„BRDigung“: Berichte aus einer deutschen Republik, die an ihr Ende gekommen ist?

Startbahn West, zwischen 1980 und 1984
Rainer Momann, http://www.momann.com, Public domain, via Wikimedia Commons

Der Autor und frühere politische Aktivist Wolf Wetzel legt mit 68 seine Autobiografie vor. Die Zeiten stehen allerdings nicht auf Ruhestand.

Wolf Wetzel ist noch lange nicht in Rente, aber irgendetwas, irgendein politisches Virus muss ihn befallen und animiert haben, seine Biografie zu schreiben. Etwa der Zeitenbruch, in dem wir uns befinden? Etwas ist in den letzten Jahren zu Ende gegangen. Der Verfassungsstaat Bundesrepublik Deutschland, in dem Wetzel aufgewachsen ist und sich politisiert hat, besteht streng genommen nicht mehr, 2020 außer Kraft gesetzt von einer hemmungslosen Exekutive. Und weil so viele diesem Corona-Regime nicht widersprachen, sondern seine Willkürmaßnahmen mittrugen und obendrein diejenigen, die widersprachen, maßlos beleidigten, ist das Ende dieser zweiten Republik, der Berliner Republik, nicht einmal aufgefallen. Erst so langsam wird das bemerkt, weil es sich jetzt materialisiert. Parteien, die diese BRD ausgemacht haben, verschwinden. Unter diesem Vorzeichen stehen also die Erinnerungen des Autors. Dabei gibt es auch ein paar Versäumnisse.

Biografien können, auch wenn sie in vergleichbaren Verhältnissen geschehen, doch sehr unterschiedlich sein. Sie zeigen, was alles möglich ist in einem Leben. Wetzels Leben ist Teil dieser Geschichte eines Staates, der aus Trümmern und auf Leichenbergen entstand. Er hat es in „drei Hälften“ geteilt.

Lone Wolf

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Als Jahrgang 1956 erlebte er Kindheit und Jugend in der auslaufenden Nachkriegszeit und in eher ungeordneten Verhältnissen. Vater und Mutter begingen Steuerdelikte, flohen aus Deutschland und kamen dann in Haft. Das Kind Wolf lebte bei den Großeltern, im Heim und bei Pflegefamilien. Dann zusammen mit dem Bruder und der Mutter, meist vaterlos, weil der länger im Gefängnis saß. Von ihm wusste der Sohn wenig, eigentlich nur, dass er im Krieg war und bei der Waffen-SS.

Mit 16 kam der Bruch. Die Eltern schmissen ihn aus der Wohnung, zur Mutter hatte er zehn Jahre keinen Kontakt, zum Vater nie mehr. Der brachte sich später mit einem Buschmesser um und verblutete qualvoll. Wolf Wetzel ließ diese Tat nicht los: Woher kam die Gewalt, die der Vater dann gegen sich selbst richtete?

Wetzels zweite Hälfte seines Lebens spielte sich vor allem in Frankfurt Main ab, nach dem Revoltejahr „68“ und geprägt davon. Als – sprichwörtlicher – Lone Wolf ohne Fesselung durch ein Elternhaus war er an zahllosen politischen Aktionen in den 70er und 80er Jahren beteiligt. Gönnen wir uns eine kleine Auflistung, schließlich handelt es sich um Schlagwörter für die Kehrseite der Geschichte dieses Landes: Schulstreik gegen den Numerus Clausus; Massenbesuch einer Stadtverordnetenversammlung; Durchsetzung von selbstverwalteten Jugendzentren; Häuserkampf mit Hausbesetzungen; Teilnahme an der Beerdigung der drei RAF-Mitglieder, die in Stammheim ums Leben kamen; Flutung der neuen Partei die Grünen mit zahlreichen nicht-grünen Mitgliedern; Kirchenbesetzung aus Protest gegen eine NPD-Demo; tagelange Besetzung einer Villa mit knapp 80 Leuten mitten in Frankfurt ; Sturm einer Festzeltbühne wegen der Einweihung der Alten Oper; Parolenaktion im Waldstadion, wobei vor der Liveübertragung des Spiels Eintracht gegen Tottenham alles wieder gesäubert und gereinigt war; Demonstration beim Baugelände der atomaren Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf inklusive Zaunbeschädigung; Sonntagsspaziergänge zur Startbahn West des Flughafens.

1985 kam in Frankfurt der Demonstrant Günter Saré ums Leben, weil er von einem Wasserwerfer überfahren wurde, laut Zeugen: offenbar absichtlich.

Als im November 1987 bei einer Demonstration im Flughafenwäldchen zwei Polizisten aus der Menge heraus erschossen wurden, war Wetzel nicht in der Stadt, sondern auf Mallorca. Doch nach seiner Rückkehr war er an der Gründung eines sogenannten Ermittlungsausschusses zu den Schüssen beteiligt und entwarf die Erklärung dazu. „Die tödlichen Schüsse wurden aus den eigenen Reihen abgegeben“, heiß es ohne Umschweife. Zugleich habe man ausschließen können, dass eine Spezialgruppe von „Scharfschützen“ im Einsatz war und gezielt gefeuert habe. Einer der Polizisten wurde in 500 Metern Entfernung getroffen. In der Erklärung wird aber schon die Mitnahme von Waffen zu einer Demo verurteilt, auch weil sich das gegen die Berechenbarkeit des Widerstandes richte. Wetzel hält diesen Ermittlungsausschuss für eine der größten Leistungen der Startbahnbewegung. Man kann dabei auch das Bemühen erkennen, für Proteste reflektierte Prinzipien humanen und friedfertigen Verhaltens aufzustellen, die mithelfen, Gewalt zu vermeiden.

Mauerfall? Unwichtig!

Nach dem Jahresdatum 1987 gibt es in dem Band für mehrere Jahre keine Einträge mehr. Erst Anfang der 90er Jahren folgten wieder welche. Dazwischen lag 1989. Doch Wetzel schreibt: „Als die Mauer fiel, war mir das ziemlich unwichtig.“ Zur Startbahnmauer habe er mehr Bezug gehabt als zur Berliner Mauer. Die DDR: ein blinder Fleck und ziemlich reizloser Sozialismus.

In meinen Augen eines der Versäumnisse. Wie sehr sich die DDR und dann vor allem ihr Ende auf die gesamtdeutsche Geschichte auswirkt, kann man auch 35 Jahre danach noch sehen. Die aktuellen Wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg haben zu anhaltenden Erschütterungen geführt, die Ursachen haben. Die Wahl einer bestimmten Partei ist vor allem eine Abwahl von anderen.

Damals, vor 1989, konnte man als Weststaatler aber auch über die Nato und die Friedensbewegung zur DDR und den Oppositionellen dort finden. Kritik an den Verhältnissen in der DDR  musste man nicht kalten Kriegern überlassen. Die hat nur der SED genützt, während Kritik aus der westlichen Friedensbewegung  der DDR-Opposition nützte. Eine Erkenntnis, die heute auf den Russland-Ukraine-Krieg und die Kriegsgegner in beiden Lagern zutrifft.

