
Über wenige weltpolitische Ereignisse wurde so viel und so konsequent irreführend berichtet, wie über das sogenannte Tiananmen Massaker. Ein journalistischer Offenbarungseid, der in Teilen noch heute – dreieinhalb Jahrzehnte nach den ursprünglichen Geschehnissen auf dem Platz des Himmlischen Friedens – anhält.
Wieder einmal ist ein Juni vergangen. Und wie in jedem Jahr haben die deutschen Medien auch diesmal wieder an das Tiananmen Massaker erinnert. Die Massenproteste des Frühjahrs 1989 in Beijing sind eines der wenigen geschichtlichen Ereignisse des letzten Jahrhunderts, dem westliche Medien eine derart große Bedeutung beimessen, dass sein Andenken alljährlich gewürdigt wird. Dementsprechend ist das Tiananmen-Massaker auch einer der wenigen Momente der chinesischen Geschichte, der auch in Deutschland allgemein bekannt ist und es gibt wohl kaum ein anderes Ereignis, dass die öffentliche Wahrnehmung Chinas so sehr geprägt hat, wie die gewaltsame Unterdrückung des Volksaufstands vor 36 Jahren.
Das Tiananmen-Massaker gilt aber nicht nur als ein Ereignis von welthistorischer, sondern auch von tiefgreifend symbolträchtiger Bedeutung. Das Bild des „Tank Man“ – eines Passanten, der sich den Panzern der Volksbefreiungsarmee entgegenstellt – ist wohl eines der berühmtesten Bilder des 20. Jahrhunderts. Der Tank Man ist das Sinnbild des aufrechten Widerstands gegen staatliche Unterdrückung und das perfekte Symbol für die Version der Ereignisse, die bis heute in deutschen Medien dominiert. Es ist die Geschichte friedlicher Studentenproteste für Freiheit und Demokratie, die mit brutaler Unterdrückung und einem Blutbad auf dem Platz des himmlischen Friedens enden und seither von der chinesischen Regierung totgeschwiegen werden.
Diese Darstellung der Ereignisse des Frühjahrs 1989 in Beijing ist in bedeutenden Teilen irreführend oder schlicht falsch und es ist bedenklich, dass sie selbst über drei Jahrzehnte nach den Ereignissen auf dem Tiananmen die Berichterstattung dominiert. Denn eine breite Mehrheit glaubwürdiger journalistischer, diplomatischer und zeitgenössischer Quellen belegen eindeutig, dass es bei der Unterdrückung der Proteste sehr wohl Tote, aber nicht das berühmte Blutbad auf dem Platz des Himmlischen Friedens gegeben hat. Und es stellt sich die Frage, warum ein tragisches Ereignis, bei dem laut Menschenrechtsorganisationen hunderte (nicht wie üblicherweise berichtet tausende) junge Menschen starben, bis zum heutigen Tag solch starken nachrichtentechnischen Verzerrungen unterliegt.
Kein Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens
Die ersten Veröffentlichungen über ein Massaker auf dem Tiananmen erschienen im unmittelbaren Anschluss an die Proteste und sahen sich direkt prominenter Kritik ausgesetzt. Eine der ersten Stimmen, die sich um eine Richtigstellung der Berichterstattung zu Tiananmen bemühten, war der zweifache Pulitzerpreisträger Nicholas Kristof von der New York Times. So berichtete Kristof, der während der Proteste selbst vor Ort war, bereits im Juni 1989, dass es den vermeintlichen Massenmord an unbewaffneten Studenten nie gegeben habe, sondern die Studenten Tiananmen unversehrt verlassen hätten. Jay Maahews, der vormalige Büroleiter der Washington Post in Beijing, bestätigte Kristofs Darstellung zehn Jahre später in einer Kritik an der fiktiven Berichterstattung der amerikanischen Medien: „Niemand ist auf dem Tiananmen gestorben.“
Der Reuters Journalist Graham Earnshaw war selbst bis 6:30 morgens auf dem Tiananmen, bevor er vom der Volksbefreiungsarmee geräumt wurde. Auch er sah kein Massaker an Studenten. Gleiches gilt für den CBS-Korrespondenten Richard Roth, der in seinem Artikel „Es gab kein Tiananmen Massaker“ bestätigte, dass die Studenten den Platz friedlich verließen und nach der Räumung weder Verletzte noch Leichen zu sehen waren. Folgerichtig gab auch der BBC-Korrespondent James Miles in 2009 schließlich zu, in seiner ursprünglichen Berichterstattung „den falschen Eindruck vermittelt“ zu haben: „Es gab kein Massaker auf Tiananmen.“
Diese Version wurde auch von diplomatischer Seite bestätigt. Der spanische Botschafter Eugenio Bregolat hat wiederholt betont, dass kein Massaker auf dem Tiananmen stattgefunden habe. Er berief sich auf den spanischen TV Sender TVE, der in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni ein Kamerateam vor Ort hatte. Der australische Diplomat Gregory Clark betonte ebenfalls, dass die „überwältigende Beweislage zeigt, dass es kein Massaker auf dem Tiananmen gab“. Ein Teil dieser Beweislast ist unter anderem ein von Wikileaks in 2011 veröffentlichtes Telegramm, das zeigt, dass der chilenische Diplomat Carlos Gallo bei der Räumung des Tiananmen vor Ort war und den amerikanischen Kollegen anschließend mitgeteilt hatte, dass kein Massaker stattgefunden habe. Die amerikanische Botschaft hatte die Informationen schlicht nie veröffentlicht.
