Die Grünen und der Krieg

Pressekonferenz der Grünen, 1983
Bundesarchiv, B 145 Bild-F065187-0032 / Reineke, Engelbert / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Die ersten Grünen hatten einen pazifistischen Ursprung. Ihre Friedfertigkeit haben sie nicht erst in der Zeitenwende verloren. Seit mindestens zwanzig Jahren sind sie kriegsbereit.

Stefan Luft und Sandra Kostner haben zusammen das Buch »Ukrainekrieg. Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht« herausgegeben, in dem Texte verschiedener Autoren zum aktuellen Konflikt in der Ukraine zu finden sind. Unter anderem haben sich darin Wolfgang Streek, Sabine Schiffer und Klaus von Dohnanyi geäußert.

Die Grünen verstanden sich in den 1980er-Jahren als »parlamentarischer Arm der Friedensbewegung«. Die Friedensbewegung gehörte zum Substrat der 1979 gegründeten Partei wie die Anti-Kernkraft- und die Frauenbewegung. Die Proteste gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland zwischen 1979 und 1983 im Rahmen des »NATO-Doppelbeschlusses« gaben den Grünen einen wichtigen »Mobilisierungsschub« auf dem Weg in die Parlamente. Die strikte Ablehnung von Gewalt innerstaatlich wie international, die Auflösung der Militärblöcke und weltweite Abrüstung gehörten zu den zentralen Inhalten grüner Programmatik.

In diesem Kontext steht auch die Forderung nach einem Austritt Deutschlands aus der NATO sowie nach einer Auflösung von NATO und Warschauer Pakt. Für die Grünen war noch 1988 klar, dass »es der NATO weniger um diese Werte [Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, S.L.] als um die Durchsetzung und Aufrechterhaltung der ökonomischen und politischen Ordnung des Kapitalismus geht«.

Wiedervereinigung fand ohne grünen Einfluss statt

Die Grünen verstanden Pazifismus als grundsätzlichen Gewaltverzicht im Inneren und im Äußeren. »Gewaltfreiheit gilt uneingeschränkt und ohne Ausnahme zwischen allen Menschen, also ebenso innerhalb sozialer Gruppen und der Gesellschaft als Ganzem als auch zwischen Volksgruppen und Völkern. Das Prinzip der Gewaltfreiheit berührt nicht das fundamentale Recht auf Notwehr und schließt sozialen Widerstand in seinen mannigfachen Varianten ein. Widerstand kann langfristig am wirksamsten auf soziale Weise geführt werden […]. Wir sind ebenso grundsätzlich gegen die Anwendung zwischenstaatlicher Gewalt durch Kriegshandlungen.« Mit diesem unbedingten Pazifismus fanden die Grünen in den 1980er-Jahren zu Zeiten der Debatte um die »Nachrüstung« ihr Alleinstellungsmerkmal.

Das Verschwinden des »Eisernen Vorhangs« und die Wiedervereinigung Deutschlands fanden weitgehend ohne die Grünen als politischem Einflussfaktor statt. Bei der Bundestagswahl 1990 scheiterten sie an der Fünf-Prozent-Hürde. Bündnis 90 konnte nur aus den fünf neuen Bundesländern Vertreter in den 12. Bundestag entsenden. Im Programm zur Bundestagswahl 1994 hieß es: »Frieden und Sicherheit bedürfen in erster Linie der vorausschauenden Verhinderung von Konflikten, der friedlichen Streitbeilegung, des Ausbaus der Institutionen, die Demokratie und Menschenrechte, insbesondere auch Minderheitenrechte sichern, und für den Fall, dass diese Mittel versagen, wirksamer Instrumente von nicht militärischem Druck und Einflussnahme.«

Soziale Verteidigung, Welt ohne Gewalt und ohne Militär, »eine sanfte, gewaltfreie, grüne Republik ohne zentrale bewaffnete Kräfte nach außen und innen« – das waren die Illusionen der frühen Jahre der Grünen. Sie boten reichlich Angriffsfläche für die Argumente Joschka Fischers und anderer in den 1990er-Jahren, die die Grünen für Militäreinsätze der deutschen Bundeswehr im Ausland politisch öffnen wollten.

Die Militarisierung

Eine Zäsur bildete die Reaktion auf den Krieg im zerfallenden Jugoslawien. Die Militarisierung der Politik erfasste nicht nur die damalige Bundesregierung aus CDU/CSU und FDP, sondern auch die Partei Bündnis 90/Die Grünen. Ethnische Säuberungen und Massaker – wie das im bosnischen Srebrenica im Juli 1995 – spalteten die Partei: Die bis dahin geschlossene Opposition der Grünen gegen militärische Intervention zerbricht. Sie spalten sich in Befürworter und Gegner militärischer Einsätze. Ein militärisches Eingreifen schien nicht mehr ausgeschlossen – auch wenn dieses zunächst sprachlich kaschiert wurde. Es gehe um »Notwehr und Nothilfe, [um] das nackte Überleben der Menschen zu sichern«. Damit wurde zunächst insinuiert, Opfer und Täter seien klar auseinanderzuhalten. Das waren aber Kategorien, die im Jugoslawienkonflikt die komplexe Realität verfehlten.

Übersehen wird dabei, dass Hilfeleistung für Gewaltopfer im Alltag in der Regel keine unbeabsichtigten Nebenwirkungen für Dritte hat, wohingegen militärisches Eingreifen grundsätzlich massive »Kollateralschäden« verursacht. Der Angriff der NATO und der Bundesrepublik auf Jugoslawien im Jahr 1999 zeitigte genau diese Folgen. »Die Nothilfe galt per se als gut. Diese Einschätzung begann sich zu ändern, als die Bomben Flüchtlinge trafen, deren Schutz die Nato [sic] versprochen hatte, als die Raketen Kinder, Frauen und Männer töteten, Brücken und Wohnhäuser zerstörten – zum Teil (bei den Brücken) geschah das vorsätzlich, ansonsten bewußt [sic] fahrlässig. Die Nato nahm und nimmt die Schädigung der Zivilbevölkerung hin – unter Verletzung des völkerrechtlichen Grundsatzes, daß [sic] die Zivilbevölkerung nicht Kampfobjekt, sondern Schutzobjekt ist.«

Militärische Gewalt, auch jene, die als Ziel vorgibt, elementare Menschenrechtsverletzungen verhindern zu wollen, wird im Regelfall eingesetzt, um feindliche Infrastruktur (Verkehrsknotenpunkte, Produktionsstätten) oder »weiche Ziele« (Innenstädte, Flüchtlingstrecks) zu zerstören und auf diese Weise die Bevölkerung des Kriegsgegners zu zermürben. Wer unter Berufung auf Menschenrechtsverletzungen militärische Gewalt rechtfertigt oder begründet, nimmt zwangsläufig in Kauf, dass auch diese Option nur um den Preis beteiligter und unbeteiligter Opfer sowie massiver ökologischer und ökonomischer Schäden zu haben ist. Die Behauptung eines »sauberen Krieges« mittels »chirurgischer Eingriffe« durch Präzisionswaffen ist aller Erfahrung nach ein Euphemismus.

Fischer und der Pazifismus

Im Juli 1995 stieß Joschka Fischer in seiner Funktion als Vorsitzender der Bundestagsfraktion seiner Partei eine Debatte zu den politischen Reaktionen auf den Konflikt in Bosnien an. Dort zeichne »sich ein Sieg derjenigen ab, die auf brutale und grausame Gewalt setzen, während sich die Politik der Friedensbewahrung als hilflos und die sie tragenden Vereinten Nationen und westlichen Mächte sich als uneinig,  deshalb nahezu handlungsunfähig und in ihren politischen Absichten mindestens als doppelbödig (um es ganz milde zu formulieren) erweisen«. Die Politik von Bündnis 90/Die Grünen, die sich bisher auf das Embargo der Vereinten Nationen, humanitäre Hilfe und den Einsatz von »Blauhelmen« beschränkte, müsse grundlegend infrage gestellt werden. »Können Pazifisten, kann gerade eine Position der Gewaltfreiheit den Sieg der brutalen, nackten Gewalt in Bosnien einfach hinnehmen?«, so Fischers rhetorische Frage. Und: »(L)äuft die deutsche Linke jetzt nicht massiv Gefahr, ihre moralische Seele zu verlieren, wenn sie sich, egal mit welchen argumentativen Ausflüchten, vor diesem neuen Faschismus und seiner Politik der Gewalt wegduckt?«

Fischer plädierte dafür, die Schutzzonen der Vereinten Nationen in Bosnien militärisch zu verteidigen, um die Zivilbevölkerung nicht länger der Bedrohung an Leib und Leben auszusetzen. In der darauffolgenden Debatte legte Fischer nach und forderte eine weltweite »Interventionspflicht bei Völkermord«. Eine Gruppe um die Bundessprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Kerstin Müller, unterzog Fischers Vorstöße einer grundsätzlichen Kritik. Sie konnte sich zwar letztendlich nicht durchsetzen, benannte aber wichtige Zusammenhänge, die bis heute gültig sind:

  • Eine Pflicht zur humanitären Intervention bei Völkermord und ethnisch-religiösen Konflikten bedeutet in der Konsequenz zahllose weltweite militärische Einsätze;
  • es müssten Kriterien festgelegt und international akzeptiert werden, die erfüllt sein müssen, um eine Intervention auszulösen, und es müsste eine Institution bestimmt werden, die diese Verfahren betreibt und über einen Einsatz entscheidet;
  • es müsste geklärt sein, wer legitimiert und fähig ist, solche Einsätze weltweit zu führen, darüber hinaus müsste auch geklärt sein, welche Mittel eingesetzt werden können/dürfen und wer über die Geeignetheit der Mittel entscheidet.
  • Außer den USA und der NATO wären kaum andere Akteure denkbar, solche Aufträge auszuführen. Sie haben allerdings konkrete politische und ökonomische Eigeninteressen und wären deshalb als unparteiliche Eingreiftruppe und Friedensstifter nicht geeignet.

Instrumentalisierung der Verbrechen des Holocaust

Grünen-Politiker verglichen immer wieder die Verbrechen im jugoslawischen Bürgerkrieg mit denen des Holocaust. Mithilfe dieser diskursiven Strategie der »Geschichte als Argument« sollte der Forderung nach Militärintervention Nachdruck verliehen und Widerspruch im linksorientierten Milieu erschwert oder unmöglich gemacht werden. Fischer begründete seine Forderung nach einer Interventionspflicht bei Völkermord damit, dies sei »für mich der unveräußerliche Kern des Antifaschismus und seines Vermächtnisses des ›Nie wieder Auschwitz‹«. In der Debatte um den UNPROFOR-Einsatz im Juni 1995 wurde daran erinnert, dass deutsche Bomber im Zweiten Weltkrieg bereits erhebliches Leid über Belgrad gebracht haben und dass sich die Bundesrepublik Deutschland – immerhin Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches – daher aus guten Gründen militärisch zurückhalten sollte.

Die Abgeordnete Marieluise Beck zog den entgegengesetzten Schluss, Deutschland müsse, »wenn wieder einmal ein Volk vernichtet wird, sich dieser Gewalt entgegenstellen«. In beiden Argumentationen geht es um die Normativierung der Geschichte. Diese Vergleiche sind in ihrer Häufung bemerkenswert angesichts der zu Recht betonten Singularität der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie. »Der Diskurs über Srebrenica ist in weiten Teilen auch eine Auseinandersetzung um die angemessene Interpretation unserer nationalsozialistischen Vergangenheit. Die Bedeutung der nationalsozialistischen Vergangenheit ist fundamental für die deutsche politische Kultur des Krieges und die Prozesse der Legitimierung und Delegitimierung militärischer Interventionen.«

Christian Ströbele und Claudia Roth kritisierten diese Instrumentalisierung der Verbrechen des Holocaust in ihrem Antrag zur Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/ Die Grünen in Bielefeld am 13. Mai 1999:

Wir wenden uns gegen Parallelsetzungen der mörderischen Verbrechen des Milosevic-Regimes und dem [sic] Holocaust. Dies bedeutet eine unzulässige Relativierung des Nazifaschismus und des Völkermordes an den europäischen Juden. Verbale Voraussetzung für Friedenspolitik ist eine verbale Abrüstung. Niemand, der sich für ein Ende der Bombardierung einsetzt, will wegsehen oder wäscht damit gar den ›Faschismus‹ und Verbrechen weiß. Niemand, der in dieser Situation die Militärintervention als letztes Mittel erachtet hat, ist damit schon ein Kriegstreiber.

»Die Grünen entsandten 19 Jahre nach ihrer Gründung die deutsche Luftwaffe in einen Kriegseinsatz.«

Die pazifistisch orientierten Mitglieder verloren in einem mehrjährigen innerparteilichen Prozess zusehends an Einfluss. »Ein Teil des pazifistischen Flügels sah in dieser Entscheidung einen Verrat an grünen Prinzipien und verließ die Partei.« Joschka Fischer und seine Unterstützer setzten sich auf breiter Front durch. Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen stimmte unmittelbar vor der Regierungsbeteiligung 1998 mehrheitlich einem Einsatz der Bundeswehr im Rahmen der NATO im Kosovo zu – ohne Mandat der Vereinten Nationen: »(D)ie Grünen entsandten 19 Jahre nach ihrer Gründung die deutsche Luftwaffe in einen Kriegseinsatz.«

Formal war die Zustimmung der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen nicht zwingend, politisch hingegen von großer Bedeutung. »Die Beteiligung einer Partei, die maßgeblich aus der deutschen Friedensbewegung hervorgegangen war, war mit großer Wahrscheinlichkeit geradezu entscheidend dafür, dass Deutschland zum ersten Mal nach 1945 bereit war, sich wieder aktiv an einem Krieg zu beteiligen.«

Heribert Prantl kommentierte, dass nun »ausgerechnet die erste rot-grüne Regierung in Bonn Friedensfähigkeit vorrangig als Kriegsführungsfähigkeit begreift. Hätte dies jemand bei einem der Grünen-Parteitage vergangener Jahre behauptet, er wäre als Spinner ausgelacht worden.« Erstmals in Regierungsämtern auf Bundesebene angelangt, wechselten zahlreiche Interventionskritiker auf die Seite Fischers (u. a. Antje Vollmer und Jürgen Trittin). Gleiches gilt für die Fraktionsvorsitzende Kerstin Müller sowie die verteidigungspolitische Sprecherin Angelika Beer.

