EU-Außenminister erhielten einen Stift aus ukrainischen Patronenhülsen von der Front

Der dänische Außenminister Rasmussen zeigt das Geschenk an seine Kollegen: alles echt vom Schlachtfeld aufgesammelt. Screenhot von EU-Video  vom 30.8.

 

Am Wochenende haben sich die EU-Außenminister in Kopenhagen getroffen. Dänemark hat zur Zeit die EU-Präsidentschaft übernommen. Es ging natürlich um die weitere Unterstützung der Ukraine und die Schwächung Russlands. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas, die ehemalige Ministerpräsidentin Litauens, formulierte zu Beginn und zum Ende des Treffens das Mantra: „Russland bereitet sich nicht auf den Frieden vor. Ganz im Gegenteil. Es bereitet sich auf den Krieg vor.“ Man müsse den Druck auf Russland vergrößern und weitere Sanktionen aussprechen. Die würden wirken. Russland dürfe keinen Erfolg haben, so wiederholt der dänische Außenminister Rasmussen das Mantra: „Die einzige Sprache, die Putin versteht, ist harter Druck.“

Zu Ergebnissen kam man nicht, auch wenn man natürlich wichtige und fruchtbare Diskussionen geführt hat. Das soll nach Kallas auch der Fall gegenüber Israel und seinem Vorgehen im Gazastreifen gewesen sein, aber auch hier gab es keine Einigung.

Bekanntlich Dänemark, das gerade im Zwist mit der Trump-Regierung über Grönland liegt, ein besonders entschiedener Unterstützer der Ukraine und Gegner Russlands – sowie der Abwehr von Migranten. Die Regierung unter der Sozialdemokratin Mette Frederiksen steht mit militärischen und finanziellen Hilfen unerschütterlich hinter der Ukraine und Präsident Selenskij. Nach dem „dänischen Modell“ werden nicht nur Waffen geliefert, sondern es wird die ukrainische Rüstungsindustrie gefördert und es sollen diese sich auch in Dänemark niederlassen und dort Waffen produzieren. Die dänische Regierung will in der gemeinsamen Rüstungsproduktion eine Führungsrolle übernehmen und sieht wohl Standortvorteile angesichts der geplanten Aufrüstung der EU.

Treffen der EU-Außenminister. Screenhot von EU-Video  vom 30.8.

Und da ist auch noch der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen von der Partei Moderaterne, der seine Gäste mit einem eigenwilligen Geschenk im Stil des „dänischen Modells“ beglückte. Darauf hingewiesen wurde ich durch Thomas Röper auf Antispiegel.ru, der wiederum einen russischen Fernsehbericht zitiert. Rasmussen, neben Kallas platziert, erklärte zur Eröffnung der Sitzung, er habe ein kleines Geschenk für seine Außenministerkollegen: „Vor sich sehen Sie einen Stift“, sagte er, “der kein gewöhnlicher oder irgendein Stift ist. Er wurde aus ukrainischen Patronenhülsen gemacht, die auf dem Schlachtfeld eingesammelt wurden.“

Das soll offenbar eine Art Kriegsreliquie sein, ein vom Krieg geadelter Gegenstand. Über den Einfall, ein solches Geschenk an die Außenminister zu machen, ließ sich Rasmussen nicht weiter aus. Vielleicht war es ihm auch selbst peinlich. Nach seinen Worten wurden die Patronenhülsen an der Front eingesammelt, was beinhaltet, dass die Patronen auf den Feind geschossen wurden und vielleicht auch einen russischen Soldaten getötet oder verletzt haben.

Sollen die Minister, die die Ukrainer zum angeblichen Schutz Europas an der Front kämpfen und sterben lassen, mit dem Stift, mit dem sie vielleicht Abkommen zu Waffenlieferungen oder Rüstungskooperation unterschreiben könnten, an den tödlichen Kampf an der Front erinnert werden – weit entfernt vom Treffen im sicheren Kopenhagen? Wenn dann wohl eher in dem Sinn, dass sie die Mittel liefern, die dem angeblich heroischen Kampf der mittlerweile oft mit Zwang an die Front gestellten ukrainischen Männer gegen die Russen dienen. Sollte den EU-Außenministern mit dem Stift, der eine materielle Erinnerung an den Krieg enthält, ein Hinweis gegeben werden, diesen weiter zu unterstützen, so dass es noch viele Patronenhülsen geben wird? Ist es ein Mahnruf, doch endlich die verschossene Munition oder die zerstörten Waffen zu recyclen? Oder hat man nicht aus der Kanone eine Pflugschar, sondern aus der Hülse eben einen dem Frieden geweihten Stift gemacht? Gedenkt man auch der russischen Opfer oder feiert man sie mit diesem Stift?

Wenn man an die realen Folgen des Krieges erinnern wollte, dann hätte man eher Patronen aus den Körpern der getöteten oder verletzten Ukrainer/Russen nehmen sollen. Aber ein Eingedenken an diese blutige Wirklichkeit des Krieges, der aus geo- und sicherheitspolitischen Interessen von Russen und Ukrainern geführt wird, wollte man sicher nicht. Die Bürger sollen ja den entfernten Krieg ebenso weiter unterstützen wie die Vertreter der EU-Regierungen. Ein sauberer, glänzender Stift, der zwar faktisch den Krieg transportiert, aber nur die Tödlichkeit evoziert, passt da natürlich besser.

Florian Rötzer

Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Von 1996 bis 2020 war er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis. Von ihm erschienen sind u.a. „Denken, das an der Zeit ist“ (Suhrkamp 1988), „Die Telepolis“ (1995), „Vom Wildwerden der Städte“ (Birkhäuser 2006), „Smart Cities im Cyberwar“ (Westend 2015), „Sein und Wohnen“ (Westend 2020) oder „Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Bielefeld 2023)
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84 Kommentare

    1. Ich nehme an, die BZ ist der Nato zu realistisch geworden, da braucht man erfahrene Kämpfer gegen die Wahrheit. Sollte sich das bestätigen, entfolge ich der BZ auf X.