Zustimmung kam letztlich selbst vonseiten der Demonstranten. Der taiwanesische Sänger Hou Dejian, der selbst ein prominentes Mitglieder Protestbewegung und bis zur Räumung des Tiananmen vor Ort war, gab zu Protokoll, er hätte weder Panzer über Studenten rollen noch ein Massaker an den Studenten selbst gesehen. Ein weiteres prominentes Mitglied der Protestbewegung, der chinesische Dissident und Friedensnobelpreisgewinner Liu Xiaobo, pflichtete Hous Version der Ereignisse später bei. Dass Blut auf dem Tiananmen vergossen worden sei, sei Unsinn. Die Fakten zu Tiananmen sind in der Tat so eindeutig, dass selbst der offizielle Wikipediaeintrag zu Tiananmen anführt, dass außer den Studentenanführern Chai Ling und Wu’er Kaixi alle Quellen ein Massaker dementieren.
Neben den zahlreichen Augenzeugenberichten, finden sich für den kritischen Leser auch in der deutschen Berichterstattung selbst Anhaltspunkte dafür, dass es wohl kaum ein Blutbad auf dem Platz des himmlischen Friedens gegeben haben kann. Denn trotz der Anwesenheit eines Großaufgebots der Weltpresse zur Zeit des vermeintlichen Massakers, ist es nicht das Bild von ermordeten Studenten, sondern das des Tank Man, das immer wieder Verwendung findet. Der Grund ist naheliegend: Es existieren keine Aufnahmen von toten Studenten auf dem Tiananmen.
Propaganda und Geschichtsfälschung
Bei einer solch eindeutigen Quellenlage stellt sich natürlich die Frage, wie das Tiananmen-Massaker eine solch internationale Berühmtheit erringen konnte, wenn es kein Massaker auf dem Tiananmen gab. Die Antwort auf diese Frage findet sich in der deutlich brutaleren Alternativversion der Ereignisse, die in den Tagen nach der Niederschlagung der Protestbewegung in verschiedenen mehr oder weniger martialischen Ausführungen ihren Weg in die internationale Berichterstattung fand. Diese Version beschrieb, wie die Studenten von der Volksbefreiungsarmee wahllos niedergeschossen und von Schützenpanzern überrollt wurden, wie Bulldozer die leblosen Überreste zusammengeschoben hätten und die Armee sie dann verbrannte. Sie gab vor, es hätte über 10.000 Tote gegeben.
Angeblich von einem Beijinger Studenten verfasst, wurde diese fiktive Darstellung zunächst in der Hongkonger Zeitung Wen Wei Po veröffentlicht, aber bald weltweit weiterverbreitet. Der australische Premierminister Bob Hawke hielt am 9. Juni eine emotionale Ansprache, in der er beschrieb, wie Schützenpanzer Studenten überrollten, bis sie nur noch „Brei“ (pulp) waren, und die Armee sie anschließend mit Flammenwerfern verbrannte. Eine ähnliche Version veröffentlichte auch der Spiegel in Deutschland, der die Worte, die Schützenpanzer hätten die Studenten „platt wie Fleischpfannkuchen“ gewalzt, einer anonymen chinesischen Augenzeugin zuschrieb. Weiter heißt es, die Armee hätte „Köpfe und Gliedmaßen abgerissen“. Der Artikel erschien unter der Überschrift „Teng: Was sind schon eine Million Tote?“
Zu den wenigen zeitgenössischen Unterstützern dieser Version gehörten ein Reporter der BBC und Studentenanführer Wu’er Kaixi. Beide bestätigten, dass die Armee die Studenten in der Mitte des Tiananmen zusammengeschossen hätte. Doch beide Aussagen wurden bald wiederlegt. Es zeigte sich, dass Wu’er Kaixi Tiananmen bereits Stunden vor der Räumung verlassen hatte und die Mitte des Platzes für den Reporter aus seinem Hotel nicht einsehbar war. Als die britische Regierung in 2017 die diplomatische Korrespondenz des Jahres 1989 freigab, stellte sich schließlich heraus, dass der Urheber der Alternativversion der britische Botschafter in Beijing zu jener Zeit Sir Alan Donald war.
Die Umstände, unter denen Sir Alans Version Berühmtheit erlangte – mit dem britischen Botschafter als Urheber, der Verbreitung durch eine Zeitung der britischen Kronkolonie und der Weiterverbreitung in der internationalen Presse trotz mangelnder Beweise und im direkten Widerspruch zu einer Vielzahl glaubwürdiger Augenzeugenberichte – legt nahe, dass Gregory Clarks Einschätzung, dass es sich um eine „Propagandakampagne“ (black information) der angloamerikanischen Geheimdienste gehandelt hat, korrekt ist. Und sie war ein enormer Erfolg. Sir Alans Version dominiert die Vorstellung von Tiananmen bis heute.
Die vergessene Seite von Tiananmen
Es gibt weitere Gründe, die für Clarks Einschätzung sprechen. Allen voran die Tatsache, dass offizielle Quellen, Bild- und Videomaterial, das die gängige Version der Proteste in Frage stellen würde, schwerwiegender Zensur ausgesetzt ist. Dies betrifft sowohl offiziell freigegebene Dokumente der amerikanischen Botschaft in Beijing als auch Fotomaterial von Reuters und das offizielle Videomaterial des chinesischen Staatsfernsehens. Das hat dazu geführt, das viele der eindrucksvollsten Bilder der Proteste im Westen vergleichsweise unbekannt sind.
