„Selenskij macht heute, was er will. Seine westlichen Unterstützer akzeptieren alles“

Präsident Selenskij am 18.9.2025 beim Besuch der 79. Tavriyska Luftsturmbrigade an der Front in der Region Donezk. Bild: president.gov.ua/CC BY-NC-ND-4.0

Andrej Konovalov über Selenskij, Gewalt, Zensur und Spitzeltum in der Ukraine.

Das von Thomas Kaiser geführte Interview erschien zuerst in der aktuellen Ausgabe des Zeitgeschehen im Fokus. Wir danken für die Möglichkeit der Übernahme.

 

Thomas Kaiser/Zeitgeschehen im Fokus:  Wie stark beeinflussen die rechtsradikalen Nationalisten die Politik in der Ukraine?

Andrej Konovalov: Wenn man über ihren Einfluss spricht, muss man wissen, dass die Nationalisten nicht im Parlament vertreten sind. Der Einfluss, den sie haben, geht nicht über den politischen Weg, sondern liegt in der Androhung von physischer Gewalt im öffentlichen Raum.

Am 31. August 2015 kam es vor dem ukrainischen Parlament in Kiew zu schweren Ausschreitungen bei einer Demonstration nationalistischer Kräfte gegen die geplanten Verfassungsänderungen im Rahmen der Minsker Vereinbarungen. Ein Demonstrant warf eine Handgranate in die Reihen der Nationalgarde. Dabei wurden über 140 Personen verletzt, darunter viele Polizisten, und drei Nationalgardisten kamen ums Leben. Auch mehrere Journalistinnen und Journalisten wurden verletzt. Der Hauptverdächtige, Ihor Humenjuk, ein ehemaliger Freiwilliger des Bataillons „Sitsch“ (eines freiwilligen Karpaten-Bataillons), wurde festgenommen und angeklagt. Im Juli 2023 verübte er einen weiteren Terroranschlag, diesmal im Gerichtsgebäude in Dnipro, wo er sich in einem Toilettenraum mit einer Sprengvorrichtung (vermutlich Handgranaten) selbst in die Luft sprengte und dabei zwei Polizisten verletzte.

Man lässt die Nationalisten einfach gewähren?

Andrej Konovalov: Der ukrainische Staat ist nicht bereit, etwas gegen die rechtsradikalen Nationalisten zu unternehmen. Zum Beispiel war der ukrainische Nationalist Serhyj Sternenko in eine Auseinandersetzung mit zwei Männern verwickelt, wobei er einen mit mehreren Messerstichen tötete, was ein medizinisches Gutachten bestätigte. Bei der Gerichtsverhandlung erhielt er Unterstützung von nationalistischen Organisationen, die das Gericht und die Richter unter Druck setzten. Das Verfahren endete mit einem Freispruch. Heute ist er als YouTuber einer der Hauptinfluencer der neuen ukrainischen Nationalistenelite.

Wie reagierte die Politik darauf?

Andrej Konovalov: Es ist bemerkenswert, dass Sternenko nicht nur von den rechts-nationalistischen Organisationen unterstützt, sondern auch öffentlich von der damaligen Gesundheitsministerin, Ulana Suprun, verteidigt wurde. Suprun, eine US-amerikanische Staatsbürgerin ukrainischer Herkunft, gilt als politisch gut vernetzt in liberalen und transatlantischen Elitekreisen der USA, insbesondere im Umfeld der Demokratischen Partei und westlicher NGOs mit finanzstarken Förderstrukturen.

Der Fall zeigt deutlich, wie außergerichtlicher Einfluss und politisch motivierter Druck in der Ukraine gerichtliche Verfahren – selbst bei klarer Beweislage – entscheidend verzerren und beeinflussen können.

Man kann also sagen, dass der rechte Block, obwohl er nicht im Parlament vertreten ist, dennoch einen großen Einfluss auf die Politik hat?

Andrej Konovalov: Ja, das ist hundertprozentig so.

Wie ist die Stimmung heute im Land? Die Zahl der Toten ist immens. Hinter jedem Toten sind Familien, Freunde, ganze Gemeinschaften, die trauern.

