
Der Gipfel von Alaska ist vorbei. Er hat wenig Klarheit gebracht über den weiteren Verlauf des Krieges. Dennoch wird immer deutlicher, dass Trump von den Europäern und der Ukraine Opfer erwartet. Aber Standfestigkeit ist nicht seine Stärke. Gilt morgen noch, was heute galt?
Trump ist der Mann der großen Worte. Vom ersten Tag seiner zweiten Amtszeit an hielt er die Welt mit seinen täglich neuen Plänen und Vorhaben in Atem. Die bisherigen Ergebnisse sind dürftig und haben das Leben der wenigsten Amerikaner verbessert. Von den großen Umwälzungen, die beispielsweise sein Aufräumkommando DOGE unter Leitung von Elon Musk in der staatlichen Verwaltung hätten bringen sollen, ist keine Rede mehr. Mit Musk ist er inzwischen zerstritten, gegen dessen Maßnahmen sind zahllose Klagen anhängig. Nach den Statistiken und Zahlen wurde wenig damit erreicht.
Große Ankündigungen
Kanada ist bisher nicht der einundfünfzigste Staat der USA und auch Grönland ist immer noch nicht amerikanisch geworden. Der Panamakanal gehört weiterhin zu Panama. Der Gazastreifen sieht nicht nach einer Riviera des Nahen Ostens aus. Er ist zerbombt und die Leiden der Bevölkerung sind unvorstellbar. Auch scheint Trump das Interesse an diesem Krieg verloren zu haben, seit klargeworden ist, dass der Iran nicht so leicht mit ein paar amerikanischen Raketen zu beeindrucken ist. Sie reichten nicht aus, um dessen Atomprogramm zu stoppen. Nach den Einschlägen iranischer Raketen auf amerikanischen Stützpunkten im Nahen Osten endete umgehend Amerikas direkte Beteiligung.
Von da an war es auch mit den israelischen Raketenangriffen auf den Iran vorbei. Diese sind teuer, zumal wenn sie in den USA gekauft werden müssen. Zudem hatten die iranischen Gegenangriffe mehr Verwüstungen in Israel angerichtet, als man erwartet hatte. Tel Avivs viel gepriesene Raketenabwehr Iron Dome hatte viele nicht abfangen können. Ministerpräsident Netanjahu hatte wohl mehr von Trump erwartet als große Worte und nur symbolische Raketeneinsätze. Der Krieg im Nahen Osten geht weiter, aber ohne Trump. Trotz der Toten und Zerstörungen steht der Iran nach zwölf Tagen als Sieger da, den weder Israel noch die USA hatten bezwingen können.
Große Gesten
So schnell Trump die Migranten aus dem Süden als Kriminelle gebrandmarkt hatte, so schnell schwenkte er um, als „großartige Landwirte, Hoteliers und Freizeitanbieter“ ihm klarmachten, nicht auf diese Arbeitskräfte verzichten zu können. Hatte er auf erstere vor nicht allzu langer Zeit noch Jagd machen lassen, so spricht er von einem Tag auf den anderen plötzlich von „guten, langjährigen Arbeitskräften“. Das war kein Sinneswandel. Es war vielmehr der Druck vonseiten einer wichtigen Unterstützergruppe, die ihn kleinlaut werden ließ. Fortan sollte die Einwanderungsbehörde ICE Razzien und Festnahmen in Landwirtschaft, Hotels und Restaurants weitgehend einstellen.
Wollte er vor seiner Wahl noch den Skandal um Epstein lückenlos aufklären und der Öffentlichkeit alle Unterlagen zu den Vorgängen zugänglich machen, so ist davon nun keine Rede mehr. Im Gegenteil beschimpft er sogar seine Anhänger, die ihn an seine Versprechen vor der Wahl erinnerten, als Fünfte Kolonne der Demokraten. Zur Ablenkung stiftete er schnell einen Frieden zwischen Aserbaidschan und Armenien, den bisher niemand auf der Rechnung gehabt hatte und der zudem nichts verbesserte, was nicht schon vereinbart war. Aber er schuf einen neuen Konflikt mit dem Iran.
Trump ist nicht standfest. Ihm fehlt politisches Bewusstsein. Er ist – anders als Putin oder Xi Jingping – ein Getriebener, getrieben von den Erwartungen, die er bei seinen Wählern und Anhänger genährt hatte, und seinen persönlichen und politischen Unzulänglichkeiten, diese Erwartungen zu erfüllen. Stattdessen liefert er große Gesten und noch größere Worte. Mit gereckter Faust fordert er seine Anhänger auf zu kämpfen. Aber wofür, wogegen oder gegen wen? Gegen das Establishment, zu dem er selbst gehört? Gegen einen Tiefen Staat, von dem niemand weiß, wer das sein soll?
Er gibt den Kämpfer für die Interessen der kleinen Leute, zu denen er selbst nicht gehört, die er aber zu verstehen vorgibt. Er spielt sich auf als Volkstribun, der aus der herrschenden Klasse kommt, aber für die beherrschte Klasse eintreten will. Vielleicht glaubt er selbst daran. Aber die beherrschte Klasse will Ergebnisse sehen, die ihr nützen. Ihnen liegt nichts an Friedensabkommen zwischen zwei Staaten, die die meisten von ihnen gar nicht kennen. Sie will die Verbesserung der eigenen Lebensbedingungen, sinkende Preise, bessere Arbeitsplätze oder Arbeit überhaupt. Das aber gerade schafft Trump nicht.
Wenig Zählbares
Mit jedem neuen politischen Vorhaben platzen auch immer wieder Hoffnungen, die er im Wahlkampf geweckt hatte. Er schafft ständig neue Konflikte, um sich für deren Beilegung dann feiern zu lassen. Aber sie wären ohne ihn nicht entstanden wie die Überfälle seiner DOGE-Sturmabteilung, der Einsatz des Militärs in Los Angelos und nun in Washington, die Raketen auf den Iran, die Razzien auf Migranten, die Konflikte mit Universitäten, Richtern und dem Chef der Notenbank, Jerome Powell.
Mit jedem dieser Konflikte verprellt er einen Teil seiner Unterstützer und schafft sich stattdessen neue Feinde. Seine Zustimmung in der Gesellschaft sinkt. Hatte sie im November 2024 noch einen Höchststand von 50 Prozent erreicht, so ist sie in den wenigen Monaten seitdem beständig gesunken. Mitte August waren es nur noch 44 Prozent, der Tiefpunkt hatte Mitte Juli bei 40 Prozent(1) gelegen. Trotz der goldenen Zeiten, die Trump den amerikanischen Arbeitern versprochen hatte, geht die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze dramatisch zurück.
Das fällt nicht weiter auf, weil die Arbeitslosenstatistik konstant geblieben ist. Denn „gefeuert wird so wenig wie selten zuvor. Zugleich suchen [aber auch] weniger Menschen Arbeit“(2). Die Unternehmen sind durch Trumps Sprunghaftigkeit verunsichert und halten sich mit Neueinstellungen und Investitionen zurück. Das führt dazu, dass „von Anfang Mai bis Ende Juli weniger als 100.000 Stellen geschaffen wurden – so wenig wie seit 2010 nicht mehr.“(3). Es gibt kaum Beschäftigungsgewinne, nicht einmal in der Industrie, die Trump mit seinen Zöllen und dem Investitions-Druck auf Unternehmen zu neuem Leben erwecken will.
Bisher sind die Prognosen vieler Experten von steigender Inflation durch steigende Zölle nicht in dem Maße eingetreten, wie vorausgesagt. Der Verbraucherpreisindex bewegte sich kaum im ersten Halbjahr und liegt weiterhin unter 3 Prozent. Das liegt zum einen daran, dass „Importe nur elf Prozent der amerikanischen Wirtschaft ausmachen“(4). Zum anderen suchen viele Unternehmen nach Wegen, die Zolllasten nicht auf die Preise überzuwälzen, oder aber sie nehmen Abschläge bei den Gewinnen in Kauf. Das trifft besonders auf die Autofirmen zu. „Ford zahlte allein im zweiten Quartal 800 Millionen Dollar an Zöllen …[und] für das Gesamtjahr erwartet der Konzern einen Ergebniseinbruch von drei Milliarden Dollar“(5). Ähnlich sieht es bei General Motors aus.
