»Ein Bollwerk gegen Bürgerkriege wäre die Existenz einer kompetenten Elite«

Deutschland im Bürgerkrieg
Quelle: Dieses Bild wurde mittels KI entwickelt.

Es rumort in den Gesellschaften des Westens. Sie sind gespalten, die Gewaltbereitschaft wächst und die Legitimität von Eliten schwindet. Stehen diese Gesellschaften etwa alle vor einer Kette verschiedener Bürgerkriege?

Roberto De Lapuente hat mit Prof. David Betz vom Londoner King’s College gesprochen.

 

De Lapuente: Sie sind Professor für Krieg in der modernen Welt und befassen sich mit allerlei Arten des Krieges – unter anderem auch Hybridkriege und Informationskriege. Aber einen besonderen Schwerpunkt legen sie auch auf Aufstände und Bürgerkriege. Schon vor einiger Zeit haben Sie herausgearbeitet, warum gerade der Bürgerkrieg für das westliche Europa zur Realität werden könnte. Zwar gibt es dort wirtschaftliche Probleme, aber noch herrscht nicht schreiende Armut: Braucht es die aber nicht, um das Risiko eines Bürgerkrieges steigen zu lassen?

Betz: Nein, nicht wirklich. Es stimmt zwar, dass Reichtum ein wirksames Mittel gegen Bürgerkriege ist. Mit viel Geld lassen sich viele Risse in einer Gesellschaft übertünchen. Man kann jedoch mit Fug und Recht sagen, dass der Reichtum abnimmt und dass die wirtschaftlichen Probleme, die dafür verantwortlich sind, nicht nur vorübergehend, sondern zunehmend struktureller Natur sind. In Ihrer Frage verwenden Sie das Wort »noch«, was ziemlich bedeutungsvoll ist, nicht wahr? Ich denke, wir alle verstehen, in welche Richtung sich die Dinge entwickeln.

De Lapuente: Das sicher – aber wenn es die Armut nicht unbedingt ist, was dann?

Betz: Das wichtigere Thema ist wohl die Kluft zwischen den Erwartungen, die die Menschen entwickelt haben, und dem, was sie tatsächlich erhalten werden. Vieles davon hat mit materiellen Erwartungen zu tun, aber es geht um mehr als das. Die Menschen erwarten viele Dinge: Wohlstand, Sicherheit, Glück. Bekommen sie mehr oder weniger davon? Die Antwort lautet offensichtlich: weniger. In der gesamten westlichen Welt ist es heute so, dass junge Menschen materiell deutlich schlechter gestellt sind als ihre Eltern im gleichen Alter. Sie haben weniger und schlechtere Beschäftigungsaussichten, viel geringere Ersparnisse, schlechtere Renten und deutlich geringere Chancen, ein eigenes Haus zu besitzen – die Liste ließe sich fortsetzen. Diese Punkte sind weitgehend unumstritten, und darüber hinaus ist es unwahrscheinlich, dass viel dagegen unternommen wird, da es sich um strukturelle und langfristige Probleme handelt. Hinzu kommt die Wahrscheinlichkeit, dass die KI in den nächsten Jahren den Angestelltenberufen das antun wird, was die Globalisierung und die Auslagerung der Industrie bereits den Arbeitern angetan hat.

»Brot und Spiele sind historisch gesehen kein besonders erfolgreiches Mittel der sozialen Kontrolle«

De Lapuente: Ihre Beschreibungen kommen einem auch für Deutschland bekannt vor …

Betz: Für deutsche Leser kommt natürlich noch hinzu, dass der langfristige Plan für die wirtschaftliche Zukunft des Landes darauf basierte, russische Ressourcen mit deutscher Ingenieurskunst zu kombinieren und in die wachsenden asiatischen Märkte zu verkaufen. Jetzt haben Sie amerikanische Ressourcen, eine schwindende europäische Verbraucherbasis und eine deutsche Industrie, die stillgelegt wird oder abwandert. Tatsächlich werden viele Menschen, die ausgebildet und auf Führungspositionen vorbereitet wurden, feststellen, dass ihre Ambitionen zunichtegemacht werden, weil es einfach keinen Platz für sie gibt. In der Literatur wird dies als »Eliteüberproduktion« bezeichnet, ein Begriff des amerikanischen Wissenschaftlers Peter Turchin, für den wir in Großbritannien ein hervorragendes Beispiel in dem jüngsten Bericht sehen, wonach die Zahl der verfügbaren Stellen für Hochschulabsolventen allein im letzten Jahr um 39 Prozent zurückgegangen ist.

De Lapuente: Wie kann man aber erklären, dass sich die Menschen so wenig widerständig diesem Schicksal fügen?

Betz: Vielleicht werden viele Menschen durch Pornografie und billige Unterhaltung davon abgelenkt, gegen ihre Erniedrigung und das letztendliche Aussterben ihrer nationalen Kultur zu rebellieren, aber »Brot und Spiele« sind in der Tat historisch gesehen kein besonders erfolgreiches Mittel der sozialen Kontrolle. Den Menschen wird damit praktisch gesagt: Diese jungen Menschen werden nicht die stabilen, gut bezahlten Jobs ihrer Eltern haben, aber sie werden viel Zeit haben, um darüber nachzudenken, warum sie ärmer sind, weniger Sicherheit haben, instabilere Beziehungen führen und in vielen Fällen sogar weniger gesund sind. Sie werden nicht in der Lage sein, für ihre eigenen Kinder die relativ sicheren und zusammenhängenden Gemeinschaften zu schaffen, in denen sie selbst aufgewachsen sind – sofern sie überhaupt Kinder haben werden. Stattdessen werden sie an Orten leben, an denen eine ungezügelte Migrationspolitik den Zusammenhalt zerstört und das soziale Kapital ruiniert hat. Sie werden auf den Straßen und Spielplätzen ihrer ehemaligen Heimatstädte Gewalt ausgesetzt sein, wie sie sonst nur in der Dritten Welt anzutreffen ist. Lange Zeit werden ihnen die meisten der notwendigen Abwehrmechanismen fehlen, um in solchen Gesellschaften zu überleben. Frauen und Mädchen werden besonders darunter leiden, da es für Frauen ohne Begleitung immer gefährlicher wird, verschiedene Dinge zu tun – im Park Sport zu treiben, Straßenfeste zu besuchen oder auf Musikfestivals zu tanzen, ohne Gefahr zu laufen, begrapscht oder missbraucht, mit Spritzen gestochen zu werden (wie es vor wenigen Wochen in Frankreich passiert ist) und so weiter. All das ist traurig offensichtlich, und die Leugnungen, die an Gaslighting grenzen, sind mittlerweile einfach nur noch aufwieglerisch.

De Lapuente: An welchen Phänomenen machen Sie eine Entwicklung hin zum Bürgerkrieg aus?

Betz: Ich habe bereits zwei äußerst wichtige Punkte direkt angesprochen: Erwartungslücken und schwindender Wohlstand, und einen weiteren angedeutet. Im Großen und Ganzen lassen sich jedoch drei wesentliche Faktoren nennen, die auf die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs hindeuten: Erstens, die politische Spaltung, die zunehmend ethnischer oder religiöser Natur ist und sich nun rasch zu einer »polaren Spaltung« ausweitet, bei der die Menschen nicht mehr über Sachfragen diskutieren, sondern ihre Meinung zu Themen entsprechend ihrer Auffassung der Konsensmeinung ihrer Gruppe bilden. Zweitens: Die Wahrnehmung von »Downgrading«, dem akademischen Begriff für das als »Ersetzung« bekannte Phänomen, bei dem eine ehemals dominante Mehrheit in einer bestimmten Gesellschaft befürchtet, ihren Status zu verlieren – dass ihre Sprache, Kultur, Überzeugungen, Traditionen usw. verdrängt werden. Diese Ansicht, die bisher in höflicher Gesellschaft verspottet wurde, wird für viele Menschen zunehmend zu einer offensichtlichen Realität, die darüber hinaus die Leugnung dieses Phänomens durch die Elite als unehrliche Manipulation betrachten, die an Verrat grenzt. Und drittens: Ein Verlust des Vertrauens in die Fähigkeit der »normalen Politik«, Probleme zu lösen. In einer normal funktionierenden Gesellschaft ist Politik der Weg zur Lösung kollektiver Handlungsprobleme; daher funktioniert eine Gesellschaft, die kollektive Handlungsprobleme nicht normal lösen kann, auch nicht normal. Tatsächlich gibt es eine Krise der »Legitimität«, die sich leicht in der öffentlichen Debatte und in Umfragen zur Einstellung der Menschen gegenüber politischen Institutionen beobachten lässt.

»Man kann bereits beobachten, dass die Elite zerfällt«

De Lapuente: Was hilft denn aber nun als Prävention gegen die Bürgerkriegsgefahr?

Betz: Reichtum hat, wie ich bereits erwähnt habe, eine vorbeugende Wirkung gegen Bürgerkriege. Aber diese Wirkung lässt nach. Eine Kultur des Gehorsams ist ein weiterer wichtiger Schutz gegen Bürgerkriege. Diese Eigenschaft ist jedoch am stärksten in homogenen Gesellschaften und Gesellschaften, in denen der »Sozialvertrag« als dauerhaft eingehalten gilt. Wenn ich hier von »Sozialvertrag« spreche, meine ich damit nicht die Beziehungen zwischen den Lebenden (die angespannt sind), sondern auch einen Bund, der die heutige Generation verpflichtet, die Kultur, Traditionen und das Vermögen, das sie selbst geerbt hat, an die Zukunft weiterzugeben. Ein letztes wichtiges Bollwerk gegen Bürgerkriege ist die Existenz einer einheitlichen und kompetenten Elite. Kein vernünftiger Mensch mit unbescholtenem Gewissen würde die westlichen Eliten heute als kompetent bezeichnen. Sie sind aber auch nicht besonders einheitlich – tatsächlich kann man bereits beobachten, dass die Elite zerfällt.

De Lapuente: Befinden wir uns im Augenblick in einer Situation vor einem Bürgerkrieg oder sind wir schon mittendrin in einem »Kalten Bürgerkrieg«, wenn man das so nennen kann?