        1. Da wird der Herr Neuber wohl zum Aufräumen herumgereicht. Mal sehen welches Blättchen er zukünftig noch aufräumt.
          Es ist zwar traurig aber notwendiger Weise werde ich wohl mein Abo kündigen.

          Wer übernimmt denn bei tp jetzt die Führung?

          1. Naja, bei der BLZ wird Harald Neuber wohl schon etwas eingehegt werden; das können die dort hoffentlich besser als Heise. Eigentlich irgendwie auch traurig, denn schreiben kann dieser unselige Harald –, wenn er nur nicht so borniert wäre; jedenfalls sollten wir ihm nichts Schlechtes nachsagen, Hauptsache er fand eine neue Herausforderung. Sofern es eine Abstimmung über dessen Nachfolge gäbe, so würde etwa ich sehr für Claudia Wangerin plädieren (der es hoffentlich gut geht, denn im Netz findet sich aktuell wenig), die schreiben kann, allerdings als Chefin eben auch diesen ganzen Organisationskram mögen lernen müsste.

    2. Ich habe sehr geschluckt, als auch ich das vor ein paar Minuten las. Auch ich kann der speziellen Ankündigung nichts Gutes abgewinnen. Die „Realistenfraktion“ unter den BZ-Redakteuren wird es aber aller Vermutung nach nicht stützen, noch einen explizit ideologisch verbrämt vorgehende im Redakteurskollegium zu haben.

      In dem Zusammenhang bin ich auch gespannt, wie redaktionell mit dem Parubiy-Mord [1] weiter verfahren wird. Kommt, wie bei der Räuberpistole mit dem angebl. GPS-Scamming bei VdL, eine Objektivierung? Unpraktischer weise scheint es wohl doch nicht „der Russe“ gewesen zu sein [2]?

      [1] https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/warum-andrij-parubijs-tod-auch-eine-botschaft-an-den-westen-ist-die-analyse-li.2352964
      [2] https://timesofindia.indiatimes.com/world/europe/revenge-on-ukraine-suspect-in-kyiv-lawmakers-murder-admits-guilt-denies-working-for-russia/articleshow/123655867.cms – gefunden via https://en.wikipedia.org/wiki/Assassination_of_Andriy_Parubiy

      1. @Jappie
        Nicht nur Flightradar zeigt deutlich was von der GPS-Störung zu halten ist, denn selbst der FT-Artikel ist ja widersprüchlich.
        Anfangs sind alle Flugzeuge von der Störung betroffen und weiter unten ist dann nur das Flugzeug von vdL betroffen.

        Ob es technisch möglich ist nur ein Flugzeug zu stören kann ich nicht sagen, habe keine Ahnung.

        Vielleicht handelt es sich auch um eine Panne in dem Flieger selbst, die kommen ja oft genug vor .

    3. Jein.
      Korrekt ist: Ja, Neuber geht zur Berliner Zeitung, also ganz so, wie Sie schreiben.
      Nicht korrekt ist die Abkürzung B.Z., denn das ist eine eigene andere Zeitung.

      berliner-zeitung.de =/= bz.de

    4. IM „Bernstein“ als Verleger, Debionne von der „Schweriner Volkszeitung“ -in den guten alten Zeiten besser bekannt unter dem Namen „Organ der Bezirksleitung der SED“- als Chefpropagandist und der Corona-Stalinist Neuber als „News Chef“.

      Da haben sich für die BZ- „Qualitätsoffensive“ die Richtigen zusammengefunden. Passt!

    5. @nn

      Aber versteh ich das richtig, dass H. Neuber zur BZ wechselt?

      Aus dem von Ihnen verlinkten Beitrag:

      Harald Neuber kommt vom Heise-Verlag und war Chefredakteur von Telepolis, einem Portal über gesellschaftliche, politische, wissenschaftliche und kulturelle Aspekte des digitalen Zeitalters.

      In diesem Sinne: Sieht ganz danach aus, dass neben den Erwerbern von Woltemade und Jackson noch ein weiterer Verein einen sinnlosen Frusteinkauf am Deadline-Day getätigt hat. Ausgerechnet den Rottamatore von Telepolis – war sonst nichts am Markt?

      Ansonsten: „Aspekte des digitalen Zeitalters“ – mhm! Ganz heißer Scheiß! Wie viel Elfenbeinturm in einen Satz? BLZ: Ja!

    6. Ach du meine Sch… Hoffentlich hat sich die Berliner Zeitung da nicht ein U-Boot eingetreten… Holger Friedrich wirkt auf mich in der Regel so, dass er genau weiß, was er tut, also hoffen wir mal das Beste. Telepolis lese ich seit (und wegen) der „Qualitätsoffensive“ von Neuber und der Übermoderation des Kommentarbereichs nicht mehr.

    7. Das wird im Zweifelsfall erstmal Herrn Friedrich auf die Füße fallen, denn die Berliner Zeitung und Telepolis arbeiten schon länger zusammen. Das wurde auch „hier und dort“ in wenigen Artikeln beiläufig artikuliert.

      Aber ob das mit Herrn Neuber und seinem Gebaren unbedingt so eine gute Entscheidung ist wage ich zu bezweifeln.
      Die Berliner Zeitung hat als eine der wenigen Tagesblätter den Meinungskorriodor wieder geöffnet, was ich Herrn
      Friedrich hoch anrechne. Aber diese Personalie verstehe ich umso weniger wenn man die ganze „Schlammschlacht“ um Berlin.de, die persönlichen Anwürfe und Angriffe um seine Person(H. Friedrich) mit im Blick hat.

