
Warum gute Vorsätze so schnell scheitern – und wie man das Gehirn austrickst.
Mal Hand aufs Herz: Wir kennen doch alle diese Momente, in denen wir inspiriert sind – sei es durch ein Buch, einen Vortrag oder einen Zeitungsartikel – und uns sagen: „Jetzt ändere ich mein Leben!“
Und wie lange hielt dieses Gefühl? Einen Tag? Eine Woche? Oder genau bis Montagmorgen, wenn der Wecker klingelte, der Zucker den Kaffee versüßte und die Currywurst in der Kantine lockte?
Die Wahrheit ist unbequem: Unser Wille ist schwach. Und nein, das liegt nicht an mangelnder Disziplin, sondern an unserem Gehirn, das darauf programmiert ist, Energie zu sparen. Veränderungen sind anstrengend – und das Hirn liebt die bequeme Autobahn der Routine.
Kleine Schritte statt große Töne
Der größte Fehler: Wir wollen alles auf einmal. Vielleicht setzen wir uns unbewusst durch unser Umfeld unter Druck, indem wir verkünden: Ab morgen vegan, täglich joggen, Bio einkaufen, Yoga um sechs. Klingt toll und ambitioniert, endet aber oft schon nach wenigen Tagen in Kapitulation und Rückfall in alte Muster. Erfolg haben nur die, die klein anfangen.
Ein Schuss mehr Gemüse auf dem Teller. Hafermilch statt Kuhmilch im Kaffee. Ein kurzer Spaziergang nach Feierabend. Winzige Schritte, die das Hirn nicht als Revolution, sondern als nette Abwechslung wahrnimmt.
Mach Trigger zu deinen Freunden
Unser Gedächtnis ist träge. Deshalb brauchen wir Tricks. Trigger heißen die magischen Knöpfe, die Handlungen für unser Gehirn automatisch starten: die Yogamatte im Blickfeld, das Lieblingslied als Startschuss fürs Training, die Gemüsesticks, die beim Anschalten des Fernsehers schon bereitstehen.
So funktioniert übrigens auch das Händewaschen: Sobald Wasser läuft, greifen wir instinktiv zur Seife. Kein Nachdenken nötig – genau da wollen wir hin.
Noch ein Beispiel: das Tischgebet. Nein, Sie müssen nicht religiös sein. Ein kurzer Dank an die Natur, an die Bienen, an die Bauern – was auch immer sich gut anfühlt – und plötzlich essen wir bewusster. Statt nebenbei Netflix zu streamen, riechen, schmecken, fühlen wir die Mahlzeit wieder. Klingt banal, ist aber eine stille Revolution gegen Fastfood und Sinnesverwirrung durch Chips und Light-Produkte.
Gutes Belohnen statt schlechtem Gewissen
Viele scheitern, weil sie Belohnungen falsch einsetzen. Wer sich nach dem Joggen mit Kuchen belohnt, sendet dem Gehirn ein fatales Signal: „Das war echt hart, ohne Zucker geht’s nicht.“ Schlauer ist: Belohnen währenddessen! Lieblingsmusik beim Sport, ein guter Podcast beim Putzen, eine schöne Tasse Tee beim Arbeiten. So wird die Tätigkeit selbst positiv besetzt.
Ein weiterer Tipp: Hören Sie auf, sich fertigzumachen, wenn Sie „schwach“ werden. Die Sofa-Stunde oder die Currywurst sind kein Weltuntergang. Entscheidend ist, ob Sie am nächsten Tag weitermachen. Unser Gehirn liebt Lob – also feiern Sie lieber jeden kleinen Schritt, statt die Fehler zu zählen. Und ein kleiner Schritt kann eben auch sein: nach der Currywurst noch einen kurzen Spaziergang zu machen.
Revolution – aber im Schneckentempo
Wir überschätzen unseren Willen und unterschätzen unsere Routinen. Wer langfristig etwas ändern will, braucht nicht den eisernen Vorsatz, sondern konsequentes Dranbleiben: kleine Schritte, kluge Trigger, Belohnung im richtigen Moment. So wächst echte Veränderung – leise und unaufhaltsam.
Alles andere sind gute Vorsätze. Und die landen bekanntlich früher oder später im Papierkorb.
Kurzer Spickzettel: So klappt’s wirklich
Strategie | Beispiel |
Klein anfangen | Morgens Gurkenscheiben statt Wurst aufs Brot |
Konkrete Ziele | „Hafermilch im Kaffee“ statt „weniger Milch“ |
Trigger nutzen | Yogamatte liegt bereit, Lieblingssong läuft |
Belohnung einbauen | Musik beim Sport, Podcast beim Putzen |
Selbst loben | Kleine Erfolge feiern statt Fehler zählen |
Die beste Medizin kommt aus der Küche – der neue Podcast ist da
Wer jetzt Lust bekommen hat, tiefer einzusteigen, dem sei der unser neuer Podcast “Die beste Medizin kommt aus der Küche” der Wolfgang Wilmanns Stiftung empfohlen. Einmal im Monat sprechen wir hier über die großen Fragen unserer Ernährung – nicht nur, was sie mit unserem Körper macht, sondern auch, welche Spuren sie bei Umwelt und Klima hinterlässt. Wissenschaftlich fundiert, alltagsnah erklärt und immer mit praktischen Tipps, die sofort umsetzbar sind.
Den Auftakt macht eine Folge, die nahtlos an das Thema dieses Artikels anschließt: Zucker. Warum er so schwer zu meiden ist, wie wir ihn Schritt für Schritt reduzieren können – ganz ohne das Gefühl, permanent verzichten zu müssen – und was uns dabei hilft süße Gewohnheiten nachhaltig zu verändern.
Reinhören lohnt sich: Jetzt abonnieren auf Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt! Link: https://die-beste-medizin.podigee.io/
Mehr zum Thema Krebs finden Sie auf der Website der Wolfgang Wilmans Stiftung.
Gurkenscheiben aufs Brot ? bio öko aus
dem Glashaus – nachhaltig, gepflückt von zertifizierten Ernte- Sklaven in Südeuropa aus Indien/Marokko/xyz. – ja, freiiiili .
Gurkensandwiches nur zum Afternoon Tea, das zeigt den wahren Dandy Status.
Morgens den Tag mit 200 Gramm Haferflocken, gebratenen Würstchen & Speck, Rührei oder TexMexPizza, Chili con Carne und Schwarzen Kaffee begrüßen.
Ein Mann isst Morgens immer genug das er den ganzen Tag Leistungsfähig bleibt.
„Belohnung einbauen“
Rückwärtsquiz: Wofür gibt es denn eine GANZE Bratwurst als Belohnung? Als besonderes Schmankerl sogar aus prominenter Hand¹?
¹leider nicht ganz sauber im Sinne von ‚mani pulite‘
Also bei mir geht das so:
Morgens eine schöne Tasse schwarzer Kaffee mit Sahne (32%), dazu eine selbst gedrehte, aus bestem
Virginia Tabak. Yoga Matte habe ich keine. Aber dafür bin ich kerngesund und guter Dinge. 😇
Mit Gurkenscheiben auf’m Brot kann ich auch nicht viel anfangen. Dann lieber doch Salami oder Schinken.
Aber jedem Tierchen sein Plessierchen. Leben und leben lassen.
„Sahne (32%)“
Mir würde es reichen, wenn man in den normalen Läden wieder Vollmilch¹-Kefir kaufen könnte, gern auch mit Hefe-Kulturen, die ungesunderweise ein bisschen Alkohol² produzieren.
¹Nicht nur 1,5%, natürlich immer noch besser als Joghurt mit 0,00001% frisch aus dem Homöopathen-Euter mit dem seifig-wässrigen Geschmack von Tapetenkleister
²Nur über meine Leber (Harald Juhnke)
Ich bin in der glücklichen Lage, in einer Gegend zu wohnen, wo es viele Baueren gibt,
die wieder nach alter Tradition arbeiten. Hier bekommt man auch die Milchprodukte, die Sie
sich wünschen und das sogar von gesunden Tieren, die auf der Weide stehen und nicht X mal
gespritzt sind. Viele junge Leute sind hier sehr engagiert.
Ich habe mein ganzes Leben seit ™1974, am 12.4.2020 ganz radikal nochmal verändert.
Mir ist es immer relativ leicht gefallen auf irgendwas zu verzichten…. Nie geraucht, immer gesund gelebt, viel Sport!
Aber was hab ich davon?
Mit 51 Jahren Lungenkrebs! Inzwischen der zweite Tumor mit 53 Jahre und Stadium 4a.
Auf etwas verzichten ist keine Garantie dass man später gesund bleibt!