Wenig Erfolg
Trotz seiner hyperaktiven Umtriebigkeit, kommen wenig Vorteile und noch weniger von Bestand dabei heraus. Dabei stehen mit den Handelskonflikten die größten Belastungen noch aus. Mit einigen Staaten konnten Rahmenvereinbarungen getroffen werden wie mit der Europäischen Union. Aber der dickste Brocken bleibt China, das nach Trumps großsprecherischen Drohungen kurzerhand die amerikanische Wirtschaft auf eine Diät an den lebenswichtigen Seltenen Erden setzte. Kleinlaut verlängert der Amerikaner immer wieder die Frist für das Inkrafttreten der neuen Zölle, die er gegenüber China verhängen will. Nach einem berauschenden Erfolg sieht das bisher nicht aus.
China zeigt sich von Trumps großen Worten unbeeindruckt, seine Wirtschaft wächst kräftig. Dagegen wird den USA bei jeder Verhandlungsrunde von neuem deutlich vorgeführt, wessen Abhängigkeit größer ist. All das entgeht natürlich auch nicht der amerikanischen Bevölkerung, soweit sie sich für dieses Kräftemessen überhaupt interessiert. Auch sie erfährt, dass Trumps Plan nicht aufgeht, mit den Zöllen die Defizite der USA zu senken. Im Gegenteil: Inzwischen hat die Staatsverschuldung die Grenze von 37 Billionen (37.000 Milliarden) Dollar überschritten, und sie wächst immer schneller. Der amerikanische Rechnungshof, Joint Economic Committee, rechnet damit, dass „die Schulden in etwa 173 Tagen um eine weitere Billion Dollar steigen“(6).
Wenigstens die Kosten des Ukrainekrieges konnte Trump abschütteln. Die Amerikaner haben sich aus der Finanzierung des Krieges zurückgezogen, stattdessen bitten sie die Europäer zur Kasse. Das entlastet den amerikanischen Haushalt und Steuerzahler, ist aber wenig aufsehenerregend im Verhältnis zu seinem vorlauten Getöse, den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können. Aber daran wird er gemessen, und darin offenbaren sich seine persönliche Unzulänglichkeit und politisches Unvermögen.
Die großen Macher wie Trump machen in erster Linie große Versprechungen. Dabei treffen sie in den westlichen Gesellschaften auf weitgehend unpolitische Bevölkerungen, die sich nach großen Machern sehnen. Diese scheitern nicht an ihrem guten Willen, sondern an ihrer Unfähigkeit, die wirklichen Verhältnisse zu erkennen oder wollen sie nicht wahrhaben. Sie halten ihre Ideen und Theorien für die Wirklichkeit. Zu Trumps Glück und zum Glück für die Welt hat er in den Verhandlungen über das Kriegsende, aber auch im Zollkrieg mit China auf der Gegenseite besonnene Verhandlungspartner, die sich nicht zu ähnlich großspurigem Auftreten hinreißen lassen.
Ein bisschen Frieden
Dass Trump über wenig politische Klarheit verfügt, macht ihn beeinflussbar. Telefoniert er mit Putin, dann neigt er dessen Sichtweisen zu. Spricht er mit den Europäern, droht er danach Putin mit schärfsten Sanktionen. Reden sie lange genug auf ihn ein, dann ist er von Putin sehr enttäuscht und bezeichnet als bullshit, was er Tage zuvor noch geschätzt hatte an dessen Sichtweisen. Das Treffen in Alaska zeugt erneut von Trumps Wirkungslosigkeit. Denn für den politischen Westen wurde wenig erreicht.
Der große Sieger dieses Treffens war Putin, wie viele Medien im Westen voller Neid und Verbitterung feststellten. Nicht nur, dass Trump dem steckbrieflich Gesuchten den roten Teppich ausrollte, Putin zeigte auch jenen die wahren Verhältnisse, die ihn immer wieder gerne als isoliert darstellten. Er kam nicht verängstigt, sondern unerschrocken direkt in die Höhle des Löwen, auf einen amerikanischen Militärstützpunkt. Was könnte gefährlicher sein für einen Gesuchten und was gleichzeitig die Veränderung der Lage deutlicher machen? Nicht Putin war außen vor, sondern seine Widersacher aus Europa. Als Konfliktparteien zweiten Grades informiert man sie nur darüber, was die Großen ohne sie ausgehandelt haben.
Sicherlich werden sie weiterhin versuchen, den wankelmütigen Trump wieder auf ihre Seite zu ziehen. Vielleicht wird es ihnen auch in Teilen wieder gelingen. Dennoch scheint sich die Lösung des Konflikts auf die Anerkennung der durch den Krieg neu geschaffenen Verhältnisse zuzubewegen. Trump lässt keinen Zweifel daran, dass er ein Ende des Krieges will und dass dieses Ende auf Kosten der Ukraine und der Europäer geht. Nicht umsonst hatte er vor Ablauf seines Ultimatums seinen Unterhändler Witkoff nach Moskau geschickt hatte, um das Ultimatum nicht erfüllen zu müssen.
Für Putin gibt es neben Russlands Sicherheitsinteressen auch noch einen anderen Grund, der in der westlichen Presse nicht erwähnt wurde, weil er nicht in das Bild des blutrünstigen Machtmenschen passt. Er will ein Ende des Krieges, weil er darin „eine Tragödie für uns und eine schreckliche Wunde“(7) sieht. Denn es bekämpfen sich Brudervölker der einst gemeinsamen Sowjetunion. Aber er sagt auch, dass man zur Lösung dieses Konfliktes „alle legitimen Zwänge Russlands berücksichtigen und gleichzeitig die Sicherheit der Ukraine gewährleisten müsse“(8). Die Russen haben also nicht nur die eigene Sicherheit im Auge, sondern auch die der Ukraine. Hätte der politische Westen diese Haltung gegenüber Russlands Interessen an den Tag gelegt, wäre es nicht zu diesem Krieg gekommen.
Fußnoten
(2, 3, 4, 5) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 9.8.2025 „Zollangst und Rezessionsangst“
(7, 8) China daily vom 18.8.2025: Trump und Putin bezeichnen Gespräche als „konstruktiv“
Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.
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IFD = die von den USA ausgehaltene Wehrmacht,
echt MAGA
Sorry, muss heißen: IDF
Israel Defense Forces = die Wehrmacht in der besetzten „Riviera Freiheitszone“
mit Sondereinsatztruppen zur Tötung Hungernder
„Freiheitszone“ Kraft durch Freude
@ Estragon
Bist du im nun 3. Versuch mit dir selbst einig, wie es „zu heißen hat“?
Was bringen dir jetzt die Narrative, ganz nach dem Schema, welches unsere geliebte Politikerzunft mit Hilfe von ÖR & Mainstream tagtäglich produziert?
Dieses Schema ist doch nichts anderes, als Ausdruck absoluter Hilflosigkeit, von welcher abgenkt werden soll. Insofern bist du lediglich Teil der betriebenen Spaltung der Bevölkerungsgruppen, ohne auch nur im geringsten zur Lösung beizutragen. 📢 Wortgewaltig, aber doch nur heiße Luft… 🌬 Ein laues Lüftchen, um genau zu sein!
Der Narzist aus Washington möchte den Friedensnobelpreis. Dafür muss alles andere zurücktreten. Der Preis, den die Europäer und die Ukraine dafür bereit sind zu zahlen ist noch nicht ausgehandelt. Aber am Ende war Trump immer nur sehr laut aber nicht sehr effektiv. Taco lässt grüßen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Schreihals vom Potomac noch viele Länder einschüchtern kann, egal ob Verbündete oder Gegner.