Betz: Der Begriff »Kalter Krieg« wurde geprägt, um eine Form des Konflikts zu beschreiben, der in jeder Hinsicht »heiß« war, außer dass es zu keinen direkten physischen Kämpfen zwischen den Hauptkriegsparteien kam. Diese Situation entstand, weil nach der Erfindung der Wasserstoffbombe niemand mehr einen Grund finden konnte, einen Krieg zu führen, der wahrscheinlich zur Auslöschung der Menschheit führen würde. Ich mag den Begriff »kalt« in diesem Zusammenhang nicht als Beschreibung, da es nichts gibt, was den Kampf so sehr zurückhält wie Atomwaffen. Ganz im Gegenteil – jeden Tag wollen immer mehr Menschen kämpfen, und sie werden es auch tun, weil sie zu der Überzeugung gelangen, dass eine Kapitulation wahrscheinlich noch schlimmer wäre, so schrecklich sie auch sein mag. Der geeignete Bezugsrahmen für Menschen, die versuchen, die Situation zu verstehen, ist »Aufstand«, eine Form des internen Konflikts, der entsteht, wenn eine soziale Bewegung gegen den Status quo bei der Verfolgung der von ihr angestrebten Veränderungen über das Gesetz hinausgeht. Um dies zu verstehen, kann man sich einen Eisberg vorstellen. Wie jeder weiß, befindet sich das größte Gewicht eines Eisbergs unter der Oberfläche. Das Gleiche gilt für Aufstände, bei denen die gesamte Energie in der brodelnden Masse aufgestauter, frustrierter Unzufriedenheit steckt, die alle großen Massenbewegungen antreibt …

De Lapuente: … und an der Spitze zeigt sich dann die Gewaltbereitschaft und der tatsächliche, der physische Kampf?

Betz: Ja, die Gewalt, das Element des »Überschreitens der Gesetze«, ist nur als die Spitze dieses Eisberges zu sehen. Die Menschen konzentrieren sich darauf, weil es offensichtlich ist, aber was sie beunruhigen sollte, ist die Masse, die es von unten antreibt, die im Grunde genommen eine Stimmung, ein »Zeitgeist« oder eine Art wütende Idee ist. Das ist beunruhigend, wenn man Leuten wie Victor Hugo glaubt, der berühmt dafür war, dass er argumentierte, nichts sei so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Vieles, wovor ich in den letzten Jahren gewarnt habe, betrifft diese sich aufbauende Masse, denn wenn die Dinge erst einmal an die Oberfläche kommen, wie es jetzt der Fall ist, ist es im Grunde genommen zu spät, um sie noch aufzuhalten. Kurz gesagt, es handelt sich nicht um einen »Kalten Bürgerkrieg«, der unter gleichen Bedingungen wahrscheinlich in einem unruhigen Stillstand verbleiben wird, sondern um einen Bürgerkrieg, der seinen Wendepunkt bereits überschritten hat (in dem Sinne, dass er nicht mehr aufzuhalten ist), aber noch nicht zu seiner voll entfalteten schrecklichen Form herangewachsen ist. Es ist ironisch, dass dieselben Regierungen, die seit 20 Jahren versuchen, herauszufinden (oder sich daran zu erinnern), wie man Aufstände in anderen Ländern bekämpft, offenbar eine Art Schritt-für-Schritt-Modell befolgt haben, um sie in ihren eigenen Ländern zu schüren. Man wäre fast versucht zu lachen, wenn es nicht eine so schreckliche Leistung wäre.

»Irland könnte als erstes explodieren«

De Lapuente: Welche europäischen Länder halten Sie für besonders gefährdet?

Betz: Es wäre einfacher, diejenigen europäischen Länder aufzuzählen, die nicht besonders gefährdet sind. Auch hier ist es ironisch, aber wahr, dass gerade diejenigen Länder am sichersten sind, die viereinhalb Jahrzehnte unter sowjetischer Besatzung standen und somit die ersten Jahrzehnte des westlichen Entwurzelungs- und Kulturzerstörungsprojekts verpasst haben, dessen Folgen heute so offensichtlich sind. Nachdem sie ihre nationale Unabhängigkeit von einer transnationalen ideologischen Einheit aus dem Osten erlangt haben, zeigen diese Länder eine größere Abneigung, sich einer anderen zu unterwerfen, die aus der anderen Richtung kommt. Dies zeigt sich zweifellos im Widerstand von Staaten wie Ungarn und in gewissem Maße auch Polen gegen die Forderungen der EU in Bezug auf Migration. Meiner Meinung nach stehen Frankreich und Großbritannien besonders kurz vor dem Abgrund. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es Deutschland wahrscheinlich nicht viel bessergeht. Da ich Deutschland jedoch nicht so gut kenne wie diese anderen Länder, zögere ich, ein Urteil zu fällen, und neige dazu, im Zweifelsfall zugunsten Deutschlands zu entscheiden. Ehrlich gesagt kann ich nur vermuten, dass auch die Deutschen sich einer großen inneren Gefahr ausgesetzt sehen, da es sich um ein deutsches Magazin handelt, mit dem ich hier spreche. Wenn ich mich jedoch entscheiden müsste, würde ich sagen, dass Irland vielleicht eher als erstes explodieren könnte. Dort herrschen die gleichen Spannungen wie anderswo, vielleicht sogar noch intensiver, aber auch in einem Kontext, in dem es eine relativ junge Geschichte von Bürgerkrieg und gewaltsamem Widerstand gibt, auf die man zurückgreifen kann.

De Lapuente: Irland? Das überrascht mich jetzt doch. Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung?

Betz: Wie ich schon sagte, hat Irland dieselben Probleme wie Frankreich und Großbritannien, in mancher Hinsicht sogar noch schlimmere – aber auch eine jüngere Geschichte der Gewalt, auf die es zurückgreifen kann. Ich hatte zuvor nicht viel über Irland nachgedacht, aber seit ich über dieses Thema geschrieben habe, haben mir viele Iren geschrieben. Es ist auffällig, wie wütend sie sind, sogar noch wütender als die Briten, die ebenfalls sehr wütend sind. Sie sprechen mehr über Gewalt und sind dabei sehr überzeugend. Das ist nicht sehr wissenschaftlich, aber im Wesentlichen ist es das, was mein Bauchgefühl in Bezug auf Irland antreibt. Wichtig ist jedoch, dass es eigentlich keine Rolle spielt, wo es beginnt. Irland, Belgien, Deutschland, Portugal … es scheint sich auszubreiten.

»Balkan der Neunzigerjahre: Genau dort befinden wir uns heute«

De Lapuente: Ist die Hinführung einer Gesellschaft zur Spaltung und vielleicht auch zu einem zivilen Krieg, nicht eine völlig normale Entwicklung, die jede menschliche Gesellschaft geradezu nehmen muss? Denn letztlich: Keine Gesellschaft hat je überlebt, jedes Imperium zerbrach, oft waren Bürgerkriege maßgeblich für den Zerfall.

Betz: Ja, ich denke, das ist philosophisch gesehen ein sehr berechtigter Einwand. Revolution, Krieg, politische und soziale Ordnung – all diese Dinge sind offensichtlich miteinander verflochten, sowohl in früheren Zeiten als auch heute. Es ist eine sehr verbreitete und im Grunde genommen fundierte Gewohnheit vieler Wissenschaftler, die Moderne anhand der »westfälischen Ära« zu definieren, also einer Form der politischen und sozialen Ordnung, die aus einem der bittersten und längsten Bürgerkriege Europas hervorgegangen ist. Seit den Tagen von Oswald Spengler (oder sogar Edward Gibbon) haben viele Menschen behauptet, Zyklen des Aufstiegs und Niedergangs in der Geschichte zu erkennen – und daran mangelt es auch heute nicht. Sicherlich ist es in der Politikwissenschaft und den internationalen Beziehungen gang und gäbe, zu argumentieren, dass die Westfälische Ära ihrem Ende entgegengeht. Es wäre seltsam zu erwarten, dass solche Veränderungen in den menschlichen Angelegenheiten nicht mit Unruhen und Gewalt einhergehen würden. Vor einigen Jahren schrieb der in London lebende Intellektuelle Pankaj Mishra ein Buch mit dem Titel »The Age of Anger« (Das Zeitalter der Wut), in dem er das Kommen eines »globalen Bürgerkriegs« voraussagte. Ich stimme ihm zu.

De Lapuente: Geschichte ist nach vorne doch immer offen. Unter Umständen kommt es doch anders?

Betz: Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass meine Vorhersagen wirklich umstritten sind, wenn man bedenkt, wie wir die Funktionsweise von Gesellschaften verstehen und die unzähligen aktuellen Dysfunktionen dieser Gesellschaft messen. Bürgerkriegsexperten sind sich über die Hauptursachen solcher Kriege ziemlich einig. Soziologen haben ein fortgeschrittenes Verständnis der Dynamik und Techniken von Bewegungen. Die »gelben Warnsignale«, die darauf hindeuten, dass die Gesellschaft in Bezug auf Zusammenhalt, Vertrauen, Wahrnehmung von Legitimität usw. in Schwierigkeiten steckt, sind offensichtlich und zuverlässig. Es ist äußerst unangenehm, den Menschen zu sagen, dass sie sich für eine Vision ihrer Zukunft den Balkan der Neunzigerjahre ansehen sollten, aber genau dort befinden wir uns.

 

Professor David Betz erwarb seinen BA und MA an der Carleton University in Ottawa und promovierte an der University of Glasgow. Nach Abschluss seiner Promotion im Jahr 2002 trat er sofort in die Fakultät ein. Seine Forschungsschwerpunkte sind Aufstände und Aufstandsbekämpfung, Informationskriegführung und Cyberkrieg, Propaganda sowie zivil-militärische Beziehungen und Strategien, insbesondere historische und zeitgenössische Befestigungsanlagen.

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Die Redaktion unseres Magazins: Florian Rötzer und Roberto De Lapuente.
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138 Kommentare

    1. Aber nur so das es unser Gewissen nicht belastet. Ertränken wir die in Nutella und schmieren sie aufs Brötchen,
      😉 Recycling. muss sein

      1. Welches Gewissen?
        Ich darf hier nicht schreiben was passieren müsste.
        Gerade gestern wurde 1 Beitrag gelöscht in dem ich beschrieb, wie das Recycling bei Impfärzten und den Verantwortlichen geschehen sollte.

          1. Irgendwann wird der Leidensdruck so groß, aber dann wird es zu spät sein, wenn der Mob erst unterwegs ist.
            Die Gesellschaft ist schon lange im Stadium der Autodestruktuion angelangt.
            Wenn sich keine revolutionäre Macht den Herrschenden entgegenstellt, wird es einen Bürgerkrieg geben, der unkontrolliert alles vernichtet, so oder so.
            Wenn die Reichen gewinnen, gibt es ewiges Siechtum in Salamitaktik .
            Krank machen krank halten, Versklavung und Dezimierung der Population.

            1. Der deutsche Mob ist wahrscheinlich tatsächlich dann in Form eines zum leben erweckten Wischmobs unterwegs. Denn man muß man schon für ein paar Tage den Strom abschalten, um die Leute vom Fußball im Fernsehen oder vom Elektrogrill weg reißen zu können.

