Der Siegeszug der klassischen Physik hat die Welt entzaubert. Die Realität, so die gängige Auffassung, wird von Naturgesetzen geregelt, die letztlich alles erklären können. Doch dieses Bild ist falsch.
Viele grundlegende Fragen sind noch immer unbeantwortet. Und die neuesten Erkenntnisse der Quantentheorie weisen sogar darauf hin, dass es eine Realität jenseits von unserer Vorstellung von Raum und Zeit gibt. Virtuos und verständlich eröffnet Gerd Ganteför neue Einblicke in Unstimmigkeiten, Unerklärliches, Zauberhaftes und manchmal Unheimliches im Weltbild der Physik. Ein Buch, das erklärt, was die Physik (noch) nicht erklären kann. Ein Buchauszug.
Wir dringen tiefer ins Unbekannte vor und stellen uns Fragen, auf die es keine Antworten gibt. Wir betreten Bereiche weit außerhalb des Vertrauten und versuchen das Undenkbare zu denken. Manchmal drängen sich einem die Merkwürdigkeiten geradezu auf und dennoch spricht sie keiner an. Ein Beispiel ist die Urknalltheorie, also die Schöpfungsgeschichte der Physik. Die drei wichtigsten Hinweise auf ihre Richtigkeit sind die Galaxienflucht, die Elementverteilung und die kosmische Hintergrundstrahlung. Aber die Urknalltheorie hat einen gewaltigen Nachteil: Sie kann den Urknall nicht erklären. Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man einer Theorie ankreidet, bei der Erklärung dessen zu scheitern, wonach sie benannt wurde.
Unfalsifizierbare mathematische Spekulationen
Wir tappen außerdem bei fast schon trivialen Fragen im Dunkeln, die einem Physiker oder einer Physikerin im Beruf oder in der Forschung nie in den Sinn kämen, weil die Sachverhalte so selbstverständlich erscheinen. Die Wissenschaft hat sich daran gewöhnt und hinterfragt sie nicht mehr. Da wären zum Beispiel die vier Naturkräfte: Warum sind es vier und nicht drei oder fünf – oder eine? Oder die Anzahl der Elementarteilchen: Warum gibt es jeweils drei Arten von Elektronen, Quarks und Neutrinos? Eine einzelne würde doch auch reichen. Und wieso kommt die elektrische Ladung nur in Vielfachen der Elementarladung vor?
Diese simplen Fragen werden entweder gar nicht erst gestellt oder bleiben unbeantwortet. Die Wissenschaft – abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen – schweigt dazu. Es gibt Versuche der theoretischen Physik, eine Erklärung für die grundlegendsten Beobachtungen zu finden, aber die Modelle verlieren sich nur allzu häufig in mathematisch anspruchsvollen Abhandlungen, die auf Annahmen weit entfernt von jedweder experimentellen Prüfbarkeit basieren. Ein Beispiel wäre die Stringtheorie, die versucht, die grundlegenden Eigenschaften unserer Welt auf die Eigenschaften der Welt des ganz Kleinen zurückzuführen. Danach ist die Materie aus Strings aufgebaut, die eine Größe von rund 10 hoch -35 Metern – um etliche Faktoren kleiner als ein Atomkern – haben. Kein noch so aufwändiges Experiment könnte auch nur hoffen, ihre Existenz in absehbarer Zukunft zu beweisen oder zu widerlegen. Auf viele fundamentale Fragen gibt es also heute keine Antworten, sondern lediglich unfalsifizierbare mathematische Spekulationen.
Der Biologie ging es vor mehr als 100 Jahren ähnlich, als sie vor der Frage stand, warum es solch eine enorme Artenvielfalt auf der Erde gibt. Die Biologen sammelten zunächst alle möglichen Tiere und Pflanzen, katalogisierten und sortierten sie in eine rigide Systematik von Klassen, Ordnungen, Familien und Gattungen ein. Warum es Vögel gibt oder wieso Kamele Höcker haben, konnte man damals aber nicht erklären. Die Forscher mussten die Flora und Fauna so hinnehmen, wie sie sich ihnen präsentierte. Erst als Charles Darwin seine Evolutionstheorie aufstellte, hatte man einen naturwissenschaftlichen Ansatz, die Artenvielfalt und die Eigenschaften der Lebewesen herzuleiten: Jedes Tier und jede Pflanze ist optimal an seinen oder ihren Lebensraum angepasst, weil sie sich im Laufe der Zeit mittels evolutionärer Anpassung in alle existierenden Nischen hineinentwickelt haben. Darwins Evolutionstheorie lieferte eine grandiose Antwort auf die Warum-Fragen der Biologie.
Wissen ist begrenzt
In der Physik liegt eine solche nur für eine Handvoll eng umgrenzter Bereiche vor. Ein berühmtes Beispiel ist die Begründung für die Erhaltungssätze der Energie, des Impulses und des Drehimpulses, drei fundamentale Naturgesetze, die ohne dass es uns bewusst wäre, unseren Alltag in vielerlei Hinsicht bestimmen. Lange Zeit nahm man auch sie einfach hin – bis die heute berühmte Mathematikerin Emmy Noether herausfand, dass die drei großen Erhaltungssätze auf grundlegende Symmetrien des Universums zurückzuführen sind. Es liegt vermutlich in der Natur der Dinge, dass die Begründungen für fundamentale Naturgesetze, so es sie denn gibt, schwer verständlich sind. In dem Bemühen, unsere Wirklichkeit zu verstehen, gerät nicht nur die Physik mit ihren Methoden und Techniken an ihre Grenzen, sondern auch unser Geist. Die Mathematik trägt uns weiter in den Bereich des Fremdartigen, als unsere Kognition Schritt zu halten vermag. Trotzdem versuchen wir immer noch zu „verstehen“. Und das ist auch wichtig, denn nur so sind wir in der Lage, Neues zu erdenken. Wir folgen hier Albert Einstein: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“
In der Beantwortung der Warum-Fragen ist die Physik also noch nicht so weit wie die Biologie, aber eine Wissenslücke teilen sie sich zumindest, denn beide Disziplinen haben ein Problem mit dem allerersten Anfang: der Entstehung des Universums und des Lebens, das es bewohnt.