Und noch etwas zeigt die Gegenwart. Je weniger Trump die Verbündeten unterstützt, um so weniger Einfluss kann er auf sie ausüben.
Die Russen haben also nicht nur die eigene Sicherheit im Auge, sondern auch die der Ukraine.😂😂😂
Satire bitte immer kennzeichnen.
@ Ottono
„Satire bitte immer kennzeichnen…“
… dann aber bitte auch strunzdumme Überheblichkeit kennzeichnen – danke im voraus!
Die Person Trump mag ein Blender, Aufschneider, Narzisst sein. Jemand, der andauernd in Superlativen sich und seine „großartigen“ Leistungen lobt, ist natürlich eine gute Zielscheibe, indem man die Taten an den Ankündigungen misst.
Dummerweise verpasst man bei einem solchen Vorgehen, was hinter all dem Getöse tatsächlich passiert.
Trump erreicht sehr viel. Der Panamakanal muss nicht US Hoheitsgebiet werden, wenn es ausreichend ist, Panama zu erpressen. Mit einem Einmarsch zu drohen kann genauso wirksam sein, wie militärisch tätig zu werden – bei minimalen Kosten.
Trump hat es geschafft, der NATO ein 5% Ziel aufzudrücken. Er hat der EU Bedingungen aufgedrückt, die quasi ohne Gegenwehr durchgewunken wurden. Anders gesagt, er hat die EU unterworfen. Die USA regieren offen in andere Staaten hinein, man droht mit Zöllen, verhängt Zölle.
Anstatt sich mit Trump zu beschäftigen, wäre es sinnvoller sich anzuschauen, was die USA an neuer Weltordnung praktisch etablieren, oder etablieren wollen.
Ankündigungen rauszuhauen ist Teil einer Strategie. Lautstark Anspruch auf Grönland, Kanada oder den Panamakanal zu erheben ist nicht gleichbedeutend damit, dass die Inbesitznahme tatsächlich angestrebt wird. Es ist eine Drohkulisse, bei der niemand weiß, was davon wie verfolgt wird. Die Unkalkulierbarkeit macht es der Gegenseite schwer, angemessen zu reagieren – worauf auch.
Trump formuliert imperialistische Ansprüche. Das Dümmste, was man tun kann, ist, die nicht ernst zu nehmen, weil man die Person Trump nicht ernst nimmt. Hinter Trump steht eine komplette Staatsgewalt mit den erforderlichen Machtmitteln, jeden dieser Ansprüche auch in die Tat umzusetzen. Was werden denn Dänemark oder die EU machen, wenn demnächst nicht nur in Grönland infiltriert wird, sondern das US Militärkontingent gewaltig aufgestockt wird?
Neid und Verbitterung. Da ist ihnen der große Bruder von der Fahne gegangen – un nu?
Schön zu sehen, wie endlich Bewegung in’s Match gekommen ist, wie sie alle rennen auf dem Spielfeld und immer wieder keine gute Figur abgeben dabei. Stimmt’s, Uschi?
Zwei großartige Momente der jüngeren Geschichte:
Mittags die Meldung: Nee, Kamala wird’s nicht. Abends klappt die deutsche Regierung in sich zusammen.
Etwas später J. D. Vance in München. Haeusgen schluchzt, weil der einen Gorbatschow pullt wie 89 vor dem Palast der Republik.
Porrreeee!
Der Trump ist ein Kriegsverbrecher. Die Amerikaner liefern Bomben an die Juden die damit einen Völkermord begehen.
Deutschland vergessen! Wir liefern schon seit Isreals entstehen Waffen
dort hin. Ich nicht!!
Wir unterstützen beide Seiten. Deutschland war, über „linke“ NGOs, und auch über die regierung, einer der Finanziers der Hamas. Natürlich sollten sie mit dem Geld Brunnen bohren und Mädchenschulen errichten… nun gebohrt haben sie fleißig^^
„Trump formuliert imperialistische Ansprüche.“
Richtig, durchsetzen kann er die aber nur noch gegen Vasallen und sonstige Abhängige. Die imperialen Weltmacht-Ansprüche funktionieren jedoch nicht mehr bei den BRICS. Umso mehr müssen die „Bündnispartner“ bluten. Was übrigens nicht nur Trump betrifft, sondern auch schon Biden praktiziert hat (Industrie-Sabotage im großen Stil) – Schädigung europäischer Volkswirtschaften zum Nutzen der USA.
Ihr klammert euch an den Gedanken, dass die USA auf dem absteigenden Ast sei. Mag schon sein, dass es am Ende die USA ihren Ausnahmestatus verlieren. Bis dahin und auch danach wird es reichlich ungemütlich. Nicht nur in Europa.
Dass sich Staaten wie Brasilien, China, Indien etc., zur Wehr setzen, heißt ja, dass sie den Kampf aufnehmen, also bereit sind erhebliche Schäden in Kauf zu nehmen. Wer wird diese Schäden wohl tragen?
Es ist durchaus auch denkbar, dass einzelne Staaten daran kaputtgehen, oder das die Konkurrenz der Staaten praktisch letztlich dort landet, wo sie begrifflich ohnehin hingehört: in einer Gewaltkonkurrenz, die militärisch ausgefochten wird.
„Dass sich Staaten wie Brasilien, China, Indien etc., zur Wehr setzen, heißt ja, dass sie den Kampf aufnehmen, also bereit sind erhebliche Schäden in Kauf zu nehmen. Wer wird diese Schäden wohl tragen?“
Ohne liberal-westliche Denke kommen Sie anscheinend nicht aus: Die Staaten Brasilien, China, Indien wollen keinen „Kampf aufnehmen“, das ist westliche Denke, die suchen sich einfach nur neue Handelspartner, und dank Chinas industrieller Basis und politischer Macht ist das heute auch möglich. Von welchen „erheblichen Schäden“ reden Sie also? Wenn, dann gibt es nur einen sehr kurzfristigen, vorübergehenden Schaden, der längerfristig jedoch eine prosperierende Wirtschaft erwarten lässt. Im Gegensatz dazu haben die Vasallen einen kurzfristigen als auch längerfristigen Schaden.
Die BRICS haben eine Strategie, wohingegen die Vasallen nur taktisch handeln, die haben keine Strategie, sondern nur „Werte“ womit sie hausieren gehen.
@ garno
„Die Staaten Brasilien, China, Indien wollen keinen „Kampf aufnehmen“, das ist westliche Denke…“
Werden sie wohl müssen, wenn sie nicht wie die EU und ganz speziell wie Deutschland enden wollen!
„Die BRICS haben eine Strategie, wohingegen die Vasallen nur taktisch handeln, die haben keine Strategie, sondern nur „Werte“ womit sie hausieren gehen.“
Es ist ja auch ein mehr als überfälliger Finanzcrash, welcher in erster Linie vom Wertewesten verursacht wurde und diesen somit überproportional treffen wird. Da „wir“ als Verursacher im Gegensatz zum Rest der Akteure ohnehin absehbar am Ende sind, wird quasi als Schadensbegrenzung all unser Geld noch schnell umverteilt, also in trockene Tücher gebracht, wo es in Form von Grund & Boden und Immobilien über den Crash gerettet werden soll, um „uns“ gegenüber auch danach Machtansprüche durchsetzen zu können. Mehr Optionen bleiben unseren „Denkern & Lenkern“ nicht mehr, während der Rest der Welt versucht, sich ohne Supergau vom wertewestlichen Teil zu lösen.