Die Auflösung der Militärblöcke war gestern

Programmatisch finden zu Beginn der 2000er-Jahre Verschiebungen zu Ungunsten des zentralen Grundsatzes »Gewaltfreiheit« statt. Im Grundsatzprogramm des Jahres 2002 werden die Verpflichtungen im NATO-Bündnis und ihre Funktionen in der Friedenssicherung anerkannt. Bündnis 90/Die Grünen hatten sich dem Konsens der deutschen Parteien (mit Ausnahme der Partei Die Linke) in der Außenpolitik angeschlossen. Die erste Stufe der bellizistischen Wende war vollzogen.

Welche Welten die Partei »Die Grünen« in ihrer Gründungszeit von der Partei »Bündnis 90/Die Grünen« seit Beginn der 2020er-Jahre trennen, macht eine Aussage im Kapitel zur Europäischen Friedenspolitik im Bundesprogramm aus dem Jahr 1980 deutlich: »Der Ausbau einer am Leitwert Frieden ausgerichteten Zivilmacht muss mit der sofort beginnenden Auflösung der Militärblöcke, vor allem der NATO und des Warschauer Paktes einhergehen.« Das Bekenntnis zur NATO und deren Erweiterung, zur Aufrüstung und zu Waffenlieferungen in den Ukraine-Krieg und das Bekenntnis zur US-amerikanischen Politik im Jahr 2022 haben mit Geist und Buchstabe der Orientierung Europas als einer »am Leitwert Frieden ausgerichteten Zivilmacht« nichts mehr gemein.

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29 Kommentare

    1. OT:

      Zu den ollen Kamellen von Dorin und Handke gab es schon (nicht nur) einen Dachbodenbefund:
      https://www.perlentaucher.de/essay/peter-handke-und-seine-relativierung-von-srebrenica-in-einer-extremistischen-postille.html

      Kein Wunder, daß die Nazi-Ikone der Wahrheitsfindung Elsässer damals ebenfalls auf den Relativierungshaufen drauf kacken durfte, in der Jungen Welt! Hach war er da noch jung und link.

      Von der Behauptung, daß angeblich 3000 Vermisste und Tote in Wählerverzeichnissen aufgetaucht sein sollen blieb nach Recherchen nicht mehr viel übrig:
      https://www.researchgate.net/profile/Helge-Brunborg/publication/226585572_Demography_of_Conflict_and_Violence_An_Emerging_Field/links/5658671208ae1ef9297db765/Demography-of-Conflict-and-Violence-An-Emerging-Field.pdf

  1. Meines Erachtens ist dieses Thema mittlerweile überpräsent – ohne dass durch ständige Wiederholung etwas anders, besser oder ungeschehen wird!
    Allerdings werden andere, parallel stattfindende Entwicklungen wenig bis nicht beleuchtet, was in Summe überaus fatal? werden kann.
    Denn jeder mündige EU-Bürger sollte schon Kenntnis davon haben, was seine Kommission an Fortschritt für ihn plant.
    Und selbst der nur marginal Fantasiebegabte kann sich den Umfang und die weiteren Folgen vorstellen.
    (Wenn nicht, ist der Käs‘ eh gegessen.)
    Daher empfehle ich den Beitrag vom 29.4.23 „Lizenz zum Datenmissbrauch“, manova/ehemals Rubikon.
    Aufschlussreich und“eigentlich“ verständlich für jeden Gehirnträger:*In (soviel Zeit muss sein 😁)

    1. Allseits danke für die zwar unfreiwillige, aber nichts desto trotz erhellende Erkenntnis, dass es unerheblich ist, auf welcher Seite der Zaunes man steht, wenn die Sicht auf den Horizont gleichermaßen begrenzt ist. Dann sind die Denkmuster ähnlich eindimensional, nur die hingeworfenen Brocken unterscheiden sich.
      Wär‘ doch das zukünftige Leben ebenso simpel.👍

  2. Der Großteil Grünen mag ursprünglich pazifistisch eingestellt gewesen sein, das trifft aber auf keinem Fall auf Figuren wie Joschka Fischer zu, allzu schnell war er bereit sich an der Bombardierung von Jugoslawien zu beteiligen.

    Mit seiner Rechtfertigung für den Kosovo-Krieg, dass sich Auschwitz nie wiederholen dürfe, stellte den Holocaust auf die gleiche Stufe wie den Kosovo-Konflikt, auch wenn er betonte, »Auschwitz« wäre unvergleichbar, dabei schob er die Schuld an dem Konflikt einseitig auf die Serben.

    Die schnelle Bereitschaft der Grünen, alle Grundsätze Deutschlands, wie keine Waffen in Krisengebiete zu liefern, über den Haufen zu werfen um »Russland zu ruinieren«, entlarven den »Pazifismus« der Grünen als Täuschungsmanöver von Anfang an.

    1. Zumal Joschka Fischer sich ja auch durch seine fotografisch dokumentierten Steinwürfe nicht unbedingt als Verfechter von Gewaltlosigkeit empfohlen hätte…

  3. Ich habe den Verdacht, dass Fischer ein V-Mann des Verfassungsschutzes war. Obwohl keine Schulabschlüsse, wurde er von Cohn-Bendit in die Studentenbewegung eingeschleust. Diese brachte er in Frankfurt zum Erliegen, einerseits durch die idiotische Ideologie, dass Hochschularbeit nicht revolutionär sei, sondern man Betriebsarbeit machen müsse, um das Proletariat zum Klassenbewusstsein zu erwecken, andererseits durch Häuserkampf und gewalttätige Demonstrationen, bei denen massenweis Pflastersteine flogen, so dass kein normaler Mensch mehr demonstrieren konnte. Dass so einer Minister wurde, übersteigt das Vorstellungsvermögen. Er schaffte es dann, die Grünen total umzudrehen, von Kritikern des „Monopolkapitalismus“ zu Globalisierungsanhängern und von Pazifisten zu Bellizisten. Ich vermute auch, dass der Tod von Petra Kelly und Gerd Bastian kein Zufall war. Und dass sich die Atomkonzerne gleich an den CO2 Schwindel dranhängten und Ökostatus erlangten, lässt den Verdacht aufkommen, dass diese auch dahinter stecken. Alles Verschwörungstheorie?

    1. Ich denke, dass du wahrscheinlich recht hast und Fischer einen staatl. Förderer hatte.
      Bin mir aber etwas sicherer was den bunten Otto betrifft und dass dieser festangestellt war. Im Bild sitzt er neben P. Kelly, der war überall dort präsent wo direkt oder zukünfig etwas passiert. Den Otto wollte und durfte man wegen des imperativen Mandats nicht verbrennen ergo hat er einen aussichtsreichen Posten in der müllwagenroten Partei bekommen und war zum Schluss sein eigener Chef. Das wäre, wenn zutreffend, doch eine Bilderbuch- Karriere gewesen, oder?

