
Immer wieder wird der Volksrepublik der Vorwurf gemacht, durch staatliche Subventionen unlauteren Wettbewerb zu fördern und die Konkurrenzfähigkeit westlicher Unternehmen zu untergraben. Dabei hat der politische Westen maßgeblich zu dieser Situation mit beigetragen.
Der vergangene Fünf-Jahres-Plan für die Jahre 2021 bis 2025 stand in der Volksrepublik unter dem Leitgedanken der Strategie „Made in China 2025“. Die chinesische Wirtschaft sollte zu einer Industriemacht weiterentwickelt werden. Anerkennung beziehungsweise Aufwertung ihrer Produkte auf dem Weltmarkt wurden angestrebt. Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hatte die Forderung aufgestellt: „Wir müssen international wettbewerbsfähige Unternehmen schaffen.“(1)
Alte Erfolge
„Made in China 2025“ definierte Branchen wie Automatisierung- und Umwelttechnik, Automobile, Luftfahrt und Informationstechnologie, in denen die chinesische Wirtschaft kräftig zulegen sollte. Dabei ging es um die Ausweitung der Produktionskapazitäten und eine bessere Stellung chinesischer Produkte nicht nur auf dem Weltmarkt, sondern auch auf dem heimischen: Huawei-Handys statt i-Phone, chinesische Elektroautos statt Tesla. Chinesische Waren sollten den westlichen gleichkommen in Ansehen, Qualität und Nachfrage.
Zum Erreichen dieses Ziels gehörte auch die Übernahme hoch entwickelter Unternehmen im Westen. Man wollte deren Technologie erwerben, aber auch deren Markennamen, weil sie international hohes Ansehen genossen. Denn „die Chinesen haben immer das Problem gehabt, dass sie sehr schwache Marken haben, die sie nicht globalisieren können“(2). Nach der Weltwirtschaftskrise von 2007/08 war Peking im Westen auf Einkaufstour gegangen.
Statt ihre Rücklagen in US-Anleihen zu investieren, die sich gerade in der Krise als nicht sehr zuverlässig gezeigt hatten, übernahmen Chinesen renommierte Autofirmen wie MG, Volvo, Lotus, Borgward oder sonstige High-Tech-Unternehmen wie den deutschen Roboterhersteller Kuka, den Betonpumpenspezialisten Putzmeister und viele andere, die zu den Zielen der Führung in Peking passten. Im Jahr 2015 hatte China allein in Deutschland 179 Unternehmen mit fortschrittlicher Technologie übernommen. Es waren sehr häufig staatliche Unternehmen, die als Käufer auftraten.
Als im Jahr 2017 die chinesischen Übernahmen in Deutschland mit über 12 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreicht hatten, schränkte die Bundesregierung die Käufe chinesischer Interessenten ein. Meinungsmacher aus Medien, Politik und Wissenschaft hatten Ängste geschürt vor einem Ausverkauf deutscher Technologie, Arbeitsplätze und Sicherheit. Der Wirtschaft selbst waren die chinesischen Investoren willkommen. Insgesamt kann festgestellt werden, dass im Verlauf des 14. Fünfjahr-Plans ein starker Anstieg der chinesischen Industrieproduktion durch Ausweitung der eigenen Kapazitäten als auch durch Zukäufe im Ausland eingetreten war.
Die Volksrepublik errang in einigen Industriebereichen eine weltweite Spitzenstellung wie in der Schiffsproduktion und Eisenbahntechnik, der Photovoltaik, Elektrofahrzeugen und deren Batterien sowie Computertechnologie und IT-Ausrüstung. Der wirtschaftliche Erfolg lässt sich ablesen an den Staatseinnahmen aus Steuern und Gebühren, die in der Zeit von 2021 bis 2025 etwa 155 Billionen Yuan (21.600 Milliarden Dollar) ausmachten. Das sind 80 Prozent der gesamten Staatseinnahmen, obwohl es im gleichen Zeitraum Steuersenkungen in Höhe von zehn Billionen Yuan gegeben hatte.(3)
Neue Herausforderungen
Dass die chinesische Wirtschaft so stark gewachsen war, war Ergebnis konkurrenzfähiger Produktionsanlagen. Chinas Exporte wuchsen, weil der Weltmarkt die Produkte aufnahm, und der Weltmarkt wuchs, weil immer mehr chinesische Produkte zu sinkenden Preisen angeboten wurden. Diese Entwicklung war besonders bei der Photovoltaik auch im westlichen Alltag erkennbar.
Chinas steigende Exporte führten schon bald zu Handelsbilanzüberschüssen mit vielen Industrienationen. Im Jahr 2017, dem Beginn ersten Amtszeit von Donald Trump, betrug das Defizit der USA im Handel mit China 375 Milliarden Dollar. Das hatte der neue Präsident durch Zölle auf chinesische Waren abbauen wollen. Zudem sollte die Konkurrenzsituation für US-Unternehmen besser werden, um wieder mehr Wirtschaftstätigkeit und Arbeitsplätze in die USA zurück zu holen.
Insgesamt belegte Trump chinesische Waren in Höhe von 360 Milliarden Dollar mit Zöllen von bis zu 25 Prozent. Chinas Ausfuhren in die USA sanken um rund 37 Prozent. Diese Zölle wurden auch unter der Regierung von US-Präsident Biden nicht zurückgenommen, teilweise sogar noch ausgeweitet. Bald nach Trumps ersten Zollanhebungen hatte auch die Europäische Union die Importe chinesischer Waren durch sogenannte Anti-Dumping-Zölle und ähnliche Maßnahmen eingeschränkt.
All diese Behinderungen durch den politischen Westen blieben natürlich nicht ohne Auswirkungen auf den Absatz chinesischer Unternehmen. Darunter litt die Auslastung ihrer Produktionsanlagen, die ja auf eine höhere Nachfrage des Weltmarktes und damit auch auf einen höheren Export ausgelegt waren. Daran wird deutlich, dass die vom politischen Westen immer wieder beklagten Überkapazitäten nicht Ergebnis übermäßiger staatlicher Förderung durch China sind.
Vielmehr ist staatliches Einschreiten vonseiten westlicher Regierungen in Form von Importbeschränkungen durch die USA und die EU dafür verantwortlich. Man kann aber von Peking nicht erwarten, dass sie die eigenen Unternehmen nicht schützt und Schädigungen durch Maßnahmen anderer Regierungen tatenlos zusieht. Dennoch ist festzustellen, dass die chinesische Führung eher zu Verhandlungslösungen neigte als zur Verhängung von Gegenzöllen.
Im Zuge von Corona erlitt der Welthandel durch die strengen Produktionseinschränkungen in China erhebliche Einbußen. Den Industriestaaten des Westens wurde plötzlich bewusst, wie stark sie auf Lieferungen aus der Volksrepublik angewiesen waren, die sie bisher zunehmend behindert hatten. In der Folge versuchten sie, ihre Lieferketten unter Umgehung Chinas neu zu organisieren. Teilweise gelang es westlichen Unternehmen, auf Indien und Vietnam auszuweichen.
Neue Verhältnisse
All diese Entwicklungen hatten Einfluss auf die Auslastung der Produktionskapazitäten in China. Dass diese in der Folge das Aufnahmevermögen des Weltmarktes überstiegen, liegt zum einen daran, dass sich dessen Volumen und Struktur durch die protektionistischen Maßnahmen der USA und der EU verändert hatten. Es liegt aber auch daran, dass ja nicht nur China für den Weltmarkt produziert. Auch die westlichen Staaten bauen ihre Kapazitäten aus, um den Chinesen auf dem Weltmarkt Konkurrenz zu machen.
