Update: Tschernobyl in russischer Hand

Angeblich zerstörte russische Panzer.

Nach ukrainischen Angaben haben russische Truppen nach einen Kampf Tschernobyl eingenommen. Warum, bleibt unklar. In der Ukraine wird Schlimmes befürchtet.

 

Wir hatten berichtet, dass im Sperrgebiet von Teschernobyl gekämpft wird. Jetzt haben die russischen Truppen offenbar das havarierte AKW eingenommen. Mykhailo Podoliak, der Leiter des Präsidialbüros, erklärt, das sei eine der bedrohlichsten Gefahren für Europa: „Nach einem erbitterten Kampf haben wir die Kontrolle über das Gelände von Tschernobyl verloren. Der Zustand der Anlagen des ehemaligen Kernkraftwerks Tschernobyl, der Einschluss und die Lagerung von Atommüll ist unbekannt. Nach dem absolut sinnlosen Angriff der Russen in dieser Richtung kann man nicht sagen, dass das Kernkraftwerk Tschernobyl sicher ist. Dies ist eine der größten Bedrohungen für Europa heute.“

Welche Absicht die russischen Streitkräfte bei der Eroberung des AKW hatten, ist nicht bekannt. Podoliak vermutet, Russland könnte die Ukraine für Beschädigungen, also womöglich für einen Austritt von Radioaktivität, verantwortlich machen: „Da wir die Gewohnheiten der Russen kennen, bereiten sie wahrscheinlich bereits provokative Dinge im Kernkraftwerk Tschernobyl vor. Entweder werden sie die Schäden, die die Anlagen während des Angriffs erlitten haben, ausnutzen, um die Ukraine dafür verantwortlich zu machen, oder sie werden diese zweifellos sehr gefährlichen Anlagen selbst beschädigen.“

Möglicherweise hatten die russischen Streitkräfte dieselbe Sorge, dass ukrainische Truppen hier etwas veranstalten könnten, um es Russland in die Schuhe zu schieben und damit Entsetzen auszulösen. Aber es gibt in der Ukraine noch 15 weitere AKW, die in Betrieb sind und die in Kriegszeiten hochgefährliche Anlagen darstellen. Ein Anschlag, von wem auch immer, oder kriegsbedingte Schäden könnten tatsächlich auch osteuropäische Länder betreffen. Ein Spiel mit Atomkraftwerken oder dem symbolträchtigen Teschernobyl ist jedenfalls sehr besorgniserregend.

Ursprünglicher Text von 17 Uhr:

Es wurde ja schon gewarnt, dass ein Krieg in der Ukraine wegen der dort befindlichen 15 Atomkraftwerke äußerst gefährlich werden könnte. Nach Angaben von Anton Herashchenko, dem Sicherheitsberater des ukrainischen Innenministeriums, sind russische Soldaten in das Sperrgebiet des havarierten AKW Tschernobyl eingedrungen und liefern sich dort Gefechte mit dem Wachpersonal. Das Gebiet ist seit dem 19. Februar für Touristen nicht mehr zugänglich.

Die Kämpfe würden nicht weit entfernt vom AKW Tschernobyl stattfinden, das seit 2019 von einer Schutzhülle eingeschlossen wird, die verhindern soll, dass Radioaktivität austritt. Ob die Hülle Bomben, Raketen oder Granaten standhalten kann, ist unbekannt.

Herahchenko warnt, dass die Kämpfe nahe am AKW stattfinden würden. Die Nationalgarde würde Behälter mit ungesicherten radioaktiven Abfällen bewachen. Artilleriebeschuss könnte diese treffen, wodurch sich radioaktiver Staub über die Ukraine, Weißrussland und die EU verbreiten könnte.

Präsident Selenskij nannte den Angriff eine Kriegserklärung für ganz Europa.U“nsere Verteidiger geben ihr Leben, damit sich die Tragödie von 1986 nicht wiederholt“, schrieb er.

Herahchenko veröffentlich auch Bilder von russischen Panzern, die im Gebiet von Glukhov im Oblast Sumi, im Nordosten der Ukraine, durch die von den Amerikanern gelieferten Antipanzer-Javelin-Raketen getroffen und zerstört wurden. Wenn die Bilder authentisch sind, dann müssen die russischen Streitkräfte Verluste an Menschenleben und schwerem Gerät verzeichnen.  Es wurden auch russische Soldaten bei Shchastya und Stanyitsa Lugansk, die an der Kontaktlinie liegen, gefangengenommen, wo der russische Angriff zurückgeschlagen und die russischen Streitkräfte schwere Verluste erlitten haben sollen.

Ähnliche Beiträge:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert