
Unsere schönsten Antikriegslieder. Heute: Die Weißen Tauben sind müde.
Der Song erschien 1982, mitten im Kalten Krieg. In Deutschland herrschte angesichts des NATO-Doppelbeschlusses und atomarer Aufrüstung große Angst vor einem drohenden Krieg. Zeitgleich gewann Nicole mit Ein bisschen Frieden den europäischen Liederwettbewerb. Hans Hartz griff mit Die weißen Tauben sind müde eine ähnlich tragende Stimmung auf – allerdings mit einem deutlich düstereren und hoffnungsloseren Ton.
Marie wird im Liedtext angesprochen. Hartz klagt ihr über die Bedrohung. Krieg? Er nennt ihn nicht. Statt Wein gibt es bald nur Wasser, sing er, statt Brot nur Steine, statt Glas nur Scherben – starke Bilder für Entzug, Entbehrung und Hoffnungslosigkeit. Der Sänger weiß, es wird bald bergab gehen. Marie, die Welt reißt von der Leine. Noch einmal zusammen sein, das Leben genießen, den Frieden, die Freundschaft und die Freude. Komm her und schenk uns nochmal ein, den letzten Schluck vom letzten Wein. Morgen ist daran nicht mehr zu denken. Denn: Marie, die Welt beginnt zu sterben.
Eine letzte Friedensnacht
Die weißen Tauben, das bekannteste Friedenssymbol, sind erschöpft. Ihre Flügel sind zu schwer, was bedeuten kann, dass Frieden zu halten Arbeit ist, mürbe macht. Frieden ist nicht einfach so. Er muss gemacht werden. Hartz besingt auch die Falken: Jedoch, die Falken fliegen weiter, sie sind so stark wie nie vorher. Der Frieden ist am Ende, Hartz besingt ein Szenario, in dem bekannt ist, dass morgen der Krieg ausbricht. Widerstand leistet er keinen, er lässt es sich nochmal gut gehen. Hartz singt kein Lied auf einen pazifistischen Helden. Seine ist ohnmächtig, er ertränkt sich im Wein.
Wie es nach dieser letzten Friedensnacht weitergeht, bleibt unklar. Tristesse erfasst den Zuhörer, ob nach dieser letzten Nacht mit dem letzten Wein ein gezielt letzter Atemzug steht?
Die Müdigkeit der Tauben darf auch als Kritik an der ermatteten Friedensbewegung verstanden werden.
Die weißen Tauben sind müde ist ein Schlager. Es ist ein melancholisches Stück, Hartz reibt sich stimmlich auf, wie es sein Gesangsstil war. Seine raue Stimme erzeugt in diesem Stück eine besondere emotionale Schwere.
Ein letztes bisschen Lebensqualität
Das Antikriegslied benennt den Sachverhalt nicht unmittelbar. Es ist eine Metapher. Für Hilflosigkeit und Ohnmacht. Wenn die Falken den Krieg wollen, dann hilft nichts mehr. Man muss die Feste noch einmal so feiern, wie sie fallen. So jung kommen wir nicht mehr zusammen. Komm her und schenk uns nochmal ein, denn so wie heut wird′s nie mehr sein. Die Angst wird ertränkt, Hartz hält an dem fest, was an Lebensqualität noch vorhanden ist und an welche er bald schon traurig zurückblicken wird.
Die Müdigkeit der Tauben darf nicht schlicht als Kritik an der ermatteten Friedensbewegung verstanden werden. Sie meint uns alle, denn viel zu oft resigniert man und trinkt noch einen Schluck, wo längst Widerstand geleistet werden müsste.
Der Song wurde Hans Hartz erster großer Erfolg: Er platzierte sich ab Oktober 1982 in den deutschen Charts (Platz 11, 24 Wochen in den Top 100). In späteren Jahren wurde er als Schlagerklassiker rezipiert und mehrfach gecovert – etwa 2023 von Ben Zucker.
Die weißen Tauben sind müde von Hans Hartz ist ein besonderes Antikriegslied, das nicht von Zusammenhalt predigt, sondern vom Rückzug in einen Moment voller letzter Lebensfreude. Es lohnt sich, den Song heute wieder aufblühen zu lassen. Denn er skizziert das Lebensgefühl von heute zu treffend.
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https://www.ft.com/content/135fb3dd-2395-4f04-8cc6-7fb0e87cd092
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Ich hätt da auch noch ein Lied:
https://youtu.be/1q-Ga3myTP4?list=RD1q-Ga3myTP4
Und etwas Lesestoff:
https://www.dnt-weimar.de/dokumente/wolfgang_borchert_dann_gibt_es_nur_eins.pdf
Auch treffend https://youtu.be/JpVlMRJifLQ?si=PxL5IjPNjhLq1Qc8.
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https://www.youtube.com/watch?v=8PPBVqVv7H4&list=RD8PPBVqVv7H4&start_radio=1
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