Darüber verlieren die Kritiker Chinas aber kaum ein Wort. Sie scheinen weiterhin verfangen in der Vorstellung, dass alle anderen Nationen sich den westlichen Interessen unterzuordnen haben. In Förderprogramme in den USA unter Biden (Chips-Act, Inflation Reaktion Act) und auch in der EU (Digitales Europa, Invest EU, EFRE), flossen Hunderten Milliarden. Sie führen zu einer zusätzlichen Ausweitung von Produktionskapazitäten mit dem Ziel, die technologische Entwicklung im eigenen Wirtschaftsraum zu fördern und die Vorherrschaft Chinas auf dem Weltmarkt einzudämmen.
Darüber hinaus verfügen viele westliche Unternehmen, die bekanntesten darunter apple und Tesla, selbst über eigene Produktionsstätten in der Volksrepublik und beliefern von dort aus den Weltmarkt. Die Im- und Exporte ausländischer Unternehmen beliefen sich nach den neusten Zolldaten allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres auf 7,46 Billionen Yuan(etwa 1.000 Milliarden Dollar), ein Plus von 2,6 Prozent. „Sie machten 29 Prozent des gesamten chinesischen Außenhandels“(4) aus.
Die Einschränkungen des Imports chinesischer Waren in den USA und der EU haben zu einem Absinken der Herstellerpreise in China und der Verbraucherpreise auf den Weltmärkten geführt. Für die Menschen im Westen war das sehr deutlich an den Preisen für Solaranlagen nachzuverfolgen. Diese verzeichneten in den vergangenen zehn Jahren Preisrückgänge von etwa 80 Prozent bei gleichzeitiger Steigerung der Leistungsfähigkeit der Module(5).
Diese Entwicklung der Preise nicht nur bei den Solarmodulen machten chinesische Produkte einem breiteren Publikum sowohl in den wohlhabenden, besonders jedoch in den Entwicklungsländern zugänglich. Gleichzeitig führten sie aber auch zu einer erhöhten Konkurrenz unter den Herstellern und zu sinkenden Gewinnen in China. So meldete die Frankfurter Allgemeine Zeitung Anfang dieses Jahres über dessen Wirtschaftsentwicklung: „Im vergangenen Jahr[2024] legte der Verbraucherpreisindex nur um 0,2 Prozent zu [, und] die Erzeugerpreise sind seit zweieinhalb Jahren negativ“(6).
Neue Politik
Diese Zahlen sind natürlich auch der Führung in Peking bekannt. Sie weiß um den Verfall der Preise und vor allem um den Verfall der Ertragskraft, wenn auch die Umsätze und Exporte der chinesischen Wirtschaft immer noch weiterwachsen. Besonders der Export in die Länder des sogenannten Globalen Südens steigt aufgrund der sinkenden Preise, auch in die Asean-Region und vor allem in die Staaten entlang der Seidenstraße(7). Deren Länder werden immer mehr zum Investitionsziel, während sie in den Anfangszeiten eher nur eine Transitstrecke für chinesische Produkte waren.
Trotzdem lässt sich die Pekinger Führung durch diese Zahlen nicht über die Gefahren täuschen, die von einer wachsenden Preiskonkurrenz unter den chinesischen Unternehmen selbst ausgehen. Nicht nur die Wirtschaft, auch Banken, die diese Konkurrenz finanzieren, könnten in Schwierigkeiten geraten. So „sanken die Gewinne mittlerer und großer Industrieunternehmen im Mai im Jahresvergleich um 9,1 Prozent“(8) Deshalb warnt Peking vor Billigexporten zu Preisen unter den Herstellungskosten und vor „unfairen Wettbewerb“.
Noch appelliert man nur an die Unternehmen und Verbände, „Marktdisziplin“ einzuhalten, und fordert sie zur Entwicklung eines eigenen Verhaltenskodex auf. Gleichzeitig aber weist das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) auch darauf hin, „dass es der Kapazitätssteuerung in Sektoren wie Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und Photovoltaik Priorität einräumen wird“.(9) Man will unkontrollierten und ruinösen Wettbewerb verhindern. Die Führung warnt ausdrücklich vor der Einschränkung von Sicherheit und Qualität der Produkte zugunsten der Konkurrenzfähigkeit. Man wird Maßnahmen ergreifen, wenn die Wirtschaft selbst nicht in der Lage ist, das Problem zufriedenstellend zu lösen.
Um die Ertragslage der Unternehmen kurzfristig zu verbessern, hat die Regierung kurzfristig den privaten Konsum angeregt, der trotz hoher Sparguthaben der Chinesen immer noch weit unter dem der OECD-Staaten liegt. Sie fördert mit Zuschüssen den Kauf neuer elektrischer Haushaltsgeräte gegen die Entsorgung älterer. Langfristig aber soll Massenproduktion unter sinkenden Erlösen ersetzt werden durch eine Produktion mit höherer Wertschöpfung. Unter dem Begriff „qualitativ hochwertige Entwicklung“ werden Investitionen in die Hightech-Fertigung und strategisch wichtige Wachstumsbranchen bevorzugt gefördert. Ziel ist die „Verwirklichung der sozialistischen Modernisierung“(10).
Fußnoten
(1) Deutsche Wirtschaftsnachrichten vom 12.6.2016 „Target“ Deutschland
(2) ebenda
(5) Quelle: https://echtsolar.de/preisentwicklung-solarmodule/#tve-jump-195b069c8ac
(6) FAZ vom 18.1.2025: Wachstum wie gewünscht
Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.
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Man wird fast neidisch…. besonders dieser Tage, wo ja die weichen Vorteile eines Lebens „im Westen“ zusehends erodieren.
Hausdurchsuchungen für freie Meinungsäußerung oder sogar Briefe auf Papier an Ministerien, immer weniger Leistungen öffentlicher Daseinsvorsorge, Verfall von Infrastruktur und Lohnniveau etc. etc.
Die Vorstellung, eine hiesige Regierung würde mal wieder die Belange der Gesamtbevölkerung ins Visier nehmen und entsprechend handeln, ist ja beinahe schon exotisch…
Politik TATSÄCHLICH für das große Ganze, statt lediglich so maskiert (mit uunehmend den Intellekt beleidigenden Beschreibungen), hat der gemeine Deutsche ja bereits weitgehend abgeschrieben.
Deshalb warnt Peking vor Billigexporten….. man sieht im Bereich der Amateurastronomie, wo China fast Alleinhersteller in der Welt ist, dass die Preise in den letzten Jahren mächtig angestiegen sind. Das sind garantiert keine Billigexporte von China mehr, sondern hochwertige teure Qualitätsprodukte. Und China schafft es ständig mit neuen Innovationen Kauflaune zu provozieren.
Es gibt ein paar Bereiche, mit denen ich zu tun habe, wo ich solche Beobachtungen wie du sie beschreibst, auch mache. Fahrradkomponenten und Outdoorausrüstungen zum Beispiel. Neben den Herstellern von Billigstkram positionieren sich chinesische Hersteller mit Produkten, um sich einen „Namen“ zu machen.