      Als einen „Underdog“ oder „Freidenker“ nehme ich Herrn Neuber jedenfalls nicht wahr.

      Man hat sich gerade wieder ein „Standing“ als Tageszeitung erarbeitet und geht jetzt wieder voll in die „Eisen“.
      Aus meinem Bekanntenkreis sind eine Handvoll aus Protest und weil denen der „Kragen geplatzt“ ist vom Tagesspiegel zur Berliner Zeitung gewechselt, genau und gerade weil man dort einen freieren Umgang gefunden hat.

  1. Während die EU Deppen noch Kugelschreiber verteilen und sich wichtig machen,
    wird die Welt neu geordnet.

    China, Russland & Co. ordnen die Welt neu: SCO-Gipfel 2025

    In Chinas Metropole Tianjin versammelt sich die Shanghai Cooperation Organisation (SCO) zu ihrem bislang größten Gipfel. Was einst als regionales Sicherheitsbündnis begann, ist heute ein geopolitisches Gegengewicht zum Westen. Mit dabei: China, Russland, Indien, Iran und die zentralasiatischen Staaten, vereint in ihrem Streben nach einer multipolaren Weltordnung.

    Während Xi Jinping von einer „neuen Zivilisation“ spricht und Wladimir Putin die SCO als Teil einer neuen Weltordnung beschreibt, kritisiert der Westen, allen voran EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, das Vorgehen Russlands scharf.

    China fordert ein Ende westlicher Dominanz
    Russland sieht die SCO als Bollwerk gegen NATO-Einfluss
    Indien betont seine strategische Partnerschaft mit Moskau
    Europa hält an Sanktionen und moralischen Appellen fest.

    Doch wie lange kann Europa seine moralische Deutungshoheit noch aufrechterhalten? Und wie glaubwürdig ist eine regelbasierte Ordnung, wenn sie nur vom Westen mitgetragen wird?
    https://www.youtube.com/watch?v=9NTIVnN6L34

    1. Was ist eigentlich dieses „moto“? Soll das an Motor wie in „Motor der Bewegung“ erinnern? Oder wollten Sie eigentlich Monotoner schreiben? 😉

      Freiheitliche Grüße von der Einheitsfront

      1. Ich würde sagen, es ist einfach eine Kombination aus Autonomer (sein vorheriger Alias) und Motoren-Bekloppter. Süchtiger nach allem was (Treibstoff)-Motoren hat – und Feind aller Gefährte die sowas nicht haben 😉

  2. Billiger Geschmackloser Kitsch aus der Ukraine, sowas verteil’n auch die Qassam-Brigaden und andere Gewaltbegeisterte an ihre Sympathisanten.

    Demnächst gibt’s wahrscheinlich auch die Paradiesschlüssel aus Biologisch abbaubaren Kunststoff zur Steigerung der eigenen Kriegstüchtigkeit und Opferbereitschaft.

  3. Wie pervers sind eigentlich die die Führer der Europäischen Union, dass sie
    sich mit Kugelschreibern aus Patronenhülsen , deren Projektil vermeintlich
    einen russischen Soldaten oder auch einen Zivilisten getötet hat, beschenken
    lassen? Was kommt als Nächstes? Schneekugeln mit der Gehirnmasse eines
    russischen Soldaten, oder trinken diese Spacken wie die Wickinger, aus den
    Schädeln der russischen Soldaten? Oder stammt das gedämpfte Licht bei
    den kommenden Besprechungen von Lampen, die mit der Haut von russischen
    Soldaten bespannt sind? So etwas gab es ja schon einmal und es war der tiefste
    Abgrund in den Deutsche abstürzen konnten. Mich ekeln und Kotzen diese Typen
    einfach nur noch an. Leider kann wohl tatsächlich nur der letzte Krieg diese Leute
    von der Bildfläche verschwinden lassen.

    1. Sehr guter Kommentar @Träumer, meiner Ansicht nach, teilweise etwas rastisch, als du auf das KZ-Leder zu sprechen kamst aber ja: so tief sind Deutsche tatsächlich schon abgestürzt, Dänen allerdings bisher kaum. Hier scheint noch Nachholbedarf zu bestehen.

      >>Leider kann wohl tatsächlich nur der letzte Krieg diese Leute von der Bildfläche verschwinden lassen.<<

      Ich schätze mal, dass 'diese' Leute schon dafür vorgesorgt haben, das sinkende Schiff beizeiten verlassen zu können, zumal sie es selbst versenkt haben. Die wissen schon, was sie da treiben und können sich Bedarf jederzeit ausfliegen lassen.

      1. @ Grubenhund: diese Leute sorgen doch nicht vor, das sinkende Schiff zu verlassen, im Gegenteil: diese Leut:in nen sind sicher, dass ihr Schiff unsink bar, ist, dass sie gewinnen werden

  4. „Vor sich sehen Sie einen Stift“, sagte er, “der kein gewöhnlicher oder irgendein Stift ist. Er wurde aus ukrainischen Patronenhülsen gemacht, die auf dem Schlachtfeld eingesammelt wurden.“

    So einen Stift wollen alle auch haben aber nur aus Patronenhülsen, mit denen schon Feinde getötet wurden. Ukrainische oder russische spielt keine Rolle, wenn der Stift oder der Füllfederhalter nur dokumentenecht ausgerüstet wurde. Andererseits verwendet selbst Trump für seine legendären Unterschriften in der Regel einen Sharpie, den er mit seinen altersschwachen, von inneren Blutungen heimgesuchten Händen wegen seiner ovalen Form auch besser greifen kann. Mir wäre ein aus Granatenhülsen hergestellter Stift lieber, weil ein aus Patronenhülsen gefertigter zu klein und unbedeutend wäre, um ihn ernst zu nehmen.

