Die Haltung muss stimmen

CSD 2018
Sven Volkens, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Hans-Dieter Rieveler räumt mit der Identitätspolitik der „Pseudolinken“ auf. Sie führen sich tolerant und sensibel auf, grenzen aber selbst aus. Der Autor stellt dem die soziale Frage entgegen, die die selbstgerechten Linksliberalen kaum interessiere.

Ein weiterer Teil unserer losen Rezensionsreihe zur Krise der Linken.

In weiten Teilen der politischen Linken geht es heute um die Haltung. Wer sie nicht hat ist bestenfalls raus, schlimmstenfalls gilt er kurzerhand als rechts. Wer sich für links hält, der akzeptiert postmoderne Sprachgebote und setzt sich für die Opfer der vermeintlichen Diskriminierungen ein. Aber ist das links? Schließlich folgt die Gesinnungskritik einer gänzlich anderen Logik als die Herrschaftskritik, für die die Linke einst einstand oder zumindest einstehen wollte. Und Herrschaftskritik in diesem Sinne ist immer auch Kritik an den Eigentumsverhältnissen, am Kapitalismus, an der sozialen und ökonomischen Ungleichheit. In weiten Teilen der heutigen Linken ist diese allerdings aus der Mode gekommen, sie haben sich dem Linksliberalismus zugewandt und sind zu selbstgerechten Lifestyle-Linke geworden. Sahra Wagenknechts Buch zum Thema begründete letztlich die Abspaltung der „Linkskonservativen“ von der Partei „Die Linke“.

Auch Hans-Dieter Rieveler nimmt sich der Spezies der Linksliberalen an, die er in weiten Teilen seines Buches als „Pseudolinke“ tituliert. Auf 200 Seiten hat er viele ihrer Irrungen und Wirrungen zusammengetragen, liefert viele Beispiele, kuriose wie absurde und kontrastiert dies immer wieder mit der Grundfrage: „Kann die soziale Frage als gelöst gelten, wenn niemand mehr diskriminiert wird, es aber noch genauso viele Arme gibt wie zuvor?“ (S. 34) Die Antwort ist zwar selbstverständlich, aber dennoch scheint es so, dass viele heutige „Pseudolinke“ es ausklammern. Sie interessierten sich nicht für Verteilungsfragen, schreibt Rieveler und weiter:

„Die Geldelite freut es. Die Pseudolinken wiederum freut es, das Kapital als Verbündeten im Kampf für ‚Vielfalt‘ gewonnen zu haben. Dass Konzerne wie Amazon, Apple, Ebay, Zalando oder die Deutsche Bank sich für ‚Diversity‘ starkmachen, liegt indes nicht daran, dass ihre Vorstände neuerdings von Kommunisten besetzt wären – mit denen konservative Wokeness-Kritiker die ‚Progressiven‘ gerne verwechseln. Vielmehr erhoffen sie sich mehr Umsatz und höhere Gewinnen, was auch sonst?“ (S. 118)

Es kommt nicht von ungefähr, dass diese Pseudolinken sich weniger mit der sozialen Frage beschäftigen. Denn diese betrifft sie nicht.

„Geld scheint in der Vorstellungswelt vieler Linksliberaler keine Rolle zu spielen, im Großen wie im Kleinen. Die meisten von ihnen haben ja stets genug davon, und Abstiegsängste kennen sie nicht.“ (S. 22)

Die selbstgerechten Linksliberalen, die Pseudolinken, die Rieveler beschreibt, sehen ihren Daseinszweck in der Gesinnungskritik. Wer nicht ihren Sprachreglungen folgt oder ihrer Vorstellung von Vielfalt und Toleranz, den weisen sie zurecht, der ist in ihren Augen rechts. Gesinnungskritik hat Gesellschaftskritik abgelöst. Die Pseudolinken kritisieren also nicht mehr die gesellschaftlichen Verhältnisse, sondern den Rechtspopulismus und stellen ihm ihre liberale und identitätspolitische Gesinnung entgegen1, was mindestens für die Grünen aber auch für große Teile der Linkspartei gilt.

Pseudolinke gegen die Mehrheit in der Gesellschaft

In seinem Buch beschreibt Hans-Dieter Rieveler das Phänomen und die konkreten Vorstellungen der Pseudolinken zum einen mit Blick auf die Sprache. Im zweiten Hauptteil geht es dann um Identitätspolitik statt Klassenkampf. Die Aufregerthemen dieser Zeit sind dabei bereits in vielen Artikeln und Büchern zur Sprache gekommen und werden hier erneut kenntnisreich präsentiert. Das ist vor allem deshalb erträglich, weil es Rieveler gelingt, immer wieder einen ironischen Unterton zu finden. Dadurch ist sein Buch lesenswert und sogar unterhaltsam, selbst wenn man sich schon länger mit dem Thema befasst hat. Bücher zum Thema gibt es mittlerweile viele, ob zum „Trubel um Diversität“ (Walter Benn Michaels, Edition Tiamat), Wagenknechts Abrechnung mit den „Selbstgerechten“ (Campus), Susan Neimans Klarstellung „Links ist nicht woke“ (Hanser) oder Esther Bockwyts psychologische Erklärung unter dem Titel „Woke“ (Westend).

Rieveler sieht sich dabei auf der Seite der breiten Mehrheit der Gesellschaft, die beispielsweise die Gendersprache ablehnt. Sie werde von einer lautstarken und einflussreichen Minderheit vertreten, die sich mit „moralischem Impetus und autoritären Mitteln für neue Sprachegeln einsetzen, die für alle gelten sollen“. (S. 46) Aber hat eine Minderheit automatisch unrecht? Mitnichten, schreibt Rieveler und bringt Beispiele, in denen bahnbrechende Neuerungen in der Geschichte von progressiven Minderheiten angestoßen wurden. Aber der Umkehrschluss sei falsch:

Eine Minderheit kann, aber muss nicht die Weisheit für sich gepachtet haben, auch wenn sie sich selbst für hochgebildet, kosmopolitisch und progressiv hält. (S. 47)

