Putin und seine Rede von München 2007 – ein Wendepunkt?

 

Zeichnung vom russischen Präsidenten Putin.
Bild: Pixabay License

Für den Krieg in der Ukraine zeichnet sich keine Lösung ab, das Sterben schreitet voran. Obwohl dieser Krieg täglich in den Traditionsmedien präsent ist, bleibt vieles unterbelichtet, denn seine Vorgeschichte wird lediglich unvollständig dargestellt oder sogar ignoriert. Eine zu einfache Schuldzuweisung hat sich etabliert und verringert die Chancen auf eine Verhandlungslösung. Jacques Baud hat für den Schweizer Strategischen Nachrichtendienst, die NATO und die Vereinten Nationen gearbeitet. Mit seinem gerade veröffentlichten Buch Putin – Herr des Geschehens? liefert er auf der Grundlage von Dokumenten einen sachlichen Blick auf die Realität und öffnet die Tür für eine unvoreingenommene Einschätzung des Kriegs in der Ukraine. Für Baud ist es Zeit, zurück zu den Fakten und vor allem zum Dialog zu kommen.

In einem Filmbericht zu Wladimir Putins Anfängen an der Spitze Russlands erinnert Caroline Roux an ein zunächst »eher herzliches« Einverständnis mit dem Westen. Mit seiner Münchner Rede vom 10.2.2007 habe Putin »schlagartig den Ton geändert«. Der Moskau-Korrespondent von Le Monde Benoît Vitkine bezeichnet die Rede als »feindlich gegenüber der unipolaren Welt und somit den Vereinigten Staaten«1. Man präsentiert uns einen unbeständigen und geradezu schizophrenen Wladimir Putin, obwohl man ihn im Westen häufiger als »Schachspieler« beschreibt, der selten emotionsgetrieben reagiert.

Um Putin als impulsiven Menschen und seine Aussagen als irrational darzustellen, übergeht Caroline Roux zwei bedeutende Ereignisse, die Putin in seiner Rede anspricht:

  • die NATO-Osterweiterung;
  • das schrittweise Verlassen des rechtlichen Rahmens der internationalen Sicherheitsstruktur durch die Vereinigten Staaten.

Diese zwei Elemente, die weitgehend von westlichen Kommentatoren übergangen werden, tauchen immer wieder im russischen Diskurs auf. Wladimir Putin wird sie fünfzehn Jahre später anlässlich der Ukrai­ne-Krise auf den Verhandlungstisch mit den Amerikanern erneut vorbringen.

Der Filmbericht verschweigt, dass George W. Bush im Jahre 2001 entschieden hat, sich einseitig vom ABM-Vertrag zurückzuziehen und Raketenabwehrsysteme (ABM: anti-ballistic missile) in Osteuropa zu stationieren. Der ABM-Vertrag hatte zum Ziel, den Gebrauch defensiver Raketen zu beschränken.2 Die Logik des Vertrags bestand darin, die gegenseitige Abschreckung durch das Risiko wechselseitiger Zerstörung positiv zu nutzen. Es war erlaubt, die Entscheidungsorgane durch ein Raketenschild zu schützen (um die Möglichkeit von Verhandlungen offenzulassen). Daher beschränkte der Vertrag die Stationierung einer Raketenabwehr auf bestimmte Zonen (insbesondere rund um die Hauptstädte) und verbot sie außerhalb des Staatsgebiets.

Im Jahr 2007 befinden sich die Amerikaner bereits in Verhandlungen mit den Tschechen und Polen über die Stationierung einer solchen Raketenabwehr – offiziell, um sich vor der iranischen Bedrohung zu schützen. Dadurch zerstören sie das strategische Gleichgewicht, was durch den ABM-Vertrag gesichert wird, und schaffen eine neue konfliktträchtige Lage in Europa.

Wladimir Putin sieht darin nicht nur ein Sicherheitsrisiko für Russland. Er stellt außerdem fest, dass die Amerikaner sich mehr und mehr vom internationalen Recht loslösen, um eine unilaterale Politik verfolgen zu können. Dies erklärt Putins Ton in München.

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Im Übrigen lässt sich beobachten, dass dieser Prozess seitdem an Fahrt gewonnen hat. So haben sich die Vereinigten Staaten schrittweise von allen Vereinbarungen zur Rüstungskontrolle, die noch aus dem Kalten Krieg stammen, zurückgezogen: dem ABM-Vertrag (2002), dem Vertrag über den Offenen Himmel (2018), dem Mittelstrecken-Nuklearstreitkräfte-Vertrag (INF) (2019). Diese Tendenz hat sich unter Trump und Biden fortgesetzt:3 Rückzug von der Wiener Nuklearvereinbarung (JCPOA) mit dem Iran (Mai 2018), vom Vertrag zu Freundschaft, Handel und konsularischen Rechten zwischen den USA und dem Iran von 1955 (Oktober 2018), vom Zusatzprotokoll über die obligatorische Streitschlichtung des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen von 1961 (Oktober 2018), vom Weltpostverein (Oktober 2018), von der UNESCO (Januar 2019), von der Weltgesundheitsorganisation (Juli 2020) und von anderen. Die Europäer beweinen den von Donald Trump vollzogenen Rückzug der Amerikaner vom Übereinkommen von Paris (November 2020). Und sie bemerken dabei nicht, dass das gesamte internationale Rechtssystem infrage gestellt wird.

Im Jahr 2019 hat Donald Trump seinen Rückzug vom INF-Vertrag mit einer angeblichen Vertragsverletzung von russischer Seite gerechtfertigt. Aber die Amerikaner haben nie den Beweis einer solchen Verletzung erbracht, wie das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) feststellt.4 In Wirklichkeit suchten sie nur einen Vorwand, um den Vertrag aufzukündigen und ihr AEGIS-Raketensystem in Polen und Rumänien aufstellen zu können. Laut der amerikanischen Administration sind diese Systeme offiziell dazu gedacht, iranische ballistische Raketen abzufangen. Es gibt allerdings zwei Umstände, die stark an der Aufrichtigkeit der Amerikaner zweifeln lassen:

  • Erstens gibt es keinerlei Hinweis, dass die Iraner solche Raketen entwickeln würden,5 wie Michael Ellemann von der Firma Lockheed-Martin vor einem Ausschuss des amerikanischen Senats erklärt.6
  • Zweitens nutzen diese Systeme Mk41-Raketenwerfer, die es erlauben, entweder antiballistische Abwehrraketen oder aber Atomraketen abzufeuern. Der Standort der Raketenabwehr im Ort Radzikowo bei Kołobrzeg (Kolberg, Polen) ist 800 Kilometer von der russischen Grenze und 1300 Kilometer von Moskau entfernt.

Im Februar 2022, nach dem Treffen zwischen Wladimir Putin und Emmanuel Macron, wundert sich der Polit-Journalist Patrick Cohen auf France 5, dass der russische Präsident den Atomkrieg erwähnt. Cohen behauptet, die in Europa stationierten Systeme seien rein defensiv.7

Diese Position wird in der Tat von den Bush- und Trump-Administrationen vertreten. Aber selbst wenn dies theoretisch wahr ist, so ist es doch technisch und strategisch falsch. Denn der Zweifel über den defensiven Charakter, der ihre Installation möglich gemacht hat, ist derselbe Zweifel, der sich legitimerweise im Konfliktfall bei den Russen einstellen kann. Das Vorhandensein dieser Raketen(-abwehr) in unmittelbarer Nähe des atomar geschützten »unantastbaren« russischen Staatsgebiets kann tatsächlich zu einem atomaren Konflikt führen. Denn im Konfliktfall kann die andere Seite nicht feststellen, welche Art von Raketen das System geladen hat: Sollen die Russen erst die Explosion abwarten, bevor sie reagieren können?

Was zudem keine unserer Medien berichtete, war, dass Präsident Joe Biden Ende April 2022 eine große Änderung in der US-Atomwaffenpolitik beschloss, indem er das Prinzip des »no-first use« von Atomwaffen aufgab. Bis dahin hatten sich die USA dazu verpflichtet, Atomwaffen nicht als Erste einzusetzen, und betrachteten den Einsatz von Atomwaffen ausschließlich zur Abschreckung (Politik des »sole purpose«). Seit April 2022 hat Biden jedoch eine Politik gebilligt, »die die Option offenlässt, Atomwaffen nicht nur als Vergeltung für einen nuklearen Angriff, sondern auch als Reaktion auf nicht-nukleare Bedrohungen einzusetzen«.8 Mit anderen Worten: Die USA erlauben sich, jederzeit Atomwaffen einzusetzen.

Das Problem Russlands könnte schnell zu einem Problem für ganz Europa werden: Da es keine Vorwarnzeit gibt, hätten die Russen praktisch keine Zeit, die Art einer abgefeuerten Rakete zu bestimmen, und wären daher gezwungen, präemptiv mit einem Nuklearschlag zu antworten.9 Aus diesem Grund spricht Wladimir Putin davon, dass die europäischen Länder in einen atomaren Konflikt hineingeraten könnten, ohne es zu wollen. Genau das erklärt er in seiner Pressekonferenz am 8. Februar 2022 anlässlich des Besuchs von Emmanuel Macron in Moskau.

 

1 Caroline Roux in der Sendung »C dans l’air« vom 17.10.2021 (»Poutine, maître du jeu #cdanslair 17.10.2021«, France 5/YouTube, 18.10.2021) (1h33’30’’)

2 https://www.armscontrol.org/factsheets/abmtreaty

3 Jack Detsch & Robbie Gramer, »Biden Halts Russian Arms Control Talks Amid Ukraine Invasion«, Foreign Policy, 25.2.2023 (https://foreignpolicy.com/2022/02/25/biden-russia-arms-control-talks-ukraine-invasion/)

4 Dr Tytti Erästö & Dr Petr Topychkanov, »Russian and US policies on the INF Treaty endanger arms control«, SIPRI, 15.6.2018

5 Dr Tytti Erästö, »Europe’s Overlooked Missile Defence Dilemma«, European Leadership Network, 20.7.2017

6 Statement of Mr. Michael Elleman – Iran’s Ballistic Missile Program – Before the U. S. Senate Committee on Banking, Housing, and Urban Affairs, international Institute for Strategic Studies, 24.5.2016

7 Patrick Cohen in der Sendung »C à vous« vom 8.2.2022 (»Ukraine: la désescalade est-elle possible? – C à vous – 08/02/2022«, France 5/YouTube, 8.2.2022)

8 https://www.armscontrol.org/act/2022-04/news/biden-policy-allows-firstuse-nuclear-weapons

9 Der Unterschied besteht darin, dass ein Präventivschlag durchgeführt wird, um die potenzielle Bedrohung durch die anvisierte Partei zu zerstören, wenn ein Angriff dieser Partei nicht unmittelbar bevorsteht oder bekannt ist, dass er geplant ist. Ein Präventivschlag wird in Erwartung einer unmittelbaren Aggression durch eine andere Partei kurz vor dem Einsatz von Kernwaffen durchgeführt.

10 http://en.kremlin.ru/events/president/transcripts/press_conferences/67735

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109 Kommentare

  1. Jeder, der die Politik der letzten Jahrzehnte, und zwar spätestens nach dem Ausscheiden von Gerhard Schröder verfolgt hat, weiß, dass es nie mehr ein ausgewogenes Obst-West-Verhältnis gab. Egal, was Putin sagte oder tat: es wurde negativ ausgelegt bis hin zur Dämonisierung. Krass wurde das mit dem Amtsantritt Merkels, einer schrecklichen Vasallin des US-Imperialismus. Übrigens hatte sie diesen Paradigmenwechsel schon vor ihrem Amtsantritt angekündigt, niemand kann sich da mit Unkenntnis herausreden. Einen regelrechten Schlag ins russische Gesicht bildete die Implementierung von Raketen (unter falschem Vorwand) an den Grenzen Russlands. Aber selbst danach suchte Putin noch den vernünftigen Ausgleich mit dem Westen, leider völlig vergeblich.
    Die weitere Entwicklung bis zum heutigen Tage war danach eigentlich abzusehen. Den schlimmsten Part in dieser Entwicklung spielen nicht die US-Amerikaner, deren Wesensart man zur Genüge kennt, sondern europäische Politiker, die gegen die Interessen ihrer Völker handelten und weiter handeln – hochverräterisch.
    Letztes Beispiel: der Umgang mit dem Terrorakt gegenüber den Nordstream-Pipelines.

    1. Die negative Kommunikation begann, als Putin Chodorkowsky auf die Sandbank laufen ließ und denn Ausverkauf Russlands ans internationale Kapital stoppte.

      2008 kannte man dann schon ziemlich genau erkennen, welche Journalisten zur Nato-treuen Geschichtsumschreibung bereit waren und vom Überfall Russland auf Georgien redeten/schrieben.

      Der Putsch in Kiew 2014 wurde in den Leitmedien einhellig als “Revolution der Würde” tituliert und in der Folge das Krim-Referendum als Krim-Annexion.

      Politik und Medien sind seit dem Putsch 2014 eins. Nämlich 100-prozentige Nato-Soldaten, denen die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verschlechterungen in Europa egal sind.

      Es zählt nur das Fernziele der USA: Die Fortschreibung der Geschichte der einen Weltmacht.

  2. Ich denke, dass uns auch keine fürsorgliche Intervention des Herren mehr retten kann. Der amerikanische Blutrausch findet kein Ende. Sie haben jedes Land überfallen, das sie überfallen wollten. Das waren seit WKII viele und vorher nicht wenige. Sie haben Millionen umgebracht , verstümmelt, vergiftet, ihre Entwicklungsgrundlagen zerstört und haben -leider- nie ihren eigen Dreck fressen müssen. Dass ein paar zehntausend amerikanische Unterschichtler draufgingen, hat sie nie interssiert.
    Nein, sie werden nicht aufhören und wenn der Preis für den Erhalt ihrer Herrschaft über den geschundenen Planeten der Weltuntergang ist, werden sie ihn zahlen, vielleicht hoffend, dass es wie immer gut für sie ausgeht.

    Ich habe keine Ahnung, wirklich nicht die Spur einer Vorstellung, wie man das alles angesichts der im Text beschriebenen Fakten anders beurteilen kann. Und nein, ich glaube nicht, dass alle die anders sehen dumm und böse sind. Aber sie irren, es ist offensichtlich und der Irrtum wird teuer.

    Wir sehen uns in Hölle.

    1. Wir sind schon am Tor zur Hölle und werden uns schneller sehen,
      als das die meißten es glauben. Bei den Neulandrebellen wird gerade
      auf die These verwiesen, dass Nordstraem mit einer mini Nuke gesprengt
      wurde. Das würde dann schon einen Atomangriff auf Deutschland und
      die weiteren Betreiber der Pipeline bedeuten. Solange die US Amerikaner
      nicht wirklich einmal am eigenen Laibe erfahren, was Bomben anrichten,
      wird das Morden der US Politiker und der bestimmenden Milliardere
      nicht enden. Der Wandel muß von unten kommen und als erstes die
      Medien treffen. Es gab schon einige Regierungschefs vor Putin, die auf
      die Bedrohung ihres jeweiligen Landes durch die USA hingewiesen haben.
      Die Japaner haben vor dem Pearl Harbor Angriff auch noch intensiv nach
      politischer Lösung gesucht. Ihnen wurde mit der Basis auch die Pistole auf
      die Brust gesetzt, wie jetzt Russland. Es wird etwas ganz Fürchterliches
      geschehen, weil die wirklichen Machthaber in den USA glauben unangreifbar
      zu sein. Und andere Menschen sind ihnen völlig egal. Wir haben uns auch
      eine ähnliche Sorte Mensch in den Bundestag gewählt. Man denke an die
      Aussagen von Habeck und Baerbock.

