitelfunktion…..nein, hab ich gelacht….*grins* viel Spaß damit….:-)

  18. Man könnte sich ja auch mal fragen, warum den Bio so stark gefordert wird. Ist konventionell nicht mehr gut genug ? Oder steckt auch da wie überall nur “Geld verdienen um jeden Preis” dahinter ?
    Biolandchef Plagge fordert jetzt, man solle die konventionellen Landwirte mit Strafsteuern auf Lebensmitteln belegen. Damit werden Fleisch und Milchprodukte noch teurer – die Differenz sollen dann in Bio gesteckt werden.
    Man machte uns Lebensmittelkäufern seit Jahren sehr erfolgreich Angst vor Konventioneller Anbauweise, dann sollen “wir” ( via Özdemir und Co. ) diese 90 Prozent der Landwirte bekämpfen, damit sie zu Bio wechseln.
    Wer verdient daran ?
    Die Politik: die “teure” Landwirtschaft in Deutschland wir unauffällig abgewickelt, das ist gut für Import/Export. Maschinen und Autos raus – Zuckerrohr, Rindfleisch und Palmöl aus z.B. aktuell gerade Brasilien rein…
    NABU: den 25 % der Biolandmitgliedsbeiträge gehen an Nabu – deshalb denkt man als Biolandmitglied auch, Bio ist gleich Nabu. Die Grünen, die derzeitige Politik, Bio, Naturschutz und Veganer – alles eine einzige Sauce…

    Wir können auch die Landwirtschaft in Deutschland zu machen – sehr viele Landwirte, die ich kenne sind da kurz davor. Nicht mehr nur, weil sie zu wenig verdienen… sondern weil sie nur noch genervt sind:
    von der Politik mit immer mehr Dummgesetzen und von uns Verbrauchern, die gefühlt immer mehr verbieten, immer mehr fordern aber nicht helfen. In der Landwirtschaft ist es kurz vor zwölf.
    Bauern finden auch eine andere Berufung…. Nur heult dann bitte nicht rum.

  19. Ich habe gerade gemerkt, ich war nicht der Einzige, der kapiert hat, dass “Bauer” Willi – niedlicher Name, erinnert an Willi aus Biene Maya – ein schäbiger Influencer ist. Der Artikel ist leider hinter einer Paywall.

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bauer-influencer-bloggen-fuer-agrarkonzerne-a-2d93aad2-0002-0001-0000-000175912909

    Auch das grüne Kreuz ist so dermaßen verlogen. Das wurde benützt, um das Referendum für mehr Umweltschutz in Baden-Württemberg zu sabotieren.

    “Als »Erklärbauer«, »Hofheld« oder unter »Frag den Landwirt« sind sie auf diversen Social-Media-Kanälen unterwegs, mitunter erreichen sie mehr als 10.000 Menschen mit einem Post.”

    “Für Pestizidhersteller und Agrarhändler geht es gerade um viel, sie fürchten schon länger um ihre Einkünfte.”

    Es geht um Milliardenprofite.

    “So auffällig wie bei »Bauer Willi« wird es selten. Der zwischenzeitlich republikweit bekannte Ruheständler Willi Kremer-Schillings, 66, schrieb 2015 einen Wutbrief an die Verbraucher, der ihn nicht nur in Talkshows, sondern auch in Runden mit Ministern und der Kanzlerin spülte. Kremer-Schillings gab den einfachen Bauern – obwohl er viele Jahre lang als *Agrarchemieberater und Pestizidverkäufer* gearbeitet hatte.”

    tja Willi … “Erfahrung in der freien Wirtschaft”

    Du hast nur leider vergessen zu erwähnen, was diese Erfahrung war. Aber macht ja nix. Du bist hier in Deutschland, wo pensionierte Generäle über russische Untermenschen bei Springer reden, die man disziplinieren muss, keine Ausnahme. Auch da steht nie DGAP o.ä. dran, die von der Industrie finanziert wird.

    Hier bist du allerdings an den Falschen geraten, wobei bei mir noch die Leitung etwas lang war bis ich es kapiert habe. In dem Artikel steht noch Einiges mehr über dich. Die Frage ist allerdings auch, was eigentlich der westend-Verlag oder Florian Rötzer über dich an Informationen eingeholt haben? Leider wohl nicht genug.

    Ich brauche jedenfalls nicht deine Konsumentenschelte, die von deinen Machenschaften ablenken soll. Zumal ich da noch die falsche Adresse bin.

    1. Ach herrjeh, Georg – Sie sind ein ganz Großer, wie es scheint. Reimen sich Ihre Welt zusammen aus NGO-Sprech, um auf andere eindreschen zu können. Aber woher wollen Sie auch wissen, dass man zwar Bauer sein kann und seinen Lebensunterhalt dennoch abhängig beschäftigt verdient, wenn der Hof für eine Vollexistenz nicht ausreicht?

      Wie kommen Sie dazu, jemanden hier zu verunglimpfen, weil dieser in seiner Vita seinen Lebenunterhalt bestritten hat mit der Anbauberatung für Landwirte? Eine solche Beratungs- oder auch Vertriebstätigkeit findet immer und ausschließlich statt auf dem Fundament der Gesetzeslage. Denn was nicht geltenden Verordnungen und Gesetzen entspricht, findet in der Landwirtschaft sowie den vor- und nachgelagerten Bereichen auch nicht statt. Es ist noch nicht einmal unmoralisch, sich für Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Denn diese haben den Zweck, Ernte und damit die Versorgung mit Lebensmitteln zu sichern. Das übrigens auch im Biolandbau, wenn Sie sich dazu einmal erkundigen wollen.