All die Waffen, welche „wir“ jetzt zu produzieren gedenken, sind auch nicht für unausweichliche Kriege gedacht, sondern a) um „uns“ im zu erwartenden Chaos in Schach zu halten und b) um „unsere“ Scheinchen via Rüstungsinvestitionen in die „richtige Richtung“ zu lenken, ganz so wie bereits 2008 via Bankenrettung, 2021 via Impfung & vor allem – weil zeitlos – via CO² Zertifikaten…
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Die BRICS besitzen sehr viel mehr Entscheidungsfreiheit als Deutschland und die übrigen Vasallen, denn die haben sich nicht nur ökonomisch an die Führungsmacht USA gebunden, sondern aus politisch-ideologisch. Deswegen ist von den BRICS auch kein Befreiungskampf von den USA notwendig. Der wäre von D nötig, aber da fehlt (noch) der politische Wille.
@ garno
„denn die haben sich nicht nur ökonomisch an die Führungsmacht USA gebunden, sondern aus politisch-ideologisch.
Deswegen ist von den BRICS auch kein Befreiungskampf von den USA notwendig. “
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Unabhängigkeit bei Zahlungen: SOZ-Länder verabschieden sich vom US-Dollar
Es entsteht ein neuer mächtiger Pol in der Weltwirtschaft – die Staaten der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit. Nach dem Vorbild der BRICS-Staaten befasst sich die Organisation nun mit der Schaffung eines eigenen Finanzsystems, das vom Westen und seinen Launen unabhängig ist.
Nach dem Beispiel der BRICS-Staaten, die ein alternatives Finanzsystem aufbauen, um sich aus der Abhängigkeit vom US-Dollar zu lösen, haben sich nun auch die SOZ-Staaten dazu entschlossen, diesen Weg einzuschlagen. Experten weisen darauf hin, dass der Handel zwischen den Ländern innerhalb der Organisation derzeit noch weit hinter dem Außenhandel zurückbleibe. Die Schaffung einer gemeinsamen Entwicklungsbank und eines gemeinsamen Zahlungssystems werde jedoch Schutz bieten und dazu beitragen, die Anfälligkeit gegenüber dem westlichen Finanzsystem zu verringern.
Wie nach dem Treffen in China bekannt wurde, haben die SOZ-Länder beschlossen, eine Entwicklungsbank für Investitionen in eigene Projekte zu gründen. Wladimir Putin schlug außerdem vor, gemeinsame Anleihen zu emittieren. Er brachte auch die Idee zur Sprache, ein einheitliches Zahlungssystem für Handelsgeschäfte zu entwickeln, und betonte die Bedeutung der Schaffung einer gemeinsamen Abrechnungs- und Verwahrungsinfrastruktur.
Es scheint also, dass die Zeit für eine vollständige Unabhängigkeit von westlichen Strukturen gekommen ist – und die Länder der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit sind bereit, den Weg zur Schaffung einer zum Dollar alternativen Finanzgrundlage zu beschreiten.
Ganzer Artikel:
https://freedert.online/international/254923-unabhaengigkeit-bei-zahlungen-soz-laender/
@Theo Noestonto
„Es ist ja auch ein mehr als überfälliger Finanzcrash, welcher in erster Linie vom Wertewesten verursacht wurde und diesen somit überproportional treffen wird. Da „wir“ als Verursacher im Gegensatz zum Rest der Akteure ohnehin absehbar am Ende sind, wird quasi als Schadensbegrenzung all unser Geld noch schnell umverteilt, also in trockene Tücher gebracht, wo es in Form von Grund & Boden und Immobilien über den Crash gerettet werden soll, um „uns“ gegenüber auch danach Machtansprüche durchsetzen zu können. Mehr Optionen bleiben unseren „Denkern & Lenkern“ nicht mehr, während der Rest der Welt versucht, sich ohne Supergau vom wertewestlichen Teil zu lösen.“
Sehe ich ähnlich.
Das „Große Umverteilen“ von Unten nach Oben geschieht in immer kürzeren, aber immer höher dimensionierten Schritten.
Der Raubtierkapitalimus ist wieder mal an das Ende eines Zyclusses angelangt.
Hauptprofiteur sind die USA, die gar kein Interesse an einem großen Krieg haben können, zumindest nicht mit Eigenbeteiligung.
Wäre aber vielleich mal eine nützliche Erfahrung für die Exeptionalisten von Gottes Gnaden.
@ im-vertrauen-gesagt
„Ankündigungen rauszuhauen ist Teil einer Strategie“
Ja, und diese Ankündigungen kurz danach wieder zu stornieren, ebenfalls! Nämlich der gleichen Strategie…
Was bewirkt eine lauthalse Ankündigung auf den Aktien-, Crypto-, also den Finanzmärkten, den Börsen, den Casinos dieser Welt? Kann man auf die Reaktionen vorher setzen?
Und was bewirkt es, seine Verlautbarungen kurz danach wieder einzukassieren? Kann man auf die Reaktionen hierauf eventuell auch vorher setzen?
Man müsste die Ankündigungen bzw. Verlautbarungen nur bereits vorher kennen?
Trump & die ihm Wohlgesinnten kennen sie vorher!
Alles weitere läuft unter Kollateralschaden…
… willst du das ändern, dann folge der Spur des Geldes!
Natürlich ist es einfacher, den Psychologen zu geben, aber all das Geschnatter ändert nichts.
Den Psychologen will ich aber nicht dir unterstellen – im Gegenteil liegst du mit deinen Ausführungen ja sehr ähnlich…
@Theo Noestonto
+++++++
Egal, auf welcher Seite man steht, eines müssen alle anerkennen: China und BRICS laufen geradeaus, und der Wertewesten torkelt besoffen. Das wird teilweise verniedlichend mit Doppelmoral und Demokratie verkauft, ist es aber beides nicht. Es ist weitgehend unsinniges Taktieren. Eine Doppelmoral kann ich nicht erkennen, sowohl im Nahen Osten als auch in der Ukraine werden Diejenigen unterstützt, die sich als gottgegeben über anderen fühlen, sprich Faschisten. Am Ende sponsert der Westen die neuen Banderadenkmäler und Bücherverbrennungen. Es ist also keine Doppelmoral, sondern gar keine. Die Wankelmütigkeit wird zwar versteckt und unterliegt teilweise längeren Phasen, ist aber vorhanden. Warum wurde denn Nordstream überhaupt gebaut? Richtig, weil die ukrainischen Faschisten dem Westen mehrfach das Gas abdrehten, obwohl sie am Transit verdienten. Und nun sponsern wir diesen Unsinn auch noch und kaufen dafür umweltschädliches LNG, nicht selten über viele Umwege dann aus Russland. Sowas hat man früher als Schildbürgerei bezeichnet. Ich glaube nicht, dass Europa in 10 Jahren noch irgend eine wichtige Rolle in der Welt spielen wird, wenn sich hier nichts grundlegend ändert. Der orange Onkel Sam ist die Personifizierung für allen Unsinn und dahingehend wenigstens autentisch. Die Scheindemokraten unter Biden waren und sind dagegen völlig unglaubwürdig.
@ Wunderlich
„Egal, auf welcher Seite man steht…“
Das ist bereits der erste und entscheidene Gedankenfehler! Auf irgendwessen Seite zu stehen ist mit unseren Wahlen zu vergleichen: Du entscheidest nur, von wem du von nun an abgekocht wirst!
Niemand steht nämlich auf deiner Seite, von Familie und wirklichen Freunden abgesehen; im besten Fall! Ich stehe auf meiner Seite; ohne die Erwartungshaltung, das andere mir folgen…
Zu dem was in Gaza passiert:
Mindestens siebzig Menschen wurden am Mittwoch getötet.
Zeile drei: Sie können das Video gern teilen, wenn Sie möchten.
