„Sollen wir nun wieder fliehen?“

Blick auf Teheran
Diego Delso, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Im Iran leben zahlreiche afghanische Geflüchtete. Doch seit Kriegsausbruch blicken sie abermals in eine ungewisse Zukunft – und werden vom Regime zu Sündenböcken gemacht.

Seit dem Kriegseintritt der USA am vergangenen Wochenende hat sich die Eskalationsgefahr im Iran drastisch erhöht. Während weiterhin unklar ist, ob US-Präsident Donald Trump weitere Angriffe durchführen lassen wird, wurden die gegenseitigen Beschüsse seitens Israels und Irans fortgeführt. Zahlreiche Menschen in Teheran und anderswo sind den Raketen weiterhin wortwörtlich ausgeliefert. Laut dem iranischen Gesundheitsministerium wurden bis jetzt (Stand: 22. Juni 2025) mindestens 430 Menschen durch israelische Angriffe getötet. Menschenrechtsgruppen behaupten hingegen, dass es womöglich doppelt so viele Todesopfer gibt als bekannt.

Vor allem wohlhabende Iraner haben in den letzten Tagen Teheran verlassen und sich in sichere Regionen, die vorerst nicht vom Krieg betroffen sind, abgesetzt. Dies betrifft allerdings nur einen kleinen Teil der Gesellschaft. Für Minderheiten, Randgruppen sowie ärmere Schichten des Landes ist es schwierig geworden, Zufluchtsorte zu finden. Nach UNHCR-Schätzungen leben etwa 4,5 Millionen Afghanen im Iran. Seit Jahrzehnten flüchten Menschen aus Afghanistan ins Nachbarland. Viele von ihnen leben dort in der Illegalität und werden als billige Arbeitskräfte ausbeutet. Die meisten Skylines iranischer Großstädte entstanden in den letzten Jahren meist auf den Schultern afghanischer Geflüchteter. Nun müssen viele dieser Arbeiter auf Baustellen oder in Fabriken Schutz vor Luftangriffen suchen.

„Wir sind hierhergekommen, weil wir uns in Afghanistan nicht mehr sicher fühlten. Wir waren allein, während die Repressalien der Taliban tagtäglich zunahmen, Was sollen wir nun tun? Wieder flüchten?“, fragt Khatera Ahmadi*, eine fünfzigjährige Mutter, die mit ihrer Familie erst vor zwei Monaten nach Teheran gereist ist. Vielen Geflüchteten gehe es im Iran zwar sehr schlecht, aber in vielerlei Hinsicht sei das Leben immer noch besser als in der Heimat unter den militant-islamistischen Taliban. Seit deren Rückkehr hat nicht nur die Geschlechtertrennung im Land, die deutlich strikter ist als jene im Iran, zugenommen, sondern auch die willkürliche Unterdrückung. So wurde etwa Ahmadis Haus mehrfach von bewaffneten Taliban-Soldaten gestürmt und durchsucht. „Ich bin eine Witwe, doch die Soldaten interessierten sich nicht dafür. Sie dachten, IS-Terroristen hätten sich bei uns verschanzt“, erinnert sie sich heute am Telefon. Umso mehr fragt sie sich, was das Ziel Israels und der USA sei. „Hier gibt es Infrastruktur, Bildung und Kultur“, sagt Ahmadi und fragt: „Soll das alles nun weggebombt werden?“ Allen, die nun auf einen Machtwechsel dank amerikanischer oder israelischer Unterstützung hoffen, hat sie eine Lehre aus der eigenen Lebenserfahrung mitzuteilen. „Ich verstehe, dass viele Iraner das Mullah-Regime verabscheuen“, sagt sie, aber Regimewechsel von außen hätten in Afghanistan bisher nie das Gewünschte gebracht. „Meist kam nach dem Übel nur das noch schlimmere Übel.“.