Andrej Konovalov: Die öffentliche Stimmung ist schwer zu fassen, denn der mediale Raum in der Ukraine steht seit Beginn des Krieges weitgehend unter staatlicher Kontrolle. Die meisten Menschen haben Zugang nur zu den Fernsehsendern, die über die üblichen digitalen Pakete (zum Beispiel T2 oder Kabel-TV) verbreitet werden – insbesondere in ländlichen Regionen, wo viele weder Satellitenschüsseln noch schnellen Internetzugang haben.

Kurz nach Kriegsbeginn wurden im Rahmen des sogenannten „Telemarathons“ fast alle dieser großen Fernsehsender zu einem gemeinsamen 24-Stunden-Nachrichtenprogramm zusammengeschaltet. Dieses Programm wird auf nahezu allen großen Kanälen gleichzeitig ausgestrahlt und ist inhaltlich eng mit der offiziellen Linie der Regierung abgestimmt. Offiziell geschieht dies zur Stärkung der nationalen Einheit im Krieg. In der Praxis bedeutet es aber auch, dass abweichende Meinungen kaum noch öffentlich sichtbar sind.

Zugleich hat der Staat mehreren Fernsehsendern, die oppositionellen Politikern oder kritischen Stimmen nahestanden, bereits vor oder kurz nach Kriegsbeginn die Lizenz entzogen – teils unter Berufung auf die nationale Sicherheit, teils mit dem Vorwurf prorussischer Propaganda. Auch Online-Medien und Journalisten, die von der offiziellen Linie abweichen, stehen häufig unter Druck oder werden diffamiert.

Das alles führt dazu, dass die öffentliche Auseinandersetzung heute stark eingeschränkt ist, insbesondere wenn es um Themen wie Verhandlungen, Kriegsdienstverweigerung oder Kritik an der Regierung geht. Zwar existieren formell noch unabhängige Medien, doch ihr Einfluss ist gering, und Zensur ist, auch wenn sie nicht immer gesetzlich festgeschrieben ist, in der Realität spürbar vorhanden.

Gibt es Umfragen, die Auskunft geben, welche Einstellung die Menschen haben?

Andrej Konovalov: Laut einer Umfrage der „Gruppe Rating“ vom Februar 2025 befürworten 64 Prozent der Ukrainer direkte Verhandlungen mit Russland, und 81 Prozent halten einen kompromissorientierten diplomatischen Weg unter internationaler Beteiligung für realistisch.

Gleichzeitig zeigt eine Umfrage des Kiewer Instituts für Soziologie (KIIS) vom Juni 2025, dass 48 Prozent der Befragten kategorisch gegen eine faktische Anerkennung der russischen Kontrolle über besetzte Gebiete sind – auch nicht  zur Friedenssicherung. 43 Prozent wären hingegen zu solch einem Kompromiss bereit, solange keine formelle (de jure) Anerkennung erfolgt.

Trotz dieser Zahlen vermitteln viele Medien den Eindruck, die Bevölkerung sei nahezu geschlossen gegen Verhandlungen oder territoriale Zugeständnisse. Angesichts eingeschränkter Meinungsfreiheit und gesellschaftlichem Druck bleibt jedoch unklar, wie frei sich Menschen tatsächlich äußern können.

Wie geht der Staat mit Menschen um, die den Krieg kritisieren?

Andrej Konovalov: Wenn man kritisch gegenüber dem Krieg eingestellt ist beziehungsweise nicht in den Krieg gehen will, wird man für seine Einstellung bestraft, indem man mit Zwang in den Krieg geschickt wird. So will man die kritischen Stimmen zum Schweigen bringen. Das kann bis zum Tod führen.

Ich möchte das gerne an zwei Beispielen verdeutlichen. Es gibt in der Ukraine einen Influencer namens Batya Prokop, auf Deutsch „Vater Prokop“. Er berichtet über Gesundheit und Lifestyle. Er lebt in Odessa, einer russischsprachigen Stadt. Er hatte einen Stream auf Instagram gestellt und die Frage aufgeworfen, ob man in die Armee gehen soll oder lieber ins Gefängnis. Seine Erklärung war für die Regierung ein Problem.

Er verbreitete seine Auffassung über Social Media. Wenn man ins Gefängnis gehe, sei man ein politischer Häftling und habe dadurch eine bessere Position. Man könne dort ein bisschen lesen und Sport treiben und wenn man nach ein paar Jahren wieder entlassen werde, habe man noch beide Arme und beide Beine und komme lebend wieder heraus.