Interessant ist aber auch, welche zusätzlichen Profite westliche Handelsriesen wie Amazon oder der Metrokrake erzielen. Wenn man sich anschaut, wie viel identische Produkte, die dir Ali Baba ins Haus liefert, bei Amazon kosten, bekommt man eine Vorstellung, woraus der märchenhafte Reichtum resultiert
Bei Lithium-Akkus sind Chinesen sowohl Technologie-, als auch Marktführer und die Preise halbieren sich trotzdem im 2 Jahresrhythmus. Noch vor zwei Jahren musste ich für LiFePo Batterien in A-Grade Qualität mit rd 3,8 kW/h Kapazität im Eigenbau rd 480 Euro bezahlen. Heute baue ich für tlw weniger Geld einen Akku mit doppelter Kapazität.
Das alles ist sehr beeindruckend und in sich logisch. Aber was daran eine „sozialistische Modernisierung“ ist, wie es die zitierte Global Times schreibt, weiß ich nicht. Man kann diese ökonomischen Prozesse mit den Kategorien bürgerlicher Volkswirtschaften ganz gut beschreiben und das macht der Autor ja auch. Zwangsläufig erinnert man sich an Marx‘ Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate. Dem kann auch eine sozialistische Marktwirtschaft, deren Motor die abstrakte Geldvermehrung ist, wo also am Ende jedes Reproduktionsprozesses mehr Geld als an dessen Anfang da sein muss, nicht entgehen. Sind dann aber eben so klassische Überproduktionskrisen vermeidbar? Wie die Chinesen denen entgehen wollen, wird im Artikel beschrieben. Nur wird das Ankurbeln des privaten Konsums, also die Mobilisierung privater Rücklagen – wer denkt da nicht an Merz – und das Erschließen neuer Märkte jenseits der alten „Zentren“ diese Krisen vielleicht verschieben, nicht aber verhindern.
Welches Instrumentarium haben die Chinesen, um damit umzugehen? Irgendeinen “ New Deal“?
Ich wünsche den Chinesen viel Glück und habe ungeheuren Respekt vor dem was sie geleistet haben und leisten. Als Welthegemon ist mir eine Nation, die seit einem halben Jahrhundert keinen Krieg führte sehr viel lieber als eine, die in mehr als zweihundert Jahren nur 17 Jahre keinen Krieg führte. Nur kann ich in nicht sehen, wo und ob es etwas gibt, das über den Kapitalismus hin ausgeht.
Sie scheinen ja ein Kenner von Marx zu sein. Wie sieht denn Marx die Überwindung des Kapitalismus?
Ich denke, dass es zuerst darauf ankommt die politische Kontrolle über das Kapital zurückzugewinnen. In den kapitalistischen Demokratien des Westens ist die Freiheit des Kapitals ja per Gesetz gesichert – unter dem Aushängeschild individuelle Freiheitsrechte.
Leider bin ich das nicht. Ich habe mich ein Leben lang mit sehr „praktischer“ Arbeit beschäftigt. Aber während der frühe Marx eine Revolution erwartete, ist vom späten Marx der Ausspruch überliefert, dass er nicht wisse, ob man diese bürgerliche Scheiße jemals verstehen werde.
Aber ein politisches Primat, also sowas wie Kontrolle über das Kapital, herzustellen, vermochte auch der bürgerliche Staat ganz ohne „Sozialismus“, exemplarisch im „New Deal“, um die Folgen der Weltwirtschaftskrise zu mildern und einen revolutionären Umsturz zu verhindern. Damals erhob man bis zu 90% Einkommenssteuer. Die faschistische Kriegswirtschaft, nachzulesen in Neumanns „Behemoth“, belegt auch solch politisches Primat und mir scheint, dass sich ähnliches grad bei uns abspielt, wo politische Entscheidungen den Profitinteressen des nationalen Kapitals geradezu entgegenstehen.
Ansonsten aber habe ich eher sehr viel mehr Fragen als Erklärungen und so wollte ich mein Post auch verstanden wissen.
Sehe ich auch so, dass „politische Entscheidungen den Profitinteressen des nationalen Kapitals geradezu entgegenstehen“. Allerdings handelt es sich nicht um staatlich souveräne politische Entscheidungen, sondern um vom Hegemon den Vasallen aufgezwungene Entscheidungen (beginnend mit der Zeitenwende von Scholz). Die Vasallen werden herangezogen für die Profitinteressen des US-Kapitals. Die Politik von Trump zeigt das ganz offen, bei Biden war das noch nicht ganz so offensichtlich.
Nicht immer auf China schimpfen, immer erst an die eigene Nase fassen!
Statt zu jammern über Merz und Co sollten doch lieber etwas dagegen tun.
Andereseits lieben die deutschen Sklaven geradezu ihre Ketten und verteidigen sie vehement.
https://www.manova.news/artikel/sklaven-die-ketten-lieben
Wozu habt ihr einen Schnabel?
Geht auf die Straße und macht ihn auf!
Wenn man sozialistische Modernisierung als Politik im Interesse der Mehrheitsbevölkerung sieht, verschwinden die Komplikationen. Bisher gibt es in China (von hier aus betrachtet) noch keine Tendenz, dass das Große Geld die Herrschaft über die Politik erlangt.
Im Fall des Bauriesen Evergrande hat Chinas Regierung einfach dem natürlichen Verlauf kapitalistischer Grundprinzipien zugesehen: Aktionäre haben große Börsenverluste erlitten, die Besitztümer der Firma werden seit 2024 verkauft (liquidiert).
Vielleicht erscheint mal ein Trauer-Artikel wie es den private Kunden aus dem chinesischen Mittelstand ergangen ist.
Sozialistisch ist eben nicht das gleiche wie kommunistisch.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/evergrande-der-unglaubliche-verlust-von-chinas-immobilienkonzern-19042601.html
FAZ-Zitat: „Im Jahr 2021 war Evergrande tief in die Krise gerutscht, nachdem Chinas Präsident Xi Jinping im Vorjahr eine Kursänderung in der Wirtschaftspolitik hingelegt und die Staatsbanken angewiesen hatte, dem Geschäftsmodell von Wohnungsbauern wie Evergrande den Garaus zu machen. Diese hatten ihr rasantes Wachstum über die Jahre vor allem mit Krediten finanziert. Mit über 300 Milliarden Dollar war allein Evergrande verschuldet.“
Im Kapitalismus würden die Großkonzerne, je geldschwerer sie sind, immer mehr Geld von der Politik zugeschustert bekommen. Im Kommunismus wären sie staatlich. Im Sozialismus werden sie den Zielen der Politik untergeordnet.
Der „alte“ Marx erkannte die Warenproduktion als durch eine bedürfnisgerechte Produktion, also eine völlig andere Produktionsweise, zu ersetzende. Das ist die Quintessenz seiner Wertformanalyse. Jeder Versuch, die Warenproduktion zu erhalten und sei es unter dem Banner der „sozialistischen Warenproduktion“ ist nach seiner Erkenntnis und wohl auch tatsächlich von vorn herein zum Scheitern verurteilt. China profitiert noch von den Vorzügen der frühen Phase der Entwicklung kapitalistischer Produktionsverhältnisse, kommt aber auch unvermeidlich genau in den Strudel der systemischen Widersprüche und steuert auf die Systemkrise zu.