Der Mechanismus ist dabei immer der gleiche: Es wird eine These vorausgesetzt, beispielsweise dass die Gendersprache gerecht und inklusive sei. Wer dies dann ablehnt, befürwortet Diskriminierung. Und so laufen dann auch die politischen Kämpfe um die Sprache entlang der politischen Gräben: Grüne, SPD und Linke gendern, die CDU laviert, die AfD ist dagegen. Breite Teile der Bevölkerung aber eben auch. Sie haben das Gefühl, dass sie umerzogen werden sollen, wie Rieveler den ungarisch-kanadischen Soziologen Frank Furedi zitiert. Wer der Gesellschaft ein neues Vokabular aufzwingen wolle, „der werde im nächsten Schritt versuchen, das Denken der Menschen zu kontrollieren“, so Furendi. (S. 71)

Die Pseudolinke, die Rieveler kritisiert, legt sich nicht mit dem Kapital an, sondern vertritt die Vorstellung, „mittels progressiver Sprachregelungen und Narrativen die Realität umkrempeln zu können“. Sie hat ihren Ursprung in der postmodernen Philosophie der Siebziger und Achtzigerjahre und bezieht sich auf Denker wie Michel Foucault oder Jacques Derrida. Hauke Ritz hat kürzlich in seinem Buch „Vom Niedergang des Westens zur Neuerfindung Europas“ (Promedia) auf die kulturelle Dimension des Kalten Krieges hingewiesen, in dessen Verlauf die an Marx und Hegel orientierte Linke von diesen Postmodernen abgelöst wurden und den Klassenkampf zugunsten von „Nebenwidersprüchen“ rechts liegen ließ.2 Auch die Pseudolinke agiert also im Rahmen einer Traditionslinie, oft vermutlich ohne dies zu ahnen.

Rieveler hat eine einfache Alternative zum Kampf um Haltung und Gesinnung parat: Es gelte, die Probleme an den Wurzeln anzupacken und unvoreingenommen nachzuforschen, warum sich immer mehr Menschen von der Demokratie abwendeten. (S. 97) Die Pseudolinke indes gefalle sich in ihrem Opferstatus. Ohnehin gehe es ihr eben nicht mehr um Gleichheit, sondern um die Besonderheiten, die „sichtbar“ gemacht werden sollten und „für die sie Anerkennung und Respekt einfordern“. Dabei solle der Opfergruppenstatus nicht überwunden werden. „Vielmehr suchen sie beständig nach neuen Gründen, ihn zu bestätigen und zu perpetuieren, da sich mittels Quoten und Förderprogrammen allerlei Vorteile für sich selbst herausschlagen lassen.“ (S. 113) Auch die Pseudolinken haben demnach Interessen, insbesondere auch das Interesse, weiter Opfer sein zu dürfen und die Opfer zu definieren.

Opfer stehen im Mittelpunkt

Hier setzt eine weitere Kritik Rievelers an, denn die Identitätspolitik arbeitet vor allem mit homogenen (Opfer-)Gruppen und geht zunächst einmal davon aus, dass „Weiße“ privilegiert seien und Macht über „Nichtweiße“ ausüben. Probleme innerhalb der Gruppe von „Nichtweißen“, beispielsweise durch islamische Sozialisierung bedingt, würden ignoriert bzw. negiert, schreibt Rieveler. Dabei führt er mittlerweile gelöschte Tweets von Ferda Ataman an, die mittlerweile Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung ist. Als solche vertrete sie Partikularinteressen und spalte die Gesellschaft, kritisiert er. Neben den „Nichtweißen“ sind auch die Frauen, obwohl alles andere als eine Minderheit, für die Identitätspolitiker vor allem Opfer. Rieveler fragt:

Wenn es den Progressiven wirklich darum ginge, Frauen etwas Gutes zu tun, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, von dem starren Opfer-Täter-Denken abzurücken und sich um bessere Lebensverhältnisse für alle zu kümmern. (S. 149)

So könne man doch zum Beispiel die Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern oder die Kindergrundsicherung durchsetzen. Auf diese relativ einfachen Vorschläge aus dem klassischen sozialdemokratischen Portfolio kommt Rieveler immer wieder zu sprechen, denn er will deutlich machen: Zur Politikvorstellung der Pseudolinken gibt es eine konkrete Alternative. Dazu gehört auch Hilfe für Frauen, die im muslimischen Umfeld Diskriminierung und Gewalt erfahren. Wer dies aber thematisiert wie beispielsweise die heutige Integrationsbeauftragte von Berlin-Neukölln Güner Balcı, dann werde bedroht. Balcıs Arbeit passt eben nicht ins Opferschema. Wer „destruktive kulturelle Prägungen“ anspricht, dem wird „kultureller Rassismus“ vorgeworfen. (S. 170)

Womit wir schon beim Thema Migration wären, dem heißesten Eisen für Pseudolinke. Probleme in diesem Politikfeld würden die Linksliberalen negieren, schreibt Rieveler. Sie verwiesen, wie auch die Wirtschaft, auf den Fachkräftemangel. „Entwickeln sich doch nicht so viele der über das Asylsystem eingewanderten Menschen zu Fachkräften wie erhofft, ist das auch kein Problem. Denn dann ist angeblich der ‚strukturelle‘ Rassismus schuld.“ (S. 152) Und dass es die meisten nach Deutschland ziehe – obwohl sie schon einige sichere Länder durchquert haben – sei aus linksliberaler Sicht wohl auch Zufall und hänge nicht mit den Sozialleistungen zusammen. „Linksliberale halten Flüchtlinge also allgemein für ziemlich dumm“, schreibt Rieveler (S. 159). Manche Aussagen muss man halt nur zu Ende denken, damit ihr wahrer Kern zutage tritt.

Die Pseudolinke definiert also wer Opfer ist (am besten sie selbst). Sie agiert erzieherisch und paternalistisch. Das gilt insbesondere gegenüber der Unterschicht – ob nun migrantischer oder deutscher Herkunft. Und sie zeigen ihre Haltung auch im „Kampf gegen Rechts“, bei dem es laut Rieveler ebenfalls darum geht, die moralische Überlegenheit zu beweisen (S. 190). Damit ändert sich nichts, wobei es möglicherweise ja auch genau darum geht: Es soll sich nichts wirklich ändern, denn schließlich handelt hier eine privilegierte Gruppe von Menschen vermeintlich für die Rechte anderer aber in Wirklichkeit für die eigenen Interessen.

