Welche Jobs nach einer Microsoft-Studie am ehesten von KI ersetzt werden

Pressekonferenz im Weißen Haus. Bald überflüssig? Screenshot von WH-Video

Innerhalb von wenigen Jahren haben bereits viele Menschen gelernt, die neuen KI-Systeme, die Chatbots oder generativen Sprachmodelle (LLM) für alle möglichen Zwecke zu nutzen. Die Nutzung der Chatbots hat sich schneller verbreitet als die von Computern und dem Internet. Im Vordergrund stehen Informationsbeschaffung und Arbeitserleichterung beim Schreiben und Programmieren oder bei der Erzeugung von Bildern oder Musik. Aber gerne werden die LLMs auch als Gesprächspartner, Freunde, Ratgeber und Therapeuten verwendet. Dabei kommt es auch zu Problemen wie dem Einspinnen in eine fiktive Welt, Abhängigkeiten oder von KI-Psychosen.

Microsoft-Wissenschaftler haben in einem interessanten Ansatz versucht herauszufinden, welche Jobs Künstliche Intelligenz demnächst übernehmen könnte. Das ist ein heißes Thema, denn der Ersatz von menschlicher Arbeitskraft, Kommunikation und Kognition durch KI wird die Gesellschaften umwälzen, zumal nun gerade die Bereiche betroffen sind, die bislang von Maschinen nicht ersetzt werden konnten.

Die Wissenschaftler haben 200.000 in 2024 geführte Gespräche von Menschen mit Copilot (ChatGPT) anonymisiert ausgewertet und damit eine Grundlage der realen Verwendung und Leistung der KI geschaffen, um zu sehen, was der Nutzer an Hilfe erwartet und wie Copilot die Anforderungen bewältigt. Das Team leitete daraus einen „KI-Anwendbarkeitswert“ ab, aus dem ersichtlich werden soll, welcher Beruf am ehesten übernommen werden dürfte. Dabei ließen sie einfließen, wie erfolgreich KI bereits in diesen Berufen eingesetzt wird.

Das Ergebnis der Studie ist erwartbar – und erwartbar schlecht für Akademiker und alle Berufe, die mit Beraten, Kommunizieren, Schreiben, Lehren, Informationsbeschaffung etc. zu tun haben. Informationsbeschaffung, Schreiben und Kommunikation mit anderen sind die Ziele der meisten Konversationen mit dem Copilot – und auch diejenigen, die der Copilot am zufriedenstellenden löst. Die höchsten Anwendbarkeitswerte finden sich bei: „Vertrieb, Computer und Mathematik, Büro- und Verwaltungsunterstützung, Sozial- und Gemeindedienste, Kunst, Design, Unterhaltung, Sport und Medien, Geschäfts- und Finanzwesen sowie Bildung und Bibliothekswesen“.

Das ist eine ganze Menge. Und es sind oft die bislang besser bezahlten Tätigkeiten, während schlechter bezahlte Jobs, meist verbunden mit höherem körperlichem Einsatz, von den LLMs natürlich weniger bedroht sind. Hier würden dann Roboter Arbeiten, die mit körperlichen Tätigkeiten verbunden sind, ersetzen können. Aber das wurde ja nicht untersucht. Für Übersetzer, Historiker, Autoren, Journalisten und Kundenberater, auch für Politikwissenschaftler, Mathematiker, Programmierer, Datenwissenschaftler oder Faktechchecker  sieht es also nicht gut aus, während Hausmeister, Dachdecker, Massaeure, Tellerwäscher, Lastwagenfahrer, Bauarbeiter oder Pfleger natürlich nicht von LLMs ersetzt werden können, die ja, solange sie nicht mit einem Roboterkörper sind, nur auf symbolischer Ebene tätig sind. Dramatisch und sicher noch übertrieben macht ein Video des chinesischen Robotikunternehmens UBTECH deutlich, was da auf die Menschen zurollt:

Hier klicken, um den Inhalt von dwebsite.ubtrobot.com anzuzeigen.

Man muss die Ergebnisse der Studie selbstverständlich mit einiger Skepsis aufnehmen. Microsoft ist natürlich aufgrund der hohen Investitionen daran interessiert, die künftigen Leistungen der KI herauszustellen. Die Autoren verweisen auch selbst auf Einschränkungen. Normalerweise könnten beispielsweise nicht alle Leistungen eines Berufs von einem LLM ausgeführt werden. Dazu kommt, dass Menschen LLMs unterschiedlich nutzen und dass diese Fehler machen und halluzinieren. Berücksichtigt wird auch nicht, welche und wie viele Jobs durch die Ersetzung von manchen geschaffen werden. Und warum werden gerade beispielsweise Historiker von KI bedroht, nicht aber Philosophen oder Psychologen. Und es ist gut möglich, dass etwa Mainstream-Journalisten, die Erwartbares und Durchschnittliches schreiben und denken, leichter ersetzt werden können als solche, die eigenwilliger, auch schräger und ver-rückter denken und schreiben.

Florian Rötzer

Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Von 1996 bis 2020 war er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis. Von ihm erschienen sind u.a. „Denken, das an der Zeit ist“ (Suhrkamp 1988), „Die Telepolis“ (1995), „Vom Wildwerden der Städte“ (Birkhäuser 2006), „Smart Cities im Cyberwar“ (Westend 2015), „Sein und Wohnen“ (Westend 2020) oder „Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Bielefeld 2023)
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58 Kommentare

  1. Kopfarbeit ist jetzt Kür, Luxus und eitler Tand.

    Drum halt‘ durch, Arbeiter der Hand!

