
Eine Replik auf Suitbert Cechura, der den Generationenvertrag der Rente als „Märchen“ und als „merkwürdige Form der Solidarität“ bezeichnete“.
In seinem OVERTON Beitrag vom 2.8.25 („Nachhaltige Rentenmärchen“) beurteilt Suitbert Cechura den Generationenvertrag als „ein Märchen, das von Politikern wie Journalisten immer wieder aufs Neue aufgetischt wird.“
Er findet, dass das Umlageverfahren „eine merkwürdige Form der Solidarität (ist), die nicht auf der Freiwilligkeit derer beruht, die sich für einen gemeinsamen Zweck zusammengeschlossen haben, die vielmehr in einer Verpflichtung besteht, die den Beteiligten auferlegt wird.“
Solidarität ohne Verpflichtung? Davon werden sich die Unternehmerverbände sicher begeistern lassen. Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung auf freiwilliger Basis? Da werden Fantasien zu Lohnkostensenkungen beflügelt. Es winken so schöne Zeiten wie einst vor 1891.
Das „Märchen“, das uns nahezu täglich von Politikern und Journalisten aufgetischt wird, lautet tatsächlich so: der Generationenvertrag, das Umlageverfahren, führe die Rentenversicherung in den Ruin. Es müsse ergänzt, besser noch ersetzt werden durch eigenverantwortliche Privatvorsorge.
Da passt die rhetorische Frage von Cechura ganz gut in das Bild der neoliberalen Kontra-Reformer:
„Warum stammen die Leistungen nicht aus den Beträgen, die laut penibler Abrechnung vom Einzelnen für sein Alter in der Kasse deponiert wurden? Schließlich haben die Rentenempfänger auch, bevor die Einführung des Umlageverfahrens 1957 verabschiedet wurde, Geld in die Rentenversicherung einbezahlt.“
Angeblich kommt die Frage in der „Vertragserzählung“ nicht vor. „Wie und warum es zu dem angeblichen Generationenvertrag kam… bleibt dabei im Nebulösen.“
Den Nebel hätte Cechura für sich leicht lichten können, hätte er den umfangreichen Artikel bei Wikipedia dazu gelesen.
Um es deutlich zu sagen: Für mich ist der Generationenvertrag, das Umlageverfahren bei der Altersversorgung, ein Glanzstück der Sozialpolitik der 1950er Jahre. Mit ihm wurden richtige Lehren aus den Katastrophen der vorangegangenen 50 Jahre gezogen.
Zweimal wurden die „in der Kasse deponierten“ Beiträge nahezu vollständig vernichtet. Der Wohlfahrtsstaat musste verhindern, dass Millionen Alte verhungern.
Dem ersten Zusammenbruch der Rentenkasse nach Weltkrieg I und Hyperinflation folgte der Versuch, erneut einen Kapitalstock anzusparen (neben einem minimalen Umlageverfahren). Nach 10 Jahren deckte das „Kassendepot“ gerade einmal 5% der Rentenanwartschaften. Danach wurde die Kasse zunehmend für Aufrüstung und Krieg zweckentfremdet. Nach 1945 war nichts mehr für Renten vorhanden.
Die Frage wie dieser zweite Zusammenbruch der Rentenkasse überwunden werden könnte, löste in den fünfziger Jahren intensive wissenschaftliche und politische Diskussionen aus. Fundiert durch das Theorem, es „gilt der einfache und klare Satz, dass aller Sozialaufwand immer aus dem Volkseinkommen der laufenden Periode gedeckt werden muss“ (Mackenroth 1952), wurde der erneute Aufbau eines Kapitalstocks für die Renten in einer fernen Zukunft, verworfen. Stattdessen sollten die Renten direkt und unmittelbar aus Lohnanteilen und ergänzenden Steuermitteln finanziert werden. Eine Dynamik der Rentenleistung sollte erreicht werden, indem die Renten an die Lohnentwicklung gekoppelt wurde (sogenannte Produktivitätsrente).