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Aber auch die Evolutionstheorie wirft eine Menge Fragen auf, wenn man so darüber nachdenkt.
Wenn es denn so einfach wäre
müsste es doch ein ständig fortlaufender Prozess sein, den wir aber weder beobachten noch nachstellen können. Wir sehen wie Arten aussterben aber wir haben bisher noch nicht beobachten können wie neue Arten aufgrund der evolutionären Anpassung an sich verändernde Bedienungen entstünden. Wir sehen höchstens minimale Mutationen, was aber nicht mit der Entstehung einer völlig neuen Art gleichzusetzen ist. Dies konnte auch nicht im Labor oder auf sonstige Weise experimentell überprüft werden, insofern bleibt es ähnlich wie auch die String-Theorie bloß eine Theorie. Es erscheint logisch und nachvollziehbar aber ist eben bisher nicht nachweisbar. Streng genommen müsste man dies als unwissenschaftlich bezeichnen, da es nicht mit wissenschaftlichen Methoden überprüfbar ist.
Rede mal mit Züchtern von Pflanzen oder Tieren, ob sie beobachten können, ob und wie neue Arten entstehen. Paläontologen beschäftigen sich mit längeren Zeiträumen, die natürlich für Menschen nicht wahrnehmbar sind.
Nur mal als Beispiel:
Evolution of Crocodiles
https://www.youtube.com/watch?v=hAv19UQ3fr4
https://www.youtube.com/@AnthonyPain/videos
Nur weil man etwas nicht direkt beobachten kann (oder will) oder nicht weiß, das es das gibt, heißt es nicht, dass es das nicht gibt.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_cognitive_biases
https://de.wikipedia.org/wiki/Klimawandel
Das ist auch ein Thema, wo gerade Russen und alles Leben in Russland ganz hart getroffen werden. An den Polen geht der Klimawandel viel schneller von statten. Viele Tiere und Pflanzen die dort leben, werden es nicht überleben, egal ob große Tiere wie Eisbären, Rentiere oder unzählige kleine Tiere und Pflanzen.
CO2-Emission seit 1850
1. USA mit 509 Mrd. Tonnen
2. China mit 284 Mrd. Tonnen
3. Russland mit 172 Mrd. Tonnen
4. Brasilien mit 113 Mrd. Tonnen
5. Indonesien mit 103 Mrd. Tonnen
6. Deutschland mit 88 Mrd. Tonnen
7. Indien mit 86 Mrd. Tonnen
8. Großbritannien mit 74 Mrd. Tonnen
9. Japan mit 68 Mrd. Tonnen
10. Kanada mit 66 Mrd. Tonnen
https://www.carbonbrief.org/analysis-which-countries-are-historically-responsible-for-climate-change/
Naja Paläontologen betrachten im Grunde versteinerte Skelette und ziehen Rückschlüsse, oder mit anderen Worten sie spekulieren. Das mag in Vielen Fällen auch alles plausibel und seine Richtigkeit haben, aber es ist eben nicht die wissenschaftliche Methode. Wenn wir beim Thema sind, dass Alles wissenschaftlich erklärbar sei, aber viele vermeintlich wissenschaftliche Erklärungen sind streng genommen pseudowissenschaftlich. Wissenschaftlich ist wenn ich etwas in einem Versuch beliebig oft nachstellen kann und immer wieder das gleiche Ergebnis beobachte, dann ist etwas wissenschaftlich erwiesen. Aber die Evolutionstheorie, heißt nicht umsonst Theorie, denn sie ist durch wissenschaftliche Methode einfach nicht überprüfbar. Also ich kann zum Beispiel nicht die Entwicklung einer bestimmten Art im Labor beliebig oft nachstellen. Genau genommen kann ich einen Übergang von einer Art zu einer Anderen überhaupt nicht nachstellen. Nicht einmal bei Mikroben.
Ein paar Anmerkungen: In der Wissenschaft wird etwas als Theorie bezeichnet, wenn es mehrfach bewiesen wurde und nur auf seinen Gegenbeweis wartet, ansonsten gilt es als Hypothese. Wenn ich Paläontologen mit Physikern vergleiche, so haben wir hier das gleiche Verhalten und die gleiche Beweisführung nur in unterschiedlichen Zeitskalen. Physiker lassen Teilchen aufeinanderprallen und ziehen Rückschlüsse, in anderen Worten, sie spekulieren. Und viele Sachen lassen sich auch in der Physik nicht im Labor nachstellen (mal eben schnell eine Sonne erzeugen um zu sehen, ob das mit den Sonnenmassen und dem schwarzen Loch stimmt, Stichwort Schwartzschildradius, geht halt auch nicht). Es wird beobachtet, mit den Vorhersagen der Theorie vergleichen und entweder sind die Vorhersagen der Theorie korrekt oder man muss die Theorie anpassen (dunkle Materie, dunkle Energie, die Physik ist voll von Lückenhaltern, Einstein hasste z.B. Konstanten, weil sie eben nichts erklären, trotzdem musste er welche verwenden). Und eine wissenschaftliche Methode ist nicht allein auf beobachtbare Vorgänge beschränkt (Archäologie ist auch eine Form der Beobachtung), sie versucht im allgemeinen Datenpunkte aus verfügbare Datenmengen zu extrahieren, die dann mit den Vorhersagen der Theorie verglichen werden. Es sind in der Wissenschaft immer nur Wahrscheinlichkeiten, nie Gewissheiten. Und sie gelten solange bis jemand einen Widerspruch entdeckt, der noch nicht einmal durch eine Erweiterung der Theorie erklärbar ist.
P.S.: Was ein Astronom heute beobachtet sind Daten aus der Vergangenheit, wie ein Paläontologe, könnte man sagen.