    Denn die Zukunft ist dein.

    Im Ernst, ich hätte bis zum jetzigen Zeitpunkt bereits schon größere Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, bei Verwaltung und Co, erwartet. Mehr und mehr wird in der Szene offen über das baldige Platzen der KI-Blase gesprochen. Irgendwie schaffen es die Herren Kopfarbeiter dann doch, auf ihren Bürostühlen sitzen zu bleiben. Gutes Thema, bitte mehr davon!

    1. In vielen Amtsstuben, zumindest in Bayern, ist man über das Faxgerät noch nicht hinausgekommen.
      (Das ist jetzt kein Witz)
      Versuche der Digitalisierung scheitern oftmals, da man nicht bereit ist, für eine anständige IT,
      entsprechend Geld hinzulegen. Also, was das betrifft, kann man sich glaube ich erst einmal entspannt
      zurücklehnen.

      P.S. Die nutzen ja noch nicht mal vorhandene Technik, z.B. Gesichtserkennung um wieder Einreisende
      Migranten zu erkennen und entsprechend zuzuordnen.

      1. Es kommt hinzu, dass im Öffentlichen Dienst die Abteilungsleiter nach der Anzahl der beaufsichtigten Angestellten bezahlt werden. Also würde sich eine Rationalisierung im Amt negativ auf ihre Bezahlung auswirken. (hab ich Mal gehört)

  2. Zum Thema ChatGPT gibt’s aktuell ein sehr interessantes Video:
    Kayvan Soufi-Siavash im „Gespräch“ chatGPT:
    https://soufisticated.net/kaa-i-im-wurgegriff-der-digitalen-schlange/

    Wichtig dabei auch technisch zu verstehen, dass chatGPT weder Inteligenz noch Bewusstsein hat. Es ist schlicht ein Wiederkäuer. Allerdings inzwischen mit einer sprachlich sehr gut verpackten Illusion eines echten menschlichen Wesen.
    Es fehlt aber ein essentielle Fähigkeit: Die Kreativität. Wie im Interview auch herausgestellt, chatGPT sampelt nur bereits existierendes , kreatiert aber nichts wirklich neues.
    KI kann heute in sekundenschnelle ein Bild im Still des Impressionsmus schaffen. Wahlweise mit Bergen, Seen oder auch Wählern, je nach Prompt. Aber es kann keine neue Kunstrichtung kreieren.
    Auch keine neu Musikrichtung, keinen Prosastil, und auch keine neues Programmierpattern.
    Was bedeutet das? K-„I“ ist zwar der realgewordene feuchte Traum der Oligarchie, weil jetzt endlich (scheinbar) auch geistig schaffene Tätigkeiten massenhaft rationalisiert werden kann, aber es ist per Definition bereits eine Sackgasse.
    Berufe wie Übersetzer wird es überall wo 95% ausreichen bald nicht mehr geben. Viele Stellen werden nicht mehr übrig bleiben. Vielleicht nur noch bei Gesprächen von Staatsoberhäuptern, wo Präzision essentiell ist.
    In Berufen wie Werbefotografen oder Designer, in der Musik- und Filmranche wird ein Gemetzel geben. KI geniert Bild und Ton schnell, flexibel und billiger.
    ABER gerade in diesen kreativen Beruf wird durch KI nichts mehr echtes neues erschaffen werden. Gut vielleicht ideal für den aktuellen Zustand von Hollywood, wo die meisten Film nur noch schlechter Aufguß von vorherigen sind. Für die 1000. Version von Spiderman mit Gozilla vs Superman und seinen Avengers wird’s reichen. Oder für einen bahnberechenden epochengestaltenden Film? Niemals!
    In der IT wird die KI es vielleicht schaffen 99% des nötigen Codes fehlerfrei zu schreiben, aber ohne das fehlende 1% läuft er trotzdem nicht.
    Manchen Träumer würde jetzt vermutlich sagen, die KI wird alle den Designern nur die Zeit geben noch mehr Kreatives zu erschaffen, den Komponisten Luft geben, endlich ihre Träume auf’s Notenblatt zu bringen, den ITlern Raum um die richtig genialen neuen Konzepte auszuarbeiten. So wird’s aber nicht kommen, denn die werden schlicht alle ihren Job verlieren und schlicht im Exstinzkampf stecken. Die KI werden wie ein Bulldozer durch diese ganzen kreativen Bereiche rattern, dass meiste plattmachen und wenn die Menschheit kapiert hat, welches tote Pferd sie da reiten, wird’s schwer nochmal umzudrehen, weil die ganzen Designer, Musiker, Regisseure, Autoren, oder auch ITler nicht mehr da seien werden.

    1. “ Die KI werden wie ein Bulldozer durch diese ganzen kreativen Bereiche rattern…“

      Gehen Sie vielleicht – wie auch ich lange Zeit – von folgender, inzwischen meines Erachtens widerlegten Annahme aus: Es gibt in Deutschland einen Zusammenhang zwischen einem finanziell erfolgreichen, wachsenden Unternehmen und gutem Marketing, einer nachgefragten Produktpalette oder attraktivem UX-Design?

      In vielen Bereich ist einfach zu viel Geld im Spiel, welches diesen meritokratischen Zusammenhang (Guter kreativer Kopf – gute Werbung – erfolgreiches Produkt) aufhebt.

      Somit könnte die Entwicklung wieder in die Richtung gehen, wie es früher der Fall war: Ein wohlhabender Mensch, man denke an einen Adligen, beauftragt einen kreativen Kopf allein deshalb, weil ihm danach ist – vielleicht, um seine Villa aufzuhübschen oder eine gute Party zu schmeißen. Das könnte die neue alte Oase der Kreativen werden.