  3. Das ist alles sehr irrelevant auf der diplomatischen Ebene angesiedelt.
    Dazu nur das Wesentliche:
    1) Der amerikanische “War on Terror” ist ein echter Krieg gewesen – NATO-Bündnisfall! – der nominell bis heute andauert und gemäß seinen Zielen, Krieg gegen “antiamierikanische Umtriebe weltweit”, ein Weltkrieg ist.
    Lange Zeit hat die RF sich auf den Standpunkt gestellt, das ginge sie nichts weiter an – schließlich wollte Putin sich keiner “antiamerikanischen Umtriebe” schuldig machen und versuchte, die “antiislamistische” Komponente auf eigene Mühlen zu lenken.
    Beendet hat diese Phase die Zuspitzung des unerklärten Irankrieges, von Dick Cheney gegen den Willen des Präsidenten, der ihn im Frühjahr 2008 mit Hilfe des CIA abzusagen versuchte, bis an den Rand eines Nuklearschlages voran getrieben. Verhindert hat ihn Obamas Gegenputsch mit der “Finanzkrise” und Robert Gates, durch den Bush jr. 2006 Donald Rumsfeld ersetzt hatte, und der deshalb von Obama bis 2011 im Amt belassen worden ist.
    2) Die amerikanische “First Use”- Doktrin stammt aus dem Jahr 2002, wurde von Bush jr im Rahmen der Patriot-Act – Gesetzgebung mündlich verkündet und nie formalisiert. Ebenso informell hat Obama sie 2009 zurück genommen.
    Zu dieser Zeit hatte die RF im Gefolge der Irankriegs-Verwerfungen und des Georgienkrieges ebenso inoffiziell eine “First Use” – Doktrin aufgelegt, die unter dem Titel “escalate to deescalate” bekannt wurde, und später offiziell für den Fall einer “existentiellen Gefahr für die RF” formalisiert worden ist.
    3) Aber all das gab nicht den Ausschlag für die “Entwicklung”, die Baud nachzuzeichnen sucht. Putin, gleich nachrangigen Verantwortlichen in der russischen Nomenklatura, hat wiederholt betont, die Wende in der russischen Außenpolitik habe der Libyenkrieg eingeläutet, der vom amerikanischen Außenministerium, den führenden NATO-Generälen, David Cameron und Niclas Sarkozy am Weißen Haus vorbei und gegen dessen dezidierte außenpolitische Ziele eingerührt und ALS NATO-Krieg geführt worden ist!
    4) “The straw that broke the camel’s back” ist m. E. der NATO-Proxykrieg gewesen, der via Türkei und Azerbaidschan gegen Armenien geführt wurde. Er hat es unmöglich gemacht, die militärpolitischen Niederlagen, die Russland im Verlauf des Syrienkrieges seit 2015 einfuhr, schön zu reden.
    Der Donbass geht dem Kreml realiter sehr am Arsch vorbei!
    Der Kaukasus und Zentralasien nicht!

    (Und nein, Sabine, 2016 gab es einen Staatsstreich Erdogans mit Hilfe der NATO gegen die Regimechange-Forderungen, die aus dem Umkreis Obamas in der Ägide des Technokraten im DoD, Ashton Carter, gegen Erdogan virulent zu werden versprachen, und für die sich Davutoglu und Teile der türkischen Militärführung empfänglich zeigten.)

        1. @TomGard
          Ich hatte nachgefragt, weil ich es nicht fassen konnte, dass Sie ihre Theoriebildung darauf begründen, Berg-Karabach 2020 als „NATO-Proxykrieg“ anzusehen.

          Quellenangaben, die nachweisen, dass genau dieser Konflikt ausnahmsweise kein westlicher Proxy-Krieg, Armenien dabei mitnichten das „arme Opfer“ und Erdogan bewährter Verhandlungspartner Putins zur Beilegung der von Armenien angezettelten Auseinandersetzung war, spare ich mir.
          Denn Sie glauben lieber jedes Märchen, das manche Alternativmedien in ihrer Schwarz-Weiß-Mentalität verbreiten, wenn Sie es für Ihre geniale Theoriebildung brauchen können.

          Übrigens, die Amselküken auf meinem Balkon sind geschlüpft, putzmunter und fangen schon an, zu piepsen.

          1. Nun, meine Hauptquellen waren damals die “Crisis Group”, der Eurasian Monitor (Jamestown) die azerbaidschanischen Staatsmedien und türkische Oppositionsquellen. Dazu die amerikanischen “War-Journals”.

            Leuten, die sich das nicht so hochwillkommen einfach machen wollen, wie Sabine, empfehle ich, in Militaria die Kriegsvorbereitung Azerbaidschans, namentlich die lange Vorbereitung des Drohnenkrieges, der Armenien das Genick brach, nachzulesen.

            PS.: “… Ihre Theoriebildung darauf begründen …”
            Solche polemischen Denunziationen – die Armeniensache ist ausdrücklich randständig in meiner Darstellung – nehme ich final übel.

            1. Die Situation im Kaukasus war nie “einfach”, deshalb werde ich an dieser Stelle auch nicht näher darauf eingehen.

              Nur zu Ihrer Quellenauswahl:
              „Oppositionsquellen“ sind ja sooooo neutral…..
              Armenien beherbergte damals trotz nur 2,8 Millionen Einwohnern neben der zweitgrößten US-Botschaft weltweit zahlreiche westliche NGOs wie die „Open Society Foundations – Armenia“ zwecks “Oppositionsförderung”, die 2018 durch die „Samtene Revolution“ – auch Elektro-Maidan genannt, weil bis ins Detail der Keksverteilung (nur ohne Victoria Nuland) dem Maidan in Kiew nachempfunden – Paschinjan an die Macht brachte, der den Berg-Karabach-Konflikt lostrat, damit Russland Armenien zu Hilfe kommen müsse – was Putin verweigerte und stattdessen Tag für Tag beidseitig verhandelte.

              https://www.opensocietyfoundations.org/voices/armenia-s-democratic-awakening-warning-authoritarians-everywhere

              Zitat der Direktorin: „Indeed, before the revolution, my colleagues and I were pursuing a long-term strategy, channeling Open Society Foundations grants to youth groups in the hopes of creating Change (…)“

              1. FTR: Ich kenne sowas wie “neutrale Quellen” nicht, wer soll die bereit stellen? Der “Liebe Gott”? Was “der Fall ist”, bleibt stets aus den feindlichen Darstellungen zu erschließen.

                (Und ein Tip: Offenbar bist Du noch weit davon entfernt, Dich von moralischen und patriarchalen Kriterien (“WAS ERLAUBE??”) in der Urteilsfindung los zu machen. Die Wühlarbeit der einschlägigen Verdächtigen in Armenien hat in den azerisch – türkischen Angriff gepaßt, wie die Faust aufs Auge (was man übrigens gut den zahlreichen Berichten und Kriegsvorhersagen der ICG in den drei Jahren vor Beginn der Kampfhandlungen entnehmen kann), aber das macht aus dem nach massiver türkischer Aufrüstung und unter direkter Beteiligung von NATO-Piloten (und Israelis) ersonnenen und durchgeführten Angriff auf die Region Karabach keine “Friedensmission”. Putin lenkte ein, nachdem die türkische (nicht azerische) Armee abseits des Kampfgebietes einen russischen Militärhubschrauber abgeschossen hatte, der sich auf einem Routineflug im Grenzgebiet auf armenischer Seite befand.)

                1. Auch aus meiner Sicht ist nichts und niemand neutral, für mich gibt es auch keine neutralen Farbtöne.

                  Aber ich finde es bemerkenswert, dass Sie als eine „Hauptquelle“ für Ihre Theoriebildung zu Erdogans Rolle und Berg-Karabach die „Crisis Group“ angeben.
                  Sie wurde von Morton Abramowitz, dem späteren Präsidenten des Carnegie Endowment for International Peace, gegründet, der seit 2007 als penetranter Erdogan-Gegner auftritt (s. massenweise Artikel von Abramowitz beim Atlantic Council, Council on Foreign Affairs und den US-Massenmedien)

                  Mitbegründer, weiterhin Stiftungsratsmitglied und Finanzier der „Crisis Group“ ist ein George Soros, dessen „Open Society Foundation – Armenia“ wie gesagt die Farbrevolution in Armenien organisierte, durch die 2018 Paschinjan an die Macht kam, der 2019 mit der Verkündung totalem Anspruchs Armeniens auf Berg-Karabach die laufenden Verhandlungen mit Aserbeidschan negierte.

    1. Na, ob der Donbass, die russischsprachigen Gebiete und die Krim dem Kreml “sehr am Arsch vorbeigehen” wage ich zu bezweifeln. Was nicht heißt, dass der Kaukasus und Zentralasien für die RF unwichtig wären. Dort ist zu bedenken, dass man die muslimischen Volksgruppen bei Laune halten muss, ohne die christlichen zu verraten. Und was Syrien angeht: die RF hat doch Assad und damit ihren Fuß im östlichen Mittelmeer halten können.

  4. Einfach mal die Rede Putins vom Februar 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz selber lesen.Was da eine Caroline Roux hineininterpretiert,hat eher mit cognitiver Dissonanz zu tun,als mit Fakten.
    Putin hat in München die Gefährlichkeit der westlichen Politik gegen Russland betont. Und er hat Verhandlungen über ein gesamteuropäisches Sicherheitssystem,dass die Sicherheitsinteressen aller(!) Staaten gewährleisten soll,angemahnt.Doch die USA haben stur an der „Wolfowitz-Doktrin“,die die Vernichtung jeglichen potentiellen geopolitischen Rivalen in Eurasien festschreibt,festgehalten.Und im EU-Raum war/ist der Antirussische Rassismus und der ideologische Dünkel der Machteliten so tief verankert,dass dort auch niemand auf die Idee kam,mal über die Aussagen Putins nachzudenken!
    Nach der Rede Putins kam der Angriff der US-Marionette Sakashvieli vom 8.8.2008,der Putsch in Kiew vom 21.2.2014,der Betrug mit den Minsker Abkommen…und der 24.2.2022….
    Der „Westen“ wollte die legitime Sicherheitsinteressen Russlands nicht berücksichtigen.Jetzt regelt das Russland alleine…

    1. Ich habe mir damals die Rede durchgelesen und war irritiert über die Reaktion unserer Presse. Schon damals hatte ich das Gefühl manipuliert zu werden, denn Herr Putin drückte sich äußerst konziliant und diplomatisch aus. Da gab es keine bösartigen Ausfälle wie sie unsere Chef”Diplomatin” gerne von sich gibt.

      Aber anscheinend war es den damaligen hohen Herrn im Westen übel auf den Magen geschlagen, dass so ein russischer Tankstellenbesitzer meinte mitreden zu dürfen und gar Ermahnungen zu verteilen. Geht ja gar nicht.

      Ich bin daher fest überzeugt, dass der reale Putin und der Putin der westlichen Medien zwei vollkommen verschiedene Personen sind.

      PS. Der Serbienkrieg liegt auch noch vor der Rede. Damals haben die Russen schon mitgeteilt, dass die Trickkiste, die dort installiert wurde, dem Westen noch mal auf die Füsse fallen könnte.

  5. Vielleicht rührt ALLES in diesem Konflikt von mangelndem Verständnis,
    ungenügender Bildung her?
    In einem Interview mit einem Kulturattaché hierzulande meinte dieser:
    es sei nicht richtig, wie häufig übersetzt aus der Bibel,
    die Menschheit solle sich die Erde untertan machen.
    Im Original ist die Rede von einem zu gestaltendem Garten.
    Das gibt ein ganz anderes Bild ab, setzt andere Fähigkeiten voraus: Respekt zum Beispiel.
    Und ‘Bewahrung der Schöpfung’ wird angemahnt.
    Also, von den Quellen her sollte klar sein, was vom Menschen erwartet wird.
    Ziemlich sicher und auch universell wurde in den Religionen der Welt diese Richtschnur präferiert.
    Nun kann man allerdings feststellen, dass einige wenige, die vllt in der Schule nicht aufgepasst haben und auch sonst verabscheuen, eine solche Bildung als Ressource zu begreifen, irgendwie ans Ruder gekommen sind in der großen Politik und Wirtschaft.
    Und diese, die man durchaus als ‘dumm’ bezeichnen kann, maßen sich nun an,
    die Geschicke der Welt zu führen und dem Rest der Menschheit vorzuschreiben, was diese zu denken und zu machen hat.
    Arroganz ist noch nie das Mittel der Wahl gewesen um etwas zu begreifen.
    Aber davon scheint in diesen Kreisen extrem viel vorhanden zu sein.
    Das mal so, wenn man sich wundert, wie so ein paar offenkundig geistig Minderbemittelte die Welt an den Rand des Abgrundes führen.
    Es sieht nicht gut aus, und man sollte schleunigst aufhören,
    jedwedem Politiker Vertrauen entgegen zu bringen, selbst wenn das als ‘demokratisch gewählt’ gelabelt wird.
    Selbst in einem Irrenhaus kann es Demokratie geben.
    Macht das die Welt besser?
    Die selbstzufriedenen Führer von heute, die sich als ‘wir sind ja gewählt’ präsentieren, habens einfach nicht drauf.

    1. Ich habe mich von der Kirche verabschiedet, als ich begriffen habe,
      das der Glaube für die meißten Toten auf diesem Planeten gesorgt
      hat. Die Ammis töten heute noch im Namen Gottes. Durch ihren
      Glauben gehemmt, können immer noch viele Menschen nicht mit
      modernen Methoden geheilt werden.
      Die ehrlichen Politiker bleiben irgendwo in ihrem Dorfparlament
      sitzen, oder fallen einem Attentat zum Opfer.