Ja sicher das kommt überall vor, auch in der Physik, gerade in der Physik. Vieles was als wissenschaftlich gilt, ist jedoch eigentlich streng genommen Spekulation. Ich habe ja grundsätzlich nichts dagegen, nur sollte man sich im klarem sein, dass wenn man spekuliert kann man sich natürlich auch irren. Das ist ja auch schon oft vorgekommen. Wissenschaftlich erwiesen ist nur das was experimentell beliebig oft überprüft werden kann. Ich bin nicht der Meinung, dass die Wissenschaft Alles erklären kann. Gerade in der Natur stößt die strenge Wissenschaft oft an ihre Grenzen. Was nicht heißt, dass man es nicht erklären könne. Plausible Annahmen aufgrund von Beobachtungen treffen die vielleicht auch nicht bewiesen oder grundsätzlich nicht widerlegt werden können, ist nicht grundsätzlich falsch wie ich finde. Spekulieren auf akademischen Niveau sollte in Ordnung sein, nur sollte man ehrlich sein und es nicht mit Wissenschaft verwechseln. Heutzutage wird ja Alles mögliche als Wissenschaft bezeichnet. Politikwissenschaft… da verdreht sich mir der Magen schon beim Begriff.
Eine neue Art ist etwas anderes als eine neue Rasse. Innerhalb einer Art gibt es eine hohe Varianz, etwa bei Hunderassen. Aber eine neue Art ist etwas komplett anderes, dafür bräuchte es eine Genekombination die es zuvor nicht gab.
Und noch mal Hunde: Hunde werden seit rund 20.000 Jahren gezüchtet. Und trotzdem sind es immer noch seltsam geformte Wölfe, die sich selbst als Wolf erkennen und von Wölfen als Wölfe eines anderen Rudels erkannt werden.
»Und trotzdem sind es immer noch seltsam geformte Wölfe, die sich selbst als Wolf erkennen und von Wölfen als Wölfe eines anderen Rudels erkannt werden.«
Als jemand der beruflich mit Wölfen und Wolfshybriden zu tun hat, muss ich dir insofern widersprechen, als Wölfe Hunde typischerweise nicht als Artgenossen akzeptieren. Fremde Artgenossen werden erstmal ausgiebig beschnuppert, wie es dann weitergeht entscheidet sich anhand von vielen Faktoren. Ist es ein Treffen zweier Einzeltiere: dem Geschlecht der beiden Tiere, dem Verhalten des revierfremden Tieres, der Futtersituation, dem Nasenfaktor (wie gut den beiden der Geruch des anderen gefällt) u.v.a.m, Bekannte Artgenossen, z.B. Reviernachbarn werden „so ungefähr wie beim letzten Mal“ behandelt.
Gegenüber fremden Hunden zeigen sie das gleiche Verhalten wie gegenüber eindeutig artfremden Kaniden, wie Schakalen. Vorsichtig zurückweichen, einschätzen und wenn der Hund nicht verschwindet, vertreiben. Sonderfall: Rhodesian Ridgeback und Herdenschutzhunde. Da holt der Wolf sicherheitshalber einen zweiten Wolf zu Hilfe. Gegenüber bekannten Hunden verhalten sie sich gleichgültig bis herablassend. Mein persönlicher Eindruck ist, dass Wölfe Hunde so wir Menschen Schimpansen betrachten. Irgendwie ähnlich, geistig unterlegen, nicht vollkommen ungefährlich doch keine echte Gefahr und dann diese lächerliche Unterwürfigkeit gegenüber den Nasenblinden…
Entstehung neuer Arten innerhalb historischer (also von Menschen beobachtbarer) Zeiträume, typisch innerhalb einer Generation, also 50-60 Jahre, ist wirklich schwierig. Das Problem besteht darin, daß eine neue Art so beschrieben wird, daß sie sich mit einer anderen Art nicht kreuzen läßt (also der Unterschied der Genome enorm groß ist). Schon bei zwei eindeutig als unterschiedlich beschriebenen Arten wie z.B. Pferd und Esel oder Pferd und Zebra gilt dieser Grundsatz aber nur bedingt, sie sind kreuzbar und manchmal (selten!) Ist das Kreuzungsprodukt sogar fruchtbar. Die Kreuzungsprodukte sind aber nicht reinerbig – bei Vermehrung können sie sich theoretisch wieder zu den Ausgangsarten aufspalten (Mendelsche Regel).
Aber die Herausbildung neuer Arteigenschaften läßt sich ohne weiteres auch in kurzen Zeiträumen beobachten. Populäres Beispiel: Raps (Ölraps).
Dem hat man vor einigen Jahrzehnten bestimmte Bitterstoffe herausgezüchtet, um ihn besser verwertbar zu machen. Das Resultat war so sensationell gut, daß er heute auf riesigen Flächen angebaut wird. Mit einem sehr bedenkenswerten Ergebnis: der Raps als Bestäuberblütenpflanze (Insektenbestäubung) verwandelte sich innerhalb weniger Jahrzehnte in eine Windbestäuberpflanze, Insekten werden nicht mehr benötigt. Inzwischen sind im Saatgut mehr als 60% der Samen Windbestäuberpflanzen.
Wie kam es dazu? Die riesigen Anbauflächen als Monokultur wurden von den Bestäuberinsekten nur vom Rand her angeflogen (Honigbiene als typisches Beispiel), das Innere der Felder wurde von diesen gar nicht mehr erreicht und also auch nicht bestäubt. Dort gab es nur einige wenige bestäubte Pflanzen, mit einer ganz bestimmten seltenen Mutation: Windbestäuber. Also hat man außen im Feld normal insektenbestäubten Rapssamen geerntet, innen nur noch windbestäubten. Und dessen Anteil wurde mit den Jahren langsam immer größer (proportional zur Größe der Monokulturäcker). Man hat also (anders bei der Züchtung) hier eine unbewußte und ungewollte Selektion vollzogen. Diese beiden Typen von Rapspflanzen sind aber noch nicht als unterschiedliche Arten definiert, obwohl sie klar unterschiedliche Merkmale haben. Und auch ist wohl noch fraglich, ob sie reinerbig sind (also bei Vermehrung nicht nach den Mendelschen Gesetzen aufspalten).
Ich fand das Beispiel nett: Darwin in Aktion.
Als Biologe kann ich dir mehrere beobachtete Beispiele der Entstehung neuer Arten bei Wirbeltieren nennen:
– Das in Fachkreisen berühmteste sind Viktoriabarsche. Bei Trockenheit werden Teile des Viktoriasees immer wieder vom Hauptteil des Sees abgetrennt. Die dort eingeschlossenen Barsche entwickeln erst eigene Präferenzen bei der Partnerwahl, die sie beibehalten, auch wenn der Wasserspiegel wieder steigt. Das führt dazu, dass diese Barsche sich nur untereinander paaren und letzten Endes eine Artentrennung stattfindet. Dieser Vorgang ist mehrfach beobachtet und dokumentiert worden.