Die Berichterstattung weist somit bis heute schwerwiegende Lücken auf. Wichtige Aspekte, z.B. dass ein großer und wesentlich militanterer Teil der Protestbewegung nicht aus Studenten, sondern aus Arbeitern bestand und sich vor allem gegen Inflation und staatliche Korruption und nicht Demokratie – deren Bedeutung selbst den Studentenanführer nicht geläufig war – richtete, bleiben unerwähnt. Doch die zensierten Aufnahmen dokumentieren vor allem auch das Ausmaß der Zerstörung, dass Soldaten Opfer öffentlicher Hinrichtungen wurden und dass die Darstellung der Demonstranten als friedfertige Opfer willkürlicher Staatsgewalt nicht haltbar ist.
Die von Reuters zurückgehaltenen Bilder beispielsweise zeigen verbrannte und zum Teil verstümmelte Soldaten, die offenbar öffentlich gelyncht und deren Leichen anschließend an Bussen oder Brücken aufgehängt wurden (Achtung: plastische Gewaltdarstellung: Foto 1 / 2 / 3). Auf den 12 Minuten langen Originalaufnahmen des chinesischen Staatsfernsehens ist das Ausmaß an Zerstörung der Ausschreitungen mit dutzenden brennenden Fahrzeugen, die kilometerlang die Straße säumen, zu sehen. Andere Szenen zeigen, wie Demonstranten mit einem der Armee entwendeten Schützenpanzer fahren und mit dem Geschütz über Barrikaden hinweg feuern. Laut der Sprecherin beläuft sich die Zahl der während der Proteste zerstörten Fahrzeuge auf über 1200. Sie nennt auch die offiziellen Opferzahlen von über 200 Toten, darunter 36 Studenten. Die Zahlen stammen aus der offiziellen Darstellung der chinesischen Regierung zu den Tiananmen-Protesten, die – anders als es die deutsche Berichterstattung suggeriert – öffentlich verfügbar ist (Link / Englische Übersetzung).
Der zeitliche Ablauf der Massenproteste deutet zudem an, dass neben der in der Berichterstattung beschriebenen Friedfertigkeit der Demonstranten, auch in Frage stehen sollte, von welcher Seite die finale Eskalation der Proteste wirklich ausging. Die Demonstrationen auf Tiananmen wurden nicht direkt unterdrückt, sondern dauerten 7 Wochen. Selbst nach Verhängung des Kriegsrechts am 20. Mai dauerte es weitere zwei Wochen bis zur letztendlichen Räumung des Platzes. Dass die chinesische Regierung die Proteste erst wochenlang tolerierte und die Volksbefreiungsarmee sich zunächst tagelang mit den Demonstranten verbrüderte, Essen teilte und sang und Räumungsversuche auf Druck der Demonstranten wiederholt abbrach, um eine Eskalation zu vermeiden, um dann doch unprovoziert ein Massaker anzurichten, scheint unwahrscheinlich.
Ebenso unwahrscheinlich scheint, dass Demonstranten, die unter Beschuss stehen, die Zeit finden, Soldaten öffentlich hinzurichten und demonstrativ aufzuhängen. Sowohl Aussagen des „Tank Man“-Fotografen Jeff Widener, der den Tod zweier Soldaten bei der finalen Auseinandersetzung miterlebte, als auch die der Studentenanführerin Chai Ling, die zugab, dass Blutvergießen das Ziel ihrer Bemühungen sei, lassen vermuten, dass die Demonstranten mindestens zur Eskalation beigetragen haben.
Letztendlich lässt eine Einschätzung, die auch die im Westen typischerweise zensierten Informationen zu Tiananmen berücksichtigt, den Schluss zu, dass die offizielle Darstellung der chinesischen Regierung der Wahrheit näherkommt als Sir Alans. Das gilt auch für die Zahl der Opfer, die gewöhnlicherweise in der Größenordnung „hunderte bis tausende“ angegeben wird. Dabei wurden die Schätzungen in den Tausenden vom Roten Kreuz direkt dementiert oder kamen von Sir Alan. Die Zahl von über 200 Toten der chinesischen Regierung wurde hingegen zumindest teilweise bestätigt. Gleich zwei Menschenrechtsorganisationen – Tiananmen Mothers und June Fourth – führten eigene Zählungen durch, um die Zahlen der Regierung zu widerlegen, und kamen nach einem bzw. zwei Jahrzehnten auf gerade einmal 180 und 155 Opfer.
Der amerikanische Beitrag zu Tiananmen
Ein weiterer Aspekt, der in der deutschen Berichterstattung selten Erwähnung findet, ist die amerikanische Einflussnahme auf die chinesische Protestbewegung. Die Beschwerde der chinesischen Regierung, die Amerikaner hätten die Demonstranten unterstützt und zur Eskalation beigetragen, wird in westlichen Medien als wenig kreative Ausrede gesehen, um vom eigenen Versagen abzulenken. Dabei besteht – ähnlich wie bei den Protesten in Hong Kong 30 Jahre später – vielleicht Zweifel am Umfang, aber nicht an der Einflussnahme selbst.