      1. Nun ja, was die Amis machen oder andere-
        es geht um Konzepte und Haltungen,
        um Verantwortlichkeit und Persönlichkeiten, die sich dieser Verantwortung gewahr sind. Um das Wissen, was die Welt zusammenhält.
        Über Millionen Jahre sogenannte Entwicklung gab es auch Fehden und Kriege, aber nicht solche Unentrinnbarkeiten wie heute, wo per Knopfdruck die ganze Welt in Schutt und Asche gelegt werden kann, und das auch noch dauerhaft in der Zeitdimension. Und wenn man sich vergegenwärtigt, wie brutal Menschen einfach über alles herrschen wollen, über jede Kreatur, und auch das Artensterben einfach so in Kauf genommen wird, muss man schon sagen: ein bißchen Demut täte uns allen gut, vor allen anderen Lebewesen.
        Möglicherweise hatte Religion genau diese Aufgabe, das Raubtier Mensch zu bändigen. Wurde natürlich auch umgangen, aber nicht jeder glaubte, der liebe Gott selber zu sein, dem alles zusteht und er machen kann, was er will.
        Das ist doch das Versprechen der neoliberalen Blase, das ist es doch, was in den meisten Gehirnen drin ist: jeder ist sein eigner Gott…

    2. Stimmt, ich nenne es die “MacDoof”-(Ver)bildung, die mit voller Absicht von den neoliberalen Faschos durchgedrückt wurde. Die humanistische Bildung war ihr Feindbild.
      Im einzelnen mag diese neoliberale Instant-“Bildung” erfolgreich sein. Zur Lösung der globalen politischen, sozialen und ökologischen Probleme taugt sie nicht, weil sie nicht mehr lehrt, das Ganze zu sehen, dass alles mit allem zusammenhängt, sondern nur noch FachidiotInnen hervorbringt. Die politischen Luftnummern sind willige Werkzeuge der Konzern- und Finanzoligarchie, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

  6. Schöne Zeitlinie, die zugleich die politischen Lager unter einem Hut gebracht hat.
    Die USA hat ja leider nicht nur Rußland als ‘Feind’ deklariert, sondern zig Staaten die zugleich über Atomarsenale verfügen. Jahrelange Verwüstungen rund um den Globus, wird insgeheim auch noch Restaversionen gegen die Verbrecher vorhanden sein.
    Und die EU mit jedem einzelnen Mitglied zeichnet sich nicht durch eine Politik aus des wirklichen Frieden, ob NL/F/GB/I/B und Skandinavier. Und einstige neutrale Staaten haben ihren Status freiwillig aufgegeben. Dann war die souveräne demokratische Darbietung letztlich eine Simulation.

    1. Welche zig Staaten verfügen denn Deiner Meinung nach über Kernwaffen (mal egal ob ein paar oder “Arsenal”)?
      Meine Zählung sieht im Moment so aus:
      US UK FR
      IL
      RU CN IN NK
      PK

      Das sind in Summe 9.

      Der sonstigen Beschreibung Deines Beitrags widerspreche ich dabei gar nicht.

      1. Im Vorwort zur LTI (Sprache des dritten Reiches) erinnert sich der Autor Viktor Klemperer an eine Episode aus seiner Schulzeit. Da hatte er in einem Aufsatz geschrieben, dass nach dem Krieg 1871 in nahezu jeder deutschen Stadt eine Siegesgöttin, eine Viktoria aufgestellt wurde. Sein Lehrer schrieb: Nennen sie zehn Beispiele, was er so nicht vermochte, ihn aber sprachlich für immer sensibilisiert hätte.

      2. Die Summe der 9 reicht doch für zig aus.
        Vielleicht sollte man die Einsatzfähigkeit berücksichtigen, Herr Baud nannte ja die gekündigten Verträge, aber er nannte nicht wie einseitig die Kontrollen durchgeführt wurden. Daher ‘weiss’ ein Block über die Fähigkeit Russlands und Russland offiziell nicht über den Zustand vom Block.
        Das Pentagon hatte vor Wochen einen Teil ihrer Atom betriebenen U-Bootflotte im Hafen zur Reparatur, waren aber sichtlich überrascht wegen Erdbeben Warnungen. Dann kündigen sie an ihre ’50’ Jahre alten Silos Abschussrampen inklusive IT komplett auf den ‘neusten’Stand zu überholen mit 600mio$/Silo.
        Die Britischen Aufträge zum Bau diverser Militärischen Gerät, sind durch extreme Mängel und Schlamperei und Korruption aufgefallen. Frankreich und seine Atomkraftwerke sind ständig in den Medien gewesen, wenn diese nicht mal sicher sind, wie steht es um Atomwaffen?
        Also 3 Atommächte mit fragwürdigen Stand.

        1. Wieviel Atombomben liegen verloren in den Weltmeeren herum?
          Ich warte auf den Tag, wo ein Fischer eine A-Bombe mit in einen
          Hafen schleppt und das Ding dann aus irgendeinem Grund explodiert.
          Geht nicht gibs nicht, auch wenn jetzt wieder die Technikgenies sagen,
          dasd so ein Teil nicht einfach explodiert.

          1. Mururoa Atoll bei Neu Seeland, zeigten damals die Medien stolz die bilderchen.
            Aktuell hatte ein chinesischer Diplomat Japan und Herr Grossi mitgeteilt, wenn sie sagen das das Fukushima Abwasser keine nennenswerte ‘Giftstoffe’ enthält, dann trinken sie das doch! Und kippen es nicht einfach ins Meer!!
            Das Meer ist in der Nahrungskette ein sehr wichtiger Teil für die Ernährung von Millionen von Menschen. Atomkraftwerk kontaminiertes Abwasser soll in den Nahrungkreislauf kommen? Um wen zufrieden zu stellen Bayer, Merck, Böhringer oder die Eugenetik?

            1. Wieder geht es ums Geld. Möglicher weise ist es schon
              möglich aus dem Abwasser tatsächlich die radoiaktiven Teilchen zu entfernen. Wie auch immer. Das wird dann aber sehr viel Geld kosten. Mein Chemielehrer von der Fachoberschule kam aus der verarbeitenden Chemie. Damals war das Thema Salzverschmutzung des Rheins noch aktuel. Der Lehrer sagt im Abwasser der Industrie gibt es geringe Anteile von Gold. Statt dass Wasser vom Salz zu reinigen, was relativ einfach wäre, holt man mit großem Aufwand das Gold heraus. Warum? Weil das Geld bringt, Salz bringt nichts.

          2. 1. Es sind wirklich nicht viele. 2. Doch, sowas kann nicht einfach so explodieren, es ist wirklich sehr, sehr schwierig eine Hohlkugel aus Plutonium 239 zu einer nuklearen Kettenreaktion zu überreden. Schon kleine Beschädigungen des zur Kompression verwendeten, die Kugel umgebenden Sprengstoffs versauen den Gesamtvorgang weitestgehend, eine zeitlich nicht passend synchronisierte Zündung der Einzelteile produziert allenfalls etwas lokale Kontamination (kaum Reaktion, etwas durch den Sprengstoff verdampftes Pu-239).
            3. Nur der Vollständigkeit halber, es gibt keine U-235 Bomben des Hiroshima Typs, daher sind davon auch keine verschollen.

      3. Ich kann nicht mit allen Länderkürzeln etwas anfangen (IL ist mir unbekannt), sollte das Israel sein: OK, ansonsten fehlt Israel in der Liste. Ausserdem Südafrika, das damals mit Israel zusammen Atomwaffen entwickelt hat.

  7. Vielleicht rührt ALLES in diesem Konflikt von mangelndem Verständnis,
    ungenügender Bildung her?
    In einem Interview mit einem Kulturattaché hierzulande meinte dieser:
    es sei nicht richtig, wie häufig übersetzt aus der Bibel,
    die Menschheit solle sich die Erde untertan machen.
    Im Original ist die Rede von einem zu gestaltenden Garten.
    Das gibt ein ganz anderes Bild ab, setzt andere Fähigkeiten voraus: Respekt zum Beispiel.
    Und ‘Bewahrung der Schöpfung’ wird angemahnt.
    Also, von den Quellen her sollte klar sein, was vom Menschen erwartet wird.
    Ziemlich sicher und auch universell wurde in den Religionen der Welt diese Richtschnur präferiert.
    Nun kann man allerdings feststellen, dass einige wenige, die vllt in der Schule nicht aufgepasst haben und auch sonst verabscheuen, eine solche Bildung als Ressource zu begreifen, irgendwie ans Ruder gekommen sind in der großen Politik und Wirtschaft.
    Und diese, die man durchaus als ‘dumm’ bezeichnen kann, maßen sich nun an,
    die Geschicke der Welt zu führen und dem Rest der Menschheit vorzuschreiben, was diese zu denken und zu machen hat.
    Arroganz ist noch nie das Mittel der Wahl gewesen um etwas zu begreifen.
    Aber davon scheint in diesen Kreisen extrem viel vorhanden zu sein.
    Das mal so, wenn man sich wundert, wie so ein paar offenkundig geistig Minderbemittelte die Welt an den Rand des Abgrundes führen.
    Es sieht nicht gut aus, und man sollte schleunigst aufhören,
    jedwedem Politiker Vertrauen entgegen zu bringen, selbst wenn das als ‘demokratisch gewählt’ gelabelt wird.
    Selbst in einem Irrenhaus kann es Demokratie geben.
    Macht das die Welt besser? Jeder einzelne aufgekündigte Vertrag läßt einen zweifeln an dem Konzept der Güte.
    Die selbstzufriedenen Führer von heute, die sich als ‘wir sind ja gewählt’ präsentieren, habens einfach nicht drauf.

  8. Vielen Dank für die kontinuierliche Veröffentlichung von JBaud.

    Und ja, wer die Geschichte kennt, kann nur dem zustimmen.

    Bedauerlicherweise folgen verschiedene “alternative” Medien demgegenüber konsequent dem Narrativ vom bösen Putin, bspw Achgut und TichysE. Schade.

  9. Muß schön sein, sich die Welt in schwarz und weiß einteilen zu können. Aber was erwartet man von Menschen, die den vermeintlichen Fall der Sowjetunion als schlimmste Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnen.

      1. @ Margit Kästner:

        Eben. Meine ist deutsch, nicht amerikanisch, nicht russisch. Ich bin aber auch nicht beim Fußball wo ich mich zwischen Manchester oder Madrid entscheiden muß.

        Vielleicht sollte so manch einer hier lernen, nicht immer nur emotional zu reagieren, sondern versuchen auf der Sachebene zu bleiben. Und damit meine ich ausdrücklich nicht Sie. Ihnen antworte ich jetzt nur, weil ich Sie noch nicht kenne, mir einige der anderen unter Ihnen längst bewiesen haben, daß Sie zu einem halbwegs konstruktiven oder sachlichen Austausch nicht fähig sind.

        Ihrer Aussage als solche stimme ich zu, ich bin aber auch fähig mich auf jede Perspektive einzulassen um diese zu verstehen, etwa was kaum einer kann, leider der größte Teil des politischen Personals ebenfalls nicht.

    1. Ja, für Leute wie Sie war vermutlich der Fall des NS Reiches die schlimmste Katastrophe des 20. Jahrhunderts. Leider ging der Fall nicht tief genug, aber das lässt sich sicher noch nachholen. Beim nächsten Mal werden die Russen, Chinesen und alle, die mit ihnen zusammen kämpfen, Europa sicher nicht noch eine weitere Chance gewähren.

    2. Ewig gestriege gibt es in jedem Land. Sieht man den Zusammenbruch einmal
      als Ganzes, war es aber tatsächlich für einige eine Katastrophe. Für die Ukraine
      im Nachhinnein auf jeden fall. Die Ostdeutschen sind auch nicht besonders
      Glücklich mit der Entwicklung. Autos und Bananen machen allein auch nicht glücklich.

    3. Lesen Sie doch einmal die Rede wo dieser Satz von der Katastrophe gefallen ist, und dann werden Sie sehen, dass Ihr Beitrag kontextfrei ist und daher auch keinen Sinn ergibt.

      Sie koennen einer anderer Meinung sein als Putin, aber ihn als dumm, verblendet etc. hinzustellen mag fuer Sie befriedigend sein wird aber nichts zu einem Dialog beitragen. Ohne Dialog keine Demokratie und keine Zukunft. Ohne Zukunft werden auch Menschen wie Sie untergehen, aber vielleicht mit mehr Befriedigung, weil sie sich im Recht fuehlen.

    4. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann hat Putin folgendes gesagt:

      Wer die Sowjetunion nicht vermisst, hat kein Herz. Wer sie sich zurueckwuenscht, hat keinen Verstand.

    5. Aber was erwartet man von Menschen, die den vermeintlichen Fall der Sowjetunion als schlimmste Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnen.

      Ich verstehe schon, das könnte man natürlich für sich isoliert aus dem Kontext reißen und da hineininterpretieren, dass Putin der Sowjetunion nachtrauere, den Zerfall bedauere und möglicherweise sogar eine Widerherstellung anstrebe. Es ist mir natürlich nicht entgangen, dass dies im Westen genauso und nicht anders interpretiert wird.

      Diese Interpretation ist falsch.

      Am 30. September 2022 sagte Wladimir Putin, dass Russland nicht versuche, die UdSSR wiederzubeleben, da es sie nicht mehr brauche. Zitat:

      “.. Es gibt keine Sowjetunion mehr, die Vergangenheit kann nicht wiederbelebt werden. Und Russland braucht sie heute nicht, wir streben dies nicht an…. “

      Wie hat er es denn also wirklich gemeint? Diese Frage wurde ihm auch im Jahr 2017 auch direkt gestellt. Er antwortete wie folgt:

      “Ich habe oft Kritik gehört, dass ich den Zusammenbruch der Sowjetunion bedauern soll. Erstens und am wichtigsten ist, dass sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 25 Millionen Russen über Nacht im Ausland wiederfanden, und das ist wirklich eine der größten Katastrophen des 20.Jahrhunderts”

      Die Menschen in Russland, die den Zusammenbruch und die ersten 10 Jahre danach erlebt haben, können ein Lied davon singen. Ich habe es selbst auf eigener Haut erfahren. Dies war wirklich eine sehr schlimme Katastrophe. Nicht weil es in der Sowjetunion so toll gewesen ist, sondern weil die Auswirkungen des Zerfalls für fast 300 Millionen Menschen unerträglich waren.

      Ich war damals noch ein Kind (11 Jahre) und habe damals noch nicht viel verstanden, aber ich kann dir gern erzählen wie ich das erlebt habe.

      Der Zerfall kam recht unerwartet und passierte Erdrutschartig. Darauf war Niemand wirklich vorbereitet. Noch ein Jahr vorher hätte man jemanden der gesagt hätte in einem Jahr würde es die Sowjetunion nicht mehr geben für verrückt erklärt.

      Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern an dem mir zum ersten mal bewusst wurde, dass etwas gewaltig schief lief. Ich war an dem Tag krank und lag den ganzen Tag im Bett. Meine Mutter kam ungewöhnlich spät von der Arbeit nach Hause, völlig erschöpft und in Tränen aufgelöst. Sie hat mir nicht gesagt was los war, sie wollte mich wohl nicht belasten. Aber ich lauschte dem Gespräch mit dem Vater in der Küche, welches ich eigentlich nicht hören sollte. Meine Mutter kam so spät weil sie nach der Arbeit mehrere Stunden vor dem Lebensladen anstand um Brot zu bekommen. Sie sagte: Kannst du dir vorstellen, es gibt jetzt nur noch ein Leib Brot pro Familie einmal die Woche und es kostet jetzt das zehnfache von letzter Woche. Und letzte Woche kostete es das zehnfache von vorletzter Woche. Wohin soll das Alles führen? Bis zum Zerfall sollten noch ca 8 Monate unter extremen Mangel vergehen. Es mangelte buchstäblich an Allem. Es waren die ersten Anzeichen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und galoppierender Inflation.