Das steht im Gegensatz zu den Renten aus dem „Depot“. Die gesparten Beiträge liegen natürlich nicht einfach im „Depot“, wie Cechura versimpelnd schreibt, da würden sie durch fortlaufende Inflation dramatisch entwertet. Das zu verhindern versprechen Finanzkonzerne, indem sie das Geld an Finanz- und Aktienmärkten gewinnbringend anlegen. Bei dem Geschäftsmodell kassieren die Konzerne garantiert ihre jährlichen Profite. Das nach Jahrzehnten des Sparens genügend für die Rente rauskommt ist keineswegs garantiert. Es ist aber auch gut möglich, dass der Staat seinen Finanzbedarf aus den Rentendepots deckt. Nach den geldvernichtenden „Kriegs“- und „Reichsanleihen“ der Vergangenheit, könnte es in wenigen Jahren eine „Ertüchtigungsanleihe“ geben.
Im Ergebnis der politischen Auseinandersetzung wurde 1957 das Kapitalstockmodell verworfen. Stattdessen wurde das Konzept des Umlageverfahrens, mit „Generationenvertrag“ umschrieben, zum Gesetz erhoben.
Entgegen der überwiegend faktenfreien und verzerrenden Kritik von Politikern, Medien und „Experten“ ist festzuhalten:
Von allen denkbaren Systemen der Altersversorgung ist das Umlageverfahren, der Generationenvertrag, das sinnvollste. Werden die Rahmenbedingungen dazu verbindlich geregelt, wie
- garantiertes Versorgungsniveau,
- Absicherung gegen Altersarmut,
- Finanzierung durch alle Erwerbstätigen bei
- Ergänzungsleistungen aus dem Sozialetat des Staates,
gibt es kein nachhaltigeres, leistungsstärkeres, gerechteres, krisensicheres und demografiefesteres System.
Wem das Ganze zu abstrakt oder spekulativ erscheint, sollte sich das österreichische Pensionssystem anschauen. Es funktioniert sehr gut, wobei die oben aufgeführten Rahmenbedingungen realisiert werden.
Ähnliche Beiträge:
- Nachhaltige Rentenmärchen
- „Boomer-Soli“ und „Pflichtjahr für Rentner“
- Die Rentnern versprochene Aktien-Goldnuggets werden sich als Katzengold herausstellen
- Der Sachverständigenrat: Mütterrente? Die kann weg!
- „Generationenkapital“ – der Staat entlastet sich
Das Geld ist nicht wirklich weg, es ist nur woanders! 😜
Kapitalismus akkumuliert das Kapital.
Kapitalismus akkumuliert das Kapital.
So lange ihr nicht einmal die Ursache benennen könnt, wird sich auch nichts ändern.
Ein Umlageverfahren funktioniert nur, wenn die Versicherten auch dafür sorgen, dass es später mal genug Rentenzahler gibt.
Das haben sie nicht getan: zu wenig Nachwuchs, zu lange Ausbildungszeiten, zu viele Akademiker ohne produktives Einkommen, zu viele Beamte, …
Man kann sogar noch die ganzen Beauftragten, Formularausfüller und Verwalter mit dazu rechnen, die zwar formal ihre Beiträge in die Sozialkassen leisten, aber letztlich auch nur von der Produktion der anderen leben. Genderbeauftragte und Politologen mögen wichtige gesellschaftliche Aufträge erfüllen so wie Polizisten und Feuerwehrleute, aber volkswirtschaftlich gesehen sind sie ein reiner Kostenfaktor.
Fairerweise muss man natürlich sagen, dass auch kapitalgedeckte Altersvorsorge nicht funktioniert, wenn es keinen gibt, der die Aktien (oder was auch immer) dann am Ende auch abkauft. Rentner müssen immer von den Jüngeren versorgt werden, egal wie man die Verteilung organisiert Wenn die Jüngeren nicht genug produzieren, bricht es zusammen.