Bereits in 1988 eröffnete die CIA-Schwesteragentur National Endowment for Democracy, die laut ihrem Gründer Allen Weinstein offen das tut, was die CIA früher im Geheimen gemacht hat, und für Regierungsumstürze weltweit verantwortlich gemacht wird, ein Büro in Beijing. Zur selben Zeit begannen laut dem indischen Geheimdienstoffizier B. Raman amerikanische Militärs die Studentenanführer in Hongkong in Demonstrationstechniken zu schulen. Folgerichtig berichtete die Vancouver Sun, dass die CIA bereits Monate vor Tiananmen Kontakt zu den Studenten unterhielt, dabei half die Studentenbewegung mitaufzubauen und Produktionsmittel für Propaganda zur Verfügung stellte.
Nach Beginn der Proteste wurde Mitte April James Lilley neuer amerikanischer Botschafter in Beijing. Lilley hatte zuvor 30 Jahre für die CIA gearbeitet und bei der geheimdienstlichen Infiltrierung Chinas geholfen. Gene Sharp, Amerikas führender Experte für gewaltlosen Widerstand, dessen Leben in der Dokumentation „How to start a revolution“ verewigt wurde, reiste in den letzten Wochen des Aufstands ebenfalls nach Beijing. Das amerikanische Propagandamedium Voice of America widmete darüber hinaus einen Großteil seines täglich 11-stündigen Programms den Protesten auf dem Tiananmen. Eine damalige Protestteilnehmerin von der Beijing Universität gab gegenüber dem Autor zu Protokoll, dass allein aufgrund dieser Ausstrahlungen die amerikanische Unterstützung der Proteste bereits als offenes Geheimnis unter den Studenten galt.
Nach der Niederschlagung des Aufstands durch die Volksbefreiungsarmee halfen CIA und der britische MI6 prominenten Demonstranten bei der Flucht. Über die Operation Yellowbird gelangten über 800 chinesische Dissidenten in den Westen, darunter 15 der 21 von der chinesischen Regierung meistgesuchten Studenten. Für einen Großteil von ihnen führte der Weg in die USA, wo sie Ausbildungen an Eliteuniversitäten wie Harvard und Columbia erhielten. James Lilley gewährte darüber hinaus dem chinesischen Dissidenten und einem der geistigen Anführer der Proteste Fang Lizhi über ein Jahr Zuflucht in der amerikanischen Botschaft in Beijing, bis auch er in die USA ausreiste.
Der lange Schatten von Tiananmen
Das Narrativ vom Tiananmen-Massaker ist aus propagandistischer Sicht ein beispielloser Erfolg. Für China hatte dieser Erfolg weitreichende diplomatische und wirtschaftliche Konsequenzen. Auslandskredite wurden eingefroren und China mit Embargos belegt. Der Beitritt der Volksrepublik zur Welthandelsorganisation verzögerte sich um Jahre. Noch schwerwiegender war aber der Schaden für Chinas Ansehen in der westlichen Welt. Denn im Gegensatz zum Großteil der wirtschaftlichen Sanktionen, hält dieser bis heute an. Und die gängige Darstellung der chinesischen Regierung als unmenschlich, gewaltbereit und illegitim schöpft ihre Glaubwürdigkeit zu einem nicht unbedeutenden Teil aus dem Mythos Tiananmen.
Wie groß der Erfolg von Sir Alans Darstellung bis heute ist, wird besonders dann deutlich, wenn man Tiananmens außergewöhnlichen Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung mit dem ähnlicher Ereignisse der jüngeren Geschichte vergleicht. Massaker an der Zivilbevölkerung sind selten, aber nicht einzigartig. Doch im Gegensatz zu Tiananmen sind die von Militärregierungen begangenen Studentenmassaker von Mexiko 1968, Thailand 1973 oder das Gwangju Massaker 1980 beinahe völlig unbekannt. Im Jahr der Tiananmen-Proteste 1989 gab es Massenmorde in Indien, Venezuela und die amerikanische Invasion in Panama. In allen Fällen waren die Opferzahlen mindestens vergleichbar, aber keinem dieser Ereignisse wurde je dieselbe historische Bedeutung beigemessen wie Tiananmen.
Deutsche Medien tragen ihren Teil zum Mythos bei, indem sie bis heute vom Blutbad auf dem Tiananmen und allein von friedlichen Demonstranten schreiben. Wenig besser sind die wenigen Artikel, die eingestehen, dass es zwar kein Blutvergießen auf Tiananmen gab, doch die mediale Berichterstattung trotz alledem im Recht sehen, weil ja immer noch andernorts hunderte Menschen starben. Diese Argumentation offenbart nicht nur ein zweifelhaftes Verhältnis zu journalistischer Faktentreue, es ist auch unaufrichtig. Denn natürlich war der Ort des Geschehens für die Wirkung der Geschichte von essentieller Bedeutung. Um die Weltöffentlichkeit zu schockieren, musste das Massaker auf dem Tiananmen sein. Denn militante Arbeiter, die öffentlich Soldaten hinrichten, können kaum mit demselben Mitgefühl rechnen wie junge, unbewaffnete Studenten. Und die Studenten waren auf dem Tiananmen.
Das Tiananmen-Massaker zeigt wie Propaganda in der öffentlichen Wahrnehmung als geschichtlicher Fakt etabliert und sogar zu einem Ereignis von welthistorischer Bedeutung hochstilisiert werden kann. Es zeigt auch, dass westliche Medien selbst nach der Veröffentlichung zahlreicher Gegendarstellungen lieber an einem einmal ausgewählten
Narrativ festhalten als sich um Aufklärung zu bemühen; und das jahrzehntelang. Dass eine 36-jährige Fiktion aus dem britischen Außenministerium das Ansehen Chinas in der westlichen Welt bis heute prägen kann, sollte zu denken geben. Und es wirft die Frage auf, bei welch anderen bedeutenden geschichtlichen Ereignissen es weniger die Fakten als vielmehr die manipulativen Fantasien westlicher Geheimdienste sind, die die öffentliche Wahrnehmung in Deutschland prägen.