Wolf Wetzel erinnert dann an ein Kapitel neuerer gesamtdeutscher Geschichte, das einem im Jahr 2024 ebenfalls bekannt vorkommt, und das hilft, die Ereignisse 2024 besser zu verstehen: die Asyl- und Ausländerfrage, begleitet von einer politisch-medialen Kampagne, die auf das Grundrecht auf Asyl zielte. Im Jahr 1991 erschien beispielsweise das Magazin Spiegel mit der Aufmachergeschichte: „Das Boot ist voll“. Gemeint waren Flüchtlinge. Politiker meldeten sich zu Wort, die in heutiger AfD-Rhetorik über Fremde hetzten, wie der CDU-Fraktionschef in Berlin: „Es kann nicht sein, dass ein Teil der Ausländer bettelnd, betrügend, ja auch messerstechend durch die Straßen ziehen, festgenommen werden und nur, weil sie das Wort >Asyl< rufen, dem Steuerzahler auf der Tasche liegen.“ Oder ein SPD-Minister in NRW: „Kurzen Prozess, an Kopf und Kragen packen und raus damit!“

Die AfD gab es da noch lange nicht. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gehört wie selbstverständlich zum Programm auch der sich „demokratisch“ nennenden Parteien. Ein wiederkehrendes Muster: Man braucht den Fremden und Rechtlosen, der sich nicht wehren kann, um von seiner eigenen Politik abzulenken, die in Ostdeutschland De-Industrialisierung und Marginalisierung hieß. Entscheidend für die Regierenden war aber, damit die politische Initiative zurück zu gewinnen, die sie durch die revolutionären Veränderungen in der DDR verloren hatten. Das ist eine Parallele zu heute. Nach dem unsäglichen Corona-Regime und dem folgenden Ukrainekriegskurs gegen die Mehrheit der Bevölkerung waren die Regierungsparteien ebenfalls in die Defensive geraten. Die sogenannten Demos gegen rechts Anfang des Jahres stellten einen Versuch dar, die politische Initiative zurück zu gewinnen.

Rostock, Solingen, Mölln

Wetzel macht auf einen wichtigen Zusammenhang aufmerksam. Die politische Kampagne gegen den Zuzug nach Deutschland in den 90er Jahren war begleitet von Anschlägen und teils regelrechten Pogromen auf Flüchtlinge und Migranten, Stichworte sind: Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen im Osten, Solingen und Mölln im Westen. So manche Deutsche hatten begriffen, wie die Regierung ihre Rhetorik verstanden wissen wollte. Zur Not half man nach, wie in Lichtenhagen, wo die Polizei sich weigerte, Polizei zu sein und nicht dagegen einschritt, dass ein Haus, in dem sich Menschen aufhielten, in Brand gesetzt wurde.

Im Mai 1993 stand im Bundestag die Entscheidung über die Veränderung des Asylrecht-Artikels im Grundgesetz an. Aus vielen Städten reisten tausende Teilnehmer für eine Gegendemonstration nach Bonn. Wetzel kam zusammen mit einer autonomen Gruppe aus Frankfurt. Es nützte nichts, das Asylrecht wurde so radikal verändert, dass man von einer De-facto-Abschaffung sprechen muss. Der Artikel, nun 16a, blieb im Grundgesetz, zwar nur eine Hülle, auf die man sich als Schutzsuchender aber immerhin berufen kann. Das steht nun als nächstes zur Disposition. Asyl soll nur noch außerhalb der Grenzen Deutschlands beantragt werden können.

Die Abstimmung fand am 26. Mai 1993 statt. Drei Tage später, erinnert Wetzel, am 29. Mai 1993, wurde auf das Wohnhaus der türkischen Familie Genc in Solingen ein Brandanschlag verübt. Fünf Menschen starben, die Täter waren junge Deutsche. Wann immer die Politik offiziell an den Anschlag erinnert, wird die Asylrechtsabstimmung kurz zuvor verschwiegen.

Und dann vergisst der genaue politische Chronist Wetzel auch das nicht: Im Hintergrund und Umfeld der Tat von Solingen hatte der Verfassungsschutz zwei V-Leute im Einsatz: Einen in der Neonazi-Szene, den anderen in der vermeintlich entgegengesetzten Szene, der Antifa. Zwei Figuren ein und desselben Players.

Dazu passt dann auch die Geschichte mit Tarek, die Wetzel nachhaltig persönlich erschütterte, weil beide einst eine – vermeintlich – gute politische Freundschaft verband. Sie lernten sich Anfang der 80er Jahre kennen, der Deutsch-Palästinenser war Aktivist in Berlin, doch nach den Todesschüssen auf die zwei Polizisten in Frankfurt brach er den Kontakt zu Wolf auf einmal ab. Mehr als zehn Jahre später tauchte Tarek wieder auf, verhaftet als angebliches Mitglied der Revolutionären Zellen (RZ), zugleich Kronzeuge der Bundesanwaltschaft, der ein Geständnis ablegte und etwa 50 Leute verriet. Bis heute findet Wetzel keine schlüssige Erklärung dafür.

Institutioneller Faschismus?

Was ist in diesen zehn Jahren passiert? Ist auf die eigene Menschenkenntnis noch Verlass? Und wie politisch souverän ist man eigentlich? Fragen, die den Beginn von Wetzels selbst nummerierter dritten Biografiehälfte kennzeichnen und die er unter das Motto stellt: „Zu sich selbst kommen und sein Leben begreifen.“

Das ist aber nicht etwa esoterisch gemeint, eher im Gegenteil: Der Straßenkämpfer beginnt eine Art Aufarbeitung. Er machte sich zum Beispiel auf den Weg nach Berlin, um im Wehrmachtsbundesarchiv nach der Vergangenheit seines Vaters zu forschen und stößt auf eine irritierende Spur. Der NS-Staat hatte Zweifel an der Rassenreinheit des Mitglieds der Waffen-SS. Es gab den Verdacht, dass Wetzels Vater jüdische Anteile hatte. Das konnte damals nicht geklärt werden, wirft für den Sohn nun aber Fragen auf, unter anderem die: War der Vater nur Mörder oder auch Opfer?

Wetzel knüpft daran noch eine theoretische Frage, die ein paar Jahre später im Zusammenhang mit dem NSU-Skandal ebenfalls eine Rolle spielen sollte: Gibt es so etwas wie einen „institutionellen Faschismus“, einen, der nicht von der Straße kommt, sondern aus dem Inneren des Systems? Kommt der Faschismus zum Beispiel aus dem Innenministerium?

In dieser Zeit strengte Wetzel auch eine Klage gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Bundesinnenministerium an, weil er nachrichtendienstlich überwacht worden war: Observationen, Telefonüberwachung, Postkontrolle. Und er gewann: Das Verwaltungsgericht in Berlin entschied, die Überwachung war rechtswidrig.

Wetzel entlarvte bei der Verhandlung eine bis heute wenig bekannte Methode der Sicherheitsorgane, um unbequeme Personen zu kriminalisieren: erfundene V-Leute, die Quelle angeblich belastender Informationen sein sollen. Tatsächlich aber rechtsstaatswidrige Konstruktionen. Doch die Richter ließen sich nicht täuschen und verlangten den Beweis, die Offenlegung der entsprechenden Akten. Dem konnten Verfassungsschutz und Innenministerium nicht nachkommen, weil dadurch belegt worden wäre, dass es den angeblichen V-Mann nicht gibt. Schlimmer noch: Es hätte sich herausgestellt, dass das Amt mit derartigen Konstruktionen selbst Gerichte täuschen will.

Der NSU

Heute sind es Vertreter dieser Ämter und Ministerien, derzeit die Haldenwangs und Faesers, die einen Straftatbestand „Delegitimierung des Staates“ schaffen wollen. Doch damit wollen sie nur ihr eigenes illegales und kriminelles Verhalten schützen. Es sind die Protagonisten der BRD selbst, die begonnen haben, diese BRD zu beerdigen.

Damit kommen wir jetzt zum Kapitel NSU, das für Wetzel wie für die Öffentlichkeit im Jahr 2011 begann. Dabei begegneten sich auch die Wege von Wetzel und dem Verfasser dieses Textes.

Bereits mit dem ersten Tag, dem 4. November 2011, als Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt tot in einem Wohnmobil in Eisenach aufgefunden wurden, begannen für Wetzel die Widersprüche des Skandals. Aufgrund der Spurenlage gibt es begründete Zweifel am Doppelselbstmord. Für Wetzel müssen dritte Hände im Spiel gewesen sein. Ein Schlüssel zum Hintergrund des Skandals. Man muss erwähnen, dass selbst das BKA inzwischen von der offiziellen Geschichte des Doppelselbstmords abgewichen ist. Jetzt heißt es: Mundlos habe seinen Komplizen Böhnhardt „aus Versehen“ erschossen und daraufhin sich selbst. Das macht die Geschichte aber nur noch fragwürdiger.