Irgendwann wird dann die Entscheidung fällig, eine andere Produktionsweise aufzubauen oder den Gang der Verhältnisse zu gehen.
Das wird nach meiner Meinung erst akut werden, wenn die Gefahr eines äußeren Eingriffs nicht mehr gegeben ist, also China den Weltmarkt dominiert und die „alten“ imperialistischen Mächte im Zaum hat.
Marx ahnte, das die Erkenntnis, seine Werttheorie, noch lange bräuchte, um angewandt zu werden.
Es gibt keine politische Kraft, die schon soweit ist.
Interessant, eine ähnliche Ahnung hatte ich auch ohne Marx zu kennen.
Vielleicht sollte man erwähnen, dass China bislang keine zyklischen Wirtschaftskrisen hat, seit 1976 geht es mit dem Sozialprodukt nur aufwärts. Vorher gab es Einbrüche, durch den missratenen „Grossen Sprung“ und später die Kulturrevolution, auch das keine zyklischen Überproduktionskrisen. Chinas Wirtschaft hat durchgehend expandiert, auch während der Weltfinanzkrise und der Coronakrise. Und auch jetzt, trotz einiger Probleme im Immobilienbereich.
Was an Chinas Modernisierung sozialistisch ist? Zum Beispiel, dass die Politik, also Volkskongresse, Regierung und Partei die „Kommandohöhen“ der Wirtschaftsentwicklung innehaben und nicht die Wirtschaftseliten die Politik, Regierung und Parlamente beherrschen.
hallo aquadraht
würde mich gerne mit Ihnen in Verbindung setzen wg Ihrer Kenntnisse über China.
rueruerue@web.de
Die globalen Spannungen, die der Westen geschürt hat, gehen natürlich nicht spurlos an China vorüber.
Viel zu wenig berichtet man hier im Westen – auch in den alternativen Medien – über die israelisch-amerikanische Aggression gegen den Iran. Pakistan und der Iran sind wichtige Durchgangsländer für die neue Seidenstraße. Nachdem die Landroute über Russland nach Diusburg immer komplizierter wird, gewinnt die Südroute über den Iran an Bedeutung.
China ist das sehr bewußt und es hat sofort reagiert. Der Iran erhielt logistische (elektrische Aufklärung) Unterstützung durch China, das eines seiner modernsten Aufklärungsschiffe in den persischen Golf schickte. Auch liefert China Luftabwehr und moderne Kampfflugzeuge an den Iran. Diese schnelle chinesische Reaktion zeigt, China verteitigt seine Wirtschaftsinteressen,seine Handelsrouten. Die Störung dieser Routen durch westliche, militärische Aggression verteuert natürlich chinesische Produkte.
Die zunehmende westliche militärische Aggression zwingt China zur Aufrüstung. Da die chinesische Volksarmee nicht kriegserfahren ist – der letzte Krieg war 1979 gegen Vietnam, ein militärischer Fehlschlag – braucht China die militärische Zusammenarbeit mit den kriegserfahrenen Russland. Es ist paradox, die große chinesische Friedfertigkeit kann im Kriegsfall den Land zum Nachteil gereichen!
Über diese Aspekte, die den Nahostkonflikt und China betreffen, wünsche ich mir eine bessere Berichterstattung!
Gute Einblicke in Fortschritte Chinas bringt Hua Bin:
https://huabinoliver.substack.com/p/the-emergence-of-two-divergent-trade
Daran dass der Westen China Vorwürfe macht, kann man gut erkennen, dass auch im Westen nicht das (in den 90igern?) behauptete ideologiefreie System herrscht. Vorwürfe basieren immer auf einer moralisch-ideologischen Vorstellung, wie etwas zu sein hat, hier eben „der faire Wettbewerb“.
Dabei wäre es vermutlich relativ einfach (und nützlich für alle Partnerländer mit denen man Handel betreibt), dem Einhalt zu gebieten, man müsste lediglich ein nationales System ausgeglichener Leistungsbilanzen anstreben, ich hatte das schon mehrmals vorgeschlagen. Man könnte das mit länderabhängigen Import- und Exportsteuern (statt primitiven Zöllen) aufkommensneutral gestalten. Plötzlich wäre vollkommen egal, wie andere Länder ihre Wirtschaft gestalten, sie könnten uns nicht mehr übervorteilen…
Aber auch hier steht uns wieder die dämliche Ideologie entgegen. Lieber versucht man Lösungen gleich auf globaler Ebene zu etablieren (jahrzehntelange Verhandlungen mit lächerlichem Ergebnis), schürt Konflikte, die mehr schaden als nützen usw. na ja, vielleicht wirds ja irgendwann mit K.I. was, wenn schon Politik, Medien und „Experten“ nicht über Kindergartenniveau hinauskommen. Ich bin gespannt, ob ich es mal noch erlebe…
Deutschland kann man abschreiben, die geburtenstarken Jahrgänge, die demnächst alle in Rente sein werden, werden noch die Folgen ihrer Versäumnisse zu spüren bekommen. Jeder der einen Blick in den fernen Osten richtet, sieht, wie abgehängt (und abhängig) wir längst sind. Die Politik schwafelt noch vom „reichen Deutschland“ und glaubt die Welt beglücken zu können, aber wir sind in fast jeder denkbaren Hinsicht auf der schiefen Ebene und das Abrutschen beschleunigt sich, verstärkt wieder durch Ideologie, Sprech- und Denkverbote, Angst, Transatlantikhörigkeit, Abwanderung kluger Leute und Zuwanderung ungebildeter usw.
Mir graut schon vor den Folgen, denn Menschen erkennen so gut wie nie ihre eigene Mitschuld, sie werden ihr Heil wieder in allerlei sinnlosen Experimenten suchen, weil sie aber zu dumm und verbohrt sind, wieder mit allem scheitern, Sündenböcke suchen usw. eigentlich müsste man auswandern, aber irgendwie fühle ich mich zu alt dafür.
„Man könnte das mit länderabhängigen Import- und Exportsteuern (statt primitiven Zöllen) aufkommensneutral gestalten. Plötzlich wäre vollkommen egal, wie andere Länder ihre Wirtschaft gestalten, sie könnten uns nicht mehr übervorteilen…“
Das klingt nach einer sinnvollen Idee, ist aber naiv. Meiner Ansicht nach hat das auch absolut nichts mit Ideologie zu tun, sondern schlichtweg mit knallhaften Wirtschaftsinteressen.
Wenn Sie sich mal die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der letzten 20 Jahre anschauen, würden Sie feststellen, dass Exportüberschüsse (und damit verbunden eine Auslandsverschuldung, vor allem innerhalb der EU) das Ziel wirtschaftlichen Handelns sind und waren.
Von den 5 Konten der VGR haben zwei Konten deutliche Gewinne gemacht (Finanzsektor, Privatsektor) und 2 haben massive Schulden gemacht (Deutscher Staat, Ausland).
Ich überlasse es jetzt Ihnen, den Zusammenhang her zu stellen.
1211 sagt: 20. August 2025 um 9:34 Uhr
„Aber was daran eine „sozialistische Modernisierung“ ist, wie es die zitierte Global Times schreibt, weiß ich nicht.“
Werte/R 1211 das sind sehr interessante Ansichten und auch berechtigte Zweifel. Immer wieder höre ich solche Einwände, die nicht von der Hand zu weisen sind. Bei manchen steckt ernsthaftes Interesse dahinter wie bei 1211. Andere wieder wollen nur Unfrieden und Verwirrung stiften. Wo kein ernsthaftes Interesse ist, sollte man sich nicht die Mühe machen, überzeugen zu wollen. Das ist verlorene Liebesmüh.