Wie waren die Reaktionen von staatlicher Seite darauf?

Andrej Konovalov: Nachdem er dieses Statement abgeben hatte, bekam er Besuch von ukrainischen Armeeangehörigen, die ihn wohl kaum für seine Aussage gelobt haben. Danach „entschied“ er sich für den Dienst in der Armee. Er war bei einer Sturmbrigade und ist in der Zwischenzeit im Krieg gefallen.

Das zweite Beispiel ist ein Fitnesstrainer in Odessa namens Sewastjan Gogowytsch. Er wollte nicht in den Krieg und hat die Rekrutierungsoffiziere beleidigt, als sie ihn rekrutieren wollten. Man spekuliert, er sei provoziert worden. Das Ganze wurde auf Video aufgenommen und veröffentlicht.

Ein ukrainischer rechtsradikaler Nationalist hat ihn später mit einer Gruppe von Gleichgesinnten zusammen mit Journalisten besucht, und sie haben ihn verprügelt. Das blutig geschlagene Gesicht wurde auf ukrainischen Mainstream-Medien publiziert mit dem Kommentar: „Er holte sich eine blutige Nase, weil er die ukrainische Armee beleidigt hatte.“ Tatsache ist, dass Menschen, die das „Heiligtum“ der ukrainischen Armee kritisieren, in eine Situation geraten, in der die Gesetze nicht mehr gelten. Die ukrainischen Rekrutierungsoffiziere gratulierten den Nationalisten, die Sewastjan Gogowytsch verprügelt hatten.

Ein Video mit Glückwünschen an ihn ist ab Minute sieben in meinem YouTube-Video zu sehen. Auch er wurde gezwungen, in die Armee zu gehen. Ein Tag nach der Veröffentlichung sagte er in einem weiteren Video, dass er in der ukrainischen Armee dienen werde. In der Ukraine war das die Geschichte der Woche, aber niemand hat die Verantwortung für die Gewalt übernommen. Es stellt sich die Frage, wie es um die ukrainische Armee steht.

Sind das Ausnahmen oder ist die Mehrheit bereit, in den Krieg zu ziehen?

Andrej Konovalov: Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium waren im November 2024 rund 75 Prozent der aktiven Soldaten, die eingezogen wurden, nicht freiwillig eingetreten. Gleichzeitig berichtete die Uno über Folter, Schläge und psychische Gewalt in ukrainischen Rekrutierungszentren (TЦК).

Laut dem 42. Bericht des Uno-Menschenrechtsbüros (Dezember 2024 bis Mai 2025) kam es dort unter anderem zu Schlägen, Fesselung der Hände über Stunden, Todesdrohungen, Nahrungsentzug über 11 Tage bei Uniformverweigerung sowie zu systematischer Demütigung und schlechten Haftbedingungen.

Der ukrainische Ombudsmann registrierte allein im Jahr 2024 bereits über 7000 Beschwerden im Zusammenhang mit der Mobilmachung – dreimal mehr als im Vorjahr. Zugleich verstärkt das Faktum den Eindruck der Ungerechtigkeit, dass privilegierte Schichten der Gesellschaft – darunter auch Mitarbeitende westlicher NGOs oder großer Beratungsfirmen wie Deloitte – vollständig vom Wehrdienst befreit sind, während in der breiten Bevölkerung nahezu täglich Meldungen und Berichte von Angehörigen über in den TЦК zu Tode gekommene Bürger auftauchen – oftmals mit deutlichen Spuren schwerer Misshandlungen und mit gefälschten medizinischen Gutachten. Solche Nachrichten tragen zusätzlich dazu bei, dass die Bereitschaft, in der Armee zu dienen, in der Gesellschaft weiter sinkt.

In ukrainischen Leitmedien ist inzwischen offen von der „Gesetzlosigkeit der Rekrutierungsstellen“ die Rede – von Schlägen, Entführungen und Folter, für die niemand zur Rechenschaft gezogen wird.

Wie ist die Stimmung in der Bevölkerung, in der doch ein erheblicher Anteil russischsprachig ist?

