Ein Mythos entsteht

World Trade Center, Mahnmal
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Umgekehrter Totalitarismus: Der zentraler Unterschied zum klassischen Totalitarismus besteht darin, dass diese postmoderne Form totaler Herrschaft auf eine weitreichende Entpolitisierung der Bevölkerung und auf weichere, kaum wahrnehmbare Unterdrückungsmechanismen setzt.

War der Reichstagsbrand 1933 das symbolische Ereignis, das in Deutschland die Zerstörung der parlamentarischen Regierung durch die Diktatur ankündigte, so waren die Zerstörung des World Trade Center und der Angriff auf das Pentagon am 11. September 2001 ein Offenbarungserlebnis in der Geschichte des amerikanischen politischen Lebens.

Ein Auszug aus Wollins »Umgekehrter Totalitarismus: Faktische Machtverhältnisse und ihre zerstörerischen Auswirkungen auf unsere Demokratie«.

Was symbolisierten die gewählten Ziele? Im Unterschied zum Reichstagsbrand richteten sich die Anschläge nicht gegen das, was man als die Architektur des demokratischen Rechtsstaats und das von ihm repräsentierte Herrschaftssystem bezeichnen könnte. Weder die Kongressgebäude noch das Weiße Haus wurden angegriffen,3 ebenso wenig die Symbole der Demokratie: die Freiheitsstatue, das Lincoln Memorial oder die Independence Hall. Stattdessen wurden die Gebäude, die die finanzielle und militärische Macht symbolisieren, praktisch gleichzeitig getroffen. Nachdem die Vereinigten Staaten dem Terrorismus den Krieg erklärt hatten, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit naturgemäß auf die Außenprojektion aktueller Formen der sich globalisierenden Macht, die durch die Ziele von 9/11 symbolisiert wurde. Doch die Auswirkungen von 9/11 könnten sich gleichermaßen insofern als bedeutsam erweisen, als sie das Bedrohtsein des nationalen Machtsystems forcieren, dessen architektonische Symbole ignoriert wurden.

Eine Ikonographie des Terrors

Auf den 11. September reagierten die Medien – Fernsehen, Radio und Zeitungen – wie im Gleichklang, sie fügten sich ein, wussten sogar instinktiv, was die offizielle Linie und ihre Rolle dabei sein sollte. Was folgte, mag die größte Inszenierung in der Geschichte moderner Medien gewesen sein, nämlich ihr Beitrag zu dem, was prompt – und düster – als »neue Welt« beschrieben wurde. Ihre eindringlichen Darstellungen der Zerstörung der Zwillingstürme, begleitet von Interpretationen, die unumstößlich und unkritisch waren, dienten dem didaktischen Zweck, die Bilder amerikanischer Verwundbarkeit zu fixieren und zugleich die Möglichkeiten kultureller Kontrolle auszutesten.

Die Medien produzierten nicht nur eine Ikonographie des Terrors, sondern auch eine verängstigte Öffentlichkeit, die dafür empfänglich war, sich führen zu lassen, indem sie zunächst einem Führer zujubelte, dem Bürgermeister von New York, Rudolph Giuliani, und anschließend einem weiteren Führer Folge leistete, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, George W. Bush.5 Wie ein Experte anerkennend schrieb: »Die Angst, die im Land so weit verbreitet ist, [wirkte] wie ein Reinigungsmittel, das viel von der Selbstverherrlichung des letzten Jahrzehnts fortspülte.« Im Blut der Lämmer gewaschen … tatsächlich sollten diejenigen, die sich eine Selbstverherrlichung leisten konnten, dies auch weiterhin tun, während diejenigen, die es nicht konnten, ihre Söhne und Töchter nach Afghanistan und in den Irak schickten. (Anm. d. Übers.: »Are You Washed in the Blood [of the Lamb]?« ist eine 1878 verfasste christliche Hymne.)

Schon bald wurde der 11. September mit den Weihen eines nationalen Gedenktags versehen, und die Nation wurde aufgerufen, um die Opfer der Anschläge zu trauern. Als die Erinnerung wenig später verblasste, wurde das Datum selbst verewigt und zum Synonym für Terrorismus gemacht. Am zweiten Jahrestag des Ereignisses erklärte »ein hochrangiger Beamter des Weißen Hauses« die zwei unterschiedlichen Trauerrituale, die der Präsident eingeführt hat: »Letztes Jahr, hatten wir eine offene Wunde, physisch und metaphorisch. Dieses Jahr geht es um den Heilungsprozess – wir werden niemals vergessen, aber das spirituelle Bedürfnis ist etwas Anderes.«

9/11: Zurechtgeformt zum Ur-Ereignis

Auf diese Weise wurde der 11. September zu einem Ur-Ereignis zurechtgeformt, zum wichtigsten Bezugspunkt, vor dessen Hintergrund der Staatskörper zu regieren und das Leben seiner Mitglieder zu gestalten war. Von der gekreuzigten Nation zur Erlöser-Nation.

Aber war es »heilige Politik« oder war alles Politik? Wie war es möglich, dass eine Regierung, die für ihren harten Blick bekannt war und ihre Fähigkeiten, eine unchristliche Politik mit harten Bandagen zu betreiben, offen zur Schau stellte, ihre eigene ungenierte Kultur mit dem Mantel der Frömmigkeit überziehen konnte, ohne sich selbst ein Bein zu stellen? Freilich wurden über ihr devotes Mienenspiel gelegentlich Witze gemacht. Doch sollte solcher Spott schon bald abnehmen. Als hätten die Witzbolde selbst Bedenken, irgendwelche höheren Mächte zu verhöhnen. Der Umstand, dass die überwältigende Mehrheit der Amerikaner erklärt, dass sie »an Gott glauben«, dürfte respektlosen Äußerungen einen Riegel vorschieben.

Bei dem Versuch, ein neues symbolisches System zu charakterisieren, dessen Entstehen der Überlieferung nach im Zusammenhang steht mit einer »spontanen Gefühlaufwallung«, muss man bedenken, dass sich das Fernsehen weitgehend aus eigenem Antrieb zur Verfügung gestellt hat – auch wenn zweifellos Druck vonseiten der Regierung im Spiel war. Unaufgefordert wiederholten die Sender das Schauspiel der einstürzenden Zwillingstürme in einer Endlosschleife, während die Zeitungen in einer makabren Version von Andy Warhols Prophezeiung von fünfzehn Minuten Ruhm für jedermann fortlaufend Geschichten von Heldentum und Selbstaufopferung unter Feuerwehrleuten und Polizisten sowie Miniaturbiographien einzelner Opfer veröffentlichten. Sodann verkündeten die Medien, unaufrichtig, dass »9/11 für immer in das nationale Gedächtnis eingemeißelt« worden sei. Das heißt: Das Datum wurde nicht nur deswegen festgeschrieben und präpariert, um die Machtbefugnisse derjenigen zu rechtfertigen, die Rache schworen, sondern um sie zu heiligen.

»Warum hasst uns der Rest der Welt?«

Warum herrschte solche Einstimmigkeit in einer Gesellschaft, die die Freiheit der Rede, der Medien und der Religion garantiert und die Eigenwilligkeit feiert? Wie kommt es, dass eine Gesellschaft, die das Prinzip der Wahlfreiheit vergöttert, ein Maß an Einigkeit hervorbringen konnte, das auf abgründige Weise an ein halboffenes Zwangssystem erinnert? Der Vorgang erinnert an die »unsichtbare Hand« in Adam Smiths Version vom freien Markt: Ohne zentrale Steuerung erzeugen die unkoordinierten Handlungen der Individuen, deren jedes nur sein eigenes Interesse verfolgt, letztlich doch einen für alle vorteilhaften Gesamteffekt.

Smiths Modell geht davon aus, dass alle Akteure gleichermaßen durch rationales Eigeninteresse motiviert sind. Aber die Nachwirkungen von 9/11, die Produktion und Reproduktion dieses Datums, sind bemerkenswert gerade wegen der Uneinheitlichkeit der Akteure und der Vielfalt der Motivationen, die dennoch kombiniert wurden, um einen spektakulären Augenblick zu verewigen, der nur eine Antwort zuließ. Der 11. September wurde zu einem in der Gegenwart raren Phänomen: einer eindeutigen Wahrheit, die Widersprüche ebenso auflöste wie die Mehrdeutigkeiten der Politik und die Behauptungen und Gegenbehauptungen politischer Ideologien und von Experten. Kritiker verwandelten sich in Büßer, die einen Präventivkrieg als gerecht verteidigten und eine Verfassung feierten, die hinreichend flexibel war, um ganz nach Belieben des Regierungschefs auch ausgesetzt zu werden. Die Wahrheit von 9/11 erstreckt sich auf mehr als nur die Befreiung der Staatsbürger: Sie machte sie unschuldig und fähig, ihre Verstrickung in die gewaltige Machtausdehnung des Imperiums und die Globalisierung zu verdrängen und klagend zu fragen: »Warum hasst uns der Rest der Welt?«

Was erklärt und fördert eine derartige Einmütigkeit? Früher war es üblich, die freie Zirkulation von Ideen mit dem Wettbewerb auf einem freien Markt zu vergleichen: Ähnlich wie die besten Produkte würden sich die besten Ideen gegen unterlegene Mitbewerber durchsetzen. Auf dem hochgradig strukturierten Marktplatz der Ideen, der von Medienkonglomeraten gelenkt wird, regieren jedoch die Verkäufer – und die Käufer passen sich dem an, was ebendiese Medien zum »Mainstream« erklärt haben. Die freie Zirkulation von Ideen wurde durch ihre gelenkte Zirkularität ersetzt. Die selbsternannten Hüter der Flamme des Ersten Verfassungszusatzes ermutigen zu Exegese und berechtigter Kritik. Kritiker, die nicht als »unorthodox« gelten wollen, ziehen durch die Verinnerlichung der Kooptation Auftraggeber an. Die Konventionen der Kritik zu akzeptieren, bedeutet, den Deutungszusammenhang zu akzeptieren, der durch die Meinungen des jeweiligen »Hauses« geschaffen und durchgesetzt wird. Das Ergebnis von alledem sind gleichgeschaltete Medien.

In der Zeitschleife

Hausinterne Kommentatoren identifizieren das Problem und seine Parameter und schaffen auf diese Weise eine Schablone, der sich Andersdenkende vergeblich zu entziehen versuchen. Der Kritiker, der darauf besteht, die Umstände zu ändern, wird als irrelevant, extremistisch oder »links« abgetan – oder einfach komplett ignoriert. Eine etwas raffiniertere Struktur schließt die Meinungsseite und Leserbriefe ein. Theoretisch steht es jedem frei, Artikel oder Briefe einzusenden. Aber die Zeitung wählt aus, was zu ihren Zwecken passt, mit spärlicher Erläuterung der Standards für die Annahme. Obwohl offensichtlich ist, dass die ausgewählten Meinungen innerhalb der von der Redaktion gesetzten Grenzen stehen. Aus Zeitungssicht ist die beste aller Welten dann erreicht, wenn die Autoren von Meinungsseiten oder Briefen nicht die Zeitung kritisieren, sondern ihre Experten, die sorgfältig nach dem Dorothy-Parker-Prinzip ausgewählt werden, alle Meinungen im Bereich zwischen A und B zu vertreten. Es geht darum, den Eindruck von Freiheit zu erwecken: Kritiker werden ermutigt, »zu punkten«. Und Beleidigungen auszutauschen, obwohl diese Sticheleien wenig mehr als das Entladen von Emotionen bedeuten.

Zur Verantwortung der verantwortlichen Medien gehört es, eine ideologische »Balance« aufrechtzuerhalten, die die »Linke« und die »Rechte« als polare Gegensätze sowie als moralische und politische Äquivalente behandelt. Im Laufe der Jahre ist die New York Times dieser Verpflichtung gewissenhaft nachgekommen. Im Jahr 1992 brachte sie eine Reportage über Südafrika, das nach wie vor mit den Auswirkungen der Apartheid zu kämpfen hat. Der Reporter interviewte einige junge Schwarze, die einen Krieg befürworteten, um »das koloniale Siedlerregime zu beenden«. Diese Denkweise vermittelte dem NYT-Reporter das Gefühl, in einer »Zeitschleife aus dem Kalten Krieg« gefangen zu sein. Sie inspirierte ihn dazu, den antikolonialen Rebellen die Beschreibung einer Afrikaaner-Neonazi-Bande an die Seite zu stellen, die »eine Volksarmee« aufbauen wollte. Seine Schlussfolgerung: »Beide Gruppen haben viele Gemeinsamkeiten.« Eine ihrer Gemeinsamkeiten, fand er heraus, war die geringe Mitgliederzahl beider Gruppierungen. Nach »einem zweistündigen Gespräch« mit den Schwarzen stand sein Fazit: Das Gespräch war »ein Auffrischungskurs in in Sachen »Lexikon der Ideologien«, das von Moskau bis Mogadischu diskreditiert worden ist.«

