Der Hitler war’s! …

Hitler wird in Danzig am 19. September 1939 begeistert begrüßt. Bild: Nara.gov, public domain

Der Historiker Götz Aly hat sich der Aufklärung der NS-Verbrechen verschrieben. In seinem neuen Buch beschreibt und analysiert er die zwölfjährige Epoche „Hitlerdeutschlands“. Und fragt:Wie konnte das geschehen?“ Für Aly gibt es nicht eine, sondern mehrere Antworten.

Im Jahr 1948 wirbt das Waschmittel Persil mit einer Zeichentrick-Reklame, in der ein Marine-Matrose verdreckten Pinguinen die Bäuche wieder strahlend reinwäscht. Immer mehr Pinguine springen daraufhin an Bord und rufen im Chor ”PERSIL – PERSIL- PERSIL! “… Dabei recken sie die Flügel wie weit ausgestreckte Arme. Mit stolzgeschwellter Brust defilieren sie schließlich in Reih und Glied an Land, zu Marschmusik singend: ”Ja, unsere weiße Weste verdanken wir PERSIL!” Die Deutschen haben ihren Humor also noch nicht verloren, oder schon wiedergefunden. In Fridolin Schleys Roman Die Verteidigung, in dem er die Ereignisse um den Nürnberger Wilhelmstraßen-Prozess in ein fesselndes Drama über Moral und Verantwortung verwandelt, taucht die Reklame für blütenweiße Wäsche kurz auf ­– als filmische Metapher, die veranschaulicht, wie die „Entnazifizierung“ schon frühzeitig funktionierte.

Deutschland in den Nachkriegsjahren: ein Volk müht sich, das zu vergessen, was es verschweigt – seine Bereitschaft zur Teilnahme an einem System der Barbarei. Geschichts-Verleugnung und Geschichts-Umdeutung haben Hochkonjunktur. So verliert sich der Schrecken und die Einzigartigkeit, den der Zivilisationsbruch des Holocaust und die Vernichtungskriege bedeuten im kollektiven Verdrängen und Vergessen. Der nationalsozialistische Wahn wird zur austauscharen Metapher des Bösen, persönliche Schuld relativiert. Hitler allein soll es gewesen sein, verantwortlich für das Verderben der Deutschen und ihre millionenfachen Verbrechen. Wenn nicht allein, dann allenfalls eine kleine verbrecherische Nazi-Elite und ihre Getreuen. Im Nachkriegs-Deutschland sind die einstigen Volksgenossen dabei, die „dunklen Jahre“ von ihrem eigenen Erleben und Mit-Tun abzuspalten. Der kollektive Tenor: Wir wussten von nichts.

Dieser Mythologie wollen gerne viele glauben: den Legenden von der sauberen Wehrmacht, vom „Nichtwissen“ und „Nicht-dabei-gewesen-Sein“. An Hitler war vor allem Hitler schuld, nicht wir. Dominiert wird die Nachkriegszeit von einem „kommunikativen Beschweigen“ (Hermann Lübbe) der Schuldgefühle. Zu fest – und zu bequem – ist noch immer die Sichtweise von einer skrupellosen Machtelite und einem angeblich verführten Volk. So lässt sich persönliche Schuld gut entsorgen. Die Deutschen exkulpieren sich selbst. Sie vernichten Dokumente, verleugnen ihre Mit-Täterschaft und flüchten ins Vergessen. Zunächst benennen sie die Niederlage vom 8.Mai 1945 als „Zusammenbruch“.  Danach erfinden sie den Begriff von der „Stunde null“, später ist die Rede vom „Neuanfang“W – allesamt Begriffe, mit den Hitlers Deutsche versuchen, die begangen Verbrechen geschichtlich zu amputieren, das Grauen und die Tyrannei vergessen zu machen. Ein Volk auf der Flucht vor seiner Vergangenheit.

Nicht „bewältigen“, sondern „vergegenwärtigen“

Der Berliner Historiker Götz Aly, geboren 1947, hat über diese Vergangenheit zahlreiche wichtige, wegweisende Publikationen vorgelegt, eindringliche und kluge Studien zur Geschichte des Nationalsozialismus, die häufig Teile der Historiker-Zunft zum Widerspruch herausfordern, darunter 2015 „Volk ohne Mitte (2015), „Die Belasteten –’Euthanasie‘ 1939-1945, sowie seine große Studie über die europäische Geschichte von Antisemitismus und Holocaust „Europa gegen die Juden 1880-1945“. Die Erforschung des Nationalsozialismus, des Holocaust und des Antisemitismus ist Alys Lebensthema. Mit dem Wissen jahrzehntelanger Quellenstudien und der umfassenden Kenntnis selbst abgelegener Detailforschung, geht es ihm in seinen Arbeiten darum, die NS-Vergangenheit nicht zu „bewältigen“, sondern zu „vergegenwärtigen“.