      Mein nächstes Schockerlebnis, dass sich in mein Gedächtnis gebrannt hatte war ein Paar Monate später. Lebensmittel gab es nur noch gegen Lebensmittelmarken und auch nur wenn etwas angeliefert wurde. Man wusste nie wann das sein würde und es reichte nie für Alle. Daher schliefen viele Menschen in Zelten vor den Lebensmittelmärkten um wenn etwas kommt vorne in der Schlange zu stehen. Meine Mutter holte mich früher von der Schule ab (die funktionierte noch, aber wurde nicht mehr beheizt) und wir rannten zum Lebensmittelmarkt weil das Gerücht rumging, dass heute eine Lieferung Wurst kommen würde. Die Schlange war schon mehrere hundert Meter lang. Als die Verkäuferin die Tür aufschloss gab es ein Massengedränge und ich wurde dabei beinahe zerquetscht. Die Wurst haben wir doch nicht bekommen, die war schon lange vorher alle eher wie dran waren. Wenn du beim fürs Essen anstehen fast zerquetscht wirst, ist das eine Erfahrung die du nie vergisst.

      Wir sind später umgezogen zu den Großeltern in den Süden ans Schwarze Meer. Die hatten dort eine große Datscha. Wo wir vorher wohnten war es relativ kalt und die Heizungen funktionierten nicht mehr. Im Süden war es noch gut erträglich, außerdem konnte man da gut vieles was man so brauchte selbst anbauen. Beim staatlichen Zerfall, also die Auflösung der Sowjetunion, war ich dort, aber den habe ich gar nicht bewusst mitbekommen. Oder es war mir nicht so wichtig, wir waren wie die Meisten einfach mit dem Überleben beschäftigt.

      Wir waren viele Jahre komplett auf Selbstversorgung. Fast Alles stand still und kaum etwas funktionierte noch. Betriebe, Märkte, Tankstellen. Es gab keine Arbeit. Fließend Wasser gabs nur noch in großen Städten. Wir mussten unser Trink- und Waschwasser aus dem Brunnen mit Eimern schleppen. Selbst Strom gab es nur für ein zwei Stunden am Tag, wenn überhaupt. Unsere Abende verbrachten wir in der Familienrunde unter Kerzenschein mit Büchern. Unsern Müll haben wir einfach an der Stadtgrenze vom Schubkarren in ein Erdloch gekippt. Alt Toilette diente uns ein Plumpskloh, welches wir ausgehoben haben. Wir haben es von innen mit Geldscheinen tapeziert, das Geld war überhaupt nichts mehr wert und es eine Tapete konnte man sowieso nirgends mehr bekommen. Wir haben uns hauptsächlich von unserem großen Garten ernährt. Zum Glück für uns war es in Russlands Süden üblich große Gärten zu haben. Wir bauten Kartoffeln und anders Gemüse und Obst an, haben es selbst für den Winter konserviert und im Keller gelagert. Die alte Sauna haben wir zum Viehstall umgebaut und haben dort Schweine gehalten. Später haben wir noch ein Hühnerschuppen selbst gebaut aus Holz welches wir selbst aus dem Wald holten. Dort besorgten wir auch unser Brennholz. Weil Geld wertlos geworden war, wurde vieles einfach direkt getauscht oder man verwendete Dollars um sich auf privaten Märkten bei Händlern die Auslandsware ins Land brachten einkaufen. Diese Märkte sahen aus wie Flohmärkte. Dort konnte man für Dollars Klamotten kaufen oder Sachen die man halt nicht selbst herstellen konnte. Ansonsten tauschte man was man hatte gegen etwas was man nicht hatte. Weil wir viele Hühner hatten tauschten wir meistens Eier gegen Milch bei Nachbarn die Kühe hatten. Beliebtes Tauschmittel waren auch Schnapps und Zigaretten. Wenn man mal eine Zahnbehandlung brauchte oder einem der Blinddarm entfernt werden musste, lief das nur über gute Beziehungen oder halt Bestechung.

      Die Kriminalität stieg brutal an. Jeder überlebte wie er konnte. Alles was nicht fest genug angeschweißt war wurde geklaut. Es gab Schießereien zwischen bewaffneten Gangs auf offener Straße. Die Polizei und die Mafia war im Grunde das Selbe gewesen. Man wusste nie von wem man heute ausgeraubt werden würde, von einem Gangster oder einem Polizisten. Man konnte schon wegen einer neuen Jacke oder Schuhen abgestochen werden.

      Im Kaukasus war Bürgerkrieg, in Moskau ließ der Säufer und blutige Tyrann Jelzin mit Panzern das Parlament beschießen, welches ihm ein Misstrauensvotum bereiten wollte und die Proteste auseinandertreiben, wobei mehr als 1000 Menschen starben.

      Also, das war keine Schöne Erfahrung sage ich dir, und das schlimmste daran war, es gab überhaupt keine Perspektive. Es ging nur bergab und wurde mit jedem Tag nur schlimmer. Das Ende war nicht in Sicht. Ich war damals heil froh, als wir das Land verlassen konnten. Wir hatten Verwandte in Deutschland, die uns rausgeholt hatten.

      Für mich jedenfalls, wie auch für alle die ich kannte war es auf jeden Fall eine ziemlich schlimme humanitäre Katastrophe. Gut ging es nur den Gangstern und Mafiosi, aber die lebten meistens auch nicht zu lange. Und ich kann noch von Glück reden, vielen ging es noch viel schlechter. Manche mussten hungern oder frieren oder beides. Viele haben ihren Frust im Alkohol ertränkt.

      Geopolitische Katastrophe, weil der Zerfall immer noch wirkt. Alle Kriege im postsowjetischen Raum sind im Grunde die Folge des Zerfallsprozesses. Einschließlich des heutigen Krieges in der Ukraine.

      1. Ich freue mich, das du RH das heute ‘so gelassen’ schreiben kannst. Hoffentlich lesen viele Leser deine Beschreibung. Das geht unter die Haut und bringt die Erzählungen meiner Eltern zum WWII wieder ins ‘jetzt’.
        Danke Dir herzlich für deine Motivation Licht ins Dunkel zu bringen!
        MfG PRO1

      2. was Du vergessen hast, war der Aufstieg der Oligarchen, die über Nacht Milliardäre geworden sind
        https://www.zeit-fragen.ch/archiv/2011/nr-1314-vom-442011/es-war-der-ausverkauf-der-nation
        und
        https://www.hintergrund.de/politik/welt/der-raeuberbaron/?highlight=chodorkowski
        und dann
        https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/asien-und-ozeanien/bill-und-boris-ebneten-putin-den-weg/story/11411478
        und die westlichen Oligarchen verzeihen Putin nicht,
        dass er den Ausverkauf gestoppt hat

      3. Wertvoller emotionaler Beitrag. Solche Tatsachen blieben im Westen einfach unbeachtet. Mir fiel damals nur auf, daß in einem postsozialistischen Land plötzlich Oligarchen auftauchten, und keiner das kritisierte. Tatsächlich scheint mir das rückblickend vom globalen Geldadel so gewollt. Nun geht es in deren Interesse so weiter, und im Gegensatz zu Dir lieber Hacker, habe ich wenig Hoffnung. Wenn man die Geschichte der Menschheit ansieht, war die Gier nach Geld und Macht immer siegreich. Trotzdem alles Gute.

  10. Was erwartet man von antikommunistischen Idioten? Dass sie ein Zitat im Kontext lesen können? Gar in der Originalsprache? Eigentlich nicht.

    Zunächst einmal ist “geopolitische Katastrophe” nicht das gleiche wie “grösste Katastrophe”, und das “grösste” ist. wenn man das Zitat auf Russisch liest, zumindest sehr fragwürdig. “Sehr grosse”, “enorme” etc. wäre angemessener, eine Rangordnung ist nicht intendiert.

    Und der Ausspruch bezog sich auf die mehrfach zweistellige Millionenzahl von Russen, die sich mit der Auflösung der UdSSR (gegen den Willen von 75% ihrer Einwohner) plötzlich als Ausländer wiederfanden. in den baltischen Nazishitholes unter anderen sogar als stark diskriminierte Gruppe, in Gebieten wie Tschetschenien sogar Pogromen und Genozid ausgesetzt.

    Das mag einem Majestyx gefallen, für die Menschen war es katastrophal.

    1. “… und das „grösste“ ist. wenn man das Zitat auf Russisch liest, zumindest sehr fragwürdig. „Sehr grosse“, „enorme“ etc. wäre angemessener, eine Rangordnung ist nicht intendiert.” (aquadraht)

      Ich ziehe meinen Hut. Nach den allgemeinen Regeln der russischen Grammatik wäre “крупнейшая” natürlich eine Form des Superlativs (so übersetzt es auch Google-Translate). Um nun zu wissen, dass “крупнейшая” hier eher nicht den Superlativ meint, dessen Benutzung man nämlich als “самая крупная” betonen würde, sondern gewissermaßen eine Steigerung von “groß” zu “riesig”, muss man schon ziemlich gut Russisch können.

      1. Ich will da nicht prahlen. Ich habe die Information erst von einem Muttersprachler erhalten, und es gab irgendwann mal einen Blogartikel darüber. Danke für die ausführliche Erläuterung. Es zeigt auch einmal mehr, wie wenig man dem trauen kann und darf, was so verbreitet wird.

      2. Auch ein Beispiel, warum der Yandex-Übersetzer besser ist. für Russisch auf jeden Fall.

        Für „крупнейшая“ gibt es das Beispiel:
        “Начиная с этого дня Британия наравне с Америкой и Россией станет крупнейшей ядерной державой.”
        ‘From this day, Britain will rank beside America and Russia ‘as a major nuclear power.’

        Nicht “the largest”, wie es als Standardübersetzung angeboten wird.

    2. Diese Zeit muss für die Bevölkerung fürcherlich gewesen sein. Progrome gab es nicht nur in Tschetschenien.
      Ich hatte kurz nach Jelzins Coup geschäfliche Beziehungen zu einem Herrn mit einem urigen schwäbischen Namen aus Kasachstan. Zu einem Vertragsabschluss über Tranporte per Bahncontainer kam es leider nicht, weil wir unsere Container nicht am Zoll vorbeischmuggeln konnten. Wir unterhielten auch uns über die Situation in Kasastan.
      Ich fragte den Gegenüber, ob er gerne wieder zurück nach Kasachstan gehen würde.
      Gedächnisprotokoll:
      Sofort, es ist seine Heimat, Leider macht es extremer Nationalismus unmöglich.
      Wir als deutsche Abkömmlinge wurden schon seit Kindesbeinen an argwöhnisch beachtet. Deim Militär dienten wir in Baubrigaden. Jetzt aber kann ich mir noch nicht mal ein Brot kaufen, weil ich zwar 5 Sprachen spreche, aber nicht genügend kasachisch.
      Den Russischstämmigen geht es noch schlechter, die können froh sein, wenn die nicht an die Scheunentür genagelt werden.

  11. Hier schreiben alle Kommentatoren, dass die Politiker dumm oder ungebildet sind, aber sind das auch ihre Lenker, die Oligarchen, die sie führen? Nein, ich glaube, dass es sich hierbei um hochintelligente Menschen handelt. Und vielleicht muss man akzeptieren, dass diese Menschen den großen Knall wollen. Sie wollen vielleicht, dass das Armageddon kommt. Gerade die Puritaner in den USA wünschen sich seit langem das Ende der Welt und damit das kommen des Königreich Gottes. Nein, jeder von uns sieht, was hier passiert und wohin es führt und hier schreibt nicht immer der klügste User, aber wir verstehen es alle. Es ist unwahrscheinlich, dass die Oligarchen der USA, welche viel bessere Quellen als wir hier haben, das nicht sehen können. Vielleicht sind sie einfach nur Pokerspieler oder in ihrer Kriegslogik gefangen, aber vielleicht wissen sie auch genau, was sie machen und arbeiten auf das Ende hin. Ich würde diese Idee jedenfalls nicht verwerfen.

    1. Die Superreichen, gerade in den USA, leben mit einem Tunnelblick in
      ihrer Blase. Sie sehen schon nicht was außerhalb der Blase ist, aber
      sogar in ihrer Blase übersehen sie alles was ihnen nicht einen Gewinn
      bringt. Das einzige was eventuell noch zählt, ist die Familie. Egoissmuss
      total. Dazu glauben sie, weil ja in der Geschichte die USA noch nie etwas
      abbekommen hat und sie keine Bomben auf ihre Villen kennen, dass sie
      unverwundbar sind. Biden ist nur einmal kurz zusammen gezuckt, als
      er die Aussage von Putin gehört hat, dass mit den Hyperschallraketen
      jetzt auch die Amerikaner problemlos angegriffen werden können.
      Ob der das dann tatsächlich begriffen hat…..keine Ahnung. Aber im Pantagon
      sitzen einige die´skapiert haben.

  12. Ist Putin eventuell deswegen so zurückhaltend gegenüber Bidens USA weil die Amis eine ihrer Mini-Atombomen zur Zerstörung von Nordstream 2 eingesetzt haben sollen – goggelt mal danach, auf YouTube.

    Das ist die neueste Verschwörungstheorie, diesmal aus der (neutralen) Schweiz.

    Wird zum Beispiel bei “Duschba FM” auf YouTube besprochen – klingt alles plausibel, und nachvollziehbar, zumal sehr gut beschrieben wird wie unauffällig Mini-Nukes der neuen Generation 2023 funktionieren sollen aber bei mir persönlich bleibt doch eine große Skepsis darüber hängen. Schweizer Physikprofessor hin oder her 👎🤔

    🙄Wieder eine neue Theorie 🙄

    1. “Ist Putin eventuell deswegen so zurückhaltend gegenüber Bidens USA weil die Amis eine ihrer Mini-Atombomen zur Zerstörung von Nordstream 2 eingesetzt haben sollen …”

      Nein, Teile der russischen herrschenden Klasse drängen einfach auf eine Einigung, weil die RF im Unterschied zur SU ein Staat der kapitalistischen Peripherie, also in höchstem Maße ein Rohstofflieferant für den kapitalistischen Weltmarkt ist.
      (Deshalb glaubte man ja an die Wirksamkeit von Sanktionen gegen die RF.)

      Die Sowjetunion hatte zwar Phasen erheblicher Integration in den kapitalistischen Weltmarkt – während der Industrialisierung der 1930-er Jahre und in den letzten anderthalb Jahrzehnten ihres Bestehens – aber aufgrund ihrer ab 1930 errichteten industriellen Basis, des Aufbaus eines Bildungssystems, das Kader für die nationale Ökonomie “produzierte”, des Umfangs ihrer Bevölkerung und der unerschöpflichen Rohstoffvorkommen konnte sie und musste sie über viele Jahre hinweg autonom wirtschaften.

      Das hat sich ab 1992 grundsätzlich geändert. Die Konterrevolution hatte ja u.a. die Aufgabe, Russland wieder vollständig in die “internationale Arbeitsteilung”, also den Weltmarkt einzubinden. Aber eben nicht “irgendwie” einzubinden, denn Konkurrenten in Sachen Industriegüter waren auf dem Weltmarkt natürlich nicht erwünscht, sondern als Rohstofflieferant.