Afghanischer Sündenbock

In den Augen des getroffenen Regimes in Teheran scheint es für das aktuelle Übel auch zahlreiche Verantwortliche im Land zu geben. Konkret stellt sich hier weiterhin folgende Frage: Wer steht auf der Gehaltsliste des Mossad, des israelischen Auslandsgeheimdienstes? Im iranischen Staatsfernsehen wurden vor wenigen Tagen mehrere afghanische Männer vorgeführt. Sie wurden unter fadenscheinigen Vorwürfen verhaftet und für „Terror“ oder „Spionage“ verantwortlich gemacht. Verschiedenen Berichten zufolge, die nicht unabhängig bestätigt werden können, fanden auch zahlreiche Razzien in Vierteln statt, in denen afghanische Geflüchtete leben.

„Das Regime wirft den Afghanen Zusammenarbeit mit dem Mossad vor“, erklärt Mohammad Halim*, der vor rund zwei Jahren Afghanistan verlassen hat. Nach den israelischen Angriffen ist er gemeinsam mit iranischen Freunden in den Norden des Landes geflüchtet. „Es heißt, dass afghanische Spione Koordinaten geliefert hätten“, erklärt Halim in einem Video-Call, der dank einer Starlink-Leitung ermöglicht wurde. Im Gegensatz zu den restlichen Internetleitungen sind sie weiterhin online und ermöglichen so für einige Menschen die Kommunikation. „Nun finden wieder kollektive Bestrafungen statt. Als Afghane muss man noch mehr aufpassen als früher“, erklärt Halim.

Dabei ist der anti-afghanische Rassismus im Iran seit jeher gesellschaftlich als auch institutionell präsent. In mehreren iranischen Provinzen ist es Menschen aus Afghanistan offiziell untersagt, sich niederzulassen. Bekannt wurden in den letzten Jahren auch öffentliche Parks, in denen Menschen afghanischer Herkunft der Zutritt verwehrt wurde. Währenddessen existierten zahlreiche Gefangenenlager für afghanische Geflüchtete, die seit Jahren in Massen abgeschoben werden und an der iranisch-afghanischen Grenze oftmals massiven Menschenrechtsverletzungen seitens der Soldaten des Regimes ausgesetzt sind. Dass einige Afghanen nun tatsächlich gegen das Regime gearbeitet haben, hält Halim dennoch für realistisch. Ebenso wie viele Iranerinnen und Iraner ist auch er zum Schluss gekommen, dass der Mossad schon lange vor den Angriffen innerhalb des Landes aktiv war. „Wie hätten denn sonst derartige Angriffe stattfinden können? Klar, die sind hier. Aber es sind in erster Linie Iraner, die mit den Israelis zusammenarbeiten. Diese haben wohl einige arme Afghanen für niedere Dienste angeheuert“, will Halim gehört haben.

Obwohl sich diese Mutmaßung nicht bestätigen lässt, ist sie in den Augen vieler Afghanen wie Halim nicht unwahrscheinlich. Die meisten afghanischen Geflüchteten im Iran leben in Armut und sind auf Geld für sich und ihre Familien, die meist weiterhin in Afghanistan leben, angewiesen. Dass man in einem solchen Fall auch Geld von fragwürdigen Quellen annimmt, seit nachvollziehbar und menschlich. Immerhin habe bis einiger Zeit auch das Regime afghanische Geflüchtete mit Geld gelockt und in den Tod geschickt. Während des Krieges in Syrien wurden Tausende afghanischer Geflüchteter, darunter auch Minderjährige, für die sogenannte Fatemiyoun-Brigade rekrutiert, um das mittlerweile gefallene, mit Teheran verbündete Regime Bashar al-Assads zu verteidigen. Meist wurden den jungen Männern und ihren Familien iranische Aufenthaltspapiere sowie Zugang zu Bildungsmöglichkeiten versprochen. Doch viele von ihnen kehrten nie zurück.

