Krankenhaus im Ausverkauf

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Thomas Strohschneider fordert in seinem Vortrag dringend, die Medizin wieder in den Dienst der Menschen zu stellen.

Die Medizin ist in Gefahr! Nicht primär durch neuartige Viren oder andere tückische Erreger, eine andere Gefahr verändert die Medizin viel grundlegender: Es ist die Seuche der Profitgier, der maximalen Gewinnorientierung und der Kommerzialisierung, die immer weiter um sich greift und die Krankenhäuser, Arztpraxen und mittlerweile das gesamte Gesundheitssystem infiziert hat. Wie verbreitet diese Seuche ist, erklärt der Mediziner Thomas Strohschneider, der seit vielen Jahren als Gefäßchirurg praktiziert und u.a. acht Jahre als Chefarzt in einer privaten Klinik gearbeitet hat, in diesem Vortrag sowie auch in seinem Buch »Krankenhaus im Ausverkauf. Private Gewinne auf Kosten unserer Gesundheit«.

Auf Kosten der Patientinnen und Patienten

Auch wenn einzelne Führungskräfte, Konzernlenker und Geschäftsführer unverschämt viel am Geschäft mit Gesundheit und Krankheit verdienen, ist das nicht das größte Problem, schreibt Werner Bartens im Vorwort. Gefährlich und verantwortungslos ist vor allem, dass der Ausverkauf der Krankenhäuser und des Gesundheitswesens insgesamt auf Kosten derer geht, denen es eigentlich dienen und die einen Nutzen davon haben sollten: den Patientinnen und Patienten. Privatisierungen und Outsourcing, Ärzte-Manager und Leihschwestern, Klinikschließungen und Killerkeime, Operationsboom und Grenzverweildauer.

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9 Kommentare

  1. Die Medizin steht im Dienst der Menschen, nur welcher Menschen? Da wäre vorweg Frank Ulrich Montgomery Radiologe, seit Jahrzehnten Ärztefunktionär, ihm zur Seite Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach als Lobbyisten ist es denen gelungen, den Reinertrag auf

    Platz Fachbereich Reinertrag

    1 Radiologe 850.000 €
    2 Augenarzt 370.000 €
    3 Hautarzt 284.000 €
    4 Orthopäde 311.000 €
    https://approbatio.de/arzt-gehalt/
    Zu bringen. Wenn das kein Dienst ist?
    Na klar, wenn es um Medizin geht (geht es aber nicht) soll es eine Krankheit sein, dramatischer Seuche genannt. Die Profitgier.
    Da jetzt was Menschliches gefunden ist, kann es zur Schuldfrage werden. Die Korrekturen sollen dann eine Veränderung der Medizin herbeiführen, was hat Profitgier mit Medizin zu tun?
    Dass es eher so ist, dass nicht Gesundheit bezahlt wird, sondern Krankheit? Wieso soll ein Arzt jemanden beim heilen helfen, wenn sein Einkommen dadurch wegfällt kann. Warum wird nicht die Frage der Profite angegangen, muss es Profite in der Daseinsvorsorge geben?

    Die riesigen Profite, von denen immer freudig berichtet wird (jeden Abend aus der Börse im TV) suchen Anlage. Da hilft der Staat gerne aus und verscherbelt die öffentlichen Wohnungen und die öffentlichen Krankenhäuser. Damit es in den Krankenhäusern läuft mit dem Profit, werden Verordnungen und Gesetze für die Profit-Jäger angepasst. Zum Beispiel Fallpauschale.
    Beim Serum zu Corona-virus und allem drumherum war es ein gutes Beispiel wie geholfen wird Profite zu generieren.
    Werner Bartens Süddeutsche hat sehr recht, aber ändern will er es auch nicht. Es geht auch nicht um Patientinnen und Patienten, es geht um Versicherte. Wenn es hier Änderungen geben soll, dann geht doch die ausgemachte Profitgier an und es wird festgestellt werden, dass es im ökonomischen System der Warengesellschaft begründet ist und nicht im bösen Gedanken von Menschen. Konkurrenz und Profit ergeben Wachstum.
    Da beleuchtet „Die weiße Mafia“ schon realistischer.