1211 hat vollkommen Recht, wenn er sinngemäß fragt, was der Unterschied dessen ist, was ich in meinem Artikel beschreibe, und dem, was man auch hier von sogenannten Experten hört oder als Vorschläge von Leuten wie Merz.
Wir müssen eines bedenken: Wir betrachten diese Entwicklungen aus der Ferne. Wir haben keinen chinesischen Alltag, in dem wir die Politik der chinesischen Regierung und KP hautnah erleben könnten. Wir haben auch keine chinesische Vergangenheit, die uns die Unterschiede der Entwicklung innerhalb der letzten 10, 20 oder gar noch mehr Jahre erkennen lässt. Selbst unsere Medien, die unser Denken mehr beeinflussen, als jeder einzelne von uns glauben oder gar wahrhaben will, kommen trotz aller Feindschaft zu China nicht drumherum, die gewaltigen Erfolge anzuerkennen. Sie reiten stattdessen auf dem Mangel an Menschenrechten und FReiheitsrechten herum. Den Wahrheitsgehalt solcher Darstellungen können wir aus der Ferne noch weniger einschätzen als die ERgebnisse in der Verbesserung des Lebensstandards. Aber gerade diese Propaganda verfängt bei den Menschen hierzulande, denen die sogenannte Freiheit über alles geht, auch wenn sie von ihrer Rente nicht leben können und deshalb Pfandflaschen sammeln, auch wenn sie im Winter kalt sitzen, weil unserer Regierung wichtiger ist, Russland mit Sanktionen gegen seine Enerigieexporte zu bestrafen, auch wenn hier Wohnungsnot herrscht, weil man lieber Waffen kauft für die Ukraine statt Wohnungen zu bauen. Alles das nehmen die Menschen hin, um bloß die „FReiheit“ nicht zu verlieren.
Aber zurück zu den Einwänden von 1211. Ich gebe zu, dass es oftmals nicht einfach ist, den Unterschied zwischen den chinesischen Maßnahmen und denen der westlichen Staaten zu erkennen. In der ganz allgemeinen Betrachtung von dem weit überhöhten Standpunkt der Theorien, auf dem so manche Supermarxisten herumtorkeln, in die Irre laufen oder gar mit dem Kopf gegen die Wand, ist das für viele von solchen Marx-Gedopten einfach. China hat das Privateigentum an Produktionsmitteln nicht abgeschafft, klarer Fall: China ist kapitalistisch. China exportiert in alle Welt = imperialistisch. Aber nicht alles, was gleich aussieht, ist auch dasselbe. Mein Lieblingsbeispiel dafür: Zucker und Salz. Sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich, sind aber grundverschieden und selbst der letzte Supermarxist wird, wenn er die Nase aus dem Kapital nimmt und an seinem Kaffee schlürfen will, feststellen, dass er versehentlich Salz in seinen Kaffee gemacht hat. Und dann wird ihm der Unterschied ganz dramatisch klar.
Langer unterhaltsamer Rede, kurzer Sinn: Von außen betrachtet und aus dem Blickwinkel der Theorien kann man immer etwas zu Mäkeln finden (Damit meine ich nicht SIE 1211). Entscheidend ist, wie uns diese Theorien im Alltag schmecken. Versüßen sie unser Leben oder versalzen sie es uns. Die 1,4 Milliarden Chinesen und die 100 Millionen Mitglieder der KP sind sicherlich nicht blöder als so mancher westliche Intellektuelle, der seinen Marx rauf und runter studiert hat. Manche schein das aber zu glauben. Auch die Chinesen haben ihren Marx studiert, nicht nur im Uni-Seminar sondern auch vor allem im pratkischen Leben. Ich denke, dass sie die Politik ihrer Regierung zu schätzen wissen, denn sie hat Hunderten von Millionen das Leben versüßt. Hierzulande wird es eher salziger. Das ist vllt dem einen oder anderen westlichen Intellektuellen nicht genug. Aber die chinesische Politik ist nicht für westliche Intellektuelle gemacht, sondern für die Menschen des Landes. Die Aufgabe einer komm. Partei ist es nicht, die Lehren von Marx, Engels und anderen durch ihre Politik als richtig zu beweisen. Den eindruck habe ich bei vielen dieser westlichen Naseweise, die genau zu wissen vorgeben, wie Sozialismus zu sein hat. Marx u.a. waren im Gegensatz zu unseren Supermarxisten keine Rechthaber. Sie wollten die Welt verstehen, erklären und Grundlagen schaffen für die Weiterentwicklung der menschlichen Gesellschaften. DAs schien ihnen in ihren Zeiten der Sozialismus. Deren Vorstellungen von Sozialismus, von dem sie eigentlich kein Bild vermittelt sondern nur allgemeine Aussagen gemacht hatten, gründeten auf den damaligen Verhältnissen und dem Wissen darüber. Heute ist die Welt anders als von fast 200 Jahren. Nur bei den Supermarxisten scheint sie stehen geblieben zu sein.
Die von mir zitierte Gobal Times sprach von einer sozialistischen Modernisierung. Was darunter zu verstehen ist, ist im Moment noch nicht eindeutig zu sagen. Die Chinesen werden das wohl eher verstehen als wir aus der Ferne. Denn dieser Begriff und auch das Ziel einer modernen sozialistischen Marktwirtschaft oder gar Gesellschaft kommt immer öfter in den chinesischen Medien vor. Vllt bringt der neue Fünf-Jahr-Plan dazu auch für uns hierzulande deutlicher Hinweise darauf, was die Chinesen darunter verstehen. Denn darauf kommt es an: Was die Chinesen darunter verstehen, was sie erreichen wollen, was ihr Ziel ist. Die 1,4 Milliarden Chinesen sind nicht dazu da, die Sozialismus-Phantasien einiger verkorkster und aus der Zeit gefallener Supermarxisten im WEsten zu erfüllen und sich nach deren Vorstellung von Sozialismus zu strecken. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die westlichen Supermarxisten keinen Deut von den westlichen Hegemonen. Beide denken, dass sich die Welt nach ihren Vorstellungen zu richten hat, egal ob es um Zölle, Wirtschaft oder Sozialismus geht. (Noch mal in aller Deutlichkeit, 1211, ich will nicht Sie angreifen. Ich fand IHre Hinweise sehr wichtig und hilfreich. Sie fördern die Diskussion und Auseinandersetzung)
Reisen bildet, wer keine Luxuswohnung bewohnen will, kann seine letzten Ersparnisse zusammenkratzen und mal nach China fliegen.
Ich war noch niemals in New York aber zweimal in Shanghai. Wirklich eine tolle Stadt. Einige der Wolkenkratzer haben deutsche Architekten gebaut und wurden hierzulande dafür geschmäht. Die Chinesen sind sehr freundliche Leute und als Ausländer wird man oft angesprochen. Die Sprache ist das Problem, weil auch in Shanghai nicht soviele Englisch sprechen wie beispielsweise in Vietnam.