Nun ist ein neues Buch von ihm erschienen. Das schwergewichtige Werk „Wie konnte das geschehen?“ bringt es auf über 750 Seiten und darf als Opus magnum seines Schaffens gesehen werden. Im Mittelpunkt steht die Frage, was es mit diesem „Wie“ auf sich hat. Für Aly gibt es darauf nicht eine, sondern mehrere Antworten. Die Erwartungen seiner Leserschaft dämpft er freilich gleich am Anfang des Buches mit dem Hinweis, dass seine Antworten fragmentarisch allenfalls sind. Was folgt, ist – das sei vorab resümiert – ebenso umfassende, wie detailreiche zeitgeschichtliche Wissens-Vermittlung. Oder nennen wir es Aufklärung, die dazu beitragen kann, die Voraussetzungen, Herrschaftspraktiken und Dynamiken der nationalsozialistischen Großverbrechen zu begreifen, zumindest besser zu verstehen. Aly erklärt, analysiert und beschreibt klug und erhellend, was schwer zu erklären ist: die massenhafte Gemeinschaft des Mitmachens und Wegsehens. Der kollektiven, rauschhaften Zustimmung zur Barbarei.

Er verweist darauf, dass viele Deutsche, die bei diesen Verbrechen mitwirkten, keine NSDAP-Mitglieder waren, sie kamen „aus der Mitte der Gesellschaft“. Die Hitler-Regierung, die Staat und Gesellschaft zusehends verschmolz, konnte „auf Millionen von aktiven Unterstützern, von gleichgültigen, fungiblen Mitläufern und mehreren Hunderttausend an den Schreibtischen, in der Logistik und der Verwaltung sowie in den Stätten zur Menschenvernichtung tätigen Exekutoren“ bauen., schreibt Aly.  Er bevorzugt deshalb, von „Hitlerdeutschland“ und den Deutschen, nicht von „den Nationalsozialisten“ zu sprechen. Es waren ja nicht nur Fanatiker, die das System stützten, sondern beinahe alle gesellschaftlichen Organisationen, die sich angepasst hatten. Aly zeigt exemplarisch, wie sich das einmal herbeigewählte und konstituierte Hitler-Deutschland mit atemberaubendem Tempo zu einer menschlichen Maschinerie des Zerstörens, Eroberns und Mordens entwickeln konnte, und warum so häufig die Rede von „den Tätern“ ist, wenn es um die NS-Verbrechen geht, von „der SS“ oder „den Nationalsozialisten“ die Rede ist, wenn es um Hitlers Volks-Staat, um die große Volksgemeinschaft geht.

Hitler-Deutschland – eine „Zustimmungsdiktatur“

Waren es nicht Hunderttausende Deutsche, die aktiv Menschheitsverbrechen ungeheuren Ausmaßes begingen, viele Millionen, die diese billigten oder geschehen ließen? Hitlers Deutsche, die Verfolgung und Ermordung von Juden, von Menschen mit Behinderung, von „Gemeinschaftsfremden“, („A-Soziale“, wie Obdachlose u.a.), die Verhaftungen und Hinrichtungen von „Volksverrätern“, „Volksschädlingen“ und „Wehrkraftzersetzern“, gleichgültig hinnahmen, sich daran beteiligten, sich schuldig machten. Eine milieu-übergreifende Schweige-Gemeinschaft von Volk und Führung, die das Weitermachen bis zum Schluss ermöglichte.

Wie aber fing das Übel an? Aufstieg und Machtübernahme der NSDAP könnten nicht allein dem rechten Lager zur Last gelegt werden, die Weimarer Republik sei nicht nur am verlorenen Krieg, dem Versailler Diktat, Wirtschaftskrisen, rechten Beamten, Richtern und Militärs gescheitert, argumentiert Aly. Die Kommunisten hatten die Republik genauso vehement bekämpft wie die Nazis. Die zwölfjährige Epoche „Hitlerdeutschland“, definiert er als „Zustimmungsdiktatur“. Diese wurde mit sozialpolitischen Zugeständnissen an die nach der Weltwirtschaftskrise in Armut und Verzweiflung gestürzte Masse der Bevölkerung erkauft. Den Deutschen ging es in den ersten Jahren besser als je zuvor, sie sahen im nationalen Sozialismus die Lebensform der Zukunft – begründet auf Raub, Rassenkrieg und Mord. Die Zustimmung kippte erst, als Niederlagen die Siege ablösten. Die auf der Wannseekonferenz beschlossene Ermordung der Juden Europas vollzog sich in Deutschland öffentlich. Die Ermordung von Juden im Westen, die von Juden, Kriegsgefangenen und Zivilisten im Osten blieb nicht geheim und sollte es auch nicht. Öffentlicher Protest war nicht zu vernehmen.

Die Verbrechen und Mordtaten – ob an der Front oder im „Reich“ – haben keine Außerirdischen verbrochen, die Mörder und Schergen waren ganz normale Menschen und kamen aus allen Schichten der Bevölkerung. Und Aly erinnert daran: Hitler war nicht über die Deutschen gekommen, die Deutschen waren zu Hitler gekommen. Sie hatten ihn gewählt, verehrt und bejubelt. Bald habe sich daraus eine identitäre Massenbewegung geformt, „die für das Ende erlittener Demütigungen eintrat, Denkmäler stürzte, Straßen umbenannte und ihre Anhänger als per se bessere Menschen qualifizierte, denen die Zukunft gehörte“.