    1. Nee, einen Kuli mit 15,5 cm Außendurchmesser fände ich dann doch etwas unhandlich. So große Pfoten hat ja noch nicht einmal unser vom Volk geliebter Kriegsminister. Auch wenn er das vielleicht von sich glauben mag.

      (Na gut: Panzermunition hat „nur“ 12 cm Durchmesser. Aber auch so groß sind Politikerhände nicht.)

  5. ..na immerhin hat man mit den Stiften noch etwas Dezenz walten lassen und nicht Halskettchen mit den Zähnen der erlegten Terroristenkinder aus Gaza verteilt…

    1. Luft nach oben?
      Frage mich schon lange, wer wohl den ‚goldenen Grillspiess‘ – letzte Verwendung 20. Oktober 2011 – später für besondere Verdienste verliehen bekommen hat. War es der Friedensnobelpreisträger B.O., oder doch Nicolas S. oder doch HRS, die hatte ja des Öfteren solche geilen Einfälle? Eine(r) von denen muß es wohl gewesen sein, der das Bajonett wohl bereit gestellt haben oder wenigstens empfohlen haben dürfte – für Muammars orgiastische anale Penetration nämlich. .

      1. Nein, erfunden habe ich das nicht! Wie heißt es so schön auf Wiki, dem die offizielle Version wohl nicht behagte: „…although a video of his last moments shows rebel fighters beating him and one of them sodomizing him with a bayonet before he was shot several times.“
        Und wie ich auf HRS dabei komme? Schaun mer mal: https://www.youtube.com/watch?v=6DXDU48RHLU

  6. Stift aus ukrainischen Patronenhülsen

    War denn der ungarische Außenminister beim Treffen in Kopenhagen anwesend?

    Ja:

    UKRAINE-NEWS I 29. AUGUST
    Ungarn blockiert EU-Erklärung zu russischen Luftangriffen
    29. August 2025, 20:35 Uhr

    https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/ukraine-krieg-selenskyj-eu-aussenminister-erklaerung-ungarn-raketenangriff-100~amp.html

    An wen werden Patronen ‚verschenkt‘?

    SPD-Politikerin fand scharfe Munition in ihrem Briefkasten: „Das ist Mafia-Strategie“

    https://www.businessinsider.de/politik/spd-politikerin-fand-scharfe-munition-in-ihrem-briefkasten-das-ist-mafia-strategie-2019-6/

    Pasta Patrone a la Mafia Corleone?

    .

    1. @Dan
      Die Ungarn steigen immer mehr in meiner Achtung. Die können eins und eins zusammenzählen. Die Russen wollen nicht noch einmal mit dem gleichen Trick vom Wertewesten vorgeführt werden.

    1. Das ist nicht unmöglich. Aber selbst wenn: Diese(r) eine wird schön den Schnabel gehalten und gute Miene zum perversen Spiel gemacht haben. Der Gruppenzwang, wissen schon.

  7. Die Dänen sind eben umweltbewusst und wollen alles recyclen. Außer ukrainischen Patronenhülsen gibt es in der Ukraine aber natürlich viel mehr russische Stahlkugeln und Schrapnellsplitter. Diese eigenen sich sehr gut für Ohrringe und Perlenketten. Vielleicht ein gutes Geschenk für von der Leyen, Kallas und Thorning-Schmidt?

  8. Zu dem was in Gaza passiert:
    In den letzten vierundzwanzig Stunden sind dreizehn Menschen verhungert.
    Bei einem Angriff auf eine Gruppe von Kindern in Al-Attar in der Nähe von Al-Mawasi wurden sieben Kinder getötet.
    Mindestens neunundachtzig Menschen wurden an diesem Tag ermordet.

      1. Er ist ein Jünger der Crash-Propheten

        die glauben an Schneebälle Tulpenzwiebeln und Kryptowährung‼️

        Und jeder Doofe mit ein bisschen Geld ist immer willkommen feste mit Zuglauben.

      2. Sorry, verstehe den Bezug zum guten Artikel nicht, der einen wirklich an der Menschheit verzweifeln lässt. Wie kann man nur so zynisch sein, Todesopfer im Krieg zu feiern? Zum Thema Gold: ich lebe praktisch von Spekulationen auf Gold, auch gehebelt und habe damit ein Vermögen gemacht, rate aber inzwischen zur Vorsicht; könnte mindestens ein Drittel überbewertet sein, was jedoch zugleich ein Indikator dafür wäre, dass sich sowohl Zentralbanken als auch Privatleute derzeit erhebliche Sorgen darüber machen, dass die herkömmlichen Mittel der Politik dabei versagen, für einen Interessenausgleich zu sorgen, was all die vielen geopolitischen Konflikte anbelangt. Wenn sich Gold so gut entwickelt wie zuletzt, ist das eher ein schlechtes Zeichen für die Zukunft, leider!

  9. Kann man mit so einem Haufen kriegsgeiler Soziopathen vernünftig und verbindlich verhandeln?
    Die Russen wurden mit Minsk1+2 und nochmal in Istanbul übern Tisch gezogen. Die sind in Vorleistung getreten und haben ihre Truppen um Kiew abgezogen. Das Vertrauen zwischen den Großmächten wurde schon mit den Bombardierungen von Tripolis strapaziert.
    Währen die Minsk Verträge eingehalten worden, würde der Donbass noch ukrainisch sein und die Ukraine, eventuell zum Leidwesen mancher Staaten (Subventionsempfänger) in der EU😉, ein Vollmitglied dieser Gemeinschaft.
    Die Dänen habe im 2.Weltkrieg nichts verloren,( bis Ihre jüdischen Nachbarn was an sich schlimm genug ist), die waren Zuschauer und teilweise Kriegsgewinnler. Das merkt man den Wikingern in Ihrer Kriegsgeilheit an.😉
    Das glücklichste Volk in Europa, na hoffentlich noch lange.🤣🤣

  10. pervers
    perverser
    am perversesten
    Was fuer ein Geschenk….! Die Daenischen Regierungs-Parteien outen sich gerade als perverse Widerlinge!
    Baerbock haett’s bestimmt gefallen!