Fehlen jetzt noch ein paar Details zu der Uiguren-Affäre, in wie weit da auch wieder die übliche Verdächtigen ihre Finger im Spiel haben. Wenn das nicht mindestens eine Sanktion von Flinten-Uschis Wertewesten gibt…
Nee, da hatte Erdogan die Finger im Spiel, auch in der Ein-/Ausschleusung von Terroristen. Ich finde grad den Beleg nicht, man kann sich nicht jede wertewestliche Sauerei merken.
Als es mit der DDR zuende gegangen ist, haben die Genossen auch von der Chinesischen Lösung öffentlich gesprochen‼️
Da muss irgendwie was am Massaker dran gewesen sein oder sollte die Stasi, da auf Westliche Gräuelpropaganda reingefallen sein ❓
Beim Euromaidan oder der Rumänische Revolution ist es bis heute unbekannt wer eigentlich geschossen hat.
Es zeigt nur, wie in Unterwäsche Besoffene auf die dümmste antikommunistische Propaganda reinfallen.
Der Begriff „chinesische Lösung“ in Bezug auf die Proteste in der DDR findet sich ausschliesslich in westdeutschen Propagandaquellen wie https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/deutsche-einheit/wider-die-chinesische-loesung-389962
Es ist nicht belegt, dass „die Genossen“ jemals die „chinesische Lösung“ vorgeschlagen hätten, weder öffentlich noch geheim. Sie haben die teilweise gewaltsame Beendigung der am Ende gewaltsamen Proteste allerdings gebilligt und gutgeheissen, wobei sie die Toten und Verletzten auf beiden Seiten bedauert haben.
Soweit ich mich erinnere, war Krenz kurze Zeit später zu Staatsbesuch in Peking. Auf das Massaker im Interview angesprochen war er leicht irritiert und fragte nach: Welches Massaker? Es hat keines gegeben.
Wie sollte er dann von einer chinesischen Lösung sprechen können?
Alles Erfindung der Medien.
Gut, das Massaker gab es nicht. Aber die russischen Massaker doch, stimmt’s? Zumindest in Butscha. Dazu werden doch fleißig Fakten gesammelt und Anklagen erhoben.
Richtig. Man darf auch nicht unterschätzen daß die „friedliche Revolution“ in der DDR damals ebenso von westlichen Geheimdiensten unterwandert war, wie die Studentenproteste in China, die demzufolge auch ein Interesse an Streuen solcher Gerüchte hatten, um den Widerstand zu forcieren. Ein gewaltsamer Umsturz in der DDR wäre denen wohl auch am liebsten gewesen, da ihnen wohl die Phantasie fehlte, sich vorzustellen, daß die DDR-Führung einfach so aufgeben würde.
Ja,
hat mir der Bekannte vom Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ wohl richtig Quatsch erzählt. Und der Ungarische Volksaufstand und der Prager Frühling sind wahrscheinlich nur meiner Einbildungskraft zu verdanken ⁉️
Wessis sind auch 35 Jahre später erstaunlich ahnungslos.
Ein erfundener Bekannter bei den Fallschirmjägern wäre deutlich glaubwürdiger gewesen, denn eine Kompanie des Luftsturmregiments soll tatsächlich an einem der Montage nach Leipzig verlegt worden sein. („MDR berichtete“)
Das „finstere“ Wachregiment Feliks dagegen war tatsächlich ein Wachregiment. Und selbst mit dieser Aufgabe war es überfordert, denn es konnte bzw. sollte nicht einmal die Erstürmung der Normannenstraße verhindern.
Die Bilanz des Eindringen des Volkes in die Bezirksverwaltungen und Hauptverwaltung des MfS 1989/1990 lautete: 0 tote Demonstranten; 3 tote Chefs der MfS-Bezirksverwaltungen, die sich anschließend mit der Dienstwaffe selbst richteten
@Besdomny
Der Bekannte hatte seinen Wehrdienst als Militärmusiker beim Wachregiment abgeleistet. Für die war es nicht das üblich mit geladenen Waffen im Bereitschaft zu warten oder sich bei den Demonstrationen in auffälligen Zivilkleidung zu zeigen.
Ps. Fallschirmjäger kenne ich nur welche, die bei der Bundeswehr waren und dort wurde nicht der „Polizeikampf“ für innere Unruhen trainiert. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Polizeikampf
Die BRD hat den kompletten Aktenbestand der DDR übernommen: Partei, Staat, alles. Und was das MfS zwischenzeitlich verzweifelt versuchte zu schreddern wurde in jahrelanger Kleinarbeit wieder zusammengeklebt.
Wenn also irgendwelche „chinesischen Lösungen“ in Planung gewesen wären hätten wir das in den letzten 35 Jahren aus der BILD-Zeitung erfahren.
Was wir dagegen zu wissen glauben – und zwar seit Oktober 1989 – ist, dass es Überlegungen gab, die Demonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig nicht zuzulassen. (Den Bahnhof zu sperren? Den Leipziger Ring zu sperren? Was weiß ich; jeder bundesdeutsche Polizeichef weiß, wie man das macht. Was die Wikipedia nicht daran hindert, von einem „drohenden Blutbad“ zu schreiben.)