  4. Hier etwas überaus Interessantes zum Ansehen, und weiterverbreiten:

    „[…]ARTE nimmt geschichtsträchtige Personen und Ereignisse in den Fokus und betrachtet diese aus einer neuen Perspektive. In dieser Folge: Die Alliierten erkannten nach 1945 schnell, dass die Entnazifizierung von Millionen NSDAP-naher Deutscher ein nicht realisierbares Ziel darstellte, was der deutschen Bevölkerung zu einer gewissen Rehabilitierung verhalf.[…]“

    Link:

    https://www.youtube.com/watch?v=lxcr3ujnXXA

    Mensch achte insbesonders auch auf das Kapitel DDR, SED, Stasi, und Umgang mit echten, und vermeintlichen, Regimegegnern.

    Interessant, und sehr aufschlußreich von wem „Bündnis90/Die Grünen“ – und deren Unterstützer im Jahre des Herrn 2023 – gelernt haben, wenn die völlig sinnlos und wertfrei absolut jeden, der anderer Meinung als sie ist als „Nazi“ – oder „rechtsoffen“ bzw. „Rechtsextremisten“ diffamieren.

    Die Arte Doku – aus französischer Sicht gedreht- ist übrigens auch sonst sehr interessant, überaus informativ, und aufschlußreich was neue Erkentntnisse über die ganz offensichtlich gescheiterte Entnazifizierung in beiden deutschen Staaten – der BRD als auch der DDR – angeht, und warum man auch heute noch echte Nazis findet, die nie für ihre Kriegs- oder Menschheitsverbrechen bestraft worden sind, aber das ist ein anderes, ebenso aufklärisches Thema.

    Gruß
    Bernie

  5. Die Entwicklung einer Partei, ist der Gradmesser für die Analyse.
    Meine Analyse daraus beschreibt : Hervorragende Simulation!
    Das Beispiel der grünen D(S)umpfpartei ist selbstredend für das politische Establishment!
    Korruption von vorne/hinten, bis es keine Alternative existiert, weiter so.
    Die demokratische Situation ist eine Sache, aber viel schlimmer sind die Leut die das alles unterstützen.

  6. Bis zum Sommer 1995 stand ich den Grünen eher neutral bis gleichgültig gegenüber.Dann geschah etwas,dass ich bisher nur in einem faschistischen Staat für möglich hielt.In einem kleinen Dorf in Südthüringen ging die zuständige Briefträgerin in Rente.Die zuständige Postdienststelle fand nach einigen Tagen einem vom Arbeitsamt vermittelten jungen Afrikaner.Ohne jede Ausbildung und Einweisung in die lokalen Besonderheiten bezüglich Namen ,Hausnummern etc. wurde der junge Mann los geschickt.Zwangsläufig musste er versagen.Nach zwei Tagen gab er auf.Es gab ein oder zwei dumme Bemerkungen von einem als chronischem Nörgler bekannten Bewohner.Diese Situation wurde von einem Regionalblatt korrekt berichtet.
    Da Sommerloch war und weder die BILD noch die Taz genug Stoff fanden,durchforsteten sie wie üblich die Regionalmedien.Und wurden entsprechend fündig.Die mediale Hetze begann…Dutzende TV,Radio-und Presse-Teams belagerten das Dorf,brachen in die Häuser ein,um zu fotografieren,wie „Nazis“so hausen,Schüler,die auf den Schulbus warteten,wurten verbal und körperlich attackiert,das Meininger Theater kündigte den Bewohnern dieses Dorfes die Theaterabonnements….vorne weg bei dieser absoluten Hetze die TAZ…bei einem Parteitag der Grünen in Hannover wurde dazu aufgerufen,in das Thüringer Dorf zu fahren und dieses mitsamt den Bewohnern zu verbrennen…Etliche Busse und Dutzende PKW mit mehreren hundert Grünen machten sich auf den Weg,um das „gute“Werk zu vollbringen….der Polizei blieb nichts anderes übrig,als die in und durch das Dorf führende Straßen sowie die Bahnstrecke für mehrere Tage komplett zu sperren und weiträumig Kontrollstellen einzurichten,um Ortsfremde fern zu halten…
    Seit dieser Zeit sehe ich in den Grünen nur noch die Fratze des Faschismus…die auf dem Grünenparteitag im Mai 1999 den Jugoslawienkrieg frenetisch bejubelten…die heute wieder „dem Russen“ den Garaus machen und „dem chinesischen Untermenschen“ aufzeigen,dass sein Platz der eines Sklaven des westlichen Herrenmenschen zu sein hat…

      1. Zuerst Eigenes Erleben und Erzählungen von mir nahe stehenden Menschen.
        Dann sind Auszüge des Geschehens bei Landolf Scherzer „Die Fremden“ , Aufbau-Verlag,1.Auflage ,2002,ab S.58 dokumentiert.(ISBN 3-351-0254-02543-2)
        Eine umfangreiche Sammlung von Presseartikeln,Video-und Tondokumenten gehörte zum Nachlass einer 2020 verstorbenen Bewohnerin.Diese sind meines Wissen bei den Erben noch vorhanden…

  7. Und es ist wieder „ausgerechnet“ eine überwiegend rot-grüne Regierung, die „Friedensfähigkeit vorrangig als Kriegsführungsfähigkeit begreift“. Die größten und lautesten Kriegsbefürworter – bis auf Strack-Z. – sind Grüne. Zufall? War der ursprüngliche pazifistische Ansatz blosses Füllmaterial im Parteiprogramm? Vom Paulus zu Saulus – kann man machen, halte ich aber für eine ziemlich sichere Methode, die Partei in der Senkgrube der Parteiengeschichte verschwinden zu lassen.

    1. „Die größten und lautesten Kriegsbefürworter – bis auf Strack-Z. – sind Grüne. Zufall? War der ursprüngliche pazifistische Ansatz blosses Füllmaterial im Parteiprogramm?“

      Eine ehrliche (und korrekte) Beantwortung der Fragen ist schwierig. Und man muss dafür u.a. betrachten, welche Personen damals – zu Anfangszeit der Partei – die Partei unterstützt haben (und Mitglied der Partei waren) auch immer noch – sofern die Personen noch leben – die Partei unterstützen und Mitglied sind. Eine Betrachtung alleine der „führenden“ Personen (bzw. ehemals führenden Personen), wie Joschka Fischer (und Konsorten) reicht dafür nicht aus (und Personen wie Bärbock und Habeck etc. werden aufgrund ihres Alters eher nicht schon in der Gründungszeit in die Partei eingetreten sein). Sofern ein großer Teil, welche früher für die Partei (die Grünen) waren, inzwischen nicht mehr für die Partei sind (also z.B. eher andere Alternativen, d.h. unterschiedliche kleinstparteien, unterstützen), so wäre dieses ein Indiz dafür, dass durchaus damals in den 80er Jahren der pazifistische Ansatz im Parteiprogramm nicht als Füllmaterial (von einem Großteil der Partei) betrachtet wurde. Weiter muss man auch betrachten, dass Fragen bzgl. Naturschutzthemen und Pazifismusthemen durchaus von Personen unterschiedlich beantwortet werden können (bzw. auch unterschiedlich gewichtet sein können), d.h. eine Person zwar eigentlich für Pazifismus ist, aber dann Naturschutzthemen eigentlich höher bewertet als Pazifismus(-themen) und deshalb – wegen angeblich keiner Alternativen in Naturschutzdingen – dann doch eine Partei (mit der man bzgl. den Antworten auf die Fragen bzgl. Pazifismus immer weiter divergiert) weiter unterstützt (und z.B. auch Mitglied bleibt). Auch muss man beachten, dass die Mitgliederzahlen der Grünen seit den Anfängen bis mindestens in die 90er Jahre hinein, immer weiter gewachsen sind, wodurch dann ein Parteiflügel (oder Gruppierung in einer Partei), welcher ursprünglich in der Minderheit gewesen sein könnte, dann zum stärksten Flügel wird (d.h. z.B. der Pazifismusflügel wird schwächer während der Flügel um Fischer größer wurde). Bei der Betrachtung, aus welchen „Milieus“ nun die neuen Parteimitglieder hinzukamen, könnte man damit auch wieder Indizien dafür bekommen, ob oder ob nicht nun der Pazifismus Ansatz bloßes Füllmaterial im Parteiprogramm war. Und letztlich muss man auch noch betrachten, dass sich die Meinung (und Ansichten) von Personen – z.B. auch durch die „Meinungsbildung durch Medien“ – im Laufe der Zeit ändern können.