Indem sie sich nur mit Diskriminierung beschäftigen und Ausbeutung ignorieren, stützen die progressiven Neoliberalen den neoliberalen Kapitalismus. Die meisten von ihnen bemerken es wahrscheinlich nicht einmal, doch den von ihnen verachteten Normalbürgern, die keinen Schimmer von Querfeminismus, Intersektionalität und Political Correctness haben, bleibt nicht verborgen, dass sich hinter ihrer hochmoralischen Fassade der blanke Egoismus verbirgt. So verschärfen die der Identitätspolitik anhängenden Linksliberalen die Spaltung der Gesellschaft, schwächen die Demokratie und treiben Rechtspopulisten Wähler in die Arme. (S. 196)

Das ist am Ende des Buches eine scharfe Kritik, die Rievelers herleitet und an mehreren Stellen wiederholt. Womit auch schon ein Kritikpunkt genannt wäre: Einiges wird immer mal wieder genannt, mit neuen Worten beschrieben, aber kommt einem nach der bisherigen Lektüre als Wiederkehr von bereits Gelesenem vor. Das hängt auch mit der Darstellung im Buch zusammen, das vor allem Phänomene beschreibt, deren Logik sich aber immer wiederholt. Nach der Hälfte des Buches sollte das jedem Leser klar sein. Durch seinen teils süffisanten und wütenden Stil hält Rieveler aber seine Leser, so sie seiner Meinung sind, bei der Stange und bleibt dabei seiner eigenen Haltung treu.

Klar ist deswegen auch: Sein Buch ist eine Selbstvergewisserung der Kritiker. Wer auf der anderen Seite steht, wird es kaum lesen wollen. Was fehlt ist eine tiefere Analyse der Gründe dieser vorgeblich linken politischen Richtung, Ideen dazu sind in diesem Text unter Bezug auf andere Autoren angedeutet worden. Um die Krise der Linken weiter zu verstehen und bestenfalls Schritt für Schritt zu überwinden, braucht es solcherart Analysen. Rievelers Problemaufriss, das die Doppel(un)moral der Pseudolinken vorführt, hilft wiederum beim Verständnis des Gesamtproblems. Er hat viele gute Beispiele ausgemacht, anschaulich präsentiert und liefert immer eine passende Quelle zur Überprüfung.

 

Fußnoten

1 Vgl. René Bohnstingl, Linda Lilith Obermayr, Karl Reitter: Corona als gesellschaftliches Verhältnis. Brüche und Umwälzungen im kapitalistischen Herrschaftssystem. Kassel, 2023, S. 258

2 Vgl. meine Rezension für die Tageszeitung junge Welt: https://www.jungewelt.de/artikel/493663.ideologiekritik-der-diskreditierte-fortschritt.html.

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49 Kommentare

  1. Wichtiges Thema und der Hauptgrund für den „Rechtsruck“ der eigentlich eine Linksflucht ist, bzw. eine von pseudo-Links, wobei es mir schwer fällt, diese Unterscheidung zu akzeptieren, weil unglaublich viele, die ich mal für gute linke Vordenker gehalten habe, entweder mitmachen oder zumindest verschämt den Mund halten. Die massive Zensur begann auf linken Portalen, dort wo Menschenjagd und Zensur schon immer zum guten Ton gehörte (in der linken Rudeldenke, sind „Nazis“ eine Art unbelehrbare Untermenschen und jeder der das eigene Mindset nicht teilt, ist einer und damit quasi rechtlos, ihn auszugrenzen bzw. ihm übers Maul zu fahren, ist das mindeste).

    „Schließlich folgt die Gesinnungskritik einer gänzlich anderen Logik als die Herrschaftskritik, für die die Linke einst einstand oder zumindest einstehen wollte. Und Herrschaftskritik in diesem Sinne ist immer auch Kritik an den Eigentumsverhältnissen, am Kapitalismus, an der sozialen und ökonomischen Ungleichheit. “

    Jein, das geht mir schon wieder so in Richtung „kritische Theorie“. Es ist genauso fruchtlos, über Sachen rumzujammern und sie zu beklagen, wenn man keine vernünftigen Alternativvorschläge hat. Eine Revolution zu beschwören, ist billig, bringt aber nichts. Besitzverhältnisse bemängeln, kann man machen, aber dann braucht man auch einen Kompass, wie man das anders machen würde (und zwar möglichst konkret, politisch umsetzbar und öffentlich diskutierbar), zumindest von den Massenmedien darf man erwarten, dass sie die verschiedenen Seiten ins Gespräch miteinander bringen und moderieren (nicht solche kurzen Trashshows mit politprominenten Streithähnen).

    Es geht ja eben darum, von der dümmlichen „Gesinnungsethik“ wieder weg zu kommen und zurück zur „Verantwortungsethik“. Dazu muss auch das Personal gesiebt werden, insbesondere in den Massenmedien, einfachere Geister scheitern nämlich gern am widerspruchsfreien Denken, daran eigene Fehler zu erkennen, daran Kausalitäten richtig zu erkennen usw.

    „Vielmehr erhoffen sie sich mehr Umsatz und höhere Gewinnen, was auch sonst?“

    Die meisten handeln, weil sie von der (oft staatlich finanzierten) „Zivilgesellschaft“ unter Druck gesetzt werden. Argumentiert wird natürlich schon, dass Diversity den Gewinn verbessert, ich vermute dahinter eine Verwechslung von Korrelation und Kausalität, nur stark prosperierende Unternehmen, leisten sich solche Experimente und überleben sie auch… es heißt nicht umsonst „get woke go broke“.

    Konzerne wie blackrock hatten sich übrigens den ESG-Regeln unterworfen (und setzten damit kleinere Unternehmen unter Druck und Zugzwang):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Environmental,_Social_and_Governance
    Der gut gemeinte, aber offensichtlich schlecht gemachte Unsinn, ist auf dem globalistischen UN-Mist gewachsen (übrigens ebenso wie die „replacement migration“), das passiert, wenn man Politiker, undemokratisch und weit weg vom Volk, die Welt verbessern lässt… eigentlich sollte das jedem Weltregierungsfan, jeden Globalisierungsfanatiker, jedem §No-border-no-nations“-Heini eine Lehre sein!