              1. Der Fußballsport ist ebenfalls in Auflösung begriffen.
                Und wenn sie uns das Fleisch wegnehmen, was sie definitiv auch vorhaben wird es auch arg öde mit dem Grillen.
                Dann müssen wir den Henssler oder wie der auch immer heißt, dann wirklich grillen. 😉

                  1. Hmmmm – rein theoretisch gäbe der kleingehäckselt einen erstklassigen Dünger ab…..
                    …oder auch Schweinefutter….

                    Es gab da mal so einen kanadischen Serienkiller -Schweinehalter – neee,neee, ich halte keine Schweine, NOCH NICHT ! 🙂

        1. „Gerade gestern wurde 1 Beitrag gelöscht in dem ich beschrieb, wie das Recycling bei Impfärzten und den Verantwortlichen geschehen sollte.“

          Sie haben an COVID echt ihren Narren gefressen was?

          Kann man die Scheiße nicht mal gut sein lassen? Ich kann das Wort COVID schon seit ein paar Jahren nicht mehr hören. Und sie reden ständig davon! Covid hier covid da, Chomsky dort……..

          WÜRG!!!!

          Wir können ja gleich das Thema Prinzessin Diana und Dodi Al-Fayed nochmal neu aufrollen….. Man man man

          1. Corona ist eigentlich eine Offenbahrung der Eliten, wo sie uns ganz offen darüber aufklären, was die Stunde geschlagen hat.
            Bill Gates hat am 12.4.2020. in den Tagesmärchen fast 10 Minuten lang verkündet, 7 Milliarden Menschen Impfen zu wollen.
            Die Maßnahmen sind nicht zu hinterfragen!
            Sie sind offensichtlich verwirrt.
            Sind sie am Ende vielleicht gar ein Royalist?
            Rien a ajouter.

            1. Ja ich weiß nur haben sich die Eliten schon viel viel früher „offenbart“. Corona war vielleicht nur eines der neueren Ereignisse, aber ehrlich haben die Taten der Eliten Sie wirklich so überrascht?

              Leute, die arbeiten schon eh und je an Massenvernichtungswaffen, Verdammt, sogar mit freundlicher Unterstützung unserer Steuermittel.

              1. Nein, gar nicht, schließlich sage und schreibe ich das seit ™1974, 😉
                Nur, nahm ich fälschlicherweise an, dass die Leute es durschauen würden als sie die Maßnahmen im Frühjahr 2020 einführten, aber nein, das Gegenteil war der Fall.

            2. „Royalist?“
              Nein. Der ist wohl „nur“ Doppel- und Dreifach genetisch verändert worden.
              Wer erinnert sich schon gern daran, sich diesen beispiellosen und globalen Feldversuch zur Verfügung gestellt zu haben.
              Verdrängung und Ignoranz scheint der einfachste Weg zu sein, den verantwortlichen Tätern nicht auf die Pelle rücken zu wollen.

          2. Die, die immer noch deswegen verfolgt werden, haben da wenig zu lachen.
            Gerade wurde wieder ein Arzt zu drei Jahren Haft verurteilt der falsche
            Impfbescheide ausgestellt hatte. Lauterbach wird immer frei herumlaufen.

            1. Eben, und das geht nur mit einer echten Revolution.
              So lange diese Leute nicht am Pranger sind, wird es weder Frieden noch eine wie auch immer geartete Form von Gerechtigkeit geben.

          3. Ich wüsste nicht, dass Prinzessin Diana unsere unveräusserbaren Grundrechte in nie dagewesener Form eingeschränkt hätte… und schon gar nicht auf Grundlage einer medizinisch/epidemiologisch unsachgemässen Anwendung eines handwerklich mängelbehafteten PCR-Tests.

            Nein, man kann das keinesfalls ruhen lassen ‒ solange keine echte und ehrliche Aufarbeitung erfolgt.
            Aber der monotone Motonomer könnte seine repetitiven Verbalismen gerne einmal zum behandlungsbedürftigen Thema in seinen Therapiesitzungen machen.

    2. Klassen kann man nicht mit Aufständen beseitigen, allenfalls deren Herrschaft. Die sozioökonomischen Grundlagen für das Verschwinden der Bourgeoisie sind noch lange nicht gelegt. In China haben sie sich extra eine gezüchtet, damit sie vorankommen.

        1. @ Monotoner
          Mag so sein. Seit 1990 nimmt das Ganze Fahrt auf. Man hätte das Deppengewäsch Ihres Kumpels, dem adi-bösen Fischer und dessen Ohrenbläser, dem Cohen-Bandit (CIA-Hilfsarbeiter????), ernst nehmen sollen. Damals kamen sie mir nur wie die kompletten Vollpfosten vor.

          1. Gerade der Taxifahrer war nie mein Kumpel.
            Der hatte sich immer verpisst, wenn es Ernst wurde.
            Der Danny war eine Zeitlang auf unserer Seite, bis er vollständig konvertierte mit seiner Europaidee.
            Ich hatte lange Diskussionen mitte der 80er diesbezüglich mitb ihm und wir drifteten dann immer mehr auseinander.

            1. @Motonomer3
              Bewahre uns vor ihren Gewaltspinnereien und Aurottungsphanasien in der Realität da Sie sich immer wieder als Hitler-/ Stalinverschnitt outen.

    3. „Ein Bollwerk „kompetenter“ Eliten“ ???

      Ich weiß nicht so Recht.
      „Eliten“ haben sich immer selbst für „kompetent“ gehalten.
      Wer sollte denn überhaupt eine „Kompetenz“ beurteilen und ggf attestieren können?
      Sozusagen die „Kompetenz-Kompetenz“ besitzen?

      Wichtiger scheint mir in einer echten Demokratie (die wir nicht haben, aber anstreben sollten) die Frage nach der Teilhabe und damit der Möglichkeit der Einflußahme auf gesellschaftspolitische Entwicklungen.

      Unsere „Regierungselite“ von CDU/CSU und SPD kommt mittlerweile kaum noch auf nur 40% Zustimmung in Umfragen.
      Dieses Problem wollen sie dadurch lösem, dass sie ihre Regierungsmacht unabhängig von der Wählerzustimmung machen und die stärkste Oppositionspartei (demnächst die stärkste Partei überhaupt) verbieten lassen wollen durch einen willfährigen Justizapparat.

      Zunehmend mehr Menschen erkennen, dass sie von ihren politischen „Eliten“ nicht mehr vertreten werden, dass diese vielmehr massiv gegen die Interessen der Bevöllkerung agieren:
      – Unser Wohlstand wird bewußt zerstört, durch unsinnige und wirkungslose Sanktionen gegen Russland, die nur uns schaden.
      – Durch Aufnahme mehrerer Hundert Milliarden Schulden für unsinnige Aufrüstung wird unsere Wirtschaft nachhaltig zerstört. Wenn das Geld ausgegeben ist, werden noch Generationen unter der Zinslast leiden und verarmen.
      – Nicht genug damit, sie bereiten den Krieg gegen Russland vor.
      Nach jahrzehntelanger Dämonsierung ist es jetzt soweit, wir sollen in den Krieg gegen Russland getrieben werden. Die von den Medien hierzulande verbreitete Stimmung gegen Russland ist wie vor dem Unternehmen Barbarossa 1941.

      Wenn wir unsere kriegstreibenden „Eliten“ nicht bald los werden, dann werden wir durch den Krieg vernichtet, in den sie uns treiben.

      1. Nur mal um das mal klarzustellen
        Die Politikdarsteller sind nicht die Elite.
        Die von Dir beschriebenen Leute gehören bestenfalls zur Funktionelite, sind also die Wasserträger der herrschenden Klasse.
        Die wirklich bestimmenden heißen, Larry Fink Peter Thiel, Bill Gates, Warren Buffet, Rothschild, George Sorros und ihre Organisationen und Stiftungen.
        Von mir aus noch Kladden und Mohn. um mal ein paar Deutsche zu nennen.
        Die Politiher selbst sind austauschbar und ersetzlich.

    4. „Ja, es wird Zeit, das wir die herrschende Klasse beseitigen!“
      es wird zeit den nichtherrschenden klassen mehr rechte zu geben. (anderer ansatz)
      aber es fällt ja schon schwer zu erklären, daß sie mit der stimmabgabe die stimme abgegeben haben und danach nichts mehr zu sagen haben. so das gesetz.

      1. Eben und genau deswegen ist auch wenig zielführend
        „Wahlen“ verändern sowieso nichts!
        Es wird keine Partei kommen, die die Systemfrage stellt!

  1. Also wenn die amerikanische Bevölkerung ein Maßstab dafür ist, wie viel sich westliche Bevölkerungen gefallen lassen, bis es zu Bürgerkriegen kommt, so wird noch viel passieren müssen, bis es wirklich zu einem Bürgerkrieg kommt, ansonsten gibt es maximal ein paar Ausschreitungen, Unruhen und Aufstände.

    Soll heißen, vor einem Bürgerkrieg wird es wohl noch richtige „Zeltstädte“ etc. in einigen Gegenden geben (u.a. auch für Lohnsklaven, welche zwar einen oder mehrere Jobs haben, aber sich von dem Lohn keine Wohnung leisten können).

    ps. Und es ist doch noch genug Wohlstand in allen westeuropäischen Staaten, das Problem ist halt nur, dass der Wohlstand immer mehr bei einigen wenigen konzentriert wird…

    pps. Der Wille zum kriegstüchtig machen des Nachwuchs erscheint dann doch in einem gänzlich anderen Licht.

    1. Das Problem nennt sich Kapitalismus.
      Der führt immer zu einer Akkumulation des Kapitals bei ein paar Wenigen und letztendlich zum Krieg.
      IMMER!

      1. Immer dieser Tunnelblick und diese Vereinfachungen.

        Das Problem von Vermögens-/Besitz-Akkumulation gab es auch schon vor dem sogenannten Kapitalismus.

        Und auch im Kapitalismus kann man durchaus dafür sorgen, dass je höher das Kapital wird, desto schwieriger die weitere Kapital Anhäufung wird. Da die Menschen auch jeweils nur eine endliche Zeitspanne leben, kann man auch durch die Beschränkung des vererbbaren Vermögens (und dieses z.B. auch davon abhängig machen, wieviel die Person, an die vererbt werden soll, schon vorher besitzt), nun einen Einfluss auf das Gesamtvermögen von Personen nehmen. Probleme sind dabei allerdings u.a.,
        a) dass die zugehörigen Regeln dann auch wirklich durchgesetzt werden;
        b) dass die Staaten auch untereinander konkurrieren und es durchaus möglich ist, dass die Bewohner
        gewisser Staaten damit immer reicher und die Bewohner anderer Staaten immer ärmer werden;
        c) dass es Stiftungen gibt, welche dann auch (trotzdem) sehr viel Kapital besitzen können, das Vermögen/Besitz aber nicht mehr direkt im Besitz einer natürlichen Person ist (sondern im Besitz einer juristischen Person).