Die Kassen sind da nur gerade die erste Welle – in 20, 30 Jahren diskutieren wir, wer noch Pflegeleistungen bekommt und wen man sterben lässt, ohne es so zu nennen.
Das Ding heißt Altersarmut, da verlieren jetzt schon die Alten, ihre Wohnung weil die Rente die Mietkosten nicht mehr abdeckt (Obdachlosigkeit)
Nein nein er hat wirklich Recht, die arbeiten doch schon dran (ich meine ich hab eine Tötungsmaschine in England gesehen) die alten Leute ohne Geld die möglichkeit zu geben per Giftspritze davon zu scheiden.
Keine Ahnung wer den Entwicklern von solchen „Ideen“ der Endlösung der Rentnerfrage ins Hirn geschissen hat.
Schau nach Kanada.
Da kann man sich „einschläfern“ lassen, sofern man krank ist.
Uns Armut oder Obdachlosigkeit ist ja auch irgendwie eine „Krankheit“.
Man könnte natürlich auch mal nachfragen warum die Menschen denn auf Kinder verzichtet haben.
Ich kann mich seit meinen Eintritt ins Erwerbsleben nicht an ein Jahr erinnern, indem keine Arbeitslosigkeit herrschte.
Mit der Agenda 2010 wurde das Lohngefüge endgültig zum Vorteil der „Gewinne“ in die Tonne getreten.
Die heutige Altersarmut steht in diektem Zusammenhang mit der Agenda 2010. 20 Jahre Unterbezahlung bedeutet geringere Rentenanwartschaft, während die Gewinne im Kasino landetet.
Wie gut die private Altersvorsorge funktioniert sieht man ja an der Riester- Rente.
Wer den Kindern keine Zukunft organisiert indem man eine vernünftige Lohnpolitik durchsetzt, darf sich nicht beklagen wenn diese in das Akademische- Prekariat fliehen. Da gibt es zumindest noch die Hoffnung auf einen besseren Arbeitsplatz.
Warum ein Handwerk lernen, wenn der Gesellenlohn nur 2 € über dem Mindestlohn liegt, aber immer noch nicht reicht für ein anständiges Leben und die Aussicht auf eine auskömmliche Rente?
Zuwenig Arbeitskräfte schreien, ohne den Produktivitätsfortschritt mit einzubeziehen, klingt nach FDP- Logik.
Vielleicht würde unser Produktivitätsfortschritt reichen, um den Geburtenrückgang abzufedern, oder kostenlose Blümchenstudien für alle, oder ein Heer von Beauftragten in jeder Firma. Er reicht aber nicht für ALLES.
Manche dieser Posten, die wir mit versorgen müssen, ohne dass sie volkswirtschaftlich beitragen, senken sogar wieder die Produktivität – machen den Fortschritt zunichte.
Auch nicht vergessen: Die Ansprüche sind gestiegen. Niemand hatte 1957 Internet-Router plus Smartphone, fünf Streaming-Abos, jeden Tag Fleisch – damals war ein eigenes Bad schon Luxus. Ich will ja nicht zurück, aber das sind halt alles Dinge, wohin der Produktivitätsfortschritt „verschwindet“.
Mit der Agenda der Hannover-Connection hat das alles wenig zu tun. Schröder hat einige Missstände erkannt und wollte im letzten Moment das Steuer rumreißen, aber da hat dann halt sein Kumpel Maschmeyer die Landkarte gehalten und der Schuss ging nach hinten los.
So ähnlich wie bei der Migration: Wir hätten unsere Probleme lösen können, wenn wir ausländische Arbeitskräfte aufgenommen hätten, aber leider haben wir den roten Teppich für Einwanderung in die Sozialsysteme ausgerollt und alle, die arbeiten wollen, mit endloser Bürokratie vergrault.
Und damit sind wir wieder am Anfang: Zu viele Leute, die wir dafür bezahlen, dass sie mit endlosen Vorschriften alles noch schlimmer machen.