    1. Ob Menschenjagd, Zensur und Ausgrenzung eine Spezialität von linken Portalen war und ist, wage ich zu bezweifeln. Der Verfall der Demokratie und der Diskursfähigkeit begann mit dem Siegeszug des Neoliberalismus, den ich in seiner radikalsten Ausprägung als klar rechtsextrem bezeichnen würde, nach 1990, nach dem Untergang des „real existierenden Sozialismus“. Jede noch so leise Kritik am Marktradikalismus wird seither mundtot gemacht, marginalisiert und delegitimiert. Die seit 1990 übrig gebliebenen Linken hatten ihren ideologischen „Beschützer“ im Osten verloren. Da bot es sich an, als geduldete Hilfstruppe der Neoliberalen zu fungieren und ungefährliche Opposition mit wokem Gendergaga zu schauspielern. Das quasi neueste „Oppositions“-Angebot der neoliberalen Autoritären ist aber die AfD, die den „Volkswillen“ in ihrem Sinne kanalisiert. So wie man mit der Wokeness weite Teile der Intelligenz intellektuell impotent gemacht hat, so korrumpiert man jetzt „das Volk“ mit Lösungen, die ihm im Endeffekt schaden und es bis auf die Unterhose ausziehen werden – zum Wohle der faschistoiden Hayek-Jünger.

      1. Sehe ich ganz ähnlich. Ich frage mich einerseits was diese „linken“ Portale des Vorredners sein sollen? Facebook? Instagram? YouTube? X? Die sind alle von der CIA gegründet worden. Wer soll davon links sein? Zur Erinnerung: Instagram hat zum Einmarsch Russlands erklärt „wir lehnen Rassismus (was auch immer sie darunter verstehen) zwar ab, aber zu Gewalt gegen Russen aufzurufen wird jetzt nicht mehr geahndet“. Die Woken waren eine schöne neue Heimstätte für all jene Nazis, die dieses Etikett als zu schmuddelig empfanden. Seither ist man auch in der sog. deutschen „Justiz“ angepisst, wenn man die Dinge beim Namen nennt. Ist halt geschäftsschädigend, wenn einem die Maske vom Gesicht gerissen wird, wo man gerade doch mit so tollem Pomp und bunten Fahnen eine Erzählung aufgebaut hat, um endlich wieder identitätsstiftend überhebliches Herrenrassedenken in die Gesellschaft einzuimpfen. Nicht ohne Grund wird die Geschichte verbreitet, dass Putin Schwule hasse. Man will das eigene Volk so richtig auf Touren bringen, wenn es gen Osten geht.

        Ich hab nichts gegen Homosexuelle, nichts gegen Woke, nichts gegen Genderfreunde, solange sie mit diesem Identitätsblödsinn, Zwang, autoritärem Denken aufhören. Und ich denke einerseits, dass einigen nicht bewusst ist, wofür man sie da instrumentalisiert (soll kein Freispruch sein; in der Ukraine sind zuviele Menschen gestorben, wegen dieses woken Lügengebildes), anderen geht es sehr wohl gegen den Strich. Es ist wie in Syrien…. da gingen einst Menschen für aufrichtige Dinge auf die Straße und erhielten dann auf einmal tödliche „Unterstützung“ von Leuten, mit denen niemand etwas zu tun haben wollen sollte: den Henkern der CIA bzw ihres Personals, dem IS.

        Und noch etwas: ich kenne einige, die sich selbst als links bezeichnen oder es haben, aber niemals im Leben wirklich waren. Dh….diese Leute haben sich nicht aus Überzeugung sondern aus Lifestylegründen, weil rechts sein als schmudelig galt, als links bezeichnet.

        1. > Es ist wie in Syrien…. da gingen einst Menschen für aufrichtige Dinge auf die Straße und erhielten dann auf einmal tödliche „Unterstützung“ von Leuten, mit denen niemand etwas zu tun haben wollen sollte

          2011, als der „arabische Frühling“ trendete, versuchten Leute von außen über soziale Netzwerke in Syrien einen „Tag des Zorn“ zu organisieren. Das gelang nicht.

          Unter anderem Claas Relotius putsche dann die Erzählung dass im Süden Syriens etliche junge Menschen wegen politischen Wandschmierereien verhaftet und gefoltert worden seien, was dann die Proteste ausgelöst habe. Karin Leukefeld hat mal geschrieben, dass sie der Geschichte nachging, aber vor Ort niemand fand, der Näheres über die Jungen erzählen konnte.

          Der Gewalteinstieg erfolgte über vom Irak eingesickerte Leute des Islamischen Staats im Irak. Wie so oft über Demonstrationen nach dem Freitagsgebet. Die Demos waren mit brennenden Parteibüros und Schüsse auf Polizisten nicht so friedlich, wie im Nato-Hegemonial-Gebiet verbreitet.

          @Artikel
          Rieveler gebührt aller mögliche Dank, dass er mal Herrschaftskritik ins Spiel bringt. Die Gender-Identität ist so sehr öffentlich und diskursbestimmend, weil die herrschaftsnahen Medien, nachdem Glaube nicht mehr so gut ankommt, eine taugliche Möglichkeit sehen, von Herrschaftskritik abzulenken.

          Ebenso wie Gläubige sich Kritik einfach verbitten, tun das heute Gender-Gesinnte. Die Nähe zum schmuddeligen und auch noch unkonformen Sex lässt viele Anhänger und Trendfolger vermuten, dass die abgrenzende und ausschließende Diskursmethode ganz weit weg von der von Gläubigen sei.

    2. Nein, Menschenjagd und Zensur gehörte natürlich nicht zum guten Ton linker Befindlichkeiten.
      Und der Neoliberalismus wurde Anfangt der 80er durch Reagen, Thatcher und Kohl etabliert.
      Das mal nu7 so nebenbei.

    3. „Jein, das geht mir schon wieder so in Richtung „kritische Theorie“. Es ist genauso fruchtlos, über Sachen rumzujammern und sie zu beklagen, wenn man keine vernünftigen Alternativvorschläge hat. Eine Revolution zu beschwören, ist billig, bringt aber nichts.“

      Mit deinen Aussagen positionierst du dich doch bei den im Text Umschriebenen. So á la „Ich bin links, ich bin links, will aber eigentlich, dass alles so bleibt wie es ist!“.