Wetzel belässt es bei dieser Schlüsselszene im Wohnmobil und referiert die Details und Widersprüche der unendlichen NSU-Geschichte nicht mehr. Leider findet sich noch ein Lektoratsfehler, weil nur von neun Mordopfern des „NSU“ die Rede ist, tatsächlich waren es zehn.

Er lenkt den Fokus dann auf einen anderen Aspekt, der zunächst nur eine Randerscheinung zu sein schien. Dabei geht es um die Differenzen innerhalb derjenigen, die beanspruchten NSU-Aufklärung zu betreiben. Völlig überraschend wurden Leute wie Wetzel oder der Buchautor Wolfgang Schorlau dafür angegriffen, dass sie Spuren verfolgten, die zu den staatlichen Diensten führten und das offizielle Narrativ anzweifelten – und zwar angegriffen von Vertretern der Linkspartei sowie den assoziierten Gruppen Antifa oder NSU-Watch.

Wetzel fiel auf, dass diese Gruppierungen „den Fall NSU fast völlig auf Rassismus reduzierten“. Das führte die Aufklärung weg von staatlichen Strukturen und letztlich in die Wüste, und nützte so dem in die Mordserie verstrickten Sicherheitsapparat.

Danke, Wolf!

Der Hintergrund für Wetzel: In Thüringen, dem Ausgangspunkt von NSU, regierte auf einmal die Linkspartei, stellte den Ministerpräsidenten und verfügte nun selber über Polizei und Verfassungsschutz. LP und SPD ließen den NSU-Untersuchungsausschuss schamlos auflaufen. Wetzels Fazit: „Ich stand bis zu den Knien im NSU-Verfassungsschutz-Sumpf. Und je mehr ich verstand, desto tiefer versank ich darin.“

Und zu diesem Sumpf, in dem der ganze Skandal versenkt werden soll, zählen eben auch Linkspartei, Antifa und NSU-Watch. Von 2022 bis 2023 fand im Münchner Landtag der zweite NSU-Untersuchungsausschuss von Bayern statt, der hochinteressante Ergebnisse zutage förderte, obwohl die Mehrheit der Fraktionen, vor allem CSU, Freie Wähler und AfD, die Mitarbeit verweigerte. Die sogenannte NSU-Watch-Antifa saß ebenfalls in dem Gremium, ohne jedoch Berichte zu verfassen. Im Gegenteil: sie sah es offenbar als ihre Aufgabe an, ausgerechnet die drei Abgeordneten von Grünen und FDP, die einzig ernsthaft Aufklärung betrieben, anzugehen. Die Vernehmung von Beate Zschäpe oder André Eminger wollte sie gar ganz verhindern, was zum Beispiel im NSU-Ausschuss in Schwerin gelang.

Wetzel zitiert Hannah Arendt: „Was uns verstörte, war nicht das Verhalten unserer Feinde, sondern unserer Freunde.“ Er meint noch NSU, das Zitat schlägt aber den Bogen auch zu Corona. Zumal dieselbe Gruppierung, die sich bei der NSU-Aufklärung als Helferlein des Apparates erwies, dann das Corona-Regime eins zu eins mittrug und sich erneut in der Diffamierung von Kritikern übte.

Doch dieses Kapitel gibt es nicht mehr, hier endet das Buch, im Jahr 2017. Leider.

Man hätte gerne erfahren, wie Wolf Wetzel die Zeit seit 2020 sieht, wie er die Corona-Epoche und die folgenden Kriege politisch und historisch einordnet.

Jedenfalls danke ich Dir, Wolf, dass mir Dein Buch Gelegenheit gegeben hat, mal wieder etwas zusammenhängender über dieses Land nachzudenken.

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55 Kommentare

  1. So so:
    „Leider findet sich noch ein Lektoratsfehler, weil nur von neun Mordopfern des “NSU” die Rede ist, tatsächlich waren es zehn.“
    Wahrscheinlich sind es aber tatsächlich „nur“ neun NSU-opfer. Denn der mord an der polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn wurde zwar dem NSU zur last gelegt, obwohl es dem widersprechende zeugenaussagen/täter- bzw. tathergangsbeschreibungen gibt. Hier hat der rechtsstaat sich offensichlich bequemerweise der notwendigen ermittlungen durch zuschreibung der tat an den NSU entzogen. Wer weiss warum….???

      1. Oh ja, an diesen Satz kann ich mich auch noch erinnern. Der Mordanschlag auf die Polizisten in Heilbronn 2007 ist ein Schlüssel, den kaum jemand in die Hand nehmen möchte.
        Wenn das der „NSU“ war, dann muss man die Frage beantworten, warum nach diesem „erfolgreichen“ Mordanschlag die Mordserie des NSU abbricht …

    1. Es gibt bei allen sogenannten NSU-Morden keine Beweise, dass Böhnhard/Mundlos/Zschäpe daran beteiligt waren. Die veröffentlichten sind widerlegbar. Beim Kiesewetter- Mord gibt es Hinweise, dass die selben Leute anwesend waren, wie auch später in Eisenach beim Mord an Böhnhardt/Mundlos. Diese Hinweise verschwanden ganz schnell aus den Medien. Die NSU- Wahrheit steht in den ersten Medienberichten, solange Mächtige die noch nicht korrigieren konnten. Und diese Mächtigen sind in Deutschland unangreifbar. Da muss Ramelow und Co. kuschen und die Antifa ist ein Honigtopf des Staates und unterstützt diese Mächtigen.

      1. das war ein wichtiger Grund auch, warum die AfD im Osten so viel Zulauf hatte.
        Der Staat und seine angestammten Vertreter hatte jegliche Glaubwürdigkeit verloren bei vielen..
        Böhnhardt/Mundlos zählen Ihr Geld vom Bankraub und erschießen sich dann gegenseitig vor lauter Glück…
        Nicht mal Mielke hat sein Volk als so bekloppt hingestellt o)
        Was will ich nach solch Mainstream Story noch mit Beweisen ? Das war den Ossis damit klar…

        1. Nicht gegenseitig. Beide mit der gleichen Pumpflinte. Der letzte der beiden hat dann die Flinte nach seinem Tod sogar nochmal durchgeladen.
          Ich kann zwar wahrscheinlich zutreffend erklären wie der kleine Fehltritt passierte, aber nicht wie das ein Toter tut. Bei lebenden Personen mit Kampf- oder Jagdausbildung wurde durch Übung verinnerlicht, daß man die Waffe immer sofort nachläd (soweit dies manuell erfolgt). Falls man den nächsten Schuss nicht braucht ist später entladen viel einfacher als gleich dumm dastehen, wenn man doch nochmal schießen muss, aus welchem Grund auch immer.

  2. Gibt es so etwas wie einen “institutionellen Faschismus”, einen, der nicht von der Straße kommt, sondern aus dem Inneren des Systems?

    Ein mE etwas merkwürdiger Faschismusbegriff – Faschismus ist eine Form der bürgerlichen Herrschaft, mithin des Liberalismus, wie zB Ishay Landa in seinem Buch ‚Der Lehrling und sein Meister‘ gut herausarbeitet, oder auch schon bei Reinhard Kühnl nachzulesen. Als solcher ist er natürlich ‚institutionell‘ und auch und gerade der ‚Faschismus der Straße‘ ist immer auf institutionelle Rückendeckung angewiesen, um wirklich wirksam zu werden.

    1. Also der Faschismus der Nazis war nicht im klassischen Sinne bürgerlich (allerdings auch nicht kommunistisch), das lässt sich belegen. In anderen Ländern (Italien) mag das anders gewesen sein.

      Vom Namen her kommt Faschismus von den Fascies, den Rutenbündeln, Kampftruppen, die sich undemokratisch Gehör verschaffen und ihre Opposition zum Schweigen bringen… das kennen wir heutzutage von der sich ironischerweise Antifa nennenden Schlägertruppe, die auch mal mit Hammer ausrückt, um ihre Gegner zu verstümmeln. Wahre linke Menschenfreunde…

      1. Also der Faschismus der Nazis war nicht im klassischen Sinne bürgerlich (allerdings auch nicht kommunistisch), das lässt sich belegen.