„Nicht mitmachen ist kein Widerstand“

Aly blickt auf die Interdependenzen zwischen Führung und Volk: Wer Macht ausüben will, tut auch in einer Diktatur gut daran, sich des Wohlwollens und des Mitmachens einer Mehrheit, in Hitlers Worten: „der Masse der Mitte“, zu versichern.

Aly zeigt anhand vieler Biografien, Tagebucheinträge und Briefe ganz normaler Deutscher, vom BdM-Mädel bis zum Professor, wie Hitlers Regime die Gesellschaft in Begeisterung versetzte, atomisierte, aktivierte, ihren Bedürfnissen entgegenkam, sie in die eigenen Verbrechen verwickelte, etwa durch das Ersteigern jüdischen Hausrats. Viele Deutsche waren beteiligt an diesen Verbrechen: Mitgefangen, Mitgehangen.

Goebbels, der für Volks-Stimmung in Reich verantwortlich war, ist neben Hitler die zentrale Person in Alys Buch. Er wird mit der Kapitelüberschrift „Goebbels erfindet die Kollektivschuld“ überzeugend dargestellt. Alle sollen Mitwisser und Mitprofiteure sein, als schuldige Geiseln ihrer eigenen Mitwirkung sollen sie jeden Gedanken an einen Kompromiss mit den Kriegsgegnern verwerfen und „durchhalten“. Goebbels Losung: „Volkgemeinschaft und Schicksalsgemeinschaft“. An die Stelle der „Kraft durch Freude“ tritt nun „Kraft durch Furcht“. Der heilige, nationale Schwur gilt bis in den Untergang – sinnlos und besinnungslos! Und wo Widerstand lauert, wartet Freislers Volksgerichtshof mit Hinrichtung. Also schweigsame Opposition, stille Verweigerung? Aly hat hier strenge Maßstäbe: „Nichtmitmachen ist kein Widerstand“.

Götz Aly weitet den Blick auf das gesamte Panorama nationalen Größenwahns und Barbarei.  Viel- und tiefschichtig beschreibt er, was es mit dem „Wie?“ auf sich hat, dass doch immer auch das „Wir“ braucht – das große kollektive Einverständnis. Er entlarvt das „Wir haben nichts gewusst“ nach 1945 als millionenfache Lebenslüge und zitiert als Fazit die Rede des (am 18. Oktober 2024 verstorbenen) israelischen Historikers Jehuda Bauer von 1998 vor dem Deutschen Bundestag: „Das Fürchterliche an der Shoah ist eben nicht, dass die Nazis unmenschlich waren, das Fürchterliche ist, dass sie menschlich waren – wie Sie und ich.“ Wer begreifen möchte, „wie es möglich war”, warum so viele durchaus normale, moralisch gefestigt erscheinende Deutsche 1932 bis 1945 dem Wahn Hitlers folgten, der findet in Alys Buch erhellende Analysen, Beschreibungen und Belege.

Die Frage, die bleibt: Ist die heutige, die politisch und moralisch schuldlose Generation, nun endgültig entlassen aus der Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur und seinem Erbe? Oder beginnt nicht die Verantwortung nachfolgender Generationen bei der Frage, ob sie sich erinnern will? Alys Buch kann als Plädoyer gegen jede Verharmlosung und Relativierung der NS-Vergangenheit gelesen werden, in einer Zeit, in der rechte Populisten und Parteien dafür sorgen, dass der Nationalismus seine Wiederkehr erlebt. Es geht um die Gegenwart der Vergangenheit – denn die nationalsozialistische Vergangenheit verjährt nicht. Und es gibt eine Verpflichtung: die des Erinnerns. Das Buch von Götz Aly erinnert daran.

Götz Aly: Wie konnte das geschehen? Deutschland 1933 bis 1944. S. Fischer Verlag, 756 Seiten, 34 Euro

Helmut Ortner

HELMUT ORTNER hat bislang mehr als zwanzig Bücher, überwiegend politische Sachbücher und Biografien, veröffentlicht. Zuletzt erschienen: „Heimatkunde – Falsche Wahrheiten. Richtige Lügen“ (2024), „Das klerikale Kartell. Warum die Trennung von Kirche und Staat überfällig ist“ (2024) und „Volk im Wahn – Hitlers Deutsche oder Die Gegenwart der Vergangenheit“ (2022). Seine Bücher wurden bislang in 14 Sprachen übersetzt. Helmut Ortner ist Mitglied bei Amnesty International und im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.
www.helmutortner.de
Foto: Peter Hönnemann
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41 Kommentare

  1. nach dem wie und warum fragen aber die naheliegende antwort uebersehen (wollen ??): was hat der autor unternommen, den grassierenden massenwahn mit anschliessender schleichender ermordung von milliarden menschen weltweit zu verhindern ?? WAS hat er geran dieser groessten barbarei seit Hitler etwas entgegen zu setzen ??

  2. Zustimmung zur Barbarei

    Das war der Endpunkt. Man darf die Dynamik des Geschehens nicht unterschätzen noch unterschlagen. Da ich das Buch nicht gelesen habe, kann und will ich dem Autor Götz Aly diesbezüglich nichts unterstellen.