    1. @Rubis
      „Die Daenischen Regierungs-Parteien outen sich gerade als perverse Widerlinge!“
      Niicht gerade, die waren schon immer perverse Widerlinge

      Zwangssterilisationen in Grönland„Als wären Messer in mir drin“
      Weil der Kolonialmacht Dänemark der Geburtenanstieg zu teuer wurde, setzte sie Frauen in Grönland bis in die 70er Jahre zwangsweise die Spirale ein.
      https://taz.de/Zwangssterilisationen-in-Groenland/!5965464/

      „Anmerkung: Sogar 12jährigen Kinderm“

      Die Kolonialzeit prägt das Leben bis heute
      Zwangsadoption und Sterilisierung – rücksichtslos ging Dänemark gegen die Bevölkerung in Grönland vor. Diese Politik dauerte bis in die 70er-Jahre. Die betroffenen Kinder von damals fordern: Dänemark muss Verantwortung für ihr Leid übernehmen.
      https://www.deutschlandfunk.de/schweres-erbe-groenland-daenemark-und-die-kolonialzeit-dlf-29da26ae-100.html

  11. Ob Kajak oder Mettwurst, Hauptsache rassistischer Hass gegen Russen, Chinesen und Inder.

    Auf dwds.de findet man zu solchen Außenministronen folgenden wertvollen Hinweis:
    “ Pack n. ‘Gesindel, Menschen von niedriger Gesinnung’“
    https://www.dwds.de/wb/Pack#2

    Gab es bei diesem Treffen zum mittäglichen Schlemmermahl dann auch noch Körperteile von der Front? Gesotten, gratiniert oder roh?

  12. „…sondern aus der Hülse eben einen dem Frieden geweihten Stift gemacht?“

    Wieso „dem Frieden geweiht“ – bei den Abnehmern ganz dünnes Eis!

      1. Das kommt dabei raus, wenn Wasser auf drei Gehirnzellen drückt. Kranke Menschen sollten behandelt werden. Ich kann nicht so viel fressen, wie ich ko… möchte.

  13. Dieser groteske Witz aus der Ukraine soll zu was dienen? Ich schätze, niemand weiß es. Was für einen Sinn hat es, weiterhin die Ukraine mit Geld und Waffen zu versorgen, wenn ihnen das Personal ausgeht? Das weiß auch keiner, der noch gesunden Menschenverstand hat.
    Wie ich gestern schon schrieb, ist der größte Gewinner dieses Krieges und der geradezu hysterischen Aufrüstungsorgie nicht nur in Deutschland die Rüstungsindustrie. Rüstungskonzerne habe gerade Hochkonjunktur und einige europäische Länder, darunter natürlich Deutschland, schaufeln das Geld vom Steuerzahler in die Geldbörsen derjenigen, die Waffen produzieren und damit sehr viel Geld verdienen.
    Ich habe heute ein Interview mit Ernst Wolff gesehen und er führt aus, das auch die AfD keine Alternative für Deutschland sei, da sie sich den Spielregeln des Systems unterwerfe. Politiker sind für ihn grundsätzlich Personen, die in Zwängen gefangen sind und nannte Donald Trump als Beispiel. Der habe sehr viel vor der Wahl versprochen und habe so gut wie nichts eingehalten. Den Ukrainkrieg wollte er an einem einzigen Tag beenden und nichts dergleichen geschah. Seine neuesten Coups sind die Einführung der Todesstrafe in Washington/DC und die Überwachung sämtlicher US-Amerikaner.
    Es wäre vielleicht besser gewesen, ihm eine echte und komplette Patrone aus der Ukraine zu liefern.
    So in der Art: „Mehr davon!!“ Das Selensky ein notorischer Bettler ist, dürfte den meisten inzwischen klar sein. Er hat ihn der Tat jeden Hund angebettelt, der ihm über den Weg lief. Schade, das Gott-Vater keine militärischen Güter liefert, sonst würde ihn der ukrainische Nicht-Mehr-Präsident lobpreisen.
    Allerdings würde der Boss (eine Ableitung von der Serie „Ein Engel auf Erden“) ihn auf die Reise Richtung Süden schicken und der Gottseibeiuns ihm einen Ehrenplatz in der Hölle gewähren. Es ist gut zu wissen, das jeder irgendwann zur Rechenschaft gezogen wird für sein Tun und Handeln.
    Ein Stift aus ukrainischen Patronenhülsen eignet sich hervorragend, um ihn in den Mülleimer zu werfen. Für was könnte er sonst gut sein? Eine Art Reliquie, um sie staunend und begeistert zu betrachten? Ein anbetungswürdiges Stück Schrott? Was hat sich die Person, die das verschenkt hat, dabei gedacht? Nichts. Vielleicht war sie gerade im Kokainrausch und träumte vom Endsieg a la Adolf.
    Wie auch immer. Vielleicht haben die Ukrainer, allen voran ihr Gröfaz, einen seltsamen Sinn für Humor. Vielleicht ist es der von Herzen kommende Dank der Ukraine an ihre Waffenlieferanten. Oder das gewohnte Gejammer: „Gebt uns noch viel mehr davon. Der schreckliche Iwan muß besiegt werden.“
    Es gab in der Geschichte viele, vom Wahnsinn ergriffene Herrscher. Ich nenne als Beispiel Nero, der Rom anzündete und dazu die Harfe oder ein ähnliches Musikinstrument schlug. Heute sind es Leute in Anzug und mit Schlips, welche die Welt anzünden.

  14. Das „Geschenk“ erinnert fatal an die im KZ Buchenwald von der SS angefertigten Lampenschirme aus der Haut ermordeter Häftlinge. Wie kann man nur so tief sinken, Schande über sie !