      Also es ist so, dass ich deinen Aussagen großen Teils zustimme, du jedoch daraus keine wirklichen Konsequenzen ziehen würdest. DAS ist wohl DER Unterschied.

  2. Gegner der allgegenwärtig überhöhten Diversitätspolitik als Rechtsradikale und Gegner der Ausrottung der Palästinenser als Antisemiten zu bezeichen passt nicht zusammen und ist nicht links. Es ist unehrlich und anmaßend. Ähnlich verhält es sich mit der Flüchtlingsproblematik. Zu behaupten, alle (vorwiegend junge männliche) Bootsflüchtlinge fliehen vor Krieg, während Frauen, Alte und Kinder zuhause bleiben und auf Nachzug hoffen, ist unehrlich und zumindest gegenüber abhängig Beschäftigten, die auf Wohnungssuche sind und ein Familienleben organisieren wollen, nicht dienlich und damit nicht links. Es wird, wie früher in der DDR, von Staats wegen vorgegeben, was man denken und tun soll, auch wenn es den bislang gelebten Idealen widerspricht. Das hat keine Zukunft. Man kann die bislang gelebte Natur der meisten Menschen nicht wegradieren und LGBTQ darüberpinseln. Gleiche Rechte für alle, aber bitte auch keine Herabstufung von Leuten, die sich nicht mit der Szene identifizieren und auch eine andere Einstellung zu Rassismus haben als z.B. Baerbock, Netanjahu, Selensky und deren Unterstützer.

    1. Bootsflüge….

      Eine Frage: wenn ein US-Amerikaner, ein Australier, ein Brite nach Berlin ziehen will, dann wird das schon anders gewertet als bei einem Afrikaner, oder? Ok. Sind nicht alles Kriegsflüchtlinge, gut…. Mein Nachbar, reinrassiger Deutscher ist schon vor vielen Jahren in die Schweiz gegangen. Warum? Damals sah es hier wirtschaftlich eher mau aus und er versprach sicb davon ein besseres Leben. Oder all die Deutschen, die in die USA gehen…..

      Ich stimme zu, dass es gewisse Regeln geben sollte. Das Konzept der Greencard finde ich nicht schlecht. Und da, wo es Zuwanderung gibt muss es auch Konzepte für die Aufnahme und die Integration geben (Wohnungsmarkt, Schulen, Arbeitsplätze, etc etc etc).

      Egal. Ich will nicht weiter ins Detail gehen. Ich will nur sagen, dass es kein Verbrechen ist für ein besseres Leben in ein anderes Land gehen zu wollen und nicht bloß wegen Krieg zu flüchten. Die Rahmenbedingungen müssen nur stimmen für alle Beteiligten. Es darf nicht so kommen, dass in irgendeiner Weise die Menschen gegeneinander ausgespielt werden…

  3. Welche Linke? Ist immer süss wenn sich extreme Rechte als Links ausgeben.
    Identitär ist eindeutig Rechts.
    Wir sind die besseren, weil ihr nix wert seid. Ist eindeutig rechts.

      1. @n.b
        Ich stimme Ihnen zu aber dann sollte man sie auch nicht als Linke bezeichnen sondern als Rechte.
        Die Verwirrung wird bewußt genährt um eine wirklich linke Politik zu verhindern.

  4. Als ich Bundesbürger wurde und Kontakt zur postmarxistischen linken bekam, gehörte zu einem gepflegten Diskurs, sich in der Argumentation auf Derrida und Foucault zu beziehen. Ich fand die da demonstrierte Bildung beeindruckend, auch wenn ich in aller Regel nicht verstanden habe, worum es ging. Ich habe dann durchaus versucht, Texte zu lesen, bin aber immer gescheitert. Es war mir zu voraussetzungsreich, die Sprache war mir nicht vertraut und – zu meiner Entschuldigung – hatten meine Familie und ich nach dem Anschluss der DDR den Kopf auch mit vielen anderen Dingen voll.
    Später haben mich andere Sachen gefesselt.
    Ich weiß nicht, ob man mit dieser Marxschen Idee, dass man aus Klassengegensätzen zwangsläufig den historischen Fortschritt ableiten kann und man quasi nur den richtigen Zeitpunkt erwarten muss, bis die finale Krise des Kapitals eintritt , im Moment noch sehr weit kommt, um gesellschaftliche Prozesse zu verstehen. Sieht aus, als wenn es da ein Problem gibt, weil die am Horizont aufziehenden Krisen – und nein, ich weiß nicht, ob die das Potential zur finalen haben – so gar kein emanzipatorisches Element mehr erkennen lassen. Die Arbeiterklasse fordert Arbeit und Benzinautos und nicht die politische Macht. Die politische Klasse, egal ob sie sich rechts oder links begreift, fordert eigentlich nur noch, dass man die Schnauze hält und „richtig“ wählt, sie also alimentiert und was eine politische „Linke“ fordert steht im Buch und der hier vorliegenden Rezension. Was im ersten Moment irrational oder gar verkommen anmutet, ist, wenn man einfach mal davon ausgeht, dass es keine emanzipatorische Aufhebung der warenproduzierenden Gesellschaft geben kann und wird, sehr vernüftiges Handeln. Jeder ist versucht, seine partikuklaren Interessen durchzusetzen und erhebt die zu überwertigen moralischen Grundsätzen.
    Das ist nicht schön, zumal das bei Wokeschisten mit so unendlich viel Lärm und noch mehr schlechtem Geschmack verbunden ist. Aber unverständlich ist es nicht. Die Kapelle auf der Titanic soll, wenn es an Rettungsbooten fehlt, noch mal meine Lieblingslieder spielen.

    Wie aussichtsreich ist es, gegen Wokeschismus zu argumentieren? Keine Ahnung. Optimistisch kann man nicht sein. Schätze, man wird eher einen Katholiken davon überzeugen, dass Jungfrauen keine Kinder empfangen und gebären.