Andrej Konovalov: Die Stimmung ist angespannt. Man kann beispielsweise keinerlei russische Bücher legal kaufen, denn der Import ist gesperrt. Schon vor dem Krieg war es so, dass kein Buch auf Russisch publiziert werden konnte, wenn nicht die gleiche Anzahl auf Ukrainisch produziert wurde. Im Theater oder im Kino darf nicht mehr Russisch gesprochen werden – formell ist es erlaubt, aber nur mit gleichzeitiger ukrainischer Übersetzung, was in der Praxis unmöglich ist. Das führt zu einem faktischen Verbot. In der Schule darf nicht mehr auf Russisch unterrichtet werden, auch wenn es eine Privatschule ist.

Es gibt in einigen Städten eine freiwillige Sprachpolizei. Sie geht in Cafés oder Restaurants. Sie dokumentiert, wenn das Bedienungspersonal einen Gast auf Russisch begrüßt. Sie leiten das weiter, und das Restaurant muss schließen, weil man dem Besitzer die Lizenz entzogen hat. Wenn Straßenmusiker russische Lieder singen, dann werden sie von den rechtsradikalen Nationalisten verprügelt. Ein Teil der Gesellschaft ist aktiv unterdrückt und hat keinerlei Möglichkeit, sich zu wehren oder politische Autoritäten zu finden, die sie schützen könnten.

Kommen wir noch auf Selenskij zu sprechen. Ist er noch ein rechtmäßiger Präsident?

Andrej Konovalov: Die Tatsache, dass man keine Wahlen durchführt, signalisiert, dass man seine Niederlage erwartet. In der ukrainischen Verfassung ist festgelegt, wie das Land, wenn es sich im Kriegszustand befindet, trotz dem Ende der Amtszeit des Präsidenten weiter regiert werden kann. Wenn die Regierungszeit abgelaufen ist, muss der Parlamentspräsident interimsmäßig die Regierungsgeschäfte übernehmen, bis es zu Neuwahlen kommt. Deswegen sollte das Verfassungsgericht konsultiert werden. Selenskij und seine Anhänger blockierten das, um zu verhindern, dass er sein Präsidentenamt abgeben muss. So geht es weiter wie bisher.

Wie reagiert das Verfassungsgericht darauf?

Andrej Konovalov: Die Auseinandersetzung zwischen Selenskij und dem Verfassungsgericht bestand schon vor dem Krieg. Der ehemalige Chef des Verfassungsgerichts wurde unter Missachtung der Gesetze abgesetzt. Er floh nach Österreich und wurde dort vergiftet.

Selenskij macht heute, was er will. Seine westlichen Unterstützer akzeptieren alles. Er hat freie Hand, allein zu entscheiden. In seiner Wahlkampagne hat er versprochen, alle wichtigen Entscheidungen dem Referendum zu unterstellen. Das hat er nicht eingehalten. Wenn heute gewählt würde, ist sicher, dass er die Präsidentschaft nicht erneut gewinnen würde.

Herr Konovalov, vielen Dank für das Gespräch.

 

Andrej Konovalov ist in Kirowohrad in der Mitte der Ukraine aufgewachsen. Sein Bachelor-Biochemiestudium an der Universität Kiew hat er abgeschlossen. Nachdem er im Stadtzentrum ein aufgehängtes Banner der nazistischen Kollaborateure – der UPA – entfernt hatte, wurde gegen ihn ein Strafverfahren wegen „groben Rowdytums“ eingeleitet, das mit bis zu vier Jahren Haft bestraft werden kann. Daraufhin verließ er die Ukraine. Sein mit Auszeichnung abgeschlossenes Bachelorstudium eröffnete ihm die Möglichkeit, kurzfristig ein Masterstudium an der Universität zu Köln aufzunehmen. Heute lebt er in Köln, arbeitet als Metabolic Engineer in einem Biotech-Startup. Er engagiert sich zugleich gegen den Krieg, indem er internationale Proteste für die Rechte zwangsrekrutierter Ukrainer mitorganisiert.

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21 Kommentare

  1. Zu dem was in Gaza-Stadt und in Gaza passiert:
    Bei den Luftangriffen auf die bewohnten Häuserblock im Al-Sabra Viertel wurden mindestens fünfundzwanzig Menschen getötet. Es werden noch bis zu fünfzig Menschen unter den Trümmern vermutet.
    Es wurden die Wohngebäude der Dughmosh, Haddad, und Mohsen Familien angegriffen. Die Familien haben die Wohngebäude nicht verlassen und wurden ohne Vorwarnung angegriffen.
    Ein Mitglied der Dughmosh-Familie berichtet dass Drohnen vier von fünf Männer töten die versuchen noch Lebende aus den Trümmern zu bergen. Sie können ihre Kinder nicht aus den Trümmern bergen.