    Aber darauf hinweisen: einige zutreffende analytische Belege und Indikatoren wie „das geschehen konnte“ lesen sich wie Blaupausen zur heutigen Zeit in Europa: beispielsweise Russland als der neue barbarische Feind.

    Aber die Anfänge der Barbarei beginnen auch mit den Gesten der Unterwerfung unter dem Mainstream wie zum Beispiel die Benutzung des Gendersternchens oder der Frage nach der binären Geschlechterordnung und dürfen nicht unterschätzt werden. Wer den Anfängen nicht wehrt, hat auch keine elementaren Widerstandskräfte gegen dynamische Prozesse, die in die Barberei münden (können). Diese behalten Posten und Ansehen. Die Widerspenstigen werden frühzeitig aussortiert.

    1. @Dan
      „Aber die Anfänge der Barbarei beginnen auch mit den Gesten der Unterwerfung unter dem Mainstream wie zum Beispiel die Benutzung des Gendersternchens oder der Frage nach der binären Geschlechterordnung und dürfen nicht unterschätzt werden. Wer den Anfängen nicht wehrt, hat auch keine elementaren Widerstandskräfte gegen dynamische Prozesse, die in die Barberei münden (können). Diese behalten Posten und Ansehen. Die Widerspenstigen werden frühzeitig aussortiert.“

      So weit, so gut, jedoch, wer sich in Gefahr begibt kommt nicht immer um!
      Alles andere wäre eine unterwürfige Kapitiulation.

  3. Sind wir nicht heute in einer ähnlichen Situation wie in den damaligen Anfängen?
    Das Problem der Deutschen ist, sie orientieren sich immer nach rechts wie jetzt auch die Umfrageergebnisse in Sachsen-Anhalt zeigen. Erschreckende 39% für die rechtsextreme AFD.

    Die Deutschen brauchen immer einen starken Führer der sie wie im Kindergarten an die Hand nimmt und sie führt da sie sonst vollkommen orientierungslos wären.

    Gerade deshalb laufen sie auch diesen Rattenfängern hinterher.

    1. Seit 35 Jahren laufen die Deutschen den Rattenfängern der CDU, der SPD und
      den Grünen hinterher und wir stehen dem Faschismus näher als 1932. Alleine
      durch die Kontrolle der Medien durch diese Parteien, werden wir schon schneller
      in den Abgrund geführt als es damals geschehen ist. Unsere wirtschaft ist durch
      eine völlig durchgeknallte Energiepolitik am Abgrund und der Russenhass von
      CDU, den Grünen und der SPD treibt uns in den großen Krieg. Genau das ist der
      Grund, warum immer mehr Deutsche einen Ausweg aus diesen Sumpf suchen
      und sich der AFD zuwenden. Es gibt keine Partei außer AFD, die uns noch von
      einem Krieg abbringen könnte. Ich kann diesen „rechtsextrem“ Schwachsinn
      bezüglich der AFD nicht mehr hören. Die damalige Erhard Regierung muß dann
      ja schon so rechsextrem gewesen sein, dass sie schon wieder auf der linken Seite
      angekommen wäre. Wie kann es rechtsextrem sein, wenn sich die Menschen
      wieder auf ihre Traditionen besinnen wollen? Wie kann es rechtsextrem sein,
      wenn die Deutschen von anderen Menschen, die aus anderen Ländern herkommen
      und von uns aufgenommen werden wollen, verlangen unsere Kultur zu akzeptieren?
      Multikulti wie es uns speziell die Grünen untergejubelt haben funktioniert nicht.
      Auch mit der totalen Überwachung der Deutschen wird es nicht funktionieren.

      1. Sie geben sich tatsächlich der Illusion, oder auch Traum, hin, dass ausgerechnet eine AfD uns vom Krieg abbringen könnte? Träumen Sie weiter.
        Wenn der Elite ein Krieg opportun erscheint, wird die AfD die letzte Partei sein, die diesen aktiv verhindern wollte.

        1. @Hieronymus
          „Wenn der Elite ein Krieg opportun erscheint, wird die AfD die letzte Partei sein, die diesen aktiv verhindern wollte.“

          Sehr richtig und zwar sehr wahrscheinlich in einer Koalition mit der CDU/CSU

    2. Ergänung:
      Breitbeinig, dicke Eier, vor Kraft kaum laufen können und markige Sprüche klopfen, von daher ist es auch nicht verwunderlich das der Herr Pistorius angeblich der beliebteste Politiker sein soll.

      Merz wäre es auch gern, kann aber Pistorius nicht das Wasser reichen.

      The Show must go on

      Auch die Feministinnen die seit der Zeitenwende mit Gendersternchen diesen kreigswilligen „Starken Männern“ zujubeln wie seinerzeit dem Führer führen sich ad absurdum

    3. Die AfD ist sicher ein Problem, aber sie ist nur Symptom, nicht Ursache.
      Die traurige Wahrheit ist, daß, wer wissen will, wie damals soviele Hiter hinterherlaufen konnten, oder ihn zumindest widerspruchslos hinnahmen, der muß sich nur das aktuelle Deutschland anschauen. Menschen die für Grundrechte auf die Straße gehen, werden von der Polizei zusammengeknüppelt – und nicht nur die Presse schweigt, sondern auch die Mehrheit der Bevölkerung.

      https://youtu.be/ZQljZ1B-kIQ

      Und die Ausrede, daß man ja nichts wissen konnte, zählt heute nicht mehr. Sicher, die Mainstreammedien sin genauso gleichgeschaltet, wie die Medien zu Hitlers/Goebbels Zeiten. Und das ganz ohne ein dafür zuständiges Ministerium. Aber es gibt Alternativmedien! Es liest/schaut sie nur kaum jemand…. Und bei der nächsten „Demo gegen rechts“ marschieren sie wieder alle mit, wie die Lemminge. Dabei sitzen die wahren Rechten längst in den Sesseln der Macht. Aber sie nennen sich „links“ oder „Mitte“.