    1. Wenn sie Marx interesssiert,
      Marx Analyse ist korrekt, nur seine Ableitungen sind Suboptimal Marx war zwar nie Marxist doch in den Ableitungen fehlgeleitet. Sagte Rosa Luxemburg. Und sie war eine sehr kluge Frau.
      Die Bücher von Ihr sind noch erhältlich.😉

      1. Die blauen Bände stehen alle noch bei mir und ich habe viel davon gelesen. Aber das Problem, das mich bewegt, lässt sich mit den Bänden nicht lösen und der Gesellschaftsbeschreibung von Marx Richtigkeit zuzuschreiben, reicht nicht.
        Ich schreibe jetzt nichts zur Kritik der politischen Ökonomie, die für mich der Schlüssel zum Verständnis warenproduzierender Gesellschaften bleibt. Mir geht es um diese Geschichtsauffassung, die sehr wohl auf Marx selbst zurückgeht und im „Manifest“ komprimiert und verständlich entwickelt wird. Ich fasse das der Einfachheit halber als die Begründung der „historischen Mission“ zusammen. Fast 200 Jahre später bleibt von diesem historischen Optimismus nichts. Die Arbeiterklasse hat sich nicht nur nicht emanzipiert, um um die gesellschaftlichen Belange in die eigenen Hände zu nehmen, sie agiert nicht mal mehr als Klasse, um innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft eigene Interessen zu behaupten. Oder, wie Buffet heute schon zweimal zitiert wurde, die „Reichen“ siegen“, wie sie übrigens schon immer gesiegt haben.
        Und dann zitieren wir auch noch mal die Luxemburg: „Revolution! Alles andere ist Quark“ Nur blöd, wenn keiner Revolution machen will und kann und Rosa wurde von uniformierten Proletariern erschlagen.

  5. Brüder!

    Heute wollen wir das Brot brechen zu einem immens wichtigen Thema, das nicht nur die Gesellschaft als Ganzes, sondern jeden von uns im Alltag betrifft. Es geht um die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Strömungen, die sich mit Identitätspolitik und sozialen Gerechtigkeitsfragen beschäftigen. Das Buch von Bruder Hans-Dieter fordert uns dazu auf, unsere Haltung zu überdenken und uns nicht von oberflächlichen Diskursen ablenken zu lassen, die uns von den wahren sozialen und spirituellen Problemen entfernen.

    Es sollte uns allen bewusst sein, dass die wahre Gerechtigkeit in den unveräußerlichen Prinzipien des Menschseins und der heiligen Schriften liegt. Der heilige Koran und die Hadithe geben uns klare Prinzipien, wie wir mit den Herausforderungen der Gesellschaft umgehen sollten. Der heilige Koran spricht immer wieder von der Bedeutung der Gerechtigkeit und der Fürsorge für die Schwachen. Gott (swt) spricht zu uns in Sure 2,177:

    „Nicht besteht die Frömmigkeit darin, dass ihr eure Angesichter gen Westen oder Osten kehret; vielmehr ist fromm, wer da glaubt an Gott und den Jüngsten Tag und die Engel und die Schrift und die Propheten, und wer sein Geld Liebe zu Ihm ausgibt für seine Angehörigen und die Waisen und die Armen und den Sohn des Weges und die Bettler und die Gefangenen; und wer das Gebet verrichtet und die Armensteuer zahlt; und die, welche ihre Verpflichtungen halten, wenn sie sich verpflichtet haben, und standhaft sind in Unglück, Not und Drangsalszeit; sie sind’s, die da lauter sind, und sie, sie sind die Gottesfürchtigen.“

    Dieses Vers erinnert uns daran, dass wir, ungeachtet der gesellschaftlichen Strömungen, stets die Gerechtigkeit und das Wohl aller Menschen im Blick behalten sollten – ohne dabei falsche Prioritäten zu setzen oder uns von Moden der Zeit ablenken zu lassen. Unsere Verantwortung als Mitmenschen ist es, gegen jede Form von Ungerechtigkeit zu kämpfen, unabhängig davon, ob sie sich in materiellen Ungleichheiten oder in den zwischenmenschlichen Beziehungen zeigt.

    Der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm) sagte, überliefert in den Sahih al-Buchari:

    „Der Beste unter euch ist derjenige, der den Menschen am meisten zugutekommt.“

    Hierin liegt eine klare Anweisung, dass unser Handeln nicht nur durch Worte, sondern durch konkrete Taten der Nächstenliebe und der Gerechtigkeit bestimmt sein sollte. Wenn wir über soziale Gerechtigkeit sprechen, sollten wir also nicht nur auf die Opfer von Diskriminierung achten, sondern uns der Ursachen von Ungleichheit und Armut annehmen. Es ist diese soziale Verantwortung, die uns auffordert, die wahren Ursachen für die Probleme der Gesellschaft zu erkennen und anzugehen.

    Die Identitätspolitik, wie sie heute in vielen westlichen Gesellschaften propagiert wird, hat die Gesellschaft zunehmend polarisiert. Sie stellt oft das Kollektiv über den Einzelnen und definiert Menschen mehr durch ihre Identität als durch ihre Taten. Wie jeder wissen sollte, werden wahre Ehre und Wert vor Gott (swt) jedoch nicht durch äußere Merkmale wie Herkunft, Geschlecht oder soziale Stellung bestimmt, sondern durch den Glauben und die Taten des Einzelnen. Lest Sure 49,13:

    „O ihr Menschen, siehe, Wir erschufen euch von einem Mann und einer Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, auf dass ihr einander kennet. Siehe, der am meisten Gelehrte von euch vor Gott ist der Gottesfürchtige unter euch; siehe, Gott ist wissend und kundig.“

    Der wahre Wert eines Menschen wird also durch seine Frömmigkeit, seine Ehrlichkeit und seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bestimmt. Die Pseudolinken, die Bruder Hans-Dieter beschreibt, tragen nur wenig davon in sich und sie übernehmen auch keine Verantwortung für die Bruderschaft.

    Doch trotz der vielen Herausforderungen, die wir heute erleben, sollten wir uns nicht von diesen Identitätsdebatten ablenken lassen. Vielmehr sollten wir den wahren Weg der Gerechtigkeit im Einklang mit den Lehren des Menschseins suchen. Als Mitmensch sollten wir uns fragen: Wie können wir unseren Beitrag leisten, um die wahren Probleme zu lösen, die die Gesellschaft betreffen?