– Eine weitere Artentrennung ist zwischen australischen Dingos und der weltweiten Wolf/Hund-Population im Gang. Die dortigen Nachkommen verwilderter Hunde sind geographisch von der weltweiten Hund/Wolf-Population getrennt und unterliegen deutlich anderen Selektionsbedingungen als die Hund/Wolf-Population im Rest der Welt. Das hat zunächst dazu geführt, dass typische Merkmale von Hunde zugunsten typischer Wolfsmerkmale wieder verschwanden (so gibt es kaum Dingos mit Schlappohren), aber auch dazu, dass ein Wolf aus der nördlichen Hemisphäre einen Dingo (und umgekehrt) nicht mehr automatisch als potentiellen Fortpflanzungspartner erkennt bzw. akzeptiert. Ich gebe zu, dass diese Artentrennung noch nicht vollzogen ist, aber sie ist im Gang.
Eine ähnliche Beobachtung machen wir übrigens auch bei ganz normalen Hunden und Wölfen. Eine Wölfin verweigert sich einem Hunderüden nahezu immer. Das liegt (meiner Meinung nach) zum einen daran, dass bei Hunden die Violdrüse typischerweise verkümmert ist, der Rüde also einfach nicht gut riecht und zum anderen daran, dass Hunde mit ihren typischerweise zu kurzen Beine der Wölfin a) sexuell unattraktiv erscheinen und b) einfach nicht die richtige Stellung hinbekommen. Ganz wie bei uns Menschen sind Wolfsrüden übrigens keineswegs so heikel bei der Partnerwahl wie die Fähen.
Zum anderen möchte ich feststellen, dass der Begriff „Stringtheorie“ eigentlich falsch ist. In den Naturwissenschaften ist „Theorie“ das Adelsprädikat von Thesen, die experimentell sehr gut belegt sind, eigentlich jenseits jedes vernünftigen Zweifels. Derzeit haben wir an Theorien nur die Relativitätstheorie und die Evolutionstheorie. Die „Stringtheorie“ ist bestenfalls eine Hypothese, tatsächlich wohl eher ein Arbeitsansatz.
>> müsste es doch ein ständig fortlaufender Prozess sein, den wir aber weder beobachten noch nachstellen können
Das Argument hinkt leider, da sich diese Anpassungen während riesiger Zeiträume bzw. Generationen abspielen. Also Tausende und Mill. von Jahren. Vielleicht solltest du dich etwas mehr mit der “Theorie” (für mich ein Fakt) auseinandersetzen, bevor du sie anzweifelst.
Ich glaube schon, dass man kleine Schritte der Evolution (besser: Anpassung an neue Bedingungen) beobachten konnte. Kann aber keinen Beleg nennen wann und wo ich darüber gehört habe. Im allgemeinen ist das sicher ein sehr langsamer Prozess, der Jahrtausende benötigt. Deswegen haben wir ja das Problem, das sich Tiere und viele Pflanzen nicht mehr anpassen können. Die Entwicklung geht zu schnell und führt dann zum Aussterben. Der zerstörerischste Faktor dabei ist der Mensch, der fast die ganze Erdoberfläche vereinnahmt, so daß für Tiere kein Lebensraum mehr bleibt. Schon die Tatsache, dass eine Reihe Zugvögel zu Standvögeln geworden ist, beweist die Entwicklung unter den Tieren.
Mit der Biologie verbinden mich weder Beruf noch Neigung. Muss da wirklich mal wie der nachlesen. Insofern mit äußerster Zurückhaltung und mit Kenntnis meiner Defizite. Bedeutet Anpassung einer Art tatsächlich deren Veränderung, soweit wir es nicht mit spontanen Mutationen zu tun haben ?
Ich habe Evolution immer so verstanden, dass Eigenschaften, die für das Überleben geeigneter sind, vererbt werden, ungeeignete nicht. Die gehen unter, oft auch zusammen mit ihren Trägern. Unter Umständen der ganzen Art.
Bei den Zugvögeln, die nicht mehr ziehen , ist das gut beschrieben.
Es gab schon immer in jeder Generation Exemplare, die nicht “zogen”. Sie waren krank, hatten die Anlage nicht oder den Anschluss verpasst oder was weiß ich. Üblicherweise überstanden sie den nordischen Winter nicht oder, wenn doch, waren sie geschwächt und in der Fortpflanzungskonkurrenz unterlegen. Mit den milderen Wintern und dem guten Futterangebot in den Städten überlebten mehr Tiere mit den “falschen” Anlagen. Und wenn sie gut über den Winter kommen, haben sie, weil sie nicht den anstrengenden Zug mitmachten , Vorteile bei der Fortpflanzung. Ihre Anlagen werden vererbt. Kein Vogel weiß, dass er , wenn wenn er im Norden bleibt , gut über den Winter kommt. Kein Vogel verhält sich irgendwie, um besser durch zukommen und, anders als bei Säugetieren, wird er auch keine Erfahrungen an die jüngere Generation weitergeben. Es ist eher eine knallharte Selektion und Gärtner oder Hundzüchter machen genau das gleiche , wenn ich es einigermaßen richtig verstehe.
Ich besitze keine Ahnung von der Wissenschaft!
Aber ich beobachte über Jahre hinweg, eine Verminderung unserer Lebenswesen.
@webmaster Korrektur geht gar nicht mehr. Typos konnten nicht korrigiert werden. Wurden angezeigt, bei Refresh war Änderung weg. Ohne Refresh stehen gelassen bis nicht mehr editierbar. Weiterhin die nicht korrigierten Inhalte,
Daß die Wissenschaften (als Methode der Arbeit bei der Gewinnung von Erkenntnissen) und ihre Ergebnisse (das Wissensgebiet der Wissenschaft) kritisch hinterfragt werden müssen, steht für jeden “echten” Wissenschaftler außer Frage. Es ist praktisch eingebaute Methode: hinterfrage, was Du schon weißt, dann kommst du dahin, was Du noch nicht weißt, und dann forsche dort und gewinne Wissen über das bisher nicht Gewusste.