*Namen aus Sicherheitsgründen geändert

Emran Feroz

Emran Feroz arbeitet als freier Journalist mit Fokus auf Nahost und Zentralasien, unter anderem für Die Zeit, taz, Al Jazeera und die New York Times. Er berichtet regelmäßig aus und über Afghanistan und den US-amerikanischen Drohnenkrieg und ist der Gründer von „Drone Memorial“ (www.dronememorial.com), einer virtuellen Gedenkstätte für zivile Drohnenopfer.
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30 Kommentare

  1. Der Begriff „Regime“ als abwertende Bezeichnus einer zwielichtigen Regierung kann mittlerweile übrigens nahezu universal verwendet werden. Mir fällt grad auf Anhieb keine ein, die den nicht verdient hätte…

  2. Viele Menschen außerhalb der westlichen Medienblase fragen sich heute. Ob es nicht besser gewesen wäre, wenn die NS gleich Alle vernichtet hätte.

    Ja, das hätte uns wohl die Migrationswelle und die Kriege im. Nahen Osten erspart.

    Aber der Führer war selbst Zionist und man kann ein Unrecht nicht mit dem Anderen tilgen.

    Im Grunde waren die armen Ermordeten, nur das Schießpulver der Zionisten, das sie für ihren Apartheitsstaat benötigt haben.

  3. So was Beklopptes. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Ohne da sMenschheitsverbeechen des NS wären die Israelis wahrscheinlich nicht so verbiestert diese Scheisse zu veranstalten. Deutschland trägt also auch eine erhebliche Mitschuld an dem Massaker gegen die Palästinenser.

    1. wieso bekloppt? die Kredite von den zionistischen Banken in London und New York haben die NS für Aufrüstung und Kriegsvorbereitung gern genommen…Geld stinkt nunmal nicht…und übrigens die Pläne der Zionisten bestanden schon lange vor dem Holocaust, der ja bekanntlicherweise seit dann immer wieder im Interesse des zionistischen Apartheid Regimes instrumentalisiert wurde!

    2. Sehe ich nicht so. Die Juden waren schon über 2000 Jahr keine gern gesehenen Menschen.
      An irgend etwas muß das ja gelegen haben. Nur mit deren Religion allein kann das sicher
      nicht zu tun gehabt haben. Jetzt immer daraur hinzuweisen, dass es ja jetzt die bösen Zionisten
      sind die die Verbrechen begehen, halte ich für zu Kurz. Es sind und bleiben die Juden. Und
      da stehen vor allem die reichen Juden in der USA an vorderster Selle. Die verdienen an den
      Massakern. Hat sich eigentlich noch nie jemand gefragt, wie die Juden zu den kostbaren
      Kunstgegenständen gekommen sind, die die Nazis ihnen abgenommen haben und die deren
      Nachkommen so penetrant zurück fordern. Nach der Wende sind Heerscharen von Anwälten
      durch die Dörfer der ehemaligen DDR gezogen und haben Bewohner aus ihren Häusern vertrieben,
      weil die Ländereien früher in Jüdischem Besitz waren. Das wurde in unseren Medien tot geschwiegen.
      Ich habe eine solche Aktion selbst erlebt, als ich beruflich in den Gebieten unterwegs war.

      1. Ich beobachte seit einiger Zeit gezielte Bemühungen, die Diskussionsforen alternativer Medien zu unterminieren – sowohl hinsichtlich des Tons wie des Inhalts. Ob Träumers Kommentar dazugehört, weiß ich nicht, aber seine Aussage „Die Juden waren schon über 2000 Jahre keine gern gesehenen Menschen. An irgend etwas muß das ja gelegen haben“ könnte von jedem Agent provocateur stammen.

        Zur Sache: Das Argument „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“ war noch nie stichhaltig. Genau so gut könnte man sagen: „Die Palästinenser werden schon selbst daran schuld sein, daß die Israelis sie seit Jahrzehnten kollektiv als Terroristen behandeln“. Natürlich gibt es immer wieder Vorfälle, die entsprechende Wertungen plausibel erscheinen lassen können; das macht aus diesen Wertungen aber noch keine überzeugende Analyse. Was Gruppe A über Gruppe B denkt, hat meist wenig mit Gruppe B zu tun, aber viel mit konkreten historischen Situationen: Sind die Polen minderwertig, weil die Deutschen im 19. und 20. Jahrhundert auf sie herabgeschaut haben? Sind die Spanier Großsprecher, weil die Franzosen und Engländer sie im 16., 17. und 18. Jh. dafür gehalten haben?