      ps. Eine Frage welche vermutlich einfacher zu beantworten wäre, wer hat die Grünen bei der letzten Bundestagswahl gewählt, da diese der Meinung waren, dass diese für „Pazifismus“ (wie in den Gründerjahren) wären (obwohl diese auch unter Joschka Fischer gezeigt hatten, dass diese Thema im besten Falle Verhandlungsmasse war)? (Mit möglicher Bonusfrage, wer trotz Kenntnis des „obwohl“ der Meinung war, dass die Grünen wieder zu ihren pazifistischen Ursprüngen zurückgefunden hätte – z.B. aufgrund von damaligen Wahlkampfaussagen der Grünen).

  8. Die Grünen dürften sich ruhig einmal mit der ursprünglichen Namensgebung auseinandersetzen. Da es sich bei dieser Partei aktuell um eine Kriegsbeförderungspartei handelt wäre „die Olivgrünen“ ehrlicher. Man sieht jetzt, dass Veganende, Radfahrende und Gendernde nur eine Kanonenrohrlänge von den anderen Selbstbesoffenen am gegenüberliegenden Rand des politischen Spektrums entfernt sind.

  9. Bosnien? Wen hat der Fischer denn da unterstützt? Einen gewissen Izetbegowich, den Wikipedia wie folgt zitiert:

    „„Die erste und vorrangigste [Erkenntnis] ist sicherlich diejenige von der Unvereinbarkeit des Islams mit nicht-islamischen Systemen. Es gibt keinen Frieden oder Koexistenz zwischen dem ‚islamischen Glauben‘ und den nicht-islamischen Gesellschaften und politischen Institutionen. (…) Der Islam schließt klar das Recht und die Möglichkeit von Aktivitäten einer fremden Ideologie auf seinem eigenen Gebiet aus. Deswegen stehen irgendwelche laizistische Prinzipien außer Frage, der Staat also sollte ein Ausdruck der Religion sein und er sollte deren moralische Konzepte unterstützen.““

    Das ist schon nicht mehr Iran, auch nicht Saudi-Arabien, das ist Taliban. Unter „Kritik“ lesen wir:

    [quote]

    Izetbegović mit US-Präsident Bill Clinton 1997 in Tuzla
    Esad Bajtal beschuldigte Alija Izetbegović, nichts gegen Verbrechen von Mudschahedin im Bosnienkrieg unternommen zu haben.

    „Izetbegović und Rasim Delić, die den Oberbefehl über diese Truppen hatten, müssen sich vorwerfen lassen, nichts gegen die Mudjaheddin und ihre Verbrechen unternommen zu haben“, so der Sozialwissenschaftler, der während des Krieges als Journalist in dem Frontort Breza tätig war und später lange Jahre der gesellschaftskritischen Schriftstellergruppe 99 vorstand. „Jetzt müssen wir Bosniaken für diese Leute geradestehen.“ Sefer Halilović, der erste Kommandeur der ARBiH, bestätigt diese Kritik. Er sei von seinem Posten entfernt worden, weil Izetbegović die Islamisierung der bosnischen Verteidigungsstreitkräfte betrieben habe. Die Mudjaheddin und auch die Eliteeinheit „Schwarze Schwäne“ seien dann zudem dessen direktem Kommando unterstellt gewesen.[/quote]

    Wobei die Mudjaheddin eine international besetzte Terrortruppe waren, die I. zusammengestellt hatte. Auf dessen Seite kämpfte die NATO gegen die Serben. Die hatten keine Lust, in I.s Gottesstaat zu leben und waren deshalb Faschisten. Eine noch ärgere Verdrehung der Wahrheit ist nicht möglich.

    Tatsächlich ist jetzt das Verfahren gegen Hacim Thaci in Den Haag eröffnet worden. Ein Schwerverbrecher und Mafiaboss, der natürlich auch die NATO-Patronage hinter sich hatte. Außer dem konkret-Magazin interessiert das niemand.

    1. Sie versinken in „klein-klein“ ohne das Ganze zu sehen. Und deshalb haben die ausl.-Mächte so ein leichtes Spiel
      mit euch – euch in die Sklaverei zu verfrachten. Bedeutungslos gemacht, und dann okkupiert.
      YU war ein starkes Land – was habt ihr daraus gemacht??
      Deutsche in ihrem „Endsieg-Wahn“ unterstützt. Hercegovina u Hrvatsku a Bosna u Srbiju! pa se vi sad borite
      dalje. Borili ste se za slobodu da se mirnim putem predate u tudje ruke. Pametni ste !!!!!!

      Die „Grünen“ waren niiiie Überlebensfähig deshalb verkaufen sie sich. Passt zu der „Nuttenpartei“

      1. Hier bin ich etwas ins Detail gegangen, stimmt. Aber natürlich sehe ich die geopolitische Bedeutung der Zerschlagung Jugoslawiens. Dieser Staat war der Kopf der Blockfreien Staaten, die 1961 in gegründet wurden. Das war kein Nebenschauplatz, die Blockfreien hatten so viele Mitglieder, dass sie in der UNO die Mehrheit hatten. Als Jugoslawien weg war, fielen sie in Bedeutungslosigkeit.

        Beziehungsweise, sie melden sich derzeit wieder zu Wort, wohl inspiriert durch die Erfolge der BRICS. Seht zu begrüßen.