        Denn man tau.

        1. „Denn man tau“

          Was heißt das?

          Vermutlich willst du den Beleg, bitte (hatte ich neulich erst geposted):
          https://www.klonovsky.de/2022/09/wie-sozialistisch-waren-die-nazis/

          Ein Zitat (von vielen):
          „Er [Denis de Rougemonts] schrieb: „Ich kam mit der Überzeugung aus Paris, der Nationalsozialismus sei eine ‚rechte’ Bewegung, ein letzter Versuch, den Kapitalismus und die bürgerlichen Privilegien zu retten. (…) Ich begegne vielen Angehörigen des Bürgertums. Ich muss zugeben, dass sie alle gegen das Regime sind. Es ist ein verkleideter Bolschewismus, wiederholen sie (…) Sie beklagen sich darüber, dass alle Reformen zugunsten der Arbeiter und der Bauern erfolgen, dass die Höhe der Steuern sich zu einer Beschlagnahme des Kapitals entwickelt hat und dass das Familienleben zerstört wird, die Autorität der Eltern untergraben wird und die Religion verfälscht, aus dem Erziehungswesen eliminiert und durch tausend heimtückische Mittel methodisch verfolgt wird. (…) Bald werden sie kein Vermögen mehr haben, aber unter den neuen Herren werden sie ihre Titel und Ämter behalten.”

          Ich weiß schon, was als nächstes kommt. Ein „No true Scotsman“, hab ich recht? Lass zwei Linke diskutieren und sie zerstreiten sich darüber, was die reine Lehre ist…

  3. mein Vater, Jahrgang 1924, hat mir als jungem Erwachsenen mal gesagt:
    “ wenn ich nicht so klein und körperlich schwach durch einen Geburtsschaden( Zwillingsgeburt durch eine in der Inflation unterernaehrte Mutter) gewesen wäre, sondern so gross und stark wie du, dann hätten SIE auch aus mir einen NAZI gemacht. ich war schon von Geburt aus in Opposition“
    ich hab das damals nicht kapiert, wie so vieles nicht.
    Das WIE ist genauso wichtig wie das WAS.
    Danke an Wolf Wetzel

    1. Herzlichen Dank. Ich weiß auch, wieviel „Glück“ ich hatte, bei all dem, was auf mich zukam, was ich erst gar nicht bemerkt hatte, was mich „gerettet“ hatte, wobei ich verdammtes Glück hatte. Dazu sollte für uns alle die „dritte Hälfte des Lebens“ da sein.

      1. ich hatte das „Glück“ mit BJ. 1960 etwas zu jung zu sein um Terrorist zu werden.
        Die mentale Sprengkraft war vorhanden.
        Aber Corona hat mich in meinem Reptiliengehirn 40 Jahre jünger gemacht.
        schon gefährlich!

    1. Ich will das Geheimnis ein wenig lüften: Mein sehr geschätzter Lektor hat mich auch unentwegt gedrängt, mein Ich sichtbar zu machen. Aber ich bin politisch ausschließlich mit dem „wir“ groß geworden. Mich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, ist bei einer Biografie hingegen recht vernünftig, aber eben auch schwer.
      Was den Beruf angeht, so liegt die Mutmaßung des „Lehrers“ ganz falsch. Das „wir“ war für mich keine (Lehrer-)Floskel, sondern mein Zuhause, meine Ersatzfamilie.

    2. siehst, der wetzel kann nicht lesen 😉 , schreiben eben auch nicht, naja….aber wenner halt so auf „publizieren“ aus is -echt auf teufel komm raus 🙄 – dann machta halt -ganz spontan 😆 – immer da mit, wo er sein nichtschreibenkönnen zur schau stellen darf…nu halt bei den querdenkern….
      also s gibt ja schon nen „vor-juni-22“-wetzel …uahhh……und weil ich grad am abspeichern meines blogs bin:
      https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Zero-Covid-und-die-innere-Ausgangssperre/Zero-Covid-hatten-wir-schon-mal-Herr-Wetzel/posting-38327616/show/
      (herr gott, dj, das war wunderbar! – hätt da mal schon aufs „mittelchen“ drängen/setzen solln 🙁 …naja)

      … und zwar bis zum Dezember 2019. Dann sprang in China ein einzelnes Virus auf den Menschen über und von diesem einen Virusexemplar ausgehend haben sich seitdem weltweit über 100 Millionen Menschen infiziert.
      Gegenwärtig lauten die offiziellen Angaben auf ca. 35 Millionen Infizierte, tatsächlich dürfte die Zahl der Infizeirten aber um ein Vielfaches höher liegen, unter anderem deshalb, weil mind. 30 Prozent der Infizierten die Infektion symptomfrei überstehen.

      Wie kann man unter diesen Umständen ernsthaft von „Zero Covid“ sprechen? Wie will man ein Virus ausrotten wollen, dass sich so eben über den gesamten Erdball verbreitet hat und sich bei mind. 30 Prozent der Infizierten nicht einmal zeigt?
      Der vorgeschlagene „harte Lockdown“ für zwei Wochen in der EU würde unter diesen Umständen sicher für eine kurze Zeit die Zahl der Infizierten erheblich senken, aber doch nicht zu Null Covid führen, wie es durch die Bezeichnung der Maßnahme demagogisch nahegelegt wird.
      Nach dem Ende der harten Ausgangssperre stiege die Zahl der Infektionen selbstverständlich früher oder später wieder an.

      Was kann man unter diesen Umständen einzig tun? Ganz klassisch: Behandeln.
      Die Virologen und Epidemiologen – oder eben Physikerinnen für „Dynamik und Selbstorganisation“ – müssen endlich das Feld räumen und den Medizinern die erste Reihe überlassen.
      Medikamente, die Sie als „Zaubertrunk“ lächerlich machen, gibt es und es wird Zeit, dass sie eingesetzt werden. Ivermectin senkt nach Angaben des WHO-Gutachters Dr. Hill die Covid-Sterblichkeit um 83 Prozent. Wenn man es sofort nach dem Auftauchen von Symptomen gibt erhöht sich die Wirksamkeit noch einmal.
      > https://www.youtube.com/watch?v=yOAh7GtvcOs

      Das dürfte reichen.

      Herr Wetzel, wenn Sie der Einfluss der Gesellschaftsordnung auf den Umgang mit der Pandemie interessiert, dann sollten Sie besser mal recherchieren, warum der Einsatz von patentfreien Billigmedikamenten wie Ivermectin seit Monaten blockiert wird.
      Außerdem sollten Sie sich mal klar machen, wie sehr auch Ihre Überlegungen sich an den medial bzw. regierungsamtlich herrschenden Diskurs anlehnen, der ausschließlich Ausgangssperren und Impfstoffe diskutiert und die ganz normale Idee, man könne die Erkrankung ja vielleicht behandeln, als Glaube an „Zaubertränke“ oder „Wundermittel“ lächerlich macht.“

      und um wetzels eierträger (gott warn die aufgeblasen, also wetzels hier auf overton anfangs, naja und wenn wer auch nur gegenhauchte, sindse geplatzt und der wetzel hat rumgeheult und der phineas kam mit neuen aufblasbaren usw….also ja, viel hat roberto gelöscht, aber nuja….genau…) phineas zu ärgern:

      „….wobei es schon hinreichte, jemandem, der eben „asperin“ (ass akut) nicht verträgt eine alternative zu verschreiben wenigstens….viele vertragens nicht und dann biste drauf angewiesen, daß dir die ja ausschließlich verschreibungspflichtigen alternativen zur verfügung gestellt werden…
      sonst schmeißense den leuts das zeuch doch auch halb hinterher, blutdrucksenker zb….
      „behandlung“ ! eben….
      und kein facharzt verschreibt dir was, auch wenn er sich wundert, daß man „keine medikamente“ im fragebogen angekreuzt hat, weil der nur untersucht, was der hausarzt auf die überweisung schrieb unds der hausarzt am end „richten“ soll… ohne überweisung kommste ja nich ran gleichzeitig….absolute abhängigkeit (im kranksein) von diesen hausärzten….“

      und

      „mal was voll überraschendes 🙄

      https://www.verywellhealth.com/covid-19-rtpcr-tests-false-negative-results-5073062