Das ist Geschwätz. Das mit dem Mackenroth hast Du nicht kapiert. Die Renten werden nicht aus der Lohnsumme, sondern aus dem „Volkseinkommen“, also dem Nationalprodukt (ob das mit BIP gut beschrieben ist, mag dahinstehen), bezahlt. Die erarbeiteten „Rentenpunkte“ sind nur ein Rechenoperator bei der Verteilung, mit der Zahl der Beschäftigten hat das nichts zu tun. Natürlich wäre die Heranziehung von Beamten und Selbständigen auch sinnvoll.
„Rentenzahler“ ist die Volkswirtschaft. Alles andere ist Ideologie.
Früher war das so, wenn du alt warst und nix mehr „leisten“ konntest, hat dich die Familie durchgefüttert bis zum Ende. Kleine Arbeiten waren immer noch den Alten überlassen; zB kochen oder auf die Plagen aufpassen.
Leder geht das nicht mehr so; aber ein Abbild dessen ist halt das Umlagesystem. Ob das jetzt steuerfinanziert ist oder durch separate Beiträge, ist eigentlich unwichtig. Wenn die Alten noch können, dürfen-sollten sie auch gerne noch länger arbeiten, warum denn nicht ?? Muss ja nicht mehr aufs Dach steigen, aber es gibt viele andere leichtere Möglichkeiten, noch was beizutragen zu der Gemeinschaft, in der man lebt.
Einfach mal bei Unternehmen anrufen und fragen ob sie einen Job für einen 67jährigen haben. Biedenkopf hatte mal gesagt, dass man mit 60 Jahren sich nicht mehr um einen Job bemühen sollte weil zwecklos. Recht hatte er. Und ein Ehrenamt scheidet in dieser egoistischen Gesellschaft wohl aus.
Die Ausgaben für die Rente im Vergleich mit dem BIP sinken seit vielen Jahren. Das Gejammer um die Rente hat wohl andere Ursachen.
Unter Kohl wurde noch mit 58 verrentet um die Arbeitslosenzahl zu drücken.
die Zeiten haben sich geändert; ich kenne mehrere alte Leute, die Altersrente haben; eigentlich genug. Und die zB. als Arzneimittelkurier auf dem Dorf arbeiten. Oder als Saisonarbeiter auf Messen usw. . Oder als Fahrer für Behinderte. Oder in der Gastronomie.
Die bekommen ab nächstes Jahr noch einen Steuervorteil. Und: warum sollen nicht „Omas“ (wirklich nicht abwertend gemeint, sondern das Gegenteil ! ) im Kindergarten arbeiten ? Die können das ! Zumindest theoretisch, die Plagen sind heutzutage nicht mehr ganz einfach.
Ohne den Kapitalismus, könnten wir eine 10 Stunden Woche haben!
Hansi sagt:
„Und: warum sollen nicht „Omas“ (wirklich nicht abwertend gemeint, sondern das Gegenteil ! ) im Kindergarten arbeiten ?“
Wer rennt den 3jährigen „Plagen“ beim Freigang hinterher?
„Plagen“
Verschrieben oder Absicht? (Blagen)
Geht halt nur, wenn man auch Familie hat und die genug produziert. Bei 1,2 Kindern, von deren Arbeitsleistung 50% sozialisiert werden, bleibt halt individuell nichts übrig.
Die heute ausgezahlten Renten wird heute erarbeitet. Sie entsprechen gebau dem Anteil am erarbeitetem gesellschaftlichem Reichtum den die Gesellschaft heute für die Renten bereit ist solidarisch aufzubringen. Die Renten- Entwicklung zehrte genau in dem Maße wie die oberen Zehn Prozent an der Finanzierung gesellschaftlicher Aufgaben im Staat immer weniger beteiligt sind.
Auch hier, heißt das Problem Kapitalismus und ist systemimmanent.