      Es wird hier stellenweise ein Jammern der Landwirtschaft beklagt und dass es der Landwirtschaft ja nur darum gehe, mehr Geld für ihre Produkte herauszuschlagen. Nun, jeder sollte von seiner Hände Arbeit auch leben können. Aber darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass dieses Land dabei ist, die eigene Ernährungsgrundlage zu vernachlässigen ausschließlich zugunsten eines woken Lebensgefühls der überwiegend städtischen Eliten. Alles, was hierzulande künftig weniger produziert werden sollte, aufgrund von Bio, weniger Pflanzenschutz, weniger Düngung, teilweise Abschaffung der Nutztierhaltung etc., alles das kommt dann von woanders auf diesem Planeten her. Dort schert man sich einen Teufel um deutsche Befindlichkeiten hinsichtlich “Tierwohl”, Dünger- und Pflanzenschutzreduzierung usw. Unsere strengen Regularien gelten dort nicht und so landen auf den deutschen Tischen dann die Lebensmittel, deren Entstehen weitaus kritischer gesehen werden muss, als alles das, was heute aus konventionellem heimischem Anbau kommt. Wir reduzieren die Tierzahlen, dafür stockt Brasilien auf. Und wenn die Fläche nicht reicht dafür – es ist ja noch Urwald übrig, den man roden kann. Da passt dann wieder der Spruch, dass manche Zeitgenossen mit einem Horizont ausgestattet sind mit dem Radius null, den sie dann aber ihren Standpunkt nennen. Beim Thema Energie hat es ja schon so großartig funktioniert, sich in umwägbare Abhängigkeiten zu stürzen, wie auch bei den Medikamenten, Schutzmasken, Computerchips usw. Diese Erfahrungen im Gepäck versuchen wir es nun also mit der Ernährung auch noch. Irgendwann muss es ja mal klappen?

      1. Gratulation, dein Text ist so ziemlich das Dümmste und Schäbigste, was ich hier gelesen habe. Selbst unsere intellektuell stark geforderte Forenhaubitze hat mehr Niveau.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Willi_Kremer-Schillings

        “Zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2014 publizierte das Zuckerrübenjournal einen Bericht über Kremer-Schillings unter dem Titel „Dr. Kremer-Schillings im Ruhestand“. Daraus geht hervor, dass er seine berufliche Laufbahn bei der Schering AG in Düsseldorf begann. Schering war eines der Vorgängerunternehmen von Bayer Pharma. Bei Vortragsveranstaltungen in den neuen Bundesländern im Jahr 1990 „predigte“ er, laut Zuckerrübenjournal, „die reine Nachauflaufbehandlung bei Rüben“. In dieser Zeit kam Kremer-Schillings mit dem Zuckerhersteller Pfeifer & Langen in Kontakt.[4]

        Für dieses Unternehmen arbeitete er dann über 20 Jahre,[7] u. a. als Leiter der landwirtschaftlichen Abteilung in der Zuckerfabrik Elsdorf und Jülich.[4][8] Ferner war Kremer-Schillings bis 2020 stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft,[8][9] welche sich wie viele landwirtschaftlichen Einkaufsgenossenschaften mit der Saatgutvermehrung und -aufbereitung, der Düngemittelberatung und -lieferung, der Pflanzenschutzberatung und dem Handel mit den entsprechenden Produkten befasst. Kritiker betonen insbesondere den Handel mit Agrarchemikalien[10], was auch Pflanzenschutzmittel einschließt, die im Biolandbau zugelassen sind.[11]

        Seit 2014 ist er im Ruhestand und macht Öffentlichkeitsarbeit.[12] Laut Zuckerrübenjournal war er im Jahr 2014 noch „in sehr vielen Gremien der Zuckerwirtschaft und darüber hinaus vertreten“.”

        https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/bauernproteste-im-landkreis-gruener-kreuzzug-1.4767125

        Der Dialog mit den Verbrauchern läuft darauf hinaus, dass sie das mit Pestiziden verseuchte Gemüse und Obst und noch mehr Zucker ohne Murren fressen sollen. Die Folgen übernimmt natürlich nicht die Industrie, sondern die staatlichen Krankenkassen. Gleiches gilt für Umweltschäden. Da wird erst mal so lange wie möglich geleugnet, was alles zerstört wurde. Dann aber natürlich über Jahrhundertdürren weinen und natürlich soll wieder der Staat die Profitmaximierer in der Landwirtschaft retten mit noch mehr Subventionen.

        Nein mein Junge, Typen wie dich muss man Pleite gehen lassen, so wie das auch die Silicon Valley Bank verdient hätte.

        1. Schön, dass Sie vermutlich weder das eine noch das andere zu entscheiden haben.

          Mit “mein Junge” können Sie mich nicht meinen, denn das bin ich nicht.
          Auch erinnere ich mich nicht daran, mit Ihnen schon mal Schweine gehütet zu haben, da Sie sich herausnehmen, mich zu duzen.

          Darf ich fragen, womit Sie sich Ihre Existenz verdienen?

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