        Nur wurde vor allem auch u.a. durch Maggy T. und einem Ronald R. (auch als Bonzo bekannt) seit Ende
        der 70er Jahre bzw. Anfang der 80er Jahre (und Übernahme dieser „Doktrin“ von anderen westlichen Staaten)
        dafür gesorgt, dass die Kapitalanhäufung immer einfacher und schneller wurde (und der Zerfall der Sowjetunion war in der Beziehung auch nicht unbedingt hilfreich). Und man sich halt auf
        den „trickle down effect“ verlassen hat, anstelle Geld unten zu verteilen und es den „Kapitalisten“ zu überlassen, dass dieses Geld durch den Verkauf von Waren/Dienstleistungen dann nach oben wandert (um
        es dann teilweise den Kapitalisten wieder abzunehmen und nach unten zu verteilen).

        ps. Und mit einer Beseitigung der „herrschenden Klasse“ wird man in den meisten Fällen nur
        letztlich die „herrschende Klasse“ durch eine neue herrschende Klasse austauschen (und dabei auch das anfängliche Vermögen etwas umverteilt wird). (So dass anstelle von „Raider“ dann die herrschende Klasse „Twix“ heißt, aber sich sonst nix ändert).

        1. Deswegen muss ja auch der Kapitalismus mit all seinen Strukturen mitbeseitigt werden sonst kann das natürlich nicht funktionieren.
          Ich dachte, das versteht sich von selbst
          Kapitalismus kann man nicht zähmen oder deckeln.
          Er ist eher wie eine Religion, also eine Weltanschauung.
          Er geht viel tiefer als sich die meisten Menschen bewußt sind.
          Die Entfremdung der Menschheit durch Wachstum, Konsum, Konkurrenz und Profit, ist soweit fortgeschritten, dass sie nicht einmal mehr bemerken, was ihnen da widerfahren ist.

          1. „Deswegen muss ja auch der Kapitalismus mit all seinen Strukturen mitbeseitigt werden sonst kann das natürlich nicht funktionieren.“

            Auch bei einer „Beseitigung des Kapitalismus mit all seinen Strukturen“ ist nicht garantiert, dass eben danach sich nicht wieder kapitalistische Strukturen bilden und damit letztlich eben nur die „herrschende Klasse“ ausgetauscht wurde. Und auch wenn erstmal Anarchie dann herrschen sollte, kann sich dann durchaus wieder „Kapitalismus“ durchsetzen. Um für etwas anders zu sorgen, müßte man dann doch eher die momentane Menschheits-Spezie auswechseln.

            „Kapitalismus kann man nicht zähmen oder deckeln.“

            So, so. Aber durch die Beseitigung der kapitalistischen Strukturen (und der „herrschenden Klasse“) kann man – ihrer Meinung nach – dafür sorgen, dass dann etwas anderes (vermeintlich besseres) entsteht. Man könnte allerdings überlegen (und argumentieren), dass mit einer Menschheit mit dem nach der Beseitigung der „kapitalistischen Strukturen“ (und der „herrschenden Klasse“) eine bessere Gesellschaft aufgebaut werden kann, durchaus auch eine erfolgreiche „Zähmung“ oder „Deckelung“ des „Kapitalismus“ möglich ist (bzw. ein gezähmter/gedeckelter Kapitalismus möglich ist).

            1. Ja, klar wo gibt es denn eine Garantie für´s Leben?
              Es ist sogsr falsch dies zu wollen!
              Nein nein, denn es geht mir ja um die Denkweise oder Religion die dem Kapitalismus innewohnt.
              Mit Geld mehr Geld machen, Konkurrenz statt Kooperation, Sparen, Banker Steuer und Versicherungsfuzzies denken so.
              Selbstoptimierung, allgemeine Profite, ewiges Wachstum, Zinsen…usw.

              1. Dann wäre aber Kapitalismus gar nicht direkt das Problem, wie Sie vorher behauptet haben, sondern die Denkweise, welche dem Kapitalismus (vor allem in der Ausprägung „Raubtier“) zugrunde liegt. Nur ohne der Änderung der Denkweise wird dann eben auch eine Abschaffung der „herrschenden Klasse“ und der „bestehenden kapitalistischen Strukturen“ nichts ändern, sondern eben nur zu einem Austausch der „herrschenden Klasse“ führen können.

                Im Vergleich zu früher hat sich eben nur geändert, dass gewisse Dinge inzwischen anhand der Kapitalhöhe (oder Geldhöhe/Vermögenshöhe) gemessen wird (und man die Macht nun vor allem auch mit der Kapitalhöhe mißt oder quantifiziert). Ansonsten hat sich die Denkweise dann doch eher weniger geändert.

                ps. Ein Argument (oder Argumente), warum sich der Kapitalismus nicht deckeln oder zähmen läßt, haben Sie bisher übrigens nicht vorgebracht. Wobei dieses – vorzugsweise – Argumente sein sollten, welche eben nicht gleichzeitig auch Argumente dafür sind, dass nach einer Abschaffung der „herrschenden Klasse“ und der „kapitalistischen Strukturen“ anschließend wieder „kapitalistische Strukturen“ und eine „herrschende Klasse“ entsteht.

                1. Oh, weia, mir wieder die Worte im Mude rumdrehen.
                  Weil es die Geschichte lehrt, das sowas nichtb geht.
                  Ich erinnere mich noch an die vielfältigen Diskussionen in meiner 68er Zeit.
                  Das ist alles eben schon ein alter Hut
                  Das sollte man endlich mal begreifen.
                  Dazu mein Lieblingsspruch von Douglas Adams:
                  “Human beings, who are almost unique in having the ability to learn from the experience of others, are also remarkable for their apparent disinclination to do so.”

                  1. Also kein wirkliches Argument, warum das eine mutmaßlich geht, aber das andere nicht.

                    Aber immerhin werfen Sie mir diesmal nicht vor, dass ich „alles immer relativieren“ würde, sondern kommen mit dem Spruch „Worte im Munde rumdrehen“. Ist ja Mal ein Fortschritt.

                    In Bezug zu „Worte im Mund umdrehen“: Dann vielleicht das nächste Mal präziser (und unmisverständlicher) ausdrücken und nicht nur irgendwelche „Parolen“ initial verkünden.

                    ps. Wann hat denn geschichtlich gesehen, in der jüngeren Vergangenheit (also z.B. letzten paar hundert Jahren) irgendwann Mal „Anarchie“ funktioniert (und vor allem jeweils wie lange).

                    pps. Und natürlich ist auch – ihrer Meinung nach – z.B. in China der dortige Kapitalismus völlig ungezähmt…

  2. Wir befinden uns in einer spirituellen Krise.
    Purer Materialismus führt zu Wahnsinn und
    Verfall. Schneller, Höher, Weiter…..KI, geisteskranke Waffen etc……man ahnt wo das enden wird. Aus Schaden wird man klug. Ich befürchte das der Schaden gigantisch wird und alles bisherige bei weitem übersteigen wird. Vor allem müssen die degenerierten Eliten und der Westen massiv betroffen sein….sonst wird sich leider nichts ändern. Ich denke es wird überall brennen. Umweltzerstörung, Bürgerkriege und Kriege zwischen Nationen. Vielleicht ein begrenzter nuklearer Krieg. Zyklen laufen in Jahrhunderten/Jahrtausenden. Das Jammertal kann sehr lange werden….

    1. Ich vermute, dass es eine richtige Seuche sein wird, die die Menschheit wieder auf
      ein Maß zurückwerfen wird, das die Erde auch gut vertragen kann. Die „Natur“ regelt
      das Leben auf der Erde eigentlich selbst. Der Mensch hat das Brutale dieses Regelns
      durch die Medizin und auch durch Waffen weit unterdrückt. Die brutalen Seuchen wie
      die Pest hat man ausgerottet. Aber die Natur scheint in einigen Menschen den Drang
      freizusetzen, in versteckten Laboren Krankheiten zu basteln, gegen die es keine natürlichen
      Mittel mehr gibt. Die Verabreichung von RNA Mittelchen wird das Dezimieren der menschlichen
      Population wahrscheinlich noch beschleunigen, wie es sich schon bei „Carola“ gezeigt hat.

  3. Sehe ich jetzt nicht so. Für einen Bürgerkrieg braucht es junge Kerls und von denen haben wir wenig. Überall ist es so, dass wenn die Polizei entschieden auftritt, das Spektakel sehr schnell endet.
    Wo am ehesten ein Bürgerkrieg drohte, war doch wohl die Sezzesion Katalaniens von Spanien. Auch das jetz ziemlich beigelegt. Nschdem die Polizei ziemlich hart durchgegriffen hat.
    Wie werden wohl argumentieren müssen. Das ist nicht einmal unbedingt schlecht.

    1. Wird aber nichts nützen.
      Die Elite ist mittlerweile so gut aufgestellt und soweit abgeschottet, das es immer schwieriger wird sie zu beseitigen.
      Die herrschende Klasse, wird niemals freiwillig auf ihren Besitzstand verzichten, denn genau darum geht es.
      Wer das glaubt ist einfach nur naiv

      1. Auch oder gerade die Elite kann vor extremen Krankheiten nicht davon
        laufen. In ihrem begrenzten Kreis können sich, wenn sie einmal eingeschleppt
        wurden, Krankheiten schnell verbreiten und es kann keine Resistens aufgebaut
        werden. Man stelle sich einmal vor, dass sich die Elite bei einem Atomkrieg
        in ihre Luxusbunker zurück zieht. Wie die dann wohl aussehen, wenn ein
        vorab harmloses Bakterium durch die Enge des Raumes über einige Jahre,
        sich in ein durch den Körper wanderndes Monster entwickelt hat? Allien läßt
        grüßen!

        1. Ach, Kinnerchen, wie naiv seid Ihr denn? Für jede Superseuche aus dem Labor werden doch gleichzeitig ein paar Ampullen Gegenmittel hergestellt.
          NUR NICHT FÜR UNS!!!

  4. Interessantes Gespräch. Wenngleich für phantasiebegabtere Zeitgenossen nichts allzu Neues.
    Meine unmassgebliche Quintessenz: Rüstet, flüchtet, verweigert oder hofft aufs Beste (Ein grosser Haufen Sand, um den Vogel Strauss zu machen, hilft dabei. Garantiert! Vgl. die Jahre 1914 oder 1933). Der Wahn währte immerhin 80+ Jahre, die Reu… nun ja.