Westdeutsche Supermarxisten wie die Renate Dillmann verachte ich, weil lebensfremde Dummschwätzerin. Theorien sind nur Schall und Rauch und entscheidend ist, wie sich der Alltag der Menschen verbessert hat. In China geht es ALLEN besser, Jack Ma geht es sehr viel besser. Da er Parteimitglied ist, lädt ihn die Partei vor und ermahnt ihn, wenn er Scheiße gebaut hat. Das gibt es in der BRD nicht, das ein Großunternehmer von der Staatspartei ermahnt wird dem Volke zu dienen.
Ich kenne Leute, die in China gearbeitet haben, für deutsche Firmen. Niemand hat Schlechtes über China berichtet. Beim Rückflug waren die Deutschen fast ein wenig euphorisiert von China, es herrschte ausgelassene Stimmung, bis zur Landung in Frankfurt, wo der deutsche Zoll und der rückständige Frankfurter Flughafen uns auf den Boden der deutschen Wirklichkeit zurückbrachte. Schon die erste Rolltreppe funktionierte nicht und der Aufzug war total überfüllt. In China kennt man sowas nicht
Sie outen sich als ausgesprochen dummer Mensch.
Sie verachten Frau Dillmann, weil die nur „dumm rumschwätzt“, während Sie schon zweimal in Shanghai waren und dort offenbar funktionierende Rolltreppen vorgefunden haben. Was für Sie so ungefähr dasselbe zu sein scheint wie, dass sich überall in China die Lebensverhältnisse bessern.
Wer so großzügig interpoliert, der will auch nichts wirklich wissen. Dem reichen die Erfahrungen, die er macht. Aber vielleicht sollten Sie sich dann darauf beschränken ihre Urlaubsbilder zu posten, denn für qualifizierte Urteile braucht es etwas mehr als ein paar Besuche in fernen Ländern. Auch wenn der Volksmund behauptet, dass Reisen bildet.
Wissen sie was mich nervt sind diese westdeutschen Supermarxisten. Sie haben noch nie in einen volkseigenen Betrieb gearbeitet und in Westdeutschland niemals gut regiert, wenn sie denn mal mitregieren durften.
Aber einen Riesenland wie China möchten diese westdeutschen besserwisserischen Supermarxisten Belehrungen in Sachen Wirtschaft erteilen.
Fangt erst mal bei euch selbst an, ehe ihre großen, erfolgreichen Nationen Belehrungen erteilt
Verachten Sie eigentlich auch Onkologen, die nie selber Krebs hatten?
Was für ein elendes Geschwafel!
Sie peinigen den Leser mit einer Litanei, dass jegliche Kritik nur die „Ferne“ offenbart, und sie als Kenner Chinas einzig den Durchblick haben; Sie können klar Salz vom Zucker unterscheiden, wo andere kläglich versagen. Vor allem natürlich die besagten „Supermarxisten“!
Ihrer Logik nach wüsste der hiesige Bild Zeitungsleser also besser Bescheid, als jemand, der nicht Vor Ort lebt. Warum? Einfach, weil er Teil der Gesellschaft ist – das qualifiziert ihn zum Auskenner!
Der China Fanboy weiß dann auch:
Von den 1.4 Milliarden Chinesen sind es wenige Hundert, die darüber entscheiden, was dann der große Rest zu wollen hat.
Aber damit auch Sie diesen Gedanken verstehen, werde ich es an einem Beispiel erläutern: nehmen wir an unser geschätzter Kanzler Merz würde entscheiden, dass Deutschland aktiv in den Ukraine Krieg eintritt. Und in Brasilien würde ein „Supermarxist“ das kritisieren. Dann kämen Sie daher, und würden sich diese Kritik „aus der Ferne“ verbitten, denn schließlich wüssten 85 Mio Deutsche am Besten, was für sie gut ist, was sie wollen.
Und natürlich darf auch dieser Kalauer nicht fehlen:
Wenn ich jetzt frage, was sich denn so geändert hat, dass die von Marx bestimmten Gesetzmäßigkeiten nicht mehr gelten, werde ich vermutlich keine Antwort erhalten, sondern nur die bei Ihnen üblichen Beschimpfungen und Ausflüchte.
Sie lernen offenbar nicht dazu.
@ im-vertrauen-gesagt:
„….werde ich vermutlich keine Antwort erhalten, sondern nur die bei Ihnen üblichen Beschimpfungen und Ausflüchte.“
Was soll man denn auf Ihren Rotz, den Sie hier zu fast jedem Thema beisteuern, antworten? Was ? Einem so ausgewiesen Marxisten, gegen den Lenin, und, logisch, Marx und Engels selbst, wie Erstklässler erscheinen, ist nicht beizukommen. Sie wissen nicht nur alles, nein, Sie wissen auch alles besser.
Ich habe China nie besucht. Das vorweg. Aber ich weiß, in China leben rund 1,4 Milliarden Menschen. Davon sind nicht ganz 100 Millionen in der kommunistischen Partei. Und sogar ausgewiesene Gegner des chinesischen Sozialismus – der, lt. Partei, in den Kinderschuhen steckt, und noch etliche Hürden zu überwältigen hat – erkennen die historisch einmalige Leistung dieser Genossen an, nämlich mehr als 800 Millionen Chinesen aus der absoluten Armut geführt zu haben. Aber der Kommentator iVg hat Einwände, denn es ist zu langsam, nicht mit dem wahren Marxismus und Kommunismus kompatibel usw. Ich vermute, die Chinesen würden Ihnen antworten: Halt dein dummes Maul, wir kommen voran.
Sie antworten denen dann: „Von den 1.4 Milliarden Chinesen sind es wenige Hundert, die darüber entscheiden, was dann der große Rest zu wollen hat.“
Merken Sie eigentlich wie total bescheuert Sie sind? Dieser Satz zeigt wie hasserfüllt Sie auf alles chinesische anspringen. Marx würde sich im Grabe umdrehen, sollte er von jemanden erfahren, der in seinem Namen diesen unsäglichen Blödsinn von sich gibt. So wie Marx sich euphorisch und zustimmend mit der französischen Revolution auseinandergesetzt hat, genau so begeistert wäre er von der russischen und jetzt von der chinesischen Revolution gewesen.
Nur der wahre Marxist – der einzig ernstzunehmende weltweit – iVg, der findet ein Haar in der Suppe.
Lesen Sie Lenin: „der linke Radikalismus – die Kinderkrankheit des Kommunismus“. Vllt. hilft Ihnen diese Lektüre auf die Sprünge. Am besten lesen Sie es zweimal, vllt. reicht einmal auch bei dem besten aller Marxisten nicht.
@Rüdiger Rauls
Als ich Ihren gehaltvollen Kommentar verstanden hatte, der im Übrigen wundervoll geschrieben ist, war mir sofort klar, was ein Wadenbeißer wie IVG dazu absondern würde. Das Gemecker kennt man ja zu Genüge, ihm fällt nichts Neues ein. Wie üblich streut unser „Supermarxist“ sein schlaues Geschwafel wahllos ins Kommentariat, damit es ja niemand verpasst.
Sie dagegen erschlagen mich nicht mit dem Gewicht der „Blauen Bücher“ (MEW), stattdessen nehmen Sie ganz unaufgeregt einen Klassenstandpunkt ein, der „Supermarxisten“ wie IVG vollkommen abgeht. Über dessen Gekrittel will ich mich nicht schon wieder auslassen, der Kerl lernt eh nix mehr dazu. Welch ein Kontrast zu Ihrem Kommentar: Der ist das reinste sozialistische Kraftfutter und regt obendrein die eigenen Synapsen an. Danke dafür: So singt man mit Marx- und Engelszungen!