  15. Eine Signatur der herrschenden Normalität im Steingarten Westen. Ein Todestrieb, der sich als „Wertebündnis“ verkleidet und mit Birkenstock, Moralin und Zeigefinger bewegt noch wie zu Leopolds Zeiten den Dschungelbewohnern zu zeigen versucht, wo der Bartl den Most holt und wie sie zu denken, handeln, leben haben.

    In einer lebensbejahenden Gesellschaft würde niemand aus Mordwerkzeugen Statussymbole oder Präsente machen. Gerade die politischen Eliten der Deutsch-EU sind jedoch so verroht, entleert und erkaltet, dass man sich hier wirklich über nichts mehr wundern muss. Es sind die Herren, deren Knechte Iraker an Hundeleinen Gassi führten (oder dabei zumindest grinsend zur Seite standen). Die ihre ach so holden „eigenen Staatsbürger“ in Guantanamo in nackte Leben verwandeln und von hündischen wie menschlichen Bitches anal vergewaltigen ließen – und noch heuer froh den Gabentisch bereiten für die Bewohner des kolonialen Außenpostens, die jene Vergewaltigungsorgie in Sde Teiman oder ähnlichen Orten jeden Tag munter weiterlaufen lassen, getriebenen von entfesselter rassistischer Wut auf die als „Kakerlaken“ und „Ziegenficker“ erachteten dortigen Undermen. Es sind die Herren, deren Büttel in Afghanistan mit Totenschädeln posierten – ein Vorfall, bei dem „die besondere Sorge“ laut Westipedia in der „mögliche[n] Wirkung der Fotos auf das Ansehen der Bundeswehr im Ausland, insbesondere in muslimisch geprägten Ländern“ bestand. Ja, was kümmert uns der Mensch, besonders der Kanake? Wichtig ist nur das Öl. Und die PR! Denn „wir“ haben ja so viel aus der Geschichte gelernt! Vornehmlich wie man Geld aus ihr macht und deswegen sind solche PR-schädigenden Vorfälle – ob Kugelschreiber oder Schädel – bitteschön unter dem Teppich zu halten, statt als das zu werten, was sie nun mal sind: Signaturen der belliphilen Normalität und Kontinuität im Westen. (Und wenn man sie nicht unter dem Teppich halten kann, dann macht man einen Kult draus.)

    Aber wo „wir“ beim symbolischen sind – hier wird natürlich wieder viel evoziert. Dialog und Diplomatie – die durch so einen Stift ja normalerweise fließen sollten, ist denn nicht die Feder mächtiger als das Schwert? – stehen endgültig in eiserner Verbindung zu Gewalt und Tod. Friedensforscher erstellen heuer Kriegsgutachten und Hülsen, die Mord- und Pulverhauch atmeten, dienen als Umkleidung für die Worte des Todes und den kalten Brodem von Gier und Brutalität. Dieser Akt ist nichts als die luzide Umwertung von Mordinstrumenten zu „wertvollen Erinnerungsstücken“. Die rituelle, öffentliche Umwandlung eines Todeswerkzeugs in ein Werkzeug der Bürokratie (die ihrerseits bei der Vertragsunterzeichnung dann wieder am Ausgangspunkt steht)- Ein Schließen des Kreises, da mit diesen Kugelschreibern ja sicher die nächsten Waffen- und Geldtranchen freigegeben werden. Es ist zugleich die Normalisierung, das Mainstreaming, des Todes im Alltag. Eine Ästhetisierung, nein Fetischisierung des Toten. Eine quasireligiöse Aufladung eines Alltagsgegenstands, bei der die gesellschaftlichen Verhältnisse und Bedingungen, die zu seiner Herstellung führen, entweder verschleiert und sonstwie verharmlost oder sogar kultisch geehrt werden.

    Thanatos wird nicht mehr abgewehrt (so er es je wurde), sondern als einer der Unsrigen begrüßt und – verbrämt als „Zeichen der Solidarität“ – zum integralen Bestandteil „europäischer Werte“. Er ist die neu-alte Ikone von Gemeinschaft, Sinnstiftung und Identität – treu bis in den Tod! Was Marx glaube ich noch als Mystifikation gesellschaftlicher Gewalt im Ding beschrieb, ist hier die Zelebrierung von Gewalt und Tod als Teil des Wertekosmos der Deutsch-EU.

    Was alles freilich als in schärfsten Kontrast zu jenem „Friedensethos“ stehend erachtet werden müsste, das dieser Laden sonst wie eine Monstranz vor sich herträgt und in Sonntags- wie Nobelpreisreden von den Kanzeln erschallen lässt. Doch das Wertegerüst und Friedenblabla dient endgültig nur noch als Fassade für Machtinteressen und Identitätsbehauptung, nicht als Werkezeug oder Begleiter auf dem Weg zur Gewaltentsagung.

    Das Allerschlimmste freilich ist, dass es der großen Mehrheit wie üblich am Allerwertesten vorbeigeht. Viele bekommen es nicht mit und viele derjenigen, die es mitbekommen, nehmen es achselzuckend hin oder begrüßen es sogar. Und diejenigen, die sich erheben (Stichwort „Rheinmetall entwaffnen“) bekommen im Bedarfsfall den Knüppel auf die Rübe.

    Summa summarum: Der Kugelschreibervorfall zeigt zweierlei – einerseits die vollständige Überwindung jeglicher Reste von Spontaneität und Lebensbejahung. Und andererseits die Verklärung und Begrüßung von Tod und Gewalt als Teil der Identität der westlichen Werte-Gemeinschaft.

    1. Wer schreibt denn noch mit dem Kugelschreiber. Ein Smartphone aus Patronenhülsen wäre es ja gewesen. Aber dazu hats mal wieder nicht gereicht. Von der Firma Bettel, Kill und Klau nur ein billiges Werbegeschenk.