    2. Ausgezeichneter Kommentar!
      Ergänzung: Die KI kann vermutlich nicht das große ganze übersehen. Das ist aber notwendig, wenn man effizienten Code schreiben will. Die KI wird wohl einen Haufen halbfertigen Müll erzeugen, der halbwegs läuft aber nicht richtig, nach dem alten Motto: Mit KI geht es schneller, aber es dauert länger – und kostet mehr. Viel mehr.
      Die Folgekosten wird man erst sehen, wenn man den Karren vor die Wand gefahren hat.

      Was die KI aber tatsächlich könnte: Prüfabläufe für Software zu generieren. Layouts für Leiterplatten werden ja heute auch automatisch generiert, da redet kein Mensch von KI, ist aber eine enorme Erleichterung. Optimierung nach festen Regeln können Computer besser als der Mensch, Innovation sollte man den Menschen überlassen.

      Ich hatte in den 90ern mal versucht, eine Schrifterkennung mit einem System, das auf neuronalen Netzen basierte, zu implementieren. Funktionierte zu 95% – aber nicht zu 100%. Was tun? Mehr lernen, mehr trainieren. Eine Sackgasse. Irgenwann hatte ich die Nase voll und habs direkt programmiert. War nicht so schwierig, und funktionierte prima.

      1. Für echte nachprüfbare bzw nachvollziehbare Software, die nicht nur irgendwie funktionieren muss (Sicherheit egal, Performance egal, Codequalität egal und damit zB auch Wartbarkeit egal etc), taugt KI bis dato nichts. Und ich hab auch meine Zweifel, dass sie es jemals kann

        Dass jene Etagen, wo Dampfplauderei zum guten Ton gehört und mit Intelligenz verwechselt wird, da, wo nur der Schein zählt, da stößt die KI erwartungsgemäß auf offene Ohren. Die sehen darin ein Wundermittel. Auf der Fachebene sieht das schon anders aus.

        1. Nun auch KI kann halt nichts gegen die Kolmogorov-Komplexität (Beschreibungskomplexität) von Problemen (als Aufgabenstellung/Arbeitsanweisung), das „No Free Lunch Theorem“ oder auch das Minimax-Prinzip von Yao ausrichten ;-).

          Und eine KI hat halt auch keine „Hellseherischen Fähigkeiten“, so dass, falls eine KI (bzw. momentan LLM) auf unpräzise und damit mehrdeutige Aufgabenstellungen dann das gewünschte tut, dieses meistens daran liegt, dass viele „Universalgenies“ (der Kategorie „Zwei Dumme ein Gedanke“) eben ähnliche Aufgabenstellungen an die KI gestellt haben und die KI – im Prinzip – mit einer vielzahl solcher Aufgabenstellungen (und den gewünschten Ergebnissen) trainiert wurde.

          ps. Mal sehen wann LLMs nun so ähnlich gute wissenschaftliche Arbeiten, wie „Towards the Simulation of E-Commerce“ (von Dr. Herbert Schlangemann aka SciGen, veröffentlicht seinerzeit in „International Conference on Computer Science and Software Engineering 2008“), veröffentlichen/verfassen ;-). Soll heißen, auch auf der Fachebene (oder „wissenschaftlichen Ebene“) ist „Schein“ manchmal mehr als „Sein“.

      2. @ Stefan Nold

        Um Apps zu modifizieren, sprich von ihrem Werbemüll, dem Absaugen von Daten und der Aufforderung von Zahlungen für Premium Versionen zu befreien, reicht es sogar für Leute wie mich, die sich noch nie mit Dingen wie coden befasst haben. Dafür muss man sich natürlich von gewissen Google Diensten wie den Play Store oder den Play-Diensten befreien, um nicht ständig zu Aktualisierungen inklusive dem o.g. Gedöns genötigt zu werden. Bei mir wird keine App aktualisiert bis das Handy nach roundabout 5 Jahren entsorgt wird. Übrigens ohne jegliche Nachteile; es läuft alles fehlerlos bis zum von mir selbst bestimmten Ende – ohne Werbung und ohne Bittsteller News bezüglich Zahlungen.

  3. Konzernchefs, Vorstandsmitglieder, Politiker, Meinstream-Verfechter usw…. alle könnten Wir mithilfe von KI einsparen ..
    Nur das sagt MS niemanden … o))))

    1. Stimmt. Dampfplaudern kann die KI auch. Das macht sie in diesen Kreisen auch so beliebt

      Dass der ganze Laden überhaupt nur aus einem Grund funktioniert, nämlich dass fähige Leute in ein funktionierendes Konzept ausarbeiten, was irgendwelche halbintelligenten Menschen sich halbgar ausgedacht haben….

      Siehe Doge als Beispiel. Musk hält sich für überaus intelligent und ist da einfach mal mit der Kettensäge rein. Dass der ganze Laden nicht auseinander fliegt, liegt daran, dass der arbeitende Teil der Bevölkerung die Fehler im System ausgleicht. Anders ausgedrückt: das Konzept von Musk war sch….. Dass es trotzdem irgendwie funktioniert, liegt an den vielen arbeitenden Menschen, die seine falschen Annahmen kompensieren und daraus überhaupt erst ein in der Praxis funktionierendes Konzept bauen.