    Am Vortag wurden über neunzig Menschen ermordet.
    Es wurden an diesem Tag bisher zweiundfünfzig Menschen ermordet.
    Es ist ebenfalls jemand verhungert.

    Im Video sieht man wie Sprengstoff vor einem Wohngebäude abgeladen wird. Dazu werden ausgemusterte Soldaten-Transportfahrzeuge genutzt. Mit dem Sprengstoff werden Wohnviertel zerstört. Der Sprengstoff wird in bewohnte Viertel gefahren und die Einwohner werden vertrieben.

    https://vimeo.com/1120584033

    Länge: 00:10 Minuten

    Sie können den Link gerne rumschicken, wenn Sie möchten.

    1. Die Märtyrer haben noch zwei Qassam-Rakete abgeschossen und die Hamas hat noch nicht Bedingungslos Kapituliert. Es sieht irgendwie so aus als ob von Seiten der Palästinenser noch kein Kriegsende gewünscht ist.

  2. Wunderbar, nachdem die vorherige Koalition sparsam Umwelt freundlich ihre Persönlichkeiten mit dem Zug in die Ukraine brachten, sahen diese Politiker nur blühende Landschaften.
    Dann sprachen die unschuldigen gewählten westlicher Politiker, mit dem legitimien Präsidenten, der ursprünglich versicherte mit Russland Frieden zu machen, das Russland einen sprachlosen Überfall in der Ukraine veranstaltete..
    Zumindest haben alle westlichen Vertreter ihre ökologischen Kriterien erfüllt, denn fast alle reisten mit dem Zug Indien Ukraine. Sehr nachhaltig und progressiv für das Klima.
    Für ideologisch geblendete ein totaler Sieg über den Faschismus…

    Funktioniert das?, ja die goldene Mrd nimmt alles hin für diesen Erfolg

  3. Ich würde gerne die Information ergänzen, die das Fundament der Macht der Ultranationalisten beschreibt.

    Als Selenskij sein Amt antrat und Verhandlungen mit den Russen beginnen wollte, wurde er ja umgehend von an Asowskis bedroht. Aber diese standen damals – und heute – nicht allein. Hinter ihnen stand der Wertewesten, dessen angebliche Werte auf Souveränität, Demokratie und Recht bestehen. Hier aber nutzten die USA einen Zusammenschluss von 71 „ukrainischen““NGOs“ im Ukraine Crisis Media Center, um dem frisch gewählten Präsidenten die angekündigte Friedenspolitik zu verbieten.

    Man hat sich mit einem Papier hinter die Asowskis gestellt, in dem die roten Linien des Westens aufgeführt sind, die Friedensverhandlungen unmöglich machten. Weder die Drohungen der Extremisten noch die Aktionen der NGOs dürften dem Normalbürger im Westen bekannt sein.

    Mike Benz gibt in diesem Interview einen Einblick in die Vorgehensweise der USA und ihrer NGO-Truppen und ab Min 53 geht es um die Ukraine.
    https://www.youtube.com/watch?v=4gnaUg8DZMg&t=4211s

  4. Übrigens, der in Deutschland allseits beliebte Herr Kuleba, musste bei Nacht und Nebel
    aus Kiew flüchten, weil sein Chef in nicht mehr ganz so gern mochte. Kuleba durfte sich im Deutschen Fernsehen
    so ziemliche jede Frechheit gegen die Regierung rausnehmen, die man sich nur vorstellen kann.

    Er hat das bei einem Interview in Polen zum Besten gegeben.

    Thomas Röper behandelt das in Tacheles etwas ausführlicher.
    https://www.youtube.com/watch?v=wiSy5HoaY8s

    1. An der PSIA (1) wird Dmytro Kuleba ab Januar einen Kurs über Kriegsdiplomatie für Masterstudierende der Studiengänge „ Internationale Sicherheit“ und „Internationale Regierungsführung und Diplomatie“ halten. Darüber hinaus wird er Vorlesungen für Studierende des Sciences Po Undergraduate College an seinen sieben Standorten halten und an einigen unserer Executive-Education- Programme teilnehmen . Ab September 2025 wird er zum neuen Masterstudiengang „Technologie und Globale Angelegenheiten“ beitragen .
      https://www.sciencespo.fr/en/news/dmytro-kuleba-joins-sciences-po-paris-school-of-international-affairs/

      Ich fasse es nicht, da ist einer der uebelsten Kriegstreiber die Karriereleiter hochgefallen und darf junge Menschen in Vorlesungen Kriegshetze und Russophobie beibringen.