Sheldon S. Wolin

Sheldon S. Wolin (1922—2015), Demokratietheoretiker und Politikwissenschaftler, lehrte politische Theorie am Oberlin College, an den Universitäten von Kalifornien, Berkeley, Santa Cruz und Los Angeles, der Princeton University, der Cornell University und der Oxford University. Zu seinen Schülerinnen zählte Judith Butler. Er war der Gründungsherausgeber des Journal of Democracy. Wolin schrieb in seiner politischen Theorie der Demokratie einen flüchtigen Charakter zu und betonte die zentrale Kraft lokaler Formen der politischen Beteiligung als Gegengewicht zu den totalisierenden Tendenzen staatlicher Macht.
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22 Kommentare

  1. Die Ziele in der ukrainischen Speziellen militärischen Operation wurden klar definiert.
    Und wie das für mich ausschaut, haben diese Ziele einen Weltkarakter,d.h. die russischen Ziele würden oder werden auf diesen Planeten umgesetzt!

    1. Natürlich.
      „Ganz oben“ herrscht weitestgehend Einigkeit.
      Siehe hier zB nur mal die regelmäßigen Briefings in Basel bei der BIZ / BIS.
      Bei den „Chefs“ der Zentralbanken gibt es keine Differenzen zwischen Ost, West, Süd, oder Nord.
      In puncto „Digital only“ liefern die sich sogar gegenseitig ein Wettrennen.
      Darauf erst mal eine edle, fette Havanna.

  2. Ich mag Adam Smith, wie seine Aussagen verdreht wurden eher nicht.😉
    Im Buch ist vieles quasi altbekannt, doch scheinen auch erfrischende Gedanken dabei zu sein.
    Kommt auf meine Merkliste.

  3. „Der Vorgang erinnert an die »unsichtbare Hand« in Adam Smiths Version vom freien Markt: Ohne zentrale Steuerung erzeugen die unkoordinierten Handlungen der Individuen, deren jedes nur sein eigenes Interesse verfolgt, letztlich doch einen für alle vorteilhaften Gesamteffekt.“

    Diese Aussage von Adam Smith wird seid Jahrhunderten von Sozialdarwinisten aller Couleur verkürzt so wiedergegeben, um ein schlussendlich einem Kapitalismus ohne Grenzen zu propagieren.

    Adam Smith tätigte diese Aussage in seinem Buch „Der Wohlstand der Nationen“ aber alleine in einem makro- oder mikroökonomischen Kontext. Adams Smith war ein Verfechter von starken Gesetzen um die Auswüchse des Kapitalismus zu bekämpfen.

    1. „ Diese Aussage von Adam Smith wird seid Jahrhunderten von Sozialdarwinisten aller Couleur verkürzt so wiedergegeben, um ein schlussendlich einem Kapitalismus ohne Grenzen zu propagieren.“
      👍
      (Btw: Es heisst: „seit“😉)
      Und dazu frönt man noch gegesätzlich dazu dem Monopolismus.
      Kaputter im Oberstübchen geht es kaum, bei den Erzählungen zu freier Marktwirtschaft…

    2. Demokratie, Rechtsstaat und Kapitalismus passen aber nicht zusammen. Der Kapitalismus wird immer versuchen, den Rechtsstaat auszuhöhlen und die Demokratie zu pervertieren. Der Marktradikalismus ist weder dem Rechtsstaat noch der Demokratie verpflichtet. 😵‍💫