Aber selbst die diesbezüglichen Überlegungen hatten anscheinend keine konkrete Gestalt angenommen. Jedenfalls geben die Akten und Augenzeugen nichts her.
Und nun tauchst du 35 Jahre später mit deinem „Militärmusiker beim Wachregiment“ auf, der über die bevorstehende „chinesische Lösung“ informiert war. Das ist verrückt, hat seinen Grund aber darin, dass das bis heute medial vermittelte Bild vom blutrünstigen SED-Regime einfach nicht zu den Ereignissen vom Herbst 1989 passen will.
Glückwunsch, immerhin spürst du die kognitive Dissonanz noch.
Ach, erst „haben die Genossen auch von der Chinesischen Lösung öffentlich gesprochen“, dann hat es „der Bekannte vom Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ .. erzählt“, was denn jetzt?
@ Kalsarikännit : …auch beim Euro-Maidan sei bis heute unbekannt, wer da
eigentlichlich geschossen habe….. NEIN !
FALSCH ! Dazu gibt es Untersuchungen
einer kanadischen / amerikanischen (?) Ärztin und eines kanadischen Professors.
Wer damals geschossen hat, ist zweifels-frei nachgewiesen.
Ja und, wer war’s denn ❓
Vielleicht die kanadischen-Mounties
Steht alles hier beim Ivan Katchanovski:
https://www.researchgate.net/publication/383610612_The_Maidan_Massacre_in_Ukraine_The_Mass_Killing_that_Changed_the_World
Das schlagendste Argument ist die Tatsache, daß alle Maidan-Prozesse, die es gab (es waren nicht soo viele) im Sande verlaufen waren, nachdem praktisch alle Zeugen übereinstimmend berichteten, von welchen Gebäuden aus sie beschossen worden waren, und daß diese alle unter Kontrolle der „Majdan-Bewegung“ standen.
Das Magazin „Monitor“ hat denn auch einen trefflichen Beweis geliefert, als man Wochen nach den Ereignissen mit einem Ortskundigen über die Institutska-Straße gingen, wo man noch die Durchschüsse durch Bäume sehen konnte, deren Schußkanäle klar belegten, daß aus den oberen Etagen des Hotels Ukraina geschossen worden war – das unter Kontrolle der Majdankräfte stand. Man ging mit diesen Erkenntnissen udn etlichen eingesammelten Patronenhühlsen und Geschossen zum zuständigen Staatsanwalt (von einer rechten Partei!), der versprach, sich darum zu kümmern. Ein paar Tage später wurden die Bäume gefällt….
Dann hat der Staatsanwalt sein Versprechen ja gehalten: Er hat sich gekümmert …
Japp… So wie sich die Mafia um ihre Opfer kümmert….
Zur sog. rumänischen Revolution empfehle ich den Film „Schachmatt – Strategie einer Revolution“ (2003) der östereichischen Journalistin Susanne Brandtstätter. Findet man noch immer auf Youtube. Wurde von ORF/ZDF/Arte fianziert und zeigt dennoch in genügender Deutlichkeit den geheimdienstlichen Hintergrund.
Zum Euromaidan einfach bei Ivan Katchanovski nachlesen. In seinem Twitter-Account oder im Buch „Das Massaker auf dem Maidan“
https://anderebuchhandlung.de/shop/item/9783985860630/das-massaker-auf-dem-maidan-von-katchanovski-ivan-gebundenes-buch
Die wegen des Massakers angeklagten Berkut-Angehörigen wurden von Post-Maidan-Gerichten allesamt entlastet.
Kurz: Es ist alles klar.
An sich ein guter Artikel.
Was mich ärgert, sind Unkorrektheiten. Das fängt bei der U(ntertitelung des „Tank Man“-Fotos an. Die Panzer, vor deren einer der Mann sich stellte, fuhren nicht auf dem „Tian An Men“ (dazu unten), sondern auf der ChangAn Dajie, dem Chang An-Boulevard. Das ist nicht bedeutungslos, da sich die Panzer offenbar nach Osten, also vom Grossen Platz des Tors zum himmlischen Frieden (天安门广场 Tiān’ānmén Guǎngchǎng) wegbewegen.
Tian An Men (天安门) ist das Tor des Himmlischen Friedens, der Südeingang zum Kaiserpalast-Museumsareal („Verbotene Stadt“), dem Tor, von dem aus Mao Zedong am 1.8.1949 die Volksrepublik China proklamierte. Der Platz südlich davon und südlich des ChangAn-Boulevards war der Schauplatz einer Reihe grosser Versammlungen in der chinesischen Geschichte, weswegen sich die Protestierenden (oder verhinderten Farbenrevolutionäre) des April-juni 1989 dort versammelt hatten.
Nochmal: Der Platz heisst Grosser Platz am Tor des himmlischen Friedens, nicht Tiananmen, nicht Platz des himmlischen Friedens. Das ist keine Pedanterie.
Dazu nochmal https://peds-ansichten.de/2019/02/tiananmen-massaker-1989/ Der Testfall Tiananmen-Platz
In Peking wollte der CIA nur provozieren, das der chinesische Staat öffentlich Gewalt anwendet um die Bilder zu erzeugen die sie brauchten. Hat nicht geklappt, und die „Bilder“ wurden nur suggeriert.
Auf dem Maidan waren sie perfekt vorbereitet, und haben Scharfschützen postiert, die das Morden und Panik schüren erledigt haben. Hier wurden Bilder tatsächlich erzeugt( den Handykameras geschuldet) und die Toten den Propagandaamateuren im Kreml in die Schuhe geschoben.