      (1) Paris School of International Affairs in Paris

      1. Tja, so läuft das in diesem System. Der Kinderbuchschreiber hält ja jetzt ebenfalls Vorträge
        an einen Universität und das Annalenchen hat es bis in die UN geschafft.

        Das ganze nennt man übrigens das Peter-Prinzip.
        Die ursprüngliche Theorie wird nun massiv verfälscht und im Netz als Satire dargestellt.
        Die Faktenfüchse- und -Checker geben ebenfalls ihr Bestes.

        Ein Schelm wer böses dabei denkt.

  5. Der Kokser bittet ja längs nicht nur um Waffen, er fordert sie direkt.
    ….und unsre blutgeilen Kriegshelden, die Krieg nicht kennen, liefern wie gefordert.

  6. Ja, warum soll man auch auf Gewalttätigkeit verzichten, wenn man so seinen Willen durchsetzen kann?

    Mir ist die folgende Aussage besonders aufgefallen:

    „Es ist bemerkenswert, dass Sternenko nicht nur von den rechts-nationalistischen Organisationen unterstützt, sondern auch öffentlich von der damaligen Gesundheitsministerin, Ulana Suprun, verteidigt wurde. Suprun, eine US-amerikanische Staatsbürgerin ukrainischer Herkunft, gilt als politisch gut vernetzt in liberalen und transatlantischen Elitekreisen der USA, insbesondere im Umfeld der Demokratischen Partei und westlicher NGOs mit finanzstarken Förderstrukturen.“

    Das sind dieselben „Demokraten“, die nicht müde werden, Trump und seine Truppe als rechtsradikal und totalitär zu framen. Sie müssen’s ja wissen, könnte man erwidern.

    Das ist nicht mal mehr eine Frage von Doppelmoral, da diese Leute, und das eint sie alle – den Deep State der USA, die EU, die Ukraine, Israel -, einfach gar keine Moral zu haben scheinen.

    Team Trump reiht sich da auf sein Weise ein, wobei dort m.E. manchmal Reste von Moral durchscheinen. Allerdings zu wenig und zu selten, und ohne dass von anderen Unterstützung dafür käme, abgesehen von Ungarn und der Slowakei.

    Die Trostlosigkeit dieser Gesamtsituation ist eigentlich nicht zu ertragen. Die berichteten Umfrageergebnisse aus der Ukraine reihen sich da auch ein. Ähnlich wie in Israel scheint sich die Bevölkerung selbst dann noch hinter der Regierung zu versammeln, wenn deren kriminelle Natur eigentlich niemandem mehr verborgen geblieben sein kann. Wir kennen das natürlich auch, da muss man nur 90 Jahre zurückgehen.

    1. Warum 90 Jahre zurück gehen? Ein paar Tage oder Wochen reichen doch schon!
      Und die schlimmsten Kriminellen der letzten Regierung tummeln sich jetzt in den
      USA herum.

  7. So ein Quatsch!
    Strategisch, gesehen macht selenskij ganz genau nur das, was die Imperialen ihm vorschreiben.
    Innenpolitisch, mag er schon noch gewisse Freiheiten haben.

  8. Colonell Douglas Macgregor veröffentlichte seine Einschätzung, dass Selenskyj 1,1 Milliarden Dollar an Privatvermögen und dazu etliche Immobilien besitzt. Er ist also im Unwertewesten ganz gut vernetzt, trotzdem geht die Ukraine den Bach runter, nur wegen der europäischen Geldverbrennung ggf. etwas später. Und unsere nationale Unterstützungsfront macht sich lächerlich, haben die Damen und Herren auch jeweils so ein Vermögen? Aber es ist ja nicht ihr Geld, welches im Anus von Selenskyj landet, der deutsche Michel zahlt gerne, zur Not auch mit Arbeit bis ins Grab, das wurde ja schon gefordert. Es solle nur noch derjenige in Rente gehen dürfen, der ein ärztliches Attest vorlegen kann, dass er nicht mehr arbeiten kann. Aber den Wahlen und Umfragen nach zu urteilen, wollen das die meisten so.