      Other studies mirror this finding. One patient-led study found that people who got tested too late in their infection received negative results, despite exhibiting the same long-term symptoms as those who received positive results by testing earlier.3

      COVID-19 ‚Long-Haulers‘ Search for Answers About Chronic Cases

      “This data implies that the timing of the testing really matters,“ Hannah Wei, a qualitative researcher who analyzed these patient survey responses, tells Verywell. „If you see that the symptoms are similar but the day of testing is off by even a week, it will lead to patients getting denied the treatment that they really need.“
      …“

      und , weils mir gradmal n bissel spaß bereitet :

      „schlechte hörbuchkrimis sind das beste !
      man kann so oft wie genötigt die augen verdrehn, also im ausdauertraining und fühlt sich sehr schnell wieder ziemlich unirre, wenns ja leuts gibt, die sich „die ganze irre scheiße“ so arg ziemlich ähnlich ausdenken können und protagonisten und oder -innen dabei auch noch beständig hersagen lassen, wie „klischeemäßig“ das alles klingen mag, aber doch deren realität sei….hauptpunkt der schlechtigkeit is natürlich die klischeehaftigkeit der protagonisten, was die autorinnen nicht hindert,sie den schwarzen peter im plot auffinden zu lassen…. uahhh….die plots müssen nur „runtergebrochen“ werden, ich flieg ja nich in der welt(geschichte) herum und hab kohle an der börse gemacht und stolper nun „aus versehen“ in prekären niederungen und dort auffindbaren „sachzwängen“ , notwendigkeiten herum…. schweden is echt n ziemlich häßliches land, außer lappland, aber s gibt keinen weiteren hörkrimi von asa…nuja….
      irgendwo schrieb irgendeine dieser scheußlichen „leseratten-you-tube-communityleuts“ , daß sie „in der africanischen pampa hocke und ihr ebook vergessen hatte und somit für die hochladereien des „lieben bücherwurms“ arg dankbar wären. darauf empörte sich ein africanischer nickname darüber, dasse „africanische pampa“ schrieb und doch nach haus verschinden soll, wohin andre fliehen müßten….darauf gabs von der näxten leserättin n anblaffer, daß der africanische nick erstmal lernen solle, sich ordentlich zu benehmen, sich eben zu integrieren, statt in d faul auf der haut zu liegen und sich auf nem wahrscheinlich gestohlenen handy (schlechte) hörbuchkrimis in der tube reinzuziehen und in der („ratten“)community rumzupöbeln… 🙄 ….sie sagte nicht „schlechte“ und natürlich auch nicht „ratten“, aber…uahhhhh……jaja, wie in diesen hörbüchern muß man wohl „africanische pampa“ schreiben statt „pampa“ pur und der nichtintigrierte muß zwingend weit besseres deutsch in wort und schrift an den tag legen als alle „danke!“ und „du bist ein schatz“ und „großartig“ und „bestes hörbuch!“ usw – kommentierenden, wobei die genannten eben erst in „diskussion“ ihre rechtschreibunlust offenbaren…..zumeist „diskutieren“ und „streiten“ sie darüber, wie grottenschlecht oder unfaßbar gut die vorlesenden sind und erklären dann ihre lieblinge, wovon die andren ja je schon wissen und die ihren dagegenhalten auf daß die jedesmalige (fast) einigung auf „geschmäcker sind verschieden“ entsteht….fast wie bei neo, nur daß „man“ dort die einigkeit der uneinigkeit zelebriert und „africanische pampa“ dort unter dem titel „eigentümerwillen“ läuft…..“

      1. aber/und…..(im fortgesetzten abspeichern) dem phineas seinen vor-weihnacht-2021-tp-kommentar zugute halten muß:

        „“ 84 Permalink Melden

        Wenn Kolenda tatsächlich daran interessiert gewesen wäre, …

        … herauszufinden, ob Ivermectin gegen Covid19 wirksam ist, anstatt hier „Dienst nach Vorschrift“ zu schieben, dann hätte er einfach zum Telefonhörer greifen können, um Dr. Franz Brettner anzurufen. Der ist nämlich Chefarzt der intensivmedizinischen Abteilung des Münchener Klinikums Barmherzige Brüder und hat mit seiner Mannschaft über Monate hinweg ein Behandlungsprotokoll angewendet, in dessen Zentrum Ivermectin und Cortison standen. (Cortison wird seit über einem Jahr auch auf anderen Intensivstationen benutzt)

        Und was hat Dr. Brettner dabei herausgefunden?
        „Wenn wir diese Patienten früh genug präsentiert bekommen im Verlauf der Erkrankung und sie mit hochdosiertem Cortison und Ivermectin behandeln können – das ist der Kern unseres Ansatzes – dann sind die durchaus kurz schwer krank, aber wir sehen tatsächlich dramatisch bessere Verläufe in der letzten Zeit, seit wir konsequent dieses Protokoll angewendet haben.“

        > https://www.tvbayernlive.de/mediathek/video/corona-anitibiotikum-therapie-ivermectin

        Nachdem die Station „TV Bayern live“ den Bericht über die erfolgreiche Behandlungsmethode der Münchener Intensivstation sendete brach nicht etwa ein Freudensturm in den Kreisen der deutschen Mediziner aus, sondern das Klinikum kam vielmehr offenkundig unter Druck.

        Das Klinikum erklärt nun im Dezember, man habe die Behandlung nach dem Ivermectin-Protokoll abgebrochen, weil die intensivmedizinische Leitlinie die Nutzung von Ivermectin nicht empfiehlt und weil noch zu wenig positive Studienergebnisse vorliegen.
        > https://www.barmherzige-muenchen.de/medien/meldungen/artikel/impfung-bleibt-der-beste-schutz-1429.html
        > https://www.tvbayernlive.de/mediathek/video/corona-anitibiotikum-therapie-ivermectin

        Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Gremien, die Ivermectin nie angewendet haben erklären den Medizinern, die die Wirkung des Medikaments aus ihrer eigenen Praxis kennen, ob es funktioniert und machen ihnen Vorschriften.
        Es ist ein RIESEN-Skandal, der Menschenleben kostet und kaum einer will davon Notiz nehmen. Denn kaum einer will wahrhaben, dass solch ein Skandal möglich ist. ….“

        …..also : ich könnt „so“ dann iwie nicht weiter arbeiten ….“skandal“? ka, das is echt n zacken härter alsn „skandal“…
        aber klar, deshalb geht eben auch nicht „in die pflege“, da haste das die ganze zeit zu ertragen…aber gut, ja, die lieblingsphysiothera muß ja ebenso ertragen und is wohl auch froh, immermal „idealisten“ zu behandeln, denen sie helfen darf und kann nebst „mal dauerärger kundtun“….ja, „gärtner“ verbleibt als „erträglichstes lohnarbeiten“….

        gestern hatt ich übrigens

        https://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00007028/8867_08.HTM

        „…
        Während die Gamma-Aminobuttersäure (GABA) in Parasiten ein peripherer Neurotransmitter ist, wirkt sie in Säugetieren als Neurotransmitter des zentralen Nervensystems. Im Gehirn vermittelt sie sowohl die prä- als auch die postsynaptische Hemmung. Für Ivermectin stellt jedoch die Bluthirnschranke eine natürliche Barriere dar (Kirsch 1975a; Campbell 1984a). Ausserdem haben alle Avermectine zu den Neurorezeptoren der Wirbeltiere eine viel geringere Affinität als zu den Neurorezeptoren der Invertebraten. Neurotoxische Wirkungen treten somit erst bei sehr hohen Ivermectindosierungen oder bei Vorliegen eines MDR1-Gendefektes auf (Linek 2007a).