        1. „gezielte Bemühungen…zu unterminieren“

          Vermute ich ähnlich. Weil so unverblümt und gleich zweimal bei gerade mal 12 Wortmeldungen.
          Andererseits lese ich nicht jeden Artikel und Kommentarstrang.

        2. Ich will mit meinem Kommentar nicht einen anti Jüdischen Aufruhr zünden,
          sondern ich habe mir in meinen 66 Lebensjahren immer mehr gedanken über
          die Abneigung gegeüber den Juden in den meisten Ländern in denen sie
          leben, gemacht. Es war mir immer völlig unverständlich, wie es in Deutschland
          möglich war, dieses ungeheure Verbrechen an ihnen zu begehen. Ich habe darüber
          auch sehr offen mit Juden sprechen können. Das was einige von denen mir erzählt
          haben, darf ich hier gar nicht widergeben. Ich könnte aus persönlichen Erfahrungen
          der Begegnungen mit Juden keinen Groll gegen sie entwickeln. Daher kann ich mir
          eben keinen Reim daraus machen, warum eine bestimmte „Schicht“ von ihnen
          mit ihrem Handeln so gegen andere Menschen agieren. Es ist doch nicht abzustreiten, dass das was Israelis in den letzten 70 Jahren an Verbrechen an den Palestinänsern und an ihren Nachbarn begangen haben, nicht mit Selbstverteidigung zu rechtfertigen ist. Mir fällt kein Volk in der Geschichte der Menschheit ein welches so agiert hat. Hier in Deutschland darf leider nicht frei über dieses Thema gesprochen werden. Man ist sofort ein Antisemit oder, das ist mit jetzt neu, ein Agent provocateur. Ich bin auf jedem Fall
          beides nicht.

          1. „Ich will mit meinem Kommentar nicht einen anti Jüdischen Aufruhr zünden,“

            Natürlich willst Du das,sonst tätest Du es nicht.

            „sondern ich habe mir in meinen 66 Lebensjahren immer mehr gedanken über
            die Abneigung gegeüber den Juden in den meisten Ländern in denen sie
            leben, gemacht. “

            Ah, ja.

            „Es war mir immer völlig unverständlich, wie es in Deutschland
            möglich war, dieses ungeheure Verbrechen an ihnen zu begehen.“

            Da haben sich wohl Leute „immer mehr gedanken über die Abneigung gegeüber den Juden“ gemacht.

            „Es ist doch nicht abzustreiten, dass das was Israelis in den letzten 70 Jahren an Verbrechen an den Palestinänsern und an ihren Nachbarn begangen haben, nicht mit Selbstverteidigung zu rechtfertigen ist. Mir fällt kein Volk in der Geschichte der Menschheit ein welches so agiert hat.“

            Mir fallen da ja gleich alle Kolonialstaaten ein. Deutschland, Spanien, Portugal, Spanien, GB, Türkei, Belgien… alle waren sie gut im Volkermorden.

            „Hier in Deutschland darf leider nicht frei über dieses Thema gesprochen werden.“

            Ja, im Dunkeln ist gut munkeln. De Jodn, de Jodn… hier, dein 🐟

            1. Außer Geblubber haben Sie nichts zu bieten. Wie ich schon
              sagte, man ist gleich der Böse wenn man sich kritisch zu den
              Juden äußert. Dieses Geblubber auch von den anderen hier,
              schreckt viele von einem offenen Diskurs ab. Es sind wahrscheinlich die selben Leute die hier blubbern, die auch die Coronamaßnahmenkritiker gleich platt gebügelt haben und sich heute bei dem Thema klein machen. „Im Dunkeln ist gut munkeln“ trifft aus diese Leute pefekt zu. Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass die wirklichen Trolle auf Ihrer Seite sitzen.

        3. Richtig. Es ist eine kleine, aber konsistente Gruppe von Kommentatoren, die mehr oder weniger offen Antisemitismus und andere Elemente von Rassismus, Nationalchauvinismus und natürlich Antikommunismus verbreiten.