    4. Achtung, jetzt kommt ein Sarkasmus! Sie schreiben:

      „Das Problem der Deutschen ist, sie orientieren sich immer nach rechts wie jetzt auch die Umfrageergebnisse in Sachsen-Anhalt zeigen. Erschreckende 39% für die rechtsextreme AFD.“

      Das sind nicht „die Deutschen“, das sind Ossis, Ex-Preußen! Und das war schon immer so – man vergleiche die Wahlergebnisse für die NSDAP Anfang der 1930er in den Ostgebieten mit den nicht-östlichen, oftmals auch katholisch geprägten Regionen.

      Eine echte politische Führungskraft, die ihrem Land zugeneigt ist, würde eine solche politische Kultur einer Region jedoch nicht ausnützen oder ewig daran rummäkeln (man kann diese nämlich nicht ändern!), sondern diese in ihr Konzept integrieren, um das beste für das Land herauszuholen. Auf diesem Gebiet hat die politische Linke derzeit leider nichts mehr zu bieten.

        1. …aber eben nicht in der prozentualen Ausprägung – wie auch in den 1930ern. Ich erkenne darin eine bestimmte politische Kultur, verwerfe eine solche jedoch nicht im moralischen Sinne. Lesetipp: Die kürzeste Geschichte Deutschlands, James Hawes (ein Brite, hehe)

          (Die AfD liegt etwa im Südwesten nicht bei 40%, sondern um die 20%.)

    5. Klar sind wir in einer ähnlichen Situation.

      Unser Kanzler spricht der Regierung Netanjahu seinen Respekt aus und behauptet, die IDF würde die „Drecksarbeit“ für uns erledigen. Und wir machen aktuell wieder mit, beim dieses Mal allerdings „regelbasierten Völkermord“ des Westens. Ich fühle mich dabei schlecht und habe ein flaues Gefühl im Magen, aber die Mehrheit unserer politische Tätigen ist konsequent dabei.

  4. Damit ein bestimmtes Ereignis eintritt (hier die Machtergreifung der Nazis mit ihrer rassistischen Ideologie) bedarf es bestimmter Umstände. Beim Aufzählen dieser Umstände hält man sich in der Regel aber nicht lange auf, sondern man greift sich einige heraus und reitet auf diesen herum. Bei Liberalen und Linken ist das der Nationalismus, der deshalb bekämpft werden muss. Für viele Linksliberale ist zudem die Nation, das Volk und der Staat von Übel.

    Der Rest ist in der Regel reines Moralisieren, die Deutschen waren moralisch nicht reif, dass sie diese Unmenschlichkeiten zuließen. Was aber eigentlich gar nichts erklärt, aber das eigene Wohlbefinden stärkt, denn wir befinden uns ja auf der richtigen Seite der Geschichte – wenn wir gegen rechts sind. Das halte ich für Unsinn, denn es ist eine Pseudo-Erklärung. Es gibt nur einen Weg, der verhindert, dass sich rassistischer (und sonstiger Wahn) wiederholt. Man muss dafür sorgen, dass die gewissen Umstände nicht wieder eintreten, die zum politischen Wahn führen.

    1. @garno
      „denn wir befinden uns ja auf der richtigen Seite der Geschichte – wenn wir gegen rechts sind.“

      Bringen Sie da nicht etwas durcheinander???

      Sie meinen angebliche LINKE die aber bei realer Bertrachtung RECHTE sind und sich von den üblichen Rechten nur in Nuancen unterscheiden.

      1. Links und rechts sind doch nur noch politische Schlagworte ohne eindeutige Inhalte. Nehmen Sie im oben stehenden Satz einfach die „Omas gegen rechts“.

  5. Wenn ich an zum Vergleich an Corona denke fällt mir als zentrale Eigenschaft auf, daß die Mitmacher per Propaganda keinerlei Realitätskontakt mehr hatten, Realitätskontakt verbissen vermieden haben und ihre Handlungen/Reden auch nicht mehr als realitätsfern registriert haben. Unzurechnungsfähig, allerdings ohne Entschuldigung.
    DAS ist es, was dazu notwendig ist. Das sehe ich heute genauso bei etwa 30% der Leute – komplett Unzurechnungsfähig, gefangen in ihrer Massenpsychose.

    1. @Vera Meißner
      „gefangen in ihrer Massenpsychose.“

      Wenn dem so sein ollte dann fragen Sie bitte Herrn Schleim ob er das mit der Psychotherapie beheben könnte.