Auch ist es gut, daß darüber auch populär verständlich berichtet wird. Günstigerweise auch in einer nicht-diskreditierenden Art und Weise.
Das erfordert nicht nur saubere Recherche, sondern auch mehr als grobe Kenntnisse des Subjekts. Wenn dann solche Beurteilungen auftauchen wie “Und wieso kommt die elektrische Ladung nur in Vielfachen der Elementarladung vor?”, dann tauchen bei mir ganz fundamentale Zweifel an der Grundlagenkompetenz des Autors auf. Schließlich haben Quarks Ladungen von 1/3 und 2/3 der Elementarladung. Noch nicht gewusst? Eieiei…
Natürlich weiß die Wissenschaft / wissen die Wissenschaftler (noch) nicht alles. Das ist ja gerade der Sinn der wissenschaftlichen Arbeit, das kann man denen doch nicht vorwerfen, schon gar nicht in einer diskreditierenden Art und Weise. Aber mit solchen Vorwürfen lässt sich natürlich Geld verdienen…
Ja danke für den Kommentar. Andererseits sollte man die Krise nicht ableugnen. Dass die “grand unified theories” so grand nicht sind (Eichsymmetrien sind schon irgendwo gemogelt), ist doch schwer zu bestreiten. Es wäre toll, wenn man weiterkäme, egal ob hässliches Universum oder nicht. Und klar, aufgeben gilt nicht.
Aber mal ehrlich, selbst der Mathematik geht es so gut nicht. Die Russelantinomie ist nicht wirklich verdaut, man hat um das Riesenloch in der Strasse Zäune aufgestellt, Objekt und Meta und so, und Verbotstafeln errichtet. Überzeugend ist das nicht. Und mit dem Gödelschen Unvollständigkeitssatz spätestens kann man das Leibnizprogramm der universellen (Natur-)Wissenschaftssprache als beerdigt ansehen. Da benötigte es nicht mal des Benasseraffschen Dilemmas in der Wahrheitstheorie (auch dadrum gibt es ein paar Strassenschilder aka “Widerlegungen”, mich haben die nicht überzeugt).
Die Frage ist, was tun? Esoterik ist wirklich kein Ausweg, finde ich, auch wenn erschreckend viele Physiker religiös werden. Mal sehen, bleibt spannend.
Für mich würde ich sagen: Ich achte wirklich gute wissenschaftliche Arbeit sehr. Damit kann man einige sehr nützliche Dinge tun und bewegen. Das Dumme für mich ist nur: Wissenschaft und wissenschaftliche Betrachtungen zu vielen Themen langweilen mich oft sehr. Denn sie sind für meinen Geschmack einfach zu begrenzt in ihren Aussagen. Da fehlt mir immer mindestens ein Stück dabei. Und sie sind in der Regel auch furchtbar dröge. Wenn die Betrachtung des Lebens und des Universums dermaßen dröge ist, dann kann diese Betrachtungsweise nicht wirklich vollkommen gut sein.
Wissenschaft bietet einen wundervollen und genialen Werkzeugkasten um viele praktische Probleme auf der Welt anzugehen (aber auch um neue zu schaffen) und sich eine Vielzahl von Dingen recht brauchbar zu erklären. Darüber hinaus aber versagt die Wissenschaft ziemlich oft. Wenn es um philosophische Betrachtungen über Leben und Tod geht oder auch um die menschliche Psyche, kommt man mit ihr kaum weiter. Ganz allgemein versagt Wissenschaft oft bei Betrachtungen zu belebten Dingen, Tieren und Pflanzen. Bei unbelebten Dingen kommt man mit ihr bis zu einer bestimmten Grenze ganz gut klar (Der Artikel beleuchtet diese Grenzen ein wenig), aber bei Belebtem hat die rein kausale Vorgehensweise der Wissenschaft große Schwächen.
Man muss sich einfach klar machen, dass Wissenschaft auch nur ein Denkmodell ist wie viele anderen Denkmodelle auch, die Menschen im Verlauf der Menschheitsgeschichte erschaffen haben. Das wird oft vergessen! Viele glauben wirklich, dass man mit der Wissenschaft etwas gefunden hat (nicht etwa erfunden hat!) mit dem man sämtliche Rätsel des Lebens und des Kosmos entschlüsseln kann, wenn man nur lange genug daran arbeitet. Abgesehen davon, dass das Leben jeglichen Sinn und jegliche Freude verlieren würde, wenn das jemals gelänge, ist das natürlich absoluter Humbug. Und wirklich gute Wissenschaftler glauben sowas sicher auch nicht. Aber dieses Denken ist weit verbreitet.
Dabei ist Wissenschaft eben doch nur ein Denkmodell mit dem man sich der eigentlichen Wirklichkeit auf eine bestimmte Weise von einer bestimmten Seite nähern kann, aber nicht mehr. Genau das können aber – mehr oder weniger gut – auch andere Denkmodelle.
Deshalb stört mich vor allem der Absolutheitsanspruch der Wissenschaft, den immer mehr Menschen vertreten. Viele begreifen gar nicht die Hybris, die darin steckt. Es wäre viel sinnvoller mehrere Denkmodelle nebeneinander gelten zu lassen, anstatt nur eines als das einzig wahre zu postulieren.
Aber ein wesentlicher Punkt zur Kritik an der Verwendung der Wissenschaft ist auch schon der erste Satz des Artikels: “Der Siegeszug der klassischen Physik hat die Welt entzaubert. ”
Genau so ist es. Streng Physik-Gläubige werden da vielleicht sagen: ‘Na so zauberhaft ist die Welt eben auch nicht.’ Oder aber: ‘Wie bitte, was meinst du denn wie zauberhaft schön und faszinierend Physik sein kann!’
Aber nein, das trifft es eben gar nicht. Die Welt, das Leben oder die Natur zu entzaubern, ihr das Wunderbare zu nehmen und durch kühle Betrachtungen und schwer verständliche, abstrakte mathematische Formeln zu ersetzen, ist eine wirklich üble Sache (wenn es man nicht durch Anderes ergänzt). Sie zerstört einfach viel vom Lebensgefühl des Menschen und seiner Beziehung zum Natürlichen. Und das schreitet über die Jahrzehnte ganz unmerklich fort, bis unsere Vorstellungswelt vom Leben so dröge und trist geworden ist wie diese kalten, abstrakten Formeln der Physik.