Ziel der KP in China, der CPC, ist es bis 2050 den Sozialismus zu haben.
Dazu ist natürlich notwendig sämtliche Produktionsmittel volkseigen zu machen, dann gibts auch keine Konkurrenz mehr innerhalb Chinas. Schafft die CPC dieses Ziel nicht, so kann man sie nicht mehr als KP bezeichnen.
Eins ist aber klar, die VR China ist kein kriegsgeiles, imperialistisches Land wie hier im Unwertewesten üblich.
Warum soll man alle Produktionsmittel volkseigen machen?
Fördert Konkurrenz nicht die Leistungsbereitschaft?
In der DDR waren fast alle Produktionsmittel volkseigen, in der UdSSR sowieso.
Das Ergebnis ist bekannt.
Daraus folgt, ein gemischtes Wirtschaftssystem wie China bringt mehr.
Ich glaub die KPCh ist so schlau NICHT bis 2050 alle Produktionsmittel zu verstaatlichen, was dich in der Mao-Zeit suboptimal war.
Mir kraut davor, das westdeutsche Supermarxisten die volkseigenen Betriebe leiten, Katastrophe vorprogrammiert
Ich fürchte nur, dass China im Grunde das gleiche unhaltbare System aufgesetzt hat wie der Westen auch, wenn auch vielleicht nicht in ökonomischer so doch in ökologischer Hinsicht. Ich fürchte, es ist überindustrialisiert und überurbanisiert – das alles erfordert Unmengen an Rohstoffen und vor allem Energie, die immer weniger leicht zugänglich und erschwinglich werden. Noch funkelt und glitzert die chinesische Infrastruktur – kein Wunder, ist es doch sozusagen die Erstinstallation. Aber schon die ‚entwickelten‘ Länder hatten und haben Schwierigkeiten, die ihre instand und aufrecht zu erhalten, schon allein, weil die Instandhaltung anders als die Erstinstallation keine Wachstumsschübe mehr bringt, sondern ’nur‘ den ansonsten unvermeidlichen Niedergang bremst.
„Immer wieder wird der Volksrepublik der Vorwurf gemacht, durch staatliche Subventionen unlauteren Wettbewerb zu fördern … “
Ach ja?
Und Deutschland?
Nahezu eine Million Bürgergeld Aufstocker.
Ein massives staatliches Lohndumping.
Wo Zucker nicht Zucker ist, weil Salz auch aussieht wie Zucker, aber keiner ist!
Klar: Salz und Zucker sind verschiedene Dinge (ob grundverschieden sei mal dahingestellt), und man sollte sie besser nicht verwechseln. Und was sagt uns „Supermarxisten“ das? Dass Zucker (Chinas Wirtschaft) auch kein Zucker (Kapitalismus) sein kann. Warum? Weil Salz ja auch aussieht wie Zucker. Erstaunlich!
Da würde man jetzt ja erwarten, dass der Auskenner Rauls einem erklärt worin die Unterschiede bestehen. Immerhin ist ja behauptet worden, dass es sie gibt. Verdeutlicht an einem Beispiel, dass Dinge, die gleich aussehen nicht gleich sein müssen. Ja, Herr Rauls, sie müssen nicht identisch sein, können es aber sein. Sie müssen schon an der Sache nachweisen, worin die sich unterscheiden.
„Egal ob die Katze schwarz oder weiß ist, Hautsache sie frißt Mäuse“
Egal ob das System sich Sozialismus oder Kapitalismus nennt, Hauptsache der Mehrheit der Menschen geht es besser.
Nun unterscheiden sich Kapitalismus und Sozialismus ja inhaltlich und nicht nur von der Bezeichnung her.
Wenn Chinas Ökonomie Kapitalismus ist, dann gelten dort auch die Gesetzmäßigkeiten des Kapitals. Dann ist alles dem Zweck unterworfen aus Geld mehr Geld zu machen. Solange das gut funktioniert, fällt auch was für die arbeitende Klasse ab.
Früher oder später wird es zu dem kommen, was Marxisten Überakkumulation nennen. Aufgehäufte Wert, der sich nicht weiter verwerten kann und deshalb krisenhaft in sich zusammenfällt.
„Aufgehäufte Wert, der sich nicht weiter verwerten kann und deshalb krisenhaft in sich zusammenfällt.“
Dann dürfte der Punkt erreicht sein um mit dem Sozialismus anzufangen.
vorher nicht?
Der Kapitalismus ist wie keine andere Wirtschaftsform dafür prädestiniert die Produktivkräfte voranzutreiben. Warum sollte man darauf verzichten? Zumal das Leben mit der Entwicklung der Produktivkräfte immer angenehmer wird. Erst wenn der Kapitalismus beginnt kontraproduktiv zu wirken wird es Zeit das System zu wechseln. Ich denke, die Chinesen bekommen das hin, die lassen sich nicht vom Kapital beherrschen, wie die arroganten Westler.
im-vertrauen-gesagt sagt 20. August 2025 um 13:36 Uhr
„Ihrer Logik nach wüsste der hiesige Bild Zeitungsleser also besser Bescheid, als jemand, der nicht Vor Ort lebt. Warum? Einfach, weil er Teil der Gesellschaft ist – das qualifiziert ihn zum Auskenner!“
Da gebe ich Ihnen unumwunden Recht. Und dennoch ist es einerseits nur die halbe Wahrheit und zweitens geht es Ihnen nicht um die Wahrheit sondern darum, mir zu widersprechen. Das kenne ich ja von Ihnen nicht anders. Wenn ich sage, die ERde sei eine Kugel, finden Sie Argumente (vllt sogar bei Marx) oder drehen sich so lange im Karussell der Dialektik, bis sie doch eine SCheibe ist. Bitte aber achten Sie darauf: Manchen wird im Karussell schlecht und sie wissen vor lauter Umdrehungen nachher nicht mehr, wo sie sind. Man verliert da leicht die Orientierung.
Aber es sei Ihnen gegönnt. Mich juckt das nicht. Ich würde Sie auch links liegen gelassen haben, wäre das von Ihnen angeführte Beispiel nicht gar zu demagogisch, um Verwirrung zu stiften. DArin sind SIE ja groß. Deshalb reagiere ich auf Ihren Beitrag, nicht weil ich Sie ernst nehme.