  2. Man sollte die Krankenhäuser, Firmen, Pharma, medizinische Ausstatter genau durchleuchten um die Besitzverhaltnisse zu erfahren, soweit dieses überhaupt möglich ist.
    Dann schaut man in
    https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_22_5443
    The SMEI package presented today follows calls by the European Council, which in its Council Conclusions of 1-2 October 2020 stated that the EU should draw the lessons from the COVID-19 pandemic and address remaining fragmentation, barriers and weaknesses of the Single Market in facing emergency situations
    Diese ein paar Zeilen seitens der EU, sind schon heftig. Wem wird dadurch „gedient“? Sind diese Schritte eine „informelle“ Übernahme gewisser Kapitalgesellschaften?

  3. Gedanken zur Zukunft der stationären Krankenversorgung

    Die Klinik ist standardisiert, das heißt, Gebäude, Einrichtungen und das Personal sind wie in einer DIN Norm festgelegt. Gibt es eine Veränderung, dann wird die Veränderung in jeder baugleichen Klinik übernommen. So kann das Personal von einer Klinik in Hamburg, nach einer Klinik in München wechseln und findet dort den gleichen Arbeitsplatz vor.
    Die eigentliche Klinik besteht aus drei Teile, zum einen das eigentliche Krankenhaus, in dem es alle Fachbereiche gibt. Daran angeschlossen ist ein Reha Bereich, sowie eine Poliklinik. Jeder Bereich kann die Einrichtungen des anderen nutzen, alles ist miteinander vernetzt. Die Poliklinik behandelt die, die nicht länger als 3 Tage behandelt werden müssen. In der Poliklinik befinden sich ebenfalls alle Fachbereiche. Der internistisches Bereich, was allgemein als Hausarzt bezeichnet wird, ist auch darin enthalten, wenn auch nicht garantiert werden kann, dass es immer derselbe Arzt ist.

    Die gesamte Klinik arbeitet 24/7/365
    Krankheit kennt kein Wochenende, Feiertag oder Feierabend, wenn erforderlich, finden Untersuchungen und Behandlungen zu jeder Tages- und Nachtzeit statt. Notfälle und die Erstaufnahme finden über die Poliklinik statt, sie bildet die Front, sie ist die Hürde, wer sie überschreitet ist wirklich ernsthaft krank.

    Die Lage der Klinik
    Das Krankenhaus wird in die unmittelbare Nähe eines großen Einkaufszentrums gebaut. Mobile Patienten können sich in diesem bewegen und erhalten während des Aufenthalts in der Klinik ein Kommunikations- und Transportmittel. Das Einkaufszentrum dient im Katastrophenfall als zusätzlicher Behandlungsraum und das Warensortiment der Geschäfte wird zur Notversorgung verwendet.

    Unterbringung der Patienten
    In der Poliklinik gibt es Mehrbettzimmer, im eigentlichen Krankenhaus gibt es grundsätzlich nur Einzelzimmer, mit Bad.
    Alternativ dazu gibt es ein noch zu entwickelndes Spezialbett.
    Es ist ein autonom fahrendes Bett, welches ein geschlossenes System ist. Es fährt, gesteuert über Magnetbänder im Boden, selbstständig in die erforderlichen Abteilungen. Es ist ein Kasten, ähnlich einem Sarkophag. Im inneren ist es klimatisiert und die Luft wird gefliter, um Krankenhauskeime zu verhindern. Der Patient wird laufend überwacht und die Innenseite besteht aus einen flexiblen Monitor, der eine 180 Grad Sicht ermöglicht, sodass eine virtuelle Umgebung simuliert werden kann. Es sind TV, Internet und Spiele separat darstellbar, aber auch Landschaften und andere Darstellungen. So entsteht der Eindruck von Weite, wie auf einem Holodeck, um die sargähnliche Atmosphäre benutzerfreundlich zu gestalten. Somit bietet dieses Bettsystem einen kleinen privaten Bereich, der klimatisiert ist, voll überwacht wird und für Unterhaltung sorgt oder einfach nur eine Umgebung schafft, die nicht an ein Krankenhaus erinnert. Im Prinzip würde sich sogar das private Schlafzimmer des Patienten über die Bildgebung darstellen lassen. Solch ein Bett braucht kein Einzelzimmer, da es ausreichend Privatsphäre bietet.