Die gesetzliche Rente ist vieles, aber sicher nicht kapitalistisch.
was micht stört ist dass die Rentenkasse und auch die Krankenkasse bei jeder möglichen Gelegenheit „geplündert“ wird…
und dann wird grossspurig mit Steuergeld aufgefüllt… das verträgt kein solides Versicherungswesen…
und was man gerne übersieht: die Rentenhöhe war auch ein Teil der Tarifverträge…
ich schätze aus dem Grund wollen die Abgeordneten und Beamten da nicht mitversichert sein…
Das nennt man „KAPITALISMUS“!
Die Akkumullation des Kapitals bei ein paar Wenigen.
Das ist was u.a. heute in Gaza und in der West-Bank passiert ist:
Mindestens vierundvierzig Menschen wurden getötet. Vier sind in den letzten vierundzwanzig Stunden am Verhungern gestorben.
Der Körper von Awda Hathaleen wurde von den Juden freigegeben. Das Begräbnis darf nicht im Dorf stattfinden und es dürfen nicht mehr als fünfzehn Personen daran teilnehmen. Es dürfen nicht viele Menschen an solchen Begräbnissen teilnehmen.
Die Gegend wurde von dem Militär komplett abgesperrt. Es wurden die Zufahrten aus dem Süden und aus dem Westen in die Gegend abgesperrt, damit keine Besucher ankommen.
Der Getötete hatte an dem Film No Other Land, der mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, mitgewirkt. Er wurde von einem Siedler erschossen. Das palästinensische Wohngebiet Masafer Yatta liegt im Süden der West-Bank.
Israel muss fallen!
@Heyse
Die Polemik von Cechura richtet gegen den Begriff „Generationenvertrag“. Dieser Begriff suggeriert einen Vertrag zwischen den Generationen. Tatsächlich ist es eine Zwangsveranstaltung seitens des Staates, bei der die Lohnbezieher verpflichtet werden in eine Kasse nach Modalitäten einzuzahlen, über die ganz der Staat bestimmt. Er legt sowohl den Prozentsatz fest, der vom Lohn abzuziehen ist, als das Renteneintrittsalter, als auch die Rentenhöhe. Die „Generationen“ haben da weder etwas zu melden, noch findet das als solidarische Veranstaltung statt.
Sie machen daraus:
Solidarität, die verpflichtend ist, ist keine Solidarität, es ist eine Verpflichtung, die sich gänzlich unabhängig von der Stellung der Betroffenen macht. „Solidarität“ klingt aber netter als „die Lohnbezieher haften für die Klasse der Lohnabhängigen“. Genau das ist aber die Rente: der Lohn wird so gestreckt, dass er für die Klasse der Lohnarbeiter reicht. Im Alter, bei Krankheit und Arbeitslosigkeit. Die nationale Lohnsumme muss(!) für alle reichen.
Der Grundgedanke, der dahintersteckt geht so: der gezahlte Lohn hat sich „gelohnt“, er ist verausgabt worden, weil die Anwendung von Arbeit ein Geschäft verspricht. Es ist also eine lohnende Kost für das Kapital, und geht insofern gesellschaftlich in Ordnung. Würde man die Lohnabhängigen, die keinen Lohn beziehen (können) aus dem gesellschaftlichen Reichtum finanzieren, wäre nicht sichergestellt, dass diese Ausgaben lohnend sind.
Das Prinzip der Sozialkassen sorgt also dafür, dass die Klasse der Lohnarbeiter nur von dem Geld lebt, dass als lohnende Kost Kapitalwachstum hervorbringt (jedenfalls prinzipiell). Zudem sorgt das Prinzip dafür, dass die Kassen immer knapp sind. Und als Bonbon obendrauf: man kann wunderbar die Jungen gegen die Alten aufhetzen, die Gesunden gegen die Kranken, die Arbeitenden gegen die Arbeitslosen.
Kapitalismus halt…. nichts weiter!
Alles wieder nur Bla bla…
Wir haben die Güter und die Möglichkeit wirklich alle gut zu versorgen!
Warum tun wir es nicht?