Mit der Unvereinbarkeit von Relativitätstheorie und Quantenphysik maßen wir uns “Wissen” an; von dunkler Materie und dunkler Energie keinen blassen Schimmer habend. Für maximal 2% der physikalischen Vorgänge haben wir eine Erklärung….
Btw….
Spätestens seit den in Technik umgesetzten Wissenschaften muss Erkenntnisgewinn mit kapitalistischen Zwecken einhergehen, bzw. ist ihnen hinsichtlich Kap. Verwertbarkeit ausgerichtet – technisch rational halt.
Der reine Erkenntnisgewinn hält sich in entsprechend positivistisch gesetzten Grenzen.
Was Darwin angeht, hat natürlich auch er nicht in gesellschaftlich luftleerem Raum geforscht. Allein terminologisch übersetzte er die ‘gesellschaftliche Natur’ in die Natur der ‘Dinge’ ; deren entsprechend eingefärbten “Erkenntnisse” zurück in die Gesellschaft eingebracht wurden.
Der Sozidarwinismus mit seinem “Survival of the fittest” kann ein Lied davon singen….
»Mit der Unvereinbarkeit von Relativitätstheorie und Quantenphysik«
Relativitätstheorie und Quantenphysik sind nicht unvereinbar. Lediglich innerhalb eines Schwarzen Loches kann man sie nicht beide gleichzeitig widerspruchsfrei anwenden – Die Relativitätstheorie sagt einen Kollaps aller Materie innerhalb des Ereignishorizonts in einer punktförmigen Singularität voraus, z.B. die Schrödingersche Unschärferelation widerspricht dem indem sie besagt, dass man Aufenthaltsort und Impuls eines Elementarteilchens nicht gleichzeitig beliebig genau kennen kann, was man aber wüsste, wenn die Masse in einer punktförmigen Singularität vereint wäre.
Nun weiß niemand und voraussichtlich wird niemand je wissen, welchen Aggregatzustand Materie und Energie innerhalb des Ereignishorizonts annehmen, d.h. ob die Relativitätstheorie und Quantenphysik überhaupt anwendbar sind, ebenso wie höchst ungewiss ist, ob innerhalb des Ereignishorizonts die Wechselwirkungen überhaupt noch in den Formen existieren, die wir hier im Normalraum kennen oder ob sie sich zu einer großen, vereinigten Wechselwirkung verbinden und ob es dann Gravitation, Pauli-Prinzip, Schröderingers Unschärferelation etc. überhaupt noch gibt.
Mit anderen Worten: Die Unvereinbarkeit von Relativitätstheorie und Quantenphysik ist ähnlich relevant wie die Frage wieviele Engel auf eine Nadelspitze passen.
»Der Sozidarwinismus mit seinem „Survival of the fittest“ kann ein Lied davon singen….«
Nun, äh, ja… Sozialdarwinismus ist eigentlich: Die Prinzipien der Evolutionstheorie auf Gesellschaften angewendet und hat eigentlich gar nichts mit dem Sieg des Rücksichtslosesten zu tun. Und “the fittest” hat aber schon überhaupt nichts mit dem Deutschen „fit sein“ zu tun, sondern bezeichnet den am besten angepassten. “to fit” = passen. “Survival of the fittest” ist das Überleben des Passensten, des am besten Angepassten. Niemand würde ein Faultier (Sloth) als fit im deutschen Sinn bezeichnen, aber sie sind ziemlich gut an eine kalorien- und nährstoffarme Ernährung angepasst.
Das Beste ist ja, dass Wissenschafts-Heilslehrer wie dieser unsägliche Lesch (MaiThai, Yogischwa, etc. oder wie die immer auch heißen mögen) selbst ausdrücklich erklären, zugeben müssen, dass wir anscheinend 95% von dem, aus dem der Kosmos sei, nicht kennen würden (“dunkle Materie”, “dunkle Energie”) aber gleichzeitig so tut, wie wenn wir bald 99%iges, gesichertes Wissen über alles hätten und nur noch ein paar ganz kleine Mosaiksteinchen fehlen würden um dann endlich alles vollständig zu verstehen.
Dummheit kann wohl kaum deutlicher ausgestellt werden als so.
Noch nie war der Mensch so verblödet wie heute in der “westlichen Welt”!
(Nur so als kleine Anregung: wenn aus “schwarzen Löchern” angeblich nichts entkommen kann, wie konnte dann aus dem “Ur-Schwarzen Loch”, aus dem sogenannten Urknall, dem theoretisch massivsten in unserem Kosmos vorstellbaren “schwarzen Loch” unser Weltall entstehen – wie ja behauptet wird. Natürlich gibt es dazu spinnert Erklärungen. Aber das ist ja das Problem: Heute kann keine Erklärung mehr spinnert genug sein um als solche identifiziert und dann ausgesondert zu werden. Ja, je spinnerter, angeblich umso “wissenschaftlicher”. Eine Paradoxie ist heutzutage regelrecht der Ausweis für “Wissenschaftlichkeit”. Je unsinniger eine Behauptung im Lichte unseres Hausverstandes – umso “wissenschaftlicher” malt man sie dem wiederkäuenden Publikum. Und nicht zuletzt: alles sei ja schließlich relativ. Die größte verarsche aller Zeiten. Vom ersten zivilen Medien-Star aller Zeiten. Der Ikone der modernen Verblödung.)
»Nur so als kleine Anregung: wenn aus „schwarzen Löchern“ angeblich nichts entkommen kann, wie konnte dann aus dem „Ur-Schwarzen Loch“, aus dem sogenannten Urknall, dem theoretisch massivsten in unserem Kosmos vorstellbaren „schwarzen Loch“ unser Weltall entstehen«
Die Urknall-These postuliert kein Schwarzes Loch zum Zeitpunkt t₀, sondern ein Universum mit der Planck-Temperatur 1,42×10³²k (Kelvin) zum Zeitpunkt t₀+10-⁴²s (Sekunden), der Planck-Zeit. Die Planck-Temperatur ist die höchstmögliche Temperatur, die Materie haben kann, bevor sie aufgrund der Wärmeenergie bzw. des Masseäquivalents der Wärmeenergie zu einem Schwarzen Lock kollabiert und die Planck-Zeit ist kürzest mögliche Zeitspanne.