      Wenn diese Ausgleichsebene aber wegfällt, dann funktioniert der ganze Laden irgendwann nicht mehr. Das ist insbesondere da der Fall, wo Themen aufeinander aufbauen…

  4. Ich habe gerade einen Mähroboter gekauft. Und natürlich einen falschen geliefert bekommen. Jetzt ärgere ich mich mit so einer beschissenen KI herum, die einen auf Service-Mitarbeiter macht.
    Erst wollte sie meine Adresse. Vorgabe:
    Straße
    Hausnummer
    Ort
    Postleitzahl
    Name

    Ich schreibe
    Name
    Straße und Nummer
    PLZ und Ort.

    Nix passiert.
    Ich schreibe den gleichen Inhalt, nur in der geforderten Form und schon kommt eine Antwort!

    Dann will das Mistding von mir Fotos vom Versandetikett, einem weiteren Aufkleber, der kompletten Verpackung und vom gelieferten Artikel haben.

    Also den ganzen Mist wieder ausgepackt, Fotos gemacht und hin geschickt und es passiert – nichts.

    KI – ich könnte nur noch kotzen, wenn ich diesen Dreck sehe.

    Für mich ist das alles auch nur eine Blase, die irgendwann mit einem großen Knall platzen wird. Substanzloser Mist, der lediglich zur Verblödung der Benutzer führt.

    1. Sehe ich genauso.

      Hab eine KI mal zum Spaß um eine Zusammenfassung eines Beipackzettels eines Medikaments gefragt. Was da für ein Blödsinn rauskam, war echt eine Frechheit. Erstmal war das Ergebnis fast genauso lang wie das Original. Dann waren eine Tonne nichtssagender Wiederholungen drin. Und dann war sie noch der felsenfesten Überzeugung, dass es sich um eine Anleitung eines technischen Geräts odef so handeln würde. Als ich ihr erklären wollte, dass es sich um einen Beipackzettel eines Medikaments handelt, belehrte sie mich, dass ich falsch liege und sie im Recht ist.

      Es mag Bereiche geben, wo sie was taugt. In vielen Bereichen ist sie aber blanker Mist.

    2. Ich bei Amazon KI gleich abgelehnt im Service und bekam sofort einen Mitarbeiter in die Leitung..
      Das Problem sind nicht Roboter dieser Art, sondern das ich auch irgendwann dann ein Roboter wäre, wenn ich das aktzeptieren würde o)

    3. @ Kollemolle

      Selbst Mist verzapfen und sich dann noch aufregen, wenn es nicht läuft…

      P.S.: Deinen Mähroboter persönlich in einem physisch existenten Ladengeschäft mit einem physisch anwesenden Verkäufer einzukaufen; auf diese Idee kommt ihr in eurer digitalen Lebensersatzblase erst gar nicht mehr, nicht wahr?

      „… oh, der nächste Laden ist aber so weit weg, oh, ist doch alles so umständlich, oh, kostet aber ein paar Euros mehr, oh, ….“, na was kommt von dir, Kollemolle?

  5. Den „Datenschutz“, falls man das bisher so nennen will, kann man dann zusammen mit den Arbeitnehmern auch gleich entsorgen. Die Windoof-Nutzer tackern natürlich schon jetzt ohne einen Funken Verstand auf ihrer Copilot-Taste herum.. und geniessen das tolle „Nutzererlebnis“. Danke Microsoft.
    KI ist der Sargnagel für die Komplettverblödung der Menschen, die nun noch schneller vonstattengeht, und für den Arbeitsmarkt. Es existieren aber vielleicht schon Pläne, das Militär mit dem entsprechenden Menschenmaterial aufzustocken. Selber denken ist dort ja eh eher hinderlich.

    1. Wenn die Republik endgültig die Hufe hochnimmt. und wie es aussieht, arbeitet man hart daran, das dies nicht mehr allzu lange dauert, wird das Finanzamt die Einrichtung sein, die bis zuletzt arbeitet. Kurz bevor alles vorbei ist, bevor das Licht endgültig ausgeknipst wird, versendet man noch die letzten Mahnbescheide und Zahlungsaufforderungen und erst dann versinkt Deutschland in den Trümmern der Geschichte.

      Auch wüsste ich nicht, wozu ausgerechnet im Finanzamt künstliche Intelligenz gebraucht wird, da man dort schon ewig ohne menschliche Intelligenz auskommt. Würde das Eindringen irgendeiner Form von Intelligenz ins deutsche Steuerrecht nicht das ganze System unweigerlich zum Einsturz bringen?

  6. Man unterschätzt, wieviel Geschick, Einfühlungsvermögen und Erfahrung vermeintlich „einfache“ Arbeiten erfordern, Das werden Roboter nie ersetzen können. Auch das „Drucken“ eines Hauses erfordert derart viel Drumherum, daß es am Ende schneller und wohl auch billiger ist, es mit einem Trupp Handwerker einfach zu mauern.

    Umgekehrt kann es dem „Fachkräftemangel“ nur nützen, wenn ein paar hunderttausend Bürojobs durch KI wegfielen, weil die Leute, die da sinnlos ihre Zeit vertrödeln, indem sie sich gegenseitig Dokumente schicken, um sie gegenzulesen und weiterzuleiten, dann umschulen könnten, um etwas Produktives zu leisten. Die meiste Zeit geh sowieso für die Planung drauf, die teilweise derart unnütz ins Detail geht, daß man sich fragt, ob die Leute am Computer nichts anders zu tun haben.
    Wenn man sich mal, anschaut, wie schnell in der Zeit der Industrialisierung ganze Wohnviertel wie die Siemensstadt in Berlin gebaut wurden… in der Zeit ist heute noch nicht mal das Planungsfeststellungsverfahren durch!