  5. „Sie sind gespalten, die Gewaltbereitschaft wächst…“

    Jaja… Seht wie es wächst und gedeiht 🙂 – das zarte Pflänzchen. Sie wird importiert. Die Bahnhofsklatscher von 2015 müssen heute die Straßenseite wechseln, bewegen sich geschmeidig im Slalom durch den urbanen Raum, wegen der Gewaltbereitschaft. 🙂

      1. Ja, stimmt, mit einer Deutschlanfahne wird dann keíner mehr rumlaufen… 😉
        KI halt, eine weitere Bedrohung der herrschenden Klasse an die Menschheit.

        1. Das Bild erinnert an: Marianne. französische Revolution..
          total blödsinnig, dieser Fahnenträger zeigt ja nicht mal Möpse..😉

          Das Bild ist wirklich suboptimal, es zeichnet Gewalt ohne Menschlichkeit, die Menschen in dem Bild sind nur Schatten.

        2. Es gibt keine KI.

          Das sind genormte Muster-Replizier-Maschinen. Die Dinger sind dumm wie Bohnenstroh, was jedoch nur einen Teil der von ihnen ausgehenden Bedrohung ausmacht.

          Schon die Tatsache, dass wir diese stochastischen Papageien mit Intelligenz assoziieren, ist nicht gerade eine Ruhmesblatt für unsere eigene, angeblich vorhandene.

          1. Es gibt aber KI-Forschung, ohne das man definieren konnte was dieses I eigentlich bedeuten soll. Lassen wir die weiter frickeln, Forschung ist ja frei(nur nicht werbefrei)..

            1. Forschung ist leider auch nicht frei, da abhängig vom Kapital. 😉

              Darum bekommen wir auch hier wieder ein, sagen wir mal, „suboptimales Ergebnis“ (Euphemismus, ick hör dir trapsen!) serviert, das den primären Zweck erfüllt, eine gewinnbringende Ware zu sein.

              1. ich würde ja gerne antworten aber dieser Nightingale trapst gerade hinter meinen Rücken und sieht zu, er hat ein Messer aus Photoshop generiert..
                😉

                1. Verstehe ich.

                  Aber falls sich der Vogel wider Erwarten als Lerche heraus stellt, kann ich Entwarnung geben.

                  Lerchen benutzen Windows Paint.

                    1. 😉

                      Ok, genug gekalauert.

                      Wenden wir uns wieder wichtigeren Themen zu:
                      https://www.golem.de/news/viele-unternehmensprojekte-scheitern-ki-millionen-verpuffen-2508-199338.html

                      Ach was? Mach Sachen!! Aber latürnich liegt das nicht an der KI und völlig überzogenen Erwartungen, sondern am falschen Einsatz dieser heilsbringenden Technik.

                      You’re doing it wrong!

                      Ein Jammer, dass Fefe uns momentan nicht vorrechnen kann, wieviele Fusionkraftwerke das wieder gewesen wären…

          2. …hab ich ja auch nie behauptet, aber auf irgendeinen Begriff sollte man sich einigen und der lautet numal „KI“ egal, wie intelligent dieses Program sich auch immer erweisen sollte.

            1. Ich habe damit nicht Sie angesprochen, werter Genosse, denn Sie haben diesen Begriff nicht geprägt. Da hat sich auch niemand „darauf geeinigt“.

              Das war die Industrie bzw. deren Marketingsprechpuppen.

          3. woran willst du ki messen, wenn nicht an uns, der bis jetzt größtexistierenden i.
            auch wenn ki nur i vortäuscht, sind wir doch von blendern umgeben. witze werden weitererzählt, die nachrichten werden dir nacherzählt. so viele bsp.
            klar gibts theoretisch andere, bessere i; warten wirs ab.

        3. „Ja, stimmt, mit einer Deutschlanfahne wird dann keíner mehr rumlaufen… 😉
          KI halt, eine weitere Bedrohung der herrschenden Klasse an die Menschheit.“

          Ich träume ja schon lange von einem Personalausweis in dem drin steht….

          …..EARTHLING

      2. BerT.O: Das stammt bestimmt aus einem gemeinsamen Traum von Anton Hofreiter,
        Kriegskiesewetter und Flack – Zimmerknall. Das kommt dann heraus, wenn Merz
        das billige weiße Pülverchen von Elendski unter seinen Kriegswahnkumpeln…s
        verteilt.

  6. Soviel zur Existenz der richtigen Elite

    Ja es herrscht Klassenkampf, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen! *

    * ein Philanthrop

    1. ”There’s class warfare, all right, […] but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.” – Warren Buffet im Interview mit Ben Stein in New York Times, 26. Novemberr 2006
      („Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“)

  7. Ein lesenswerter Artikel, der angesichts seiner Klarheit und Plausibilität kaum Einwände möglich macht.

    Für mich persönlich ist es besonders bedrückend, dass sich nun eben solche Entwicklungen vollziehen oder bereits innerhalb der letzten zehn Jahre vollzogen haben, die zumindest für mich schon vor gut 30 Jahren klar absehbar waren. Es ist doch nicht so, dass diese Prozesse und Zerfallserscheinungen aus heiterem Himmel kommen.
    Auch Botho Strauß hat schon 1993 in seinem „Bocksgesang“ ganz wesentliche Probleme vorhergesehen!

    Nun vollzieht sich Geschichte allerdings eben nur äußerst selten gemäß kluger Erkenntnis, sondern sie das Ergebnis eines sehr verworrenen Gemenges unterschiedlichster Interessen, kurzsichtiger Vorhaben, verrückter Ideale, stupender Dummheit, zynischer Egoismen, kurioser Zufälle und auch langsam anwachsender untergründiger Großkräfte.
    Im Endergebnis ergibt sich zumeist eine eher dumme Entwicklung, gegen die man aber nicht ankommt.

    Natürlich ist die Geschichte letztlich offen, und zwar insbesondere was die Details angeht, aber gleichzeitig kann man die Existenz bestimmter großer Kraftvektoren im gesellschaftspolitischen Kräfteparallelogramm nicht ignorieren. Dies erlaubt zwar nicht genaue Vorhersagen, aber doch begründete Vermutungen im Hinblick auf die schließlich sichtbar werdende resultierende Kraft … Genau das macht Betz ja auch.

    Das einzig Positive, wenn man das im Hinblick auf Betz´ bedrückenden Ausblick so sagen kann, ist vielleicht der Umstand, dass ein echter Bürgerkrieg ja auch mindestens zwei Gruppierungen voraussetzt, die in technischer Hinsicht bürgerkriegsfähig sind, die also über genug Kämpfer, Geld und Waffen verfügen.
    Mir scheint, dass in einigen europäischen Ländern schlichtweg die zweite Gruppierung fehlen könnte … zumindest bisher.

    Nun könnte man natürlich an den Bürgerkrieg im Baskenland erinnern, bei dem die zweite Seite die spanische Staatsmacht war – es geht also auch mit nur einer militanten Gruppierung.

      1. Ganz ehrlich.
        Als überzeugter Anarchist mache ich mir nicht viel aus Gesetzen.
        Hält sich im Zweifel eh keiner dran und die herrschende Klasse schon gar nicht, also was solls…
        Wer so etwas braucht hat den Sinn des Lebens nicht verstanden.

      2. @Kalsarikännit

        Ach, wissen Sie – EXAKT DAS ist ja der gefährliche Punkt: die feste Überzeugung der Gruppierungen/Lager oder zumindest eines Lagers, legitim und rechtmäßig zu handeln …
        Ich bin zu alt, um zu glauben, dass durch Gewalt etwa anderes als Gewalt entsteht.

        1. „Ich bin zu alt, um zu glauben, dass durch Gewalt etwas anderes als Gewalt entsteht.“

          Dafür ein „Daumen hoch“!

          Die Geschichte der Menschheit ist eine Abfolge schier endloser Racheakte.

          Diesen Teufelskreis zu durchbrechen dürfte wohl die schwierigste und zugleich überlebenswichtigste Aufgabe unserer Spezies sein.

          –> Nur wer Frieden will, bekommt ihn auch.

        2. Den Grad der Gewalt bestimmt die Gegenseite.
          Rudi Dutschke
          Und nein, der, m.E. einer der fähigsten Köpfe der 68er Bewegung, kannte ich leider nicht persönlich.
          Gewalt ist dem Menschen immanent, gehört also zum Wesen des Menschen.
          Nur befriedete und gerechte Rahmenbedingungen können das einhegen.
          Die sind aber nun mal im Kapitalismus nicht gegeben.

    1. Es läßt sich recht plausibel argumentieren, daß der Krieg im Inneren, der – wie etwa Warren Buffet 2006 konstatierte – ein Klassenkrieg ist, längst im Gange ist; der nach Ende des Zweiten Weltkrieges verhandelte „Klassenkompromiß“ war nur vorübergehender Natur und wurde zunächst von den aggressivsten Fraktionen des Kapitals, insbesondere dem Finanzkapital, seit den Siebziger Jahren nicht nur in Frage gestellt, sondern zielgerichtet und gekonnt unterminiert. Das (Schlacht-)Feld wurde sorgsam präpariert: Aushöhlung der Nationalstaaten durch trans- und supranationale Institutionen, Zentralbanken, die Wirtschaftskrisen provozieren, flächendeckende Überwachung, Aufrüstung der sog. „Sicherheitskräfte“, Schleifung der Gewaltenteilung, Infiltrierung von Presse und Rundfunk durch treue Gefolgsleute und vieles mehr. Die Niederwerfung Griechenlands war ein Vorspiel dessen, was den Ländern des europäischen Zentrums noch bevorsteht. Bertolt Brecht hat das, was angebahnt wurde und sich nun in seinen Konturen deutlich abzeichnet, in wenigen Sätzen vorweggenommen: „Aber um in seinen Entscheidungskampf mit seinem Proletariat einzutreten, muß der Kapitalismus sich aller, auch der letzten Hemmungen entledigen und alle seine eigenen Begriffe wie Freiheit, Gerechtigkeit, Persönlichkeit, selbst Konkurrenz, einen nach dem anderen über Bord werfen. So tritt eine einstmals große und revolutionäre Ideologie in der niedrigsten Form gemeinen Schwindels, frechster Bestechlichkeit, brutalster Feigheit, eben in faschistischer Form, zu ihrem Endkampf an, und der Bürger verläßt den Kampfplatz nicht, bevor er seine allerdreckigste Erscheinungsform angenommen hat.“ (Bertolt Brecht: Schriften zu Politik und Gesellschaft. Gesammelte Werke (Band 20); Frankfurt am Main 1990, S. 188f.).