        Ursache einer erhöhten Ivermectinempfindlichkeit
        Die Ivermectinintoxikation wird durch eine erhöhte Konzentration von Ivermectin im ZNS ausgelöst. Bei den meisten Säugetieren verhindert die Blut-Hirn-Schranke den Eintritt von Ivermectin in das ZNS. Bei Ivermectin-empfindlichen Tieren wurden jedoch extrem hohe Ivermectinkonzentrationen im Hirn gemessen (Mealey 2001a).

        Die Ursache für eine erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke ist ein genetischer Defekt in Form einer (Verlust-) Mutation am sogenannten multi-drug-resistance-Gen (MDR1). Das Proteinprodukt dieses Gens, das P-Glykoprotein, ist ein wichtiges Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke. Es kommt in grossen Mengen in der apikalen Membran der Endothelzellen der Kapillaren des ZNS vor und ist eine Efflux-Transportpumpe innerhalb der Blut-Hirn-Schranke. Verschiedene grosse, hydrophobe Substrate, wie Ivermectin, Loperamid, Cyclosporin und Digoxin binden an dieses P-Glykoprotein und werden aktiv von den Endothelzellen in das Kapillarlumen zurücktransportiert (Van Asperen 1997a).

        Bei Hunden und Mäusen fehlt bei Ivermectin-empfindlichen Individuen das P-Glykoprotein in den Endothelzellen der Hirnkapillaren; sie verfügen somit nicht über diesen Schutzmechanismus. Ivermectin kann sich durch den fehlenden Auswärtstransport im ZNS anreichern (bis zu 100-fach höhere Konzentration als im Plasma) und zeigt bereits bei niedriger Dosierung eine neurotoxische Wirkung (Linek 2007a). Die Vererbung dieses genetischen Defektes verläuft beim Hund autosomal, rezessive. Nur Tiere, welche homozygot für die Mutation sind, gehören zum Ivermectin-empfindlichen Phenotyp. Homozygot normale und heterozygote Hunde sind nicht Ivermectin-empfindlich (Mealey 2001a; Nelson 2003a; Schinkel 1996a).
        …“
        und dacht dann -wieder- nur ganz „mechanistisch“ (?) : meine wohl auch nicht mehr recht intakte bluthirnschranke wurd eben nicht nur vom virus überwunden („es is in den kopp!“) sondern auch vom ivermectin? und da wohl „wohl dosiert“ in der form hilfreich, daß ich nun dann immer dasaß/-sitz und grübel(t)e, wie wohl dies „alles is weg“ (gefühltes virus-frei) zustande kam….“

  4. Da wir alle, so hoffe ich, Menschen sind, habe ich persönlich mit niemanden ein Problem.
    Aber als langzeit deutscher im Ausland lebend, empfinde ich manche ‚Ideologien‘ als erdrückend.
    Warum sind für mich Ideologien erdrückend?
    Weil die Welt sich verändert hat und ‚eigentlich’keine Ideologien mehr zulässt. Darüberhinaus, denke ich, daß diese Welt in ein ‚Perfekt geschneidertes Modell‘ zugeführt wird.
    Vielleicht oder Hoffentlich wird sich dieses Modell in einer goldenen zukünftlichen Zeit hin entwickeln.
    Ich empfinde mittlerweile alle Ideologien als überfällig, weil die „politische Klasse“ zusehends versagt hat, es bleibt beim Menschen selbst, eine Korrektur vorzunehmen.

          1. „Ja, die Anarchie natürlich.“

            Was verstehst du unter Anarchie?

            Ich habe diese Diskussion schon zig-Mal geführt, nie konnte mir darauf jemand eine intelligente Antwort geben. Das was man gemeinhin unter Anarchie versteht (Gesetzlosigkeit) ist kein stabiler Zustand, weil sich dann automatisch der Stärkste (und/oder Skrupelloseste) durchsetzt und die Leute ihm automatisch folgen, weil nichts als schlimmer empfunden wird, als Gesetzlosigkeit.

            „Besser eine Revolution, als Siechtum und Tod!“

            Komischer Spruch, wer siecht denn? Du? Und sterben werden wir ohnehin alle irgendwann.

              1. Ich wollte nicht die Geschichte der Anarchie, sondern das, was du anstrebst.

                Wenn du die bestehende Ordnung beseitigen möchtest, brauchst du zwangsweise ein Konzept für danach. Sind wir uns wenigstens so weit einig?

  5. Das ist richtig: Bodo Ramelow war vor seinem Amtsantritt einer der entschlossensten NSU-Aufklärer und man dachte, dass er da Licht ins Dunkel bringt, wenn er da regriert. Fehlanzeige, da kam gar nichts, was natürlich enttäuschend ist. Der Tiefe Staat hat Durchsetzungsvermögen, Wolf Wetzel kann davon berichten.

    Nun kennt man Thomas Moser von seinen minutiösen NSU-Analysen auf Telepolis. Hier bleibt er etwas nebulös. Wer hat jetzt aus welchem Grund etwas falsch gemacht? Ich erlaube mir einmal eine Nachbetrachtung auf der Höhe der Zeit.

    Ein Mensch, der einen Schuss abgibt, hinterlässt in der Umgebung DNA-Spuren, die die Polizei verwerten kann. Zuletzt bewiesen bei Daniela Klette und das gleich mehrfach. Oder der Lübckemord, auch da haben DNA-Spuren den Täter verraten. Das lässt sich nicht vermeiden, aber genau das soll den beiden Uwes insgesamt 11 mal gelungen sein. Keine DNA-Spur trotz Schuss aus nächster Nähe. Die offizielle Version ist äußerst fraglich.

    Ein „in die Mordserie verstrickter Staatsapparat“? Da müsste Moser deutlicher werden. Ich mach’s mal.

    Konstant in Frage gestellt wurde die offizielle Erzählung vom „Arbeitskreis NSU“ (ist noch auf dem Netz). Der „Fatalist“, wie er sich nannte, behauptete, dass die Tatwaffen erst nach dem Tod der Uwes dorthin verbracht wurden. Da nun alle Döner-Morde (der korrekte Ausdruck fällt mir nicht ein) mit einer dort gefundenen Ceska verübt wurden, standen die Uwes angeblich als Täter fest. Der Fatalist konnte seine steile These durch Akten von Polizei und Geheimdiensten stützen. Mir war schon klar, dass die Beweisführung schlüssig war, wenn diese Akten echt sind. Nun ist der Fatalist so ziemlich der Prototyp des rechten Unsympathen und die Abneigung der Linken erklärt sich so. Aber auch Herr Moser hat einen Bogen um ihn gemacht. Ich hatte da keine Probleme. Ich hatte nie die Absicht, den Fatalisten zu heiraten. Aber ob seine Akten korrekt sind, das interessiert mich. Sind sie, davon bin ich inzwischen überzeugt.
    Die Rechten waren damit zufrieden, sie durften jammern, dass man ihnen etwas anghängt hatte, was nicht zutraf. Aber das Riesenloch, was sich da auftat, sahen sie nicht. Wer hat denn dann geschossen, wenn nicht die Uwes? Wir haben elf Opfer und die wollen erklärt sein.
    Draußen sind dabei irgendwelche türkischen Gangs oder der türkische Geheimdienst. Es waren deutsche Behörden, die die Waffen platziert haben. Dann bleibt eigentlich nur noch, dass es auch diese waren, die geschossen haben.

    Nun ja, da fällt uns ein gewisser Andreas Temme ein, ein Verfassungsschützer. Wenn er es war, der in Kassel geschossen hat, dann war es in den anderen Fällen ebenfalls diese Behörde. So weit wagt sich auch Moser nicht vor. Auch er gackert nur und legt kein Ei. Kaum besser als die Antifanten, über die er sich da aufregt.

    Wäre schön, wenn er sich nochmal reinhängt.

    1. Gibt es den einen Hinweis was die Opfer gemeinsam hatten?
      Politische Aktivitäten oder irgendeine Andere Verbindung, außer das sie, ich glaube, orientalischer Abstammung waren.