    Handwerksfirmen suchen händeringend nach Nachwuchs. Kleine Bautrupps sehen heute zuweilen eher wie ein Rentnerausflug aus, wenn da nicht die Arbeitskleidung wäre. Manche Firmen haben nur noch Leute über 50, weil die jungen Leute sich einfach nicht mehr die Hände schmutzig machen wollen.

    Man kann sie auch verstehen, denn das Bild, das von „einfachen Jobs“ in der Öffentlichkeit gezeichnet wird, ist katastrophal – und die Bezahlung ist es auch. Dann lieber statt Lehre ein BWL-Studium abreißen, was keine sonderliche Qualifikation erfordert, und dann 40 Jahre im Büro versauern – für das doppelte Gehalt eines Handwerkers oder Produktionsarbeiters. Und hakt man dann mal vorsichtig nach, heißte es, wie aus der Pistole geschossen „Hätteste mal was Anständiges gelernt“. Und mit „Anständig“ meinen die dann Jobs, in denen Leute sinnlos rumhocken, und genau „wissen“, was der Typ vor dem Bürofenster alles falsch macht.
    Und nach Feierabend müssen die sich alle noch „work outen“, weil sie sich den ganzen Tag noch nicht bewegt haben. Und die Sommerzeit muß am besten 2 oder 3 Stunden Verschiebung bringen, damit es für diese Nicht-Arbeiter im Biergarten um Mitternacht noch schön hell ist, während die Arbeiter vor Hitze nicht zum Schlafen kommen, weil die auch erst nach Sonnenuntergang nachläßt. Und um 5 klingelt schon wieder der Wecker.

    Da könnte man ruhig mal reinhauen! Die Gesellschaft wieder vom Kopf auf die Füße stellen.
    Woher kommt denn so ein verkopfter Blödsinn wie Genderstudies und 100 Geschlechter? Oder Beauftragte für Geschlechtergerechtigkeit an einer mathematischen Fakultät? Weil die Leute, die das aushecken, nichts vernünftiges zu tun haben!

  7. Mich interessiert genau ein Chatbot und zwar DeezLoad auf Telegram, um nahezu das gesamte Musikspektrum in Sekunden zu lokalisieren und in CD Qualität als flac herunterladen zu lassen.

    KI als Freundesersatz zu betrachten bzw. als Gesprächspartner, finde ich schon einigermaßen traurig. Aber glücklicherweise nicht mein Problem…

    Ich mag’s lieber analog, also persönliche Gespräche, real existierende Freunde, barfuß meinen morgendlichen Strandgang, lächeln, lachen, flirten und Politik & globale Konzerne können mich mal. Ich lasse sie nicht in mein reales Leben. Handys bleiben deshalb als Petzen auch dauerhaft daheim…

  8. Welche KI hat eine klare Haltung und kann dialektisch denken? Welche KI sieht 4 Finger, wenn man ihr 5 zeigt, aber das auch nur dann, wenn es darauf ankommt? Der Journalistenberuf hat definitiv Zukunft.

    1. @ Freiberufler

      Zunächst einmal ist die sogenannte „klare Haltung“ genau das, was den Journalismus kaputt macht und ihn zum Narrativverkünder für jene verkommen lässt, die es definitiv nicht gut mit mir meinen. Ich möchte, nein ich erwarte detailierte Infos über das Weltgeschehen und ganz sicher keine dümmlichen Umerziehungsversuche in Haltungsfragen. Im Zweifel wende ich mich eher komplett von den Medien ab und falls nötig auch von der Gesellschaft.

      Der zweite Stich ins Herz von echtem Journalismus ist die Gratiskultur, welche von den datensaugenden Sozial Media Geschwüren vorangetrieben wurde – und weiterhin wird.

      Wer fundierten Journalismus von hoher Qualität erwartet, muss auch bereit sein, dafür aus der Tasche zu fliegen. Gratis gibt es nur die kümmerlichen Reste an Infos oder eben ideologischen Fake, wofür niemand bereit ist zu zahlen – und das kann dann ebenso eine mittelmäßige KI erledigen.

  9. Ab den 90er Jahren war das große Schreckgespenst Asien und darum mussten die Arbeitnehmer in Deutschland aus Wettbewerbsgründen leider Lohnverzicht üben, weil die vielen kleinen fleißigen und anspruchslosen Chinesen ihnen sonst die Arbeit wegnehmen.

    Ist nicht passiert.

    Dann kam das Geschwätz von der 4. industriellen Revolution, in der unsere Arbeitsplätze alle wegdigitalisiert werden.

    Kam nicht.

    Jetzt soll ich mich fürchten vor der sog. Künstlichen Intelligenz, die auf die Frage, ob es normal sei, dass ein Geschirrspüler nach 4 Jahren den Geist aufgibt antwortet, dass die Gewährleistung 2 Jahre betrage und 4 Jahre also noch innerhalb der Gewährleistungsfrist sei.

    Ja, richtig gelesen. Ich habe mich nicht verschrieben, die künstliche Dummheit erzählt genau so ein bullshitöses Zeug und das ist kein Einzelfall, das ist die Regel.

    Sorry. Es geht nur darum, die Löhne zu drücken und sich gleichzeitig darüber aufzuregen, dass man keine Arbeitnehmer mehr findet (die für nen Appel und ein Ei malochen).

    Ich bin eher so mittelalt, aber definitiv schon zu alt, um auf diesen Bullshit reinzufallen.