      „Unzurechnungsfähig“
      Unzurechnungsfähig beinhaltet immer die Unschuld. Daher würde ich es nicht so bezeichen wollen. Die wußten genau zu welchen Untaten das Regime fähig war.

      Gaza ist ein gutes Beispiel: Alle wissen was dort geschieht doch keiner hilft. Sind die Befürworter oder die Unterlasser unzurechnungsfähig? NEIN!!! Die sind genauso „SCHULDIG “ – Beihilfe zum Massenmord!

      Wer zulässt das seine Regierung Waffen an die Massenmörder liefert, auch der ist schuldig!
      Wer zulässt das Flüchtlinge im Mittelmeer absaufen, auch der ist schuldig!
      Wer zulässt und fordert das Flüchtlinge die auf Grund unserer Kollonialkriege flüchten mussten, in den sicheren Tod abgeschoben werden, auch der ist schuldig

      Oder glauben Sie die 39% Zustimmung für die AFD in Sachsen Anhalt kommen nur von Unzurechnungsfähigen?
      Es sind Mittäter bzw. Täter und das in vollem Bewußtsein!

      1. Und wie sieht nun die Lösung für das hochgradig verdammte Individuum aus, das von Schuld umgeben ist und sich durch Tätigkeit wie Untätigkeit gleichermaßen mitschuldig macht?

    2. In den USA arbeitet man seit den fünfziger Jahren daran, die Menschen mit
      Hilfe der Medien, speziel Anfangs der Kinos und dem Rundfunk, dann haupt-
      sächlich über das Fernsehen, zu manipulieren. Es ging so weit, dass unterschwellige
      „Befehle“ an die Menschen gegeben wurden. Z.B. wurden in Kinofilme einzelne
      Bilder von Coca Cola Flaschen eingeschnitten. Das hatte zur Folge, dass das
      Unterbewußtsein der Menschen ein Durstgefühl auslöste. Unsere heutigen
      „Machthaber“ gehen meist einfacher vor, wie es auch schon Goebbels zu Perfektion
      gebracht hat. Ständiges Wiederholen eines Mantras. Dazu nutzt man heute die
      tatsächlich immer noch gern gesehenen Talkrunden von Lanz und Co, oder einfach
      die Nachrichten. Bei vielen Menschen die sich eigentlich für gar nichts interessieren,
      bleiben diese Parolen aber hängen. Und wenn man den Omas immer wieder erzählt,
      dass die AFD ihre Rente klauen will, gehen sie auf die Straße, angeführt von Omas,
      die sich um ihre Renten sicherlich nie sorgen müssen.

  6. “ Alys Buch kann als Plädoyer gegen jede Verharmlosung und Relativierung der NS-Vergangenheit gelesen werden, in einer Zeit, in der rechte Populisten und Parteien dafür sorgen, dass der Nationalismus seine Wiederkehr erlebt.“

    Frage: Sind es denn wirklich die rechten Populisten und Parteien – der Autor meint wohl Trump und AfD – die dafür sorgen, dass der Nationalismus seine Wiederkehr erlebt? Oder ist ein Wiedererstarken solcher Konzepte nicht eher eine Reaktion auf den Druck, der von globalen Eliten (den „Anywheres“) auf die „Somewheres“, dem sog. „Basket of Deplorables“ ausgeübt wird?

  7. Der Holocaust ist ein Singuläres Verbrechen . . . für die Generationen ist es wichtig sich daran zu erinnern.
    Den Holocaust aber zu instrumentalisieren, um daraus eine „Ewige Schuld oder eine Kollektive Schuld“ abzuleiten ist falsch.
    Natürlich versuchen die hiesigen System-Parteien unterschwellig dieses der Gesellschaft unterzujubeln.
    Gepaart mit internationaler Komplizen Schaft – Anglo-Amerikaner und Juden –
    wird dem Volk suggeriert, es bestehe eine bedingungslose Schuld, dem Faschistoiden Treiben um Netanjahu
    beizustehen.
    Deutsche Staatsräson ?
    Mourir pour Jerusalem ?
    Auf keinen Fall . . . aber wer sind die Erfinder diesen Blödsinns ?
    Meiste die Verantwortlichen aus CDU ( Mutter Blamage Merkel und die CDU ).
    Dazugesellen sich die Grünen, Sozen, Neoliberalen und Salon-Linken.

    Unterstützung finden diese Volksvertreter bei Funk, Fernsehen und Printmedien.
    Die Politische Situation heute ist vergleichbar mit der vor der Machtergreifung der Nazis. . . .
    Friedrich Murks und Lars Klingbeil driften mit ihrer menschenverachtenden Politik immer weiter nach Rechts.
    Sehr schlimm, die Gesellschaft leistet keinen Widerstand . . . Aufrüstung und Krieg – man stelle es sich einmal vor –
    finden keine Reaktion. . .
    Wer widerspricht ?
    Die AfD ist so stark geworden, weil
    die Rechtskonservativen in ihren Parteien ihnen mit haarsträubenden sozialpolitischen Programmen die Argumente lieferte sie als Alternative zu wählen.
    Dabei brauchte die AfD überhaupt nicht nachweisen, dass sie irgendetwas gebacken bekäme.
    Und jetzt kommt es . . . die Deutschen
    brauchen für alles einen Führer . . .
    Nur wenn wir nicht aufpassen, bekommen wir ihn bald wieder !