Aber welcher Journalist oder Whistleblower(weiss irgendein Leser ein deutsches Wort dafür, Hilfe!) zeigt uns endlich die Bilder der Zerstörung in Tel Aviv und Haifa?
Zum Schluss herzlichen Dank für diesen soliden Artikel. Kommt ins Archiv( ne nicht bei telepolis. Die Lauterkeit bei TP ist so unbewiesen wie das angeblich eingelagert Gold in Fort Knox).
„Aber welcher Journalist oder Whistleblower(weiss irgendein Leser ein deutsches Wort dafür, Hilfe!)“
a) Tagebuchschmierfink oder -fälscher
b) Pfeifenschläger bzw. Gassenhauer
Ja, Bücklers Walther:
Managing Director
Shanghai, China
Info
Digital marketing / business development / luxury, 15+ yrs. working experience in Germany, the United States and China. 10+ yrs. leadership experience. International education and mindset.
https://cn.linkedin.com/in/walther-buecklers-1287a51b
Eindeutig ein Experte für die richtige education und das richtige mindset:
Hat China zu spät auf den Ausbruch des Virus reagiert?
Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie über die Grenzen Chinas hinaus hätte verhindert werden können, hätte China rechtzeitig gehandelt; auch hier sind sich die deutschen Medien einig. Eine schwere Anklage, denn sie unterstellen so nicht nur politisches Versagen, sondern schieben der Volksrepublik die Verantwortung für zehntausende Opfer weltweit zu. Die Unterstellung scheint durch eine wissenschaftliche Studie widerlegt, die zu der Erkenntnis gelangt, dass es bereits mindestens im Dezember Infektionsfälle in Frankreich gab.
(…)
Chinas Krisenmanagement
Nach der überaus kritischen Beurteilung von Chinas anfänglichen Bemühungen, des Virus Herr zu werden, ist es wenig überraschend, dass auch das weitere Krisenmanagement nicht den Beifall der deutschen Medien findet. Im Januar und Februar setzt China die größte Quarantäneaktion der Geschichte um, entsendet 40.000 Mann medizinisches Personal in die Provinz Hubei, errichtet zwei Krankenhäuser in 10 Tagen und stellt die Wirtschaft auf medizinische Notversorgung um.
Der Lockdown ist keine vier Tage alt, da erklärt die SZ Chinas Maßnahmen bereits für schlicht falsch und blinden Aktionismus. Das Heute Journal nennt sie „martialisch“ und diskreditiert sie später als „die Mittel eines autoritären Staates“. Nur wenig später werden viele europäische Staaten vergleichbare Quarantänemaßnahmen einleiten. Als die WHO China für seine Reaktionsschnelligkeit und Transparenz lobt, ist das für die SZ „eine Schande“ und die FAZ mutmaßt, dass die chinesischen Medien der WHO die Worte in den Mund gelegt hätten.
Aus:
Die ewige Gelbe Gefahr
13. Juni 2020 um 12:00 Ein Artikel von Walther Bücklers
https://www.nachdenkseiten.de/?p=61844&ref=forumarbeitswelten.de
Die USA und die NATO allerdings mit den durch den Syrienkrieg und den Bürgerkrieg in Libyen geschaffenen humanitären Katastrophen oder Frankreich mit der nordafrikanischen Flüchtlingskrise in Verbindung zu bringen, gelingt beiden nicht. Für den Drohnenkrieg mit deutscher Beteiligung scheinen sie sich nicht zu interessieren. Dass es so viel leichter fällt, die Vergehen des weit entfernten Chinas als die ungleich schweren Völker- und Menschenrechtsverstöße von europäischen Nachbarn, NATO-Partnern und Deutschland selbst zu verurteilen, zeugt weder von Mut noch von moralischer Integrität. Als Reinhard Bütikofer Mitte April auf Twitter per chinesischer Schriftzeichen auf Menschenrechte in China aufmerksam machen will, hat die chinesische Regierung die Corona-Epidemie im eigenen Land bereits unter Kontrolle gebracht. Während China die Opferzahlen damit unter 6.000 Toten hält, sterben in Europa und Amerika hunderttausende Menschen zu einem nicht unerheblichen Teil, weil wirtschaftspolitische Interessen schwerer als gesundheitspolitische wogen oder schlicht aufgrund grober politischer Fahrlässigkeit. Das Recht auf Leben ist der erste Punkt auf der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und man könnte nur unzureichend argumentieren, dass diesem Recht während der Corona-Epidemie im Westen größeres Gewicht eingeräumt worden wäre als in China.
Aus:
Westliche Werte und die IPAC
10. Dezember 2020 um 9:00 Ein Artikel von Walther Bücklers
https://www.nachdenkseiten.de/?p=67834
Wie sagts der Angelsachse, Blame Game.
Ein paar Jahre später stand ich auf dem Platz gegenüber der Halle des Volkes um dann in Richtung des kaiserlichen Palastes zu laufen. Schier durch die Größe sind tausende Studenten eine kleine Fläche. Auch die 3 Panzer stehen auf einer Hauptstrasse, auf dem Platz gibt es keine Fahrstreifen. Das Bild ist verzerrt die chinesischen Panzer sind Nachbauten der russischen nur in schlechterer Qualität. Auf dem Bild sieht der T62 ziemlich breit aus.
Nach dem Fußmarsch über die Hälfte des Platzes war mir klar das es so wie beschrieben, nicht hätte sein können.
Heute kann mit Hilfe von schön scharfen Satelliten-Aufnahmen leicht die Propaganda entlarvt werden.