Vielleicht heißt es aber auch dass ich vielleicht ein paar Jahre länger den Krebs bekämpfen kann. Ich bin wahrscheinlich trotz andauernder Krebstherapie, die einen wirklich die Schuhe auszieht, hier deutlich fitter als sehr viele „Gesunde“ in meinen Alter…
Interessant was Sie da schreiben. Ich rauche seit ich 13 bin und habe es immer genossen. Ich habe auch
immer das zu mir genommen, was mein Körper verlangt hat und erfreue mich bester Gesundheit.
Wie kann das sein ?
P.S.: Das Sie sich mit einer Krebstherapie gesünder fühlen, wie ein „wirklich“ gesunder Mensch, kann ich
mir beim besten Willen nicht vorstellen.
„mit einer Krebstherapie gesünder fühlen“
Mit „deutlich fitter¹“ meinte er wohl eher körperlich leistungsfähig im Sinne von Heimtrainer (Belastungs-EKG…). Abgesehen von der schlimmen Krebstherapie kann man sich vermutlich mit einer Krebserkrankung nicht wirklich gesund fühlen.
Ich hatte übrigens noch etwas früher mit dem Rauchen angefangen, dann aber vor mehr als 20 Jahren aufgehört . Nach gut einem Jahr war dann aus meiner Sicht die Bilanz positiv, u.a musste ich nicht mehr schon im November oder so draußen (Haltestelle…) Handschuhe anziehen und mein Geldbeutel hatte stärker zugenommen als mein Bauch.
¹Fitter als ein ‚gesunder‘, unsportlicher Durchschnittsbürger über 50 zu sein, ist eine bescheidende Herausforderung. Wenn manche von diesen über Hartz4ler oder Asylanten schimpfen und sie zum Spargel-Stechen oder Erdbeer-Pflücken abkommandieren wollen, wirkt das in meinen Augen oft grotesk: 1 Spargel ~ 1 Monat Krankenhaus (Bandscheibe). 1 Erdbeere ~ 2 Monate Krankenhaus (Hüftgelenk). 1 Regenguss auf freiem Feld ~ 3 Monate Krankenhaus (Lungenentzündung, Krankenhauskeim, künstliche Beatmung, Exitus)
Fit im Sinne von sportlich, Kondition… Oder machen Sie etwa noch 5-7h Sport die Woche?
Wieso sollte ich Sport machen, wenn es mir auch ohne gut geht und ich problemlos
Berge erklimmen kann ? Ach übrigens, ich nehme keinerlei Tabletten oder sonstige
chemische Substanzen zu mir.
Sorry verrutscht. Sollte Antwort auf n.b. sein
„nie geraucht“
Aus meinem Verwandten- und Bekanntenkreis kenne ich mehrere, grob vergleichbare Fälle, wobei es in einem mit Asbest (LKW-Bremsscheiben bzw. Werkstatt) immerhin einen plausiblen Verdacht gab. In anderen (Leukämie, Gehirntumor) kämen vielleicht spekulativ die oberirdischen¹ Atomwaffenversuche in Betracht.
Wir haben unserer kollektiven Gesundheit viel Schlimmes (verbleites Benzin²…) angetan, aber im ‚Aufschwung‘ ließ sich das verdrängen bzw. es ging im lauten Rauschen unter. Wenn der Abschwung Fahrt aufnimmt, wird das dann zusätzlich beschleunigen.
Bleibt nichts weiter, als Dir viel Glück zu wünschen und dass Du im weiteren die richtigen³ Entscheidungen treffen mögest.
¹Hoffentlich werden die Verantwortlichen nach ihrem Tod ‚unterirdisch‘ bestraft
²Hat insbesondere kindlichen Gehirnen geschadet, aber dagegen gibt es ja eine App. Aktuell immer noch Quecksilber aus (Braun-)Kohlekraftwerken, könnte man weitestgehend wegfiltern, aber solange es nicht die Wehrtüchtigkeit beeinträchtigt…
³Natürlich sehr individuell gemeint
Wie man sich schon Morgens den ganzen Tag versaut:
Gurkenscheibchen aufs Brot?
Stattdessen könnte man auch ein Schluck Wasser übers butterlose Toast kippen…
👍😂 👍
Die Kommentare hier zeigen deutlich auf, worum es den meisten Cleverchen hier geht: Dagegen zu sein, wogegen auch immer! Zelebriert euren Frust nur weiter, aber die Ausführungen des Autors zu negieren, schadet nur euch selbst!
Übrigens: Garantien als „Gegenleistung“ für einen halbwegs gesunden Lebensstil zu erwarten oder gar zu fordern, ist ja wohl das dümmste und kontraproduktivste, was ich je gelesen habe!