    1. Ist es wirklich das „Rechts“ was die Deutschen mit den Nazis in den Abgrund
      getrieben hat. Wenn ich heute das Agieren der „linken“ Gruppen ansehe, kann
      ich erheblich mehr Gemeinsamkeiten mit den Nazis erkennen als bei den „Rechten“.
      Schlägertrupps der Antifa, das Errichten eines Überwachungsstaates durch SPD und
      den Grünen und der Eroberungstrieb gen Osten durch die Altparteien. Prostestierende
      gegen den Krieg werden nicht von den Rechten verprügelt, sonder von den Linken und
      von der, von linken Parteien instruierten Polizei. Es war die „National ´Sozialistische´
      Partei Deutschlands, die Deutschland in Krieg und Verderben geführt hat und nicht
      die National ´Alternative´Partei Deutschlands!

    2. „die Deutschen brauchen für alles einen Führer .. . Nur wenn wir nicht aufpassen, bekommen wir ihn bald wieder !“

      Märchenhoffnungen der Deutschen. Diesmal wird es einen Führer nicht geben. Deutschland ist so am Ende, dass es von innen heraus nicht mal einen das Volk rettenden Führer hervorbringen kann.
      Höcke als deutscher Führer? Das kann höchstens als Satire auf den allg. Niedergang der Deutschen verstanden werden.

  8. Ja, ja, auch die Kommunisten….

    Es waren die rechtskonservativen und Wirtschafts“liberale“, die erst mit Austerität die Republik Zutaten sparten und dann 1933 die Demokratie übergaben.
    Die Illusion und Selbstpbeesxgätzung, sie „drücken Hitler in die Ecke bis er quietscht“ und die Feigheit, dem Ermächtigungsgesetz zuzustimmen, ware die Sargnägel, die CxU-Voläufer einschlagen.
    BTW: Selbst in der nicht mehr freien Wahl 1933 hatte die NSDAP keine absolute Mehrheit.
    Die konservativen Eliten agierten damals und agieren heute zum Schaden der Republik und der Menschen.

      1. Konservativ bezieht sich in der Politik immer auf den Erhalt bestehender Machtverhältnisse. Insofern sind Parteien wie AfD, CDU, SPD, Grüne und Die Linke unabhängig ihrer äußerlichen Farbgebung erzkonservativ.

  9. Wie konnte es geschehen?
    Die „Zustimmung“ der Deutschen kam nicht von irgendwo her. Die Uniformen und die freien Mahlzeiten für Hitlers Truppen und die Millionen für Propaganda vor 1933 wurden mitten in der Wirtschaftskrise wohl nicht von Hitlers Postkartenmalerei finanziert.
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=132027
    Und ja, das hat das Milgram Experiment und Corona hinlänglich bewiesen. Für den angeblich guten Zweck und im Auftrag einer angeblichen Autorität sind 85% deiner Mitmenschen bereit zu foltern und zu töten.

    Nichts gegen Aly, es braucht Dokumentation.
    Was jedoch das heilige Erinnerrungsgedöns angeht, so muss davor gewarnt werden.
    Das zu häufig in die Vergangenheit schauen, kann den Blick auf die Gegenwart versperren. Würde uns Götz Aly warnen, wenn es heute wieder so weit ist?

    1. „Würde uns Götz Aly warnen, wenn es heute wieder so weit ist?“

      Er hat doch schon in 2020-2021 seine bürgerlich-demokratische Langhose runtergelassen und seine deutsche Nazi-Unterhose im Dienste der Regime-Obrigkeit allen gezeigt.

    2. Endlich schreibt’s mal Einer!
      Bis hierhin habe ich gelesen und niemand hatte bisher das Thema Geld angesprochen. Woher kam das denn nach WK1?
      Wer hat denn diese Herren, ihre Medien und ihre Milizen finanziert? Das exkulpiert keinen der Mitmacher und -läufer, aber ohne entsprechendes Kapital wäre das alles so nicht möglich gewesen; das sollte wenigsten erwähnt werden.

  10. Die passive Zustimmung zur NS-Diktatur kann ich geistig nachvollziehen (man wollte einfach den Job behalten, bzw. finanziell vom System profitieren, so wie der Nachbar auch) – allein, die kriminelle Energie, die von SA und SS ausging, ist und bleibt mir ein Rätsel. Auch, dass Menschen, die in ihren Werten gefestigter waren, nicht zu den Tätern durchdringen konnten. Um nicht zu verzweifeln, muss man die Erkenntnis, dass Menschen zu bösen Taten fähig sind, wohl akzeptieren.

  11. Globalisierung und die zugrunde liegende Ideologie des Neoliberalismus beherrscht heute alles.

    Leider haben das viele noch nicht begriffen und sind verwirrt weil orientierungslos. Die weitere Verwenung politischer Begriff wie Links und Rechts ohne zuu verstehend das davon im klassischen Sinn nichts übrig geblieben ist.