      1. Wenn sich Putin ein solches Vermögen angesammelt hätte, wäre das
        bestimmt schon auf allen Kanälen breit getreten worden. Da aber nicht
        einmal die Blöd und der Spiegel sich räuspern, scheint Putin wohl nicht
        so viel zu besitzen. Und die Story mit Putins Supervilla, die mit Hollywut
        Hilfe von Krawallny zusammen gebastelt wurde, ist auch schnell implodiert.

  9. Auch wenn es eine Minderheitenmeinung ist, glaube ich inzwischen, dass ein Einsatz taktischer Nuklearwaffen durch Russland im Herbst 2022 erstens den Krieg beendet und viele Menschenleben verschont hätte und es zweitens wahrscheinlich ohnehin dazu kommen wird.

    1. und wenns mit der wertloswestlichen „Unterstützung“ so weitergeht, nicht nur in der Ukraine.
      Wie intensiv muß die NATO, allen voran Deutschland noch den Bären reizen ehe er die Schnauze voll hat?
      Keiner kann sagen er hätte nicht gewarnt! Keiner kann sagen er wüßte nicht wo die wahren Ursachen liegen!

  10. https://www.fdpbt.de/ukraine-verteidigt-unsere-gemeinsamen-freiheitlichen-westlichen-werte

    Die Ukraine verteidigt unsere gemeinsamen freiheitlichen, westlichen Werte

    https://de.linkedin.com/pulse/sagen-ist-die-ukraine-verteidigt-unsere-europ%C3%A4ischen-werte-karoline

    Sagen, was ist: Die Ukraine verteidigt unsere europäischen Werte

    https://ec.europa.eu/stories/slava-ukraini/index_de.html

    „Die Ukraine verteidigt an vorderster Front, was uns in Europa lieb und teuer ist: unsere Freiheit, unsere Demokratie, unsere Meinungs- und Gedankenfreiheit.“

    Ursula von der Leyen

    Stellt sich die Frage, wer mit „unsere“ gemeint ist.

  11. Na endlich! Hier kommen wir der Sache näher. Es sei ja die Ukraine kein faschistischer Staat, denn diese Parteien hätten ja nur zwei Prozent der Stimmen, wie beispielsweise die Grünen argumentieren. Wählerstimmen will aber der Nazi nur in zweiter Linie, was ihm wichtig ist, ist das Gewaltmonmopol. Und das haben sie. Herr Konovalov bringt ja Beispiele. Ich möchte noch den Maidan ergänzen. Präsident Janukowitsch konnte nicht nach Kiew zurückkehren, weil der Rechte Sektor im Großraum Kiew die militärische Oberhand hatte, trotz massig anwesender Berkut-Polizei. Warum waren die so stark? Ohne das Ausland ging das wohl nicht. Dann das Massaker von Odessa am 2.5.14. Kein einziger der Täter wurde bestraft. Seht her, wir können hier machen, was wir wollen, es passiert uns nichts, das war die Botschaft. Das haben die Nazis in der ganzen Ukraine sofort kapiert.
    Allerdings schmeckt den Ukrainern der Faschismus gar nicht. Nach 2014 fiel der Stimmenanteil auf genannte zwei Prozent. Diese müssen daher bis zum Letzten kämpfen, denn wenn hier wieder ein Rechtsstaat existiert, kommen sie alle in den Knast. Das sind die Bussifizierer, die ihre Landsleute an der Front verheizen. Das sind auch die, die Selenskij mit dem Tod gedroht haben, falls er Russland nachgibt.
    Das sind auch die, die die Gelder des Auslands aufgrund ihres Gewaltmonopols einfach einsacken. Worauf die EU über Korruption klagt. Sind die wirklich so dumm? Leute wie die Kallas kapieren so etwas nicht. Es kann durchaus Dummheit sein. Und wenn nicht? Dann fürchten die Europäer das, was dann zutage kommt, wenn die Nazis weg sind. Erpressung also.
    Die Europäer haben nicht nur eine, sondern mindestens fünf Arschkarten gezogen. Wir werden das merken.

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