„Die Russen haben also nicht nur die eigene Sicherheit im Auge, sondern auch die der Ukraine. Hätte der politische Westen diese Haltung gegenüber Russlands Interessen an den Tag gelegt, wäre es nicht zu diesem Krieg gekommen.“
Wegen diesen letzten Sätze will ich das Übrige nicht negativ kommentieren – obwohl es einiges dazu zu sagen gäbe. Aber zur zentralen Aussage: ja, so sieht es aus! Es sind ja auch Russen, Russischstämmige, Russischsprachige oder über Familie, Freunde, etc. mit Russland verbandelte, die in der Ukraine von den UkrNazis verfolgt und bedroht wurden. Siehe Odessa …
Russland und die Ukraine lässt sich nicht trennen ohne Grausamkeiten wie wir sie seit spätestens 2014 sehen. Es sind die werteloswestlichen Geostrategen und Weltbedrücker die all das Leid und den Tod Vieler zu verantworten haben. Es ist der Wertelos-Westen der das friedliche und gedeihliche Miteinander von Russland und der Urkaine untergraben hat.
„Der Gipfel von Alaska ist vorbei. Er hat wenig Klarheit gebracht über den weiteren Verlauf des Krieges.“
Dafür brachtes uA es umso mehr Klarheit darüber, dass Trump im Grunde strunzdumm ist, seine Ansichten im Stundentakt um 180 Grad ändert und dazu wie gedruckt lügt – oder es intellektuell einfach nicht überblickt, was er – von seinen Mitarbeitern zugesteckt – gerade so faselt. Sein Umfeld besteht ebenso aus ahnungslosen und realitätsfernen Geschichtenerzählern, selber in einem wahnhaften Wünschdirwas verhaftet.
Deshalb ist es müßig, in seine kruden Äußerungen irgendetwas – schon gar nichts gehaltvolles oder verlässliches – herein zu interpretieren.
Als zionistische Marionette geht von diesem unberechenbaren Clown allerdings die größte Gefahr aus.
Wenn Trump seine Ansichten im Stundentakt um 180° dreht, ist er nach 2 Stunden
ja wieder am Anfang.
Annalena hatte das nie begriffen und sich immer 360° gedreht, so daß sie immer den
gleichen Müll von sich gab.
„Wenig Zählbares“
Ziemlich einseitiger Blick. Viele ausländische Firmen beeilen sich Niederlassungen in den USA zu gründen. Der Gaspreis ist in den USA 1/3 von dem hier. Und die EU kann sich gar nicht genug beeilen zu versichern noch mehr von dem teuren Gas zu nehmen. Und auch die höheren Zölle wurden von der EU gefressen. Weltweit aber auch. Das Zölle nicht nur positive Auswirkungen haben ist die andere Seite.
Die Ungleichbehandlung (wokeness) wurde komplett beendet.
Die amerikanischen Waffenlieferungen bezahlen jetzt die EU Länder. Vornehmlich … 3 mal darf man raten.
Grundsätzlich gesagt werden hier Arbeitsplätze abgebaut, vor allem die wichtigen Industrie Arbeitsplätze, und in den USA aufgebaut.
Richtig ist zumindest das Trump teils keine durchgängige Strategie fährt.
Bzgl. der Ukraine war Trump nicht konsequent genug.
Ein stop der Weitergabe von US Satellitendaten an die Ukraine
zur Zielauswahl und Zielführung ukrainischer Raketen und Drohnen,
bis ins russische Hinterland, sowie ein stop von StarLink würde das
Ende der derzeitigen Kriegsführung der Ukraine bedeuten.
Es wäre auch ein klares Signal an die „Europäer“, dass sie die beabsichtigte
Fortführung des Krieges ohne US-Aufklärung machen müssten.
Ich wundere mich, dass dieser Aspekt so wenig bis gar keine Beachtung findet.
Hat jemamd Informationen, wieso Trump diese Daten weiterhin der Ukraine
zukommen lässt, was da dahinter stecken könnte?
Mein Verdacht:
Es ging Trump nie darum, den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Die öffentlichen Auftritte und das Treffen mit Putin waren nur show.
Der Krieg sollte auf kleiner Flamme (möglichst ohne den USA Kosten zu verursachen)
aufrecht erhalten werden, bis die Europäer übernehmen, was finanziell bereits vollzogen ist
und demnächst durch europäische „boots on the ground“ („Friedens“)Truppen vollendet werden soll.
Russische Vergeltungsschläge, die es dann zweifellos geben wird, werden dann nur
Europa treffen, so das US Kalkül.
Deinen Verdacht finde ich eine realistische Einschätzung.
Rauls verwechselt – wie so ziemlich jeder hier – die Unberechenbarkeit Trumps damit, dass die US Administration keine feststehenden Ziele hätte.
Ander gesagt: aus dem Umstand, dass Trump sehr sprunghaft zwischen den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln springt, wird geschlossen, dass er nicht wisse, was er wolle. Da wird die Methode sein Ziel zu erreichen mit dem dem Ziel verwechselt.
Zölle sind für Trump ein universelles Mittel. Er kann sie androhen, anordnen, zurücknehmen etc.. Und bislang hat er viel damit durchgesetzt. Das sollte man zur Kenntnis nehmen. Die EU ist eingenordet und untergeordnet. Die USA werden sich an Europa bereichern. Das würde ich einen gigantischen Erfolg nennen. Ein lästiger Konkurrent ist ausgebremst und funktionalisiert – und macht das auch noch freiwillig mit!
Man kann festhalten: gegen Europa hat Trump seine neue Weltordnung schon durchgesetzt. Die USA konkurrieren nicht mehr, sie nehmen sich das, worauf sie meinen einen Anspruch zu haben. Sie diktieren Europa die Bedingungen.
Kanada ist auch in Teilen eingeknickt, Mexiko ebenso. Lateinamerika ist wieder offen zum „Hinterhof“ der USA erkoren. Es wird sich zeigen, ob Brasilien dem widerstehen kann.
Im nahen Osten räumt Israel z.Z. jeden Widerstand ab. Usw.
„Die EU ist eingenordet und untergeordnet. Die USA werden sich an Europa bereichern. Das würde ich einen gigantischen Erfolg nennen. Ein lästiger Konkurrent ist ausgebremst und funktionalisiert – und macht das auch noch freiwillig mit!“
Trump hatte vorher eine mächtige Drohkulisse von Zöllen aufgebaut, von „freiwillig“ kann also keine Rede sein. Die Vasallen waren gezwungen ihren Herrn gnädig zu stimmen.
Vermutlich läuft die westliche Politik (der Sanktionen und Zölle) auf eine erneute Zwei-Teilung der Welt hinaus. Also auf eine selbst herbeigeführte Selbst-Isolation des von den USA geführten westlichen Blocks vom großen Rest der Welt. Europa scheinen die USA fest im Griff zu haben. Inwieweit ihnen das in ihrem Hinterhof gelingt, das muss sich erst noch zeigen, die Unterwerfung Brasiliens ist hier entscheidend.
Der Schaden hätte weniger in den Zöllen bestanden, als dem Umstand, dass die EU militärisch auf die USA angewiesen ist.
Rein ökonomisch hätte ein Wirtschaftskrieg auf beiden Seiten gewaltige Schäden angerichtet. Trump hätte sich das auch überlegen müssen, ob er die USA das gut aushalten.
Für die EU ist allerdings die Frage, ob man es sich angesichts der Feindschaft zu Russland, die man unbedingt aufrechterhalten möchte, überhaupt leisten kann, die Absicherung der USA zu verlieren. Die mag zwar unsicher sein, aber wenn Trump sie offiziell aufkündigt, ist das ein Datum, auf sich Russland beziehen wird.
Dass die EU militärisch auf die USA angewiesen ist, entspricht nicht der Realität. Das ist lediglich ein Narrativ der politischen Elite. Das sollte man hier nicht nacherzählen. Ohne Nato hätten wir eine ganz andere Welt, und keine schlechtere.
Wie kommen Sie darauf, dass die Europäer nicht militärisch auf die USA angewiesen sind?
Offenbar bekommt man nicht einmal eine militärische Unterstützung der Ukraine hin. Da fehlt es an allem, Material, Soldaten, Logistik, Aufklärung und vor allem die Absicherung durch einen atomaren Schutzschirm.