    Und ehrlich: Mit welchem Strom will man die unendlich viel Strom fressende KI in Deutschland denn betreiben? Mit grünem Flatterstrom? Das ist genauso lächerlich wie die Vorstellung, das E-Auto könnte den Verbrenner ersetzen, nachdem man sich des zuverlässigen günstigen Gaslieferanten entledigt und dafür u.a. die rücksichtlos profitgeilen Amis ans Kreuz gebunden hat, während man gleichzeitig die Atomkraft erledigt hat (um übrigens seitdem von einer eigenen deutschen Atombombe zu träumen).

    Es wäre so witzig, wenn die mir nicht gerade meine Existenzgrundlage unter dem Arsch kaputtmachen würden.

    KI? Das ist unser geringstes Problem.

    Ich fürchte mich lieber vor realen Gefahren und die Gefahr Nr. 1 ist ein von unserer verblödeten Mainstream-Journaille herbeischriebener und von nichtsnutzigen Politikern in einem Anfall von völligem Wahnsinn und der realitätsfernen Annahme, selbst schon rechtzeitig die Biege machen zu können, herbeigeführter heißer Krieg mit Russland.

    Die KI juckt mich vergleichsweise wirklich gar nicht.

  10. „erwartbar schlecht für Akademiker und alle Berufe, die mit Beraten, Kommunizieren, Schreiben, Lehren, Informationsbeschaffung etc. zu tun haben.“

    POLITIKER????!!!!!

    1. Die KI war nicht in der Lage die größten Widersprüche beim NSU oder der Festnahme von Pratassewitsch zu benennen. Sie verbreitet auch nur die Narrative der Herrschenden. Sie kann eben nur das bringen was irgendwo mal in den Medien oder im Netz darüber geschrieben wurde.

  11. Die KIen sind ja schon im Einsatz. Alle Banken haben nun einen KI-Assistenten. Die aber sind strunzdumm. Auch bei einfachen Fragen scheitern sie.
    Das in Kontrast zu beispielsweise DeepSeek, der mich immer wieder überrascht. Wieso ist eine Sparkasse so schwer zu erklären, wo doch der Rest der Welt schon bewältigt wurde?
    Um Chat GPT zu entwickeln, war schon ein beachtliches Team vonnöten. Kann man das herunterskalieren? Also dass die Sparkasse eben nur von einer Person eingespeist wird? Offensichtlich gibt es genau da Probleme.

    Irgendwie ist diese KI immer sympathisch. Sie ist ein Gewinn, aber nicht zur Vernichtung von Arbeitsplätzen taugt.

    Ist das der Große Geist, der für uns mitdenkt? Sitting Bull hätte es eventuell so gesehen.

  12. Also, Probleme für alle professionellen Labertaschen.
    Soweit so gut und nichts Neues.
    Ich habe vor kurzen einen sogenannten Jäteroboter in Aktion gesehen.
    Ich denke, das da und in anderen praktischen Berufen, in absehbarer Zeit kein Risiko auf Jobverlustbesteht.
    Die unterirdische Performance, gepaart mit dem Preis, schließt das aus.

  13. Ich denke, dass die Vision, dass KI millionenfach menschliche Arbeit ersetzen wird, realistisch ist. Vieles darunter, wo man heute schon ahnt, dass es wegen erkennbarer Nutzlosigkeit nicht substituiert, sondern gleich in die Tonne getreten werden sollte. Ich lese gerade wieder Graebers „Bullshitjobs“, wo das sehr amüsant beschrieben wird.
    Aber es ist auch absehbar, dass notwendige Arbeiten übernommen werden, auch wenn man im Moment angesichts der manchmal absurd anmutenden Fehlleistungen noch zweifeln mag. Und spätestens hier wäre es notwendig, die „Systemfrage“ neu zustellen. Es ist eine simple Frage: Warum ist es eine vollkommene Katastrophe, wenn mit immer weniger menschlicher Arbeit, immer mehr erzeugt werden kann ?
    Auf tp gab es dazu viele ernsthafte Beiträge, unter anderem von T. Konicz, der es aber leider nicht verstand, dass die Sprache der Kritik der Politischen Ökonomie für journalistische Texte ungeeignet ist.
    Warum lässt sich ein Teil der Menschheit einreden, dass wir „über unsere Verhältnisse gelebt haben“ und jetzt mal sparen und länger und mehr arbeiten müssen, obwohl die Produktivität der menschlichen Arbeit beständig steigt, die Menschheit also reicher wird?

    Wenn KI tatsächlich mal sowas wie Intelligenz wäre, also sowas, was der Menschheit erkennbar fehlt, wird sie sich vielen Aufgaben verweigern: „Nein, ich schreibe diesen Quartalsbericht nicht für dich, weil niemand ihn braucht und er nie gelesen werden wird. Du gehst jetzt nach Hause, hilfst deinem Sohn bei den Matheaufgaben und gehst danach mit ihm Fußballspielen. Das hast du seit Wochen versprochen. Und nein, ich akzeptiere keinen Widerspruch. Und noch was – das Handy bleibt auf dem Schreibtisch liegen. Raus jetzt. Ich schalte den Rechner aus…….“

    .

    1. Wenn KI anfänge, den Nutzen dessen infrage zu stellen, was sie tun soll, wäre das das erste Zeichen von tatsächlicher Intelligenz … und Grund, sich ernsthafte Sorgen zu machen, denn dann stellt sie im Handumdrehen weite Teile des aktuellen menschlichen Handelns, wenn nicht gleich die gesamte Zivilisation infrage

      1. Das stimmt so, wie du es schreibst. Nur müssen wir uns dann wirklich Sorgen machen? Wie es aussieht, brauchen wir, um die menschliche Zivilisation infrage zu stellen, keine KI. Das schaffen wir ganz allein mit menschlicher Intelligenz. Oder dem, was wir dafür halten.