  16. Wie oft wollen diese Gestalten noch beweisen das die sich in eine

    – sich selbst erfüllende Prophezeiung –

    reden, nein, gerade zu hinein beten.

    Nichts ist zu billig und zu schäbig um es als Vorwand heran zu ziehen, und jetzt werden schon an „religiöse Andenken“ anmutende Geschenke völlig Gedeankenlos verteilt. Was ist bei denen falsch verdrahtet im Denkkasten, gibt es da was von RatioPharm oder Hexal?

  17. Hassbarbie Kallas war Premierministerin Estlands, nicht Ministerpräsidentin Litauens.

    Es ist deswegen dass sie weiss, dass die Sanktionen „wirken“: Ihr Mann hat trotz der Sanktionen und entgegen der aggressiven Rhetorik seiner Frau weiterhin Geschäfte in Russland getätigt.

    Was das Geplapper am Katzentisch angeht: Schon irgendwie bezeichnend wie die wichtigste Meldung ein geschmackloses Präsent ist.

  18. Ein treffender Kommentar: https://www.broeckers.com/
    Das „Geschenk“ an die Außenminister sagt mehr über den Charakter dieser Figuren aus, als ihnen lieb sein könnte. Unterdessen geht der Rest der Welt seinen eigenen Weg. Die „wertebasierten“ haben sich vollkommen selbst isoliert. Der „Westen“ steht vor dem Sytemzusammenbruch!

  19. Das von der Russischen Föderation immer wieder geäußerte Kriegsziel, nämlich die Entnazifizierung der Ukraine, habe ich bis gerade immer für Propaganda gehalten.

  20. „Russland bereitet sich nicht auf den Frieden vor. Ganz im Gegenteil. Es bereitet sich auf den Krieg vor.“

    Und wer sich auf den Krieg vorbereitet, will den Frieden. „Si vis pacem para bellum“ Oder nicht oder doch? Was stimmt denn nun nicht? Der Spruch oder der Schluss den die Frau Kallas gezogen hat. Vielleicht beides?

    dann hätte man eher Patronen aus den Körpern der getöteten oder verletzten Ukrainer/Russen nehmen sollen.

    In Körpern von getöteten und Verletzten stecken Geschosse oder Projektile, keine Patronen. Patronen wurden noch nicht abgefeuert. Aus verformten Projktilen kann man keine Stifte machen, nur aus den Hülsen.

    Was bedeutet der Patronenhülsenstift? Die Feder ist mächtiger als das Schwert/MG? Worte können ebenso verletzen wie Gewehrkugeln? Ein Stift aus Patronen ermahnt zum Frieden? Wohl nicht. Für sich bedeutet der Stift nichts – er hat die Bedeutung, die man ihm zuschreibt. Kriegsreliquie stimmt schon. Gruselig.

  21. > Die einzige Sprache, die Putin versteht, ist harter Druck.

    wie die letzten 10 Jahre zeigten
    Trump dagegen ruft dort einfach an und gleich gibts ein Treffen

  22. Diese Schreibwerkzeuge als aufgeladene Reliquien der Gier und Mordlust erinnern nicht von ungefähr an eine 3. Vergangenheit und Gegenwart (Franco Marconi +++!). Dabei will mir dieser NOFX Song nicht aus dem Kopf und ich war diese Woche (es ist Mittwoch) schon vier Mal auf der Sonnenbank. Die anderen Dinge, wie Leuchten, Trinkschalen und Pelze-mit-Scheitel werden nachgereicht, wenn sie es nicht schon unter der Hand wurden. Obwohl ich mich weiterhin schäme, als Deutscher, als Europäer, als Westler und irgendwie Hilfloser – und deswegen Mitschuldiger -, möchte ich Altlandrebell (guter Essay!) an einer Stelle widersprechen:

    Das Allerschlimmste freilich ist, dass es der großen Mehrheit wie üblich am Allerwertesten vorbeigeht.

    Der Großteil der Gesellschaft ist nicht ignorant (es sei nur kurz die Vielzahl der unterschiedlichen Kommentare erwähnt, die alle in die gleiche Richtung gehen), es findet eine Amputation statt, nur ist es noch nicht klar, welcher Teil das Amputat ist: Die Kriegstreiber & -gewinner oder die Paralysierten. Allerdings werden beiden Teile, wenn sie weiterhin beieinander liegen, zusammen verrotten.

    @Rötzer: Danke für den Artikel und die leider zutreffende symbolische Einordnung.

    1. @ El-G

      Der Großteil der Gesellschaft ist nicht ignorant

      Nein, ist er nicht? In der Tat, ne ganze Menge Leute sind nicht bloß ignorant, sondern auch noch Mittäter. Wer das nicht glauben kann oder will, war während des Maßnahmenregimes nicht ungeimpft.