    Unterbringung der Mitarbeiter
    Neben der Klinik wird ein Wohngebiet gebaut, mit Sporteinrichtungen, Schulen etc., was ausschließlich für das Klinik Personal vorgesehen ist und ebenfalls nur einmal architektonisch entwickelt werden muss. Mit etwas Glück könnte eine Krankenschwester von Hamburg, nach München wechseln und in München in die gleiche Wohnung einziehen, die sie in Hamburg verlassen hat. In dieser verkehrsberuhigten Siedlung wird der Nahverkehr, für das Personal, über Golfcarts realisiert, die von der Klinik zur Verfügung gestellt werden. Durch die Nähe von Arbeitsplatz, Wohnung und Einkaufsmöglichkeit hat das Pflegepersonal theoretisch eine optimale Umgebung. Natürlich ist es keine Pflicht dort zu wohnen oder die Einrichtungen zu nutzen. Kostenlos ist das auch nicht, nur werden die Kosten für die Nutzung dem Gehalt angepasst, sodass jeder sie nutzen kann. In dem zentral gelegenen Einkaufszentrum kann auch jeder Einkaufen, nur in die Siedlung darf nur Klinikpersonal mit ihren Familien wohnen. Es gibt natürlich auch eine rund um die Uhr Kita. Wer die Klinik verlässt, bekommt einen großzügigen Zeitraum, um die Siedlung zu verlassen. Für verdiente Mitarbeiter sind Sonderregelungen möglich und die Kinder können die Einrichtungen auch weiter nutzen. Das heißt, sollte der berechtigte Elternteil die Klinik verlassen, müssen die Kinder deshalb nicht die Schule wechseln. Diese Sonderstellung läuft aber mit dem beenden der Schulzeit aus. Das ist ein elitäres System und das soll es auch sein, es soll etwas besonders sein in der Klinik zu arbeiten.

    Kosten der Einrichtung
    Durch die schnelle, standardisierte und effiziente Behandlung, die auch eine rund um die Uhr hausärztliche Versorgung mit einschließt, die auch mal telefonisch (Zoom o.ä.) erfolgen kann, wird sich die Anlage rechnen, da das Einkaufscenter und die Wohnanlage sich bereits über die Pacht und die moderaten Mieten refinanzieren.

    Nachsorge der Patienten
    Dafür ist natürlich auch gesorgt, auch eine Reha ist möglich. Da es die rund um die Uhr Versorgung gibt, ist eine vorzeitige Entlassung möglich. Bei Problemen werden die Patienten telefonisch vom Fachpersonal betreut, für eine begrenzte Zeit können Patienten auch mit Überwachungsgeräten ausgestatten werden. Sollte es zu Komplikationen kommen, wird der Rettungsdienst sofort alarmiert. Sollte der emotionale oder pflegerische Zustand eine vorzeitige Entlassung nicht zulassen, ist der Verbleib in der Klinik natürlich möglich. Eine Tagespflege, im Rahmen der Nachsorge einer Behandlung, ist ebenfalls vorgesehen.

    Andere Kliniken sind deshalb nicht verboten, auch die Haus- und Fachärzte kann es weiterhin geben, doch wäre diese Klinik ein Mitbewerber. Ein Hausarzt mit eigener Praxis könnte irgendwann die Vorteile der Klinik erkennen, denn die Abwicklung der Verwaltung, inkl. Schreib-/Telefonservice und ein festes Gehalt, bieten sicherlich einen gewissen Anreiz die Selbstständigkeit aufzugeben.

  4. Die neoliberale Ideologie hat sich bereits derart tief in die Denkweise breiter Bevölkerungskreise eingenistet, dass ich wenig optimistisch bin, eher im Gegenteil, die privatwirtschaftliche Ausrichtung weiterer Bereiche (z. B. Bildung) Wird kommen wie das Amen in der Kirche.

  5. Wenn der Staat meint, Gesundheitsversorgung würd besser profitgetrieben implementiert dann ist das so.
    Der Staat wird seine Gründe haben. Wenn mans anders haben will muß man die Staatsrationalität ändern.