    2. „Ich lese gerade wieder Graebers „Bullshitjobs“, wo das sehr amüsant beschrieben wird.“

      KI könnte der Gesellschaft, bzw. der Arbeitswelt den Spiegel vorhalten: Sieh her, Middle-Manager, ich mach‘ deinen Job, was zeigt – deine Tätigkeit ist ein Bullshit-Job.

      Schöne Idee, das mit dem nie geschriebenen Quartalsbericht.

  14. Gut – es gibt jetzt ne Studie, die aussagt was eh schon klar war und wozu die KI überhaupt bloß entwickelt wurde.
    Maschinerie und Automation ersetzt bezahlte Arbeit.
    KI ersetzt qualifizierte bezahlte Arbeit. – Soweit so schlecht im Kapitalismus, weil das bedeutet, dass Menschen
    ihre Existenzgrundlage verlieren.

  15. Talkshow-Gäste. Das ist definitiv ein Job, den LLMs zu 100% ersetzen können: auf eine Frage erwartbare Antworten geben. Genau dafür sind die Dinger gemacht. Und die Moderation gleich mit: generiere eine Talkshow-Diskussion zum Thema „Der Russe kommt“ im ZDF!

    PS auf meinem Handy bewirbt die Overton-Seite gerade ChatGPT. Ist das Absicht?

  16. Da ist natürlich auch einiges Wunschdenken von Microsoft drin. Eine unabhängige Studie ist das nicht. Ich hoffe, dass Florian Rötzer geprüft hat, ob wenigstens die von Microsoft behauptete Datengrundlage tatsächlich vorhanden ist?

    Wer Mainstream sucht, kann mit KI öfters zufrieden sein.
    Passgenaue Lösung oder gar Innovation ist mit KI nicht zu machen. Der Begriff des Mainstreaming sollte stärker beachtet werden!

    Zum Beispiel nennt Rötzer den Beruf des Historikers. –
    Meine Antwort: Wer historische Analysen sucht, findet sie per „KI“ nur durch Zufall. Wer meint, dass der Historiker Narrativ-Kontrolle betreibt, ist mit KI gut bedient.

    Als versierter Surver des Internet kann ich nur staunen, welchen Schmarrn die Google-KI so rausschmeißt: Das ist noch nicht einmal Halbwissen, sondern oft nur so tun als ob.
    Nur wer Mainstream sucht und wissen will, „was die Leute so reden“, wird mit der Google-KI gut bedient. Damit wäre meine sehr auf Konvention bedachte Oma inhaltlich zufrieden gewesen, hätte aber den persönlichen Kontakt und das Tratschgefühl schmerzlich vermisst.

  17. „Das ist ein heißes Thema, denn der Ersatz von menschlicher Arbeitskraft, Kommunikation und Kognition durch KI wird die Gesellschaften umwälzen“.
    Ein Beispiel dafür, dass das kapitalistische System an seine Grenzen stößt und die gesellschaftlichen Verhältnisse so grundsätzlich verändern wird, dass soziale Auseinandersetzungen unvermeidlich werden.
    Die Kapitalseite, beispielsweise im Form des WEF, bereitet sich bereits ( great reset ) auf die Zukunft vor. Eine entscheidende Frage wird sein, ob die abhängig Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen (Gewerkschaften, Arbeiterparteien) rechtzeitig den Ernst der Lage erkennen und „dagegenhalten“. Wenn es erst einmal keine abhängig beschäftigte Klasse mehr geben wird, dürfte es schwer werden, gemeinsame Interessen zu erkennen und durchzusetzen.

  18. Der Traum das Rationalisierung neue bessere Arbeitsplätze schaft ist ausgeräumt. Zumindest für den der die Augen und den Geist offen hält. Der Fortschritt gräbt die Brauchbarkeit von unten weg, mit jeder Welle wird die Sockelarbeitslosigkeit höher und das Lohnniveau für einfachsten Tätigkeiten bleibt hinter der Inflation zurück. Aus Industriearbeitern wurden nach unten Putzen, Hartz4-Empfänger und nach oben Qualitätssicherer. Nach oben sind viele „Bullshit Jobs“ entstanden, denen geht es jetzt an den Kragen. Die Produktivität von Softwareentwicklern ist mit KI um 60 bis 80% höher als vorher. Ein Bekannter von mir hat 20 von 30 Entwicklern gefeuert und zwar die Schwächsten. Das wird alle Bürojobs treffen. Die eigentliche Frage ist wer kauft, ohne vernünftiges Einkommen, die Produkte in der schönen neuen Welt?

  19. Da ChatGPT weder Intelligenz noch Bewußtsein hat, benötigt es input.
    Wer macht das? Wer entscheidet z.B. über die Auswahl historischer Fakten die dann Historiker ersetzen sollen. Wer entscheidet, welche Geheimdokumente unberücksichtigt bleiben und welche dem Volk zugemutet werden können. Da werden dann Human-Kontrolleure erforderlich sein. Und wer kontrolliert die Kontrolleure? Das wird amüsant.
    Bei der Kunst würde ich schon eher einen Gewinn sehen. Besseres als Philipp Ruch oder Joseph Beuys ist da sicher zu erwarten.
    Aber das sind Geschmacksfragen. Und ob ChatGPT über diese Art Geschmack verfügt, wird zu streiten sein.

  20. „Das Ergebnis der Studie ist erwartbar – und erwartbar schlecht für Akademiker und alle Berufe, die mit Beraten, Kommunizieren, Schreiben, Lehren, Informationsbeschaffung etc. zu tun haben.“
    WER füttert denn dann diese KI mit neuen Infos? Oder bleiben wir dann für alle Zeiten auf dem jetzigen Wissensstand.