  10. Die Metamorphose der Grünen ist ein Rätsel, dessen Lösung eines Denkers vom Kaliber Sigmund Freuds bedürfte; somit bin ich in Sachen Erklärungsversuche eigentlich als völlig chancenlos aus dem Rennen. Dennoch möchte ich einige persönliche Erfahrungen als Erklärungsansätze für die besagte Paulus-Saulus-Wandlung der Grünen zur Diskussion stellen : Ich habe die Grünen in den 80ern als ein recht arrogantes Kollektiv von Gourmets mit meist akademischer Bildung kennengelernt, welches „das Leben mehr liebte als die Politik“; ich hatte immer den Eindruck, dass diesen Leuten das politische Engagement in erster Linie als ein Mittel zum persönlichen Lustgewinn dient : Linke „Erleuchtete“ ließen sich herab und erklärten Unterklasse-Kids die Welt, wofür sie mit gutem Sex belohnt wurden. Ab den 90ern waren die Grüzis in Sachen Sex gesättigt; sie hatten ihre Chancen als Kindergartenfummler und Backfischficker bis zum Limit ausgeschöpft und waren diesbezüglich satt; ab dato wurde der unverzichtbare Lustgewinn vorrangig mittels Konsum generiert : Der Obergrüne unseres Kleinstadtparlaments z. Beisp. fuhr nicht Fahrrad, sondern Porsche ! Ende der 90er – so scheint es – bescherte selbst der ausgiebigste Konsum den Grünen keinen „Kick“ mehr; ab dato gab es für die Grüzis wohl nur noch ein letztes Mittel zum Lustgewinn : Es begann die Periode der Machtlüsternheit, des „kalten Sadismus“; sie konnten als Mitregierende Herren über Leben und Tod sein, und diese Macht scheint sie bis heute zu berauschen / zu befriedigen. Was kann danach noch kommen ? Was kann den Sadismus toppen ? Ich hoffe, die Grüzis entdecken den Masochismus für sich und folgen dem Beispiel des Herren J.B. .

  11. In diesem Zusammenhang ist die Enthüllung von Jutta Ditfurth im SPIGEL-Interview von 2011 erwähnenswert:

    „SPIEGEL ONLINE: Sie sagen über die Grünen, dass sie von einer pazifistischen zu einer Kriegspartei geworden sind. Dem Bundesvorsitzenden Cem Özdemir werfen Sie gar vor, er laufe „an der Leine der USA“.

    Ditfurth: Özdemir war 2002 nach der Bonusmeilen-Affäre und dem Skandal um einen Privatkredit, den er von dem PR-Berater Hunzinger bekommen hatte, eine Zeitlang aus der deutschen Öffentlichkeit verschwunden. Er war in den USA, gefördert vom German Marshall Fund, und hat eine Art Zusatzausbildung gemacht. Danach folgte der steile politische Aufstieg – und plötzlich sitzt er in allen möglichen Gremien, die immer etwas damit zu tun haben, wie sich Europa und Deutschland zu den USA verhalten. Im Oktober 2010 veröffentlichte Wikileaks rund 400.000 Geheimdokumente zum Irak-Krieg. Das fand Cem Özdemir ethisch bedenklich. Aber die Grünen waren mal für Transparenz!

    SPIEGEL ONLINE: Klingt nach Verschwörungstheorie.

    Ditfurth: Ich habe die Einflussnahme der US-Regierung auf hiesige Politiker ja selbst erlebt: Als ich Bundesvorsitzende der Grünen war, wollte das US State Department Kontakt zu mir aufnehmen. Ich sagte: kein Interesse. Bei meiner Vortragsreise 1987 durch die USA haben sie es trotzdem versucht. In der Georgetown University in Washington stand ich plötzlich vor einem geladenen Publikum – darunter jede Menge Uniformträger und CIA-Mitarbeiter. Wir haben uns lautstark gestritten – ein ehemaliger Stadtkommandant von Berlin brüllte los: „Wenn wir gewollt hätten, hätte es die Grünen nie gegeben!“ Mein Gastgeber von der Universität versuchte nach der Veranstaltung, mich dazu zu überreden, an einer Studie über die Grünen mitzuschreiben. Da hätten auch schon andere Grüne zugesagt – „gute Freunde“ wie Otto Schily und Lukas Beckmann. “
    https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/alt-linke-jutta-ditfurth-gruenen-waehler-wollen-getaeuscht-werden-a-745943.html
    20.02.2011

  12. Wer Staatsmacht will muß Staatsräson akzeptieren. Das gilt für alle Wählerparteien.
    Wer Staatsräson ablehnt muß Revolution außerhalb vom Parlament machen.

    Wer 2023 noch ne Parlamentspartei des Programmverrats zeiht glaubt an Gerechtigkeit im moralischen Universum
    wo nie gelogen wird. Iss aber zu feige für die Probe. Es reicht grade mal zum folgenlosen Jammern.

  13. Noch folgenloser und dümmer ist Jammern wie „muß Revolution außerhalb vom Parlament machen.“ Das ist nicht mal als Witz gut.

  14. Es ist interessant an solchen Analysen, dass ein für die ehemaligen Grünen entscheidender Vorgang komplett ignoriert wird: Die Unterwanderung der Partei durch die Kader des maoistischen KBW (Kommunistischer Bund Westdeutschlands) in den späten 80er und den 90er Jahren. Des grünen Außenministers Fischer „Europapolitischer Berater“ zu Zeiten der oliv-grünen Wende hieß Joscha Schmierer und war Chef des KBW und Herausgeber der „Kommunistischen Volkszeitung“. Zum Parteichef brachte es Ex-KBW-Genosse Reinhard Büttikofer, noch heute einer der russophobsten Schreihälse im Europaparlament. Die lukrative und einflussreiche Böllstiftung ging an Ralf Fücks, Schmierers rechte Hand beim KBW. Zum „Friedenspolitischen Sprecher“ der Partei zu Zeiten der Jugoslawienkriege brachte es der Ex-KBW-Kader Winfried Nachtweih aus der Reihe der „Vaterlandsverteidiger“ der Maoisten, Leutnant der Reserve bei der BW. Der schafte es tatsächlich, die Münsteraner Friedensbewegung auf Kriegskurs zu trimmen. Die Reihe ließe sich endlos fortsetzen. Ende der 90er hatten die Ex-KBWler die Grünen praktisch in allen Bereichen unter Kontrolle. Und sind trotzdem heute praktisch aus den Geschichtsbüchern verschwunden…
    Die Geschichte der hiesigen Maoisten hat ihre Parallele in den USA: Dort rekrutierten sich die Kader der Neocons ebenfalls aus dem „linken“ Spektrum. Kagan & Co galten in den 70er Jahren als Trotzkisten. Ob es da wohl einen gemeinsamen Hintergrund gibt?!

  15. In der Tat lässt sich an dem Grünen-Parteitag zum Kosovo-Krieg (13.Mai 1999) nachlesen wie die Grünen es geschafft haben das alte pazifistische Friedensimage der Partei (Ströbele & Co) mit der Kriegslogik eines Nato-Verbündeten (Fischer, Trittin, Cohn-Bendit etc) zusammenzubringen: Krieg ist das letzte Mittel zur Verhinderung einer humanitären Katastrophe. Mit diesem moralischen Titel überzeugte der damalige deutsche Ausenminister die Kriegsbeteiligung im Kosovo inklusive Nato-Bombardierung von Serbien nahezu jeden Zauderer auf besagtem Parteitag. In Wahrheit ging es um die kontrollierte Beseitigung des Milosevic-Regimes und – nachdem die Führung Rest-Jugoslawiens dem nicht freiwillig nachgab – der militärisch erzwungene Abgang Richtung Den Haag.