      Hätten die russischen “liberalen” Wirtschaftsreformer vorgehabt, die zuvor fast ausschließlich auf den Binnenmarkt ausgerichteten sowjetischen Industriebetriebe international konkurrenzfähig zu machen, so hätten sie, wie die Chinesen, ihren Markt nur schrittweise geöffnet. Praktiziert wurde aber das Gegenteil (auch auf Anraten der us-amerikanischen Berater). Einer der führenden Reformer namens Tschubais hat es sogar offen ausgesprochen: Die Wirtschaftspolitik der Jelzinzeit war in erster Linie darauf angelegt, eine Rückkehr zum Sozialismus unmöglich zu machen. Also Privatisierung der Rohstoffbetriebe und Ausbluten der industriellen Basis, denn ohne diese wäre eine an die Macht gelangte sozialistische Regierung “dem Weltmarkt”, also seinen in den westlichen Kernländern residierenden Kontrollinstanzen ausgeliefert.
      Und das rächt sich jetzt natürlich.

      P.S.
      Lukaschenkos Wirtschaftspolitik war darauf ausgerichtet, möglichst viel von der sowjetischen Industrie zu erhalten.

      1. Schematisch korrekt, aber es ist nötig, zu erwähnen, daß die Funktion des Rohstofflieferanten v.a. im Interesse des russischen Zentralstaates lag. Erstens des Staatsbudgets halber, zweitens zum Erhalt von Arbeitsplätzen und der allernötigsten Teile des ehemaligen sowjetischen Sozialsystems sowie einer Armensorge, die zu beträchtlichen Teilen direkt von großen Staatskonzernen, namentlich Gazprom und die anderen großen Bergbaubetriebe, zugunsten der Regionalregierungen und -verwaltungen übernommen worden ist.

        Für die “Teile der russischen herrschenden Klasse “, die Besdomny anspricht ist meinen Informationen nach eher
        https://en.wikipedia.org/wiki/Oleg_Deripaska
        typisch. Große Teile der sowjetischen Industrie blieben Lieferanten von Basisprodukten und Halbfertigzeug in den “Westen”, wie sie es vor 1990 gewesen waren bzw. bauten diese Geschäfte aus.

        Die freie Konvertibilität des Rubel machte den russischen Binnenmarkt uninteressant, weil seit der “Wende” die Überproduktionskrise in der imperialistischen Welt nie aufgehört hat, sie wurde durch die “digitale Revolution”, den dazugehörigen “moralischen Verfall” großer Teile der Produktionskapazitäten, und die Öffnung chinesischer und anderer asiatischer Märkte lediglich zeitweise verdeckt.

        1. “Schematisch korrekt, aber es ist nötig, zu erwähnen, daß die Funktion des Rohstofflieferanten v.a. im Interesse des russischen Zentralstaates lag. … Große Teile der sowjetischen Industrie blieben Lieferanten von Basisprodukten und Halbfertigzeug in den „Westen“, wie sie es vor 1990 gewesen waren bzw. bauten diese Geschäfte aus.”

          These: Ja, “bauten die Geschäfte aus”, aber gewaltig.

          Das Thema ist eigentlich nicht uninteressant. Schauen wir mal, was wir auf die Schnelle zusammentragen können.
          Für einen (holzschnittartigen) quantitativen Vergleich des sowjetischen Außenhandels mit dem russischen zur Putin-Ära brauchen wir als Erstes einen Anhaltspunkt für den zwischenzeitlichen Wertverfall des Dollars. Die durchschnittliche im Internet dazu auffindbare Schätzung liegt etwa bei ca. 100% zwischen 1990 und 2013.

          Der russische Export betrug im Jahre 2013 527,3 Mrd. $ (Ölpreis 97 $ pro Barrel).
          https://russian-trade.com/reports-and-reviews/2016-03/vneshnyaya-torgovlya-rossii-v-2013-godu/

          Und der sowjetische Export?
          Da habe ich amtliche sowjetische Zahlen für das Jahr 1985 gefunden, das Jahr mit dem Höchstwert des sowjetischen Exports (Ölpreis 1985: 24 $ pro Barrel):
          72,6 Mrd. Rubel, davon in nichtsozialistische Staaten 28 Mrd. Rubel
          https://istmat.org/node/9321

          Der offizielle Dollarkurs der sowjetischen Staatsbank betrug 1985 1,137 $ pro Rubel. (Mir ist schon klar, dass dieser Kurs fiktiv war, weil der Rubel damals am Finanzmarkt nicht konvertierbar war. Aber nach diesem Kurs wird der Umfang des sowjetischen Exports in kapitalistische Staaten in die erwähnten Rubel umgerechnet worden sein.)
          https://tinyurl.com/5n8su3dh

          Also betrug der sowjetische Export 1985 82,5 Mrd $ bzw. 31,8 Mrd $ in nichtsozialistische Staaten.

          ————–
          Also: der russische Export 2013 betrug (in Dollar von 1985) etwa 263 Mrd. $, der sowjetische Export im Jahre 1985 (ins nichtsoz. Ausland) 32 Mrd $.

          Nur um mal die Größenordnung zu erfassen. Das bestätigt meine Behauptung, dass die SU selbst gegen Ende um Größenordnungen weniger in den Weltmarkt eingebunden war und abgesehen von Öl und Gas auch nicht allzu viel an anderen Rohstoffen und Halbfabrikaten (Stahl; Aluminium) exportiert haben dürfte.

      2. Das mit dem Liberalismus ist m.A.n ein medialer Aberglaube.
        Russland hatte eine Steuer Amnesty allen Oligarchen und Finanzflüchtlingen angeboten, unter der Vorrausetzung, daß diese ihr gesamtes im Ausland befindliche Kapital nach Russland bringen. Herr Putin sagte auf eine Frage, was geschieht mit denen die ihren Vorschlag nicht folgen, Pech gehabt!
        Diese Situation ist mit den Sanktionen tatsächlich so eingetreten.
        Wirken solche Begebenheiten im nach hinein nicht etwas irritierend?
        Wo sind die kommunistischen russischen hardliners? Sie sind eher sehr ruhig. Warum sind diese ruhig, etwa weil Herr Putin ein liberaler ist?
        Neben China, hat auch die russische Regierung viel für die ‘unteren’ Gehaltstufen dazu beigetragen, das deren wirtschaftliche Situation wesentlich verbesserte wurde. Auch die bilateralen wachsenden China/Indien Relationen schiessen in die Höhe, mit dem Resultat das beide sehr viel ‘statistisch’ zur Armutsbekämpfung beigetragen hat. Auf der anderen Seite auch den Oligarchen nützlich ist.
        Aber warum das alles?
        Weil eventuell alle das gleiche wollen, bis auf den Aspekt zwischen Uni vs Multipolar.

      3. Und das rächt sich jetzt natürlich.

        Naja eine Frage der Perspektive.
        Immerhin ist es gerade der Rohstoffsektor, welches Russlands Wirtschaft vor den Verheerendsten Auswirkungen der Sanktionen bewahrt hat. Der Westen konnte die russischen Gas- und Ölexporte nicht global blockieren und nur teilweise einschränken, aber die dadurch ausgelöste Energiekrise und steigende Rohstoffpreise haben Russland ermöglich auch mit weniger Exporten mehr Einnahmen zu erreichen und dadurch Zeit zu gewinnen sich auf andere Märkte umzuorientieren, welche der Westen nicht kontrollieren konnte.

    2. Eine Mini Nuke schreckt Putin sicher nicht. Ich gehe davon aus, das
      die Russischen Hyperschallraketen auch mit kleineren Atombomben
      ausgestattet werden können. So könnte man eine komplette Flotte in
      einem Hafen mit einer Rakete ausschalten. Wirklich besorgt sollte
      der Rest der Welt sein. Wenn die USA schon tatsächlich Pipelines
      von Freunden sprengen, was stellen sie dann mit Ländern an die sie
      nicht so sehr mögen?

      1. @Träumer

        Hast Recht, aber ich neige eher dazu Seymour Hersh zu glauben, trotz des Youtube-Videos, dass ich natürlich angesehen habe.

        Mini-Nukes 🙄👎

        Wobei mich dann auch interessieren würde, trotz Erklärung, oder gerade.wegen Erklärung – Wie war das noch einmal mit “erhöhter Radioaktivität”? 🤔

        1. Ja Bernie, dass ist das was mich auch stutzig macht. Ich könnte mir nur
          vorstellen, dass in der Tiefe die freigestzte Radioaktivität durch die
          Druckwelle und das austretende Gas sich sehr stark in dem Wasser
          verdünnt hat. Ich bin weder Chemiker, noch Physiker, daher kann ich
          natürlich nicht sagen ob das so möglich ist. Vielleich gibt es hier ja
          einen der es sagen kann.

          1. @Träumer

            Hab das Video bei der Antwort an “Russischen Hacker” verlinkt, wo der Journalist Dirk Pohlmann den besagten Wissenschaftler, Herrn Dr. Hans Benjamin Braun, nach seiner “Theorie” befragt 😉

            Kannst es dir im Original dort ansehen 😉

            DIe (neutrale) Schweiz hat doch auch Dienste – im Geheimen? Oder? Würde mich also nicht wundern wenn Herr Dr. Braun in dessen Auftrag eine neue Theorie brät…..das (neutrale) bei Schweiz steht bei mir nicht ohne Grund in (…)….die waren mal neutral….. 🙁

            Interessant auch die “zufällige” (?) zeitliche Übereinstimmung dieser “neuen Theorie” mit der Vorstellung der offiziellen “Andromeda-VT” durch die betroffenen Regierungen, außer des “Feindes” = der Putinschen Regierung,
            vor der UN in New York….die ist genauso unglaubhaft…..ich denke da eher Seymor Hersh liegt richtig, die ist, bei weitem die glaubhafteste, angebliche Verschwörungstheorie 😉

            Gruß
            Bernie

            1. Stimme dir zu. Das mit den Atombömchen ist schon fast
              Sience Fiktion. Obwohl ich von der seismischen Aufzeichnung
              doch etwas irritiert bin. Mal sehen ob es noch mehr Daten
              gibt. Abwarten.

    3. Naa, zu weit hergeholt und schwach begründet. Warum denn überhaupt ausgerechnet Mininuke und nicht gewöhnlicher Sprengstoff? Gibt es dafür einen plausiblen Grund? Mininuke ist sicherlich viel teurerer und mit viel größerem Risiko behaftet. Außerdem, angenommen wenn das wahr wäre, warum sollte Putin sich deshalb anders verhalten als bei Sprengstoff? Das Resultat ist doch das Gleiche.
      Ich glaub auch kaum, dass eine Mininuke ein solches Schadensbild hinterlassen würde. Es gäbe auch bei einer Mininuke sicherlich viel größere Zerstörungen. Was man allgemein als Mininuke bezeichnet ist immer noch stärker als die Hiroshima Bombe. Es wäre zu erwarten, dass es Geschmolzenes Metall und zu Glas verschmolzenen Sand vom Meeresboden geben würde.

      1. @Russischer Hacker, Träumer, all hier:

        Bin auch skeptisch, aber dafür gibt der besagte Wissenschaftler eine Erklärung ab, in seinem Youtube-Interwie mit dem Journalisten Dirk Pohlmann – irgendwas mit “Mini-Nukes der neuen Generation, die technisch viel weiter sind als die Hiroshima-Bombe, und bei denen man die Skalierung der Detonation steuern kann”.

        Dazu muss man das Video auch gesehen haben, aber wie schon gesagt bin selber skeptisch, und halte das für eine (neue) Verschwörungstheorie auf die der Journalist Dirk Pohlmann eben auch reinfällt.

        Hier mal das besagte Interview – bitte dem Link auch folgen, und ansehen, und das schreibe ich, trotz, oder auch, weil ich der Sache sehr skeptisch gegenüber stehe:

        [….] Nord Stream Pipelines mit thermonuklearer Bombe gesprengt? Dr. Hans Benjamin Braun[….]”

        Link:

        https://www.youtube.com/watch?v=q-Z1gegDGvs

        Gruß
        Bernie

        1. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Verschwörungstheorien bewusst und ganz gezielt gestreut werden um ein bestimmtes Thema zu diskreditieren um seriöse Auseinandersetzung oder gar investigative Ermittlungen zu erschweren.

          Aber, das ist natürlich auch nur eine Verschwörungstheorie 🙂

          Ich finde du musst dich jetzt hier nicht rechtfertigen oder sonderlich distanzieren. Ist doch ok zu spekulieren, solange man Spekulationen auch als solche behandelt und kenntlich macht und keinen Anspruch auf “Die Wahrheit” erhebt. Man muss auch nicht zwingend etwas Beweisen, wenn jeder in der Diskussion versteht, dass hier bloß spekuliert wird und nicht jemand bewusst oder unbewusst hinters Licht geführt wird.

          Theoretisch wäre es vielleicht durchaus möglich, aber ich persönlich kaufe das nicht. Zu weit hergeholt. Nicht plausibel genug. Wer und auf welche Weise es getan hat, weiß ich ganz ehrlich nicht. Aber ich halte die Version von Hersch für sehr schlüssig und am plausibelsten.

      2. Nun, Mini-Nukes existieren, es wurde verschiedentlich davon berichtet (“Rucksackbomben”). Ein Vorteil wäre natürlich das Gewicht, ein paar Kilo gegen eine Tonne oder mehr von chemischem Sprengstoff. Was mir aber seltsam vorkommt: Die Aufnahmen der Schäden an der Pipeline wurden veröffentlicht, sie entsprechen dem Schadensbild von chemischen Explosionen. Diese Mini-Nukes liegen im Bereich Kilotonnen TNT, dafür müssten die Schäden viel grösser sein

    4. Diese VT ist durch nicht vorhandene Kontamination am Explosionsort sofort widerlegt. Eine Kernwaffe kommt, Stand heute, immer mit einer konventionellen Kernspaltungsbombe, entweder als einziger Komponente oder als Zünder eines ggf. mehrstufigen Fusionsprozesses daher. D.h. bei einer kleinen Bombe sind nachher auf jeden Fall ein paar hochradioaktive Spaltfragmente sowie der größte Teil der 4..7 kg Pu-239 im Wasser. Das läßt sich nicht geheimhalten, dafür gibts zuviel routinemäßige Überwachung.

      Der schweizer Physiker halt also entweder mit Lenchen Bärgeiss zusammen studiert und einen entsprechend hochwertigen Abschluß, oder, falls das widerlegbar ist, wurde dafür bezahlt seinen Anteil beizutragen, daß es hier eine Vielzahl von Absurditäten gibt die Aufmerksamkeit fressen und den wahren Hergang unter sich begraben sollen.

  13. Der gesamte militaerisch-industrielle Komplex wuerde ohne Feindbild nicht funktionieren.

    Deshalb werden uns die Feindbilder immer wieder eingetrichtert und es hat mich entsetzt, wie schnell gerade Deutschland auf diesen Zug aufgesprungen ist. Russische Studenten aus Programmen werfen? Gewissenspruefungen bei Kuenstlern wie Anna Netrebko. Das klingt nicht nur wie ethnische Saeuberung.