      1. Gemeinsamkeit war, dass das öffentliche Personen waren. Kein Fabrikarbeiter, sondern durchweg Ladeninhaber oder Ähnliches.
        Die kurdisch/türkische Gemeinde hat das sofort kapiert: Aussage war, dass sie hier in Deutschland nicht mehr sicher waren und vom Staat nicht mehr geschützt wurden. Botschaft: kehrt in eure Heimat zurück.

        Die deutsche Bevölkerung wurde mit Verdachtsmomenten geflutet, wonach es sich um Auseinandersetzungen im kriminellen Milieu handelt. Oder genauer: Türken sind alles Verbrecher.

        Also zwei Zielsetzungen der extremen Rechten. Bis heute erfolgreich.

      2. Kurden aus der Türkei (ein Grieche, ein Türke, Rest Kurden)

        Nagelbombenanschlag in Köln war ein Friseursalon, Treffpunkt für Kurden,
        PKK (Verdacht)
        Spinnt man den Verdacht weiter, so könnte es sich meiner Vermutung nach um Netzwerke für Spenden für die PKK gehandelt haben. Noch weiter gesponnen, unter Einbeziehung der immer selben benutzten Tatwaffe (César), womit eine Botschaft übermittelt wurde, ergibt sich auch das Motiv. Und damit auch die Täter.

        Wer hat ein Interesse daran, Spendennetzwerke für die PKK trockenzulegen?

        1. Du meinst also den türkischen Geheimdienst MIT? Aber wie bringt dieser die Tatwaffe nach Zwickau? Das geht einfach nicht.
          Etwas anderes: das MIT ist nicht auf den Kopf gefallen, die ermitteln durchaus erfolgreich. Und natürlich haben sie auch hier ermittelt und es ist nicht unwahrscheinlich, dass die wesentlich mehr wissen als wir. Ein Wissen, mit dem sie die Deutschen eventuell erpressen können. Manche Teile der deutschen Außenpolitik lassen sich nicht anders erklären.

          1. „Du meinst also den türkischen Geheimdienst MIT? „

            Keine Ahnung.

            „Aber wie bringt dieser die Tatwaffe nach Zwickau? Das geht einfach nicht.„

            Ähm, Amtshilfe?

    2. Leute, die NATO-Freund Bodo Ramelow kauften, kauften auch Benjamin Krüger und den BAK Shalom. Andere erkannten in Ramelow den staatstragenden Opportunisten und wurden von Fehlanzeigen nicht überrascht.

      Die Verwicklung diverser „Dienste“ in die NSU-Affäre ist ja unstreitig. Mit einer Aufklärung ist daher nicht zu rechnen.

      1. „Mit einer Aufklärung ist daher nicht zu rechnen.“

        Oh doch – nur wurde die Aufklärung der Taten bereits vor ihrer tatsächlichen Ausführung berichtet: in Seyfrieds „Flucht aus Berlin“ herausgegeben 1990 hört man auf Seite 42 und folgenden zum ersten Mal wortwörtlich vom „NSU“. Nur die Namen der Protagonisten waren dazumal noch offen…wobei vielleicht war Gerhard visionär genug und gab vorab schon die Namen der Drahtzieher preis.

        Und wer die Texte der DDR-Opposition von 89 nochmal liest – im telegraph.cc zum Beispiel – der begreift, dass die kommende Barberei (für alle Seiten in Ost wie West) recht klar kalkulierbar war. Nur die kleinzelligen Details waren noch modulierbar, ausführende Personen ebenso noch nicht festgelegt.

        Das Geheimdienste mangels fluidem IQ Inspiration zB in Comics zu suchen gezwungen waren/sind ist ebenfalls kein besonders großes Geheimnis. Nazis sind halt einfach ein bissel sehr dumm.

    3. @ „Danke an Wolf Wetzel“

      Dem Dank an Wolf schließe ich mich an und füge als Gruß an Wolf noch hinzu:

      Aus „Für die Freiheit“
      (von Betontod)
      Komm wir kämpfen zusammen, ooh
      Für die Freiheit, für das Leben
      Wir werden uns niemals ergeben
      Komm wir kämpfen zusammen,booh
      Für die Freiheit, für das Leben
      Wir sind doch immer noch von Arschlöchern umgeben

      Aus „Ich bereue nichts“
      (von Betontod)
      Ich hatte Kanten, hatte Ecken
      Bis heut kein bock sie zu verstecken
      Ohne Rücksicht auf Verluste

      Ich war geboren um zu verlieren
      Doch heute steh ich hier

      Ich bereue nichts
      Meine Geschichte lässt mich fliegen
      Kann meine Ängste jetzt besiegen

      Ich bereue nichts
      Solange dieser Wind mich trägt
      Kann ich den Himmel sehn

      Wo Licht ist, ist auch Schatten
      Auf die Sonne folgt der Regen
      Mein Leben ist ein Fluch und Segen

      Du darfst auf die Fresse fallen
      Gewinner stehen wieder auf
      Nur Verlierer bleiben liegen

      Mund abwischen, weitergehn
      Ihr werdet mich von Hinten sehn

      Ich bereue nichts
      Meine Geschichte lässt mich fliegen
      Kann meine Ängste jetzt besiegen

      1. Ich bin gerührt! Vielen Dank. Ich weiß heute mehr denn je, dass die „zweite Hälfte“ meines Lebens meine Rettung war. Und das ist der Grund , das heute nicht „auszuhalten“, also niemals hinzunehmen.

  6. Frage: “ .. Sturm einer Festzeltbühne wegen der Einweihung der Alten Oper …“
    Wieso seid Ihr alle abgehauen waehrend Udo noch in der Umkleide sass und abwartete?
    Ich hockte da allein im Zelt mit einem aelteren Ehepaar,evtl. waren es die Raus.
    Nach einem kurzen Gespraech zur Aktion verliessen wir das Zelt und am Abend kam die Pressemeldung (von Rau?) dass Udo seine Operngage ans Juz spendet oder so.
    Dem Juz wurde im Opernjahr die Gelder gestrichen,nicht mal 500 DM waren fuer Farbe da.

      1. Weil es ein Prestigeobjekt war und gleichzeitig im aufkommenden Neoliberalismus, Frankfurt sollte Schick gemacht werden, bspw. alle Gelder für soziale Projekte wie Jugendhäuser in den 80ern zusammengestrichen worden sind.

        1. „Weil es ein Prestigeobjekt war und gleichzeitig im aufkommenden Neoliberalismus, “

          Neoliberalismus ist für Linke ja alles, außer Kommunismus, eine Phrase die nichts bedeutet. Der Staat kassiert soviel wie nie, verteilt es an die Welt, linke Aktivisten, Flüchtlinge, aber es ist und bleibt Neoliberalismus…

          „Frankfurt sollte Schick gemacht werden“

          Ja, schick, geht gar nicht, alles muss ranzig sein, wie Berlin. Oper, uiuiui, ganz schlimm! Hochkultur, hat ja kein Linker was davon.

          „bspw. alle Gelder für soziale Projekte wie Jugendhäuser in den 80ern zusammengestrichen worden sind.“

          Jugendhäuser? Was ist das? Ich kannte eines in Chemnitz (ich war da in den 90igern mal zu einem HipHop- Konzert), das sogenannte AJZ (alternatives Jugendzentrum), ein runtergekommenes Abbruchhaus, das von Linksextremen (vor allem Punks) bevölkert wurde. Wieso glauben die, dass wir Bürger unsere Feinde finanzieren müssten (das ist ja sowas wie Schutzgelderpressung).

            1. „wer den Ausdruck “sogenannt” verwendet“

              Was ist mit dem? Das Ding heißt/hieß (keine Ahnung, ob es noch existiert, ich war nur einmal dort, muss Anfang der 90iger gewesen sein, als ich mein Abi machte) nunmal so, bzw. wurde überall so genannt, ob das der richtige Name ist, weiß ich nicht, ich habe mich nie näher damit befasst.