Naja, der Mann hat wohl vor den Panzern gestanden, eher nicht lange, dann ist er wohl einfach weggegangen.
Es scheint zwei Fotos zu geben, das eine von dem AP-Reporter Jeff Widener, das andere, weniger bekannte, von dem britischen Fotografen Stuart Franklin. Beide wurden aufgenommen von einem Balkon oder Fenster im Hotel Beijing, das sich östlich von Wangfujing an der östlichen Changan Dajie befindet. Das ist die West-Ost.Magistrale des 1, Rings, mit dem Tor des Himmlischen Friedens und dem nördlich gelegenen Kaiserpalast als Mittelpunkt. Das Hotel befindet sich gut 750m nordöstlich vom Nordostende des Grossen TienAnMen-Platzes.
Wenn Franklin im Interview https://www.theguardian.com/artanddesign/2009/may/14/stuart-franklin-best-shot-photography sagt:
„So the following morning, I was on the balcony in my hotel room on Chang’an Avenue in Beijing, about 150 metres from Tiananmen Square“, ist das nicht wahr. Es gibt keinen Balkon des Beijing-Hotels, von dem aus man den Platz sehen kann.
Daher sind auch die folgenden Sätzt wohl Unsinn. Nun fand das Interview 20 Jahre nach den Ereignissen statt, und „Tiananmen-Massaker“ war kanonisch. Ob Franklin gelogen oder sich in der Erinnerung etwas zurechtgemacht hat, weiss ich nicht und ist auch egal.
Am Vorabend hatte es südwestlich des Hotels in der Tat gewaltssame Auseinandersetzungen gegeben, bei denen Soldaten auf Demonstranten oder Rioters geschossen haben, die ihrerseits mindestens einen Bus in Brand gesetzt hatten, den man in Franklins Foto sehen kann. Dabei hat es Verletzte, womöglich auch Tote gegeben.
Das ikonische Bild vom „Tank Man“ belegt ja sogar das Gegenteil der Propaganda. Es gibt nämlich auch ein Video davon, das klar zeigt, daß der Panzerfahrer alles versucht, um an dem Mann vorbei zu kommen, ohne ihn zu verletzen, bis er schließlich von einem anderen Passanten zur Seite gezogen wird. Das paßt also auch nicht zum Narrativ von der Armee, die mti Panzern Mengen zermalmt. Aber die Geschichte, die mit dem Bild transportiert wurde, hat sich durchgesetzt…
DIE GESAMTE WESTLICHE ERZÄHLUNG IST GELOGEN!
Tonkin, 9/11, Massenvernichtungswaffen im Irak, Mutter Theresa, z.B. Klima, Corona, die Walkampagne, alles, alles eine einzige Lüge.
@Autonomer: „Tonkin, 9/11, Massenvernichtungswaffen im Irak, Mutter Theresa, z.B. Klima, Corona…“
Jau, alles dasselbe, is‘ schon klar!
Und irgendwie doof, dass ausgerechnet die Chinesen mittlerweile wegen der Klimakrise, die ihr Land auch massiv betrifft, gewaltige Investitionen u.a. im Bereich der EE investieren.
Ach, was soll’s, bei Dir ist eh Hopfen und Malz verloren…
NSU fehlt in Deiner Aufzählung..
fällt dies auch unter das Desinformation- Gesetz der EU? oder werden Politische Aussagen ausgenommen,
weil die Aufgabe der Geheimdienste seit je Desinformation ist…
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/angriff-auf-die-meinungsfreiheit-die-eu-verpflichtet-digitale-dienste-nun-gegen-desinformation-vorzugehen-li.2338788
Guter Journalismus, danke.
Ich feue mich immer über Artikel im Overton Magazin, die die völlig absurde Propaganda der MSM über China korrigieren.
Dasselbe wie in Ungarn, der DDR und der CSSR. In kommunistischen Staaten wird im Falle von Demonstrationen das Militär geschickt, welches hierbei völlig überfordert ist. Der Unterschied ist aber, dass es hier den Demonstranten gelang, Fahrzeuge zu kapern und selbst zu benutzen. Bei aggressivem Vorgehen der Soldaten wäre das nicht möglich gewesen. Aber dann die Eskalation: die Demonstranten mussten Soldaten an die brennenden Fahrzeuge gebunden haben. Eine maximale Provokation, die die Regierung wohl zu Überreaktionen veranlassen sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dahinter ausländische Agenten befanden, ist hoch.
Die Darstellung des Westens ist äußerst löchrig und den Beteiligten war das schon immer klar. Aber der Westen hatte damals ein Informationsmonopol. Die Falschdarstellung wurde weltweit geglaubt und hatte negative Konsequenzen für das Land.
Und heute? Nicht mehr. Das war das eigentliche Resultat des Ukrainekriegs. Die Westpresse war überzeugt, den Rest der Welt in sein Sanktionsregime gegen Russland zwingen zu können. Womit sie sich geschnitten hatten, die Propagandamaschine tat nicht das Erwartete. Im Gegenteil, es gab eine Beitrittswelle zu den BRICS und Russland war dabei so etwas wie der Anführer. Das war die eigentliche Schlacht im Ukrainekrieg und zwar die wichtigere als die militärische.
Der Verlierer hieß Joe Biden. Der Deep State wusste, dass der weg muss. Der Kandidat des zum Umdenken gezwungenen Deep State war dann Donald Trump. Dass der ohne DS regiert, ist falsch.