Ja, weil wir dem Kapitalismus frönen…nichts weiter.
Motonomer sagt:
„Kapitalismus“
Ich störe ja ungern, aber welche tragfähige Alternative zum gegenwärtig dominierenden Wirtschaftssystem Kapitalismus gibt es denn?
Die Betonung liegt auf „tragfähige“ Alternative.
Der Anarchismus natürlich, ohne Staat und vor allem ohne die Hierarchie.
Kapitalismus, führ immer ganz zyklisch zu einem Reset, der durch systemimmanente Inflation und Krieg eingeleitet wird,
Ziel, ist es auch hier, die Verteilung von unten nach oben zu beschleunigen.
Nur muss man als voraussetzung, dazu, die herrschende Klasse und sämtliche kapitalistischen Strukturen beseitigen.
Nach jedem Reset sitzen die Reichen besser im Sattel.
Ich zitiere der Einfachheit halber google KI:
„Der Anarchismus ist keine einheitliche Ideologie, sondern eine vielschichtige Bewegung mit unterschiedlichen Strömungen und Interpretationen.“
Wenn das Richtigkeit besitzt, dann einigt euch erst mal darauf, was denn nun das richtige Konzept sein soll.
Es geht im Wesentlichen, um Selbsbestimmung und das die Produktionsmittel Volkseigentum sein sollen.
Tragfähige Alternative schließt für mich die Akzeptanz breiter Bevölkerungsschichten mit ein. Mit Sozialismus wirst du keine Begeisterung im Volke mehr wecken.
Und Selbstbestimmungsrecht ist mir auch schon wieder viel zu schwammig.
Wie lang wird denn so eine Anachie anhalten?
Oder anders herum, wann kippt sie in den Kapitalismus.
Das mehr, mehr, mehr steckt dem Menschen leider in der Natur.
Habe gestern ein Interview mit Markus Krall (neoliberaler Dampfplauderer) gesehen.
Der hat dabei wieder viel von Freiheit, schlankem Staat und Kettensäge und so gesprochen.
Aber jetzt weiß ich das der Manchester- Kapitalismus der reine Soziallismus war.
Kann man sich nicht ausdenken.
Haben diese Liberalen/ Liberitären eigentlich was mit Liberace gemein?
@Heyse
Wenn man das in Ordnung findet, dass für den Unterhalt der Lohnabhängigen nicht der gesellschaftliche Reichtum (den jene ja immerhin schaffen) herangezogen wird, sondern lediglich die nationale Lohnsumme, die ja tendenziell sinkt (und vor allem im Verhältnis zum gesellschaftlichen Reichtum ), dann sollte man sich aber auch nicht wundern, wenn die Rente laufend gesenkt wird, und ein ständiger „Reformbedarf“ entsteht.
In einer Gesellschaft, in der der Lohn als Kost gilt, und dementsprechend vermieden wird, wo es nur geht, reicht die Lohnsumme eben vorne und hinten nicht, egal wie produktiv die Arbeit ist, egal wieviel Reichtum auch immer geschaffen wird.
Das Umlageverfahren, dass sie als „Glanzstück“ bewundern, ist eine Umverteilung der Armut.
Danke für die kompetente Klarstellung. Wiederholt stellt sich die Frage, was dieser Cechura eigentlich will. Das alles klingt irgendwie links, zielt aber einerseits darauf ab, Deutschland gewerkschaftsfrei zu machen und jetzt das Rentensystem abzuschaffen. Ein U-Boot der Unternehmer? Danach sieht es aus.
Neu ist das nicht. Im Jahr 2002 starteten die Unternehmer eine Großoffensive. Erstens wollte sie die Hartzgesetze, zweitens ein gewerkschaftsfreies Deutschlsand nach britischem Vorbild. Getragen wurde der Angriff von Organisationen wie der INSM. Diese griff von beiden Seiten an. Ihre Schreiber wussten einerseits, dass die Gewerkschaft ja in den Sozialismus führt. Die anderen warfen der Gewerkschaft vor, zu weich und zu kooperativ zu sein. Aber beide bezahlt vom INSM.