  8. Um nochmal auf den Titel dieses Beitrags zurückzukommen.
    Die Elite ist in ihrem Sinne mittlerweile sehr effektiv und zielführend.
    Sie haben erkannt, das die Ressourcen endlich sind, wir an Überbevölkerung leiden und sind zu dem Schluss gekommen, uns zukünftig zu dezimieren und die noch verleibenden Resssourcen nicht weiter mit uns zu teilen.
    Dies ist eine weltweite Agenda, der Wirtschaftselite der Reichen und Mächtigen.
    Es umfasst die UN/WHO und alle weiteren Institutionen, die letztendlich nur dazu gegründet worden sind uns zu unterdrücken.
    Eine wirklich kompetente Elite wird uns vernichten.

    1. Natürlich ist die (globale) „Wirtschaftselite der Reichen und Mächtigen“ ein homogener Haufen, in dem es natürlich niemals interne Grabenkämpfe, Intrigen oder Machtkämpfe gibt, welche die von Ihnen (Montomer) verkündeten Ziele der Eliten niemals gefährden würden oder dafür sorgen könnte, dass dadurch die Elite auch den „kollektiven Darwin Award“ mitverliehen bekommt.

      Und natürlich ist die Elite sehr „kompetent“ und hält sich nicht nur für „kompetent“ – genauso wie eben „Chuan Jianguo“ ein „stabiles Genie“ ist und sich eben nicht nur dafür hält.

      1. Das es innerhalb der Elite zu Machtkämpfen kommt ist evident.
        Die ziehen aber am gleichen Strang und darauf haben sie sich geeinigt.
        Nur, gibt es verschiedene Arten der Umsetzung ihrer Agenden.
        Das ist alles.

        1. Also die chinesische Machtelite zieht in der Beziehung mit der westlichen Machtelite, der russischen Machtelite, den religiösen Machteliten (wie der iranischen oder den kirchlichen), der arabischen Machtelite etc. pp. bzgl. der Sache alle am gleichen Strang. Jedenfalls Ihrer Meinung nach. Oder Ihrer Meinung nach gibt es eigentlich nur eine westliche Machtelite.

    2. Ne, also ihre ständige Leier hier kann ich nicht mehr ernstnehmen.
      Sie haben ein furchtbar geschlossenes und hermetisch abgeriegeltes Weltbild, das einer Ideologie gleichkommt, aber mit der Realität nicht viel zu tun hat.
      Ihre Beiträge sind langweilig, immer dasselbe, wichtigtuerisch und irgendwie dumm.
      Sorry.

      1. Na, dann bekräftigen sie ihre Behauptung mit Argumenten und widerlegen mich und meine Wahrheiten!
        Sie haben Recht, seit dem 12.4.2020 bin ich schon noch etwas stringenter geworden, was aber meiner Integrität eher wohl zum Vorteil gereicht. 😉

  9. Welche Formen wird ein solcher Bürgerkrieg annehmen – wird es Zustand quasi beständiger Rebellion („Aufstände“), wird es eine Art Krieg jeder gegen jeden oder wird es erkennbare Gruppen mit mehr oder minder definierten Zielen geben, die um die Vorherrschaft streiten?

    1. Eine gute Frage.
      Wenn es keine Führung mit klaren, gesellschaftlichen Zielen gibt, wird das ausgehen wie in Lybien oder in Haiti.
      Entweder das oder die totale Unterwerfung und Kontrolle, inklusive Versklavung und Dezimierung durch die Reichen und Mächtigen.
      Ach ja, die Zeit spielt gegen uns.
      Umso länger es dauert, desto verheerender werden die Auswirkungen sein und vor allem, umso gewalttätiger und unkontrollierter, wenn die Blase erstmal platzt.

    2. In Deutschland wird es nur eine erkennbare Gruppe mit definiertem Ziel geben: Ausländer raus.
      Anderes revolutionäres Potenzial kann ich hier nicht entdecken. Und das geht, wie immer, am Kern des Problems vorbei.

  10. „»Brot und Spiele« sind in der Tat historisch gesehen kein besonders erfolgreiches Mittel der sozialen Kontrolle.“

    »Brot und Spiele«, also Konsum, sind in der Tat historisch gesehen das bisher erfolgreichste Mittel der sozialen Kontrolle. Nur dass sich immer weniger Menschen den Konsum noch leisten können. Die Eliten geben dieses Herrschaftsmittel freiwillig aus der Hand. Vermutlich, weil sie es nicht mehr benötigen.

  11. „Meiner Meinung nach stehen Frankreich und Großbritannien besonders kurz vor dem Abgrund.“
    Ich picke mir mal diesen Satz raus (gutes Interview übrigens) denn Macron und Starmer sind die am lautesten Befürworter
    für einen militärischen? Zusammenstoss mit Russland in der Ukraine.
    Sollten da tatsächlich die Probleme im Innern mit einem militärischen Engagement
    übertönt, gar gelöst werden?
    Kann mir nicht vorstellen, dass die Franzosen
    das schlucken, dank Internet sind auch die
    über die Lügen informiert. Nicht alle aber immer mehr!
    Warten wir mal ab, was ab September passiert, mit „Rentrèe“ ist hier nicht nur der Schulanfang gemeint, sondern da kehren auch viele Oppositionellen wieder an ihre Arbeitsplätze zurück (habe ich mir sagen lassen…) das könnte Macron bitter aufstossen, ob er seinen Platz noch bis 2027 verteidigen kann, wer weiss!
    Für Grossbritannien sehe ich das ähnlich.
    Starmer ist ganz unten angekommen, auch da ist ein Engagement in der Ukraine ein hohes Risiko für einen gewünschten Zusammenhalt im Innern.

      1. „Ja, es wird Zeit, das wir die herrschende Klasse beseitigen!“
        wie wollen Sie das denn bewerkstelligen, nach ihren Worten wird sich nichts ändern, freiwillig schon gar nicht und ich sehe weit und breit kein Revoluzzer in Deutschland, der muss erst noch geboren werden, der die Deutschen aufrüttelt.
        Da sehe ich schon eher die Franzosen
        auf den Barrikaden, wenn der Lebensunterhalt noch teurer wird und Steuer-Milliarden via EU laufend in die Ukraine fliessen, dann könnte es für Macron sehr „ungesund“ werden.
        Ein Land muss und wird den Anfang machen, die EU ist eine Monster-Union
        geworden, lange kann das nicht mehr gut gehen, zumal jetzt ein Nicht-EU-Land unterstützt wird, nur um Russland zu schwächen, zu ruinieren. Das ist absurd!

        1. Sicher, ich hatte ja das ja auch global bezogen.
          Ich bin sowieso eher frankophil geprägt.
          Schließlich habe ich fast meinen ganzen adoleszenten Lebensabschnitt in der Provence verbracht.
          Die Deutschen sind die Letzten, die auf den Plan kommen, weil die Bahnsteigkarten bis dahin vermutlich alle sein werden…und On-line ohne Strom, schon gar nicht. 😉

          1. Ich hatte immer gedacht, dass ein Mensch max. 120 Jahre alt werden kann.
            Wenn ich jetzt immer lese wo Sie schon überal gelebt und gewirkt haben,
            müßten Sie es schon auf min. 150 Lebensjahre gebracht haben. Oder sind
            Sie Mehrere?

            1. Deutsche Adlige vorfahren, in Deutschland aufgewachsen, mit 14 meinem frisierten Moped mit 300 DM.- in der Tasche und einem Tennisschläger nach Frankreich um meine sportliche Laufbahn zu versuchen.
              Als Adoleszent, war ich fast immer nur ein paar Wochen, meistens nur im Winter wieder in Deutschland.
              Bin in den Wintermonaten immer in Africa gewesen.
              Ich war in allen, vormals französischen Kolonien gewesen, Abitur extern als Autodidakt, Pilotenschein, PPL(A) , Unterwasserschweißen, Studium, dann für ein paar Monate nach Japan, als Testfahrer. vornehmlich Motorräder.
              Von dort aus in Asien rumgereist, Indien, Laos, Burma, Philippinen, Thailand, Kambodcha, Nepal und sogar Vietnam.
              Ich hatte dort auch eine Dame, die mir vieles ermöglicht hat, wie die asiatische Sichtweise der Dinge eben so ist.
              Dann mehrmotorige Flugzeuge, CPL .
              Ich kann alles Fliegen, Schwimmen und Fahren was Spass macht selbst Gleisketten, dank an Herrn Oberst Петров und genau deswegen bin ich privat wie geschäftlich immer auf Reisen gewesen bis 9/11 wo ich rein Zufällig in NY war.
              Danach war war dann Schluss mit lustig.
              Bis dahin konnte ich quasi für´n Appel und ein Ei, dank meiner Beziehungen sehr oft überall mitfliegen, auch mit befreundeten Piloten (Jumpseat)auf den Airlinern. Viel Südamerika und eben auch Sibirien 95 und 97, wenn ich mich Recht erinnere, was für mich das prägendste Erlebnis bisher darstellt.
              Nach diesem Erlebnis bekam ich auch wieder Lust, mich mit gesellschaftspolitischen Themen zu beschäftigen.
              Enduroguide in einigen Ländern dann in Folge bis zum Frühjahr 2020.
              Nebenbei hatte ich auch immer meine kleine Autowerkstatt am laufen, die ich Anfang der 80er, mit einem Partner zusammen ins Leben gerufen hatte und die fast 40 Jahre für mein festes Auskommen gesorgt hat.
              Ich war Zeit meines Lebens, bis zum Frühjahr 2020, immer mehrere Monate im Jahr in der Weltgeschichte unterwegs.
              Mehr verrate ich jetzt nicht…lächel vielleicht ein Andermal…

  12. Sehr interessanter Artikel!
    Ich möchte ergänzend noch einmal auf den meiner Meinung nach wichtigsten Unterschied zwischen Aufständen und Bürgerkriegen hinweisen:

    Bürgerkriege entstehen, wenn eine Spaltung innerhalb der Eliten existiert und rivalisierende Elitenfraktionen in der Lage sind vorhandene Unzufriedenheit in der Bevölkerung zu instrumentalisieren für ihren Kampf. Dies geschieht am leichtesten entlang bereits vorhandener ethnischer, kultureller oder religiöser Bruchlinien.

    Diese Voraussetzungen sehe ich weder in Deutschland noch in den meisten westeuropäischen Staaten als gegeben. Im Gegenteil. Die herrschenden Eliten sind in sich weiterhin sehr homogen (der Gegensatz zwischen liberal und konservativ national ist größtenteils konstruiert), und die jahrzehntelange neoliberale Politik hat die Gesellschaften atomisiert und den kulturellen Zusammenhalt erfolgreich zerstört. Anhand welcher Gemeinsamkeiten sollte sich hier in Deutschland Potential für organisierten, bewaffneten Aufstand bündeln lassen?