    Im Kapitalismus gehts nicht um Herstellung und Verteilung von Gütern sondern die Mehrung von Geld.
    Wenn Herr Strohschneider meint es wär anders kann er lange jammern daß die Realität das falsche Ideal blamiert,
    nix ändern und weiter seinen bürgerlichen Blödsinn glauben, verzapfen und andere mit seiner Dummheit anstecken.
    Schade.
    Wenn sich Overton für Werbung hergibt kalkulieren die so.

    1. Wie Profit-getrieben Märkte funktionieren, denen Schein-Konkurrenz implementiert ist, sieht man an der Energie-Versorgung, insbesondere im Strom-Bereich mit der Merit-Order.
      Die darauf basierende Ideologie vom Grenznutzen hat mit der Realität rein gar nichts zu tun, ist aber „staatlich“ so gewollt.
      Wenn man das aber aufdröselt, ergibt sich vielmehr, dass Lobby-Gruppen mit Marktschreier-Instinkten unbedarften „Volksvertretern“ vergurkmeiern, dass so das gesellschaftliche Optimum erreicht wird.
      Im übrigen war dies schon 2007 und deren Vorgeschichte so.
      Die wissenschaftliche Dilletanz, welche dazu führte, wurde entweder verschwiegen oder nicht erkannt und das Problemm als „Subprime“ pseudo-interpretiert, obwohl die Solvenz des Immobilienbesitzers keine wesentliche Rolle spielte, sondern das AAA-Rating auf der historischen Wertentwicklung von Immobilien fusste.
      Volldeppen wie Ackermann und Sinn haben das Problem auch anders verortet, anstelle die Problematik beim Namen zu nennen und das Vernebeln sein zu lassen.
      Aber ohne Totalausfall der Wissenschaften und der 4. Gewalt wäre dies nicht möglich gewesen. Dafür muss sich aber exaltierte Unfähigkeit gründlich im Bett der Faulheit suhlen, damit dergleichen zustande kommt.

      1. Thomas Strohschneider versucht sich am Spagat: Kapitalismus wär schön wenn nur die gierigen Kapitalisten ned wären. Das ist Blödsinn. Und bedient Nazi-Motive. Vom moralischen Universum das nur durch ein paar unanständige Dunkelmänner korrumpiert würd.

        Wenn der Staat meinte, ohne Profit würd gdie Bevölkerung besser versorgt müßt er Krankenhäuser als Staatsaufgabe behandeln. Dann würd Strohschneider als Staatsdiener nur Lohn kriegen.
        In der DDR und anderen staatskapitalistischen Ländern wars so.
        Freilich wär der Staat wegen kapitalistische Konkurrenz anderer Staaten bald pleite, der Kapitalismus rentiert sich für den Staat, die paar Toten der Bevölkerung sind halt der Preis der Freiheit.
        Den Nazigedanken, der Staat wär seinem Volk verpflichtet statt umgekehrt, es braucht bloß bessere Führer als die Hörigen böser Lobbies, dann könnt ma auch Kapitalismus behalten, den lass stecken. Hamwa schon probiert, hat sich nicht bewährt. https://www.youtube.com/watch?v=BIhdJFzbZh0

        Adam Smith hat Ökonomie aus der Moralphilosophie rausgelöst. Marx hat den kritisiert. Seine Kritik war so durchschlagend daß zuerst die Marginalisten, dann die Österreichische Schule, zuletzt die Neoliberalen kamen um als (erfolgreiches) Zitationskartell des Kapitals die Dummen aller Länder zu Gläubigen des Marktes machten. Daher wurden Krankenhäuser privatisiert. Das ist schwer rückgängig zu machen.

        Wenns Strohschneider ändern will muß er was anderes analysieren als fehlenden Gebrauchswert.
        Das tut er nicht, er kommt sich schlau vor, womöglich „links“ wenn er kritisiert daß (s)eine „Gerechtigkeit“ verletzt würd.
        Den Kapitalisten seines Krankenhauses ist die scheißegal.
        Strohschneider belästigt uns mit einem überflüssigen Buch. Nämlich Reperaturvorschläge.
        Gesundheit im Kapitalismus ist ein Geschäft. Da gibts nix zu reparieren.

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