    In den ersten 6 Wochen des Krieges wurden ca. 380 Straftaten gegenueber russischen Mitbuergern bei der Polizei angezeigt. Getreten, bespuckt, taetlich angegriffen, die Haustuer mit Exkrementen beschmiert etc
    Das sind nur die angezeigten. Nicht jeder geht zur Polizei.

    Das Putin im Laufe der Zeit die Geduld verloren hat, sollte niemanden wundern. Wenn man immer und immer wieder vor denselben Dingen warnt, Konfliktpotenzial beschreibt, mahnt und erklaert und dann immer noch kein Gehoer findet, bzw. ignoriert wird, dann aendert sich bei jedem der Tonfall. Dazu muss man nicht Putin heissen.

    1. @So gesehen

      Was die Regierung Russlands angeht, da sehe ich die Sache genauso kritisch wie das Thema Politik und Regierungen überhaupt, aber deswegen die komplette Mehrheitsbevölkerung Russlands, die lebenden Menschen und längst verstorbene.russische Klassiker wie z.b. Tolstoi oder Puschkin, gleich mitzuverdammen halte ich persönlich für absolut grundverkehrt.

      Das schadet dem globalen Ansehen Deutschlands weltweit – andere Nationen sehen auch wie grundfalsch diese absolut dämtliche Strategie des selbsternannten “Wertewestens” ist, und ziehen daraus ihre entsprechenden richtigen Schlüsse.

      Die russische Opposition hat sich, leider muss man schreiben, auch hier als absolut feige Verhalten., und ist, meiner Ansicht nach, ein absoluter Totalausfall .👎

      Wo bleiben deren Stimmen des Protestes gegen diese offensichtliche Russophobie?

      Und wo bleiben die Stimmen der in den Wertewesten eingewanderten Russen bzw. Russlanddeutschen?

      Warum sind die so feige, um es noch einmal zu wiederholen 🤔

      Denken die sie sind nicht betroffen von der Russophobie, die generell gegen alle “Russen” gerichtet ist?

      Das verstehe ich nicht 🙄

      Gruß Bernie

      1. Eine Nation, die schon einmal einen Generalplan Ost entworfen und dabei eiskalt Millionen Menschen umgebracht hat, traut man auch in der Zukunft solche “verwaltungstechnisch” entworfenen Massenverbrechen zu, und darum ist das gegenwärtige Schweigen jener Russlanddeutschen nur die massive Angst davor, wozu diese deutsche Nation wieder fähig sein könnte, nachdem dessen Eliten alle Grundsätze der Vergangenheit wohlkalkuliert und geplant ausradiert hat.

        1. @berlineratze

          Danke für den Hinweis, da muss sich meine Nichte, die zufällig mit einem solchen Russlanddeutschen seit ein paar Jahren verheiratet ist, dann wohl sorgen machen, dass die “Sippenhaft” wieder eingeführt wird – für Sie, ihre Eltern, und Kinder…..

          Sarkastische Grüße
          Bernie

      2. Ich glaube es ist nicht einmal eine Russophobie. Ich glaube, dass viele
        Menschen in Deutschland durch die Medien zu regelrechten geistigen
        Zombies geformt wurden. Wird ihnen dann ein Feindbild ein paar Mal
        durch Tagesschau und co. installiert, dann richtet sich deren ganzer Frust
        nur noch dagegen. Wie schnell wurden nicht Geimpfte hier zum Feind Nr.1.
        Einige waren so voller Hass, das ich schon auf Gewalt vorbereitet war.
        Ein Nachbar hätte mich gerne in ein Konzentrationslager für Ungeimpfte
        gesteckt, eine Nachbarin hat mich angeschrieen , ich schade Deutschland.
        Der Russenhass wurde langsam aufgebaut. Krimis mit bösen Russen, Agenten-
        filme mit bösen Russen e.c. Um dann richtig gegen Russen auszuteilen,
        provozierte man die Sonderopperation. Um den krassen Gegensatz zu
        erhalten, wurde die Ukraine mit allen Mitteln der Werbung und Psychologie
        als super gut dargestellt. Das plötzlich überall Ukrainische Fahnen herumhingen,
        hat die Zombis dann eingeschaltet. Die Mittel der USA, die Menschen zu
        beeinflussen sind bestimmt schon 100 Jahre immer weiter verfeinert
        worden. Ein Bild einer Colaflasche in einer Spielfilmrolle, hatte in den 50er
        Jahren die Zuschauer noch während der Vorstellung, durst auf Cola verschafft.
        Ein Bild von einem Panzer mit einem Z drauf, bringt heute einige zur Weisglut.

  14. @ Majestyk, 12. Juli 2023, 13:03 Uhr:

    Einer schreibt: “Die Perspektive macht den Unterschied” und genau das trifft auch zu. Den Untergang von SU oder DDR begrüßen nur jene, denen es dort gefallen hat. Die anderen waren froh als es endlich vorbei war. Wie man die Alternativen bewertet und ob die immer gehalten haben, was sie versprachen ist eine andere Sache. Das alte West Germany hat ja auch aufgehört zu existieren, auch wenn viele Westdeutsche, wie auch Ostdeutsche das nie begriffen haben. Und theoretisch wäre auch das richtig gewesen, wenn die Deutschen vereint die Gunst der Stunde genutzt hätten, wenn die damalige politische Führung die Bevölkerung nicht verarscht hätte, wenn sich jene aber nicht hätte verarschen lassen.

    Ob man sich überhaupt auf eine Urkatastrophe vergangener Zeiten einigen kann bezweifel ich, wenn dann sehe ich als solche für das 20 Jahrhundert den ersten Weltkrieg mit allen Nachwirkungen und Erschütterungen, zu denen der Zerfall des osmanischen Reiches, die Auswirkungen auf das Deutsche Reich und natürlich auch der Sturz des Zaren gehörten, Millionen unnötige Tote, eine komplette Generation von traumatisierten jungen Männern, die nur wenige Jahre später den entscheidenden Kern ihrer jeweiligen Gesellschaft bildete.

    Man stelle sich nun mal vor ein Brite würde behaupten, der Zerfall des Empire sei die größte Katastrophe gewesen, für ihn ist dem vielleicht auch so. Und faktisch war es auch ein einschneidendes Ereignis, nur die Inder, die dürften den Verfall zumeist eher begrüßt haben. Geschichte ist nie eindimensional und immer interpretierbar.

    Fakt ist, ähnlich wie beim Empire, war der Niedergang der UdSSR selbstverschuldet. Jenem System hinterher trauern wohl nur Menschen die man eigentlich mal auf Zeitreise schicken sollte. Nahezu im gesamten Ostblock war die Mehrheit erleichtert, daß es endlich vorbei war, zumindest der nicht ideologisch eingebundene Teil .

    Natürlich ist es sinnfrei ausgerechnet hier differenziert debattieren zu wollen, aber Georgier, Uskeken oder Kirgisen waren doch nie freiwillig Teil des russischen Imperiums geworden. Jene nun in diesen Ländern verbliebenen Russen waren auch nichts anderes als die vielen Anglo-Inder, Relikte einer Zeit in der Russen über ihre Nachbarvölker herrschten. Dass diese nun die Gunst der Stunde nutzten, genau wie die Ukrainer liegt eigentlich auf der Hand. Es war ja auch nicht abzusehen, wie lange das Fenster offen bleiben würde. Übrigens sind die Osteruopäer nie in die NATO gezwungen wurden, die kamen schon freiwillig. Ob diese Entwicklung nun clever war und politisch geschickt ist eine andere Sache.

    Die Turbulenz der Folgejahre für Rußland bestreitet auch niemand, aber auch das ist ein Stück weit normal, wenn alte Strukturen wegbrechen und auch da war vieles selbstverschuldet. Menschen neigen aber sowohl persönlich als auch politisch gerne zum Opferdenken.

    Und genauso bewertet fast jeder Zeitgeschehen aus seiner Perspektive und da wird jeder Abweichler sofort als Feind einsortiert. Erstens aber hat jeder Konflikt, auch der alte, wie auch der neue Kalte Krieg mehr als nur eine Wahrheit. Aber sowohl für Linke, wie auch Rechte ist immer schnell klar, Schuld hat nur der Amerikaner. Da schließt sich dann wieder der Kreis und Linke wie Rechte geben sich dann die Hand, genau wie sich beide immer einig sind, daß die staatlichen Strukturen stark sein müssen, ein jeder will diese eben nur für sich, zweitens ist es völlig albern sich als Deutscher auf eine Seite schlagen zu wollen. Wessen Heimat Deutschland ist und wer alle fünf Sinne beisammen hat, dessen Hauptaugenmerk sollten immer deutsche Interessen sein und da kann man sich weder von der einen, noch von der anderen Seite vereinnahmen lassen, aber das ist natürlich zu viel verlangt für Menschen die noch in Klassen denken, zumal es diese in der Form längst nicht mehr gibt.

    1. Den Untergang von SU oder DDR begrüßen nur jene, denen es dort gefallen hat.

      Ich nehme an du meinst es umgekehrt.

      Es muss einem in der SU nicht gefallen haben, man muss sie nicht gemocht haben, man kann sie sogar gehasst haben, um zuzustimmen, dass der Zerfallsprozess keine schöne Erfahrung gewesen ist. Was in Russland die nächsten Jahre folgte war viel schlimmer gewesen. Ich habe ja bereits geschrieben wie ich es selbst als Kind erlebt habe.

      Du kannst auch SU und DDR nicht vergleichen, die Folgen haben Menschen in der ehemaligen DDR bei weitem nicht so stark getroffen. Ihr wurdet vom Westen aufgefangen und aufgebaut. Euch ging es in den meisten Fällen wirklich gleich besser. Und wir wurden geplündert. Ihr wisst nicht wie es ist, wenn das Geld in nur wenigen Monaten überhaupt nichts mehr wert ist. Wenn Lebensmittel, Treibstoff und Dinge des täglichen Bedarfs streng rationiert werden. Wenn es überhaupt keine Arbeit für Niemanden mehr gibt. Wenn nichts mehr funktioniert. Ihr wisst nicht was jahrelange komplette Selbstversorgung bedeutet. Was die totale Verrohrung der Gesellschaft bedeutet und wenn Mafia das ganze Land regiert und alles Restvermögen kontrolliert. Wenn das Recht des Stärkeren gilt.

      Die ganze Jelzinzeit ging es nur bergab ohne Perspektive, dass jemals wieder Normalität einkehren könnte. Erst unter Putin wurde es allmählig wieder besser. Erholt hat sich Russland erst gut 20 Jahre danach. Wie viele Männer in den 90ger Jahren jede Hoffnung verloren und sich im Alkohol ersoffen haben kann man heute wohl nicht einmal schätzen.

      1. @ Russischer Hacker:

        “Ich nehme an du meinst es umgekehrt.”

        Stimmt. Ich hatte den Satz erst anders geschrieben, dann ist beim umstellen was schief gelaufen.

        “Es muss einem in der SU nicht gefallen haben, man muss sie nicht gemocht haben, man kann sie sogar gehasst haben, um zuzustimmen, dass der Zerfallsprozess keine schöne Erfahrung gewesen ist.”

        Aber das bestreite ich doch gar nicht. Ich kenne ehrlich gesagt auch niemanden der Rußland kennt der das behauptet. Natürlich kann ich auch die Sympathie der Russen für Putin verstehen, die vermutlich überwiegend echt ist. Ich bestreite auch gar nicht, daß Putin sogar zum Teil von einer patriotischen Motivation angetrieben ist und halte den auch vom Auftreten für ziemlich rational und gar nicht mal unsympathisch. Mein russisch ist nicht gut genug um ihn auf russisch zu hören, mein englisch aber sehr wohl um auch Reden von ihm oder Interviews mit ihm aus den USA zu kennen,

        Ich wüßte aber auch nicht wie man auf die Idee kommt, ich sei antirussich oder in jeder Beziehung pro amerikanisch (wobei ich auch nicht antiamerikanisch bin). Es geht aber doch nicht darum hier Partei zu ergreifen. Zumindest für mich nicht, für jemanden der aus Rußland stammt sieht das natürlich völlig anders aus.

        Erstens muß man sich doch mal klar machen, nur durch solche Forendebatten ändert man gar nichts. Es ist doch absurd zu erwarten in der Politik müsse man vernünftig miteinander reden, wenn man das nicht mal in irgendeinem unbedeutenden Kommentarbereich schafft.

        Ich verstehe die russische Perspektive, ich verstehe aber auch die ukrainische. Und da ist es egal ob deren Präsident hochkorrupt ist. Das ist in meinem Land doch nicht anders. Und dennoch, wird man angegriffen, dann ist es doch das eigene Land. Und das die Ukrainer natürlich nicht freiwillig klein beigeben wollen kann ich auch nachvollziehen, ebenso daß sie froh sind aus dem Westen Waffen zu erhalten. Das ist eine bittere Situation. Eine Niederlage würde ja bedeuten, erstens Gebietsverluste hinnehmen zu müssen und dann auch noch wieder zu einem Grenzland zwischen den Welten zu werden. Wer soll denn die Ukaine hinterher aufbauen, wenn nicht der Westen, der das aber nur tun würde, wenn die Ukraine zu seinem Einflußgebiet gehört. Und wie sollen Russen und Ukrainer wieder unbefangen zusammenleben? Erst recht die jetzige Situation.

        Das Thema ist schon etwas komplexer als eine einfache Schuldfrage, die sich so auch nie absolut beantworten läßt.

        Die Brüche der Russen verstehe ich sehr wohl, die Nostalgie aber nicht. Wir Deutschen haben mit Brüchen Erfahrung, aber dennoch bin ich froh, daß eben nicht Hitler jenen Krieg gewonnen hat. Und klar wurden die Ostdeutschen anders aufgefangen. Brüche in den Lebenslinien hatten die aber auch.

        Ich mache mir Wahrheitssuche und verstehen wollen sicher nicht so einfach wie man mir unterstellen möchte, umgekehrt sehe ich schon bei vielen ein extremes Lagerdenken. Und wenn ich mir diese patriotischen Anwandlungen anschaue für fremde Nationen, dann frage ich mich, warum dann nicht auch für Deutschland, für die eigene Heimat, den eigenen Lebensraum, die eigenen Kultur, die eigene Identität. Das ist bizarr, hat was von Begeisterung für fremde Monarchien als ob das unsere Staatsoberhäupter wären.

        1. Ich finde mit dir kann man vernünftig diskutieren im Gegensatz zu manch anderen.

          Mein russisch ist nicht gut genug um ihn auf russisch zu hören, mein englisch aber sehr wohl um auch Reden von ihm oder Interviews mit ihm aus den USA zu kennen,

          Da kann ich nur warnen. In den westlichen Medien lässt man 90% von dem was er sagt unter den Tisch fallen. Man reißt nur einzelne Sätze aus dem Kontext. Oft übersetzt man auch falsch ins englische. Manchmal auch grob falsch, so dass auch der Kontext völlig entstellt und in bestimmte Richtung gebogen wird. Da kennen sie keine Hemmungen, also Sprachbarriere ist da schon ein Problem wenn man es objektiv betrachtet.