Zwar haben Frankreich und GB Atomwaffen, die sind aber keineswegs hinreichend, um den Schutzschirm der USA zu ersetzen. Wäre das anders, würden die Europäer nicht so drauf drängen, dass die USA weiter mit im Boot bleiben.
Warum müssen die Europäer denn „eine militärische Unterstützung der Ukraine hinbekommen“? Weil die politische Elite es so sagt und vielleicht auch so wünscht? Das ist doch lächerlich. Als ob es der politischen Elite um das Wohlergehen der Europäer ginge. Um was geht es Ihnen eigentlich?
@im-vertrauen-gesagt
„Wie kommen Sie darauf, dass die Europäer nicht militärisch auf die USA angewiesen sind?“
In diese Nesseln hat sich die EU aber selbst gesetzt, weil sie nicht bereit war, sich von den USA geopolitisch und Ökonomisch zu emanzipieren.
Es ist ja bekannt, dass die USA um jeden Preis verhindern wollen, dass ihre Vasallen Teil eines eurasischen Wirtschaftsraums werden ( Brzezinski, Stratfor etc.), an dem Die USA rein geographisch nicht beteiligt sind und schon gar nicht in Führungsrolle.
Garno hat schon recht, dass der Fortbestand der NATO der elementarste Keil ist, mit dem die USA dieses „INFERNO“ verhindern.
Wäre die NATO, als Verteidigungsbündnis gg. die UDSSR gegründedet, mit deren Auflösung ebenfalls abgeschafft worden, hätte es, allein schon wg. der frei gewordenen Resourcen, eine friedliche Kooperation in Eurasien geben können, ohne die militärische Drohkulisse seitens der USA ( siehe NATO-Osterweiterung ).
zu dem Thema hat @mikrowelle hier schon ein paar Gedanken geäußert: https://overton-magazin.de/kolumnen/dagdelen-direkt/china-russland-indien-eine-neue-epoche-der-weltgeschichte/#comment-283246
Die Bindung an die USA war für die ruinierten Staaten Europas der Weg um ihre imperialistischen Ansprüche weiter zu verfolgen. Man muss wahrlich kein Mitleid mit denen haben, wenn sie für die USA unter Trump entbehrlich sind, und jetzt in die Rolle gedrängt werden, die sie zig Jahrzehnte für andere Staaten vorgesehen hatten.
Ich finde es ohnehin absurd, dass man sich als privater Bürger Gedanken darüber macht, wie Europa seinen Imperialismus besser/erfolgreicher hinbekommen könnte.
Europa bekommt jetzt schmerzlich mit, dass es nicht das Machtsubjekt ist, das es sein will. Um es zu werden, wird eine gigantische Aufrüstung ins Werk gesetzt, die Verarmung des Volkes ist der bereitwillig entrichtete Preis. Und warum hätte das schon früher stattfinden sollen?
Staaten kooperieren nicht friedlich. Sie konkurrieren.
@im-vertrauen-gesagt
„Die Bindung an die USA war für die ruinierten Staaten Europas der Weg um ihre imperialistischen Ansprüche weiter zu verfolgen.“
Zu allererst war es mal der imperiale Anspruch der USA, die blockfreie Welt unter ihre Kontrolle zu bringen, als Nachfolger des British Empire.
Da scheiden sich meine Ansichten zu denen von Microwelle deutlich.
Die USA haben die Gunst der Stunde ( Russlands verlustreicher Sieg über die Wehrmacht ) ohne vergleichbare Risiken genutzt und selbst am Meißten profitiert.
„Ich finde es ohnehin absurd, dass man sich als privater Bürger Gedanken darüber macht, wie Europa seinen Imperialismus besser/erfolgreicher hinbekommen könnte.“
Da fühle ich mich nicht angesprochen.
„Und warum hätte das schon früher stattfinden sollen?“
Wer will das?
Doch nur Leute mit unestillbarer Gier und Machtambitionen.
Eine reine Verteidigungsarmee reicht doch völlig aus, wenn man der Diplomatie den Vorrang gibt.
„Staaten kooperieren nicht friedlich. Sie konkurrieren.“
Das klingt wie ein NATURGESETZ.
Das Problem der Konkurrenz entteht doch dadurch, dass im aktuellen Wirtschaftssystem die Wahnvorstellung unbegrenzten Wachstums auf die Realität begrenzter Resourcen trifft.
Da sitzt halt schon ein Anderer drauf und darum muss der weg, egal wie.
Unlösbar ist das Problem nicht, denn schließlich schaffen es ja auch Termiten, Ameisen oder Bienen, sich ihre Welt ( den Bau ) in Gemeinschaftsarbeit zu erschaffen.
Es scheitert nur am Willen der Profiteure und der fehlenden demokratischen Partizipetion der Anderen.
Die Weltordnung, die die USA nach dem WK2 durchgesetzt haben, unterscheidet sich doch deutlich in Art und Zweck vom British Empire, dass keine freie Konkurrenz zwischen formal gleichberechtigten Staaten vorsah.
Richtig ist, dass die USA die Gunst der Stunde genutzt haben, und den ruinierten Siegermächten ein Angebot gemacht haben, dass diese gerne angenommen haben.
All die Überlegungen, ob es nicht besser wäre, sich den BRICS anzunähern, machen einen Vergleich mit dem Maßstab des Erfolgs der Nation. Wälzen also die Frage, ob Deutschland/Europa nicht besser in der Konkurrenz abschneiden würde, wenn man … Das sind (wie Krim schon richtig bemerkte) Abwägungen imperialistischer Alternativen.
Eine „reine Verteidigungsarmee“ unterstellt die Gegensätze zwischen Staaten, will die nicht beseitigen, sondern nur etwas defensiver agieren. Da frage ich mich, warum man das überhaupt will: die Konkurrenz beibehalten, aber die bitte etwas friedlicher.
Es ist zwar kein Naturgesetz, aber eine Gesetzmäßigkeit ist das schon. Kapitalismus muss wachsen.
@im-vertrauen-gesagt
„Die Weltordnung, die die USA nach dem WK2 durchgesetzt haben, unterscheidet sich doch deutlich in Art und Zweck vom British Empire, dass keine freie Konkurrenz zwischen formal gleichberechtigten Staaten vorsah.“
Die Vorgehensweise mag sich unterscheiden, aber das Ziel, die Dominanz, war das selbe.
Formal gleichberechtigt passt da schon.
„Richtig ist, dass die USA die Gunst der Stunde genutzt haben, und den ruinierten Siegermächten ein Angebot gemacht haben, dass diese gerne angenommen haben.“
Angebot klingt wie aus dem Film „der Pate“.
Welche andere Möglichkeit hatten diese Staaten denn, die allesamt durch Kriegskredite bei den USA verschuldet waren?
„All die Überlegungen, ob es nicht besser wäre, sich den BRICS anzunähern, machen einen Vergleich mit dem Maßstab des Erfolgs der Nation. Wälzen also die Frage, ob Deutschland/Europa nicht besser in der Konkurrenz abschneiden würde, wenn man … Das sind (wie Krim schon richtig bemerkte) Abwägungen imperialistischer Alternativen.“
Wie ich schon schrieb, liegt das Problem im bestehenden System des Neoliberalismus, aber Erfolg einer Nation muss nicht zwingend der möglichst hohe Wohlstand im Vergleich zu anderen Nationen sein.
Kooperation statt Konkurrenz würde ich persönlich als Erfolg betrachten, weil es ein friedlicher Weg wäre.
Die Nation allerdings stelle ich, rein als Verwaltungseinheit, nicht in Frage.
Aus meiner Sicht ist sie der größtmögliche Rahmen, in dem die Interesen der Bürger noch sinnvoll vertreten werden können.