    Das ist die weitere Parallelen zwischen Jugoslawien- und heutigem Ukrainekrieg. Gegen das Böse in Gestalt des Yugo-Präsidenten Milosevic (Gewaltverbrecher wie Putin) ist nach damaliger Grünen-Überzeugung kein Kraut gewachsen. Das unterstreicht die moralisch unterlegte Radikalität der Kriegslogik: Töten um des Friedens willen. Die Nato gibt keinerlei Einwänden der russischen Seite, das Bombardement zu stoppen, nach. Das westliche Zerstörungswerk ist beschlossen und wird durchgezogen. Der wertebasierte Zynismus zum alternativlosen Kriegszweck in der Propaganda fest verankert mit dem Ergebnis allgemeiner Zustimmung.

    So gesehen ist der Wandel von einer Friedenspartei zu einer kriegsbereiten Friedenspartei unter Bemühung höherer Werte kein allzu überraschendes Wunder.

  16. Kommunisten legen ne Analyse vor nach der die „Misstände“ in diesem System sein müssen.

    Wasserdraht glaubt, ma müßt nur reparieren, zB die „Richtigen“ wählen.
    Mit dem richtigen Personal würds flutschen..
    Immer wieder wird er enttäuscht. Aber: Je schlimmer das Leiden desto inniger der Glaube.
    Kapitalisten und Rentiers mögen Glaube, weil nutzt. Proleten macht Glaube an Jenseits dulödsam & blöd.
    Wasserdraht kommt sich schlauer vor wie frisbee.
    Obedient worker.
    https://www.youtube.com/watch?v=rsL6mKxtOlQ
    Prüf Logik, das Argument. Statt Rang.

  17. Die Kommentare offenbaren viele interessante Erklärungsmöglichkeiten für den Wandel der Grünen, wie z.B. die KBW-These. Was aber hätte die frühere maoistische Weltanschauung mit diesem Wandel zu tun? Auch für die V-Mann-These spricht einiges. Jedoch scheint der Abbruch einer normalen Berufslaufbahn Hintergrund vieler grünen Politiker zu sein: Politik gewissermaßen als Ersatz für ein praktisch nützliches Berufsleben. Was ja durch unser staatlich grundfinanziertes Parteiensystem nachgerade herausgefordert wird. Plausibel ist auch der persönliche Draht zu den USA. Aber das hätte bereits für Petra Kelly in ganz besonderer Weise gegolten.
    Der Artikel selbst beschreibt den Wertewandel bei den Grünen gleichfalls in erster Linie als Prozess der Verdrängung der „Fundis“ durch die „Realos“, also als Prozess der politischen Anpassung im Zuge wachsenden politischen Erfolges, quasi als operante Konditionierung durch den Politikbetrieb.
    Außen vor bleiben die Probleme, die Wachstumsgesellschaften generell mit dem Rest der Welt vor allem dann haben, wenn der aufgehäufte Reichtum der oberen 10 000 sich immer weniger profitabel verwerten lässt, weil – und jetzt kommt der Punkt an dem der Schwenk der Grünen seinen Ursprung haben könnte – jede weitere Investition in zusätzliche Produkte, aufgrund von Emissionen und Naturzerstörung, die Erderhitzung und Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen beschleunigt.
    Für eine umweltfreundliche sowie menschliche Lösung dieses Problems haben die Grünen 2021 bei der Bundestagswahl 14,8 % der Stimmen bekommen, also ein Siebtel der abgegebenen Stimmen. Jedoch stehen ihnen in der Ampel die SPD (25,7 %) und die FDP (11,5 %) und als Opposition die zweitstärkste Fraktion im Bundestag, die CDU/CSU (24,1 %) und die AFD (10,3 %) gegenüber.
    Wie sollte mit einem Siebtel der parlamentarischen Macht eine Produktions- und Lebensweise sowie ein Staatsapparat in Richtung Schonung der eigenen und fremden Ressourcen transformiert werden, die voll auf Weiterwachsen und Expansion (mehr Verantwortung in der Welt übernehmen) um jeden Preis eingestellt sind?
    Also denkbar schlechte Karten für einen politischen Erfolg, zumal für ein Personal das auf eine staatliche Alimentierung ihrer herausgehobenen Existenz erpicht zu sein scheint.
    So gehen die Grünen etwa seit 1992 einen ähnlichen Weg wie die gleichfalls grün angehauchten lebensreformerischen Lebensschützer vor den beiden Weltkriegen:
    Kern der Lebensreformbewegung war der Schutz des individuellen physischen und psychischen Lebens vor der harten, alles ergreifenden und vereinfachenden Zweckrationalität industrieller Zivilisation, also Schutz eines nur in Verbindung mit der Natur als gesund erachteten Lebens.
    Dieser Lebensschutz wurde ursprünglich notwendig als Abwesenheit von Krieg, also pazifistisch verstanden, was sich schlagartig änderte, als das individuelle Leben, infolge des Sozialdarwinismus nur noch als Teil des Lebens des Volkes verstanden und mit einer einseitigen Bringschuld gegenüber dem Volk belastet wurde.
    Ähnliches geschah bei den Grünen in Verbindung mit der Klimakrise, die das Weiterwachsen grundsätzlich in Frage stellt. Die USA (Al Gore) wiesen 1997 in Kyoto, 6 Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion den rundum betrügerischen Ausweg, indem sie das grüne Weiterwachsen mit alternativer Energietechnik auf der Basis des betrügerischen Emissionshandels erfanden.
    Weil dieses grüne Wachstum am exorbitanten Verbrauch (in Deutschland dem Dreifachen der eigenen Ressourcen) nichts ändert, also weiterhin die Ausbeutung des Restes der Welt verlangt, war langfristig längst nicht mehr die einvernehmliche kooperative Stimmung der späteren Klimakonferenzen angesagt, sondern Schutz des eigenen Lebens durch Militarisierung und Kampf um Ressourcen – merkwürdigerweise wieder, wie vor dem ersten Weltkrieg mit Sarajewo, beginnend mit Jugoslawien.
    So wie die Lebensreformer, als Teil des völkisch-sozialdarwinistischen Kampfes der Völker um Entwicklung, von Pazifisten zu Kriegsbegeisterten sich wandelten, wandelten sich die Grünen von Kämpfern gegen Pershings und für ein naturverträglicheres grünes Leben zu Befürwortern der Anwendung von Gewalt zur Herbeischaffung der Ressourcen für neue Investitionen, ohne die die westlichen Gesellschaftssysteme mit ihrer enormen Ungleichheit von Reichtum und Macht nicht überleben können.
    Die Lebensreformer hatten das „Volk“ als Referenz für überindividuelle Überlebensbedürfnisse, Die Grünen haben den weniger kontaminierten Begriff des „Systems“ als Referenz.
    Für den Systemerhalt sollen nun die 20 Millionen deutschen Haushalte mit fossiler Heizung Wärmepumpen mit einem Stromverbrauch von einem Viertel ihrer Leistung installieren.
    Wenn das kein umfassendes und langfristig wirkendes Konjunkturprogramm ist – mit verheerenden Folgen für den Planeten.
    Die Grünen machen die Politik, die die große Mehrheit der im deutschen Bundestag vertretenen Parteien für den Systemerhalt wünscht. Deshalb befürworten sie den Krieg gegen Systemkonkurrenten sowie gegen die Natur als Mittel der Politik.
    In Gestalt des vorgeblichen Lebensschutzes konnten sie die Radikalität in die Politik bringen, die man sonst nur auf der ganz extremen rechten und linken Seite (KBW) findet. So wurden sie zu den perfekten Bauernfängern für die Interessen der international denkenden und agierenden Reichen und Mächtigen der Welt.
    Sind sie „Idealisten“ wie man ihnen nun angesichts der materiellen Zumutungen für die breite Bevölkerungen vorwirft? Mitnichten: Sie sind diejenigen, die vor allem das Weiterwachsen der Wirtschaft als Grundlage für den Erhalt eines profitablen Systems im Auge haben. Dafür scheinen sie dazu bereit wohl jeden vernünftigen Gedanken an eine Transformation der Produktions- und Lebensweise im Dienste von Mensch und Natur zu verraten.