    Die herrschende Klasse müsste schon etwas sehr Dummes anstellen, um ihr staatliches Gewaltmonopol zu verlieren, egal wie wütend, verarmt und verzweifelt das Volk ist – z. B. einen großen Krieg mit Russland anzetteln und verlieren. Ein solches Ereignis könnte die Karten im Sinne einer innerstaatlichen Elitenkonkurrenz neu mischen. Geschieht dies nicht, so steuert Europa meiner Einschätzung nach auf einen ziellosen „Zustand quasi beständiger Rebellion“ (@renard) zu.

    1. „Dies geschieht am leichtesten entlang bereits vorhandener ethnischer, kultureller oder religiöser Bruchlinien.“

      Eine Bruchlinie die mir dabei sofort ins Auge fallen würde wäre z.B. die zwischen „arm“ und „reich“.

      Nur so ein Gedanke.

      1. Ja sicher, das wäre die natürliche Bruchlinie. Aber genau deshalb tut die herrschende Klasse alles um diese Linie zu verwischen. Die atomisierte Gesellschaft, von der ich oben sprach, ist ja genau zu diesem Zweck geschaffen worden.
        Im kommenden Zeitalter der Aufstände und Revolten werden sich die Armen wahrscheinlich gegenseitig den Schädel einschlagen, während die Reichen in ihren Hochsicherheitskomplexen komfortabel leben.
        Teile und herrsche, das alte Lied.
        Bis zu einem neuen Klassenbewusstsein ist es noch ein sehr langer Weg.

  13. Wenn der Leidensdruck zu groß werden sollte, werden herbeigeführte int. Konflikte dafür sorgen, dass die Lage wieder konformiert wird. Die neueren Kampanien der MSM für die Bundeswehr sind für den Abbau von Leidensdruck geeignet. Ein gemeinsamer außenpolitischer Feind ist ja wohl schon auserkoren. „Und hast du keine Arbeit mehr, da gehe zu der Bundeswehr“ das wird die Zukunft sein. Den Trabanden können dann, nach Waschung ihres Gehirns, auf einen Feind losgelassen werden. Entweder den Äußeren oder die bis dato Innenpolitisch ausgemachte Bevölkerungsgruppe.😉😉

    1. Die Bundeswehr ist so ein Punkt, an dem ich noch etwas unsicher bin, zumindest was sich in Deutschland dabei tut.
      Eigentlich, bin ich der Meinung, dass die Bundeswehr sich eher mal nicht eines großen Zulaufs erfreuen wird.
      Die Weicheiermenthalität, gerade der deutschen Jugend, wird sich in diesem Fall negativ auswirken.
      Aber …schaun wer mal ob die auf uns schießen werden.
      Wenn ja, nehm ich sicher noch ein paar mit, bevor ich den Löffel abgebe. 😉

  14. Anarchisten wie @Motonomer werden sich im entstehenden Chaos wohl fühlen, ich bezweifle aber, dass daraus etwas neues entsteht. Eine Revolte ist keine Revolution, denn die muss gelenkt werden.

    Ein mächtiges Bollwerk gegen Revolte und Aufbegehren ist die bürgerliche Freiheit des Individuums, die zu Vereinzelung führt. Denn der Einzelne fühlt sich klein und ohnmächtig gegenüber der geballten Macht des bürgerlichen Staates. Und wo soll eine kollektive Kraft herkommen um der Übermacht des Kapitals Paroli zu bieten, denn hinter dem bürgerlichen Staat steht ja das große Geld. Die Populisten greifen Mißstände zwar auf, lenken den Unmut der Aufbegehrenden letztlich aber doch wieder in die Arme des Kapitals.

    Was wir erwarten können im Westen ist Chaos und Anarchie wie wir es von Bananen-Republiken kennen. Das Funktionieren des Staates versagt, mit der Verarmung nimmt auch die Korruption neue Dimensionen an. Aber das passiert nicht auf einmal, das ist ein schleichender Prozess. Die Anfänge sind aber unverkennbar. Das alles korrespondiert auch mit der Selbst-Isolation des Westens – eine Folge von immer neuen Sanktionen und Abschottung vom Rest der Welt, da die kapitalistischen Demokratien sich in ihrer Existenz bedroht sehen.

    1. Nochmal, Anarchie, ist kein Chaos!
      Sie haben keine Ahnung was Anarchismus bedeutet.
      Und, ja, ohne eine gelenkte Revolution mit klaren Zielen wird es vielleicht so enden wie in Haiti.
      Dummerweise ist die alternative, wenn die Reichen gewinnen um so verheerender.
      Dessen sollte man sich gewahr sein, denn dann besteht das Leben nur noch aus Krankheit und Siechtum.
      Den Aufstand wird es so oder so geben, aber wohl nicht von Deutschland aus initiiert. 😉
      Hier zur Erhellung und Information!
      1.Teil: https://youtu.be/tDDLFpz7pjE?feature=shared
      2.Teil: https://youtu.be/I0UGM8zeNLw?feature=shared
      Schaut euch das in Ruhe an, sehr informativ oder lest über die spanische Revolution.

      1. Für eine gelenkte Revolution bedarf es aber auch Führer. Diese spielen
        sich dann aber gerne wieder als Diktatoren auf. Die neuen Lenins, Stalins, Maos
        Pol Potts und Co. warten doch nur auf eine neue Chance.

        1. Wir brauchen eben einen Che Guevara.
          Deine Zusammenstellung ist aber auch sehr einseitig, muss ich dir leider mitteilen.
          Da fehlen ein paar sehr wichtige Personen. 😉

  15. Ein Bürgerkrieg im „positiven Sinn“ ist ein gewaltsamer Aufstand einer revolutionären, organisierten Gruppe mit den Ziel eine bessere soziale Ordnung zu etablieren. Die Kubanische Revolution war dazu ein Musterbeispiel. Der Radikaldemokrat Fidel Castro (Kommunist wurde er erst viel später) führte Kuba in die nationale Unabhängigkeit und die erste Generation schwarzer Kubaner lernte lesen und schreiben. So ein revolutionärer Bürgerkrieg „droht“ nicht.

    Vielmehr droht ein weltweiter Zerfall der kapitalistisch/kolonialistischen Ordnung, der ungeheures Gewaltpotential hervorbringt, was man als Weltbürgerkrieg bezeichnen kann. All das beschreibt ziemlich gut der oben erwähnte Pankay Mishra, dessen Buchtitel richtig „Das Zeitalter des Zorns“ heißt. Man muß Mishra aber schon vollständig lesen, denn 2020 schrieb er anläßlich der Coronakrise „Freundlich Fanatiker“ und erst kürzlich erschien von ihn der Spiegelbestseller „Die Welt nach Gaza“. Im Wesentlichen geht es Mishra um die soziale Ungleichheit, den hemmungslosen globalen Kapitalismus, den Nationalismus und radikal antiwestliche Bewegungen. Das kann man als Weltbürgerkrieg bezeichnen. Seine letzten bürgerlich-demokratischen Illusionen verliert Mishra in „Die Welt nach Gaza“. Der Zionismus, den er zunächst sympathisch fand, widert ihn mittlerweile an und er begründet und beschreibt dies.

    Wir leben in einer Phase des Niedergangs der westlichen Welt, die Zorn, Hass, Gewalt, Kriminalität usw. hervorbringt. Ich erlebe das tagtäglich in den Straßen von Berlin, besonders in der S-Bahn. Es ist die Fäulnis einer niedergehenden Zivilisation. Bürgerkrieg würde ich das nicht nennen. Der Begriff in diesen geschilderten Zusammenhang ist eher ein neurechtes Narrativ.

    1. Interessant: „“Der Zionismus, den er zunächst sympathisch fand, widert ihn mittlerweile an und er begründet und beschreibt dies““
      Dann hat der Buchautor einen Großteil seine Lebens, ganz elementare Bestandteile des menschlichen Zusammenlebens. bis dato wohl nicht verstanden!
      Komisch, ich habe schon in der Grundschule: “ I can´t get no“ gesungen, aber fürn Buch hat es nie gereicht. 😉

      .

  16. Und wer soll in diesem Bürgerkrieg gegeneinander kämpfen? Wohlstandsverwahrloste gegen Migranten, weil einige gern den „Untergang des Abendlandes“ (als Kultur) herbeifabulieren?

    Wir hatten in den 90ern für ein paar Tage bürgerkriegsähnliche Zustände zb in Seattle oder Genua (Anti-Globalisierung). Die Unzufriedenheit war besonders bei den jüngeren Generationen deutlich höher, man schaue sich zb mal die Musik an: Damals vom (oft depressiven) Grunge zu quasi politischen Kampfsongs ala Rage against the Machine. Btw, RATM war letzthin in der Schweiz mit Tickets zu Mondpreisen, soviel zur „Revolution“ von damals, lol. Rap drehte sich noch nicht nur um Geld und Bitches (wobei es hier auch heute noch Ausnahmen gibt).
    Das alles ist kein Vergleich zu heute, zumindest nicht wenn ich die Jugendlichen hier in der Gemeinde als Massstab nehme.

    Die Zapatistas aus Mexiko mit ihrem bewaffneten Aufstand (EZLN) wurden zu einem Symbol des Widerstandes gegen die Konzernherrschaft, ein Idol der naiven jugendlichen Version von mir war Subcommandante Marcos. Heute arbeitet unter anderem Deutschland daran das Gebiet für Touristen zu erschliessen. Che Guevara Shirts machten gefühlt 20% der Kleidung von Musikfestivals aus.

    Filme ala „Fight Club“ (1999) demontierten das ganze Konsumenten-Dasein das wir auch heute noch fristen. Sogar Filme wie Matrix (der erste Teil) stellten Subkulturen in einem positiven Licht dar, die den Kampf mit der grauen simulierten Scheinrealität der totalen Kontrolle aufnahmen. Die (notabene immer noch andauernde) Finanzkrise initiierte Bewegungen ala „Occupy Wallstreet“, es gab jährlich Proteste gegen Castor-Transporte, die Friedensbewegung wurde noch nicht mit der Kontaktschuld kaltgestellt und „internetaffine“ Menschen tauschten sich auf diversen Foren aus über welche Staat und Konzerne keinerlei Kontrolle verfügten (fuck heise, btw). Ich kann mich an ein phpBB Forum mit dem Namen Weltverschwörung.de erinnern wo die wirrsten Ideen rumschwirrten, nach 9/11 der Diffamierung „Verschwörungstheoretiker“ zum Trotz.
    Heute gibts praktisch nur noch „walled gardens“ (facebook und Co aber auch fucking discord etc) und andere von Konzernen zur Verfügung gestellte streng zensierte Platformen (ala YouTube) und komplett kastrierte Suchmaschinen.