    Am Ende ist es an uns, eine Gesellschaft zu fördern, die auf den Prinzipien der Gerechtigkeit, des Respekts und der Brüderlichkeit basiert. Der Islam lehrt uns dabei, dass wahre Veränderungen nur durch Wissen, gute Absichten und echte Taten erreicht werden können. Lest in Sure 39,9:

    „Sind etwa gleich diejenigen, welche wissen, und jene, welche nicht wissen? Nur die Verständigen lassen sich warnen.“

    Möge Gott (swt) uns alle mit Weisheit und Klarheit segnen, damit wir in dieser Zeit der Prüfungen wahrhaftig und gerecht handeln. Möge Er uns auch die Kraft geben, die Wahrheit zu erkennen und uns nicht von oberflächlichen politischen und gesellschaftlichen Strömungen täuschen zu lassen.

    Ich hoffe, dass Bruder Hans-Dieters Buch zu einer guten Diskussion führen wird, die uns alle weiterbringt. Möge unser Dialog dabei von Respekt, Wissen und der Suche nach Wahrheit geprägt sein.

    Friede sei mit euch!

  6. Die Linksliberalen bezeichnen sich ja in letzter Zeit gerne selbst als „die Anständigen“.

    Frage: Woran erkennt man einen „Anständigen“?

    Ein Anständiger geht auf von der Regierung organisierte Demonstrationen, um sich dort mit Gleichgesinnten die eigene moralische Überlegenheit zum braunen Pöbel zu bestätigen. Und eine Woche später wählt er dann eine Partei, deren Politik für Krieg, Militarismus, Aufrüstung, Verelendung der Massen und die Komplizenschaft bei einem live im Internet übertragenen Völkermord steht.

    Ein Anständiger unterstützt Zensur, die Kriminalisierung von friedlichem Protest , sowie die Einschränkung von Grundrechten von Menschen die er nicht mag, weil ihm jemand im Staatsfunk versichert, dass dies alles nur zur Sicherung der Demokratie geschieht.

    Ein Anständiger möchte keinen Frieden, der nicht gerecht ist. Und was ein gerechter Frieden ist bestimmt natürlich er.

    Ein Anständiger lässt gerne andere für seine Werte kämpfen und sterben.

    Ein Anständiger redet den Mächtigen nach dem Maul.

    Fickt euch, ihr Anständigen!

    1. @Ben
      „Frage: „Woran erkennt man einen „Anständigen“?“

      Frage: „Woran erkennt man falsche Fuffziger?“
      Damit ist jetzt nicht Geld gemeint

    1. nö, Sexkult ist Werkzeug. Um die Massen weichzukochen, für Totalitarismus.
      Schade dass es es kein Apfelmus wird.
      In richtigen Staaten gilt eh ein Pornographieverbot. Und Erotik ist erlaubt, als Akt.
      Pornographie tötet Emotionen und verblödet die Frontallappen.😉

      Liebe Grüsse.

      1. Ist das nicht eher umgekehrt? Die Emotionen sind vorher schon – aus anderen Gründen – als unangenehm, unerwünscht, unerträglich erkannt worden, und Pornokonsum ist dann Triebabfuhr ohne die genannten Schwierigkeiten?

    2. Ich spekuliere jetzt mal wild. Ich bin nur Laie und ob ich damit richtig liege? Keine Ahnung.

      Wenn man sich die Persönlichkeiten dieser LGBTQ-Bewegten mal psychologisch analysiert, kann man denke ich mit gesunden Menschenverstand sagen, dass da auf jeden Fall etwas nicht stimmt.Ich sehe da deutliche Parallelen wie sich ADHS-Kinder & Jugendliche sich benehmen. Ich hatte beruflich ein paar Jahre leider viel mit letzteren zu tun. Und damit wird es pervers, wenn Mächtige eine psychologische Auffälligkeit missbrauchen um damit irgendwie Kapital zu schlagen.

  7. Rievelers „Pseudolinke“ sind die guten alten „68er“ Kulturmarxisten aus der Frankfurter Schule. Die akademischen Institutionen werden, seit den 70ern, mit kritischen Theoretikern geflutet, und diese sind seit dem, der dominierende Teil der Linken im Westen.
    Aber auch der marxistisch- leninistische Teil der Linken kommt nicht weiter in seiner Analyse, als das „DER KAPITALISMUS“ an aller Misere schuld sei. Seine Definition als, Privatbesitz von Produktionsmitteln, bleibt dürftig, Gegenkonzeptionen sind, siehe Ostblock, China oder Vietnam gescheitert und wurden, teilweise von ihren Protagonisten höchstselbst, aufgegeben und verworfen… -nur marxistisch festverdrahtete Schwätzer können einfach nicht vom Glauben, an das echte, wirklich tolle, linke Paradies lassen…

  8. „Alle Menschen sind gleich“ ist die Grundlage linken Denkens. Das Prinzip reicht vollkommen aus, um gegen jegliche Form von Diskriminierung einzustehen

    Wenn ich Identitäten konstruiere, dann unterteile ich die Menschen in Identität A und Identität B. Dann mache ich zwischen Ihnen Unterschiede und binde Diskriminierung an A oder B. Die mit Identität zwangsweise einhergehenden Unterschiede sind das Prinzip von jeglichem Rassismus und Nationalismus. Identitätspolitik ist deswegen reaktionär.

    Hilft mir die Einteilung in Identitäten bei irgendwas? Was aber ist mit Person C, die weder zu A noch zu B gehört. Gut mache ich Identität C auf. Das funktioniert solange bis dann Person D kommt. Die mit A, B und C nichts anfangen kann. Das ist Erbsenzählerei und keine vernünftige politische Position.

  9. Ich glaube nicht dass es Michel Foucault gefiele, dass diese seltsamen Person*innen seine Denkfiguren misinterpretieren und missbrauchen für ihren Quatsch!
    Ich kann das Buch von Esther Bockwyt zum Thema empfehlen. Interessant und verständlich geschrieben mit sehr viel Verständnis und Aufruf zur Toleranz anders Befindlichen gegenüber.