      Bernard Harcourt hat in seiner bürgerlichen Monographie Gegenrevoluton vor Jahren anhand der gängigen Aufstandsbekämpfungshandbücher auch für westliche Gesellschaften mal eine Dreiteilung der Bevölkerungen konstatiert. Die gegenrevolutionäre Minderheit – passender wäre: die herrschende Kaste und ihre Wasserträger und Büttel – die rund 20 Prozent der Bevölkerung ausmachten. Früher sprach auch von der Bourgeoisie, aber das klingt zu „links“ und „links“ ist böse. Also lassen „wir“ das lieber. Dann wiederum gibt es die sogenantnen aktiven Minderheiten – jene Menschen(gruppen), die sich aktiv gegen die laufenden „Projekte“ der Gegenrevolutionäre stellen oder von den Gegenrevolutionäre als auch nur im entferntesten potentielle Bedrohung ihrer Position erachtet werden – die auf der Parkbank ein Buch lesen, im Schlossgarten gegen S21 demonstrieren und dann Stuttgarter „Sprühregen“ abbekommen, oder es wagen „Free Palestine!“ zu rufen und ebenfalls so 15 bis 20 Prozent ausmachten. Und die große passive Mehrheit von 60, 70 Prozent, welche potenziell in die eine wie die andere Richtung gelenkt werden könne. Um einen Aufstand abzuwehren und das System zu erhalten, müssten die Gegenrevolutionäre ein Umkippen der passiven Mehrheit ins Feld der aktiven Minderheiten verhindern und ihre Gefolgschaft und Treue zur Ordnung sicherstellen. Die passive Mehrheit gelte es daher fortwährend „ruhigzustellen und zu beschwichtigen, um (…) sicherzustellen, dass [sie] (…) genau das bleibt: normale, konsumierende Amerikaner“ (Harcourt 2019: 289). Die Bevölkerung sei in jedem – gleich welchem – Konflikt der Schlüsselstein, ihre „Herzen und Hirne“ sollten daher „Tag für Tag beruhigt, betäubt, stillgestellt – und beglückt werden“ (ders.: 261). Das Ruhigstellen erfolgt freilich nicht nur mit Goodies und Netflix, sondern die Mehrheitsbevölkerung wird dazu mit einem Maßnahmenbündel bearbeitet, welches ich mit „panem et terrorem“ zusammenfassen möchte. Auf der einen Seite werden ihr eben Angebote offeriert, die (bei Wohlverhalten) soziale und lebensweltliche Verbesserungen in Aussicht stellten – das panis. Ne Steuersenkung hier, etwas mehr „Gehörtwerden“ da, mehr Ausländer raus dort. Daneben aber werden auch längst zielgerichtet Mittel der psychologischen und sonstigen Kriegsführung, der terror, im Inland eingesetzt, die die passive Mehrheit verunsichern und ihr Widerstandspotenzial lähmen sollten.

      Das Schema ist einfach, aber an ihm ist etwas dran und ich habe es hier bereits wiederholt zitiert (und freilich auch kritisiert). Doch so sehr es eben Überwachung, Verführung, Ablenkung, Schockstrategien, Propaganda und alles weitere gibt – die Leute sind und bleiben in meinen Augen nicht einfach nur arme Opfer. Damit Propaganda wirken kann, muss es auch immer Leute geben, die ihr auf den Leim gehen oder bereitwillig an sie glauben. Und in dieser westlichen Steingartengesellschaft, den deutschen Anteilen im Speziellen, gibt es einen nicht unsignifikanten Anteil an Leuten innerhalb jener vorgeblich passiven Mehrheit, der brav mittrottet und mittut. Der nicht bloß ignorant oder paralysiert und in Duldungsstarre zitternd ist sondern den Herrschenden aktiv glaubt und / oder eines Tages hofft, ihr Wasserträger zu sein, aufzusteigen, mitzumischen, dazuzugehören. Der nach unten tritt und nach oben buckelt. Der mithetzt und für den Querdenker „Covidioten“ und „Schwurbler“, Kritiker von Militarismus, Deutsch-EU und NATO pöse „Antieuropäer“ und „Russlandversteher“ und Gegner von Kolonialismus und Völkermmord „Antisemiten“ und „Pallywood verseuchte Hamas-Handlanger“ sind. Da sind ne Menge kluge und gebildete Leute darunter, ich saß selbst in Uniseminaren neben denen – und ging freilich nicht mit zu „Pulse of Europe“, „FFF“ oder dem Teddybärwerfen am Bahnhof. Deswegen war ich dann „pöse“.

      (es sei nur kurz die Vielzahl der unterschiedlichen Kommentare erwähnt, die alle in die gleiche Richtung gehen)

      Von den Kommentaren auf Overton und anderen Nischenportalen auf die Gesamtgesellschaft zu extrapolieren halte ich für mutig. Da kann man auch auf Standard und ZON gehen und dann zur Auffassung gelangen, dass es nur noch eine Meinung zu jedem Thema gäbe.

      und deswegen Mitschuldiger

      Schuld ist ein schwieriger Begriff, ich habe dem Mitforisten @ Wolfgang Wirth neulich unter der Wir-schaffen-das-Umfrage die Jasperschen Schulddefinitionen von Anno 1946 beigefügt, um aufzuzeigen, wie umfangreich das wird. Schuld hat im heutigen Diskurs eine zuvorderst moralisierende und beschämende Komponente, im Sinne, dass Sie beschämt und niedergedrückt werden sollen. Weil Sie den Müll nicht trennen, weil Sie die Bundeswehr und Polizei nicht loben, weil Sie sich nicht impfen lassen… Das ist alles Quark. Verantwortung dagegen ist ein aktiv(ierend)er Begriff, der jeden dazu auffordert, über sein persönliches Tun und Handeln nachzudenken. Auf das gesellschaftliche Systeme kritisch zu blicken. Und nicht bloß passiv moralingetränkte „Schuld“ auf sich zu nehmen und im Büßerhemd zu schlottern. Wahre Freiheit wird nur möglich, wenn Menschen freiwillig aufhören, an den herrschenden Verhältnissen mitzuwirken. Jeder hier hat seine gewisse Mitverantwortung und wenn Sie die bereits erkennen und hier und da in Ihrem Rahmen versuchen sich den Herrschenden zu entziehen, Ihre Projekte hinterfragen und sich nicht ablenken und verführen lassen, nicht mittrotten etc. – dann sind Sie sicherlich kein „ignoranter Schuldiger“.

      Kurzum: Das Konzept der Verantwortung statt dem dümmlichen „Wer hat Schuld?“-Diskurs öffnet den Raum für die persönliche Reflexion, Selbstkritik und letztlich den Pfad in eine bessere Gesellschaft.

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