          Wie jetzt auch z.b. mit der “größten Katastrophe”. Also in Russland ist es Niemanden in den Sinn gekommen, dass er damit den Untergang der Sowjetunion bedauerte und von der SU schwärmte. Die Russen haben es verstanden wie er das meinte. Er meinte die verheerenden Folgen des Zerfallsprozesses. Die waren nun mal wirklich katastrophal, jedenfalls für die Völker der Sowjetunion. Heute lebt es sich in Russland sehr viel besser als damals in der Sowjetunion, wenn auch in der SU manche Dinge besser waren, aber insgesamt würde wohl kaum jemand in Russland wieder in die Vergangenheit wollen. Niemand schwärmt von einer Widerherstellung der SU. Nicht einmal die Kommunisten wagen sich soweit aus dem Fenster.

          PS: halt doch, es gibt doch eine Partei in Russland um den linksradikalen Maxim Surajkin, die das im Programm hat. Die hat bei den letzten Duma-Wahlen ca 1,5% geholt und deren Kandidat bei den letzten Präsidentschaftswahlen 0,6%.

          Ich wüßte aber auch nicht wie man auf die Idee kommt, ich sei antirussich oder in jeder Beziehung pro amerikanisch

          Auf die Idee war ich doch gar nicht gekommen.

          Ich verstehe die russische Perspektive, ich verstehe aber auch die ukrainische.

          Hm, sei mir jetzt nicht böse, aber ich habe offen gesagt Zweifel, dass du diese beiden Perspektiven durchschauen kannst, es ist von Deutschland aus, ohne Sprachkenntnisse und fundiertes Wissen über die Geschichte der beiden Völker extrem schwierig und gelingt nur wenigen.

          wird man angegriffen, dann ist es doch das eigene Land.

          Die Leute auf dessen Land die Kampfhandlungen heute stattfinden kämpfen mit mehr als 100.000 Mann in eigenen Verbänden auf der Seite Russlands gegen die Ukrainische Armee, das Land derer Angehörigen in den Meisten Fällen in der Zentral- oder Westukraine liegt, und in vielen Fällen Tausende von Kilometern entfernt weit außerhalb der Ukraine. In den Reihen der Ukrainischen Armee kämpfen Volunteers und Söldner aus über 80 Staaten mit. Alleine aus Polen sind einige Tausend dabei. Deren Land ist das schon mal gar nicht.

          Doch das ist mir auch zu mühselig zu streiten wessen Land das ist, schon aus dem Grund, weil weder Russland noch Ukraine um Land kämpfen. Es geht beiden um ganz andere Dinge.

          Grundsätzlich hat “Der Ukrainer” natürlich das Recht sein Land zu verteidigen und das ist eine respektwürdige Motivation, das wissen die Russen zu schätzen. Aber eine Wahl hat er leider nicht wirklich. Natürlich gibt es auch welche die das aus patriotischen oder ideologischen Gründen oder einfach weil sie sich dazu verpflichtet fühlen freiwillig tun, aber die Meisten von ihnen standen in der ersten Reihe und sind mittlerweile entweder tot oder verstümmelt. Heute findet in der Ukraine eine brutale Zwangsmobilisierung statt. Männer dürfen das Land nicht verlassen, und werden auf offener Straße regelrecht gejagt, verschleppt und nur notdürftig vorbereitet (wenn überhaupt) über Minenfelder in den Fleischwolf geworfen. Und hinter ihren Rücken stehen Sperrtruppen bestehend aus hardcore-Nazis, die ihnen in den Rücken schießen wenn sie rennen oder sich ergeben. Alles schon gesehen.

          Das Regime ist nun mal nicht der Ukrainer. Hier ist was offizielle Vertreter der Ukrainischen Behörden ohne Hemmungen öffentlich bei Interviews mit westlichen Zeitungen sagen:
          “Kiew hat und wird immer Russen töten, und zwar auf der ganze Welt.”
          Das ist die Antwort von Kyrill Budanow, dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, auf die Bitte eines westlichen Journalisten den Autobombenanschlag auf eine russische Journalistin zu kommentieren.

          Russen als Solche auf der ganzen Welt. Frauen, Kinder, Alte Leute, einfach Russen, weil sie halt Russen sind. Was würde man wohl in Deutschland davon halten, wenn ein offizieller Vertreter der Ukraine so über Juden sprechen würde hm? Israel hat schon für viel weniger Bomben hageln lassen.

          Poroschenko, der ehemalige Präsident der in Folge eines blutigen Putsches an die Macht gekommen war sagte im Jahr 2015 über die Bewohner der Ostukraine Folgendes: “Ihre Kinder werden in den Kellern sitzen, und unsere werden zur Schule gehen, und so werden wir diesen Krieg gewinnen!”.

          Selensky, im Jahr 2017, also lange vor der Invasion, wendete sich über einen lokalen Fernsehsender, der nur im Donbass ausgestrahlt wird direkt an die Bewohner des Donbasses in russischer Sprache (damit sie ihn auch verstehen): “Wenn du die Ukraine nicht liebst, wenn du dich als Russe fühlst, dann ist es das Beste für dich und deine Kinder das Land zu verlassen und nach Russland zu gehen”. Zu diesem Zeitpunkt gab es auf dem Kinderfriedhof “Alee der Engel” in Donezk für Kinder die unter den Folgen des seit Jahren andauernden Beschusses der Stadt starben bereits mehr als 500 Gräber.

          Für solche Drohungen und Aufforderungen gefälligst zu verschwinden, gibt es einen juristischen Begriff. Wir reden hier über eine ethnische Säuberung.

    2. Nu haste ellenlang viel dummes Zeugs für deinen deutschen Volksknallkörper in die Welten des real existierenden Kapitalismus mit der realen Klassen- und deutschen Oligarchengesellschaft geballert und dit is als Abend-Märchen richtig wunderschön.

    3. “Den Untergang von SU oder DDR begrüßen (also vermutlich: bedauern) nur jene, denen es dort gefallen hat. Die anderen waren froh als es endlich vorbei war.”

      Sie scheinen in Ihrer Borniertheit überhaupt nicht mitbekommen zu haben, dass es im März 1991 in der Sowjetunion ein Referendum über den Erhalt des gemeinsamen Staates gab, an dem zwar 6 kleinere Teilrepubliken (Litauen, Lettland, Estland, Moldawien, Georgien, Armenien) bereits ablehnten teilzunehmen, aber in dem die Wähler der übrigen 9 Republiken sich weit überwiegend, nämlich zu 77.8%, FÜR den Erhalt der UdSSR aussprachen.
      https://en.wikipedia.org/wiki/1991_Soviet_Union_referendum

      Und das, obwohl beispielsweise das Parlament der russischen Teilrepublik, in dem der Kreis um Jelzin damals den Ton angab, offen für die Auflösung der UdSSR agitierte.
      > https://tass.ru/spec/ussr-referendum

      Darum geht’s: Die Leute hatten sich in einem verbindlichen Referendum für den Erhalt des gemeinsamen Staats ausgesprochen, aber die von Ihnen zuvor “frei gewählten” neuen Chefs der Teilrepubliken lösten den Staat nichts desto trotz 9 Monate später auf.

      Der Vergleich mit der DDR hinkt gewaltig, weil die Ergebnisse der Märzwahl 1990 in der DDR eben völlig andere waren. (Ins Parlament der russischen Teilrepublik sind beispielsweise im März 1990 zu 86% KP-Mitglieder gewählt worden, obwohl unabhängige, oppositionelle Kandidaten zugelassen waren und kandidierten.)

    4. Fakt ist, ähnlich wie beim Empire, war der Niedergang der UdSSR selbstverschuldet.

      Dem würde ich nicht einmal widersprechen, ich würde sogar darüber hinaus gehen und behaupten, dass es nicht wahr ist, dass die Amerikaner uns im kalten Krieg besiegt haben, wie sie gerne behaupten. Wir haben es freiwillig und absichtlich gemacht. Wir hatten den Glauben an Sozialismus schon lange verloren und wir hatten den kalten Krieg satt. Wir wollten die Sowjetunion verändern und modernisieren. Leider hatten wir einen völlig inkompetenten und rückratlosen Traktoristen aus Stavropol am Ruder, welcher dieser Aufgabe persönlich einfach nicht gewachsen war.

      Wenn ich mir die Hellleuchten die jetzt in der EU an den Rudern sitzen so anschaue, dann sehe ich lauter Traktorfahrer aus Stavropol. Und du glaubst nicht wie schnell solche Leute nur mit besten Absichten versteht sich, Alles ruinieren können.

      1. @ Russischer Hacker:

        Ich antworte mal hier statt oben. Zunächst vielen Dank für die Mühe und ausführliche Antwort. Nochmal, das meiste davon bestreite ich gar nicht. Im Allgemeinen informiere ich mich auch nicht über Medien, da ich selber weiß, wie die funktionieren, sondern lieber durch eigene Eindrücke oder verlasse mich lieber auf das Wort von Menschen denen ich persönlich vertraue. Und Russen wie auch Ukrainer kenne ich einige, sowohl privat als auch beruflich. Ändert alles nichts daran, daß ich persönlich Krieg als Mittel zur Verwirklichung von Zielen ablehne und auch nicht glaube, daß Krieg alternativlos ist.

        “ich würde sogar darüber hinaus gehen und behaupten, dass es nicht wahr ist, dass die Amerikaner uns im kalten Krieg besiegt haben, wie sie gerne behaupten.”

        Ich behaupte und dies schon seit vielen Jahren, daß der Westen und speziell die Amerikaner den Kalten Krieg verloren haben und genau das auch das Zeitgeschehen erklärt.

        Und die EU hat ein Nigel Farage nicht ohne Grund die Reinkarnation der Sowjetunion genannt. Planwirtschaft und Korruption wohin man schaut. Zudem rekrutiert sich das Führungspersonal speziell auch in Deutschland längst nur noch nach ideologischen Kriterien (die heute halt nur etwas anders sind), statt aufgrund von Qualifikation und genauso sieht es nun eben auch aus. Der Zustand überträgt sich auf die Infrastruktur, Gesundheitswesen oder auch den Bildunsgsektor. Deswegen steigt Europa, insbesondere Deutschland gerade ab, während andere Nationen und Kulturkreise aufsteigen. In Wirklichkeit ist die Realität nämlich mächtiger als jede Ideologie.

        Und wäre die politische Führung des Westens eine fünfte Kolonne, sie könnte nicht effizienter sein. Was die schaffen hat zuvor noch kein Krieg geschafft. Gebäude kann man wieder aufbauen, nicht aber mit wilenlosen und komplett verblendeten, lebensfernen und leistungsunfähigen Menschen.

  15. Ein internationaler Beziehungstherapeut würde seine Klienten darauf hinweisen, dass gegenseitige Schuldvorwürfe und Eskalation die Beziehung nicht verbessern werden und ein ungeordnetes Ende der Beziehung immer wahrscheinlicher machen. Das Paar (, hier die Regierungen, Staaten oder Machtblöcke,) solle sich lieber darüber verständigen, wie sie ihre zukünftige Beziehung gestalten wollen. Egal ob es dann um (neue) Partnerschaft oder Trennung geht, eine friedliche Koexistenz ist möglich, wenn man die unterschiedlichen Interessen wechselseitig anerkennt und berücksichtigt. Das setzt voraus, dass sich beide Seiten von ihren festgefahrenen Standpunkten, inklusive ihrer Selbstgerechtigkeit und ihren Gefühlen, ein Stück weit weg bewegen. Einfach ist das nicht, es tut weh und es erfordert Mut. Vor allem braucht es dazu einen Rest Vernunft. Davon gibt es m. E. weder auf der einen noch der anderen Seite zu viel und der mörderische Krieg in der Ukraine wird wahrscheinlich noch lange andauern und möglicherweise über die Grenzen der Ukraine hinaus eskalieren.

    Und der Therapeut wird dann sagen: Wenn ihr unbedingt einen Schuldigen sucht, fragt zuerst nach eurer eigenen Mitschuld.

    1. Ihr Post setzt voraus, dass es beiden Seiten um eine Beilegung oder wenigstens Beruhigung des Konflikts geht.

      Das ist hier nicht der Fall. Der Konflikt, so wie er heute ist, wurde in voller Absicht seit spätestens 2008 von westlicher Seite herbeigeführt. Schritt für Schritt in großer Geduld und Beharrlichkeit.

      Es gibt doch auch genügend Angebote von „internationalen Beziehungstherapeuten“, um in Ihrem Bild zu bleiben. Von mehreren Seiten wurden Vermittlungsvorschläge gemacht und vermittelnde Dienste offeriert. Aber eine der beiden Seiten sagt dazu nur, dass erst alle ihre Forderungen erfüllt sein müssen („Russland hinter die Grenzen von 2014“), bevor man verhandlungsbereit sei. Es soll also erst ein Zustand eintreten, der einem Verhandlungsergebnis entspräche, bevor man verhandeln will.

      In klaren Worten: Seitens der den Westen angeblich verteidigenden Ukraine schließt man Verhandlungen willentlich aus, ohne Rücksicht auf den Verlust von immer mehr Menschenleben, von materiellen Verlusten gar nicht erst zu reden.

      Das kann die Ukraine nur tun, weil sie sich der Rückendeckung des sog. Westens sicher ist. Interessant dabei ist übrigens, dass selbst aus den USA inzwischen gewisse mäßigende Töne zu vernehmen sind, während „unser“ Land immer noch mehr hetzt und eskalieren will.

  16. Rhys Byrne, ein irischer Söldner in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte mit dem Rufnamen “Rambo” sprach über den Horror, den russische Truppen auf dem Schlachtfeld verursachen. Sein Interview wurde von Sky News ausgestrahlt.

    “Rambo” war Maschinengewehrschütze in der 59. Brigade der AFU. Seine Einheit mit 40 Mann, darunter Ukrainer, Amerikaner und Briten, kam an der Front an. “Rambo” beklagte sich unter anderem über die fehlende Luftunterstützung und darüber, dass sich zwei ukrainische Panzer, die die Aktionen seiner Einheit unterstützten, von ihren Positionen einfach entfernt hatten.

    Der Ire beschrieb, wie er einen russischen T-72-Panzer herannahen sah, den er fälschlicherweise für seinen eigenen hielt. Der Panzer feuerte direkt auf ihre Position. Die Überlebenden des Einschlags flüchteten in den Wald. Ein ukrainischer Pickup kam, um sie zu evakuieren. Nachdem die Verwundeten in das Fahrzeug geladen worden waren, nahm der russische Panzer die Verfolgung des Pickups auf. “Die Granaten flogen direkt über unsere Köpfe hinweg. Es ist entsetzlich, wenn man in einem Pickup von einem T-72 gejagt wird. Wir hätten nicht überleben sollen”, sagt der Söldner.

    “Rambo” ging in die Reha, wo wie er sagt, viele wie er sind, die “nachts schreien”. “Rambo” ist glimpflich davongekommen, ist des Kämpfens müde und wird nicht mehr an die Front zurückkehren.