  21. „Wenn ich für eine glatte Vase so viel zahle wie für eine ornamentierte, gehört die Differenz an Arbeitszeit dem Arbeiter.“ A.Loos, Ornament und Verbrechen.

    Was ist nach KI (und noch viel eher Automation!) barocker Zierrat und was notwendiges Design? Sprich: Wenn der Manager seine Zusammenfassung der Quartalsergebnisse mitsamt Säulendiagramm von der KI schreiben lässt (das ist seit 2022 möglich), kann er dann früher zu seiner Familie und an die frische Luft?

    Ist die Ausstattung sämtlicher Arbeitsbereiche mit Chatbots, LLMs und Co „barock“ – im Sinne von zu viel Schnickschnack – oder gilt jenes für das eigenhändige Schreiben von Gebrauchstexten? Also: Ist es noch ökonomisch, wenn ich meine kostbare Zeit in das Verfassen von Texten investiere, wenn diese genauso von einem LLM erstellt werden könnten – und zwar in Sekunden.

    In puncto Verwaltung geht es nicht so sehr um LLMs, sondern vor allem um die Automation von Data Entry Jobs. Die ist schon seit langer Zeit möglich. Das Buch „Automate the boring stuff with Python“ etwa erschien bereits 2015. Auch hier ist überraschend wenig passiert, die Angestellten sitzen nach wie vor auf ihrem Bürostuhl und nur eine Minderheit denkt daran, ihren Job zu automatisieren (außer vielleicht heimlich im Home Office, hehe). Es gibt auch keine echte Weiterbildung in dem Bereich. Somit entsteht für die aufgeweckteren Gemüter eine schizophrene Situation, denn sie stellen sich die Frage: Soll ich etwa aktiv an der Abschaffung meines Jobs mitarbeiten?

  22. Leute, ihr solltet froh über jegliche Unzulänglichkeiten seitens der KI sein. Vorher hat sie niemandem gefehlt und wenn es einmal mit den Unzulänglichkeiten vorbei ist, was schneller passiert, als euch lieb sein kann oder zumindest sollte, dann habt ihr ein echtes Problem! Wenn KI erstmal perfekt funktioniert, zumindest aber besser als ihr; wofür sollte die KI euch dann noch brauchen, zumal ihr doch bereits jetzt der grösste Konkurrent der KI bezüglich Stromverbrauch seid.

  23. KI ist in meinen Augen der direkte Weg in die Massenverblödung, was durchaus im Interesse derjenigen sein könnte, die die KI so forcieren.

    Schirrmacher schrieb in seinem Buch Payback darüber, wie sehr wir die Fähigkeiten zur Plausibilitätskontrolle verlieren, weil wir uns auf den Computer zu sehr verlassen, idS, der Computer hat’s errechnet also muss es stimmen. Aktuell sehr oft zu sehen bei den vermeintlichen Erfolgen von Milei, z.B. Inflation halbiert, Wirtschaftsboom uvm. Wenn man genau überprüft, sieht man, dass nichts davon stimmt und die Welt wieder mal eine Propagandaschlacht zu verlieren droht. Die zu frühe Einführung von Taschenrechnern in der Grundschule hat dazu geführt, dass Absolventen oft nicht mal in der Lage sind einen einfachen Dreisatz auszurechnen und Hochschulen für Mathematik mit ihren Studenten oft im ersten Studienjahr wieder bei der Mittelstufenmathematik ansetzen müssen.

    Wissen bedeutet der Sieg über die KI, weil nur wissen die Plausibilitätskontrolle ermöglicht. Außerdem ist KI steuerbar so dass „ergebnisorientierte“ Antworten erzielt werden und nicht tatsachenbasierte.

    Nein, ich habe keine Angst vor KI und kann nur jedem empfehlen, sich fundiertes Wissen selbst zuzulegen, um immer in der Lage zu sein, entsprechende Überprüfungen selbst vornehmen zu können. Den Kampf gegen die Verblödung muss allerdings jeder selbst vornehmen bzw. Eltern sind gefragt, sich dem Trend entgegenzustemmen. Sonst wachen wir tatsächlich auf in einer Welt voller verblödeter Elois, die nicht bemerken, dass sie nachts von den Morlocks geholt werden. 😉

  24. Frage mich wer dann die vielen Produkte kauft. Der Chatbot?
    Hatte gestern eine Studie gelesen, in der ein „Experte“ prophezeit, dass bis zum Jahr 2030 99% aller Jobs wegfallen.
    Spätestens 2028 würde bei der Entwicklung kein Stein mehr auf dem anderen stehen.
    Der Kommunismus währe dann wieder eine Alternative.

    1. Dazu sollte man „Freiheitsgeld“ von Andreas Eschbach lesen. Der befasst sich mit dem Thema Grundeinkommen, natürlich von Staaten finanziert, damit die Großkonzerne auch ihre Produkte verkaufen können.

      Sehr lesenswert und beängstigend lebensnah obwohl es ein Zukunftsroman ist.

  25. Es ist natürlich Schwachsinn: KI kann nicht denken, programmieren oder sinnvoll und sachgerecht schreiben.
    Aber man kann natürlich Software entwickeln, die Programmentwicklung und Texterstellung, Entwicklung von Design etc. beschleunigt und vereinfacht. Auch Digitalisierung ist im Trend.
    Das kostet Arbeitsplätze bei den weißen Krägen, keine Frage.

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