  10. Es war in der Tat das Ärgerlichste an dem rot-grünen Saustall, dass nicht nur sie sich selber als Links deklarierten, sondern, dass auch die Medien und sogar ansonsten beinahe schon intelligente Leute diesen haarsträubenden Unsinn permanent wieder holt haben.
    Wie dämlich man sein um Kriegstreiber für links zu halten…

    1. wenn man in der Geschichte etwas zurückblättert bekommt man den Eindruck, dass die Linke, wenn sie nicht gerade verfolgt wurde, gerne selber am Verfolgen war – aber pardon, das war natürlich nicht die reine Linke, sondern nur ihre fehlgeleiteten Schmuddelkinder…

  11. „Keine Toleranz der Intoleranz.“

    Toleranz ist die Tugend der pluralistischen Gesellschaft. Sie gilt als Respekt gegenüber Werten und Lebensstilen, die man nicht teilt. Dennoch ist Intoleranz manchmal angebracht, meint der Kulturjournalist Alexander Kissler … (->)

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/toleranz-warum-intoleranz-manchmal-noetig-ist-100.html

    Wahre Toleranz ist ohne Haltung nicht zu haben.

    Da isser ja wieder. Der wahre Schotte!
    Unverwüstlich! Unsterblich!

    Aber tödlich.

    (->) … zum Beispiel bei religiösem Extremismus.

    Spricht der Extremist.

    Übrigens: Kennt noch wer den Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz?

    Das sind keine Synonyme.

  12. Alles wahr, aber wir sollten uns fragen, ob wir nicht über ein totes Pferd reden. Der ganze Wokusmus ist unter Trump geplatzt wie eine Seifenblase und es zeigt sich keinerlei Widerstand. Weil der Wokismus nie etwas von unten Kommendes war, sondern von oben aufoktroyiert war. Den Linken sollte die Birne weich gemacht werden, damit sie im Gegenzug den Kriegskurs und die Verelendung mittragen. Was leider geklappt hat. Die Woken ließen sich bereitwillig „gegen Putin“ einspannen, denn der ist nicht woke. Auch das ein sehr gern gesehener Effekt.

    Wenn das drüben in Amerika so ist, wird es bei uns nicht lange anders sein. Was ja schon zu sehen ist. Keinerlei woke Inhalte bei Grünen und Linken im Wahlkampf. Diese lustige Heidi von den Linken markiert meiner Meinung nach die Rückbesinnung auf die klassischen Themen. Was sofort honoriert wurde,

    Endlich!

    1. „Wenn das drüben in Amerika so ist, wird es bei uns nicht lange anders sein.“

      Wie wahr. Bleibt die spannende Frage, wie CDU und SPD den Dreh zum Populismus hinbekommen. Vermutlich mit Etiketten-Schwindel, indem sie behaupten ihr Populismus wäre liberale Demokratie. Das hat ja auch schon mit der demokratischen Nazi-Ukraine geklappt.

      1. „Wenn das drüben in Amerika so ist, wird es bei uns nicht lange anders sein. “

        Ist zwar normalerweise wirklich so, aber… sehen sie bei uns irgendwas rumlaufen, wie den Trump? Und selbst falls…. irgendwie graut es mir schon vor einem deustchen Trump…

        In wie weit da Etketten Schwindel hilft, ist fraglich. Die grosse Attraktion Trumps ist ja, dass er eben KEIN Heuchler ist, was sogar seine Gegener konzedieren. Und seit so erbärmlichen Figuren wie Baerbock & Co dürften sogar die Deutschen da etwas allergischer geworden sein.
        Die 10% der hardcore grün Gläubigen betrifft das natürlich nicht. Die bleiben uns, genau wie die Katholische Kirche, mit ihren eigenen 10%, hardcore Gläubiger…. dagegen helfen nur ein oder zwei Generation Wechsel.

        1. Mit dem woken Liberalismus dürfte es vorbei sein. Bleibt der imperialistische Liberalismus mit seiner eifernden Mission. Der wird mit dem Populismus von Trump ein Auskommen suchen und auch finden, denn die Europäer sind seit Generationen auf Vasallentum gepolt, sodass es quasi in ihren Genen übergegangen ist sich den USA unterzuordnen.

          1. Ihre Leute des „imperialistische Liberalismus “ stehen aber bekannterweise auf seiten der Demokraten und Waffen Herwteller! und nicht auf Trumps Seite. Und der hat Selensky brüskiert und aus dem White House schmeissen lassen, damit er seine Profit-Pläne für die ukrainischen Bodenschätze durchziehen kann.
            Von Rutte über Macron, Starmer zu Merz wollen die Euro Deppen aber Krieg da sie tief in der Rüstungsindustrie investiert sind…

            Es gibt KEINEN europäischen Trump, also geht hier alles weiter wie bisher. Der Grün-Siff hat den in den 70ern (ich war dabei!) geplanten Weg durch die Instanzen geschafft und beherrscht die Bürokratie und Ministerien von unten und der Mitte her. Sehen sie irgenwo einen Musk, der den Leuten Briefen schickt und sie auffordert nachzuweisen, sie hätten irgend etwas Sinnvolles für ihre Monster-Gehälter geleistet?

            Also wird es genauso weiter gehen wíe bisher.

            Schauen sie einfah hin….

  13. Schönes Titelbild.
    Haben die keine anderen Sorgen ?
    Andererseits: Das sind also die Leute vor denen richtige rechte Männer sich fürchten ?
    Na toll.
    Warum wird sich an Sachen abgearbeitet, die für das praktische Leben überhaupt keine Relevanz haben ?
    Keine Ahnung, das ist alles keine Frage der Politik mehr sondern der Tiefenpsychologie, dazu kann man als Laie nichts mehr beitragen.

  14. Sehr wahr:
    „Was fehlt ist eine tiefere Analyse der Gründe dieser vorgeblich linken politischen Richtung,“

    Ich kenne eine ganze Reihe Menschen, die sozial eher ganz unten angesiedelt sind, Lebenskünstler- oder Aussteiger-Existenzen, sich auch tatsächlich auf Antifa-Aktionen von der Polizei verprügeln lassen, daraus viel Optimismus entwickeln – und dem Gendern anhängen.
    Sie kennen Ausbeutung, erleben sie selbst, aber Marx finden sie zu einseitig männlich. In der Billigjoblöhnerei fehlen ja auch die gewerkschaftlichen Kämpfe. In deren Alltag zählt, Subsistenz-nah, wirklich die Solidarität der Subkulturen, und LSBT*Q ist auch eine solche Subkultur.

    Soweit mein erster Denkansatz dazu.
    Ansonsten liebe ich die Kampfschrift von Susan Neiman „Links ≠ woke“!

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