    Die Vertragswerke die all das in einen mehr oder weniger legalen Rahmen bringen sind u.a. WTO, GATT, WHO, UN, CETA, BIZ, IMF, GAVI und daran anhängte US Oligarchen und deren Techkonzerne die wie immer unter dier Schirmherrschaft der US Aussenpolitik den Planeten verwüsten. Dahinter verstecken sich listige Interessen die ebenfalls radikale Ziele verfolgen. Diese haben es im Laufe der Jahre hingekriegt das darüber öffentlich zu sprechen zu Tabus geworden sind oder gleich ganz verboten.

  12. „Aly hat hier strenge Maßstäbe: „Nichtmitmachen ist kein Widerstand“.“

    Ja, kann man so sehen, wenn man dieses Nichtmitmachen auf das Volk bezieht, also die kleinen Niemande.

    Für die Eliten aus Politik, Rechtsstatt, Militär, Kirche, Wissenschaft, Kapital und Medien gilt das nicht. Ich kann mir kein funktionierendes 3.Reich vorstellen, in dem diese Gruppen nicht mitgemacht haben. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Gruppen vom Volk gezwungen wurden, mitzumachen. Ein Nichtmitmachen dieser Gruppen wäre Widerstand gewesen.

  13. Erinnerungskultur als Ablenkung von der Gegenwart.

    Noch ist es „nur“ Beihilfe zum Völkermord und es ist „nur“ ein Krieg den Stellvertreter „für uns“ führen. Noch sind es „nur“ wenige Journalisten und Demonstranten die eingesperrt und sanktioniert werden.
    Noch haben wir viel Zeit, bis zum bösen Erwachen.
    Denn das kommt bekanntlich erst hinterher.

  14. Tja, da drängen sich doch Parallelen auf: die Gründung Israels 1948 fusst auf Vertreibung, Enteignung, Besetzung, Apartheid usw. der dortigen Bewohner, ohne dass im Gegensatz zu Deutschland bis heute auch nur das geringste Unrechtsbewusstsein in der israelischen Bevölkerung vorhanden ist, von Schuldeingeständnis oder gar Aufarbeitung ganz zu schweigen … Erfreulich, dass die Netanyahu-Faschisten derzeit viel Ablehnung erfahren, aber die Wurzel des Übels wird konsequent ignoriert!

  15. Wer genauer hinschaut, sieht folgendes:

    * bei der vorletzten Reichstagswahl im Sommer 1932 hatte Hitler sein bestes Ergebnis. Etwas mehr als ein Drittel der Wähler, was in etwa dem potentiellen Wählerreservoir der Braunen entspricht. Und zwar Länder- als auch Epochenübergreifend. (Dazu gibt es Untersuchungen.).
    * bei der letzten Reichstagswahl bekam die NSDAP schon 4%-Punkte weniger. Wer sich im Übrigen fragt, wo die Stimmengewinne der Nazis in den 1920 und 1930er herkamen, auch da gibt es Untersuchungen: von dem, was heute unter „Union“ und „SPD“ firmiert, also aus dem Kleinbürgertum. Es ist daher korrekt, vom Faschismus als der politischen Ausdrucksform des Kleinbürgertums zu sprechen.
    Wir merken uns: Es ist nicht die „Unterschicht“, die die Faschisten wählt, sondern die „gutsituierte Mittelschicht“.
    * Hitler, oder besser die NSDAP, bekam die diktatorischen Befugnisse im März 33 vom gesamten bürgerlichen Teil des Reichstags übergeben. Die 2 fehlenden Stimmen waren durch Krankheit der beiden Abgeordneten begründet. Wir merken uns: der bürgerliche Teil der politische Klasse hat Hitler geschlossen zum Diktator ernannt. Mit der gesamten 2/3-Mehrheit, die er im Reichstag innehatte.
    * die auf das Ermächtigungsgesetz folgende Gleichschaltung der Gesellschaft wurde an der Spitze vorangetrieben vom Kleinbürgertum. Es gab geradezu keinen Bereich, in denen die leitenden Beamten nicht darum wetteiferten, als erstes ihren Bereich als „Juden- und Kommunistenfrei“ nach Berlin zu melden. Die danach erfolgte Gleichschaltung aller anderen Bereiche der Gesellschaft erfolgten auch und gerade durch die Beamtenschaft durch Androhung blanker Gewalt. Das geht i.Ü. bis zur Aufstellung der Wehrmacht. Wer als Bürger der Einziehung nicht nachkam, wurde direkt ins Zuchthaus, später an den Galgen gebracht.
    Wir merken uns: die Exekution des Nationalsozialismus wurde wiederum durchgeführt vom Kleinbürgertum, hier insbesondere vom Kleinbürgertum mit Pensionsberechtigung, den Beamtenstand.
    * Nach 1945 gelang es dem westdeutschen Kleinbürgertum, seine Verantwortung für den größten Massenmord der Geschichte dem immer noch existenten Erzfeind, den Kommunisten, anzuhängen. Schließlich hätten diese durch ihren Klassenkampf in der Weimarer Zeit „Instabilität erzeugt“, die dass Kleinbürgertum „gezwungen hat“ Faschisten zu werden. Und später die aufrechten Deutschen dazu genötigt, sich gegen die Soffjets, wie sie ein bekannter Rhöndorfer Drogenabhängiger bezeichnete, präventiv zu verteitigen.

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