Denn Ihre Aussage ist nicht so eindeutig und richtig, wie SIE den Eindruck erwecken wollen. In meinem Buch über Afghanistan (Die Entwicklung der frühen Gesellschaften) beschreibe ich unter anderen historische und wirtschaftliche Entwicklungen. Auch wenn ich nie dort war, erlaube ich mir zu behaupten, dass ich von diesen Vorgängen mehr verstehe, als zum Zeitpunkt des ERscheinen meines Buches die meisten afghanischen Bauern von diesen Vorgängen wussten, geschweige denn verstanden. Ich will damit nicht die afgh. Bauern als dumm und unwissend verunglimpfen. Aber viele von ihnen konnten zu dieser Zeit weder lesen noch schreiben, sodass es ihnen nicht möglich war, TExte als Grundlagen heranzuziehen, die mir trotz der Tausenden Kilometer Entfernung zur Verfügung standen. Hinzu kommt, dass sehr viele von ihnen aufgrund ihrer erbärmlichen Lebensverhältnisse nicht die Zeit hatten, sich mit solchen Themen zu beschäftigen im Gegensatz zu mir, der über gesichertes Einkommen und gesicherte Lebensbedingungen verfügte. In all diesen Fragen waren die afgh. Bauern mir gegenüber im Nachteil, was auch ihr Urteilsvermögen in solchen Fragen beeinträchtigte. Und mit Sicherheit hatten sie Wichtigeres zu tun, als sich mit solchen Fragen zu beschäftigen. (Übrigens: Falls wieder so ein SChlauberger daher kommt mit der höchst kritischen Anmerkung: Du warst doch nie da. Wie kannst du glauben oder es gar wagen, darüber ein Buch zu schreiben? Dem sei gesagt, dass auch die Autoren, die über die alten Griechen und alten Römer geschrieben haben, niemals da waren, zumindest nicht in der Zeit, über die sie schreiben)
Aber mit Sicherheit waren die afgh. Bauern mir in der Kenntnis ihrer Lebensumstände weit überlegen. Das haben sie übrigens mit dem hiesigen Bildzeitungsleser gemeinsam, auch wenn der IHNEN die Ausgeburt der Dämlichkeit zu sein scheint. Die afgh Bauern wussten aus eigenem Erleben, wie das Leben in Afgh. zu Beginn der 2010er Jahre aussah. Sie wussten besser als ich, wie lange man für ein Brot arbeiten muss, wie schwer die Arbeit dafür war, welche Opfer sie dafür aufbringen mussten usw. Sie waren in jedem Fall viel besser qualifiziert, den Lebensalltag der Menschen in Afgh. zu beschreiben als ich, auch wenn sie sich mit der Finanzpolitik und der Staatsverschuldung ihres Landes in der Theorie nicht so gut auskannten. Sie, im Gegensatz zu mir, wussten am eigenen Leibe, was das alles bedeutete. DAzu brauchten sie keinen Autor, der ihnen das in Wort und SChrift verdeutlichte, wohl möglich noch im Stile westlicher Intellektueller alla iVg ihnen versucht einzureden, dass sie das alles falsch sehen, weil der westliche Klugscheißer es besser weiß.
„Von den 1.4 Milliarden Chinesen sind es wenige Hundert, die darüber entscheiden, was dann der große Rest zu wollen hat.“
Das ist klar. Das durchschauen nur Leute wie der iVg, der ja schlauer ist als 1,4 Milliarden Chinesen. Dumm nur dass diese Chinesen den iVg nicht kennen, sonst hätte sie vermutlich ihn zum Herrscher über China gemacht. Dann hätten sie wirklichen Sozialismus. So werden sie nur von ihrer korrupten Partei für dumm verkauft. Denn die Chinesen sind im Gegensatz zu unserem iVG zu blöde, das zu merken. Selbst wenn sie es merken würden, wären sie sicherlich zu dämlich oder zu feige sich dagegen zu wehren, denn: Es fehlt ihnen ein iVg, der ihnen sagt, wo es lang geht.
Besser hätten es die westlichen Mainstream-Medien in ihrer Anti-China-Propaganda auch nicht ausdrücken können. Da zeigt sich sehr schnell, wie nah manche Supermarxisten doch am Denken jener sind, die sie sonst so gerne verurteilen und als Imperialisten oder sonstiges Gesox bezeichnen. Es sei denn es kommt einer daher wie der Rauls, den sie noch weniger leiden können, weil der offensichtlich die Dinge nicht nur besser versteht als sie, sondern sie im Gegensatz zu solchen Supermarxisten sogar zu Artikeln ausarbeiten kann. (Ich weiß, Eigenlob stinkt – besonders jenen, die sich für nichts selbst loben können. ) DAs ist doch der ganze Ärger der iVg. Da haben sie über Jahre den Marx rauf und runter gelesen, können zu allem ein entsprechendes Zitat ausspucken, sind aber nicht in der Lage, das Gelesen zu etwas zu verarbeiten.
Wattn Glück, dass der arme Marx, dieses Elend nicht mehr erleben musste, das sich in seinem Namen unter westlichen Intellektuellen ausbreitet.
Leider wieder mal nur Gift und Galle und kein einziges Argument, auf das man eingehen könnte.
Damit haben Sie IVGs Gemecker treffend beschrieben 😉
Dieser Artikel, und die Kommentare dazu, sind ein Beispiel dafür was Overton zu leisten vermag. Ich habe zu diesem wichtigen Thema nur einen beschränkten Wissenstand. Um so mehr freut es mich die vielseitigen Aspekte des chinesischen Wirtschaftswunders für einmal unaufgeregt erläutert zu bekommen. Debattenkultur, so stell ich sie mir vor. Dafür einfach ein Dankeschön.
Eine Analogie (Zucker und Salz sieht gleich aus) beweist nichts. Dem könnte man einen anderen Spruch entgegenhalten:
– „Wenn etwas aussieht wie Kapitalismus, Profite produziert wie im Kapitalismus folglich ausbeutet wie im Kapitalismus, dann wird es wohl auch Kapitalismus sein. Und nicht etwas anderes, das die gleiche Farbe hat.
Wie kann man im praktischen Leben Marx studieren? Werden Marxtexte in China auf die Straße gedruckt. Man kann im praktischen Leben auch keinen Einstein studieren. Das ist einfach Blödsinn. Man kann höchstens die Analysen von Marx über kapitalistische Zustände in der Realität wiedererkennen und daher die Analyse für eine korrekte Bestimmung der kapitalistischen Ökonomie und Gesellschaft halten, was dann aber bedeuten würde, dass in China kapitalistische Zustände herrschen, sonst kann man „im praktischen Leben“ auch die marxsche Analyse des Kapitalismus nicht wiedererkennen.
„Hat hunderten von Millionen das Leben versüßt“ – ist ein jämmerliches Argument. Es ist immer so, dass es Teilen der Arbeiterklasse in den wirtschaftlich erfolgreichen Ländern etwas besser geht. Das traf auch auf die Deutschen nach dem Krieg oder lange Zeit auf die Mittelklasse in Amerika zu. Das dauert aber erstens meist nicht lang und zweitens widerlegt das überhaupt nicht die Ausbeutung. In Wirklichkeit ist es ein Vergleichsargument. Den Chinesen geht es besser als früher. Kunststück, wenn man im Extremfall den massenhaften Hungertod während des großen Sprungs nach vorn als Vergleich heranzieht, der war nämlich vorher/früher.
Man soll ja auch den Teller leer essen, weil die armen Negerlein froh wären so viel und gut zu essen zu haben. „Uns“ geht es ja auch besser als den vielen Hungernden auf der Welt, die das nur müssen, weil Lebensmittel nur gegen Geld zu haben sind. Ich sage es mal so. Die weltweite ökonomische Konkurrenz auf dem Weltmarkt führt eben dazu, dass in den Gewinnernationen ein paar Krümel auch für die Arbeiterklasse abfallen, während in den Verlierernationen Leute entlassen werden, denen der Kapitalismus dann ihr Leben gewaltig verbittert. Also kein Grund für ein Lob des chinesischen Kapitalismus. Es zeigt eigentlich nur eines und das ist die beinharte Parteilichkeit des RR für China – selbst dann wenn sie zur kapitalistischen Vorzeigenation geworden ist.