Die Urknall-These macht keine Aussagen zu den Zuständen an t₀ oder gar früher.
Aus diesem Ur-Universum ist nichts entkommen, sondern der Raum selbst hat sich ausgedehnt. Wie sich die Oberfläche eines Luftballons ausdehnt, wenn man ihn aufbläst. Diese Expansion des Raumes hält auch heute noch an und wird sogar beschleunigt. Ehe du fragst: Wir haben keine Ahnung, welche Ursache(n) diese Beschleunigung bewirken und nennen sie daher „dunkle Energie“.
Eben ich sag’s doch: blablabla um die schreienden Widersprüche wegzureden …
Also die Masse des Universums wäre erst NACH dem Urknall entstanden? Ja klar doch ;-(
Und wenn wir auf einem “sich ausdehnen Ballon” sitzen würden, wo ist dann innen – und was? Ach so, sicher in einer der 11 Dimensionen eingerollt. Und leben dort die Einhörner, oder haben zumindest die lila-gepünkelten Einhörner noch eine Extradimension für sich?
Das ist einfach alles komplett lachhaft und abstrus, was da verzapft wird.
Wenn man völligen, schreienden Blödsinn erzählen und als “Wissenschaft” verkaufen kann, dann ist man genau da, wo wir heute sind.
Was wäre denn deine Alternative? Ist Nicht- bzw gar Unwissen denn besser als Nicht-alles-wissen? Der Wissenschaftler sollte ein Wahrheitssucher sein und dazu gehört auch eine gewisse Fantasie wie bei einem Pfadfinder oder Baumeister, der zuerst im Kopf baut.
Deine Ablehnung von Wissenschaftserklärern, die idR ihr Fachgebiet lieben und deshalb popularisieren wollen (manchem, wie dem bekannten Kollegen von H.Lesch, sieht und hört man die Begeisterung sogar an!) ist mir absolut unverständlich und lässt auf generelle Wissenschaftsablehnung u/o Hängen an klassischen Vorstellungen schließen. Es könnte aber auch Angst vor der (scheinbaren) Unendlichkeit der Möglichkeiten sein, die das Universum so schwer begreifbar machen. Immerhin ist es ja schon fast 14 Mrd Jahre alt! Da haben sich viele Geheimnisse angesammelt, um es mal etwas salopp auszudrücken.
Ein nach Erkenntnis Strebender muss noch lange kein Egomane, ein einschlägiger Autor bzw Moderator kein Geldgieriger sein, wie man es eher zu Recht Pseudowissenschaftlern, manchen Esoterikern und Propagandisten kruder Hypothesen u/o Heilslehren unterstellen kann, die man im INet ggf häufiger als seriöse Wissenschaftler wie bspw Sabine Hossenfelder u.v.m. findet. Mitunter stellt sich auch erst nach Jahrzehnten oder gar Jhdten heraus, dass sie recht hatten! Zu ihrer Zeit wurden sie nicht selten verlacht.
Übrigens, nicht jeder muss alles verstehen, was uns im Endeffekt trotzdem voranbringt… :->
Die Urknall-These behauptet nicht, dass Masse noch nach dem Urknall entstanden ist. Sie postuliert ein “kleines” Universum, das aber schon alle Masse des heutigen Universums enthielt.
Zu dem sich ausdehnen Ballon: Erstens ist das eine Metapher und zweitens wäre uns eine vierte Raumdimension ebenso unzugänglich wie hypothetischen zweidimensionalen Bewohnern der Ballon-Oberfläche die dritte Raumdimension.
Aber trage das mit Fassung: Nach einer anderen Metapher ist unser Universum mit seinen drei Raumdimensionen die Schnittmenge zweier Universen mit jeweils vier Raumdimensionen. Dazu braucht es aber ein Ober-Universum mit 5 Raum-Dimensionen. Entsprechend den Metaphern: In einer Ebene (zwei Dimensionen) ist die Schnittmenge (nicht paralleler) Geraden (eine Dimension) ein Punkt (null Dimensionen) bzw. In einem Raum (drei Dimensionen) ist die Schnittmenge zweier (nicht paralleler) Ebenen (zwei Dimensionen) eine Gerade (eine Dimension).
Die fehlenden Dimensionen müssen also keineswegs eingerollt sein, sie können uns auch einfach nur (derzeit noch) unzugänglich sein.
Der Raum des Universums soll sich ausdehnen, angeblich sollen sich die Galaxien jedoch nicht ausdehnen? Die Galaxien bis hin zu den Atomen würden unweigerlich auseinandergerissen weden? Dinger sind es ja auch nicht, die auf dem Raum aufgesetzt sind, wie z. B. die Rosinen auf/ in einem Hefeteig. Da stimmt doch was nicht.
Die Materie der Galaxien wird durch die Gravitation zusamen gehalten. Die Gravitation ist auf “kurze” Entfernungen (also plusminuseps innerhalb einer Galaxiengruppe) stärker als die kosmische Inflation.
Die Ausdehnung des Raumes soll sich beschleunigen. Dann sollte doch die Gravitation der Galaxien größer werden, damit das Gleichgewicht stimmt?
Das Universum ist nicht statisch. Es gibt im Allgemeinen kein Gleichgewicht.
Auf “kurze” Entfernungen übersteigt die anziehende Wirkung der Gravitation die abstoßende Wirkung der kosmische Inflation, auf große Entfernungen ist es umgekehrt.
So weit wir wissen gehorcht die Gravitation dem Gesetz vom inversen Quadrat ( https://de.wikipedia.org/wiki/Abstandsgesetz ) d.h. die Kraft die per Gravitation zwischen zwei Objekten vermittelt wird, sinkt mit dem Quadrat des Abstands der beiden Objekte. Bisheriger Stand unserer Wissens ist, dass die abstoßende Kraft der kosmischen Inflation mit dem Abstand steigt, denn das Verhältnis Entfernung/Geschwindigkeit mit der sich weit entfernte Galaxien von uns entfernen, wächst mit der Entfernung stärker als linear. D.h. die Hubble-Konstante ist keine Konstante sondern wächst entweder mit der Entfernung oder mit der Zeit oder einer Kombination von beidem.