  18. Die Kommentare offenbaren viele interessante Erklärungsmöglichkeiten für den Wandel der Grünen, wie z.B. die KBW-These. Was aber hätte die frühere maoistische Weltanschauung mit diesem Wandel zu tun? Auch für die V-Mann-These spricht einiges. Jedoch scheint der Abbruch einer normalen Berufslaufbahn Hintergrund vieler grünen Politiker zu sein: Politik gewissermaßen als Ersatz für ein praktisch nützliches Berufsleben. Was ja durch unser staatlich grundfinanziertes Parteiensystem nachgerade herausgefordert wird. Plausibel ist auch der persönliche Draht zu den USA. Aber das hätte bereits für Petra Kelly in ganz besonderer Weise gegolten.
    Der Artikel selbst beschreibt den Wertewandel bei den Grünen gleichfalls in erster Linie als Prozess der Verdrängung der „Fundis“ durch die „Realos“, also als Prozess der politischen Anpassung im Zuge wachsenden politischen Erfolges, quasi als operante Konditionierung durch den Politikbetrieb.
    Außen vor bleiben die Probleme, die Wachstumsgesellschaften generell mit dem Rest der Welt vor allem dann haben, wenn der aufgehäufte Reichtum der oberen 10 000 sich immer weniger profitabel verwerten lässt, weil – und jetzt kommt der Punkt an dem der Schwenk der Grünen seinen Ursprung haben könnte – jede weitere Investition in zusätzliche Produkte, aufgrund von Emissionen und Naturzerstörung, die Erderhitzung und Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen beschleunigt.
    Für eine umweltfreundliche sowie menschliche Lösung dieses Problems haben die Grünen 2021 bei der Bundestagswahl 14,8 % der Stimmen bekommen, also ein Siebtel der abgegebenen Stimmen. Jedoch stehen ihnen in der Ampel die SPD (25,7 %) und die FDP (11,5 %) und als Opposition die zweitstärkste Fraktion im Bundestag, die CDU/CSU (24,1 %) und die AFD (10,3 %) gegenüber.
    Wie sollte mit einem Siebtel der parlamentarischen Macht eine Produktions- und Lebensweise sowie ein Staatsapparat in Richtung Schonung der eigenen und fremden Ressourcen transformiert werden, die voll auf Weiterwachsen und Expansion (mehr Verantwortung in der Welt übernehmen) um jeden Preis eingestellt sind?
    Also denkbar schlechte Karten für einen politischen Erfolg, zumal für ein Personal das auf eine staatliche Alimentierung ihrer herausgehobenen Existenz erpicht zu sein scheint.
    So gehen die Grünen etwa seit 1992 einen ähnlichen Weg wie die gleichfalls grün angehauchten lebensreformerischen Lebensschützer vor den beiden Weltkriegen:
    Kern der Lebensreformbewegung war der Schutz des individuellen physischen und psychischen Lebens vor der harten, alles ergreifenden und vereinfachenden Zweckrationalität industrieller Zivilisation, also Schutz eines nur in Verbindung mit der Natur als gesund erachteten Lebens.
    Dieser Lebensschutz wurde ursprünglich notwendig als Abwesenheit von Krieg, also pazifistisch verstanden, was sich schlagartig änderte, als das individuelle Leben, infolge des Sozialdarwinismus nur noch als Teil des Lebens des Volkes verstanden und mit einer einseitigen Bringschuld gegenüber dem Volk belastet wurde.
    Ähnliches geschah bei den Grünen in Verbindung mit der Klimakrise, die das Weiterwachsen grundsätzlich in Frage stellt. Die USA (Al Gore) wiesen 1997 in Kyoto, 6 Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion den rundum betrügerischen Ausweg, indem sie das grüne Weiterwachsen mit alternativer Energietechnik auf der Basis des betrügerischen Emissionshandels erfanden.
    Weil dieses grüne Wachstum am exorbitanten Verbrauch (in Deutschland dem Dreifachen der eigenen Ressourcen) nichts ändert, also weiterhin die Ausbeutung des Restes der Welt verlangt, war langfristig längst nicht mehr die einvernehmliche kooperative Stimmung der späteren Klimakonferenzen angesagt, sondern Schutz des eigenen Lebens durch Militarisierung und Kampf um Ressourcen – merkwürdigerweise wieder, wie vor dem ersten Weltkrieg mit Sarajewo, beginnend mit Jugoslawien.
    So wie die Lebensreformer, als Teil des völkisch-sozialdarwinistischen Kampfes der Völker um Entwicklung, von Pazifisten zu Kriegsbegeisterten sich wandelten, wandelten sich die Grünen von Kämpfern gegen Pershings und für ein naturverträglicheres grünes Leben zu Befürwortern der Anwendung von Gewalt zur Herbeischaffung der Ressourcen für neue Investitionen, ohne die die westlichen Gesellschaftssysteme mit ihrer enormen Ungleichheit von Reichtum und Macht nicht überleben können.
    Die Lebensreformer hatten das „Volk“ als Referenz für überindividuelle Überlebensbedürfnisse, Die Grünen haben den weniger kontaminierten Begriff des „Systems“ als Referenz.
    Für den Systemerhalt sollen nun die 20 Millionen deutschen Haushalte mit fossiler Heizung Wärmepumpen mit einem Stromverbrauch von einem Viertel ihrer Leistung installieren.
    Wenn das kein umfassendes und langfristig wirkendes Konjunkturprogramm ist – mit verheerenden Folgen für den Planeten.
    Die Grünen machen die Politik, die die große Mehrheit der im deutschen Bundestag vertretenen Parteien für den Systemerhalt wünscht. Deshalb befürworten sie den Krieg gegen Systemkonkurrenten sowie gegen die Natur als Mittel der Politik.
    In Gestalt des vorgeblichen Lebensschutzes konnten sie die Radikalität in die Politik bringen, die man sonst nur auf der ganz extremen rechten und linken Seite (KBW) findet. So wurden sie zu den perfekten Bauernfängern für die Interessen der international denkenden und agierenden Reichen und Mächtigen der Welt.
    Sind sie „Idealisten“ wie man ihnen nun angesichts der materiellen Zumutungen für die breite Bevölkerungen vorwirft? Mitnichten: Sie sind diejenigen, die vor allem das Weiterwachsen Wirtschaft als Grundlage für den Erhalt eines profitablen Systems im Auge haben. Dafür scheinen sie dazu bereit wohl jeden vernünftigen Gedanken an eine Transformation der Produktions- und Lebensweise im Dienste von Mensch und Natur zu verraten.

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