Dass das Overton-Forum frei sei von solchen Schreibern, wird wohl niemand behaupten.
In der Tat overton ist weit entfernt davon frei zu sein. Dein Ping geht allerdings in’s Leere, bist eben mehr Eins für eher seichte Gewässer. Der Suitbert kann wenn er will:
Kapitalismus heißt hierzulande Marktwirtschaft, gern auch mit dem Zusatz „sozial“, die nach Angabe ihrer Vertreter und Verteidiger für die bestmögliche Versorgung der Menschen mit den benötigten Gütern steht. Zurzeit zeugt diese Wirtschaftsweise allerdings von einer recht mangelhaften Versorgung großer Teile der Bevölkerung, da die lebensnotwendigen Dinge für viele unbezahlbar geworden sind – und es weiterhin noch werden sollen.
Das liegt nicht daran, dass es diese Güter nicht geben würde. Statistiken der Ökonomen zeigen, dass der Reichtum im Lande immer noch – wenn auch nicht mehr sehr stark – wächst, während die Beschäftigtenzahlen Rekordhöhen aufweisen. Und dennoch können viele, die diesen Reichtum mit erarbeitet haben, sich alles Mögliche nicht leisten und sind auf Unterstützung angewiesen.
Da könnten doch bei so manchem Zweifel aufkommen bezüglich der Qualität dieser Wirtschaftsweise, die als alternativlos gilt, obwohl es Alternativen gibt. Sogar der staatstreue Ökoprotest wartet ja seit einiger Zeit mit der – wissenschaftlich beglaubigten – Erkenntnis auf, dass die Menschheit ohne „system change“ auf den Abgrund zutreibt…
Aus:
Wer kann sich den Kapitalismus überhaupt noch leisten?
23. September 2022 Suitbert Cechura
Glaubt man den offiziellen Ansagen, dann können große Teile der Gesellschaft ihren Lebensunterhalt angesichts der Inflation nicht mehr bestreiten, sind also auf staatliche Nothilfe angewiesen.
https://overton-magazin.de/krass-konkret/wer-kann-sich-den-kapitalismus-ueberhaupt-noch-leisten/
Was ich äußerst häufig, eigentlich fast immer bei dieser Ausgetaltung allein von Nebenkriegsschauplätzen und dem hin- und herverschieben von Kosten und Geld vermisse, ist, wer den Löwenanteil der öffentlichen Leistungen auf sich verbucht. Hat da irgend jemand eine Idee? Und ich könnte jetzt noch auf die Vervielfältigung der Produktivität zu sprechen kommen und so Sachen wie sinnfreie Arbeit, sog. Bullshit-Jobs. Aber das wäre jenseits der Leitplanken.
Herr Heyse hat das gut dargestellt.
Sicher entspräche ein Kapitalstockmodell mehr dem Denken und Empfinden vieler Menschen, aber es war und ist leider nur schwer zu realisieren.
Der Autor hat ja skizziert, dass ein Kapitalstockmodell angesichts von Geldentwertung und der Unsicherheit einer Geldanlage auf dem Kapitalmarkt beträchlichen Risiken ausgesetzt ist.
Wie schon erwähnt, laboriert ihr alle nur an den Symptomen rum.
Warum entspräche es n Kapitalstock mehr dem Empfinden der Menschen? Wohl doch nur, weil die Menschen nicht analytisch aufgeklärt werden. Das Umlageverfahren ist in D nicht nur schon stark geschleift worden, sondern war noch nie so umfassend wie es sein müsste. Alle Bezieher von Einkommen (Arbeiter, Angestellte, Beamte, Selbständige, Dividenden- und direkte wie indirekte Kapitalgewinnbezieher (z.B. Einkünfte aus Immobilien/Miete und -gewinnen). Auch sollte die Bemessungsgrenze abgeschafft oder zumindest sehr deutlich nach einem Ben verschoben werden.