Wie das sein kann, ist uns derzeit maximal rätselhaft.
Nur, bei so viel dunkle Energie und dunkle Materie, da bekomme ich doch immer öfters starke Bedenken, dass hier das richtige Modell vorliegt.
Nochmals, bei der beschleunigten Ausdehnung des Raums müssen nach diesem Modell zwangsläufig die Galaxien auseinandergerissen werden. Da hilft weder das Higgsfeld, noch die dunkle Materie.
Vielleicht müssten hier relavistische Überlegungen bei sehr großen Raum/Zeitentfernungen miteingebracht werden, die bei kleineren Raum/Zeitentfernungen nicht berücksichtigt werden müssen, so wie bei der in Richtung Lichtgeschwindigkeit. Aufgrund der Rotverschiebungen scheint uns, dass der Raum sich ausdehnt und die Zeit scheint uns schneller zu vergehen.
Die Physik Newtons kann auch bei sehr großen Maßstäben nicht angewandt werden; sie hat auch hier ihre Grenzen.
Letztlich sind Raum/Zeit/Lichtgeschwindigkeit miteinander verbunden.
Die Wissenschaft hat festgestellt, oder wie Dr. Consa eine allg. festes Narrativ widerlegt
“Something is wrong in the state of QED”
https://physics.paperswithcode.com/paper/something-is-wrong-in-the-state-of-qed
Ich kann nur Jedem raten, mindestens das Video-Interview vom Westendverlag zum Buch zu hören und der Mann hat auch ein YT-Kanal:
https://www.youtube.com/@GrenzendesWissens/videos
Vielleicht könnte das Florian Rötzer noch anfügen?
Tja und dann ist es wie bei Corona, globaler menschengemachter Erwärmung, Evolution und allen anderen komplexen naturwissenschaftlichen Themen:
Entweder man erkennt, dass das für einen Selbst recht neu ist, gerade für die vielen Geistes- und Sozialwissenschaftler oder humanistisch Gebildeten, die nie gut waren in Naturwissenschaften, und beschäftigt sich mit den Themen. Das bedeutet eine Menge zu lesen und zu verstehen, also Bildungslücken, die man noch aus der Schule hat, zu schließen.
Ich z.b. gebe offen zu, dass ich erst einmal überfordert bin und nichts sinnvolles zu dem Hauptthema des Autors beisteuern kann.
Ich bin ja Atheist. Er bezeichnet das Weltbild von Atheisten, gerade von Richard Dawkins, als zu mechanistisch. Nur wäre ich auch nicht mit dem Atheismus von Dawkins einverstanden, aus ähnlichen Gründen.
Ich muss oder müsste mich erst einmal mit dem Thema, gerade der angesprochenen Physik und dem Standpunkt des Autors mehr beschäftigen. Ich werde mir vielleicht auch demnächst sein Buch kaufen, vielleicht erst noch einige seiner Videos anhören. Bisher habe ich mich mit Atheismus aus anderen Perspektiven beschäftigt.
ps: In den Antworten sind schon einige tolle Antworten von no name, Not element of und Anderen. Oft am Thema des Autors vorbei, aber trotzdem interessant. So wünsche ich das, dass man sich gegenseitig versucht zu helfen.
Dawkins wendet sich gegen die Vorstellung eines personalen Gottes und gegen die “ewigen” Gebote die das jeweilige Bodenpersonal dieses personalen Gottes behauptet erhalten zu haben. Überhaupt ist das Bodenpersonal das beste Argument gegen die jeweilige Religion: Warum sollte ein allwissendes, über die Maßen weises Wesen sich von offensichtlich unterbelichteten, offensichtlich emotional gestörten Honks vertreten lassen?
Tatsächlich ist schon die Vorstellung einer allsehenden, aber unsichtbaren Enität schon in sich widersprüchlich, denn unsichtbar bedeutet nicht mit Licht zu interagieren, was wiederum bedeutet, nicht sehen zu können.
Ganteförs Auswirkungen geben auch keine Indizien für einen personalen Gott her und ein allumfassender “Weltgeist” auf Quanteninformationsebene steht absolut nicht im Widerspruch zu Dawkins Atheismus.
Die ART deutet die Gravitation als geometrische Eigenschaft der gekrümmten Raumzeit, d. h. dass eine Wechselwirkung zwischen Massen und Raumzeit besteht.
GPS-Satelliten haben einen Abstand von ca. 20.000 km zur Erdoberfläche. Die Atomuhren in den Satelliten gehen entsprechend der ART theoretisch 45 Mikrosekunden / Tag vor; real unter Berücksichtigung deren Geschwindigkeit, SRT, 38 Mikrosekunden / Tag.
Die Krümmung der Raumzeit, die die Masse der Erde bewirkt, müsste daher sehr gering sein.
Wie kommt dann die hohe lineare Beschleunigung bei einem frei fallenden Körper in Richtung Erdoberfläche zustande. Bei einer Höhe von 10 m erreicht ein frei fallender Körper, wie z. B. ein Tennisball kurz vor dem Aufprall stattliche > 50 km / h.
Kann es nicht sein, dass bei der Gravitation, die letztlich mit allem eine Wechselwirkung eingehen kann, noch zusätzlich eine andere Wechselwirkung eine Rolle spielt?
Nur, bei so viel dunkle Energie und dunkle Materie, da bekomme ich doch immer öfters starke Bedenken, dass hier das richtige Modell vorliegt.
Nochmals, bei der beschleunigten Ausdehnung des Raums müssen nach diesem Modell zwangsläufig die Galaxien auseinandergerissen werden. Da hilft weder das Higgsfeld, noch die dunkle Materie.
Vielleicht müssten hier relavistische Überlegungen bei sehr großen Raumzeitentfernungen miteingebracht werden, die bei kleineren Raumzeitentfernungen nicht berücksichtigt werden müssen, so wie bei der in Richtung Lichtgeschwindigkeit. Aufgrund der Rotverschiebungen scheint uns, dass der Raum sich ausdehnt und die Zeit scheint uns schneller zu vergehen.
Die Physik Newtons kann auch bei sehr großen Maßstäben nicht angewandt werden; sie hat auch hier ihre Grenzen.
Raum/Zeit/Geschwindigkeit sind miteinander verbunden.