„Eine „reine Verteidigungsarmee“ unterstellt die Gegensätze zwischen Staaten, will die nicht beseitigen, sondern nur etwas defensiver agieren. Da frage ich mich, warum man das überhaupt will: die Konkurrenz beibehalten, aber die bitte etwas friedlicher.“
Die Wiederbewaffnung der Bundeswehr ist nicht auf meinem Mist gewachsen.
Da könnte ich gut drauf verzichten und mir eher einen Ausbau z.B. des THW vorstellen, das in Notlagen auch ausserhalb Deutschlands eingesetzt werden kann, wenn nötig.
„Es ist zwar kein Naturgesetz, aber eine Gesetzmäßigkeit ist das schon. Kapitalismus muss wachsen.“
Eben, der Kapitalismus ist das Problem, weil unendliches Wachstum in einer endlichen Welt nicht funktionieren kann.
Ich verstehe gar nicht, wie jetzt hier an dem Herrn Trump herumkritisiert wird.
Immerhin hat diese Heldenfigur der gesamten Menschheit sich in der Corona-Angelegenheit absolut vorbildlich verhalten. Das ist doch wohl – jedenfalls für viele hier anwesende Analühtiker – das mit Abstand allerwichtigste.
Da kann man sich diese kleinkrämerische Krittelei aber nun wirklich sparen! Da steht der Herr Trump sowieso drüber.
Nur mal als Erklärungsansatz: der ‚tiefe Staat‘ besteht im wesentlichen aus einer Ministerialbürobürokratie, die eine eigene Agenda entwickelt hat bzw zu diesem Zwecke infiltriert wurde, mit einer weiteren Schicht aus den einschlägigen Think-Tanks und deren Geldgebern.
Trump ist ein schwacher Präsident. Weil er keine Strategie und kein Ziel hat, lässt er sich von jeder Einflussgruppe manipulieren. So war es beim Irankrieg und so ist es beim Ukrainekrieg. Lediglich in Bezug auf Israel ist er standfest, aber da steht die offizielle amerikanische Politik ja auch auf seiner Seite. Israel ist tabu.
Bei beinahe allen anderen Problemen wird genau so gewurstelt, wie man es im Westen gewohnt ist. Und wenn der Autor schreibt: „Wenigstens die Kosten des Ukrainekrieges konnte Trump abschütteln. Die Amerikaner haben sich aus der Finanzierung des Krieges zurückgezogen, stattdessen bitten sie die Europäer zur Kasse.“, dann stimmt es ja, aber laut Daniel Davis benötigen die USA ab heute 5 Jahre um ihre Arsenale für einen Waffengang gegen China wieder aufzufüllen – vorausgesetzt, die aktuell produzierten Waffen werden nicht anderweitig benötigt.
Und darum können wir uns freuen, denn solange der Krieg in der Ukraine, als auch der in Gaza und womöglich der neue im Iran fortgesetzt werden, rückt der China-Krieg in immer weitere Ferne. Makaber aber wahr.
Der Panama-Kanal gehört weiter zu Panama….. Ja, aber die Häfen am Kanal hat ein us-Konzern ‚übernommen“ dh die Eigen tümer wurden genötigt, zu verkau fen
Der Deal ist wohl noch nicht so ganz in trockenen Tüchern.
https://chinaglobalsouth.com/2025/08/15/ck-hutchison-panama-canal-port-sale-delay/
IvG mit seiner USA-Anbetung ist schon etwas peinlich.
Richtig ist, dass DJT und seine Blase an jedem seiner Ausfälle exorbitant verdienen. Nicht so sicher ist, dass das „America great again“ macht. Das schnallen langsam sogar die MAGAs.
Zu den Midterms wird das auch weder Trump noch die USA stärken. Nach meiner Kristallkugel ist das House 75:25 weg für die Reps. der Senat eher 40:60 bestenfalls, also ein split parliament. In dem Fall regiert Trump mit Dekreten durch, im anderen Fall auch, aber schwerer. Wie damals Obama, hätte er den Supreme Court im Rücken (meistens).
Ob es 2028 Newscum oder Dschäi die Wanze schafft, wer weiss …
Problem der Dems ist, sie haben kein Konzept. Sehr schön dazu der Artikel von Lee Drutman https://www.msn.com/en-us/news/politics/the-65-year-old-theory-that-helps-explain-why-the-democrats-keep-losing/ar-AA1LMQJq . Elmer Eric Schattschneider war auch ein sehr guter Literaturhinweis.
Aussenpolitisch ist der Kurs desaströs. Das zeigte der SCO-Gipfel mit Xi. Modi, Putin und Kim vereint auf dem Tiananmen zur Parade. Die im Übrigen auch eine Botschaft an die USA war, das sieht der Donald nicht falsch.
Peinlich ist allenfalls ihre mangelhafte Lesekompetenz.
Das Trump sich persönlich bereichert mag sein, es ändert doch aber nichts an dem politischen Programm (das ich keineswegs teile). Das wird stückweise umgesetzt, zeitigt manche Erfolge und auch Rückschläge. Wie erfolgreich es letztlich ist, ob es evtl. komplett nach hinten losgeht, das wird man sehen. Dass sich international Widerstand formiert, war erstens abzusehen ist aber zweitens keinerlei Auskunft darüber, wie erfolgreich der sein wird. Da wird man seitens der USA wohl den Druck erhöhen – was aber auch wieder keine Auskunft über den Erfolg dieser Maßnahmen ist.
Klafall. Wenn der Hahn (oder der GSPler) kräht auf dem Mist .. etc.
Im neuen Gegenstandpunkt gibt es einen Artikel zu der Besprechung von Trump in der hiesigen Presse. https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/trump-spiegel-oeffentlichkeit
In der Überschrift wird eigentlich schon das Entscheidende angedeutet: „Vom Zeichnen einer Karikatur des Präsidenten zur opportunistischen Kritik seiner Macht“.
Man arbeitet sich in deutschen Redaktionen gerne an der Person Trump ab. Beurteilt ihn und seine Politik von der überlegene Warte eines intellektuellen Durchblickers, der gar nicht anders kann, als über Trump ein vernichtendes Urteil zu fällen: der Mann ist hochgradig peinlich, komplett unfähig, und schadet letzten Endes sich und den USA.
Und obwohl an der Spitze der mächtigsten Nation der Welt ein kompletter Vollidiot stehen soll, der nichts als Schäden anrichtet, planlos ist und angeblich immer den Ansichten zuneigt, die ihm zuletzt zugetragen wurden, der Schmeicheleien zugänglich sei, und den man deshalb beeinflussen könne, kommt die Weltöffentlichkeit nicht umhin festzustellen, dass dieser Mensch ganz souverän Entscheidungen trifft, die für den Rest der Welt mehr oder weniger verbindlich sind.
Und das verpasst sowohl @Rauls als die Mehrheit der Kommentare: die USA setzen aktuell eine neue Weltordnung durch. Das ist es ja gerade, was die hiesige Presse stört: die USA legen keinen Wert mehr auf „Partnerschaft“, sie kündigen „dem Westen“ und stellen unmissverständlich klar, dass sie sich nicht für die Interessen anderer Staaten funktionalisieren lassen.
Zum GSP-Gefasel und Geklügel:
Es ist billig, die liberale Trumpkritik aufzuspiessen, taking a candy from a baby (where a baby may prove more belligerent).
Wichtiger ist die Frage: Wie mächtig ist Trump. Da bringen die GSP-Klügler, wie nicht anders zu erwarten, nichts.
Sicher, die bürgerliche Trump-Kritik ist idiotisch. Die GSP-Trumpapologetik auch, die sich krampfhaft einer Analyse entzieht. Die GSP-Rechthaber sind nicht minder blöd als die zu recht aufgespiessten bürgerlichen Trumpkritiker.
Sich mit der Person Trump (anstatt mit den Inhalten seiner Politik) zu befassen ist ein durchgängiger Fehler, auch und gerade hier auf Overton.