Dann noch sachfremde Leistungen direkt aus Steuern bezahlen und das Umlageverfahren wäre sehr tragfähig.
Das möchte in Deutschland leider nur eine kleine Minderheit. Diejenigen, die das wortreich desavouieren und den Mitmenschen den Sand der Leistungseinkommen die nndie Augen streuen, sind diejenigen, die das Sagen und zum großen Teil seit Generationen Geld genug haben. Warum die meisten Menschen der Unligik dieser Leute auf den Leim gehen liegt in der Tatsache begründet, dass sie glauben sie seien in Gänze selbstverantwortlich, Schmiede ihres Glücks (Tellerwäschermillionär) und das Prinzip der schwäbischen Hausfrau gelte auch für den Staat. Sprich, spare nur feste, dann hast Du’s verdient eine gute Rente zu bekommen. Wenn nicht, Pech gehabt, strenge Dich halt nächstes Mal mehr an (ha, ha). Das das Kapitalismusdestillat par exellance. Vor allem die jungen Schreiberlinge (unter 40) der Gazette haben das so verinnerlicht (meistens eh sogenannter bürgerlicher Herkunft), dass die selbst nicht einmal merken, wem sie das Wort reden bzw. tatsächlich daran glauben. Kritische Reflexion Fehlanzeige. Und sich von diesem Dogma zu lösen erfordert Bewusstsein, Zeit, Wille und Frustrationstoleranz.
Genau so verhält sich das. 👍
Wer soll denn das Geld in der Zukunft etwirtschaften, das aus dem Nichts erschaffen wurde…hm…?
Das Versprechen kann der Kapitalismus niemals einlösen und genau deswegen gibt zyklisch immer einen Reset.
Auch mir scheint´s hier wieder mal viel Blabla um das Rentenmodell zu geben: Dr. Cechura hängt sich modistisch an den Kritikerzug an. Und Kollege Heyse hält brav-sozihaft nostalgisch dagegen. Ideologen halt. Sonst nix.
„Sonst nix.“
Vorsicht! Jetzt kommt der neue Knaller der IGM: „Die Soli-Rente-Plus“
>Der Grundgedanke der Soli-Rente-Plus besteht darin, Beschäftigten und Arbeitgebern verbesserte und neue Möglichkeiten der Altersvorsorge im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung zu eröffnen. Dazu sollen alle gesetzlich Versicherten das Recht erhalten, in gewissem Umfang freiwillig, zusätzlich in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen zu können, um die spätere Rente zu verbessern.< ("Soli-Rente-Plus"/ Internes Papier der IGM 13.06.2025)
Reiner Heyse: der Chef-Nebelkerzenwerfer der IGM bei Schallton
Auch „sparen“ ist Kapitalismus in reinform.
Weil er auf Wachstum und Profit basiert.
Und der, ist nun einmal endlich. weil er den Mehrwert nicht mehr erwirtschaftet.
Zur Rente brauche ich weder Österreich noch irgendwelche großartigen Änderungen der Einnahmen. Ich muss nur 2 Zahlen kennen, die jüngsten Zahlen sind aus 2023.
Bundeszuschuss: 84 Milliarden
Versicherungsfremde Leistungen: 124 Milliarden.
Da alle versicherungsfremde Leistungen Kopfgeburten des Gesetzgebers sind, enteignet der Bund die Beitragszahler kurzerhand um 40 Milliarden jährlich.
wenn man natürlich jeden hanswurst seine eigene rentenkasse füllen lässt, am besten noch mit dem guten alten klassenverständnis und der plünderungsmentalität eines maschmeiers. dann sollte man sich nicht wundern, daß das genaus nix wird wie der krankenversicherungskäse a la schlandistan…
und bloss nicht nach österreich schauen. könnte genauso enden wie eigentlich alles in diesem land, mit der frage „wie machen die das bloss immer, daß die mehr haben als wir?“…