  4. Es wurde das World Trade Center als „Anschlagsziel“ ausgesucht, weil gerade die Zwillingstürme
    als Baufällig galten. Die Auflagen für die Decken waren korrodiert und der Brandschutz war kaum
    noch vorhanden. Der neue Eigentümer der die Häuser ein 3/4 Jahr vor dem Einsturz gekauft hatte,
    hätte Unsummen in die Sanierung oder in einen Abriss stecken müssen. Das es ein Jude war ist
    sicherlich Zufall gewesen. Jeder seriöse Sachverständige geht heute von Termit-Sprengungen
    der Häuser aus. Die „Sprengfrösche“, das bei einer Sprengung weggeschleuderte Material, sind
    auf den Aufnahmen der Zusammenstürze deutlich, bevor das darüberliegende Stockwerk kollabiert,
    zu sehen. Im Haus Nr. 7, welches erst Stunden später zusammen brach, war der „Save Room“ von
    Bürgermeister Giuliani untergebracht. D.h. das Gebäude war extrem stabil gebaut. Ein solches Haus
    fällt nicht durch einen Brand perfekt in sich zusammen. Nur mal so dazu.

    1. Im Haus 7 befand sich auch die N. Y.er Börsenaufsicht, welche Vorermittlungen zum Bilanzfälschungsskandal Enron führte. Enron war eng verbunden mit der Bush-Regierung. Tragischerweise sackten die Ermittlungsakten mit in den Keller.

    2. Wie viele tausend „Sprengfrösche“ waren das, die da völlig unbemerkt angebracht wurden, wie lange mag das gedauert haben (Wochen…. Monate?), und wie wurden die exakt geschossweise zur Explosion gebracht? Aufwendig verkabelt, Funk (tausende Empfänger, von denen keiner durch Störsignale unbeabsichtigt ausgelöst wurde) oder Telepathie?

      1. Wochen vorher, wurde der Sicherheitsdienst gewechselt und die Sprengstoffhunde liefen nicht mehr ihre Runden, im übrigen eine Firma von einem verwandten von George W. Bush.
        Ich war damals dort und hatte mit Feuerwehrleuten und einem Hausmeister und den Leuten vom Holiday Inn (Pentagon) wegen der Außenkameras die vom FBI beschlagnamt wurden geredet.
        Über 9/11 weiß ich mehr als der Ganser, fast genau so viel wie über Corona und die Genmanipulation.

          1. Nein, ich war vorher in Mexiko und musste jemanden nach NY fliegen.
            Ich kam einen Tag vorher an und danach durfte ich eine ganze Weile nicht mehr aufsteigen, also ging ich meiner Recherche nach, so wie ich das immer in fremden Ländern zu tun pflege, denn, ich hatte ja gerade nichts zu tun.

  5. „… dass diese postmoderne Form totaler Herrschaft auf eine weitreichende Entpolitisierung der Bevölkerung und auf weichere, kaum wahrnehmbare Unterdrückungsmechanismen setzt“
    Und auf den chauvinistischen Rassismus der westlichen Bevölkerung, die immerhin sofort bereit war, sich wegen dieser Opfer das Hemd aufzureißen. Gipfelnd in erhitzten Diskussionen, ob es den USA _zuzutrauen_ sei, dass sie das Spektakel selbst veranstaltet hatten. Mit irgendwelchen toten „Buschnegern, Musels, Schlitzaugen“ hatten die USA sich selbstverständlich nicht als Massenmörder qualifizieren können, weil auf dem Konto nur die echten, die kostbaren Menschen zählen: Westler.
    Für diese gedankliche Volte ist der durchschnittliche Wessi jederzeit zuverlässig zu haben. Siehe Massenmord in Gaza vs. verrutschte Frisuren in Israel.

    1. PS: Ja, auch die Diskussionen über den freien Fall und WTC7 usw. usf. fallen in diese Kategorie. Man will die USA erwischen … als wäre das noch irgendwie nötig, weil ihre sonstigen Opfer nicht ausreichen.
      Wäre super, solche Mechanismen mal zu bemerken, wenn man sich schon von ihnen reiten lässt.

  6. An dem 11.9.2001 schrieb ich in den Kommentar:
    „Die Folgen kehren zurück zu ihren Ursachen!“
    Daraufhin wurde ich beschimpft, ich würde die bei diesem Angriff ums Leben Gekommenen verunglimpfen.
    Kein Wort verschwendeten die Kritiker auf all die Toten, die die USA-Kriegsmaschine in der Welt hinterlassen hatte.

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