Was wäre denn an der Frage „wichtig“? Und für wen? Was willst du denn mit der Frage klären? Was weiß man denn, wenn rauskommt, dass Trump „sehr“, „ziemlich“ oder sonstwie „machtig“ ist?
Trump verfügt als Präsident über die Macht, die ihm sein Amt verleiht, d.h. im Falle der USA, dass der riesige Gewaltapparat in Anschlag gebracht werden kann, um andere Staaten zu erpressen, sie militärisch zu bedrohen, mit Zöllen zu belegen usw..
Damit wäre die Frage, wie mächtig ist Trump doch wohl hinreichend beantwortet: sehr mächtig.
Interessant wird es, wenn man sich anschaut, wofür die Macht eingesetzt wird, also welche Zwecke mit den Machtmitteln durchgesetzt werden. Interessant ist es auch, wenn man die Unterschiede der Politik von Trump im Vergleich zu seinem Vorgänger betrachtet. Da kommt dann heraus, dass Trump einen grundsätzlich anderen Standpunkt zu der Weltordnung einnimmt, die bislang gegolten hatte, und die maßgeblich von den USA zum Nutzen der USA eingerichtet wurde.
Artikel wie der von Rauls verpassen das komplett. In der bürgerlichen Presse findet man zwar die Beschwerde, dass Trump die „regelbasierte Ordnung“ zerstört, nicht aber die Erklärung, warum er das tut, und was das für eine neue Sorte Imperialismus ist, die damit durchgesetzt wird.
Warum du diese Erklärung mit Apologetik verwechselst, ist mir schleierhaft.
„Sich mit der Person Trump (anstatt mit den Inhalten seiner Politik) zu befassen ist ein durchgängiger Fehler“
Als ob der Inhalt seiner Politik von seiner Person zu trennen wäre. Wichtig wäre vor allem die Funktion von Trumps Politik im Getriebe des US-Imperiums zu ergründen, damit man weiß wo die Schwachstellen sind.
Natürlich ist die Politik von der Person getrennt. Das eine ist ist die Politik, das andere die Person.
Rauls beschäftigt sich mit der Person, und meint von der auf die Politik Rückschlüsse ziehen zu können. Das kann man sich sparen. Man kann sich die Politik anschauen, die liegt ja offen.
Und dann? Was haben Sie davon, wenn Sie(!) wissen, wo Schwachstellen sind? Nutzen Sie dann aus? Oder machen Sie sich hier die Probleme von Staaten zu eigen?
„Natürlich ist die Politik von der Person getrennt.“
Bei Trump wohl eher nicht.
Schwachstellen des Imperiums sind die Bruchstellen für Veränderungen. Das sollte doch von Interesse sein bei einem Hegemon, der die Welt beherrscht oder beherrschen möchte. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf uns alle.
dann machen Sie sich mal an Werk. Finden Sie die „Schwachstellen“, nutzen Sie die aus und berichten dann wieder hier im Forum.
@Rob1
„Dominanz“ ist eine leere Abstraktion und etwas unpassend für Kolonien. Die USA haben eine Weltordnung errichtet, also eine auf Regeln basierende Ordnung, die für alle Staaten gleichermaßen gilt, der sich alle zu unterwerfen haben. Auch da ist Dominanz unpassend. Treffender wäre es, wenn man den Nutzen, den die USA aus dieser Weltordnung ziehen charakterisiert.
Schon wieder erzählen Sie nur die herrschenden Narrative und vergessen zu erwähnen, dass die von den USA etablierte Weltordnung vor allem zum Nutzen der USA funktionierte. Beispiel WTO und freier Handel: Seitdem die USA von den von ihnen selbst aufgestellten Regeln nicht mehr profitieren, werden die Regeln einfach ignoriert. Trumps Regel Nr. 1 ist: Alle Anderen müssen bluten, damit die USA gedeihen können. Da wendet sich die Welt doch ab – bis auf die Vasallen, die sind gefangen in ihrer Ideologie von Freiheit und Demokratie.
Es sind zwei Themen: die alte Weltordnung, die den Nutzen der USA sicherstellen sollte, und das lange Zeit auch getan hat. Und die Neuerung, die nicht erst mit Trump, mit dem aber dann ganz explizit eingeführt wurden.
Trump stellt sich auf den Standpunkt, dass die USA die Konkurrenz längst gewonnen haben, und fordert jetzt den dazugehörigen Nutzen ein. Regel würde ich das nicht unbedingt nennen.
@im-vertrauen-gesagt
„„Dominanz“ ist eine leere Abstraktion und etwas unpassend für Kolonien.“
Sehe ich nicht so.
Das Ggenstück zu Dominanz ist Unterwerfung und genau die wird ja von Imperialisten gefordert bzw. gewaltsam durchgesetzt.
„Die USA haben eine Weltordnung errichtet, also eine auf Regeln basierende Ordnung, die für alle Staaten gleichermaßen gilt, der sich alle zu unterwerfen haben. Auch da ist Dominanz unpassend.“
Wohl eher nicht, wenn man die unzähligen Regime-Changes, Sanktionen und Kriege der USA seit 1945 in Betracht zieht, mit denen sie die Souveränität vieler Staaten einfach ignoriert haben.
Die USA haben ihre Macht schlicht missbraucht, um andere Staaten ihrem Willen und Vorteil zu unterwerfen.
„Dominanz“ ist eine leere Abstraktion, weil nichts wesentliches mehr bestimmt ist, und das Etikett auf alles Mögliche passt. Schlimmer noch, das, was Kolonialismus von modernem Imperialismus wesentlich unterscheidet fällt weg.
Moderner Imperialismus basiert auf der Anerkennung fremder Souveränitäten, Kolonialismus bestreitet die.
@im-vertrauen-gesagt
„Moderner Imperialismus basiert auf der Anerkennung fremder Souveränitäten“
Wie vereinbart sich das mit den o.g. Regime-Changes, Sanktionen oder Kriegen, mit der der Zerstörung der Gas-Infrastruktur bei Verbündeten und der Re-Industrialisierung auf deren Kosten etc.?
Was hat das mit einer „Anerkennung fremder Souveränitäten“ zu tun?
Das sind Verletzungen dieser prinzipiellen Anerkennung.
@im-vertrauen-gesagt
„Das sind Verletzungen dieser prinzipiellen Anerkennung.“
Aber permanente Verletzungen, aus Prinzip. 😉
„Die USA haben eine Weltordnung errichtet, also eine auf Regeln basierende Ordnung, die für alle Staaten gleichermaßen gilt, der sich alle zu unterwerfen haben. Auch da ist Dominanz unpassend.“
IwR als Neoconideologe, und ihm ist nicht einmal sein Geschichtsrevisionismus peinlich.
Die „regelbasierte Ordnung“ ist eine Erfindung der Neocons. Der Begriff findet sich erstmals in Äusserungen und Dokumenten westlicher Politiker und Stinktanks seit etwa 2009, endlos weitergeplappert seit 2021/22. Dabei verstehen vor allem die USA darunter eine „Ordnung“ nach ihren „Regeln“, ohne Rücksicht auf die UN-Charta, Genfer Konventionen, HLKO etc.
Die „regelbasierte Ordnung“ ist ein Programm der Zerstörung des Völkerrechts auf Grundlage der „westfälischen“ Ordnung und der UN-Konventionen. Sie wurde auch nicht „errichtet“, vielmehr versuchen die USA und ihre Vasallen, sie gegen den Rest der Welt durchzusetzen. Faschismus, Folter, Gefangenenmorde und Kriegsverbrechen etwa des ukrainischen Regimes sind ebenso Teil dieser „Ordnung“ wie die Gleichschaltung der Medienlandschaft im Westen.
Ivg ist ein billiger Propagandist.
Der Begriff regelbasierte Ordnung passt auch auf das Völkerrecht. Recht legt generell Regeln fest. Das kann man schlecht leugnen.
Dumme Ausrede.