          Das können Trolle sein, Provokateure, die Repressionen gegen die Foren oder gleich das Magazin lenken wollen, oder auch schlicht Idioten und Abschaum, der solchem Dreck anhängt.

          Aber auch wenn einen das auf die Palme bringt, ist es sinnvoll, sich zu zügeln und, soweit ignorieren nicht die bessere Wahl ist, sachbezogen zu entgegnen. Insofern Respekt und Zustimmung zu diesem Kommentar.

          1. Es ist hier vor allem eine kleine Gruppe von Kommentatoren, die jegliche
            sachliche Diskussion über dieses Thema gleich mit den üblichen Abbüglern
            wie Antisemit oder Rassist nieder machen. Am besten gleich bei Dobrint
            ein rassistisches Vergehen melden. Sie haben es ja jetzt schon geschafft,
            dass sich außer mir hier keiner mehr kritisch äußert, weil man sich tatsächlich schon vor dem Besuch des Mobilen Einsatzkommandos fürchten muß. Genau diesen Menschen wie Ihnen haben wir dieses Klima der Angst zu verdanken.

            1. Ich stimme Ihnen voll zu. Es ist nun mal Tatsache, dass die Juden schon seit XX-Jahren unbeliebt waren. Es war ihnen verboten Geschäfte zu betreiben, also Handwerk, usw. Sie konnten nur Geldgeschäfte betreiben, wurden dadurch reich und dadurch noch unbeliebter.
              In vielen Ländern wurden sie verfolgt, auch durch die katholische Kirchen. In Ronda, eine andalusische Stadt, wurden sie steile Abhänge runtergetrieben.
              Warum das so war weiß ich auch nicht, man ist aber kein Judenhasser um das zu thematisieren, es ist einfach Tatsache.

              1. Das Thema ist so komplex, das man das mit ein paar Saetzen nicht erklaeren kann.
                Aber es scheint so, dass das Verbreiten des Christentums mit der Ausgrenzung der Juden einhergeht.
                Die Juden wurden fuer die Kreuzigung Christi verantwortlich gemacht und fuer die Roemer davor waren die Juden auch keine netten Menschen, sie liessen sich nicht bekehren und glaubten an ihren Gott und nicht an die Goetter der Roemer, nach Christus gings dann erst richtig los.
                Waehrend die Christen und die Araber ihren Erloeser schon empfangen haben, warten die Juden immer noch, vielleicht ist ja in hundert Jahren Nethanjahu der Erloeser …man weiss es nicht!

  4. und wer ist an all dem Schuld? der alleinige Terrorstaat weltweit, die USA im Auftrag der Geldgeber aus den Finanzmetropolen London und New York, zu Diensten der kapitalistischen Kolonialherrschaft der Angelsachsen und West Europäer andauernd für schon mindestens 500 Jahren! Die häßliche Fratze des Kolonialregimes starrt uns an von überall in der Geschichte, unübersehbar für mich jedenfalls!

  5. Der Artikel belegt doch nur, das der „Krieg gegen den Terror“, den die USA nach 09/11 eröffnet hat, nichts gebracht hat. Er hat vielmehr das Gegenteil bewirkt und Länder wie den Irak, Afghanistan, Libyen ins Chaos getrieben. Wenn dies auch noch im Iran passieren würde, dann wären die Pläne der USA aufgegangen und die Welt würde weiter im Chaos versinken.

    Den Zionismus, den Staat Israel, muß man davon ein wenig unabhängig sehen. Bekanntlich geht der Zionismus auf Herzl und dessen Buch“Der Judenstaat“ von 1896 zurück.
    Mit den Displaced Persons 1945 hatte Europa ein Flüchtlingsproblem. Diese Flüchtlinge wollte man gerne in Richtung Palästina, ins damalige britische Mandatsgebiet, loswerden.
    Die Teilungsresolution 181 der UNO von 1947 geht maßgeblich auf die Sowjetunion zurück. Diese glaubte in Palästina entstünde ein linkszionistischer Staat mit sozialistischer Orientierung. Die UdSSR lieferte Israel auch Waffen. Es kam anders, wie wir alle wissen. Die USA hat der zionistischen Staatsgründung zunächst nur widerwillig zugestimmt, denn sie wollte es sich nicht mit den arabischen Ölmonarchien verderben.
    Soweit kurz die historischen Fakten