    Viele aus meiner Generation (mich eingeschlossen) dachten damals tatsächlich das wir die Generation sind die mit einer Art Revolution was zum Besseren ändern werden.

    Daraus ist rein gar nichts geworden.

    Aber heute soll es nicht nur zu einem Aufstand kommen sondern sogar zu einem Bürgerkrieg? Latürnich, Emmanuel Goldstein wird es richten..

    PS: Ja, ich bin etwas bitter das meine Generation sich als gleich wie alle vor ihr herausstellte. Aber die in dem Interview geäusserten Vorstellungen wie es zu einem Bürgerkrieg kommt sind einfach nur unrealistisch. Es braucht viel, viel mehr.

    1. „Und wer soll in diesem Bürgerkrieg gegeneinander kämpfen? “

      Nur ein Vorschlag. Wie wäre es mit „reich“ gegen „arm“?
      Wir bräuchten also nicht mal etwas an unserem aktuellen „Gesellschaftmodell“ umstellen.

      WIN-WIN 🙂

        1. „Im Prinzip wird es darauf hinauslaufen, wenn es so weitergeht.
          Denn die haben definitiv UNS den Krieg erklärt!“

          Genau, das läuft doch aktuell schon so.
          Also können wir ja auch gleich so weiter machen im Programm!!!

      1. Das wär dann aber mehr ein „The Purge“ als ein Bürgerkrieg (explizit arm vs reich impliziert für mich das die Reichen die Armen nicht indoktrinieren und dann verheizen können) 😉

        Wobei du mich gerade bestärkt hast. In der Zwischenkriegszeit kam es ja zu regelrechten Strassenschlachten. Die Faschisten in Italien gründeten „Kampfbünde“ (fasci italiani di combattimento) und vertrieben teils gewählte Gemeindeverwaltungen mit Gewalt, in Deutschland liessen „Bluthunde“ via Freikorps Unbequeme auf offener Strasse ermorden.

        Der Kampf arm gegen reich wurde da relativ offen ausgetragen (der Faschismus war eine Reaktion der Herrschenden auf das allgemeine Wahlrecht und den damit verbundenen Linksrutsch), die „Eliten“ waren in etwa gleich inkompetent wie heute (siehe Verräterpartei oder Hermann Göring..). Aber nicht einmal damals kam es zu einem Bürgerkrieg.

  17. Nochmals Klartext:

    Prof. David Betz ist ein eher konversativer, britischer Konfliktforscher, der ein reibungsloses funktionieren des kapitalistischen Regimes, ohne Gewalt und Aufruhr, wünscht. Jetzt muß er erleben, das im UK und anderen Ländern Gewalt, Kriminalität und der Zorn der Massen zunimmt. Er führt dies richtigerweise auf wachsende Armut, zurückgehenden Wohlstand und die Migration zurück.

    Die Migration und ihre Begrenzung ist das Thema der Rechten. Die Gewalt auch hier nimmt zu, weil migrantische Einzeltäter Attentate verüben, migrantische Gruppen sich bekämpfen. Logischerweise kann eine niedergehende Wirtschaft Ihr Wohlstandsversprechen gegenüber den Indigenen, beschweige denn gegenüber den Migranten einhalten.

    Was allerdings meist verschwiegen wird ist, die Migration ist eine Folge der Kriege und Bürgerkriege, die der Westen in Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen etc. angezettelt hat. Auch das globale Wohlstandsgefälle ist eine Folge des Kolonialismus und lößt Migrationswellen aus.

    Man möchte jetzt die „bösen Migranten“ rausschmeißen, während „gute Migranten“ wie die für unsere Freiheit kämpften Ukrainer Bürgergeld erhalten. Das verschärft natürlich die Spannungen, die Gewalt.

    Wer die Migration stoppen will, wer für ein besseres Leben für die Einheimischen eintritt, muß zunächst die imperialen Weltordnungskriege beenden. Das will man aber nicht, im Gegenteil, die Ukraine soll bis zum Endsieg unterstützt werden

      1. Sollte mal der unwahrscheinliche Fall eintreten das der Sozialismus in Deutschland siegt, dann werde ich dich in meine Brigade aufnehmen, damit dich das werktätige Volk durch Arbeit umerziehen kann…wird sicher lustig….

    1. Ich möchte dem Professor nicht zuviel unterstellen, aber ich würde noch etwas weiter gehen: Solange die Unterschichten untereinander streiten (Abgehängte vs Migranten ist diesbezüglich der Klassiker), werden sie sich nicht gegen die Verursacher der Probleme wenden, zu denen die allermeisten Professoren, als Teil des Establishment, auch gehören.

      Von einem Bürgerkrieg zu fabulieren hilft dabei, verschiedene Gruppen gegeinander auszuspielen.

    2. @Naomi – Zustimmung! Von diesem David Betz gab es kürzlich im zuletzt nur noch nominalliberalen, eher rechten Medienspektrum auch schon ein Interview gleichen Inhalts (https://www.novo-argumente.com/artikel/der_westen_befindet_sich_genau_in_der_gefahrenzone), das ich für ähnliche Panikmache halte wie das aktuelle hier (lebe allerdings nicht in einer Großstadt, sondern als privilegierter Besserwessi in einer beschaulichen Kleinstadt im Südwesten).

      In meiner Wahrnehmung war das Leben hierzulande in den 80er- und 90er-Jahren deutlich gefährlicher als heute. Was vermutlich sehr zugenommen hat, das ist das Wohlstandsgefälle (Cookies nötig: https://www.fondsprofessionell.de/drucken/news/vertrieb/headline/grosse-umfrage-so-erbt-deutschland-243026/), und dies hat nicht zuletzt mit der Migrationspolitik zu tun. Hierzu empfahl der inzwischen wohl steinalte Bassam Tibi schon vor Jahrzehnten, dass das Titularvolk auf einer Leitkultur sowie einer liberalen Exegese religiöser Vorstellungen bestehen muss, wozu die an sich sympathische Idee des Multikulturalismus leider tatsächlich schweigt. Dennoch ist das einzige, was auch mich im Alltag manchmal nervt, dieses Sprachengewirr im öffentlichen Raum, etwa im Supermarkt. Nur für diesen Bereich sollte die Bevölkerung politisch mehr zum bewussten Gebrauch des Deutschen angestupst werden, denn es wäre der einfachste Weg, dieses ominöse Wir-Gefühl zu erzeugen, das manchen inzwischen fehlen soll.

      Für eine Bürgerkriegsgefahr mangelt es übrigens schon an Großdemonstrationen und vor allem an charismatischen Führungsfiguren, über die in Medien dann auch berichtet werden müsste. Die einzige elitenkritische Massenbewegung der letzten Jahre war in meinen Augen die der Ungeimpften während der Pandemiezeit, doch aus Sorge vor Überwachung und Polizeigewalt blieb beispielsweise ich trotz erheblichem Frust lieber zu Hause. Doch damals konnte man in Teilen der Gesellschaft eine beunruhigende Stimmung spüren, die Betz im anderen Interview als einen von drei Hauptrisikofaktoren für Bürgerkriege bezeichnet: »Verlust des Vertrauens in Wege des friedlichen Wandels, d. h. die wahrgenommene Funktionalität oder Legitimität der normalen Politik, was sich im Zusammenbruch des Vertrauens auf allen Ebenen der Gesellschaft und im gemessenen Zusammenbruch des Sozialkapitals zeigt.« Genau dies zu verhindern, ist die eigentliche Kernaufgabe der Eliten, und zwar in jedem Herrschaftssystem.

      1. Deutschland ist im Übrigen auch das einzige Land, wo ich mich auch im öffentlichen Raum, manchmal mit der eigenen Sprache, und nicht einmal mit Englisch oder Französisch verständlich ausdrücken konnte, weil tatsächlich alle Anwesenden, keine dieser Sprachen geläufig waren.
        Und ich beherrche schon mehrere Sprachen fließend.

        1. Habe heute schon registriert, dass es sich bei der literarischen Figur Motonomer wohl um eine Art polyglotten Überwessi der Lüfte handeln muss, der überall auf der Welt zu Hause ist (bis auf das Faible für Luftfahrt und die Sprachbegabung haben wir vermutlich manches gemeinsam). Und im Ernst: Integration und Communitygefühl laufen nun einmal über eine gemeinsame Sprache, die man dann – sei es aus einem inneren Bedürfnis danach oder bloß zur Übung oder auch allein schon aus Höflichkeit – versucht, in der Öffentlichkeit bewusst zu verwenden; keine Ahnung, warum das hierzulande nicht häufiger empfohlen wird. Privat ist es dagegen sogar ziemlich sinnvoll, weitere Sprachkompetenzen möglichst zu erhalten und die eigenen Kinder vielleicht bilingual zu erziehen, weil dies beruflich einmal von Vorteil sein kann.

  18. Ich kann mit nicht helfen, aber in Europa Bürgerkrieg wäre automatisch auch ein Krieg ..
    Die Besiedlung in Europa ist viel zu dicht für Bürgerkriege ..
    Konflikte in solch Bereichen würde automatisch gleich am Anfang zu Humanitären Katastrophen führen ..Hunger usw.
    Die Hälfte an Lebensmitteln in Supermärkten kommt aus anderen Ländern..
    Bürgerkrieg wäre USA möglich, aber hier … ich denke nicht..

  19. »Ein Bollwerk gegen Bürgerkriege wäre die Existenz einer kompetenten Elite« ??!!

    „Kompetente Elite“ ist die Herrschaft welche mit dafür sorgt, dass sich die Bürger untereinandeer bekriegen.
    Folgendes ist dem Prof. Betz zum Anhören anzuempfehlen:
    „Ein Video über das „intellektuelle Versagen“ unserer heutigen Politiktheoretiker, Demokratietheoretiker, Verfassungstheoretiker, Gesellschaftstheoretiker.“
    https://www.youtube.com/watch?v=EreXK0l6Az0

  20. Ein Bürgerkrieg in Dt? Lächerlich.
    Wie einige Mitforisten schon anmerkten: Wer gegen wen?
    Kriecher gegen Denunzianten? Diffamierer gegen Spalter? Hohlköpfe gegen Holzköpfe?
    80 % der Bevölkerung stehen bereit, um Kritiker der Regierung niederzubrüllen.

    Dieses blöde Volk hier ist nicht mal in der Lage, eine Entschädigung für die mehr als verdoppelten Gaspreise von der Regierung einzufordern, die sich weigert, die Schuldigen zu benennen und die Pipelines zu reparieren.

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