    1. @Russischer Hacker

      Danke für die Info, aber ich habe solche Berichte auch schon anderen “Freiwilligen” gehört, die für die Ukraine kämpfen – Selenskij und Konsorten sind auch deren Feinde, neben den Russen, und was denken die eigentlich, die Herren Söldner wenn die in den Krieg ziehen? Denken die, dass ist ein Computerspiel, wo der Gegner das Spiel abbricht nachdem der “Sieg” erfolgt ist? Nein, die Russen behandeln die “Söldner” eben ihrem Status entsprechend als “Landsknechte” (= völlig rechtlose Kämpfer, der 30jährige Krieg läßt grüßen), und – zumindest hier – ist die ukrainische Armee auf einer Linie mit der russischen “Feindseite” – sie betrachtet die Söldner eben, wie auch die eigenen Zwangsrekrutierten, als “billiges und williges Kanonnenfutter”……

      Da frage ich mich nicht, dass es neuerdings Berichte gibt, dass die Ukraine nun auch schon weit weg von Europa nach Söldner Ausschau halten soll – das spricht sich auch in Landsknechtskreisen herum, wie früher, dass man “nichts wert ist” – nicht einmal für die Seite für die Mensch eigentlich gegen den “bösen russischen Feind” kämpft – schöne Freunde, die der “Wertewesten” und die “Unterstützer der Ukraine” da mit Selenskij & Konsorten haben…..schlimmer noch als die schlimmsten “Feinde” auf russischer Seite…..

      Danke für den Bericht, der wichtig ist, auch wenn sich solche Berichte schon seit einiger Zeit immer mehr häufen……das sollte sich rumsprechen, bei den Männern/Frauen, die mit dem Gedanken der Unterstützung der Ukraine als Landsknechte für die in den Krieg ziehen….um es noch einmal zu schreiben….

      Sarkastische Grüße
      Bernie

      1. was denken die eigentlich, die Herren Söldner wenn die in den Krieg ziehen?

        Nach dem Konsum der westlichen Kriegspropaganda denken sie möglicherweise es wäre sowas wie eine Safari.

        1. @Russischer Hacker

          Ich denke damit könntest du auch richtig liegen, dass sind nicht nur Rechtsextreme/-radikale aller Länder, die in der Ukraine als Landsknechte verheizt werden, sondern auch eben solche die darin ein (zweifelhaftes) Abenteuer sehen.

          Wo kann Mensch denn so existentielle Herausforderungen finden wie im Krieg? Ja, Mensch muss es leider sagen, es gibt eben auch – rund um den Globus herum – solche Typen von Mensch – da spielt nicht einmal der (neue) Faschismus eine Rolle.

          Nein, die suchen etwas was Mensch heute nur noch in Extrem-Sportarten wieder findet, eine existentielle Bedrohung der “eigenen Existenz”, die für diese Menschen, wie schon erwähnt ein riesiger Nervenkitzel zu sein scheint – “wie eine Safari”……völlig korrekter Schluß von dir 😉

          Zynische Grüße
          Bernie

          1. Eure Vermutung über die Beweggründe der Söldner, Krieg zu
            spielen, halte ich auch am Wahrscheinlichsten. Das das kein
            Ballerspiel ist bei dem sie dann mitmachen, werden einige
            erst bei einer Verwundung, oder beim Anblick ihres Nachbarn
            im Schützengraben dem der Kopf fehlt, merken. Es wird allerdings
            auch Typen geben, die so verroht sind, dass ihnen nur das Geld
            wichtig ist. Wen sie dafür erschießen ist denen völlig egal.
            Die werden sich bei den Asow Nazis sofort wohlfühlen.

    2. Das ist ja furchtbar! Im Krieg fliegen Granaten und Soldaten leiden unter shell shock! Dank für diese 100 Jahre alte Neuigkeit.

      phz

  17. Zur Auflösung der UdSSR: Für Antikommunisten und Faschisten wie Majestyk ist es “irgendwie normal”, wenn 18 Millionen Menschen, 15 davon in der Russischen Föderation, laut einem Bericht in “The Lancet” an den Folgen der neoliberalen “Transformation” verrecken. Seine Vorväter haben schliesslich fasst doppelt so viele umgebracht, so what.

    Was die Einschätzung des Lebens in der UdSSR angeht, beurteilten das in einer Pew-Umfrage vor ein paar Jahren fast drei Viertel derer, die es erlebt haben, “besser als heute”, in der RF und den meisten GUS-Staaten, auch in der Ukraine, weniger in den zentralasiatischen Staaten und den baltischen Ländern. Nur die jüngeren urteilten überall mehrheitlich (über 60%), dass es danach besser sei.

    Man sollte dabei die Ideologie nicht unterschätzen. Die Führungs- und mittleren Kader waren von der “Überlegenheit des Westens” überzeugt und geblendet, eine Haltung, die erst langsam schwindet. Lesenswert dazu der Dreiteiler “The Strange Death of Liberal Russia” https://www.russiapost.info/society/death_of_liberal_russia_p1 von Paul Robinson. In einem Land, das so stark vom Ingenieurwesen geprägt war wie die UdSSR (und teilweise auch die RF, die heute zweimal so viele MINT-Absolventen hat wie die doppelt so grossen USA), war der technologische Vorsprung überzeugend. Davon ist heute wenig übrig, was sich auch auf den ukrainischen Schlachtfeldern zeigt.

    1. Es ist natürlich alles subjektiv, aber ich habe die Sowjetunion noch bewusst erlebt und da war schon vieles ganz normal wovon man heute in Europa oder USA nur träumen kann. Z.b. wirklich garantierte und wirklich kostenlose und für jedermann zugängliche Bildung und Gesundheitsversorgung auf aller höchstem Niveau. Garantiertes Recht auf eine kostenlose Wohnung. Ein würdiges Leben war jedem möglich.

      Am besten bezahlt wurden die für die Allgemeinheit besonders wertvollen Berufe. Meistens einfache Berufe wie Bauarbeiter, Lehrer, aber auch Schweißer, Traktorist, Schlosser usw… Ein Schweißer verdiente mehr als der Ingenieur der den Plan für ihn erstellte. Geschweige denn Manager, oder Anwälte, die haben eher nur durchschnittlich verdient und galten nicht als besonders angesehene Berufe. Insgesamt war das Lohngefälle nicht soweit auseinander. Alle haben ähnlich viel verdient, es gab keine Millionäre. Dafür gab es aber auch keine Armut.

      Es gab eine funktionierende Gleichstellung zwischen Männern und Frauen. Sowohl Männer wie auch Frauen hatten gleiche Chancen, verdienten gleich viel und es war normal, dass beide Geschlechter einem Beruf nachgingen. Es war normal, dass Mütter auch zur Arbeit gingen. Hausfrauen gab es eigentlich nicht. Für Frauen war es leicht Beruf mit der Familie zu vereinen, weil für Kinder gut gesorgt wurde. Kindergärten und Schulen gab es kostenlos mehr als genug für Jeden.

      Die Preise für Dinge des täglichen Bedarfs, vor Allem Lebensmittel waren ein Witz und für jeden leicht erschwinglich. Die Preise wurden reguliert und schwankten nicht. Man wusste genau was wieviel kostet und man konnte sich darauf verlassen dass es so auch bleibt. Dafür waren Luxusgüter schwer zu bekommen und sehr teuer. Auf ein Auto musste man schon ein Paar Jährchen warten. Das wurde nur auf Bestellung hergestellt und da war eine lange Warteliste.

      Insgesamt gab es auch sehr viel weniger Auswahl an verschiedenen Produkten. Es gab keine 500 Biersorten oder 300 Brotsorten. Von jedem Produkt nur ein Paar verschiedene Marken bzw. Sorten. Einerseits vermisste man schon irgendwie ein größeres Sortiment, andererseits war das Einkaufen völlig stressfrei.

      Ach ja, und es gab KEINE WERBUNG! 😁

      Die Leute waren auch viel freundlicher zu einander. Man fühlte sich viel mehr wie eine Gemeinschaft. Jeder half Jedem. Man kannte seine Nachbarn. Kinder spielten draußen. In der Glotze gabs eh nur zwei oder drei Kanäle und nix interessantes für sie zu sehen. Nur abends vor dem schlafen gehen gab es für die ganz kleinen 15 Minuten Puppenshow mit kurzen Zeichentricks. Kinder im Schulalter lasen viel und anspruchsvolle Literatur. Komix und Trash-Content gab es nicht. Sehr beliebt war auch Schach, war sowas wie Volkssport in der SU.

      Sicher wir konnten nicht so viel konsumieren, aber das war uns auch nicht so wichtig und wir hatten Zeit für wichtigere Dinge. Aber, ich will hier nicht zu sehr die SU loben, es gab auch dunkle Seiten, die weniger schön waren. Trotzdem empfand ich das Leben in der SU gar nicht furchtbar. Lustig, aber wir bemitleideten die Amerikaner und Europäer, weil sie von Kapitalisten ausgebeutet wurden 😁. Das fanden wir furchtbar. Die armen Leute, das ist ja Sklaverei, sagten wir damals.

      Trotzdem wünsche ich mir auch die SU nicht zurück, und das wäre auch utopisch und sowieso nicht wiederholbar. Das war eine wertvolle Erfahrung, es hatte seine Vor- und seine Nachteile, aber zurück in die Vergangenheit zu gehen ist irgendwie auch rückständig. Man muss immer nach vorn gehen und sich immer weiter entwickeln.

  18. Auch was zum schmunzeln. Russischer Soldat macht sich über westliche Technik lustig: Video

    “Die besten Panzer der Welt! Diese Leoparden. Sie kamen hierher und wuschen sich im Blut. Dahinten stapeln sie auf dem Panzerfriedhof. Sie haben keinen automatischen Lader, sie sind schwer, sie setzen sich fest, sie sind nutzlos. Das Gleiche gilt für die gehypten Abrams.”

    Laut dem russischen Kämpfer, lassen sich russische Fahrzeuge buchstäblich auf dem Knie reparieren und mit was man will betanken. Und die westliche Ausrüstung sei nicht für den Krieg, sondern zum Angeben ausgelegt.

    “Und diese Patriots. Sie feuerten 35 Raketen auf einmal auf unser Flugzeug ab! Und unser Flugzeug, ganz gelassen… Zack! ” – macht dabei eine obszöne Geste.

    🤣

  19. Der nächste Offizier der Streitkräfte der RF hat das Zeitliche gesegnet: U-Boot-Kommandant Stanislaw Rschitzki wurde beim Joggen erschossen. Es gibt zwei Theorien
    a) Er wurde vom FSB wegen einer Befehlsverweigerung Monate zuvor liquidiert
    b) Es handelt sich um einen Mord im Schwulenmilieu

    Die Wahrheit werden wir wie immer nicht erfahren.

    phz (2000)

    1. Nazihaubitze ist der letzte Abschaum, wie Nazis halt sind. Nur ein Stück Scheisse kann über den Meuchelmord an einem ehemaligen U-Bootkommandanten jubeln, der in einer Wehrerfassungsbehörde arbeitet. Und natürlich stand er auf der Terrorliste Mirotworets. An sich sollte die RF alle Betreiber dieser Mordliste auf die Terrorliste setzen und alle Ressourcen und Mitarbeiter dieser Terroristen als legitimes Ziel ansehen. Wenn es dann in Kanada kracht, so what.

      Der Mord an Rshitzky in Krasnodar wurde von einem in Sumy geborenen Exilukrainer verübt. Die Waffe mit Schalldämpfer wurde bei der Verhaftung gefunden, ebenso wie Kontakte zur Terrororganisation GUR.

      Haubitze ist einfach ein Stück Scheisse. Und die GUR sollte in der RF als Terrororganisation festgestellt werden, wie der IS und andere Produkte der USA.

      1. wurde von einem in Sumy geborenen Exilukrainer verübt. Die Waffe mit Schalldämpfer wurde bei der Verhaftung gefunden, ebenso wie Kontakte zur Terrororganisation GUR.

        🤡

        phz

    2. Es ist schon auffällig wie du dich über sowas aufgeilst. Nur ein toter Russe ist ein guter Russe nicht wahr?
      Anscheinend gibt es vor dem Hintergrund der episch gescheiterten Großoffensive und der Erniedrigung von Selensky beim NATO Gipfel (Wir sind doch hier nicht bei Amazon!) eben nichts mehr worüber du dich sonst aufgeilen könntest.

        1. “anonym. Feige”
          Sagt der anonyme Blockwart von Smolensk.
          Es gehört schon verdammt wenig Hirn dazu, um sich so ein Eigentor ins Netz zu legen.

          1. von Smolensk? Ich lach mich krank. Nur weil Eure Grossväter da 1941 auffe Fresse gekriegt haben? Du lässt nach, Ottono. Und nein, ich bin noch nicht nach Russland umgezogen. Offen gestanden, würde ich lieber nach China, bin aber wohl zu faul für beides.

  20. So Gesehen schrob
    > Der gesamte militaerisch-industrielle Komplex wuerde ohne Feindbild nicht funktionieren.

    Die Feindschaft produziert das Feindbild. Nicht umgekehrt.
    Wer Realität für Fiktion des Bewußtseins hält: Falsche Religion? Ab ins Irrenhaus?

    Zwischen kapitalistischen Staaten kann es keinen dauerhaften Frieden geben.

    Baud buchstabiert die Angelegenheit nur politisch. Politik ist Erfüller des Kapitalwillens zum Mehr.

  21. Wir leben in einer Wertegemeinschaft (die alles andere sind als die immer in Sonntagsreden behaupteten) die andere Wertegemeinschaften wegräumen will, ausschalten will, einen globalen Alleinstellungsanspruch hat.

    Unser Wertesystem erlaubt keine anderen Partner auf Augenhöhe. Unser Wertesystem ist wie seit Hunderten von Jahren nach wie vor chauvinistisch, kolonial, arrogant, herrenmenschlerisch, feige, ehrlos, anstandslos, intolerant, überheblich, expansionistisch, übergriffig, ausbeuterisch, unmenschlich.

    Natürlich kommt das nicht von uns Normalbürgern sondern von “unseren Eliten” und unserem Wirtschaftssystem, das solche irren und maßlosen Eliten wachsen und gedeihen und völlig unkontrolliert agieren lässt.

    Das müssen wir leider ausbaden. Und der Rest der Welt erst recht.

    Wo sind die wirkungsvollen und echten, globalen (und entsprechende nationalen und lokalen) Bewegungen, die diesen irrsinnigen, asozialen “Herren” DEUTLICH und EINDRUCKSVOLL den Stinkefinger zeigt? Einen Warnschuss setzt. Deren Macht endlich auf ein vernünftige Maße begrenzt.

  22. Vielen Dank für die vielen Quellennachweise!
    Denn genau die erlauben es in einer Diskussion, dass man mit diesem guten Artikel „bestätigen“ kann, dass die eingebrachten Argumente von beiden Diskussionspartnern richtig oder falsch sind. Und nur dann kann man sein Gegenüber stichfest überzeugen.

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