    1. nein, Naomi, das sind keine historischen Fakten sondern Ihre Auslegung von Teilwahrheiten welche am Hauptproblem vorbeigehen. Zum Beispiel, daß die USA der zionistischen Staatsgründung nur widerwillig zugestimmt habe, ist völlig daneben. Im Gegenteil, das zionistische Israel ist von Anfang an als Siedler Projekt zur Beherrschung des Mittleren Ostens für den Kolonialherren Großbritannien-USA geplant, aufgebaut und unterhalten mit Terror gegenüber der einheimischen Bevölkerung…alles im Dienste der Kreditgeber für die brutale koloniale Ausbeutung der hauptsächlichen Bodenschätze der Gegend, nämlich Rohöl und Gas. Studieren Sie bitte intensiv die Kolonialgeschichte der Europäer, Versklavung der einheimischen Bevölkerung bzw. Ermordung, was immer am günstigsten erschien, mit allen möglichen Mitteln, vor allem blankem Terror. Der west europäische Herrenmensch, geführt vor allem vom angelsächsischen, hat sich dabei sicherlich nicht mit Ehre und Ruhm bekleckert, sondern eine fürchterliche Spur von Blut und Tränen hinterlassen, wie auch heute noch im Todeslager KZ Gaza!

  6. Nun. Wenn man den Artikel liest, könnte man fast meinen, der Sohn des Schahs wäre die Rettung für den Iran. Ständig ist von Regime die Rede. Als ob die westliche Propaganda das einzige ist, was wahr ist. Nun, dann bombt doch das Mullahregime weg. Danach muss es ja besser werden, in den Armen der NATO. Vielleicht sollte dann der Iran in die NATO eintreten, dann ist alles in Ordnung und Russland und China sind dann endgültig im Eimer. (Sarkasmus Ende)

  7. Bomben schaffen Flüchtlinge, Arbeitssklaven und billige Söldner für die Terrorarmeen, damit Reiche immer noch reicher werden können.
    Ich weiß gar nicht was ihr wollt. Den Aktienkursen geht es gut, dann ist doch alles in Ordnung.

  8. Dasselbe passiert grad auch den iranischen Juden. Und ich bin ziemlich sicher, dass zb nach Russland geflüchtete Ukrainer keine Freude an den Anschlägen ukrainischer Agenten in Russland haben. Oder Muslime in den USA nach 9/11 etc.

    Ist es gerecht dass Volks -oder Glaubensgruppen unter Generalverdacht geraten? Bestimmt nicht, und man kann das zu Recht auch anklagen. Aber man sollte dabei nicht vergessen, dass das Land welches so Anschläge ausführt dies bewusst in Kauf nimmt. Es vielleicht sogar begrüsst, dass so Ressentiments geschührt werden die dann propagandistisch ausgeschlachtet werden können.

  9. Ich frage mich die letzten Tage ständig, aus welchen Informationsquellen die Artikelschreiber über den Iran sich eigentlich informieren.

    Ein essentielles Problem des Iran waren von Tag 1 des israelischen Angriffs die Schäden durch Drohnen, die direkt im Iran gestartet wurden. Von durch den Mossad angestifteten Einwohnern. In den folgenden Tagen wurden Dutzende solcher Trupps festgenommen, Lager mit Drohnen, Munition und Bastelutensilien gefunden. Unter den Beteiligten waren wohl unter anderem auch Afghaner.

    Daraus eine Verfolgung afghanischstämmiger Flüchtlinge durch die iranische Regierung zu schnitzen bedarf schon eines sehr speziellen Fokus.

    Daß nicht wenige iranische Bürger dies zu Haßtiraden auf Afghaner veranlaßt, sollte man davon unterscheiden können. Iraner sind offensichtlich auch nur Menschen. Die Nation, in der so etwas nicht vorkommt, darf die ersten Steine schmeißen.