              Ich war übrigens, neudeutsch würde man es wohl „fun fact“ nennen, bei einem Konzert von „Anarchist Academy“, mein Cousin hatte mich dahin geschleift. Abgesehen davon, dass ich bestimmt 20 Mal angebettelt wurde und mich in dem Milieu eher unwohl fühlte, war die Stimmung wirklich gut, die Musiker hatten schon was drauf und (wahrscheinlich wie alle Jugendlichen) war ich damals eher links, in meiner Abnabelungsphase und für antiautoritäre Signale mehr als empfänglich.

              Hast du ansonsten keine Argumente? Wieviele Jugendhäuser gibt es denn, die nicht dezidiert von Linken in Beschlag genommen sind? Ich meine für neutrale/bürgerliche oder gar rechte Einrichtungen bekommt man die Schutzgelderpresser doch nicht auf die Straße, oder irre ich mich?

  7. Wetzels Fazit: “Ich stand bis zu den Knien im NSU-Verfassungsschutz-Sumpf. Und je mehr ich verstand, desto tiefer versank ich darin.”

    Noch deutlicher kann man es nicht sagen (wer versinkt schon gerne bis über beide Ohren).

  8. Angesichts des populären undifferenzierten Gebrauchs des Begriffs “Faschismus” verkommt dieser zum Klischee.
    Und, apropos Deutschland: die Politik dümpelt nur noch in einem Dschungel aus Ideologie, und die Außenpolitik ist dank Scholz/Baerbock inzwischen untergegangen!

  9. „Als Jahrgang 1956 erlebte er Kindheit und Jugend in der auslaufenden Nachkriegszeit und in eher ungeordneten Verhältnissen. Vater und Mutter begingen Steuerdelikte, flohen aus Deutschland und kamen dann in Haft. Das Kind Wolf lebte bei den Großeltern, im Heim und bei Pflegefamilien. Dann zusammen mit dem Bruder und der Mutter, meist vaterlos, weil der länger im Gefängnis saß. Von ihm wusste der Sohn wenig, eigentlich nur, dass er im Krieg war und bei der Waffen-SS. Mit 16 kam der Bruch. Die Eltern schmissen ihn aus der Wohnung, zur Mutter hatte er zehn Jahre keinen Kontakt, zum Vater nie mehr. Der brachte sich später mit einem Buschmesser um und verblutete qualvoll. Wolf Wetzel ließ diese Tat nicht los: Woher kam die Gewalt, die der Vater dann gegen sich selbst richtete?“

    Das scheint bei Menschen, die ich der extremen Linken zuordnen würde, öfter der Fall zu sein: liebloses autoritäres Elternhaus, nicht selten mit Nazivergangenheit. Wirkt auf mich ein bisschen so, als ob die Kinder ein Leben lang versuchen, sich daraus zu befreien, das zu bekämpfen, was sie abgewiesen hat, das zu bekämpfen, was sie mit ihren Eltern assoziieren (mitunter gleich das ganze Land oder seine Ethnie). Kann das jemand bestätigen?

    Es wäre demnach oft eine psychologische Spätfolge des Krieges und des dritten Reiches, eine Spätfolge, die u.a. in Form der Grünen und verschiedener SPDler gerade besinnungslos unser Land zerstört. Und es ist auch klar, weshalb der Osten das nicht mitmacht, dort wurde die extreme Linke 40 Jahre lang mit den Folgen autoritärer linker Politik konfrontiert, das dürfte so manchen Idealisten hart auf den Boden der Realität gebracht haben (nichtdestotrotz gibt es immer noch welche, die der „guten alten Zeit“ nachtrauern).

    1. Nein, die, Kritiker des herrschenden Systems und ihrer Protagonisten, rekrutieren sich aus vielen Gesellschaftsschichten und sind nicht denen vorbehalten, die aus prekären und/oder aus Autoritären, respektive vielleicht auch faschistoiden Haushalten kommen.
      Es ist eine Frage der Konditionierung sowie dem Umstand geschuldet, mit welchen Dingen man sich in den wichtigen Phasen des Lebens, bspw. während der Adoleszenz befasst.
      Auch, wenn es sicher eine zusätzliche Motivation zu sein scheint, wenn man sich aus einer hierarchischen Umklammerung einer streng konservativen Familie befreien möchte.
      Es geht aber auch anders herum.
      Wenn man das Glück hat, aus einem bildungsreichen und adligen Hause, wie meine Wenigkeit entsprungen ist, man sich vielseitig interessiert und dann noch in die Kreise der damaligen linksintellektuellen APO-Szene gerät, die sich mir in den 60ern eben vor der Haustüre offenbarte.
      Vielleicht, wäre ich ansonsten Immobilienmakler geworden wie z.B. Aby Rosen, in New York, oder dem Bubis Clan die ich auf dem Gymnasium schon immer bekämpft habe.
      Es ist im Übrigen auch enorm hilfreich, wenn man Einblick in das Gefüge der herrschende Klasse bekommt, weil man dann nämlich ganz genau weiß, wogegen es sich lohnt zu Felde zu ziehen. 😉

      1. „Nein, die, Kritiker des herrschenden Systems und ihrer Protagonisten, rekrutieren sich aus vielen Gesellschaftsschichten und sind nicht denen vorbehalten, die aus prekären und/oder aus Autoritären, respektive vielleicht auch faschistoiden Haushalten kommen.“

        Du scheinst linksextrem mit kritisch gleichzusetzen. Kritisch bin ich auch, linksextrem aber nicht, schon deshalb weil ich in der DDR aufgewachsen bin und weiß, dass die meisten linken Utopien unerreichbar und meist ziemlich naiv sind.

        Wie würdest du z.B. die Frage nach privaten Eigentum beantworten?

        „Es ist im Übrigen auch enorm hilfreich, wenn man Einblick in das Gefüge der herrschende Klasse bekommt, weil man dann nämlich ganz genau weiß, wogegen es sich lohnt zu Felde zu ziehen.“

        Schön und gut, aber viele Linke machen mir nicht den Eindruck, als ob sie die „herrschende Klasse“ bekämpfen (die vollkommen außerhalb unserer Reichweite liegt), eher den, dass sie alles bürgerliche bekämpfen (und da falle ich vermutlich auch mit drunter).

        1. Das kommt mittlerweile auf deine Definition von „Links“ an.
          Fast die ganzen wirklich kritischen Inhalte. kamen immer schon von links, respektive resultieren sich aus kritischer Wahrnehmung der Weltgeschichte.
          Einfach nur Kritik zu äußern, ist gut uns schön, aber wenn man das geopolitische Gemengelage nicht erkennt, läuft das meist ins Leere.
          Wer die eigentliche Ursache nicht benennt ist auch nicht wirklich ein kritischer Zeitgenosse.
          Was verstehst du unter „Privatem Eigentum“ dem Grundbesitz?

          1. „Wer die eigentliche Ursache nicht benennt ist auch nicht wirklich ein kritischer Zeitgenosse.“

            Ich ahne worauf das hinausläuft, was ist denn die eigentliche Ursache, deiner Meinung nach?

  10. @Wolf Wetzel
    Würden Sie alles nocheinmal so machen, wenn sie zur selben Zeit wiedergeboren würden? Gibt es etwas, dass sie bereuen oder gelernt haben?

    1. Sicherlich genug, um noch ein Buch zu schreiben. Es findet sich aber auch genug im Buch – wenn man es wirklich wissen will.
      Aber ich kann Sie auch beunruhigen: Manches würde ich noch entschiedener machen! Die Kriegspolitik fand ja bereits in den 1980er Jahren statt (Pershing II-Aufstellung und die klar definierte Ziel , die Sowjetunion „totzurüsten“ – worauf man heute ja sehr stolz ist). Hätten wir damals die Militarisierung im Inneren (öffentliche Rekrutenvereinigungen etc.) und die allseits erklärte Bereitschaft, endlich wieder vorne an der Kriegsfront dabei zu sein, ausdauernd und noch viel mehr Menschen bekämpft, wären wir vielleicht nicht dort, wo wir heute sind.

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