    Es wurden neben Afghanern und sonstigen Nah-und Mittelöstlern übrigens auch spionierende Europäer verhaftet.

  10. Herr Feroz ist wieder einmal mehr als ein wenig zwielichtig, wie schon bei mehreren seiner Afghanistanreportagen.

    „.. in einem Video-Call, der dank einer Starlink-Leitung ermöglicht wurde. Im Gegensatz zu den restlichen Internetleitungen sind sie weiterhin online und ermöglichen so für einige Menschen die Kommunikation. “

    Man muss wissen, dass Starlink über Iran erst mehrere Tage nach der israelischen Aggression aktiviert wurde, erklärtermassen (durch Musk) zur Erleichterung eines Regime Change im Iran.

    Was sagt das aus über Personen, die jetzt über ein solches (nicht ganz billiges – 300-500$) Gerät im Iran verfügen?

    1. Stimmt. Das hatte ich glatt überlesen.
      Die eingeschmuggelten Empfangsgeräte sollen bis zu 1.500 $ kosten.

      „According to the Etemad newspaper, the Starlink Mini device recently made its way into Iran through Sulaymaniyah in Iraq and is being sold in Tehran for prices ranging from 40 to 100 million tomans ($660 to $1,600).“
      https://iranwire.com/en/technology/133773-iranians-defy-internet-restriction-with-smuggled-starlink-devices/

      Die iranisch-afghanischen Gesprächspartner von Herrn Feroz scheinen nicht gerade zu den Ärmsten zu gehören.

      Vor allem aber finde ich’s erstaunlich, dass Herr Feroz die Tatsache, dass ausgerechnet der gebeutelte Iran 4,5 Mio Afghanen Unterschlupf gewährt, mit keinem Wort würdigt.

  11. Ach Gott, was passiert denn da?
    Sind Afghanen nicht Moslems? Sind Iraner nicht auch Moslems?
    Und obwohl das doch die Religion des Friedens und der Liebe ist, haben die sich nicht lieb?
    Sachen gibts.
    Das die Afghanen Sunniten und die Iraner Shiiten sind hätte man erwähnen können.
    Das sich diese beiden „Gruppen“ seit dem Tod ihres „Religionsspenders“ gegenseitig als Ungläubige und Ketzer bezeichnen und sich bereits seit knapp 1400 Jahren gegenseitig ans Leben wollen, könnte man auch erwähnen.
    Aber das ist bestimmt Islamophob, weshalb der „Journalist“ uns dies erspart.

    Abgesehn davon sollen die Lebensbedingungen für Iraner aufgrund der US- Sanktionen auch nicht so prickelnd sein. Man spricht von Armut. Da fällt die Nächstenliebe deutlich schwerer.

    1. @ helderup
      Es gab und gibt im multiethnischen/lingualen/religiösen Afghanistan verschiedene Strömungen des Islam. Auch die Sunniten sind m. W. in diverse Unterströmungen gespalten. Dabei kommt noch die 12er Schia der persischsprachigen Hazara dazu. Die sind folglich Schiiten, wie es auch viele Iraner sind.
      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hazara

    2. Nicht außergewöhnlich..Anhänger derselben wie man meint aber verschiedenen Interpretation derselben Religion schlagen sich gern die Köpfe ein…siehe Protestanten und Katholiken im Christentum, Sunnis und Shiiten im Islam, orthodoxe Juden und Zionisten im Judentum sind sich oft spinnefeind, weil alle glauben das nur ihr Gott der richtige und mächtigste ist…tja, alle Religion und auch Ideologien verblenden meist nur total, sind ja nur Mittel zur Machtausübung der herrschenden über die jeweiligen Untertanen, stiften ganz und gar keinen Frieden..so tickt die menschliche Gesellschaft nun mal. Wird sich kaum etwas daran ändern auch wenn die meisten Leute sich bewusst sind wie der Hase läuft, die sich Bewussten mischen eher zu ihrem Vorteil kräftig mit erfahrungsgemäß. Solange Profit winkt gibt es bei meisten keine Hemmungen. So sehe ich das jedenfalls.

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